[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum indirekten Bedrucken zylindrischer Teile,
mit einem Druckzwischenträger, und mit einer Einrichtung zur Übertragung eines Druckbilds
auf den Druckzwischenträger oder zur Erzeugung eines Druckbilds auf dem Druckzwischenträger.
[0002] Das Bedrucken zylindrischer Teile wird seit Jahrzehnten im Siebdruck, im Offsetverfahren
und im Flexodruckverfahren und seit einiger Zeit auch im Tintenstrahlverfahren (Inkjet)
ausgeführt. Typischerweise wird dabei das Druckbild mittels einer zylindrischen Walze
auf das zu bedruckende zylindrische Teil aufgedruckt. Dabei müssen die zu bedruckenden
Teile einerseits zu dem Druckwerk zugeführt und dann in komplexer Weise rotierbar
gegen die Außenumfangsfläche des Druckzylinders gehalten werden, damit das Druckbild
auf die zu bedruckenden Teile übertragen werden kann. Sodann müssen die Teile wieder
abgeführt werden. Hiermit gehen Steuerungsbewegungen mit Beschleunigungen und Verzögerungen
einher, die bei hohen Prozessgeschwindigkeiten aufwändig sind und jedenfalls die Anzahl
der ausführbaren Druckvorgänge pro Zeit beschränken. Ferner sind Vorrichtungen bekannt
geworden, bei denen der Druckzwischenträger von einem Endlosband gebildet ist, welches
als geschlossene Bandschleife über wenigstens zwei Rollen endlos geführt ist und auf
seiner von den Rollen jeweils abgewandten äußeren Seite das Druckbild erhält, so
US 4,116,126,
DE 2435251 A1,
DE 199 38 447 A1; diese dienen indessen nicht zum Bedrucken zylindrischer Teile. Eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist bekannt aus
GB 2512678 A1, wobei nicht ausgeführt ist, ob der Übergabeabschnitt des Endlosband in einer Ebene
verläuft und ob die translatorische Zuführung der zu bedruckenden Teile im Bereich
des Endlosbands in einer Richtung und in einer Ebene erfolgt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art und ein Verfahren zum indirekten Bedrucken zylindrischer Teile anzugeben,
welche bzw. welches hinsichtlich der Zuführung, Stützung und Abführung der zu bedruckenden
Teile mit geringerem und weniger komplexem konstruktiven Aufwand betreibbar bzw. ausführbar
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst..
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass bei der Zuführeinrichtung eine zwangsgesteuerte
Rotationsantriebseinrichtung für die rotierbar gelagerten Teile vorgesehen ist derart,
dass eine Außenumfangsgeschwindigkeit der Teile einer Relativgeschwindigkeit zwischen
dem Endlosband und der translatorischen Zuführung der Teile entspricht, wenn diese
in den Übergabeabschnitt gelangen.
[0005] Es wird also erfindungsgemäß keine zylindrische Walze, sondern ein in einer geschlossenen
Bandschleife geführtes Endlosband zur schlussendlichen Übertragung des Druckbilds
auf das zu bedruckende Teil verwendet. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass derjenige
Bereich, in dem das Druckbild auf das jeweilige zu bedruckende zylindrische Teil übertragen
wird, nicht wie bei einer Walze gekrümmt sondern eben ausgebildet werden kann. Dieser
ebene, das heißt in einer nicht gekrümmten Fläche verlaufende Übergabeabschnitt wird
durch das Endlosband in einem Bereich in Antriebsrichtung zwischen den Rollen des
Endlosbands gebildet. Gegen diesen ebenen Übergabeabschnitt können nun die zu bedruckenden
zylindrischen Teile abrollen, wobei durch dieses Abrollen das Druckbild von dem Endlosband
auf das jeweilige zu bedruckende Teil übertragen wird. Währenddessen werden die zu
bedruckenden Teile translatorisch in dieser Ebene zugeführt und an dem Übergabeabschnitt
entlang geführt.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung und im Zuge der Ausführung des Druckverfahrens
brauchen die zu bedruckenden Teile nicht in einer Druckstation angehalten, gegen eine
Druckwalze gedrückt und nach dem Bedrucken wieder beschleunigt und translatorisch
abgeführt zu werden, sondern dies kann quasi in einem einzigen kontinuierlichen Prozess
geschehen. Da die zu bedruckenden Teile durch Abrollen gegenüber dem in einer Ebene
verlaufenden Übergabeabschnitt bedruckt werden, kann dies auch während einer kontinuierlichen
translatorischen Bewegung der zu bedruckenden Teile erfolgen, solang diese im Bereich
des ebenen Übergabeabschnitts rotierbar gelagert sind, damit sie gegen den Übergabeabschnitt
abzurollen vermögen. Auf diese Weise gestaltet sich die Ausbildung der Zuführeinrichtung
konstruktiv einfach, da keine getakteten translatorischen Beschleunigungen und Verzögerungen
der zu bedruckenden Teile und deren Werkzeughalter ausgeführt werden müssen. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
darin zu sehen, dass sich die Übertragung eines Druckbilds auf den Druckzwischenträger
oder die Erzeugung eines Druckbilds auf dem Druckzwischenträger einfacher gestalten
lässt, da die Möglichkeit besteht, die Übertragung oder Erzeugung des Druckbilds wiederum
in einem ebenen Abschnitt des Endlosbands vorzunehmen.
[0007] Weiter wird vorgeschlagen, dass innerhalb des Endlosbands eine Stützeinrichtung vorgesehen
ist, mittels derer das Endlosband in dem Übergabeabschnitt orthogonal zu seiner Bandebene
stützbar ist. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass das Endlosband durch das
Abrollen der zu bedruckenden zylindrischen Teile nicht nach innen gedrückt wird, also
seine flächenhafte Erstreckung in einer Ebene beibehält. Das Druckbild wird somit
nicht verzerrt. Diese Stützeinrichtung könnte im einfachsten Fall durch einen von
innen gegen das Endlosband gleitenden Gleit- oder Stützschuh realisiert werden.
