[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten, insbesondere
von Softcover-Büchern, mit dem sowohl der Umschlag als auch der Inhalt des Druckprodukts
gleichzeitig in ein und derselben Druckstrasse mit ein und demselben Drucker hergestellt
werden kann.
[0002] Bislang kam vor allem bei der Produktion von digital gedruckten Broschüren, insbesondere
von Softcover-Büchern, regelmässig ein Verfahren zum Einsatz, welches die getrennte
Produktion von Umschlag und Innenteil bzw. Inhalt (d.h. üblicherweise einem Signaturstapel
oder einem Blattstapel, beides kann auch als Buchblock bezeichnet werden) zum Gegenstand
hatte. Die dabei in getrennten Arbeitsgängen und oftmals auf verschiedenen Maschinen
hergestellten Teilprodukte mussten anschliessend aufwendig zusammengeführt und verklebt
werden.
[0003] Konkret wurde gemäss diesem bekannten Verfahren zunächst eine Papierbahn bedruckt,
welche anschliessend zur Herstellung der Signaturen gefalzt und quergeschnitten wurde.
Die einzelnen Signaturen wurden dann in einer Stapelvorrichtung zu einem Signaturstapel
als Zwischenprodukt aufeinandergestapelt. In diesem Zusammenhang wird auf die in
EP 2 159 070 A1 und in
WO 2013/067650 A1 beschriebenen Verfahren verwiesen.
[0004] In einem separaten Prozessschritt wurden die Umschläge bedruckt und zwar typischerweise
in Form von bedruckten Einzelbögen. Als weiteres Zwischenprodukt entstand so ein loser
Umschlag.
[0005] Im Anschluss daran erfolgte das Zusammenführen der Umschläge und der Signaturstapel
(bzw. Buchblöcke), d.h. der eigentliche Bindevorgang. Hierbei wurde der Signaturstapel
bzw. Buchblock zunächst am Rücken bearbeitet, d.h. insbesondere gefräst oder aufgeraut
und anschliessend mit Klebstoff versehen. Danach wurde der Umschlag zugeführt und
fest mit dem Signaturstapel (bzw. Buchblock) verklebt.
[0006] In diesem Kontext sind in der Regel auch Vorrichtungen nötig, welche überprüfen,
ob die beiden zusammengeführten Teilprodukte auch tatsächlich zusammengehören (dies
ist insbesondere bei personalisierten Druckprodukten der Fall, bei denen eine entsprechende
Verwechslung ausgeschlossen werden soll, wie etwa bei Prüfungsbögen für Studenten
oder aber bei kundenindividuellen Bankdatenbroschüren, welche heute insbesondere im
Privatbankenbereich ausgegeben werden).
[0007] In einem abschliessenden Arbeitsgang wird dann das Druckprodukt bzw. das gebundene
Buch auf bis zu drei Seiten beschnitten.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
mittels dem ein entsprechendes Druckprodukt insgesamt deutlich preisgünstiger sowie
ohne grösseren Kontrollaufwand hergestellt werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von
Druckprodukten, insbesondere von Softcover-Büchern, mit integriertem Umschlag, wobei
das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst: (a) Bedrucken einer Papierbahn
oder von einzeln zugeführten Papierbögen, vorzugsweise mittels Digitaldruck; (b) optionales
Aufbringen eines Klebstoffauftrags auf die Papierbahn oder die Papierbögen; (c) ein-
oder mehrmaliges Falzen und Schneiden der Papierbahn zu Signaturen (das Schneiden
kann, je nach Anwendung, vor oder nach dem Falzen ausgeführt werden) oder aber ein-
oder mehrmaliges Falzen der Papierbögen zu Signaturen; (d) optionales Aufbringen eines
Klebstoffauftrags auf die Signaturen; (e) Stapeln der Signaturen zu einem Signatur-Stapel
mit zumindest einer obersten und einer untersten Signatur; (f) Aufklappen des obersten
Blatts der obersten Signatur oder aber des untersten Blatts der untersten Signatur
und Aufbringen einer Klebeschicht in zumindest dem Bereich des aufgeklappten Blatts,
welcher zumindest den Rücken und/oder einen an den Rücken angrenzenden Bereich des
Signaturstapels (d.h. im fertigen Druckprodukt) umfassen soll; (g) Umlegen des aufgeklappten
und mit der Klebeschicht versehenen Blatts um den Rücken des Signatur-Stapels herum,
so dass der Umschlag für das Druckprodukt ausgeformt wird; und (h) optionales Anpressen
des Umschlags (das Anpressen des Umschlags umfasst in der Regel das Verpressen des
gesamten Druckprodukts, um so auch die Verbundstabilität insgesamt zu erhöhen).
[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren kann dabei ohne Unterbrechung der Prozesskette inline
durchgeführt werden. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass insbesondere
die obigen Schritte (f), (g) und (h) offline durchgeführt werden.
[0011] Die Kostenvorteile liegen auf der Hand - im Gegensatz zu einem herkömmlichen Softcover-Druckprodukt
entfallen die Vorproduktion des Umschlags, der Bindevorgang sowie die regelmässig
aufwändige Kontrolle, ob Umschlag und Inhalt übereinstimmen - was im negativen Fall
überdies ein Anhalten der Anlage und/oder eine Nachproduktion erforderlich macht.
Erfindungsgemäss werden dagegen Umschlag und Buchrücken gleichzeitig mit dem Inhalt
beschriftet bzw. bedruckt, d.h. es wird sowohl auf der Front- und Rückseite als auch
auf dem Rücken auf den Inhalt hingewiesen.
