[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine klappbare Traverse nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Durch eine Überarbeitung der Europäischen Leiternorm DIN EN 131-1 müssen Leitern
an neu definierte Anforderungen angepasst werden, um die Stabilität während der Benutzung
zu gewährleisten.
[0003] Eine wichtige Änderung der Norm bezieht sich auf die Erhöhung der Mindeststandbreite
bei Anlegeleitern, die eine größere Gesamtlänge als 3 m aufweisen. Bisher war diese
Mindeststandbreite bei Anlegeleitern bereits durch den Abstand der beiden Leiterholme
gegeben. Deshalb war keine zusätzliche Stabilisierungseinrichtung, also keine Verbreiterung
der Standfläche notwendig. Die Umsetzung der Normanpassung an einteilige Anlegeleitern
stellt kein großes Problem dar. Dort können wie bisher einfache Traversen eingesetzt
werden, da diese sehr kostengünstig und sicher sind.
[0004] Jedoch stellt die Änderung der Norm eine Herausforderung für dreiteilige Allzweckleitern
dar.
[0005] Eine Allzweckleiter besteht aus einem Ober-, Mittel- und Unterteil. Das in einem
Winkel vom Mittelteil abstehende Unterteil besitzt am Leiterfuß eine Traverse als
Stabilisierungseinrichtung. Diese wurde nach den Vorgaben der bisherigen Norm auf
Grund der Gesamtlänge der Leiter, die sich im ausgefahrenen Zustand ergibt, vorgeschrieben.
Das Mittelteil und das darauf verschiebbar angeordnete Oberteil besitzt an den Holmen
S-förmige Haken. Diese werden auf der gewünschten Höhe in der Sprosse des darunterliegenden
Leiterteils eingehängt, um die ausgefahrene Leiter zu fixieren.
[0006] Bei einer dreiteiligen Anlegeleiter dienen Führungsbeschläge am Unter- und Mittelteil
zur Führung des jeweiligen anderen Leiterteils, halten die Leiterteile zusammen und
geben ihnen die gewünschte Stabilität.
[0007] Das Leiteroberteil der Allzweckleiter kann entnommen werden, um es als einteilige
Anlegeleiter zu nutzen. Dafür wird der S-förmige Haken ausgehakt und das Leiteroberteil
über den Beschlag des Mittelteils herausgezogen.
[0008] Die Anpassung der Leiternorm schreibt in diesem Fall vor, falls das abnehmbare Leiterteilt
eine Länge von drei Metern überschreitet, dieses mit einer Stabilisierungseinrichtung
auszustatten. Die Stabilisierungseinrichtung darf die Funktionen der Leiter allerdings
nicht beeinträchtigen und keine Gebrauchsrisiken verursachen.
[0009] Ein solches Gebrauchsrisiko besteht beispielsweise, wenn an dem Leiteranfang des
abnehmbaren Leiterteils bereits eine Stabilisierungseinrichtung angebracht ist und
den Benutzer beim Aufstieg auf die Allzweckleiter behindert.
[0010] Alternativ kann die Stabilisierungseinrichtung an der Oberseite des abnehmbaren Leiterteils
angebracht werden, da hier der Benutzer nicht im Aufstieg beeinträchtigt ist. Jedoch
ragen die bekannten, am Leiterende festmontierten Traversen über die Leitergeometrie
heraus.
[0011] Die Firma Haca Leitern GmbH & Co. bietet eine Universalklapptraverse als Zubehörteil
für Leitern an (
DE 10 2014 117 975 A). Diese Traverse besteht aus zwei Traversenbeinen welche an einer vor der durch die
Ebene der Holme gebildeten Ebene hervor stehen.
[0012] In dieser vorgesetzten Aufnahmeplatte sind die Traversenbeine am unteren Ende der
Holme drehbar im Bereich von einfachen Schwenkachsen gelagert. Die Traversengelenke
lassen sich bis zur Einrastung um 90° drehen und stehen in eingeklappter Position
senkrecht im Bereich zwischen den Holmen und zwar in der Ebene vor den Holmen nebeneinander.
Das Einrasten erfolgt mittels einer Feder über Anschlagnieten im Holm und einer gefrästen
Nut am Befestigungsprofil. Hierbei besteht der Nachteil, dass bedingt durch die nach
vorne über die Ebene der Holme abstehende Aufnahmeplatte das Packmaß, das heißt das
gesamte Maß einer zusammengebauten Leiter, sehr groß ist.