[0008] In noch weitergehender Ausbildung dieses Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen,
dass innerhalb des Endlosbands eine Stelleinrichtung vorgesehen ist, mittels derer
das Endlosband in dem Übergabeabschnitt orthogonal zu seiner Bandebene in dem Übergabeabschnitt
nach außen also in Richtung auf die zu bedruckenden Teile auslenkbar ist. Diese weitere
Maßnahme erlaubt es, den Übergabeabschnitt etwas in Richtung auf eine Zuführebene
der zu bedruckenden Teile zu verlagern. Diese Verlagerung, Auslenkung oder Zustellung
des Übergabeabschnitts kann beispielsweise im Bereich einiger weniger Millimeter,
insbesondere zwischen 1 - 20 mm gegenüber dem nicht ausgelenkten Verlauf des Endlosbands
zwischen den zwei Rollen betragen. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass bei der Zuführung
der zu bedruckenden Teile eine Position vorgegeben werden kann, an der die Teile mit
ihrem zylindrischen Außenumfang in Kontakt mit dem Endlosband kommen und hierdurch
in eine Rotationsbewegung versetzt werden. Spätestens wenn die zu bedruckenden Teile
den Bereich des ebenen Übergabeabschnitts erreicht haben, ist diese Rotationsbewegung
schlupffrei gegenüber dem Endlosband. Hierfür sind die Teile rotierbar in der Zuführeinrichtung
gelagert. Sie werden währenddessen vorzugsweise mit konstanter Geschwindigkeit translatorisch
transportiert.
[0009] Es erweist sich im Hinblick auf unterschiedliche Abmessungen und Größen der zu bedruckenden
Teile als vorteilhaft, wenn die Stützeinrichtung oder die Stelleinrichtung derart
ausgebildet ist, dass die Länge des nach außen auslenkbaren Abschnitts des Endlosbands
in Antriebsrichtung des Endlosbands variierbar ist. Die Stützeinrichtung oder die
Stelleinrichtung verfügt hierfür vorteilhafterweise über eine Mehrzahl von wahlweise
einsetzbaren Stütz- oder Gleitschuhen, die eine unterschiedliche Länge in Antriebsrichtung
des Endlosbands haben. Es wäre aber auch denkbar, dass im Inneren der geschlossenen
Bandschleife des Endlosbands zueinander verstellbare Rollen oder Walzen oder längenverstellbare
Stützelemente für das Endlosband vorgesehen sind. Der Erzeugung einer in Antriebsrichtung
des Endlosbands durchgehenden, also stoß- oder fugenfreien Stützfläche bei der Stützeinrichtung
oder Stelleinrichtung wird indessen der Vorzug gegeben.
[0010] Nach einem weiteren Erfindungsgedanken, kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn
die Stelleinrichtung für einen getakteten Betrieb ausgebildet ist. Dies eröffnet die
Möglichkeit, bei zu bedruckenden Teilen mit verhältnismäßig großem Durchmesser, die
also eine verhältnismäßig große Umfangslänge beim Abrollen haben, jedoch nur mit einem
in Abrollrichtung verhältnismäßig kurzen Druckbild bedruckt werden sollen, die Nutzenkapazität,
also die Anzahl der zu bedruckenden Teile pro Zeit zu erhöhen. Dies kann erfindungsgemäß
dadurch geschehen, dass nach der Übertragung eines Druckbilds auf ein gegen den Übergabeabschnitt
abrollendes zylindrisches Teil die Stelleinrichtung aus einer Druckstellung von dem
zu bedruckenden Teil zurückbewegt wird und dann wieder in Richtung auf das nächstfolgende
zu bedruckende Teil in die Druckstellung gebracht wird. Auf diese Weise können die
zu bedruckenden Teile enger aufeinanderfolgend, das heißt mit größerer Nutzenkapazität
zugeführt werden, und die Druckbilder können in verhältnismäßig enger Aufeinanderfolge
auf dem Endlosband als Druckzwischenträger vorgesehen werden.
[0011] Wie bereits vorausgehend kurz angedeutet, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die
Stützeinrichtung oder die Stelleinrichtung einen Gleitschuh umfasst, gegen den das
Endlosband gleitet. Dieser Gleitschuh ist dann von innen, also gegen die nach innen
weisende Oberfläche der geschlossenen Bandschleife angelegt. Er umfasst vorzugsweise
eine exakt in einer Ebene liegende Stützfläche. Es kann sich aber auch als vorteilhaft
erweisen, wenn der Gleitschuh eine Mehrzahl von in Transportrichtung des Endlosbands
erstreckten Stützstegen aufweist, deren Stegoberfläche exakt in einer Stützebene verläuft.
Dies erweist sich als vorteilhaft, da zwischen den Stegen formschlüssige Kopplungselemente
hindurchgeführt werden können, die zwischen dem Endlosband und den wenigstens zwei
Rollen wirken. Dessen ungeachtet ist aber auch das Gleitverhalten bei durch Zwischenräume
begrenzten streifenförmigen Stützflächen des Gleitschuhs vorteilhafter.
[0012] Wie schon erwähnt erweist es sich als vorteilhaft, dass bei der Zuführeinrichtung
keine getakteten translatorischen Beschleunigungen und Verzögerungen der zu bedruckenden
Teile und deren Werkzeughalter ausgeführt werden müssen. Es kann sich aber auch in
einzelnen Situationen als zweckmäßig erweisen, wenn die Zuführeinrichtung zusätzlich
zu einer translatorischen Zuführung eine diese überlagernde Zustell- und Rückstellbewegung
in Richtung auf das Endlosband bzw. von dem Endlosband weg umfasst, wo dies aus prozesstechnischen
Gründen sinnvoll erscheint.