[0012] Zudem ergeben sich durch die Aufhebung der räumlichen und zeitlichen Trennung bei
der Herstellung von Umschlag und Signaturstapel (bzw. Buchblock) vereinfachte Logistikprozesse.
[0013] Ein weiterer positiver Aspekt des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass
Papier eingespart werden kann, da gegenüber dem herkömmlichen Bindevorgang das Fräsen
und Aufrauen des Papiers entfällt. Zudem muss gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren
lediglich eine Papiersorte verwendet werden.
[0014] Des Weiteren kann je nach Anforderung und Anwendung auch auf das Beschneiden des
Druckprodukts auf bis zu drei Seiten verzichtet werden.
[0015] Die Erfindung kommt also grundsätzlich zum Einsatz für die Herstellung von eher preisgünstigen
Druckprodukten, welche in der Regel keine besonders lange Lebensdauer aufweisen müssen
(z.B. auch Studienhefte und anderweitige «Wegwerfprodukte», etc.).
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt vor oder
während dem Stapeln der Signaturen der Klebstoffauftrag auf die Ober- und/oder Unterseite
der einzelnen Signaturen. Durch diese Massnahme kann insbesondere die Stabilität des
Stapels in sich verbessert werden, was für die weitere Verarbeitung von Vorteil ist
bzw. diese erleichtert.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt
nach dem Stapeln der Signaturen ein Klebstoffauftrag im Rückenbereich des Signaturen-Stapels.
Hierbei kann etwa mittels von geeigneten Rollenvorrichtungen der Klebstoff in Streifen
quer oder aber vollflächig über den Rücken des bereits fertigen Signaturstapels (welcher
entsprechend ausgerichtet gehalten bleibt) aufgetragen werden. Diese Lösung ist weniger
zeitaufwändig als die Verklebung jeder einzelnen Signatur und liefert auch eine gute
Stabilität des Stapels. Zudem verleiht sie dem Stapelrücken eine gewisse Flexibilität.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die
Klebeschicht in Form eines (herkömmlichen) Klebstoffauftrags oder aber in Form eines
doppelseitigen Klebebands ausgestaltet. Bei der Verwendung eines doppelseitigen Klebebands
(bzw. Tapes) anstelle von Klebstoff kann eine besonders hohe Stabilität des Rückens
gewährleistet werden. Bei dem Klebeband kann es sich etwa auch um einen vorgefertigten
Klebestreifen handeln, welcher nach dem Umlegen des obersten oder des untersten Signaturblattes
um den Stapel mittels Wärme aktiviert wird. Derartige vorgefertigte Klebestreifen
können grundsätzlich für alle Klebstoffaufträge im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen
Verfahren verwendet werden.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die
Klebstoffaufträge aus Kaltklebern, Heissklebern bzw. Hotmelts (z.B. Polyurethan-Kleber)
oder aus einer Kombination von Kalt- und Heissklebern gebildet. Bei den Heissklebern
bzw. Hotmelts erfolgt das Verkleben sofort beim Umlegen des Umschlagblatts oder durch
Wärmeaktivierung nach dem Umlegen.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden in
die als oberste oder als unterste Signatur vorgesehenen Papierbahnabschnitte oder
Papierbögen (bzw. Signaturbögen) eine oder mehrere Rillen eingebracht. Eine solche
Rillierung dient dazu, das Umlegen des jeweiligen Umschlagblattes durch eine entsprechende
Schwächung des Papiers zu erleichtern. Die Rillen werden dabei vorzugsweise so angeordnet,
dass sie der Dicke des Druckprodukts bzw. Softcover-Buchs entsprechen. Mit anderen
Worten bildet die (Papier-) Fläche zwischen den vorzugsweise zwei parallelen Rillen
den Rücken des Druckprodukts bzw. des Softcover-Buchs.
[0021] Das ausgeklappte Umschlagblatt wird beim Umlegen also vorzugsweise zweimal - d.h.
jeweils entlang der Rillen (welche entsprechende Umlegelinien definieren) - um etwa
90° geknickt. Das Rillieren erfolgt in der Regel bevor der entsprechende Bogen (d.h.
entweder der aus der Papierbahn abgeschnittene oder der einzeln zugeführte Bogen)
gefalzt wird und kann, wie auch der Klebstoffauftrag, hinsichtlich der gewünschten
Dicke des Druckprodukts dynamisch und automatisch eingestellt werden. Anstatt einer
Rillierung kann zur Schwächung des Papiers grundsätzlich auch eine Perforierung oder
aber eine Spur aus Wassertröpfchen vorgesehen werden.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die
als oberste oder als unterste Signatur vorgesehenen Papierbahnabschnitte oder Papierbögen
(bzw. Signaturbögen) mit einer stabilitätserhöhenden Beschichtung bedruckt (d.h. vorzugsweise
in Schritt (a) des erfindungsgemässen Verfahrens). Auf diese Weise kann die Lebensdauer
des Umschlags auf effiziente und kostengünstige Weise verlängert werden. Als besonders
geeignetes Material hierfür hat sich Klarlack erwiesen, mit welchem - neben der Stabilitätserhöhung
- vermittels der schöneren Optik auch noch die Wertigkeit des fertigen Druckprodukts
erhöht werden kann.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird entweder
das oberste Blatt der obersten Signatur oder aber das unterste Blatt der untersten
Signatur mit einer Länge ausgebildet, welche im Wesentlichen um die Dicke des Rückens
des Druckprodukts länger ist als die Länge der übrigen Signaturblätter. Hiermit kann,
insbesondere bei dickeren Druckprodukten, dem Umstand begegnet werden, dass nach dem
Umlegen der Inhalt (d.h. die Signaturen bzw. Signaturblätter des Signaturstapels welche
nicht den Umschlag bilden) über den Umschlag bzw. das Umschlagblatt hervorsteht; und
zwar um die die Dicke des Druckprodukts, welche dem Umschlagblatt nach dem Umlegen
«fehlt».