[0013] Die Traversenbeine sind zwar bis zur Mitte der Leiterholme einklappbar, allerdings
sind die Traversenbeine auf der Stirnseite der Holme angebracht, womit es nicht mehr
möglich ist, ein Leiterteil mit angebrachter Traverse in ein weiteres Leiterteil,
wie es bei mehrteiligen Leitern üblich ist, aufzunehmen. Die Traverse würde mit den
Führungsbeschlägen des anderen Leiterteils kollidieren. Die bekannte Universalklapptraverse
kann somit nicht in den durch die lichte Weite der Holme begrenzten Aufnahmeraum eingeschwenkt
werden, sondern ragt in allen Schwenkstellungen darüber hinaus.
[0014] Dieser Nachteil haftet auch der
GB 1909/9014 A an, bei der die beiden Traversenbeine in einem Drehschwenkgelenk an den jeweiligen
Holminnenseiten gehalten sind und vor der Ebene der Holme angeordnet sind.
[0015] Die Patentschrift
DE 10 2007 061 357 B3 zeigt eine Traverse, deren Traversenbeine über Aufnahmeprofile am Holmende schwenkbar
gelagert sind. Die Traversenbeine sind jeweils mit ihren oberen Enden in einer horizontal
verschiebbaren Strebe schwenkbar gelagert. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass
die Traversenbeine stets über die Holme aus der Leiter seitlich hinausragen und somit
viel seitlichen Platz beanspruchen. Sie können demnach nicht in die, durch die lichte
Weite der Holme aufgespannten Ebene eingeklappt werden.
[0016] Bei allen bekannten klappbaren Traversen besteht der Nachteil, dass diese im eingeklappten
Zustand stets über die Außengeometrie der eigentlichen Leiter hervorragen und somit
problematisch zu transportieren sind. Ein Einschub in den Leiterteil einer mehrteiligen
Schiebeleiter ist somit nicht möglich.
[0017] Eine einfache Entnahme, beispielsweise aus einer Halterung eines Feuerwehrwagens
ist somit nicht mehr gewährleistet. Die Traverse muss vom Benutzer montiert und für
den Transport wieder demontiert werden, was einen hohen Zeitaufwand für die Montage
und Demontage mit sich bringt.
[0018] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine klappbare Traverse zur Verfügung
zu stellen, die sowohl bei einfachen als auch bei mehrteiligen Leitern zur Anwendung
kommen kann, ohne dass sie über die Außengeometrie der Leiter zusätzlichen Raum beansprucht,
insbesondere nicht im eingeklappten Zustand über die Breite und lichte Weite der Holme
hinaus steht.
[0019] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch das Merkmal des Patentanspruches 1.
[0020] Die erfindungsgemäße klappbare Traverse weist zwei längliche Traversenbeine auf,
welche jeweils in einem schwenkbaren Aufnahmeprofil am Ende eines Holmes der Leiter
in Längsrichtung verschiebbar aufgenommen sind und über einen gemeinsamen Schwenkpunkt
miteinander verbunden sind.
[0021] Der gemeinsame Schwenkpunkt befindet sich in jeder Position der Traversenbeine mittig
zwischen den Holmen und hat keine Verbindung zu den Teilen der Leiter.
Während bei der
DE 10 2007 061 357 B1 zwei voneinander beabstandete, leiternfeste, mittlere Schwenkgelenke für die mittige
Schwenklagerung der Traversenbeine vorgesehen waren, verzichtet die Erfindung auf
zwei mittlere leiternfeste Schwenklager, sondern verwendet ein einziges freies Schwenklager
ohne Anbindung an Teile der Leiter zur mittigen Schwenklagerung der Traversenbeine.
[0022] Die Erfindung besteht demnach darin, dass die Traversenbeine in ihrem endseitigen
Verbindungsbereich über einen gemeinsamen, leiternfreien Schwenkpunkt miteinander
verbunden sind.
[0023] Auf diese Weise kann die klappbare Traverse in eine Lage in den Innenraum der Leiter
hineingeschwenkt werden, und im Auszugs- oder Ausklappfall werden die zwei schwenkbar
zueinander angeordneten Traversenbeine in eine Gerade ausgeschwenkt und dort arretiert.
