[0001] Die Erfindung betrifft eine Dampfaufbereitungseinrichtung für ein Bügeleisen und
ein Bügeleisen.
[0002] Die
DE 3402868 C2 beschreibt ein Bügeleisen, bei dem in Längsbohrungen Stäbe mit versetzten Nocken
eingeschoben sind, sodass Hohlräume entstehen, die einen labyrinthartigen Dampfkanal
bilden. In den Stäben selbst ist wiederum ein Heizkörper eingeschoben.
[0003] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine verbesserte Dampfaufbereitungseinrichtung
für ein Bügeleisen und ein verbessertes Bügeleisen zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Dampfaufbereitungseinrichtung und ein
Bügeleisen mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die Erfindung bietet den Vorteil, dass durch einen zumindest abschnittsweise mäanderförmigen
Dampfkanal mit im Wesentlichen konstantem Kanalquerschnitt eine ungünstige Temperaturverteilung
in einer Bügelsohle durch starke Schwankungen im Materialquerschnitt entlang eines
Wärmetransportwegs vermieden werden kann. Ferner kann mithilfe eines solchen Dampfaufbereitungseinrichtung-Mäanders
eine Dampfkanalstrecke verlängert werden, sodass ein Wärmetauscherkoeffizient erhöht
wird. Durch den gleichbleibenden Querschnitt des Dampfkanals und den Verzicht auf
signifikante Geometriesprünge, sowie abrupte, bzw. scharfe Richtungswechsel über eine
gesamte Dampfstrecke können Kondensationsprozesse im Dampfkanal vermieden werden.
Des Weiteren kann der Strömungswiderstand durch den Dampfkanal und die Bügelsohle
verringert werden. Ein weiterer Vorteil besteht in der Verbesserung der thermischen
Anbindung eines Deckels der Dampfaufbereitungseinrichtung durch konzeptspezifisch
ermöglichte großflächige Auflage, wodurch ebenfalls Kondensation vermieden werden
kann.
[0006] Es wird eine Dampfaufbereitungseinrichtung für ein Bügeleisen vorgestellt, wobei
die Dampfaufbereitungseinrichtung folgende Merkmale aufweist:
einen Dampfeintritt zum Einleiten von Dampf in die Dampfaufbereitungseinrichtung;
einen Dampfaustritt zum Ausleiten von Dampf aus der Dampfaufbereitungseinrichtung;
und
einen den Dampfeintritt und den Dampfaustritt fluidisch miteinander verbindenden Dampfkanal,
wobei der Dampfkanal einen ersten Kanalabschnitt mit einer Mehrzahl von Windungen
und einen zweiten Kanalabschnitt mit einer Mehrzahl von Windungen aufweist, wobei
sich die Windungen im ersten Kanalabschnitt und die Windungen im zweiten Kanalabschnitt
in einem Umlenkungswinkel und/oder einer Anzahl voneinander unterscheiden können.
[0007] Unter einer Dampfaufbereitungseinrichtung kann eine Komponente zum Erzeugen oder
Leiten von Dampf, insbesondere von Wasserdampf, durch das Bügeleisen verstanden werden.
Die Dampfaufbereitungseinrichtung kann in eine übergeordnete Struktur in Form einer
Bügelsohle integriert sein. Hierbei kann der Dampfaustritt als Teil der Bügelsohle
realisiert sein. Der Dampfkanal kann beispielsweise mäanderförmig ausgestaltet sein.