[0013] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Zuführeinrichtung für die zu bedruckenden zylindrischen
Teile so ausgebildet ist, dass sie diese Teile entgegen der Antriebsrichtung des Endlosbands
in dem Übergabeabschnitt zuführt. Auf diese Weise kann eine größere Relativgeschwindigkeit
zwischen dem Endlosband und den zu bedruckenden Teilen bei kleinstmöglicher Eigengeschwindigkeit
des Endlosbands und der zu bedruckenden Teile erreicht werden.
[0014] Nach der Erfindung wird wie oben erwähnt vorgeschlagen, dass bei der Zuführeinrichtung
eine zwangsgesteuerte Rotationsantriebseinrichtung für die rotierbar gelagerten Teile
vorgesehen ist derart, dass eine Außenumfangsgeschwindigkeit der Teile einer Relativgeschwindigkeit
zwischen dem Endlosband und der translatorischen Zuführung der Teile entspricht, wenn
diese in den Übergabeabschnitt gelangen. Dies erweist sich als besonders vorteilhaft,
weil so die erwünschte Außenumfangsgeschwindigkeit der rotierenden Teile exakt vorgegeben
werden kann, sie ist also nicht von einem Schlupf zwischen dem rotierend gelagerten
Teil und dem Endlosband während der Beschleunigungsphase abhängig. Auf diese Weise
lässt sich eine höhere Genauigkeit erreichen. Dies erweist sich als besonders vorteilhaft,
wenn nicht nur ein einziger Druckzwischenträger für die Übertragung eines Druckbilds,
sondern mehrere hintereinander angeordnete Druckzwischenträger zur Übertragung und
Aufbringung mehrerer, insbesondere mehrfarbiger Druckbilder vorgesehen sind. In diesem
Fall besteht nämlich das Problem, dass die mehrfarbigen Druckbilder exakt übereinander,
also in der exakt gleichen Position, auf die zu bedruckenden zylindrische Teilen aufgebracht
werden müssen. Ein exakt zwangsgesteuerter Rotationsantrieb der rotierbar gelagerten
Teile entlang der Druckstrecke, also auch zwischen den insbesondere mehreren Druckzwischenträgern
ist daher vorteilhaft und lässt sich durch eine zwangsgesteuerte Rotationsantriebseinrichtung
ohne weiteres erreichen.
[0015] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass die zwangsgesteuerte
Rotationsantriebseinrichtung einen Zahnstangenmechanismus umfasst. Ein solcher Zahnstangenmechanismus
kann eine feststehende Zahnstange umfassen, die über jeweilige Zahnräder mit einer
jeweiligen Lagereinrichtung bei den Werkstückträgern für die jeweiligen Teile in rotierbarer
Antriebsverbindung steht, wenn oder bevor die Teile in den Übergabeabschnitt gelangen.
[0016] Wie soeben erwähnt, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Druckvorrichtung gekennzeichnet
ist durch mehrere hintereinander angeordnete Druckzwischenträger und dadurch, dass
sich die zwangsgesteuerte Rotationsantriebseinrichtung entlang der mehreren Druckzwischenträger
erstreckt, so dass die Teile vom ersten Übergabeabschnitt des ersten Druckzwischenträgers
bis zum letzten Übergabeabschnitt des letzten Druckzwischenträgers unterbrechungsfrei
und synchronisiert zur translatorischen Zuführung der Zuführvorrichtung rotierend
angetrieben sind.
[0017] Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Einrichtung ein Tiefdruckauftragswerk
umfasst, so dass das Druckbild mittels Tiefdruck, d.h. aus einer Tiefdruckgravur heraus,
auf das Endlosband übertragen wird. Weiter kann es sich als vorteilhaft erweisen,
wenn die Einrichtung ein Hochdruckauftragswerk umfasst, so dass das Druckbild mittels
Hochdruck auf das Endlosband übertragen wird. Weiter kann es sich als vorteilhaft
erweisen, wenn die Einrichtung ein Tintenstrahlauftragswerk (Inkjet) umfasst, so dass
das Druckbild mittels Tintenstrahlauftrag auf dem Endlosband erzeugt wird. Alle die
vorgenannten Drucktechniken und entsprechenden Auftragswerke lassen sich in vorteilhafter
Weise einsetzen, um bei dem Druckzwischenträger, also dem Endlosband, ein Druckbild
auszubilden. Bei Einsatz eines Tintenstrahlauftragswerks erweist es sich als vorteilhaft,
wenn dieses so angeordnet ist, dass das Druckbild in einem ebenen Abschnitt des Endlosbands
ausgebildet wird.
[0018] Das Endlosband kann in verschiedener Weise realisiert sein. Es umfasst typischerweise
ein erstes tragendes Flachmaterial. Sofern im Zuge eines Druckvorgangs nur ein einziges
Druckbild erzeugt wird, beispielsweise bei Einfarbendruck, kann es sich als ausreichend
erweisen, dass das Endlosband klemmschlüssig, also durch Friktionsantrieb, bezüglich
der Rollen geführt und angetrieben ist. Sofern ein absolut spiel- und schlupffreier
Antrieb des Endlosbands erforderlich ist, etwa weil bei den zu bedruckenden Teilen
im Zuge des Druckvorgangs mehrere Druckbilder übereinander erzeugt werden sollen,
z.B. bei Mehrfarbendruck, kann es sich als vorteilhaft erweisen, dass das Endlosband
ein erstes tragendes Flachmaterial umfasst und dass das Endlosband, insbesondere das
erste tragende Flachmaterial des Endlosbands, in Richtung auf die Rollen vorstehende
Vorsprünge aufweist, welche formschlüssig in komplementär hierzu ausgeführte Vertiefungen
bei den Rollen eingreifen.
[0019] Ungeachtet dessen wäre es denkbar, dass das Endlosband vollständig durch das erste
tragende Flachmaterial gebildet ist. Demgegenüber erweist es sich aber als vorteilhaft,
wenn das Endlosband ein erstes tragendes Flachmaterial umfasst und dass auf seiner
äußeren Seite eine in Umfangsrichtung durchgehende oder unterbrochene elastisch nachgiebige
Beschichtung des tragenden Flachmaterials für die Aufnahme des Druckbilds ausgebildet
ist.