Dies hat den Vorteil, dass die Traversenbeine im eingeschwenkten Zustand im Innenraum
zwischen den Holmen angeordnet sind und weder in der Tiefe noch in der Breite über
die Holme hinaus ragen.
[0024] Die klappbaren Traversenbeine werden wird mittels Aufnahmeprofilen an den Leiterholmen
befestigt. Diese Aufnahmeprofile bestehen aus zwei Gelenkteilen, welche bevorzugt
aus Kunststoff beispielsweise aus PA6 GF30 bestehen. Hierauf ist die Erfindung aber
nicht beschränkt, auch eine Verwendung von Aludruckguss oder anderen Materialien ist
möglich.
[0025] Das obere Gelenkteil ist als Steckteil konstruiert um die aufkommenden Kräfte formschlüssig
auf den Leiterholm, in welchen es gesteckt wird, zu übertragen. In einer weiteren
Ausführungsform kann das obere Gelenkteil auch werkstoffeinstückig an der Leiter angeformt
sein, oder durch eine Schraubverbindung mit den Leiterholmen verbunden werden.
[0026] Das untere Gelenkteil weist eine Aufnahmeöffnung zur Aufnahme des Traversenbeins
auf. Für das untere Gelenkteil wird bevorzugt ebenfalls PA6 GF30 als Werkstoff gewählt,
da das Aluminium Traversenprofil in der Aufnahmeöffnung geführt wird und durch die
Kombination der Werkstoffpaarung Aluminium/Kunststoff gute Gleiteigenschaften entstehen.
[0027] Das untere Gelenkteil weist eine Aussparung für den Holm auf, welche sich außermittig
zur Leiter befindet um den Klappmechanismus zu gewährleisten. Ansonsten würde die
Traverse beim Einklappen an der Sprosse anstehen. Das untere Gelenkteil muss sich
durch den Klappmechanismus der Traversenprofile soweit einklappen lassen, dass eine
Entnahme des Leiterteils gewährleistet bleibt.
[0028] Das obere und das untere Gelenkteil wird über eine Schraube miteinander verbunden,
wobei die Schraubenachse die Schwenkachse der beiden Gelenkteile bildet, die sich
an die dieser Achse gegeneinander verschwenken lassen.
[0029] In dem zusammengesetzten Gelenk wird sowohl der Schraubenkopf, als auch die Sicherungsmutter
eingesenkt, um eine Abnahme des Leiterteils zu gewährleisten und bei der Entnahme
des Leiterteils nicht mit den Führungsbeschlägen zu kollidieren.
[0030] Das zusammengesetzte Gelenk wird in den Holm gesteckt und mit einer Schraube verschraubt
oder mit einer Niete vernietet. Somit ist eine einfache Montage gewährleistet.
[0031] Das Traversengelenk ist ebenfalls als Steckteil konstruiert und so ausgeführt, dass
es für beide Seiten der Leiter verwendet werden kann. Bei dem Traversengelenk wird
bevorzugt Aluminiumguss als Werkstoff gewählt.
[0032] An dem in den Raum zwischen den beiden Holmen hineinragenden Ende des Traversengelenks
ist an der oberen Kante ein Anschlag angebracht, welcher auf einem Anlagebereich der
zweiten Traversengelenks aufliegt und somit die Endposition der Traversenbeine beim
Ausklappen bestimmt.
[0033] Das zweite Traversengelenk weist ebenfalls einen solchen Anschlag auf, der sich auf
den Anlagebereich der ersten Traverse anlegt. Somit können die Traversenbeine nur
bis zu dieser Position ausgeklappt werden und stehen in dieser Position waagrecht.
[0034] Das Traversengelenk ist in einem hohlen Traversenprofil aufgenommen, welches in die
Aufnahmeprofile an den Holmen geschoben wird. Bevorzugt wird ein Aluminiumprofil verwendet.
Hierauf ist die Erfindung aber nicht beschränkt. In einer alternativen Ausführungsform
ist das Traversenbein einstückig an der Leiter angebracht.