[0024] Mit anderen Worten muss entsprechend das Schneiden der Papierbahn oder aber das Zuführen
der Papierbögen derart ausgeführt werden, dass der Papierbahnabschnitt bzw. der Papierbogen,
welcher die oberste oder aber die unterste Signatur bilden soll, um die Dicke des
zu produzierenden Produkts länger ist als die anderen Papierbahnabschnitte bzw. Papierbogen,
welche den Inhalt des Druckprodukts bilden. Konkret weist dann das unterste bzw. das
oberste Blatt in der untersten bzw. obersten Signatur (d.h. das Umschlagblatt) einen
Überstand X auf, welcher die entstandene Lücke L kompensiert.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das
aufgeklappte und mit der Klebeschicht versehene (Umschlag-) Blatt an seinem freien
Ende entlang der Klebeschicht abgeschnitten. Eine bevorzugte marktübliche Anwendung
entsteht, wenn das Umschlagblatt vor dem Umlegen parallel zum Rücken (d.h. entlang
der Klebeschicht an seinem freien Ende) abgeschnitten wird. Man erhält auf diese Weise
eine Bindungsmöglichkeit analog zu einer Bindung mittels Fälzelstreifen. Das vollständige
Druckprodukt kann dann als (günstiges) Vorprodukt beispielsweise in einen Hardcover-Umschlag
(als teureres Endprodukt) eingebracht werden.
[0026] Die vorliegende Erfindung sowie bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
sollen im Folgenden beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen illustriert und
erläutert werden:
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Produktionsstrasse für Druckprodukte gemäss dem
Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Papierbahnausschnitts für einmal längsgefalzte
Signaturen (Druckrichtung von oben nach unten);
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Papierbahnausschnitts für zweimal längsgefalzte
Signaturen (Druckrichtung von oben nach unten);
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Papierbahnausschnitts für einmal querfalzte Signaturen
(Druckrichtung von oben nach unten);
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Produktionsstrasse zur Ausführung des erfindungsgemässen
Verfahrens;
- Fig. 6a
- eine schematische Darstellung eines Stapels von einmal gefalzten und miteinander verklebten
Signaturen;
- Fig. 6b
- eine schematische Darstellung eines Stapels von zweimal gefalzten und mit- sowie untereinander
verklebten Signaturen;
- Fig. 6c
- eine schematische Darstellung eines Stapels von einmal gefalzten und miteinander verklebten
Signaturen, wobei die unterste Signatur einen Überstand aufweist;
- Fig. 6d
- eine schematische Darstellung eines Stapels von zweimal gefalzten und mit- sowie untereinander
verklebten Signaturen, wobei die unterste Signatur einen Überstand aufweist;
- Fig. 7a
- eine schematische Darstellung eines Stapels von einmal gefalzten und miteinander verklebten
Signaturen mit aufgeklappter Umschlagseite;
- Fig. 7b
- eine schematische Darstellung eines Stapels von zweimal gefalzten und mit- sowie untereinander
verklebten Signaturen mit aufgeklappter Umschlagseite;
- Fig. 7c
- eine schematische Darstellung eines Stapels von einmal gefalzten und miteinander verklebten
Signaturen mit aufgeklappter Umschlagseite sowie mit Klebeschicht auf der Umschlagseite;
- Fig. 7d
- eine schematische Darstellung eines Stapels von zweimal gefalzten und mit- sowie untereinander
verklebten Signaturen mit aufgeklappter Umschlagseite sowie mit Klebeschicht auf der
Umschlagseite;
- Fig. 8a
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 7c mit umgelegter Umschlagseite;
- Fig. 8b
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 7d mit umgelegter Umschlagseite;
- Fig. 8c
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 6c mit Klebeschicht auf der
und umgelegter Umschlagseite;
- Fig. 8d
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 6d mit Klebeschicht auf der
und umgelegter Umschlagseite;
- Fig. 9a
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 7c mit aufgeklappter Umschlagseite,
deren freies Ende abgeschnitten wird;
- Fig. 9b
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 7d mit aufgeklappter Umschlagseite,
deren freies Ende abgeschnitten wird;
- Fig. 9c
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 9a mit in Form eines Fälzels
umgelegter Umschlagseite;
- Fig. 9d
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 9b mit in Form eines Fälzels
umgelegter Umschlagseite;
- Fig. 10a
- eine schematische Darstellung eines Stapels aus einmal gefalzten und im Rückenbereich
miteinander vor-verklebten Signaturen;
- Fig. 10b
- eine schematische Darstellung eines Stapels gemäss Fig. 10a mit Klebeschicht auf der
und umgelegter Umschlagseite;
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung eines Stapels aus einmal gefalzten und lediglich durch
die Klebeschicht auf der Umschlagseite im Rückenbereich miteinander verklebten Signaturen;
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung eines Stapels analog zu Fig. 8a mit einem Klebeband
(Tape) als des Klebschicht auf der Umschlagseite;
- Fig. 13
- eine schematische Darstellung eines Stapels analog zu Fig. 7c, wobei jedoch die Klebeschicht
auf der Umschlagseite so ausgestaltet ist, dass er nach dem Umlegen lediglich eine
seitliche Verklebung bereitstellt;
- Fig. 14
- eine schematische Darstellung eines Stapels analog zu Fig. 7c, wobei jedoch zwei separate
Klebeschichten auf der Umschlagseite so ausgestaltet sind, dass sie nach dem Umlegen
sowohl eine seitliche Verklebung als auch eine Verklebung im Rückenbereich bereitstellen.
