Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung mit wenigstens
einer Zerkleinerungswelle, wenigstens einem Elektromotor zum Antreiben der wenigstens
einen Zerkleinerungswelle und einem Stromnetzanschluss zur Versorgung der stationären
Abfallzerkleinerungsvorrichtung mit elektrischer Energie.
[0002] In allen folgenden Beschreibungen, sowohl zum Stand der Technik wie auch der Beschreibung
der Erfindung, werden zur Vereinfachung jeweils nur eine Komponente des Systems angeführt.
Natürlich können jeweils zwei oder mehrere Komponenten im System vorhanden sein oder
vorgesehen werden. So wird z.B. immer eine Zerkleinerungswelle oder ein Generator
oder Elektromotor angeführt. Je nach Zerkleinerungssystem können es auch zwei oder
mehr Zerkleinerungswellen sein. Auch hinsichtlich der Antriebskomponenten, können
es z.B. auch mehrere Verbrennungsmotoren, Generatoren, Elektromotoren oder Energiespeicher
und andere mehrfache Komponenten sein.
Stand der Technik
[0003] Vorrichtungen zur Abfallzerkleinerung, die für einen stationären Betrieb ausgelegt
sind können beispielsweise einen Dieselmotor oder einen Elektromotor zum Antreiben
einer Zerkleinerungswelle aufweisen.
[0004] Im Falle einer elektrischen Antriebs der Zerkleinerungswelle ist ein Anschluss für
ein Stromnetz vorgesehen. Die stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung wird dann
ausschließlich mit elektrischer Energie aus dem Stromnetz betrieben. Weil jedoch im
Betrieb der Abfallzerkleinerungsvorrichtung Schwankungen im Bedarf an elektrischer
Energie auftreten, z.B. weil festes und weiches Zerkleinerungsgut gemischt ist oder
weil die aufzubringende Kraft zum Zerkleinern von der zufälligen Ausrichtung des Gutes
an der Zerkleinerungswelle abhängt, können Lastspitzen auftreten, die teilweise deutlich
über der Durchschnittslast liegen. Solche Lastspitzen sind durch den Elektromotor
bzw. die dem Elektromotor aus dem Stromnetz zugeführte elektrische Energie/Leistung
bereitzustellen.
[0005] Ebenso wirkt sich der beim Start anfallende Anlaufstrom der bis zum Vierfachen des
Nennstroms des Elektromotors betragen kann, auf die gesamten Energiekosten eines solchen
Zerkleinerungssystems negativ aus.
[0006] Nach dem Stand der Technik wird versucht diesen negativen Aspekten durch sogenannte
Schalteinrichtungen für den Sanftanlauf oder durch Frequenzumformer zu begegnen. Dies
gelingt doch nur sehr unzureichend. Diese Schalteinrichtungen sind zudem bei den Netzbetreibern
nicht sehr beliebt, da sie durch die Erzeugung von sogenannten Oberwellen zu einer
"Verseuchung" des Netzes führen können.
[0007] Dieses Vorgehen gemäß dem Stand der Technik ist dahingehend nachteilig, dass gegenüber
den Stromnetzbetreibern kostenintensivere Tarife abgeschlossen werden müssen, welche
nicht nur die mittlere sondern auch die maximale Leistungsentnahme bereitstellen.
Dabei sind diese Tarife unabhängig davon, wie häufig die maximale Leistung entnommen
wird. Es müssen also vergleichsweise hohe Kosten für Tarife mit hoher Leistung aufgewendet
werden, auch wenn die maximale Leistung nur selten abgerufen wird.
[0008] Nicht zu verkennen ist auch, dass es dabei nicht nur um die Kosten des sogenannten
Arbeits- oder Leistungspreises geht. Vielfach stehen an bestimmten Standorten die
Stromnetze in der Kapazität für die Antriebsleistung derartiger stationärer Zerkleinerer
nicht zur Verfügung. Dazu kommt, dass die bereitgestellte Leistung nach dem größten
Leistungsbedarf bemessen wird. Im Falle eines solchen Zerkleinerers also nach dem
Anlaufstrom und der Spitzenlast des Zerkleinerungsprozesses. Für diesen sehr hohen
Leistungsbedarf werden die einmaligen Kosten für den Netzanschluss und so für den
überregionalen Netzausbau, und die fortlaufenden Kosten für die bereitgestellte Leistung
bemessen. Dazu kommen neben den Kosten des sogenannten Arbeitspreises, auch die Kosten
des sogenannten Leistungspreises, der sich überwiegend nach den höchsten 15 Minuten
des Strombezugs eines Monats bemisst.
[0009] Neben diesen Kosten sind auch die zusätzlichen Kosten der sogenannten Hardware nicht
unerheblich. Sowohl die Transformatoreneinrichtung, oder die Bereitstellung eines
Dieselstromaggregates, wenn die Stromversorgung nicht aus dem Netz erfolgt, die Schalt-
und Sicherungsanlagen, wie auch die Kabelverbindungen, müssen auf den maximal auftretenden
Spitzenstrom ausgelegt werden, was erhebliche Kosten verursacht.