Unter einem Umlenkungswinkel kann ein Winkel verstanden werden, um den der Dampfkanal
umgebogen ist, um eine Windung zu bilden.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform kann der erste Kanalabschnitt dem Dampfeintritt und der
zweite Kanalabschnitt dem Dampfaustritt zugewandt sein. Hierbei kann der erste Kanalabschnitt
mehr Windungen als der zweite Kanalabschnitt aufweisen. Zusätzlich oder alternativ
können die Windungen im ersten Kanalabschnitt einen größeren Umlenkungswinkel als
die Windungen im zweiten Kanalabschnitt aufweisen. Durch diese Ausführungsform können
eine verlustarme Dampfführung und eine effektive Nacherhitzung des Dampfes im Bügeleisen
sichergestellt werden.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Dampfkanal einen innerhalb eines Toleranzbereichs
konstanten Querschnitt aufweisen. Insbesondere kann hierbei ein Gesamtquerschnitt
des Dampfaustritts innerhalb des Toleranzbereichs gleich dem Querschnitt des Dampfkanals
sein. Unter einem Toleranzbereich kann beispielsweise eine Abweichung von 5, 10 oder
20 Prozent von einem Querschnittsreferenzwert verstanden werden. Hierbei kann ein
Querschnitt des ersten Kanalabschnitts innerhalb des Toleranzbereichs gleich einem
Querschnitt des zweiten Kanalabschnitts sein. Durch diese Ausführungsform kann der
Dampfkanal mit relativ sanften, kurvenstetigen Übergängen realisiert werden, wodurch
Kondensationsprozesse und somit auch die Wahrscheinlichkeit von Bügeleisenspucken
minimiert werden können.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn der erste Kanalabschnitt zumindest teilweise von dem zweiten
Kanalabschnitt umgeben ist. Dadurch kann der Dampfkanal möglichst lang ausgeführt
werden.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Dampfaufbereitungseinrichtung eine
Bügelsohle umfassen. Der Dampfaustritt kann durch zumindest eine Austrittsöffnung
in der Bügelsohle gebildet sein. Unter einer Bügelsohle kann ein thermisch leitfähiger
Boden der Dampfaufbereitungseinrichtung verstanden werden. Hierbei kann ein Querschnitt
der Austrittsöffnung innerhalb des Toleranzbereichs gleich dem Querschnitt des Dampfkanals
sein. Beispielsweise kann der Dampfaustritt zumindest zwei solcher Austrittsöffnungen
umfassen, wobei ein Gesamtquerschnitt der zumindest zwei Austrittsöffnungen innerhalb
des Toleranzbereichs gleich dem Querschnitt des Dampfkanals sein kann. Diese Ausführungsform
ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des Dampfes auf einem zu bügelnden Textilstück.
[0012] Die Austrittsöffnung kann diffusorförmig ausgestaltet sein. Dadurch kann eine Effektivität
einer Dampfeinwirkung in das Textilstück erhöht werden.
[0013] Des Weiteren kann die Dampfaufbereitungseinrichtung mit einer Heizeinrichtung zum
Heizen der Dampfaufbereitungseinrichtung realisiert sein. Dadurch kann eine Temperatur
der Dampfaufbereitungseinrichtung gesteuert werden. Beispielsweise kann die Heizeinrichtung
ausgebildet sein, um den Dampfkanal zu heizen. Zusätzlich oder alternativ kann die
Heizeinrichtung ausgebildet sein, um die Bügelsohle zu heizen.
[0014] Es ist von Vorteil, wenn die Heizeinrichtung zumindest abschnittsweise zwischen dem
ersten Kanalabschnitt und dem zweiten Kanalabschnitt verläuft. Beispielsweise kann
hierbei die Heizeinrichtung oder der Dampfkanal oder beides zumindest teilweise an
oder in der Bügelsohle angeordnet oder anordenbar sein, um eine thermische Kopplung
zwischen Bügelsohle und Heizeinrichtung oder zwischen Bügelsohle und Dampfkanal oder
zwischen Heizeinrichtung und Dampfkanal zu ermöglichen. Beispielsweise können die
Heizeinrichtung und der Dampfkanal auf einer Ebene an oder in der Bügelsohle angeordnet
sein. Durch diese Ausführungsform kann eine Aufheizzeit des Bügeleisens verkürzt werden.
Ferner kann dadurch eine gute Regeldynamik und eine gleichmäßige Temperaturverteilung
über der Bügelsohle erreicht werden. Ferner kann dadurch eine Gesamthöhe einer Einheit
aus Bügelsohle und Dampfaufbereitungseinrichtung verringert werden und somit ein Wärmeeintrag
in andere Komponenten des Bügeleisens wie etwa Gehäuse, berührbare Oberflächen wie
Griff und Tasten oder Elektronikkomponenten minimiert werden.