[0027] In
Fig. 1 wird eine Produktionsstrasse für Druckprodukte beziehungsweise Softcover-Bücher gemäss
dem Stand der Technik veranschaulicht.
[0028] In einem Drucker 1, welcher ggf. als Digitaldrucker ausgestaltet ist, wird zunächst
eine entsprechende Papierbahn bedruckt. Die Papierbahn wird im Anschluss in einem
Falz-Querschneidemodul 2 gefalzt und zu einzelnen Signaturen 7 vereinzelt. Anstelle
eines kombinierten Falz-Querschneidemoduls 2 können aber auch ein separates Falzmodul
2a sowie ein separater Querschneider 2b zum Einsatz kommen.
[0029] In einer Stapelstation 3 werden dann die vereinzelten Signaturen 7 aufeinandergestapelt.
Gleichzeitig oder zeitlich versetzt werden in einem entsprechenden Produktionsmodul
4 die Umschläge für das spätere Druckprodukt beziehungsweise Softcover-Buch bedruckt,
beziehungsweise hergestellt (d.h. typischerweise als bedruckte Einzelbögen).
[0030] Die fertigen Umschläge 4a werden in einem weiteren Schritt zusammengeführt mit den
Signaturstapeln (welche auch als Buchblöcke bezeichnet werden) aus der Stapelstation
3. Dies geschieht regelmässig in einer Bindestation 5. Im Anschluss an die Bindestation
5 werden die gebundenen Produkte noch einer Zuschneidestation zugeführt, d.h. in der
Regel einem Dreiseitenschneider 6.
[0031] Fig. 2 illustriert einen Ausschnitt aus einer bedruckten Papierbahn 10 mit Druckrichtung
D von oben nach unten. Die entsprechend gedruckten Signaturbögen a werden in Längsrichtung,
d.h. um die Linie 11, einmal gefalzt und anschliessend entlang der Linien 12 quergeschnitten
(d.h. hier wird das Schneiden nach dem Falzen ausgeführt) sowie im Anschluss daran
gestapelt. Solchermassen hergestellte Signaturen sind grundsätzlich aus dem oben angegebenen
Stand der Technik bekannt; sie werden aber auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen
Verfahren eingesetzt.
[0032] In
Fig. 3 wird ein Ausschnitt einer bedruckten Papierbahn 10' veranschaulicht, mit Druckrichtung
D wiederum von oben nach unten. In diesem Falle werden Signaturbögen a' bereitgestellt,
welche in Längsrichtung zweimal gefalzt werden, das heisst um die Linien 11', und
anschliessend entlang der Linien 12' quergeschnitten (d.h. hier wird das Schneiden
nach dem Falzen ausgeführt) sowie schlussendlich aufeinandergestapelt werden. Einzelne
Abschnitte der Signaturbögen a' können beim Falzen auch untereinander verklebt werden
(d.h. etwa im Bereich einer der Falzlinien 11' mit einem freien Ende des Signaturbogens
a'). Solchermassen hergestellte Signaturen sind aus dem oben angegebenen Stand der
Technik ebenfalls grundsätzlich bekannt; sie werden aber auch im Zusammenhang mit
dem erfindungsgemässen Verfahren verwendet.
[0033] In
Fig. 4 wird ein weiteres Beispiel eines Ausschnitts einer bedruckten Papierbahn 10'' gezeigt,
mit Druckrichtung D wiederum von oben nach unten. Es werden hier Signaturbögen a'',
b bereitgestellt, welche in Querrichtung entlang der Linien 12'' quergeschnitten werden
sowie anschliessend entlang der Linien 11'' quergefalzt werden (d.h. hier wird das
Schneiden vor dem Falzen ausgeführt) und im Anschluss daran aufeinandergestapelt werden.
Die Signaturbögen b weisen gegenüber den Signaturbögen a'' einen Überstand X auf,
welcher beim späteren Umlegen um einen Signaturstapel beziehungsweise Buchblock in
etwa die Dicke des Rückens des späteren Druckprodukts kompensiert (bzw. die dadurch
entstandene Lücke L, siehe etwa
Fig. 8a und
b unten.
[0034] Die
Fig. 5 umfasst nun eine schematische Darstellung einer Produktionsstrasse für Druckprodukte
beziehungsweise Softcover-Bücher nach dem erfindungsgemässen Verfahren. Dabei können
die einzelnen Prozessschritte direkt hinter einander, d.h. inline erfolgen, grundsätzlich
besteht aber, wie erwähnt, auch die Möglichkeit einzelne Prozessschritte offline abzuarbeiten.
[0035] Der grundlegende Verfahrungsablauf ist wie folgt: Zunächst wird in einem Drucker
1, vorzugsweise einem Digitaldrucker, die Papierbahn bedruckt. Im Anschluss daran
wird die Papierbahn in einem Falzmodul 2a gefalzt. Danach erfolgt in einem Schneidemodul
das Querschneiden 2b der Papierbahn, wobei die einzelnen Signaturen hergestellt werden
(d.h. ausser im Fall von
Fig. 4, wo zuerst geschnitten und dann gefalzt wird). Anschliessend werden die geschnittenen
Signaturen in einer Stapelstation 3 aufeinandergestapelt. Die Produktion des Umschlags
(d.h. das Umlegen der obersten oder untersten Signatur um den jeweiligen Signaturstapel
bzw. Buchblock) nach dem erfinderischen Verfahren erfolgt dann in einem speziellen
Produktionsmodul 4*.