Beschreibung der Erfindung
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zumindest
teilweise zu überwinden, so die tatsächlich erforderlich Anschlussleistung des Stromnetzes
erheblich zu reduzieren, und die auftretenden Leistungsspitzen durch den Anlaufstrom
des Elektromotors und die Lastspitzen durch den Zerkleinerungsprozess selbst, zu vermeiden
oder so weit als möglich abzumildern.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung gemäß
Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildung sind in den davon abhängigen Ansprüchen definiert.
[0012] Die erfindungsgemäße stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung umfasst wenigstens
eine Zerkleinerungswelle, wenigstens einen Elektromotor zum Antreiben der wenigstens
einen Zerkleinerungswelle, einen Stromnetzanschluss zur Versorgung der stationären
Abfallzerkleinerungsvorrichtung mit elektrischer Energie und einen Energiespeicher
zum Speichern von Energie und zur wenigstens teilweisen Versorgung des wenigstens
einen Elektromotors mit elektrischer Energie, insbesondere zur Abdeckung von Leistungsspitzen.
Dies hat den Vorteil, dass der die Nennleistung übersteigende Anteil der Lastspitzen,
nicht durch die Leistung aus dem Stromnetz abgedeckt werden muss, sondern vom Energiespeicher
zur Verfügung gestellt wird. Solche Leistungsspitzen können auch beim Starten der
Abfallzerkleinerungsvorrichtung in Form eines Anlaufstroms auftreten. Durch die Erfindung
wird eine kleinere bereitgestellte Leistung des Stromnetzes ermöglicht, als wenn beispielsweise
ein die Nennleistung übersteigende Anteil der Leistungsspitzen durch das Stromnetz
bezogen werden müsste. Entsprechend wird auch ein schwaches Stromnetz weniger belastet,
wodurch Ausfälle des Netzes vermieden werden können.
[0013] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
besteht darin, dass wenigstens ein Getriebe oder ein Getrieberiementrieb zwischen
dem wenigstens einen Elektromotor und der wenigstens einen Zerkleinerungswelle vorgesehen
sein kann. Mit dem Getriebe oder Getrieberiementrieb kann wahlweise eine Verbindung
zwischen Elektromotor und Zerkleinerungswelle und/oder eine Lastverteilung über einen
Antrieb auf mehrere Zerkleinerungswellen erfolgen, wie z.B. über ein Synchrongetriebe.
[0014] Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
besteht darin, dass diese weiterhin umfassen kann: einen AC/DC-Wandler zum Umwandeln
von Wechselstrom vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom, einen DC/AC-Wandler zum Umwandeln
von Gleichstrom in Wechselstrom für den wenigstens einen Elektromotor, und einen zwischen
dem AC/DC-Wandler und dem DC/AC-Wandler angeordneten Zwischenkreis mit einem Energiemanagementmodul
zur Ankopplung des Energiespeichers, wobei jeder Elektromotor ein Wechselstrommotor
ist. Auf diese Weise kann ein Wechselstrommotor sowohl mit Energie aus dem Stromnetz
als auch aus dem Energiespeicher versorgt werden.
[0015] Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
besteht darin, dass diese weiterhin umfassen kann: einen AC/DC-Wandler zum Umwandeln
von Wechselstrom vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom und einen zwischen dem AC/DC-Wandler
und dem wenigstens einen Elektromotor angeordneten Zwischenkreis mit einem Energiemanagementmodul
zur Ankopplung des Energiespeichers, wobei jeder Elektromotor ein Gleichstrommotor
ist. Auf diese Weise kann ein Gleichstrommotor sowohl mit Energie aus dem Stromnetz
als auch aus dem Energiespeicher versorgt werden.
[0016] Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
besteht darin, dass diese weiterhin umfassen kann: ein zwischen dem Stromnetzanschluss
und dem Energiespeicher vorgesehenes Ladegerät zum Laden des Energiespeichers, wobei
der Energiespeicher zur vollständigen Versorgung des wenigstens einen Elektromotors
mit elektrischer Energie vorgesehen ist, wobei, falls jeder Elektromotor ein Wechselstrommotor
ist, weiterhin ein DC/AC Wandler zum Umwandeln von Gleichstrom in Wechselstrom für
den wenigstens einen Elektromotor vorgesehen ist. In dieser Weiterbildung wird der
Elektromotor nur mit Energie aus dem Energiespeicher betrieben, wobei der Energiespeicher
mit Energie aus dem Stromnetz aufgeladen bzw. wieder aufgeladen wird, insbesondere
kontinuierlich wenn die Abfallzerkleinerungsvorrichtung betrieben wird.
[0017] Die erfindungsgemäße stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung oder eine deren Weiterbildungen
können weiterhin eine Steuereinrichtung zum Steuern des Energieflusses zwischen dem
Stromnetzanschluss, dem wenigstens einen Elektromotor und dem Energiespeicher umfassen.
Eine solche Steuereinrichtung steuert die Speicherung der Energie und die Versorgung
der einzelnen Komponenten der Abfallzerkleinerungsvorrichtung.