[0015] Des Weiteren kann der Dampfkanal relativ zu einer Längsachse der Dampfaufbereitungseinrichtung
im Wesentlichen spiegelsymmetrisch verlaufen. Dadurch wird eine gleichmäßige Temperierung
der Bügelsohle durch den Dampfkanal ermöglicht.
[0016] Schließlich schafft der hier vorgestellte Ansatz ein Bügeleisen mit einer Dampfaufbereitungseinrichtung
gemäß einer der vorstehenden Ausführungsformen.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Dampfaufbereitungseinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bügelsohle aus Figur 1;
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung eines Abschnitts einer Bügelsohle aus Figur 2; und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Bügeleisens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0018] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Dampfaufbereitungseinrichtung 100
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Gezeigt ist eine Bügeleisendampfaufbereitungseinrichtung
100 mit einem mäanderförmigen Dampfkanal 102, der einen Dampfeintritt 104 zum Einleiten
von Dampf in die Dampfaufbereitungseinrichtung 100 mit einem Dampfaustritt 106 zum
Ausleiten von Dampf aus der Dampfaufbereitungseinrichtung 100, auch Dampfaustrittsbereich
genannt, fluidisch verbindet. Der Dampfkanal 102 weist einen Querschnitt auf, der
vom Dampfeintritt 104 bis zum Dampfaustritt 106 innerhalb eines Toleranzbereichs konstant
ist.
[0019] Die Dampfaufbereitungseinrichtung 100 umfasst gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine
Bügelsohle 108 mit einer Mehrzahl von Austrittsöffnungen 110, auch Dampflöcher genannt,
die den Dampfaustritt 106 bilden. Die Austrittsöffnungen 110 sind im Bereich einer
Spitze der Bügelsohle 108 angeordnet. Alternativ können die Austrittsöffnungen 110
auch in anderen Bereichen der Bügelsohle 108 angeordnet sein. Hierbei ist ein Gesamtquerschnitt
der Austrittsöffnungen 110 innerhalb des Toleranzbereichs gleich dem Querschnitt des
Dampfkanals 102.
[0020] Optional ist die Dampfaufbereitungseinrichtung 100 mit einer Heizeinrichtung 112
realisiert, die ausgebildet ist, um den Dampfkanal 102 sowie die Bügelsohle 108 zu
heizen.
[0021] Der Dampfkanal 102 ist in einen ersten Kanalabschnitt 114, auch Einströmbereich genannt,
und einen zweiten Kanalabschnitt 116, auch Ausströmbereich genannt, unterteilt. Die
beiden Kanalabschnitte 114, 116 weisen jeweils zumindest abschnittsweise eine Mehrzahl
von Windungen 118 auf, durch die sich der mäanderförmige Verlauf des Dampfkanals 102
ergibt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist der erste Kanalabschnitt 114 dem Dampfeintritt
104 und der zweite Kanalabschnitt 116 dem Dampfaustritt 106 zugewandt. Die beiden
Kanalabschnitte 114, 116 unterscheiden sich darin voneinander, dass der erste Kanalabschnitt
114 eine größere Anzahl von Windungen 118 als der zweite Kanalabschnitt 116 aufweist.
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Kanalabschnitten 114, 116 besteht darin,
dass die Windungen 118 im ersten Kanalabschnitt 114 einen größeren Umlenkungswinkel
als die Windungen 118 im zweiten Kanalabschnitt 116 aufweisen. Beispielhaft sind in
Figur 1 die Windungen 118 im ersten Kanalabschnitt 114 im Wesentlichen um 180 Grad
umgelenkt, während die Windungen 118 im zweiten Kanalabschnitt 116 im Wesentlichen
um 90 Grad umgelenkt sind.
[0022] Wie in Figur 1 zu erkennen, erstreckt sich die Heizeinrichtung 112, hier ein u-förmiger
Heizkörper, größtenteils zwischen den beiden Kanalabschnitten 114, 116. Hierbei sind
sowohl die Heizeinrichtung 112 als auch der erste Kanalabschnitt 114 abschnittsweise
von dem zweiten Kanalabschnitt 116 umgeben. Die Heizeinrichtung 112 hat mit jedem
der beiden Kanalabschnitte 114, 116 Kontakt. Somit ist die Heizeinrichtung 112 mit
den beiden Kanalabschnitten 114, 116 thermisch gekoppelt.