[0036] Im Folgenden werden nun bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
im Einzelnen erläutert:
In Fig. 6a wird zunächst ein Stapel 13 von einmal gefalzten und miteinander verklebten Signaturen
7 gezeigt. Die Signaturen 7 wurden beispielsweise aus einer Papierbahn 10 gemäss Fig. 2 hergestellt. Beim Aufeinanderstapeln der einzelnen Signaturen 7 wurde jeweils auf
die Ober- bzw. Unterseite der nächst folgenden Signatur 7 ein Klebstoffauftrag 14
aufgebracht, um einen stabilen Zusammenhalt des Stapels 13 zu gewährleisten. Der Klebstoffauftrag
14 erfolgt dabei regelmässig in unmittelbarer Nähe des Stapelrückens beziehungsweise
der Falzlinien 11 (aber nicht im Stapelrücken selbst).
[0037] In
Fig. 6b wird dann ein Stapel 13' aus doppelt gefalzten und miteinander sowie untereinander
verklebten Signaturen 7' illustriert, welcher etwa aus einer Papierbahn gemäss
Fig. 3 hergestellt wurde. Wiederum ist zwischen den einzelnen aufeinander gestapelten Signaturen
7' ein Klebstoffauftrag 14' auf der Ober- bzw. Unterseite aufgebracht, wiederum jeweils
in der Nähe des Stapelrückens beziehungsweise in der Nähe der im Rücken gelegenen
Falzlinien 11' (aber nicht im Stapelrücken selbst).
[0038] Zusätzlich ist hier aber noch eine Verklebung des jeweils obersten Signaturblatts
mit dem zweitobersten Signaturblatt (d.h. innerhalb einer Signatur 7') vorgesehen
und zwar mittels eines Klebstoffauftrags 15', welcher wiederum, analog dem Klebstoffauftrag
14, in der Nähe des Stapelrückens beziehungsweise in der Nähe der zum Rücken gelegenen
Falzlinien 11' aufgebracht wurde (d.h. die zusätzliche Verklebung erfolgt etwa beim
Falzen analog zu
Fig. 3). Auf diese Weise wird eine besonders gute Stabilität des Stapels 13' sichergestellt,
allerdings ist diese Verfahrensweise etwas aufwendiger als die zuvor beschriebene.
[0039] Die
Fig. 6c und
6d entsprechen den oben beschriebenen
Fig. 6a und
6b mit dem Unterschied, dass die jeweils unterste Signatur 7x beziehungsweise 7'
X einen Überstand X gegenüber den übrigen Signaturen 7 bzw. 7' der Stapel 13 bzw. 13'
aufweist. Die Signatur mit dem Überstand 7
X bzw. 7'
X kann etwa entsprechend der Papierbahn gemäss
Fig. 4 hergestellt sein, es ist grundsätzlich aber auch denkbar, dass der verlängerte Signaturbogen
in einem modifizierten Verfahren aus längsgefalzten Papierbahnen hergestellt wird.
Der Überstand X über den übrigen Signaturen 7 beziehungsweise 7' soll später, d.h.
nach dem Umlegen, in etwa die Dicke des Rückens kompensieren.
[0040] In
Fig. 7a bzw.
7b wird nun der nächste Prozessschritt des erfindungsgemässen Verfahrens gegenüber den
obigen
Fig. 6a und
6b veranschaulicht. Wie zu sehen, wurde bei den Signaturstapeln 13 beziehungsweise 13'
jeweils das Umschlagblatt 19 beziehungsweise 19' der jeweils untersten Signatur 7
beziehungsweise 7' aufgeklappt, sodass es nun in etwa rechtwinklig zum Rücken des
Stapels 13 beziehungsweise 13'liegt.
[0041] In einem weiteren Prozessschritt, welcher jeweils anhand der
Fig. 7c bzw.
7d veranschaulicht wird, wird anschliessend eine Klebeschicht 16 beziehungsweise 16'auf
die Innenseite des aufgeklappten Umschlagblatts 19 beziehungsweise 19' aufgebracht.
Die Länge der Klebeschicht 16 beziehungsweise 16' und die Dicke des Rückens des Stapels
13 beziehungsweise 13' sind vorliegend im Übrigen nicht massstäblich zu sehen (dies
gilt grundsätzlich für alle Figuren).
[0042] In den
Fig. 8a bzw.
8b wird nun als nächster Prozessschritt des erfindungsgemässen Verfahrens veranschaulicht,
wie jeweils das aufgeklappte Umschlagblatt 19 bzw. 19' mit der Klebeschicht 16 bzw.
16' um den Stapel 13 bzw. 13' (herum) gelegt wird, und zwar zunächst in etwa um den
untersten Klebstoffauftrag 14 bzw. 15' herum und anschliessend um die oberste Signatur
7 bzw. 7' oder aber den obersten Klebstoffauftrag 14 bzw. 15'.
[0043] Bei diesem Umlegevorgang werden entsprechend eine erste Umlegekante 17a sowie eine
zweite Umlegekante 17b ausgebildet, zwischen denen der Rücken 18 beziehungsweise 18'
des Druckprodukts ausgebildet ist. Die Klebeschicht 16 bzw. 16' verläuft dabei über
die gesamte Dicke des Rückens 18 bzw. 18' und bildet des Weiteren bevorzugt noch einen
(kleineren) seitlichen Abschnitt 16a bzw. 16a' aus, um eine optimale Stabilität des
Druckprodukts gewährleisten zu können.