[0020] Nach einem weiteren Erfindungsgedanken von besonderer Bedeutung wird vorgeschlagen,
dass die elastisch nachgiebige Beschichtung von einem zweiten Flachmaterial gebildet
ist, welches als vorzugsweise endlose und geschlossene Bandschlaufe ausgebildet ist
und lösbar mit dem ersten tragenden Flachmaterial verbindbar ist, indem es auf die
äußere Seite des ersten tragenden Flachmaterials aufgezogen wird und in eine schlupf-
und spielfreie Mitnahmeverbindung mit dem ersten tragenden Flachmaterial gebracht
wird. Dies eröffnet die Möglichkeit, das zweite Flachmaterial, welches die elastisch
nachgiebige Beschichtung bildet und einem Verschleiß unterworfen ist, gegen ein neues
oder anderes auszutauschen, wobei das erste tragende Flachmaterial beibehalten bzw.
wiederverwendet wird.
[0021] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn
das zweite Flachmaterial über formschlüssig wirkende Mittel zwischen dem zweiten Flachmaterial
und dem ersten tragenden Flachmaterial in die schlupffreie Mitnahmeverbindung mit
dem ersten tragenden Flachmaterial gebracht wird. Durch Verwendung formschlüssig wirkender
Mittel zwischen den Flachmaterialien kann eine schlupffreie, hochgenaue Kopplung realisiert
werden.
[0022] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass die formschlüssig
wirkenden Mittel einen Hintergriff sowohl in Antriebsrichtung des Endlosbands als
auch quer hierzu ausbilden.
[0023] Die formschlüssig wirkenden Mittel könnten in an sich beliebiger Weise, insbesondere
als zusätzliche Kopplungsmittel realisiert werden. Demgegenüber erweist es sich als
vorteilhaft, wenn die formschlüssig wirkenden Mittel durch einstückig mit dem Material
des ersten oder zweiten Flachmaterials ausgebildete Vorsprünge und komplementär hierzu
ausgebildete Vertiefungen in dem anderen Flachmaterial gebildet sind.
[0024] Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn die Vorsprünge und Vertiefungen in der
Aufsicht auf die Bandebene linear oder gekrümmt erstreckt sind und im Schnitt orthogonal
zur Bandebene betrachtet von aufeinander zu strebenden Flanken begrenzt sind, so dass
sie eine sich kontinuierlich verjüngende Gestalt aufweisen. Diese Ausführungsform
erweist sich als besonders vorteilhaft, weil sie eine Selbstzentrierung bewirkt, insbesondere
im Bereich der Rollen.
[0025] Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Vorsprünge und Vertiefungen in der
Aufsicht auf die Bandebene fischgrätenartig zueinander angeordnet sind.
[0026] Die Ausbildung des Endlosbands mit einer elastisch nachgiebigen Beschichtung eröffnet
die Möglichkeit, die physikalischen Eigenschaften des jeweiligen Endlosbands als Druckzwischenträger
optimal auf das spezifische Druckverfahren, die Druckfarbe und die Oberfläche der
zu bedruckenden Teile einzustellen. Es erweist sich je nach Anwendung als vorteilhaft,
wenn die nachgiebige Beschichtung eine Shore A - Härte von wenigstens 5, insbesondere
von wenigstens 10, insbesondere von wenigstens 15, und von höchstens 80, insbesondere
von höchstens 70, insbesondere von höchstens 60, insbesondere von höchstens 50, und
weiter insbesondere von 30 - 50 aufweist.
[0027] Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die nachgiebige Beschichtung eine Dicke
von wenigstens 1 mm, insbesondere von wenigstens 3 mm, insbesondere von wenigstens
5 mm, und von höchstens 30 mm, insbesondere von höchstens 20 mm, insbesondere von
höchstens 10 mm aufweist.
[0028] Die vorerwähnte Beschichtung des Endlosbands ist je nach Anwendung in vorteilhafter
Weise eine Silikonbasisbeschichtung, eine Polyurethanbasisbeschichtung, eine Polyolefinbasisbeschichtung,
eine Gummi- oder Kautschukbasisbeschichtung oder eine Gelatinebasisbeschichtung. Die
jeweilige Beschichtung des Endlosbands ist hierbei in vorteilhafter Weise auf die
gewählte Druckfarbe abgestimmt, wobei man typischerweise Lösemittelfarben, UV-aushärtbare
Farben und Wasserbasisfarben unterscheidet.
[0029] Im Hinblick auf die Anbringung des Endlosbands und die Einstellung einer gewünschten
Bandspannung erweist es sich als vorteilhaft, wenn eine Spanneinrichtung für das Endlosband
vorgesehen ist, die insbesondere steuerbar und/oder regelbar ausgebildet ist. In Weiterbildung
dieses Erfindungsgedankens kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Spanneinrichtung
für das Endlosband prozesstechnisch gekoppelt ist mit der Stelleinrichtung zum Auslenken
des Endlosbands in dem Übergabeabschnitt. Auf diese Weise kann eine exakte Bandspannung
auch beim getakteten Betrieb der Stelleinrichtung aufrechterhalten werden. Somit können
Verzerrungen des Druckbilds vermieden werden.
[0030] Weiterhin wird Schutz beansprucht für ein Druckverfahren mit den Merkmalen der jeweiligen
Ansprüche 13 - 15. Es sei darauf hingewiesen, dass außerdem Schutz beansprucht wird
für alle verfahrensmäßigen Maßnahmen, die vorausgehend im Zusammenhang mit der Ausbildung
der Druckvorrichtung beschrieben wurden.