[0023] Der Dampfkanal 102 und die Heizeinrichtung 112 sind gemäß einem Ausführungsbeispiel
an oder in der Bügelsohle 108 angeordnet und mit dieser thermisch gekoppelt.
[0024] Die Dampfaufbereitungseinrichtung 100 weist gemäß dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
einen zu einer Längsachse 120 der Dampfaufbereitungseinrichtung 100 im Wesentlichen
spiegelsymmetrischen Aufbau auf.
[0025] Während des Betriebs eines Bügeleisens können durch einen Dampfstrom mitgerissene
Kondensattropfen aus den Dampflöchern austreten, was auch als Bügeleisenspucken bezeichnet
werden kann. Dadurch wird ein zu bügelndes Textil ungewollt befeuchtet und gegebenenfalls
von den im Kondensat enthaltenen Fremdpartikeln beschmutzt. Das Bügeleisenspucken
kann durch einen mangelhaften Nachverdampfungsprozess in der Bügeleisendampfaufbereitungseinrichtung,
durch Kondensationsprozesse aufgrund ungünstiger Querschnittsänderungen im Dampfkanal
oder durch Temperaturdifferenzen verursacht sein und kann in allen bekannten Konstruktionsvarianten
von Dampfbügeleisen auftreten.
[0026] Kondensationsprozesse können entlang des Dampfweges durch abrupte Querschnittsänderungen
verursacht sein, in denen aufgrund von lokalen Druckschwankungen zu unerwünschten
Phasenübergängen kommen kann.
[0027] Ein mangelhafter Nachverdampfungsprozess in der -Dampfaufbereitungseinrichtung kann
hauptsächlich zwei verfahrenstechnische Ursachen haben. Entweder ist die Oberfläche
zu kalt, wodurch dem Dampf Wärme entzogen wird oder der Dampf nicht ausreichend erwärmt
wird, oder die Oberfläche ist zu warm. Zu kalte Oberflächen ergeben sich durch eine
ungünstige thermische Anbindung des Heizelements an die Kontaktflächen des Dampfkanals,
einerseits durch große Entfernungen und andererseits durch geringe wirksame Materialquerschnitte,
die den möglichen Wärmetransport einschränken. Die erfindungsgemäße Ausführung zeigt
daher eine Möglichkeit, den Dampfkanal über kurze Strecken und ausreichend große Querschnitte
thermisch an das Heizelement anzukoppeln. Zu heiße Oberflächen können vorliegen, wenn
sich beispielsweise in einer Dampfzuleitung zum Bügeleisen kondensiertes Wasser aus
einer früheren Nutzung des Dampfbügeleisens befindet, das annähernd Raumtemperatur
hat und führen zum sogenannten Leidenfrost-Effekt. Hierbei wird der Wassertropfen
durch eine Dampfschicht von der Wärmequelle isoliert, wodurch der Verdampfungsprozess
stark verlangsamt wird. In bekannten Dampfbügeleisen wird durch vertikale Trennwände
im unteren und/oder oberen Kanalbereich versucht, diese Wassertropfen aufgrund ihrer
Trägheit oder Gewichtskraft aufzuhalten. Dies ist aufgrund der hohen kinetischen Energie
eines eingetragenen Dampfstoßes bei einem Bügeleisen mit (externer Druck-)Dampferzeugung
nicht hinreichend, was dazu führt, dass die Wassertropfen dennoch mitgerissen werden.
Zudem führen die zwangsläufig eingebrachten Querschnittssprünge an den Rippen zu den
bereits genannten Nachteilen. Dieses Fehlerbild wird jedoch durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des mäanderförmigen Dampfkanals abgefangen. Durch ihre Massenträgheit
werden größere Wassertropfen beim Durchqueren des Dampfkanals stets an die kurvenäußere
Wandung geschleudert, Dadurch nehmen diese Tropfen den längst möglichen Pfad durch
den Dampfkanal und haben besonders lange Kontakt mit der Kanalwand. Zusätzlich werden
die Tropfen, speziell im ersten Kanalabschnitt, in dem idealerweise besonders große
Umlenkungswinkel realisiert sind, durch den o. g. Effekt bei jeder Umlenkung auf die
gegenüberliegende Kanalwand geschleudert, auf die sie annähernd senkrecht auftreffen.