[0044] Da in diesen Ausführungsbeispielen jeweils die unterste Signatur 7 bzw. 7' keinen
Überstand gegenüber den anderen Signaturen aufweist, entsteht aufgrund der Dicke des
Rückens 18, 18' eine Lücke L gegenüber den übrigen Signaturen 7 beziehungsweise 7'
der Stapel 13 bzw. 13'. Im Falle von günstig herzustellenden Wegwerfprodukten ist
dies hinnehmbar, da die günstige Herstellung die allenfalls (d.h. nur bei relativ
dicken Druckprodukten) auftretende optische Beeinträchtigung mehr als aufwiegt.
[0045] Allerdings kann, wie in den
Fig. 8c und
8d illustriert, dieses Manko dadurch behoben werden, dass als unterste Signatur 7 bzw.
7' jeweils eine Signatur 7
X beziehungsweise 7'x verwendet wird, welche einen entsprechenden Überstand X aufweist,
mit welchem die Lücke L sozusagen geschlossen werden kann.
[0046] Die Druckprodukte werden regelmässig in einem abschliessenden Prozessschritt noch
gepresst, um insbesondere den Umschlag an den Inhalt anzupressen und so die Verbundstabilität
insgesamt zu erhöhen (dies gilt selbstverständlich für alle gezeigten Ausführungsformen).
[0047] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird in den
Fig. 9a bis
d veranschaulicht. Gegenüber den
Fig. 7c bzw.
7d wird hier jeweils das freie Ende 19a bzw. 19a' des Umschlagblatts 19 bzw. 19' entlang
dem vom Stapel 13 beziehungsweise 13' wegweisenden Ende der Klebeschicht 16 bzw. 16'
abgetrennt bzw. abgeschnitten. Anschliessend wird das derart verkürzte Umschlagblatt
19 bzw. 19' um den Stapel 13 bzw. 13' umgelegt (d.h. grundsätzlich analog zu den
Fig. 8a bis
d) und es entsteht an der Oberseite des Stapels 13 bzw. 13' ein verkürzter Umschlag,
welcher als Umfalz oder Fälzel 20 bzw. 20' bezeichnet wird.
[0048] Auf diese Weise wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Vorprodukt für ein
teureres Endprodukt gebildet, wobei etwa das gesamte Druckprodukt beispielsweise in
einen Hardcover-Umschlag eingelegt und mit diesem über das Fälzel 20 bzw. 20' (bzw.
den Umfalz) verbunden werden kann.
[0049] In den
Fig. 10a und
10b wird eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens illustriert. Hier wurden
die einzelnen Signaturen 7 des Signaturstapels 13 nicht in ihrer Ober- beziehungsweise
Unterseite miteinander verklebt, es wurde vielmehr ein (gemeinsamer) Klebstoffauftrag
21 entlang des Stapelrückens aufgebracht, welcher vorzugsweise auch etwas in die Zwischenräume
zwischen den einzelnen Signaturen im Rückenbereich eindringt. Die Aufbringung dieses
Klebstoffauftrags 21 erfolgt in der Regel mit entsprechenden Rollen einer speziellen
Auftragsvorrichtung und zwar in Form von parallelen Streifen oder aber vollflächig
entlang des Rückens.
[0050] Die so erzielte Verklebung ist gegebenenfalls etwas flexibler als etwa bei dem Stapel
nach
Fig. 6a (was je nach Anwendungsart erwünscht sein kann), des Weiteren kann der Klebstoffauftrag
zeitlich schneller und kostengünstiger erfolgen. Der weitere Verfahrensablauf entspricht
dann den
Fig. 7a, 7c und
8a, d.h. es wird auf das aufgeklappte Umschlagblatt 19 eine Klebeschicht 16 aufgebracht,
welche nach dem Umlegen den Rücken des Stapels 13 sowie einen kleineren seitlichen
Bereich 16a abdeckt. Auch in diesem Ausführungsbeispiel verbleibt eine Lücke L zu
den übrigen Signaturen 7 des Stapels 13, welche allerdings wiederum durch die Verwendung
einer Signatur 7x mit einem Überstand X vermieden werden kann. Grundsätzlich ist diese
Lösung auch anwendbar für Stapel 13' etwa nach
Fig. 6b.
[0051] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird in
Fig. 11 veranschaulicht. Hier wird ein Stapel 13 von Signaturen 7, welche nicht miteinander
verklebt wurden (ein sog. Loseblattstapel), lediglich vermittels der Klebeschicht
22 des Umschlagblatts 19 zusammengehalten. Die Klebeschicht 22 entspricht dabei grundsätzlich
der aus den vorherigen Beispielen bekannten Klebeschicht 16, sie ist vorzugsweise
allerdings etwas dicker ausgeführt als bei jenen.
[0052] Die Klebeschicht 22 wird beim Umlegen des Umschlagblatts 19 für die (alleinige) Verklebung
der Signaturen 7 des Stapels 13 genutzt. Sie wird beim Umlegen vorzugsweise auch in
die Zwischenräume zwischen den einzelnen Signaturen im Rückenbereich des Stapels gedrückt,
um einen stabilen Verbund zu schaffen. Des Weiteren umfasst die Klebeschicht 22 auch
einen seitlichen Bereich 22a.
[0053] Es entsteht hier wiederum eine Lücke L gegenüber den übrigen Signaturen 7 des Stapels
13, welche allerdings wie zuvor durch die Verwendung einer untersten Signatur 7
X mit einem Überstand X kompensiert werden kann.
[0054] In
Fig. 12 wird eine noch weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens gezeigt.
Ausgangspunkt ist hier ein Stapel 13 mit einfach gefalzten und miteinander im Bereich
der Ober- bzw. Unterseite verklebten Signaturen 7 (d.h. etwa gemäss
Fig. 6a), wobei nun allerdings die Klebeschicht 16 (d.h. etwa nach
Fig. 7c) gebildet wird durch ein (vorgefertigtes) doppelseitiges Klebeband bzw. Tape 23. Die
umgelegte (unterste) Signatur 7 wird also mittels des doppelseitigen Klebebandes bzw.
Tapes an den Stapel 13 geklebt. Das doppelseitige Klebeband bzw. Tape 23 umfasst auch
einen seitlichen Bereich 23a.
[0055] Auf diese Weise kann eine besondere Stärkung des Rückens 18 erreicht werden. Auch
hier kann wiederum die Lücke L durch die Verwendung einer untersten Signatur 7
x mit einem Überstand X kompensiert werden. Grundsätzlich kann diese Variante auch
eingesetzt werden im Zusammenhang mit Stapeln 13' gemäss etwa
Fig. 6b bzw.
7b.
[0056] Eine weitere Variante des erfindungsgemässen Verfahrens wird in
Fig. 13 veranschaulicht. Ausgangspunkt ist wiederum ein Stapel 13 von einfach gefalzten und
miteinander verklebten Signaturen 7, wobei allerdings nach dem Umlegen der untersten
Signatur 7 lediglich eine (relativ schmale) Klebeschicht 24 für den Seitenbereich
des Stapels 13 auf die Innenseite des Umschlagblatts 19 aufgebracht wird, welche in
etwa dem seitlichen Bereich 16a der Klebeschicht 16 gemäss
Fig. 8a entspricht.
[0057] Mit anderen Worten wird die umgelegte Signatur 7 bzw. das umgelegte Umschlagblatt
19 lediglich im Seitenbereich des Druckprodukts bzw. Softcover-Buches verklebt, nicht
jedoch in dessen Rücken. Auf diese Weise kann insbesondere eine Beschädigung des Rückens
beim Öffnen des fertigen Druckproduktes bzw. des Buches vermieden, jedenfalls aber
vermindert werden. Die Klebeschichte 24 kann jeweils auch als (vorgefertigtes) doppelseitiges
Klebeband bzw. Tape ausgestaltet sein.
[0058] Auch hier kann die Lücke L durch die Verwendung einer Signatur 7x mit einem Überstand
X kompensiert werden. Des Weiteren kann diese Variante grundsätzlich auch im Zusammenhang
mit einem Signaturstapel 13' gemäss etwa
Fig. 6b bzw.
Fig. 7b angewendet werden.
[0059] In einer nochmals weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens gemäss
Fig. 14 wird die Innenseite des Umschlagblatts 19 der untersten Signatur 7 mit jeweils unterschiedlichen
Klebeschichten 24 bzw. 25 (d.h. vorzugsweise aus unterschiedlichen Klebstoffen hergestellte
Klebeschichten) für den Rücken- bzw. Seitenbereich des Druckprodukts versehen. Die
beiden Klebeschichten 24 und 25 werden dabei vorzugsweise voreinander getrennt aufgetragen,
d.h. sie bilden regelmässig keine durchgehende bzw. ineinander übergehende Klebeschicht.
Die Klebeschichten 24 bzw. 25 können jeweils auch als (vorgefertigte) doppelseitige
Klebebänder bzw. Tapes ausgestaltet sein.
[0060] Auf diese Weise kann im Seitenbereich des Druckprodukts eine stärkere Verklebung
(z.B. durch die Verwendung einer etwas dickeren Klebeschicht und/oder eines stärkeren
Klebstoffs) erreicht werden und im Rückenbereich 18 kann dafür eine höhere Elastizität
(z.B. durch die Verwendung einer etwas dünneren Klebeschicht und/oder eines weniger
starken oder flexibleren Klebstoffs) bereitgestellt werden.
[0061] Auch hier kann wiederum die Lücke L durch die Verwendung einer Signatur 7x mit einem
Überstand X kompensiert werden. Des Weiteren kann diese Variante grundsätzlich auch
im Zusammenhang mit einem Signaturstapel 13' gemäss etwa
Fig. 6b bzw.
Fig. 7b angewendet werden.
Bezugszeichenliste:
[0062]
- 1
- Drucker
- 2
- Falz-/Querschneidemodul
- 2a
- Falzmodul
- 2b
- Querschneidemodul
- 3
- Stapler bzw. Stapelstation
- 4
- Umschlagproduktion (StdT)
- 4a
- Umschlag (StdT)
- 4*
- Umschlagproduktion (erfindungsgemäss)
- 5
- Zusammenführung bzw. Bindestation
- 6
- Dreiseitenschneider
- 7
- Signatur (einfach gefalzt)
- 7'
- Signatur (doppelt gefalzt)
- 7x
- Signatur (einfach gefalzt) mit Überstand
- 7'x
- Signatur (doppelt gefalzt) mit Überstand
- 10
- Papierbahn (Falzen einmal in Längsrichtung)
- 10'
- Papierbahn (Falzen zweimal in Längsrichtung)
- 11
- Falzlinie
- 11'
- Falzlinien
- 12
- Schneidelinien
- 12'
- Schneidelinien
- 13
- Stapel
- 13'
- Stapel
- 14
- Klebstoffauftrag (zwischen zwei Signaturen a)
- 14'
- Klebstoffauftrag (zwischen zwei Signaturen a')
- 15'
- Klebstoffauftrag (innerhalb einer Signatur a')
- 16
- Klebeschicht (auf dem Umschlagblatt 19)
- 16'
- Klebeschicht (auf dem Umschlagblatt 19')
- 16a
- seitlicher Bereich Klebeschicht
- 16a'
- seitlicher Bereich Klebeschicht
- 17a
- erste Umlegekante
- 17b
- zweite Umlegekante
- 18
- Rücken
- 18'
- Rücken
- 19
- aufgeklapptes Umschlagblatt (Signatur 7)
- 19'
- aufgeklapptes Umschlagblatt (Signatur 7')
- 19a
- abgeschnittenes freies Ende Umschlagblatt
- 19a'
- abgeschnittenes freies Ende Umschlagblatt
- 20
- Fälzel
- 20'
- Fälzel
- 21
- Klebstoffauftrag im Rücken
- 22
- Klebeschicht für Loseblattstapel
- 22a
- seitlicher Bereich Klebeschicht
- 23
- Klebeband (Tape)
- 23a
- seitlicher Bereich Klebeband
- 24
- seitlicher Klebstoffauftrag (separat)
- 25
- Klebstoffauftrag für Stapelrücken (separat)
- a
- Signaturbogen (einmal längsgefalzt)
- a'
- Signaturbogen (zweimal längsgefalzt)
- a''
- Signatur (einmal quergefalzt)
- b
- Signaturbogen mit Überstand (einmal quergefalzt)
- D
- Druckrichtung
- L
- Lücke nach Umlegen
- L'
- Lücke nach Umlegen
- X
- Überstand Signatur 7x
- X'
- Überstand Signatur 7'x
1. Verfahren zum Herstellen von Druckprodukten, insbesondere von Softcover-Büchern, mit
integriertem Umschlag, wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst:
(a) Bedrucken einer Papierbahn (10, 10', 10'') oder von einzeln zugeführten Papierbögen,
vorzugsweise mittels Digitaldruck;
(b) optionales Aufbringen eines Klebstoffauftrags (15') auf die Papierbahn (10, 10',
10'') oder die Papierbögen;
(c) ein- oder mehrmaliges Falzen und Schneiden der Papierbahn (10, 10', 10'') zu Signaturen
(7, 7') oder aber ein- oder mehrmaliges Falzen der Papierbögen zu Signaturen (7, 7');
(d) optionales Aufbringen eines Klebstoffauftrags (14, 14') auf die Signaturen (7,
7') ;
(e) Stapeln der Signaturen (7, 7') zu einem Signatur-Stapel (13, 13') mit zumindest
einer obersten und einer untersten Signatur;
(f) Aufklappen des obersten Blatts der obersten Signatur oder aber des untersten Blatts
der untersten Signatur (19, 19')) und Aufbringen einer Klebeschicht (16, 16', 21,
22, 23, 24, 25) in zumindest dem Bereich des aufgeklappten Blatts, welcher zumindest
den Rücken (18, 18') und/oder einen an den Rücken angrenzenden Bereich des Signaturstapels
(13, 13') umfassen soll;
(g) Umlegen des aufgeklappten und mit der Klebeschicht versehenen Blatts (19, 19')
um den Rücken des Signatur-Stapels (13, 13') herum, so dass der Umschlag für das Druckprodukt
ausgeformt wird; und
(h) optionales Anpressen des Umschlags.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder während dem Stapeln der Signaturen (7, 7') der Klebstoffauftrag (14, 14')
auf die Ober- und/oder Unterseite der einzelnen Signaturen erfolgt.
3. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Stapeln der Signaturen (7, 7') ein Klebstoffauftrag (21) im Rückenbereich
des Signaturen-Stapels (13, 13') erfolgt.
4. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeschicht (16, 16') in Form eines Klebstoffauftrags oder aber in Form eines
doppelseitigen Klebebands (23) ausgestaltet wird.
5. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffaufträge (14, 14', 15, 15', 16, 16', 21, 22, 23, 24, 25) aus Kaltklebern,
Heissklebern oder aus einer Kombination von Kalt- und Heissklebern gebildet werden.
6. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die als oberste oder als unterste Signatur vorgesehenen Papierbahnabschnitte oder
Papierbögen eine oder mehrere Rillen eingebracht werden.
7. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die als oberste oder als unterste Signatur vorgesehenen Papierbahnabschnitte oder
Papierbögen mit einer stabilitätserhöhenden Beschichtung bedruckt werden.
8. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneiden gemäss Schritt (c) vor oder nach dem Falzen ausgeführt wird.
9. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass entweder das oberste Blatt der obersten Signatur oder aber das unterste Blatt der
untersten Signatur (19, 19') mit einer Länge ausgebildet wird, welche im Wesentlichen
um die Dicke des Rückens des Druckprodukts länger ist als die Länge der übrigen Signaturblätter.
10. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das aufgeklappte und mit der Klebeschicht (16, 16') versehene Blatt (19, 19') an
seinem freien Ende (19a, 19a') entlang der Klebeschicht (16, 16') abgeschnitten wird.
11. Druckprodukt, insbesondere Softcover-Buch, hergestellt nach dem Verfahren gemäss einem
der Ansprüche 1 bis 10.