[0018] Die Steuereinrichtung kann dahingehend weitergebildet werden, dass sie dazu ausgebildet
ist, die dem Stromnetzanschluss maximal entnommene Leistung auf die Nennleistung zu
begrenzen, und/oder einen Startvorgang der Abfallzerkleinerungsvorrichtung erst dann
freizugeben, wenn eine Mindestenergiemenge im Energiespeicher enthalten ist, und/oder
nach dem Startvorgang der Abfallzerkleinerungsvorrichtung das Antreiben der wenigstens
einen Zerkleinerungswelle erst dann freizugeben, wenn die Mindestenergiemenge im Energiespeicher
enthalten ist, und/oder die Energiezufuhr vom Energiespeicher zum wenigstens einen
Elektromotor zur Abdeckung der über die Nennleistung des Stromnetzanschlusses hinausgehenden
Leistungsspitzen zu steuern, und/oder beim Auftreten von Lasttälern in denen eine
Leistungsaufnahme des wenigstens einen Elektromotors unter die Nennleistung des Stromnetzanschlusses
sinkt, eine Differenz zwischen der Nennleistung und der Leistungsaufnahme des wenigstens
einen Elektromotors zum Aufladen des Energiespeichers einzusetzen, und/oder bei einem
Bremsvorgang der wenigstens einen Zerkleinerungswelle den wenigstens einen Elektromotor
als Generator zu betrieben und die dabei erzeugte Leistung zur Aufladung des Energiespeichers
zu verwenden und bei vollständig aufgeladenem Energiespeicher die beim Bremsvorgang
erzeugte Leistung über den Stromnetzanschluss in das Stromnetz einzuspeisen.
[0019] Der Energiespeicher der stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung kann wenigstens
einen elektrischen Energiespeicher und/oder einen mechanischen Energiespeicher umfassen,
wobei der elektrische Energiespeicher insbesondere eine wiederaufladbare Batterie
und/oder einen Kondensator (z.B. Superkondensator, SuperCAP) und/oder einen supraleitender
magnetischer Energiespeicher, und/oder eine statische unterbrechungsfreie Stromversorgung
(statische USV) umfassen kann und/oder wobei der mechanische Energiespeicher insbesondere
eine dynamische unterbrechungsfreie Stromversorgung (dynamische USV) und/oder einen
Schwungmassespeicher und/oder einen Schwungradspeicher umfassen kann.
[0020] Im Falle eines mechanischen Energiespeichers kann die Abfallzerkleinerungsvorrichtung
eine Wandlereinrichtung zum Wandeln von elektrischer in mechanische und von mechanischer
in elektrische Energie aufweisen.
[0021] Die erfindungsgemäße stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung oder eine deren Weiterbildungen
kann insbesondere zwei oder mehr Zerkleinerungswellen mit je einem Elektromotor oder
mit einem gemeinsamen Elektromotor aufweisen. Dementsprechend kann es sich bei der
stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung beispielsweise um einen 2-, 3-, oder 4-Wellenzerkleinerer
handeln.
[0022] Die oben genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch
11. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den davon abhängigen Ansprüchen definiert.
Hinsichtlich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und dessen Weiterbildungen
wird auf die entsprechenden Ausführungen in Bezug auf die erfindungsgemäße Abfallzerkleinerungsvorrichtung
und deren Weiterbildungen verwiesen.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
(wobei die stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung wenigstens eine Zerkleinerungswelle,
wenigstens einen Elektromotor, einen Stromnetzanschluss und einen Energiespeicher
umfasst) umfasst die folgenden Schritte: Versorgen der stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
mit elektrischer Energie über den Stromnetzanschluss; Speichern von Energie in dem
Energiespeicher; Antreiben der wenigstens einen Zerkleinerungswelle mit dem wenigstens
einen Elektromotor; und wenigstens teilweises Versorgen des Elektromotors mit elektrischer
Energie aus dem Energiespeicher, insbesondere Versorgen des Elektromotors mit elektrischer
Energie aus dem Energiespeicher zur Abdeckung eines über eine Nennleistung des Stromnetzanschlusses
hinausgehenden Anteils von Leistungsspitzen.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren kann dahingehend weitergebildet werden, dass der weitere
Schritt Steuern des Energieflusses zwischen dem Stromnetzanschluss, dem wenigstens
einen Elektromotor und dem Energiespeicher vorgesehen ist.
[0025] Dies kann dahingehend weitergebildet werden, dass das Verfahren weiterhin umfasst:
Begrenzen der dem Stromnetzanschluss maximal entnommenen Leistung auf die Nennleistung,
und/oder Starten der Abfallzerkleinerungsvorrichtung wenn eine Mindestenergiemenge
im Energiespeicher enthalten ist, und/oder Antreiben der wenigstens einen Zerkleinerungswelle
nach dem Startvorgang der Abfallzerkleinerungsvorrichtung wenn die Mindestenergiemenge
im Energiespeicher enthalten ist, und/oder Steuern der Energiezufuhr vom Energiespeicher
zum wenigstens einen Elektromotor zum Abdecken der über die Nennleistung des Stromnetzanschlusses
hinausgehenden Leistungsspitzen, und/oder Aufladen des Energiespeichers beim Auftreten
von Lasttälern in denen eine Leistungsaufnahme des wenigstens einen Elektromotors
unter die Nennleistung des Stromnetzanschlusses sinkt, durch Nutzen einer Differenz
zwischen der Nennleistung und der Leistungsaufnahme des wenigstens einen Elektromotors,
und/oder Betreiben des wenigstens einen Elektromotors als Generator bei einem Bremsvorgang
der wenigstens einen Zerkleinerungswelle und Verwenden der dabei erzeugten Leistung
zum Aufladung des Energiespeichers, und/oder Einspeisen der bei einem Bremsvorgang
der wenigstens einen Zerkleinerungswelle erzeugten Leistung über den Stromnetzanschluss
in das Stromnetz, insbesondere bei vollständig aufgeladenem Energiespeicher.
[0026] Gemäß einer anderen Weiterbildung können die folgenden weiteren Schritte vorgesehen
sein: Umwandeln von Wechselstrom vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom, Verwenden
wenigstens eines Teils des Gleichstroms zum Speichern von Energie im Energiespeicher,
und Umwandeln von Gleichstrom in Wechselstrom zum Versorgen des wenigstens einen in
Form eines Wechselstrommotors ausgebildeten Elektromotors mit Energie aus dem Stromnetzanschluss
und/oder Energie aus dem Energiespeicher.
[0027] Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass die Schritte Umwandeln von Wechselstrom
vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom, Verwenden wenigstens eines Teils des Gleichstroms
zum Speichern von Energie im Energiespeicher, und Versorgen des wenigstens einen in
Form eines Gleichstrommotors ausgebildeten Elektromotors mit Energie aus dem Stromnetzanschluss
und/oder Energie aus dem Energiespeicher vorgesehen sein können.
[0028] Gemäß einer anderen Weiterbildung können die folgenden weiteren Schritte vorgesehen
sein: Laden des Energiespeichers mit Energie aus dem Stromnetzanschluss und vollständiges
Versorgen des wenigstens einen Elektromotors mit elektrischer Energie aus dem Energiespeicher.
[0029] Weitere Merkmale und beispielhafte Ausführungsformen sowie Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es versteht sich,
dass diese Ausführungsform nicht den gesamten Bereich der vorliegenden Erfindung erschöpfen
kann. Es versteht sich weiterhin, dass einige oder sämtliche der im Weiteren beschriebenen
Merkmale auch auf andere Weise miteinander kombiniert werden können.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0030]
- Fig. 1
- zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung.
- Fig. 2
- zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung.
- Fig. 3
- zeigt eine Grafik mit Lastspitzen und Lasttälern.
- Fig. 4
- zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung.
Ausführungsformen
[0031] Die hier in Folgenden beschriebenen Ausführungsformen sind nur beispielhaft für die
Lösung der Aufgabenstellung. Andere Ausführungsformen zu Verfolgung der erfindungsgemäßen
Ziele sind denkbar.
[0032] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform 100 der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
dargestellt.
[0033] Die erfindungsgemäße stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung umfasst zumindest
wenigstens eine Zerkleinerungswelle 80, wenigstens einen Elektromotor 70 zum Antreiben
zumindest einer Zerkleinerungswelle 80, und einen Stromnetzanschluss 10 und Energiespeicher
50, zur Versorgung der stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung mit elektrischer
Energie.
[0034] Die erfindungsgemäße stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung ist wesentlich gekennzeichnet
durch einen Energiespeicher 50 zum Speichern von Energie und zur Versorgung des wenigstens
einen Elektromotors 70 mit elektrischer Energie zur teilweisen Abdeckung der über
die Nennlast des Netzanschlusses 10 hinausgehenden Leistungsspitzen, hervorgerufen
durch die Lastspitzen des Zerkleinerungsprozesses.
[0035] Wie aus der Grafik gemäß Fig. 3 ersichtlich ist, erfolgt der Zerkleinerungsprozess
mit stark wechselnden Drehmomenten, und somit stark wechselnden Leistungsaufnahmen
des Elektromotors 70. Die Grafik zeigt deutlich sogenannte Lastspitzen und Lasttäler.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung wird die Nennleistung des Systems und somit der
Stromnetzanschluss 10, bevorzugt in der Mitte zwischen den zu erwartenden Lastspitzen
und Lasttälern ausgelegt werden.
[0036] Da der Stromnetzanschluss 10 bei dieser Auslegung, den über die Nennleistung des
Stromanschlusses liegenden Lastspitzen nicht abdecken kann, muss dem Zerkleinerungssystem
zusätzlich Energie zugeführt werden. Diese zur Abdeckung dieser zusätzlich erforderlichen
Energie, wird durch den Energiespeicher 50 zur Verfügung gestellt. Der Strombezug
aus dem Stromnetz erfolgt dabei bevorzugt in der Größe der Nennleistung der Auslegung.
[0037] Die zusätzliche erforderliche Leistung zur Abdeckung des den Nennstrom übersteigenden
Anteil der Lastspitzen wird also durch den Energiespeicher 50 aufgebracht und durch
den Elektromotor 70 der Zerkleinerungswelle 80 als zusätzlich Leistung zum Leistungsbezug
aus dem Stromnetz zur Verfügung gestellt.
[0038] Da der die Nennleistung übersteigende Anteil der Lastspitzen, nicht durch die Leistung
aus dem Stromnetz 10 abgedeckt werden muss, sondern vom Energiespeicher 50 zur Verfügung
gestellt wird, ist eine kleinere bereitgestellte Leistung des Stromnetzes möglich,
als wenn die den Nennstrom übersteigende Anteil der Lastspitzen durch das Stromnetz
10 bezogen werden müssten.
[0039] Der elektrische Energiespeicher 50 ist in der Ausführungsform 100 am Zwischenkreis
30 angeschlossen. Der elektrische Energiespeicher kann ein Kondensator in Form eines
sogenannten SuperCAP sein, eine Batterie bzw. Akkumulator verschiedenster Bauart oder
System, oder ein elektrischer Schwungradspeicher oder ein ähnlicher elektrischer oder
mechanischer Energiespeicher sein. Dabei ist unmittelbar vor dem Energiespeicher oder
in der Gesamtsteuerung, ein entsprechendes Energiemanagementmodul 40 für den Energiespeicher
50 für die Be- und Entladung vorgesehen.
[0040] Auch eine Kombination aus mehreren gleichen, oder mehreren unterschiedlichen Energiespeichern
ist möglich. So z.B. ein Batterieenergiespeicher für den Startvorgang und Abdeckung
des den Nennstrom überschreitenden Anlaufstroms vom Elektromotor des Zerkleinerers
100 und ein Kondensator für die Abdeckung der kurzzeitigen Lastspitzen.
[0041] Wenn sich wieder Lasttäler einstellen, wie sie aus der Grafik gemäß Fig. 3 zu entnehmen
sind, erfolgt die Wiederaufladung des Energiespeichers 50 über das Stromnetz 10 bis
zur Höhe der ausgelegten Strombezugsleistung, damit die so gespeicherte Energie für
die weitere Abdeckung von Lastspitzen zur Verfügung steht.
[0042] Sollte sich im Betrieb eines solchen Zerkleinerungssystems zeigen, dass die sogenannten
Lasttäler zum Wiederaufladen des Energiespeichers 50 aus dem Stromnetz nicht auseichen,
kann das Wiederaufladen des Energiespeichers 50 auch durch einen gesondert angeordneten
Verbrennungsmotor mit angebauten Generator erfolgen, der seine Leistung ebenfalls
über einen AC/DC Wandler in den Zwischenkreis 30 abgibt.
[0043] Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Erfindung ist es auch sehr einfach möglich,
die Drehzahl der Zerkleinerungswelle 80 über den Elektromotor 70 an die eigentliche
Zerkleinerungsaufgabe anzupassen. Ein solches Anpassen der Drehzahl kann auch im Zusammenhang
mit der Kapazität des Energiespeichers 50 erforderlich sein. Wenn das Verhältnis der
Lastspitzen, also eines erhöhten Energiebedarfs aus dem Energiespeicher 50, zu den
Lasttälern, also der Wiederaufladung des Energiespeichers 50 aus dem Netz, nicht ausreichen
sollte, den Energiespeicher 50 kontinuierlich aufzuladen, kann die Drehzahl des Motors
70 und so der Zerkleinerungswelle 80 dahingehend angepasst werden, dass das Verhältnis
der Lastspitzen zu den Lasttälern sich so einstellt, dass eine kontinuierliche Beladung
des Energiespeichers 50 sicher gestellt ist, auch wenn damit eine Minderung der Durchsatzleistung
verbunden ist.
[0044] Diese hier beschriebenen stationären Zerkleinerer werden auch in bestimmten Zeitabständen,
oder nach Eintreten bestimmter Ereignisse, auch im sogenannten Reversierbetrieb für
sehr kurze Zeit betrieben, also in geänderter Drehrichtung des Motors 70 und der Zerkleinerungswelle
80. Ein solches Ereignis, das Anlass zu einer Änderung der Drehrichtung gibt, ist
beispielsweise, dass sich das Aufgabegut vor der Zerkleinerungswelle so stark verdichtet
aufgebaut hat, dass es zu keiner eigentlichen Zerkleinerung mehr kommt und so die
Dursatzleistung stark vermindert wird.
[0045] Um das zu beheben ist es erforderlich, die Drehrichtung der Zerkleinerungswelle 80
für eine kurze voreingestellte Zeit zu reversieren. Dadurch wird das Aufgabegut aufgelockert,
und kann dann im anschließenden Normalbetrieb wieder mit ausreichender Durchsatzleistung
zerkleinert werden.
[0046] Um diesen Reversiervorgang einzuleiten, ist es jedoch erforderlich, zunächst einmal
den Motor 70 mit der Zerkleinerungswelle 80 zum Stillstand zu bringen. Um den Zeitaufwand
dafür so gering als möglich zu halten, wird dazu der Motor 70 vom Motorbetrieb auf
Generatorbetrieb umgeschaltet. Im Generatorbetrieb kann die Bremsenergie bis zum Stillstand
der Zerkleinerungswelle 80 zur Aufladung des Speichers 50 genutzt werden, und sollte
dessen Aufnahmekapazität erschöpft sein, erfolgt eine Rückspeisung der Bremsenergie
gegen Kostenerstattung ins Netz.
[0047] Eine weitere Ursache für die Spitzenbelastung des Stromnetzes 10 ist der Anlaufstrom
beim Start des Elektromotors 70 dieses stationären Zerkleinerers. Dieser Anlaufstrom
beträgt im Allgemeinden ungefähr das Vierfache des Nennstroms. Wenn dieser zusätzliche
Anlaufstrom aus dem Netz bezogen werden muss, ist der Stromanschluss um diesen die
Nennleistung übersteigenden Anlaufstrom größer auszulegen.
[0048] Daher liegt der Erfindung auch die Aufgabe zugrunde, den über den Nennstrom hinausgehenden
Anlaufstrom des Elektromotors aus dem Energiespeicher 50 und nicht aus dem Stromnetz
10 zu decken. Dadurch braucht der Netzanschluss und die vorgelagerten Versorgungs-,
Schalt- und Sicherungsgeräte und Kabelverbindungen, nur in der Größe des Nennstroms
des Elektromotors ausgeführt zu werden, was eine erhebliche Kosteneinsparung sowohl
bei der Errichtung eines solchen Stromanschlusses und auch im Betrieb des Zerkleinerers
selbst bedeutet.
[0049] Zur Steuerung der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung 100 ist eine komplexe
Steuerung 90 mit umfangreicher Software vorgesehen, um die der Erfindung zu Grunde
liegende Aufgabe zu lösen. Diese Steuerung muss die Aufgabe übernehmen, dass aus dem
Stromnetz 10 nie eine höhere Leistung als die festgelegte Nennleistung entnommen wird,
und dass vor dem eigentlichen Startvorgang des Elektromotors 70 ausreichende Kapazität
des Energiespeichers 50 zur Verfügung steht. Nach dem Startvorgang darf die Steuerung
90 den eigentlichen Zerkleinerungsprozess erst frei geben, wenn der Energiespeicher
50 nach dem Startvorgang wieder über ausreichende Kapazität verfügt. Im Zerkleinerungsprozess
selbst hat die Steuerung 90 die Prozessregelung der zusätzlichen Energiezufuhr aus
dem Energiespeicher 50 zu der Netzleistung 10 an den Elektromotor 70 zur Abdeckung
von Lastspitzen bis zu dessen zulässiger maximalen Leistung sicher zu stellen. Umgekehrt
hat die Steuerung 90 beim Auftreten von sogenannten Lasttälern, für die Aufladung
des Energiespeichers 50 aus der Differenz der Stromnetznennleistung 10 und der tatsächlichen
Stromaufnahme des Elektromotors 70 zu sorgen. Dabei hat die Steuerung 90 entsprechenden
Einfluss auf den AC/DC Wandler 20, DC/AC Wandler 60 und auf das Energiespeicher Management
40 zu nehmen, soweit eine dieser Komponenten nicht bereits in der Steuerung 90 integriert
ist, so dass es zu keiner Überladung oder unzulässigen Entladung des Energiespeichers
50 kommt.
[0050] Der Energiespeicher 50 der stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung 100 kann beispielsweise
aus einer Batterie oder einem Akkumulator bestehen, wobei vorzugsweis Lithium-Ionen
Zellen Verwendung finden. Weiterhin umfasst die Ausführungsform 100 einen AC/DC Wandler
20, der den Netzstrom, vorzugsweise 400 V Wechselstrom, in einen Gleichstrom des Zwischenkreises
30 mit 200 - 800 V umwandelt, vorzugsweise 650 V. An diesen Zwischenkreis ist ein
Energiemanagementmodul 40 angeschlossen, welches die Regelung der Be- und Entladung
des Energiespeichers 50 übernimmt. Am Zwischenkreis 30 ist auch der DC/AC Wandler
60 oder Frequenzumformer, der den Wechselstrom in der vorgegebenen Frequenz dem Elektromotor
70 zum Antrieb der Zerkleinerungswelle 80 zur Verfügung stellt.
[0051] In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform 200 der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
dargestellt.
[0052] Bei der ersten Ausführungsform 100 ist der Energiespeicher 50 so angeordnet, dass
er über das Energiemanagement 40 Energie aus einem Zwischenkreis 30 aufnimmt und in
diesen wieder abgibt. Die Kapazität dieses Energiespeichers 50 wird nur so groß bemessen
sein, dass nur die Lastspitzen, die über dem Mittel zwischen Lastspitzen und Lasttälern
liegt, abgedeckt werden kann. Die erforderliche Kapazität wird eher relativ gering
sein.
[0053] Die zweite Ausführungsform 200 sieht den Energiespeicher 50, vorrangig als Batterie
bzw. Akkumulator ausgeführt, im Hauptstrang der Energieversorgung des Motors 70 vor.
Die Batterie wird über das Ladegerät 25 kontinuierlich vom Netz 10 gespeist und geladen.
Über einen DC/AC Wandler 60 wird die Leistung wieder an den Motor 70 abgegeben, der
die Welle 80 antreibt.
[0054] Dabei bekommt der Motor 70 auch die zur Abdeckung der Lastspitzen erforderliche Leistung
aus dem Energiespeicher bzw. der Batterie 50. Dem Energiespeicher wird jedoch nur
jene Leistung zugeführt, die zur Abdeckung der erforderlichen Leistung die der Mitte
zwischen den Lastspitzen und Lasttälern entspricht.
[0055] Bei den sogenannten Lasttälern, wo der Energiebedarf des Motors 70 unterhalb der
oben beschriebenen Mitte zwischen Lastspitzen und Lasttälern liegt, kann der Energiespeicher
bzw. die Batterie 50, wieder um die vorher zur Abdeckung der Lastspitzen entnommenen
Energie, aufgeladen werden.
[0056] Neben der Verwendung eines AC Motors 70 (Fig. 2A) mit vorgeschalteten DC/AC Wandler
60, ist eine weitere Ausführungsform mit einem DC Motor 75 (Fig. 2B) zum Antrieb der
Welle 80 denkbar, wobei sich dann der Wandler 60 erübrigt.
[0057] Mit dieser Ausführungsform nach Figur 2, wird der gleiche Effekt wie mit der Ausführungsform
100 erreicht, indem also das Netz 10 nur in der Größe belastet wird, die der erforderlichen
Leistung die dem Mittel zwischen den Lastspitzen und Lasttälern entspricht.
[0058] Die zusätzliche zur Abdeckung der Lastspitzen erforderliche Energie, und die Leistung
zur Aufbringung des Anlaufstroms des Motors 70 bzw. 75, deckt der Energiespeicher
bzw. die Batterie 50 ab. Daher muss die Kapazität des Energiespeichers 50 in der zweiten
Ausführungsform 200 gemäß Fig. 2 für die volle Leistung des Motors 70 bzw. 75 einschließlich
der Lastspitzen ausgelegt werden.
[0059] Diese Ausführungsform nach Figur 2 mag zu den derzeitigen Batteriekosten kaum wirtschaftlich
darstellbar sein. Jedoch zeigen die Erfahrung und die Entwicklungen im Batteriesektor,
dass sich die Kosten in 5 Jahre wahrscheinlich um den Faktor 10 verringern werden.
[0060] In Fig. 4 ist eine dritte Ausführungsform 300 der erfindungsgemäßen stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
dargestellt. Diese Ausführungsform entspricht jener nach Fig. 1, jedoch sind statt
einer Zerkleinerungswelle in der ersten Ausführungsform hier zwei Zerkleinerungswellen
80, 81 vorgesehen (Zweiwellenzerkleinerer). Die wahlweise Verbindung zwischen dem
Elektromotor 70 und den Zerkleinerungswellen 80, 81 erfolgt über ein Getriebe 90 (beispielsweise
ein Synchrongetriebe).
[0061] Die dargestellten Ausführungsformen sind lediglich beispielhaft und der vollständige
Umfang der vorliegenden Erfindung wird durch die Ansprüche definiert.
1. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung, umfassend:
wenigstens eine Zerkleinerungswelle;
wenigstens einen Elektromotor zum Antreiben der wenigstens einen Zerkleinerungswelle;
und
einen Stromnetzanschluss zur Versorgung der stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung
mit elektrischer Energie;
gekennzeichnet durch
einen Energiespeicher zum Speichern von Energie und zur wenigstens teilweisen Versorgung
des wenigstens einen Elektromotors mit elektrischer Energie, insbesondere zur Abdeckung
von Leistungsspitzen.
2. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, weiterhin umfassend:
wenigstens ein Getriebe oder Getrieberiementrieb zwischen dem wenigstens einen Elektromotor
und der wenigstens einen Zerkleinerungswelle.
3. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiterhin umfassend:
einen AC/DC-Wandler zum Umwandeln von Wechselstrom vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom,
einen DC/AC-Wandler zum Umwandeln von Gleichstrom in Wechselstrom für den wenigstens
einen Elektromotor, und einen zwischen dem AC/DC-Wandler und dem DC/AC-Wandler angeordneten
Zwischenkreis mit einem Energiemanagementmodul zur Ankopplung des Energiespeichers,
wobei jeder Elektromotor ein Wechselstrommotor ist.
4. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiterhin umfassend:
einen AC/DC-Wandler zum Umwandeln von Wechselstrom vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom
und einen zwischen dem AC/DC-Wandler und dem wenigstens einen Elektromotor angeordneten
Zwischenkreis mit einem Energiemanagementmodul zur Ankopplung des Energiespeichers,
wobei jeder Elektromotor ein Gleichstrommotor ist.
5. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiterhin umfassend:
ein zwischen dem Stromnetzanschluss und dem Energiespeicher vorgesehenes Ladegerät
zum Laden des Energiespeichers, wobei der Energiespeicher zur vollständigen Versorgung
des wenigstens einen Elektromotors mit elektrischer Energie vorgesehen ist, wobei,
falls jeder Elektromotor ein Wechselstrommotor ist, weiterhin ein DC/AC Wandler zum
Umwandeln von Gleichstrom in Wechselstrom für den wenigstens einen Elektromotor vorgesehen
ist.
6. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiterhin
umfassend:
eine Steuereinrichtung zum Steuern des Energieflusses zwischen dem Stromnetzanschluss,
dem wenigstens einen Elektromotor und dem Energiespeicher.
7. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist,
die dem Stromnetzanschluss maximal entnommene Leistung auf die Nennleistung zu begrenzen,
und/oder
einen Startvorgang der Abfallzerkleinerungsvorrichtung erst dann freizugeben, wenn
eine Mindestenergiemenge im Energiespeicher enthalten ist, und/oder nach dem Startvorgang
der Abfallzerkleinerungsvorrichtung das Antreiben der wenigstens einen Zerkleinerungswelle
erst dann freizugeben, wenn die Mindestenergiemenge im Energiespeicher enthalten ist,
und/oder
die Energiezufuhr vom Energiespeicher zum wenigstens einen Elektromotor zur Abdeckung
der über die Nennleistung des Stromnetzanschlusses hinausgehenden Leistungsspitzen
zu steuern, und/oder
beim Auftreten von Lasttälern in denen eine Leistungsaufnahme des wenigstens einen
Elektromotors unter die Nennleistung des Stromnetzanschlusses sinkt, eine Differenz
zwischen der Nennleistung und der Leistungsaufnahme des wenigstens einen Elektromotors
zum Aufladen des Energiespeichers einzusetzen, und/oder
bei einem Bremsvorgang der wenigstens einen Zerkleinerungswelle den wenigstens einen
Elektromotor als Generator zu betrieben und die dabei erzeugte Leistung zur Aufladung
des Energiespeichers zu verwenden und bei vollständig aufgeladenem Energiespeicher
die beim Bremsvorgang erzeugte Leistung über den Stromnetzanschluss in das Stromnetz
einzuspeisen.
8. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
der Energiespeicher wenigstens einen elektrischen Energiespeicher und/oder einen mechanischen
Energiespeicher umfasst, wobei der elektrische Energiespeicher insbesondere eine wiederaufladbare
Batterie und/oder einen Kondensator und/oder einen supraleitender magnetischer Energiespeicher,
und/oder eine statische unterbrechungsfreier Stromversorgung, USV, umfasst und/oder
wobei der mechanische Energiespeicher insbesondere eine dynamische USV und/oder einen
Schwungmassespeicher und/oder einen Schwungradspeicher umfasst.
9. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 8, wobei im Falle eines mechanischen
Energiespeichers eine Wandlereinrichtung zum Wandeln von elektrischer in mechanische
und von mechanischer in elektrische Energie vorgesehen ist.
10. Stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
zwei oder mehr Zerkleinerungswellen mit je einem oder mit einem gemeinsamen Elektromotor
vorgesehen sind.
11. Verfahren zum Betreiben einer stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung, wobei die
stationäre Abfallzerkleinerungsvorrichtung wenigstens eine Zerkleinerungswelle, wenigstens
einen Elektromotor, einen Stromnetzanschluss und einen Energiespeicher umfasst, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Versorgen der stationären Abfallzerkleinerungsvorrichtung mit elektrischer Energie
über den Stromnetzanschluss;
Speichern von Energie in dem Energiespeicher;
Antreiben der wenigstens einen Zerkleinerungswelle mit dem wenigstens einen Elektromotor;
und
wenigstens teilweises Versorgen des Elektromotors mit elektrischer Energie aus dem
Energiespeicher, insbesondere Versorgen des Elektromotors mit elektrischer Energie
aus dem Energiespeicher zur Abdeckung von Leistungsspitzen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, mit dem weiteren Schritt:
Steuern des Energieflusses zwischen dem Stromnetzanschluss, dem wenigstens einen Elektromotor
und dem Energiespeicher.
13. Verfahren nach Anspruch 12, weiterhin umfassend:
Begrenzen der dem Stromnetzanschluss maximal entnommenen Leistung auf die Nennleistung,
und/oder
Starten der Abfallzerkleinerungsvorrichtung wenn eine Mindestenergiemenge im Energiespeicher
enthalten ist, und/oder
Antreiben der wenigstens einen Zerkleinerungswelle nach dem Startvorgang der Abfallzerkleinerungsvorrichtung
wenn die Mindestenergiemenge im Energiespeicher enthalten ist, und/oder
Steuern der Energiezufuhr vom Energiespeicher zum wenigstens einen Elektromotor zum
Abdecken der über die Nennleistung des Stromnetzanschlusses hinausgehenden Leistungsspitzen,
und/oder
Aufladen des Energiespeichers beim Auftreten von Lasttälern in denen eine Leistungsaufnahme
des wenigstens einen Elektromotors unter die Nennleistung des Stromnetzanschlusses
sinkt, durch Nutzen einer Differenz zwischen der Nennleistung und der Leistungsaufnahme
des wenigstens einen Elektromotors, und/oder
Betreiben des wenigstens einen Elektromotors als Generator bei einem Bremsvorgang
der wenigstens einen Zerkleinerungswelle und Verwenden der dabei erzeugten Leistung
zum Aufladung des Energiespeichers, und/oder
Einspeisen der bei einem Bremsvorgang der wenigstens einen Zerkleinerungswelle erzeugten
Leistung über den Stromnetzanschluss in das Stromnetz, insbesondere bei vollständig
aufgeladenem Energiespeicher.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, mit den weiteren Schritten:
Umwandeln von Wechselstrom vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom, Verwenden wenigstens
eines Teils des Gleichstroms zum Speichern von Energie im Energiespeicher, und Umwandeln
von Gleichstrom in Wechselstrom zum Versorgen des wenigstens einen in Form eines Wechselstrommotors
ausgebildeten Elektromotors mit Energie aus dem Stromnetzanschluss und/oder Energie
aus dem Energiespeicher.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, mit den weiteren Schritten:
Umwandeln von Wechselstrom vom Stromnetzanschluss in Gleichstrom, Verwenden wenigstens
eines Teils des Gleichstroms zum Speichern von Energie im Energiespeicher, und Versorgen
des wenigstens einen in Form eines Gleichstrommotors ausgebildeten Elektromotors mit
Energie aus dem Stromnetzanschluss und/oder Energie aus dem Energiespeicher.