Dadurch werden sie in kleinere Tröpfchen zerschlagen, was die wirksame Kontaktfläche
erhöht und zu einer wesentlich verbesserten Nachverdampfung führt.
[0028] Ein jeweiliger Querschnitt der beiden Kanalabschnitte 114, 116 und der Gesamtquerschnitt
der Austrittsöffnungen 110 entsprechen dem des Dampfkanals 102. Durch den konstanten
Querschnitt und relativ sanfte, kurvenstetige Übergänge im Strömungskanal werden Kondensationsprozesse
und somit auch die Wahrscheinlichkeit des Bügeleisenspuckens minimiert.
[0029] Die Austrittsöffnungen 110 können diffusorförmig sein, sodass die Dampfströmung im
Dampfaustrittsbereich verzögert wird und infolgedessen die kinetische Energie des
Dampfes abnimmt. Dadurch wird der Dampf nicht durch das Textil hindurchgeschossen,
sondern kann effektiver in das Textil einwirken.
[0030] Die Dampfaufbereitungseinrichtung 100 kann in folgende Bereiche aufgeteilt sein:
- den Einströmbereich mit vielen Windungen 118 mit 180-Grad-Umlenkung für eine effektive
Nacherhitzung aufgrund eines geometrisch optimierten Wärmetauscherkoeffizienten;
- den Ausströmbereich mit weniger Windungen 118 mit 90-Grad-Umlenkung zum Halten der
Temperatur bei minimalem Strömungswiderstand.
[0031] Der Dampfkanalverlauf ist bezüglich der drei Kriterien Bauraumausnutzung, Masse eines
Grundkörpers und maximale Einflusszone einer Heizquelle optimiert. Der Grundkörper
sollte möglichst leicht sein und eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweisen, um kurze
Aufheizzeiten zu ermöglichen. Dazu kann der Grundkörper beispielsweise aus Aluminium
gefertigt sein. Durch den mäanderförmigen Dampfkanal 102 bleiben im Inneren vergleichsweise
breite Rippen stehen, die von der Heizeinrichtung 112 aus weit in die Mitte der Bügelsohle
108 ragen. Somit werden sowohl der Dampfkanal 102 als auch die Bügelsohle 108 thermisch
optimal an die Heizeinrichtung 112 angebunden. Die Heizeinrichtung 112 kann in die
Bügelsohle 108 integriert, beispielsweise eingegossen, sein.
[0032] Der Dampfkanal 102 und die Heizeinrichtung 112 liegen idealerweise auf einer Ebene.
Hierbei kann auf eine Überquerung der Heizeinrichtung 112 durch den Dampfkanal 102
verzichtet werden.
[0033] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Bügelsohle
108 aus Figur 1 entlang einer in Figur 1 gezeigten Schnittachse A-A, die der Längsachse
der Dampfaufbereitungseinrichtung entspricht. Ein Dampfverlauf durch die Bügelsohle
108 ist durch Pfeile angedeutet. Gezeigt sind der Dampfaustritt 106 mit den Austrittsöffnungen
110 und die Heizeinrichtung 112, die durch die Bügelsohle 108 verläuft. Die Austrittsöffnungen
110 sind diffusorförmig ausgestaltet.
[0034] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines Abschnitts einer Bügelsohle 108
aus Figur 2. Gezeigt ist eine Vergrößerung des Dampfaustritts 106. Zu erkennen sind
die jeweils als Diffusor realisierten Austrittsöffnungen 110.
[0035] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Bügeleisens 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Gezeigt ist eine Schnittdarstellung durch das Bügeleisen 400 ohne Dampfschlauch. Das
Bügeleisen 400 umfasst die Dampfaufbereitungseinrichtung 100, etwa eine Dampfaufbereitungseinrichtung,
wie sie vorangehend anhand der Figuren 1 bis 3 beschrieben ist.