[0035] Auf das Traversenprofil wird an die dem Traversengelenk entgegengesetzten Seite ein
Traversenfuß, im Folgenden Fuß genannt, aufgesteckt. Für den Traversenfuß wird bevorzugt
der Werkstoff PVC Sh.A70-90 gewählt, um
einen sicheren Stand der Leiter zu gewährleisten und um ein Wegrutschen der Leiter
zu verhindern. Er ist spiegelbildlich konstruiert, um eine einteilige Anlegeleiter
beidseitig verwenden zu können.
[0036] Für eine einfachere Auslegung der Bauteile wird von einer Kraft FGes ausgegangen,
welche ausgehend von der Leiter senkrecht auf die erfindungsgemäße Traverse wirkt.
[0037] Für die Berechnung der Kraft auf den Anschlag des Traversengelenks wird von einer
Kraft FGes/2 ausgegangen, die auf ein Traversenbein wirkt. Da angenommen wird, dass
die Kraft FGes mittig auf eine Sprosse der Leiter wirkt, teilt sich diese Kraft auf
beide Leiterholme und somit auf die Traversenbeine auf.
[0038] Als Gegenkraft wirken die Aufstandskraft des Traversenfuß und die Kraft auf den Anschlag.
Die Lagerkraft FL wirkt auf die Achse welche die beiden Traversengelenke miteinander
verbindet. Wenn die Traverse als Gesamtsystem betrachtet wird und alle Toleranzen
der Bauteile eingehalten werden, wirken auf die Achse nur geringe Kräfte, da diese
zuvor durch die beiden Anschläge abgefangen werden.
[0039] Somit verteilt sich die gesamte Kraft FGes/2 auf den Traversenfuß und auf den Anschlag.
[0040] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0041] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0042] Soweit einzelne Gegenstände als "erfindungswesentlich" oder "wichtig" bezeichnet
sind, bedeutet dies nicht, dass diese Gegenstände notwendigerweise den Gegenstand
eines unabhängigen Anspruches bilden müssen. Dies wird allein durch die jeweils geltende
Fassung des unabhängigen Patentanspruches bestimmt.
[0043] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0044] Es zeigen:
- Figur 1:
- perspektivische Ansicht Traverse (ausgeklappt)
- Figur 2:
- perspektivische Ansicht Traverse (eingeklappt)
- Figur 3:
- perspektivische Ansicht Leiter in Anlegestellung
- Figur 4:
- perspektivische Ansicht des ausgebauten Oberteils
- Figur: 5
- Draufsicht auf Figur 3
- Figur 6:
- perspektivische Ansicht Leiter als Stehleiter
- Figur 7:
- Krafteinwirkung auf Traverse
- Figur 8:
- Krafteinwirkung auf Traversenbein
- Figur 9:
- grafische Darstellung der Kräfte
- Figur 10:
- perspektivische Ansicht Traversengelenk
- Figur 11:
- perspektivische Ansicht oberes Gelenkteil
- Figur 12:
- perspektivische Ansicht unteres Gelenkteil
- Figur 13:
- perspektivische Ansicht Traversenprofil
- Figur 14:
- perspektivische Ansicht Fuß
[0045] Figur 1 zeigt eine Leiter 1, welche aus zwei Holmen 2 und dazwischen angeordneten
Sprossen 3 besteht. Die Holme weisen eine Tiefe 51 auf. Die Leiter weist an ihrem
bodenseitigen Ende 13 zwei Aufnahmeprofile 7 und 8 auf, die an den Holmen 2 angebracht
sind.
[0046] Die Aufnahmeprofile 7 und 8 bestehen aus einem oberen Gelenkteil 14, einem daran
schwenkbar gelagerten unteren Gelenkteil 15, welches eine beidseitig offene Aufnahmeöffnung
31 aufweist. In den Aufnahmeöffnungen 31 der Aufnahmeprofile 7 und 8 ist jeweils ein
Traversenprofil 60, 61 und ein darin eingestecktes Traversengelenkt 5 und 6 aufgenommen.
[0047] Das aus Traversengelenken 5, 6 und Traversenprofil 60, 61 bestehende Traversenbein
65, 66 ist somit mit der Leiter verbunden. Die beiden Traversenbeine 65, 66 bilden
die Traverse 4, welche mit den seitlichen Füßen 39 auf dem Untergrund aufsteht und
die Leiter 1 stabilisiert.
[0048] Die beiden Traversengelenke 5 und 6 sind über einen Schwenkpunkt 9, welcher sich
mittig zwischen den Holmen 2 befindet, schwenkbar miteinander verbunden. Die Traversengelenke
5 und 6 befinden sich in Figur 1 in ihrer ausgeklappten Lage und weisen zwischen sich
einen Öffnungswinkel 16 von ca. 180° auf.
[0049] Das Traversengelenk 5 weist an seinem in den Zwischenbereich der Holme 2 ragendem
Ende einen werkstoffeinstückig angeformten Anschlag 33 auf, der auf dem Anlagebereich
47 des anderen Traversengelenks 6 aufliegt. Der Anlagebereich 47 des Traversengelenks
6 befindet sich zwischen dem mittleren Schwenkpunkt 9 und dem linksseitigen Holm.
[0050] Ebenso weist das Traversengelenk 6 an seinem in den Zwischenbereich der Holme 2 ragendem
Ende einen Anschlag 33 auf, welcher auf dem Anlagebereich 47 des anderen Traversengelenks
5 liegt.
[0051] Der Anlagebereich 47 des Traversengelenks 5 befindet sich zwischen dem mittleren
Schwenkpunkt 9 und dem rechtsseitigen Holm.
[0052] Somit verlaufen die Traversengelenke zwischen den Anlagebereichen parallel und die
auf die Leiter wirkende Gewichtskraft wird von dem jeweiligen Anschlag 33 auf den
Anlagebereich 47 übertragen.
[0053] Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße klappbare Traverse im eingeklappten Zustand. Dabei
ragen die Traversenschenkel 5 und 6 in das Innere der Leiter. In diesem Zustand sind
alle Bauteile innerhalb der Leiter 1 aufgenommen, d.h. die Tiefe der Leiter 1 mit
der Traverse 4 wird durch die Tiefe 51 der Holme bestimmt, da kein Bauteil über die
Abmessung der Holme 2 herausragt.
[0054] Die Traversenprofile 60, 61 sind bis zu ihren aufgesteckten Füßen 39 durch die Aufnahmeöffnung
31 der Aufnahmeprofile 7, 8 geschoben und ragen maximal in den Innenraum der Leiter
1. In dieser Position besteht zwischen den Traversengelenken 5, 6 ein Öffnungswinkel
17 von weniger als 45°. Der Schwenkpunkt 9 der Traversengelenke 5, 6 befindet sich
oberhalb der ersten Sprosse 3. Die Anschläge 33 befinden sich in dieser Position nicht
mehr in Eingriff mit den Anlagebereichen 47 des jeweils anderen Traversengelenks.
[0055] Figur 3 zeigt eine als ausziehbare Anlegeleiter ausgebildete Leiter 1, welche aus
einem Unterteil 26, einem Mittelteil 27 und einem Oberteil 28 besteht. Die Leiter
1 steht mit dem bodenseitigen Ende 38 des Unterteils 26 auf dem Untergrund auf. Das
Mittelteil 27 wird über Führungsbeschläge 24 am oberen Ende 36 des Unterteils 26 gehalten.
Das Mittelteil 27 weist wiederum einen Führungsbeschlag 24 auf, mit dem das Oberteil
28 gehalten ist. Am oberen Ende 37 des Leiterteils 28 ist die erfindungsgemäße Traverse
4 angebracht. In dem hier gezeigten Beispiel ist die Traverse 4 in die Holme 2 des
Oberteils 28 eingesteckt.
[0056] Figur 4 zeigt den Oberteil 28 der Leiter im ausgebauten Zustand. Dabei ist das obere
Ende 37 in Richtung des Untergrunds gedreht und steht über die Füße 39 der Traverse
4 auf dieser auf. Die Traverse 4 kann nun ausgeklappt werden, um dem ausgebauten und
somit alleinstehenden Oberteilt 28 die nötige Stabilität zu verleihen.
[0057] Figur 5 zeigt die Leiter nach Figur 3 in Draufsicht. Hierbei ist an das Oberteil
28 die erfindungsgemäße Traverse 4 angebracht. Das Oberteil 28 bildet in Draufsicht
das äußerste Leiterelement der dreiteiligen Leiter 1, während das Mittelteil 27 zwischen
dem Oberteil 28 und dem Unterteil 26 angeordnet ist.
[0058] Das Unterteil 26 hält über die Führungsbeschläge 24 das Mittelteil 27 und das Mittelteil
27 über die Führungsbeschläge 34 das Oberteil. Somit können die Teile 26-28 gegeneinander
verschoben werden und in gewünschter Position durch nicht gezeigte S-förmige Haken
fixiert werden.
[0059] Das Unterteil 26 als breitestes Leiterteil definiert mit seinen Holmen 2 zusammen
mit den Führungsbeschlägen 24 und 34 die Außengeometrie 32 der Leiter 1. Innerhalb
der Außengeometrie befinden sich die drei Leiterteile 26, 27, 28 mit den Führungsbeschlägen
24, 34 und die zusammengeklappte Traverse 4 mit ihrem mittleren Schwenkpunkt 9.
[0060] Außerhalb der Leitergeometrie ist eine starre Traverse 25 am bodenseitigen Ende 38
des Unterteils 26 angebracht, welche über die Füße 40 auf dem Untergrund aufsteht.
[0061] Figur 6 zeigt eine Stehleiter 1 bestehend aus einem Leiterteil 10a und ein im Winkel
davon anstehendem Leiterteil 10b. Die Leiterteile 10a und 10b sind mit ihren oberen
Enden verbunden. Ein Gurtband 42 verhindert ein weiteres Auseinanderklappen der Leiterteile.
An Leiterteil 10a ist über die Führungsbeschläge 24 ein weiterer Leiterteil 11 verschiebbar
aufgenommen, welcher sich über nicht dargestellten S-förmige Haken an dem Leiterteil
10a fixieren lässt.
[0062] Der gerade Leiterteil 11 weist an seinem oberen Ende 41 eine erfindungsgemäße Traverse
4 auf, welche sich im eingeklappten Zustand befindet. Die Traverse 4 besitzt die Traversenbeine
65 und 66 sowie die Füße 39.
[0063] Das Leiterteil 11 kann von dem Leiterteil 10a abgenommen werden, um es als selbststehende
Leiter zu verwenden. Eine solche Leiter ist in Figur 4 gezeigt und beschrieben.
[0064] Figur 7 zeigt die Wirkung der einzelnen Kräfte auf die Traverse 4. Seitens der Leiter
wirkt die Gesamtkraft 18, welche sich über die Holme 2 in die Kräfte Fges/2 und Fges/2
aufteilt, auf die Traverse 4. Dadurch entstehen in den Füßen 39 der Traverse 4 jeweils
die Kräfte 22 und 23 welche entgegengesetzt der Gesamtkraft 18 wirken. Die Traversengelenke
sind über die Schraube 64 miteinander schwenkbar verbunden.
[0065] Die am Ende der Holme angebrachten Aufnahmeprofile 7, 8 weisen eine Schraube 63 auf,
mit der das obere Gelenkteil 14 und das untere Gelenkteil 15 des jeweiligen Aufnahmeprofil
miteinander verbindet und die Schwenkachse zwischen diesen Teilen bildet. Da das jeweilige
Traversenbein 65, 66 in dem unteren Gelenkteil 15 aufgenommen ist, bildet die Schraube
63 auch die Schwenkachse für ein Traversenbein. Auf die Schraube 63 wirkt die Lagerkraft
19.
[0066] Figur 8 zeigt die Wirkung der halben Gewichtskraft 54 auf ein Traversengelenk 5.
Das Traversengelenkt 5 weist ein Loch 48 auf, in das ein Bolzen oder dergleichen aufgenommen
wird um als Drehachse den mittleren Schwenkpunkt 9 zu bilden. Das Traversengelenk
5 wird von dem Aufnahmeprofil 7 gehalten.
[0067] Die auf die Leiter wirkt die Gewichtskraft 18, die sich je nach Holm in die Kräfte
54 zweiteilt. Dieser Kraft 54 wirken die Kraft 22 als Stützkraft des Fußes 39 und
die Kraft 43 als Stützkraft des Anschlags 33 entgegen. Die auf die Unterseite Die
Kraft 43 auf den Anschlag 33 wird von dem nicht gezeigten anderen Traversengelenk
6 übertragen.
[0068] Figur 9 zeigt eine grafische Darstellung der auf das Traversengelenk nach Figur 7
wirkenden Kräfte.
[0069] Die Kraft 22 als Stützkraft auf das Traversengelenk 5 wirkt im Auflagepunkt 52 des
Fußes 39 und ist mit der Länge 20 vom Angriffspunkt der Kraft 54 entfernt. Die Kraft
43 als Stützkraft auf den Auflagepunkt 53 des Anschlags 33 ist mit der Länge 21 von
der einwirkenden Kraft 54 entfernt. Zwischen dem Auflagepunkt 52 des Fußes 39 und
dem Auflagepunkt 53 des Anschlags 33 besteht die Länge 44. Die Wirkung der Kraft 54
auf die Auflagepunkte 52, 53 ergibt sich somit aus dem Verhältnis der Längen 20 und
21.
[0070] Figur 10 zeigt ein Traversengelenk 5 welches über eine Aufnahme 49 zum Einstecken
in das Traversenprofil 60, 61 verfügt. Neben der Aufnahme 49 ist der Anlagebereich
47 angeordnet, auf dem der Anschlag 33 des anderen, nicht gezeigten Traversengelenks
6 zum Aufliegen kommt. So weist auch das Traversengelenk 5 einen Anschlag 33 auf,
der auf dem Anlagebereich des anderen, nicht gezeigten, Traversengelenks 6 aufliegt.
[0071] Figur 11 zeigt das obere Gelenkteil 14, welches bevorzugt aus Kunststoff wie auch
aus Alu-Druckguss, Stahl oder einem anderen Material gefertigt sein kann. Das obere
Gelenkteil wird in Pfeilrichtung 29 in den hohlen Leiterholm 2 bis zum Anschlag 55
eingeschoben. Das Gelenkteil 14 weist an dem Anschlag angeformte Führungen 57 mit
jeweils einer Bohrung 56 auf. Die Bohrungen 56 definieren eine Achse 30 in die ein
nicht gezeigter Bolzen aufgenommen werden kann, welcher zwischen den Führungen das
untere Gelenkteil 15 drehbar lagert.
[0072] Im Einschubbereich des oberen Gelenkteils 14, das heißt bis zum Anschlag 55, weist
das Gelenkteil Verstrebungen 45 auf, welche sich mittig kreuzen. In diesem Kreuzungspunkt
ist eine Bohrung 46 welche zur Fixierung des Gelenkteils 14 in einem Holm dient. Eine
solche Fixierung ist beispielswiese durch einen durchgesteckten Stab oder eine Schraube
möglich.
[0073] Figur 12 zeigt das untere Gelenkteil 15. Das untere Gelenkteil 15 weist ebenfalls
eine Führung 58 mit einer Bohrung 59 zur Aufnahme des nicht gezeigten Bolzens auf.
Durch die Bohrung 59 verläuft ebenfalls die Achse 30, welche im zusammengebauten Zustand
der beiden Gelenkteile 14, 15 die Schwenkachse des zusammengesetzten Gelenks bildet.
Damit wird das untere Gelenkteil 14 unterhalb eines Holmes angefügt und kann über
die horizontale Achse 30 verschwenkt werden.
[0074] Das untere Gelenkteil 15 weist eine Aufnahmeöffnung 31 zur Aufnahme eines Traversengelenks
auf.
[0075] Figur 13 zeigt das Traversenprofil 60, 61 auf das in Pfeilrichtung 62 der Fuß 39
aufgesteckt wird. Dem Fuß 39 gegenüber wird das Traversengelenk 5, 6 eingeführt und
über Schrauben fixiert.
[0076] Figur 14 zeigt den Fuß 39 welche in Pfeilrichtung 62 auf das Traversenprofil nach
Figur 13 gesteckt wird..
Zeichnungslegende
[0077]
- 1
- Leiter
- 2
- Holm
- 3
- Sprosse
- 4
- Traverse
- 5
- Traversengelenk
- 6
- Traversengelenk
- 7
- Aufnahmeprofil
- 8
- Aufnahmeprofil
- 9
- Schwenkpunkt (von 4)
- 10
- Leiterteil 10a, 10b
- 11
- Leiterteil (von 1)
- 12
- oberes Ende (von 1)
- 13
- unteres Ende (von 1)
- 14
- oberes Gelenkteil
- 15
- unteres Gelenkteil
- 16
- Öffnungswinkel
- 17
- Schließwinkel
- 18
- Gesamtkraft
- 19
- Lagerkraft
- 20
- Weg l1
- 21
- Weg l2
- 22
- Kraft
- 23
- Kraft
- 24
- Führungsbeschlag
- 25
- feste Traverse
- 26
- Unterteil
- 27
- Mittelteil
- 28
- Oberteil
- 29
- Pfeilrichtung
- 30
- Achse
- 31
- Aufnahmeöffnung
- 32
- Außengeometrie
- 33
- Anschlag
- 34
- Führungsbeschlag
- 35
- oberes Ende (von 26)
- 36
- oberes Ende (von 27)
- 37
- oberes Ende (von 28)
- 38
- bodenseitiges Ende (von 26)
- 39
- Fuß (von 4)
- 40
- Fuß (von 25)
- 41
- oberes Ende (von 11)
- 42
- Haltegurt
- 43
- Kraft auf 33
- 44
- Weg l3
- 45
- Strebe
- 46
- Bohrloch
- 47
- Anlagebereich
- 48
- Loch
- 49
- Aufnahme (für 40)
- 50
-
- 51
- Tiefe (von 2)
- 52
- Auflagepunkt (von 39)
- 53
- Auflagepunkt (von 33)
- 54
- Hälfte der Gesamtkraft
- 55
- Anschlag
- 56
- Bohrung
- 57
- Führung
- 58
- Führung
- 59
- Bohrung
- 60
- Traversenprofil
- 61
- Traversenprofil
- 62
- Pfeilrichtung
- 63
- Schraube
- 64
- Schraube
- 65
- Traversenbein
- 66
- Traversenbein
1. Klappbare Traverse (4) zur Stabilisierung einer Leiter (1), mit zwei länglichen Traversenbeinen
(65, 66), welche jeweils in einem schwenkbaren Aufnahmeprofil (7, 8) am Ende eines
Holmes (2) der Leiter (1) längsverschiebbar aufgenommen sind, und im Zwischenraum
zwischen den Holmen (2, 2) in ihrem endseitigen Verbindungsbereich Schwenklager aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Traversenbeine (65, 66) in ihrem endseitigen Verbindungsbereich über einen gemeinsamen,
leiternfreien Schwenkpunkt (9) miteinander verbunden sind.
2. Traverse (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Traversenbein (65, 66) zweiteilig ausgebildet ist und aus einem Traversenprofil
(60, 61) und einem darin aufgenommenen Traversengelenk (5, 6) besteht, welches den
Schwenkpunkt (9) bildet.
3. Traverse (4) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Traversengelenk (5) einen Anschlag (33) aufweist, der sich im ausgeklappten Zustand
der Traverse (4) an einen Anlagebebereich (47) des anderen Traversengelenks (6) anlegt
und die Strecklage der ausgeklappten Traversenbeine (65, 66) begrenzt.
4. Traverse (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das holmseitige Aufnahmeprofil (7, 8) zweiteilig ausgebildet ist und aus einem oberen
und einem unteren Gelenkteil (14, 15) besteht, die über eine Schraube (63) schwenkbar
mit einander verbunden sind.
5. Traverse (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Gelenkteil (15) des holmseitigen Aufnahmeprofils (7, 8) eine Aufnahmeöffnung
(31) zur Aufnahme des dort längsverschiebbar gehaltenen Traversenbeins (65, 66) aufweist.
6. Traverse (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Gelenkteil (14) in den Holm (2) einsteckbar ist.
7. Traverse (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Traversenbeine (65, 66) im eingeschwenkten Zustand in den durch die lichte Weite
der Holme (2, 2) definierten Aufnahmeraum eingeschwenkt sind.
8. Traverse (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Traversenbeine (65, 66) im ausgeschwenkten Zustand eine horizontale Strecklage
bilden, deren Längserstreckung senkrecht zur Längsachse der Holme (2, 2) ausgerichtet
ist.
9. Traverse (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsverschiebung der Traversenbeine (65, 66) im eingeklappten Zustand durch
den Anschlag der Füße (39) der Traversenbeine (65, 66) am holmseitigen Aufnahmeprofil
(7, 8) begrenzt ist.
10. Traverse (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch ihre Bauart in eingeklapptem Zustand nicht über die Außengeometrie (32)
der Leiter (1) hinausragt und daher in Leiterteile eingebaut werden kann, welche durch
Führungsbeschläge (24, 34) eines anderen Leiterteils geschoben bzw. entnommen werden
können.