[0031] Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass sich die erfindungsgemäße Vorrichtung und
das erfindungsgemäße Verfahren gleichermaßen auch zum Bedrucken von Teilen eignen,
die nicht mit exakt kreiszylindrischer Mantelfläche ausgebildet sind, sondern eine
Oberfläche oder einen Oberflächenabschnitt aufweisen, die bzw. der derart gekrümmt
ist, dass er zumindest abschnittsweise gegen eine ebene Fläche abrollbar ist, also
auch gegen den in einer Ebene erstreckten Übergabeabschnitt des Endlosbands abrollbar
ist, und dabei eine linear erstreckte geometrische Berührungslinie oder einen linear
erstreckten Berührungsstreifen zu dem Endlosband beim Abrollen ausbildet. Solche Teile
haben eine bezüglich nur einer Raumrichtung gekrümmte Mantelfläche. Hierunter fallen
also beispielsweise Kreiszylinder oder Ovalzylinder, jedoch keine Quader oder Körper
mit bezüglich zweier Raumrichtungen gekrümmten Oberflächen, wie Kugeln oder Hyperboloide.
[0032] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. In der Zeichnung
zeigt:
Figur 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Druckvorrichtung mit einer
Zuführeinrichtung für zu bedruckende Teile;
Figur 2 eine schematische perspektivische Darstellung eines Gleitschuhs einer Stelleinrichtung
der Vorrichtung nach Anspruch 1;
Figur 3 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Druckvorrichtung mit mehreren
hintereinander angeordneten Druckzwischenträgern; und
Figuren 4a-d) verschiedene Ansichten des ersten und zweiten Flachmaterials zur Bildung
einer geschlossenen Bandschlaufe.
[0033] Figur 1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete Vorrichtung zum
indirekten Bedrucken zylindrischer Teile 4. Diese zylindrischen Teile werden mittels
einer Zuführeinrichtung 6 einem Druckbereich der Vorrichtung zugeführt und von dort
abgeführt. Bei der Vorrichtung 2 handelt es sich um eine Vorrichtung zum indirekten
Bedrucken, das heißt ein auf ein zu bedruckendes Teil 4 zu übertragendes Druckbild
wird auf einen Druckzwischenträger 8 übertragen oder auf einem Druckzwischenträger
8 erzeugt und von dort an das zu bedruckende Teil abgegeben. Dieser Druckzwischenträger
8 ist gemäß der vorliegenden Erfindung von einem Endlosband 10 gebildet, welches als
geschlossene Bandschleife über beispielhaft zwei Rollen 12 endlos geführt ist. Im
beispielhaft dargestellten Fall ist eine Einrichtung 14 zur Übertragung des Druckbilds
auf den Druckzwischenträger 8 in Form einer Klischeewalze 16 eines Tiefdruck- oder
eines Hochdruckauftragswerks vorgesehen. Es wäre indessen auch möglich, dass als Einrichtung
zur Übertragung oder Erzeugung eines Druckbilds ein Tintenstrahlauftragswerk vorgesehen
ist. Insbesondere ein Tintenstrahlauftragswerk wäre dann in vorteilhafter Weise so
angeordnet, dass es den Druckzwischenträger 8, das heißt das Endlosband 10, in einem
oberen ebenen Bereich 18 des Endlosbands 10 zwischen den Rollen 12 beaufschlagt. Dies
ist beispielhaft durch Andeutung der Standardfarben CMYK eines Vierfarbdruckwerks
oberhalb des ebenen Bereichs 18 des Endlosbands angedeutet. Im beispielhaft dargestellten
Fall wird in Bereich der Rolle 12 ein Druckbild von der Klischeewalze 16 auf eine
äußere Seite 20 des Endlosbands 10 übertragen und dann mittels des Endlosbands 10
zu einer Übergabestation transportiert. Im Bereich der Übergabestation ist innerhalb
des Endlosbands 10, das heißt innerhalb der von dem Endlosband 10 gebildeten geschlossenen
Bandschleife eine Stützeinrichtung 22 vorgesehen, die vorliegend als Stelleinrichtung
24 ausgebildet ist. Die Stelleinrichtung 24 umfasst einen schematisch in Figur 2 dargestellten
Gleitschuh 26. Die Stelleinrichtung 24 bzw. der Gleitschuh 26 sind orthogonal zur
Ebene des Endlosbands 10 in einem Übergabeabschnitt 30 verstellbar angeordnet. Dies
bedeutet, dass das Endlosband 10 in dem Übergabeabschnitt 30 in Richtung 28 auf die
zu bedruckenden Teile 4 auslenkbar ist. Der Übergabeabschnitt 30 ist also in der Richtung
28 hin und her verstellbar. Es ist denkbar, dass diese Stellbewegung des Gleitschuhs
26 der Stelleinrichtung 24 einmalig für die Bedruckung einer Reihe gleichartiger Teile
4 vorgenommen wird oder dass die Stelleinrichtung 24 getaktet betrieben wird, so wie
dies in der Beschreibungseinleitung erwähnt ist.
[0034] Anhand der schematischen Darstellung des Gleitschuhs 26 in Figur 2 erkennt man in
Antriebsrichtung 32 des Endlosbands 10 erstreckte Rippen oder Stege 34, welche eine
exakt ebene Oberfläche 36 ausbilden und mit dieser Oberfläche 36 von innen gegen die
nach innen gewandte Seite des Endlosbands 10 gleitend anliegen. Sie umfassen vorteilhafter
Weise eine Gleitbeschichtung, insbesondere auf Fluorpolymerbasis.
[0035] Die Zuführeinrichtung 6 umfasst im beispielhaft dargestellten Fall ein endloses förderbandartiges
Antriebsmittel 38, welches ebenfalls als geschlossene Bandschlaufe über Rollen 40
geführt ist und eine Vielzahl von Werkstückträgern 42 für jeweils ein zu bedruckendes
zylindrisches Teil 4 aufweist. In einer Beladungsstation 44 werden die zylindrischen
Teile 4 auf die Werkstückträger 42 aufgelegt und sind dort rotierend gehalten. Sie
werden aufeinanderfolgend translatorisch mit konstanter Geschwindigkeit, die der Antriebsrichtung
32 des Endlosbands 10 entgegengesetzt ist, in Richtung auf den Übergabeabschnitt 30
der Druckvorrichtung 2 zugeführt. Im schematisch in Figur 1 dargestellten Fall erkennt
man, dass mittels der Stelleinrichtung 24 der Übergabeabschnitt 30 in Richtung auf
die zu bedruckenden Teile 4 derart ausgelenkt ist, dass die zu bedruckenden Teile
4 in dem Übergabeabschnitt 30 die Außenseite des Endlosbands 10 berühren und hiergegen
abrollen. Während dieses friktionsbedingten und schlupffreien Abrollens der zylindrischen
Teile 4 gegenüber dem Endlosband 10 wird ein betreffendes Druckbild im Übergabeabschnitt
30 von dem Endlosband 10 auf die Außenseite des abrollenden Körpers 4 übertragen.
Wenn die zu bedruckenden Teile 4 zuvor in Richtung des Pfeils 48 dem Übergabeabschnitt
30 zugeführt werden, so gelangen sie aufgrund der Auslenkung des Endlosbands 10 mittels
der Stelleinrichtung 24 kurz vor Erreichen des Übergabeabschnitts 30 in Berührung
mit dem Endlosband 10. Sobald ein jeweiliges Teil 4 das Endlosband 10 berührt, wird
es gewissermaßen schlagartig in Rotation versetzt und rollt sodann schlupffrei gegen
die ihm zugewandte Außenseite 20 des Endlosbands 10 ab. Wie bereits erwähnt, wird
dabei das Druckbild von dem Endlosband 10 auf die Außenseite des jeweiligen Teils
4 übertragen.
[0036] Nachdem ein jeweiliges Teil 4 den Übergabeabschnitt 30 verlassen hat und das Druckbild
trägt, erfolgt die Trocknung der Druckfarbe bis ein jeweiliges Teil in einer Entnahmestation
50 von seinem Werkstückträger 42 abgenommen wird.
[0037] Des Weiteren ist schematisch eine Spanneinrichtung 52 für das Endlosband 10 angedeutet,
mittels derer die Bandspannung einstellbar. Die Spanneinrichtung kann steuerbar oder
regelbar ausgebildet sein und insbesondere mit dem Betrieb der Stelleinrichtung 24
gekoppelt sein.
[0038] Dadurch, dass die Zuführrichtung 48 der Zuführeinrichtung 6 entgegengesetzt zu der
Antriebsrichtung 32 des Endlosbands 10 ist, können hohe Relativgeschwindigkeiten und
damit hohe Nutzenraten realisiert werden, wobei beide Komponenten mit demgegenüber
geringerer Absolutgeschwindigkeit angetrieben werden.
[0039] Dadurch, dass als Druckzwischenträger 8 ein nachgiebiges Endlosband 10 verwendet
wird, kann das Druckbild ausgehend von einem in einer Ebene erstreckten Übergabeabschnitt
30 auf hiergegen abrollende zylindrische Teile 4 übergeben werden. Eine solche Anordnung
kann kompakt bauen, da keine großen Druckzylinder mit großen Durchmessern verwendet
werden müssen und auch keine großen Verzögerungen und Beschleunigungen beim Andrücken
und Zurückziehen der zu bedruckenden Teile und Werkstückträger gegen Zylinderwalzen
und von diesen weg aufgewandt werden müssen. Bei Verwendung eines Endlosbands als
Druckzwischenträger und zur schlussendlichen Übergabe des Druckbilds auf die zu bedruckenden
Teile lassen sich eine Vielzahl von vorteilhaften Druckverfahren und Bilderzeugungsverfahren,
insbesondere die Tintenstrahldrucktechnik (Inkjet) einsetzen. Es ist auch denkbar
und vorteilhaft, dass mehrere vorstehend beschriebene Druckvorrichtungen gewissermaßen
in Reihe hintereinander betrieben werden. Dies ist beispielhaft in Figur 3 dargestellt,
wo zwei hintereinander angeordnete Endlosbänder 10 als geschlossene Bandschlaufen
über jeweils zwei Rollen 12 geführt sind. Ferner ist eine Einrichtung 58 zur Übertragung
eines Druckbilds in Form eines Klischee-Zylinders 16 angedeutet. Mittels der zwei
Bandschlaufen als Druckzwischenträger wird jeweils ein Druckbild an derselben Stelle
bei dem jeweiligen zu bedruckenden zylindrischen Teil 4 aufgebracht.
[0040] Um zu gewährleisten, dass die von den beiden Druckzwischenträgern 8 gewissermaßen
übereinander aufgebrachten Druckbilder an exakt derselben Stelle des jeweils zu bedruckenden
Teils 4 aufgebracht werden, ist eine zwangsgesteuerte Rotationsantriebseinrichtung
60 für die rotierbar gelagerten Teile 4 vorgesehen, um die Teile auf ihrem Weg von
dem ersten Druckzwischenträger 8 zu dem zweiten oder einem weiteren Druckzwischenträger
8 mit exakt vorbestimmter zwangsgesteuerter Umfangsgeschwindigkeit anzutreiben. Die
Rotationsantriebseinrichtung 60 umfasst im beispielhaft angedeuteten Fall einen Zahnstangenmechanismus
62, der nach einer Ausführungsform eine feststehende Zahnstange 64 umfasst, die mit
jeweiligen Zahnrädern 66 bei den Werkstückträgern 42 in rotierbarer Antriebsverbindung
steht.
[0041] Die Teile 4 werden so vom ersten Übergabeabschnitt 30 des ersten Druckzwischenträgers
8 bis zum letzten Übergabeabschnitt 30 des letzten Druckzwischenträgers 8 unterbrechungsfrei
und synchronisiert zur translatorischen Zuführung der Zuführvorrichtung rotierend
angetrieben. Auf diese Weise kann eine genaue Positionierung der Druckbilder realisiert
werden.
[0042] Figuren 4a) bis d) zeigen verschiedene Ansichten zweier Komponenten, welche das Endlosband
10 bilden. Das Endlosband 10 umfasst ein erstes tragendes Flachmaterial 70 und eine
elastisch nachgiebige Beschichtung 72 in Form eines zweiten Flachmaterials 74. Beide
Flachmaterialien 70 und 74 können in Form einer endlosen geschlossenen Bandschlaufe
ausgebildet werden, indem streifenförmige Abschnitte an ihren Enden aneinander gefügt
werden. In diesem Zustand lässt sich das zweite elastisch nachgiebige Flachmaterial
74 in seiner geschlossenen Bandform auf eine Außenseite des ersten Flachmaterials
70 aufziehen, wodurch eine schlupf- und spielfreie Mitnahmeverbindung zwischen dem
ersten und dem zweiten Flachmaterial 70 bzw. 74 hergestellt wird. Hierfür sind formschlüssig
wirkende Mittel 76 zwischen dem ersten und dem zweiten Flachmaterial 70, 74 vorgesehen,
und zwar im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall in Form von Vorsprüngen
78 bei dem einen Material und komplementär hierzu ausgebildeten Vertiefungen 80 bei
dem anderen Material. Im beispielhaft in den Figuren 4a) bis d) dargestellten Fall
sind bei dem ersten tragenden Flachmaterial 70 ungefähr linear erstreckte rippenförmige
Vorsprünge 78 ausgebildet, die fischgrätenartig, also in einem Winkel zueinander und
beispielhaft linear, erstreckt sind und von aufeinander zu strebenden Flanken 82 begrenzt
sind. Entsprechend sind komplementär hierzu ausgebildete Vertiefungen 80 bei dem zweiten
elastischen Flachmaterial 74 ausgebildet. Hierdurch lassen sich die Flachmaterialien
70 und 74 in Antriebsrichtung 32 und quer hierzu formschlüssig aneinander halten.
Durch die ausgehend von der Bandebene sich verjüngende Gestalt der Vorsprünge 78 und
der komplementären Ausbildung der Vertiefungen 80 lässt sich eine Zentrierung der
beiden Flachmaterialien 70 und 74 realisieren, wodurch ein unproblematisches mechanisch
lösbares Fügen der als Endlosbänder vorliegenden Flachmaterialien aneinander möglich
ist. Auf diese Weise lässt sich das außenliegende Endlosband aus dem elastisch nachgiebigen
zweiten Flachmaterial 74 bei Abnutzung unproblematisch von dem ersten tragenden Flachmaterial
70 lösen und durch ein neues ersetzen. Auf der in den Figuren nicht dargestellten
von den Vorsprüngen 78 abgewandten Unterseite des ersten tragenden Flachmaterials
70 sind vorzugsweise in Richtung auf die Rollen 12 vorstehende Vorsprünge vorgesehen,
die ebenfalls formschlüssig in komplementär hierzu ausgeführte Vertiefungen bei den
Rollen 12 eingreifen. Diese Vorsprünge sind dann in Antriebsrichtung 32 aufeinanderfolgend
vorgesehen und quer zur Antriebsrichtung voneinander beabstandet, so dass sie beispielsweise
- wie oben erwähnt - zwischen den Rippen oder Stegen 34 des Gleitschuhs 26 (s. Figur
2) hindurchgeführt werden können.
1. Vorrichtung (2) zum indirekten Bedrucken zylindrischer Teile (4), mit wenigstens einem
Druckzwischenträger (8), und mit einer Einrichtung zur Übertragung eines Druckbilds
auf den Druckzwischenträger (8) oder zur Erzeugung eines Druckbilds auf dem Druckzwischenträger
(8), wobei die Einrichtung ein Tiefdruck-, Hochdruck- oder Tintenstrahlauftragswerk
umfassen kann, wobei der Druckzwischenträger (8) ein Endlosband (10) ist, welches
als geschlossene Bandschleife über wenigstens zwei Rollen (12) endlos geführt ist
und auf seiner von den Rollen (12) jeweils abgewandten äußeren Seite das Druckbild
erhält, wobei das Endlosband (10) in Antriebsrichtung zwischen den Rollen (12) einen
in einer Ebene verlaufenden Übergabeabschnitt (30) bildet, und wobei eine Zuführeinrichtung
(6) für die zu bedruckenden zylindrischen Teile (4) vorgesehen ist und wobei die Zuführeinrichtung
(6) zumindest im Bereich des Endlosbands (10) für eine translatorische Zuführung der
zu bedruckenden Teile (4) in einer Richtung und in einer Ebene ausgebildet ist, wobei
die Teile (4) rotierbar in Werkstückträgern (42) der Zuführeinrichtung (6) gelagert
sind, so dass das zuvor auf dem Endlosband (10) erhaltene Druckbild durch Abrollen
eines zu bedruckenden zylindrischen Teils (4) gegen den ebenen Übergabeabschnitt (30)
des Endlosbands (10) von dem Endlosband (10) auf das zylindrische Teil (4) übertragbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Zuführeinrichtung (6) eine zwangsgesteuerte Rotationsantriebseinrichtung
(60) für die rotierbar gelagerten Teile (4) vorgesehen ist derart, dass eine Außenumfangsgeschwindigkeit
der Teile (4) einer Relativgeschwindigkeit zwischen dem Endlosband (10) und der translatorischen
Zuführung der Teile (4) entspricht, wenn diese in den Übergabeabschnitt (30) gelangen.
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Endlosbands (10) eine Stelleinrichtung (24) vorgesehen ist, mittels
derer das Endlosband (10) in dem Übergabeabschnitt (30) orthogonal zu seiner Bandebene
in dem Übergabeabschnitt (30) nach außen auslenkbar ist, wobei die Stelleinrichtung
(24) insbesondere derart ausgebildet ist, dass die Länge des nach außen auslenkbaren
Abschnitts des Endlosbands (10) in Antriebsrichtung des Endlosbands (10) variierbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stützeinrichtung (22) oder die Stelleinrichtung (24) einen Gleitschuh (26) umfasst,
gegen den das Endlosband (10) gleitet.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (6) für die zu bedruckenden zylindrischen Teile (4) so ausgebildet
ist, dass sie diese Teile entgegen der Antriebsrichtung (32) des Endlosbands (10)
in dem Übergabeabschnitt (30) zuführt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die zwangsgesteuerte Rotationsantriebseinrichtung (60) einen Zahnstangenmechanismus
(62) umfasst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dass der Zahnstangenmechanismus (62) eine feststehende
Zahnstange (64) umfasst, die über jeweilige Zahnräder (64) mit einer jeweiligen Lagereinrichtung
bei den Werkstückträgern (42) für die jeweiligen Teile (4) in rotierbarer Antriebsverbindung
steht, wenn oder bevor die Teile in den Übergabeabschnitt (30) gelangen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere hintereinander angeordnete Druckzwischenträger (8) und dadurch, dass sich die zwangsgesteuerte Rotationsantriebseinrichtung (60) entlang der mehreren
Druckzwischenträger (8) erstreckt, so dass die Teile (4) vom ersten Übergabeabschnitt
(30) des ersten Druckzwischenträgers (8) bis zum letzten Übergabeabschnitt (30) des
letzten Druckzwischenträgers (8) unterbrechungsfrei und synchronisiert zur translatorischen
Zuführung der Zuführvorrichtung (6) rotierend angetrieben sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endlosband (10) ein erstes tragendes Flachmaterial umfasst und dass das Endlosband
(10), insbesondere das erste tragende Flachmaterial des Endlosbands, in Richtung auf
die Rollen vorstehende Vorsprünge aufweist, welche formschlüssig in komplementär hierzu
ausgeführte Vertiefungen bei den Rollen (12) eingreifen.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endlosband (10) ein erstes tragendes Flachmaterial (70) umfasst und dass auf
seiner äußeren Seite eine in Umfangsrichtung durchgehende oder unterbrochene elastisch
nachgiebige Beschichtung des tragenden Flachmaterials (70) für die Aufnahme des Druckbilds
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die elastisch nachgiebige Beschichtung von einem zweiten Flachmaterial (74) gebildet
ist, welches als vorzugsweise endlose und geschlossene Bandschlaufe ausgebildet ist
und lösbar mit dem ersten tragenden Flachmaterial (70) verbindbar ist, indem es auf
die äußere Seite des ersten tragenden Flachmaterials (70) aufgezogen wird und in eine
schlupf- und spielfreie Mitnahmeverbindung mit dem ersten tragenden Flachmaterial
(70) gebracht wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Flachmaterial (74) über formschlüssig wirkende Mittel (76) zwischen dem
zweiten Flachmaterial (74) und dem ersten tragenden Flachmaterial (70) in die schlupffreie
Mitnahmeverbindung mit dem ersten tragenden Flachmaterial (70) gebracht wird, wobei
die formschlüssig wirkenden Mittel (76) vorzugsweise einen Hintergriff sowohl in Antriebsrichtung
(32) des Endlosbands als auch quer hierzu ausbilden und vorzugsweise
durch einstückig mit dem Material des ersten oder zweiten Flachmaterials (70, 74)
ausgebildete Vorsprünge (78) und komplementär hierzu ausgebildete Vertiefungen (80)
in dem anderen Flachmaterial (70, 74) gebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (78) und Vertiefungen (80) in der Aufsicht auf die Bandebene linear
oder gekrümmt erstreckt sind und im Schnitt orthogonal zur Bandebene betrachtet von
aufeinander zu strebenden Flanken (82) begrenzt sind, so dass sie eine sich kontinuierlich
verjüngende Gestalt aufweisen.
13. Verfahren zum indirekten Bedrucken zylindrischer Teile (4) unter Verwendung eines
Druckzwischenträgers (8), wobei mittels einer Einrichtung zur Übertragung oder Erzeugung
eines Druckbilds ein Druckbild an den Druckzwischenträger (8) übertragen oder auf
dem Druckzwischenträger (8) erzeugt wird, wobei als Druckzwischenträger (8) ein Endlosband
(10) verwendet wird, welches als geschlossene Bandschleife über wenigstens zwei Rollen
(12) endlos geführt wird, wobei das Druckbild auf einer von den Rollen (12) jeweils
abgewandten äußeren Seite (20) des Endlosbands (10) erhalten wird, wobei in Antriebsrichtung
zwischen den Rollen (12) ein in einer Ebene verlaufender Übergabeabschnitt (30) gebildet
wird und dass mittels einer Zuführeinrichtung (6) die zu bedruckenden zylindrischen
Teile (4) aufeinanderfolgend translatorisch zu dem Übergabeabschnitt (30) zugeführt
werden, wobei die Teile (4) rotierbar in Werkstückträgern (42) der Zuführeinrichtung
(6) gelagert sind, so dass das zuvor auf dem Endlosband (10) erhaltene Druckbild durch
Abrollen des zu bedruckenden zylindrischen Teils (4) gegen den ebenen Übergabeabschnitt
(30) des Endlosbands (10) von dem Endlosband (10) auf das zylindrische Teil (4) übertragen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zu bedruckenden Teile in der Zuführeinrichtung (6) mittels einer zwangsgesteuerten
Rotationsantriebseinrichtung (60) für die rotierbar gelagerten Teile (4) rotierbar
angetrieben werden derart, dass eine Außenumfangsgeschwindigkeit der Teile einer Relativgeschwindigkeit
zwischen dem Endlosband (60) und der translatorischen Zuführung der Teile (4) entspricht,
wenn diese in den Übergabeabschnitt (30) gelangen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass während der Übertragung des Druckbilds von dem Übergabeabschnitt (30) des Endlosbands
(10) das Endlosband (10) mittels einer Stelleinrichtung (24) orthogonal zu seiner
Antriebsrichtung (32) und Bandebene nach außen in Richtung (28) auf das zu bedruckende
Teil (4) ausgelenkt wird, wobei.
die Stelleinrichtung (24) je zu bedruckendem Teil vorzugsweise getaktet betrieben
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Endlosband (10) gleitend an der Stelleinrichtung (24) entlanggeführt wird.