[0036] Dargestellt sind ferner ein äußerer Dampfeintritt 402 des Bügeleisens 400, der Dampfeintritt
104 der Dampfaufbereitungseinrichtung 100, die Bügelsohle 108, ein der Bügelsohle
108 gegenüberliegend angeordneter Deckel 404 der Dampfaufbereitungseinrichtung 100,
ein in die Dampfaufbereitungseinrichtung 100 mündender Schlauchstutzen 406 sowie die
Austrittsöffnungen 110.
[0037] Beispielsweise wird der Dampf über flexible, temperaturbeständige Schläuche von einem
Dampfboiler ins Bügeleisen 400 geleitet, wo der Dampf zunächst durch die integrierte
Dampfaufbereitungseinrichtung 100 hindurchgeführt wird und am Ende durch die Austrittsöffnungen
110 auf einer Bügelsohlenaußenseite austritt. Der Schlauchstutzen 406 im Deckel 404
bildet eine Schnittstelle zwischen Schlauch und Dampfaufbereitungseinrichtung 100.
Beispielsweise ist der Dampfverlauf so gestaltet, dass eine möglichst große Kontaktfläche
zwischen Heizkörper und Dampf entsteht oder eine lange Kontaktzeit während der Durchströmung
des Dampfes gewährleistet ist. Damit kann eine effektive Nacherhitzung erreicht werden,
um Kondensationsprozesse vor oder während des Austritts des Dampfes aus dem Bügeleisen
400 zu minimieren.
[0038] Die Bügelsohle 108 ist beispielsweise als Aluminiumdruckgusskörper mit eingegossener
Heizeinrichtung ausgeführt und mit dem Deckel 404 verschlossen.
1. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) für ein Bügeleisen (400), wobei die Dampfaufbereitungseinrichtung
(100) folgende Merkmale aufweist:
einen Dampfeintritt (104) zum Einleiten von Dampf in die Dampfaufbereitungseinrichtung
(100);
einen Dampfaustritt (106) zum Ausleiten von Dampf aus der Dampfaufbereitungseinrichtung
(100); und
einen den Dampfeintritt (104) und den Dampfaustritt (106) fluidisch miteinander verbindenden
Dampfkanal (102), wobei der Dampfkanal (102) einen ersten Kanalabschnitt (114) mit
einer Mehrzahl von Windungen (118) und einen zweiten Kanalabschnitt (116) mit einer
Mehrzahl von Windungen (118) aufweist, wobei sich die Windungen (118) im ersten Kanalabschnitt
(114) und die Windungen (118) im zweiten Kanalabschnitt (116) in einem Umlenkungswinkel
und/oder einer Anzahl voneinander unterscheiden.
2. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanalabschnitt (114) dem Dampfeintritt (104) und der zweite Kanalabschnitt
(116) dem Dampfaustritt (106) zugewandt ist, wobei der erste Kanalabschnitt (114)
mehr Windungen (118) als der zweite Kanalabschnitt (116) aufweist und/oder die Windungen
(118) im ersten Kanalabschnitt (114) einen größeren Umlenkungswinkel als die Windungen
(118) im zweiten Kanalabschnitt (116) aufweisen.
3. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampfkanal (102) einen innerhalb eines Toleranzbereichs konstanten Querschnitt
aufweist, insbesondere wobei ein Gesamtquerschnitt des Dampfaustritts (106) innerhalb
des Toleranzbereichs gleich dem Querschnitt des Dampfkanals (102) ist.
4. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanalabschnitt (114) zumindest teilweise von dem zweiten Kanalabschnitt
(116) umgeben ist.
5. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Bügelsohle (108), wobei der Dampfaustritt (106) durch zumindest eine Austrittsöffnung
(110) in der Bügelsohle (108) gebildet ist.
6. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (110) diffusorförmig ausgestaltet ist.
7. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung (112) zum Heizen der Dampfaufbereitungseinrichtung (100).
8. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (112) zumindest abschnittsweise zwischen dem ersten Kanalabschnitt
(114) und dem zweiten Kanalabschnitt (116) verläuft.
9. Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampfkanal (102) relativ zu einer Längsachse (120) der Dampfaufbereitungseinrichtung
(100) im Wesentlichen spiegelsymmetrisch verläuft.
10. Bügeleisen (400) mit einer Dampfaufbereitungseinrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche.