[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von Schlacke einer Verbrennungsvorrichtung,
bei dem die Schlacke mittels einer Entschlackervorrichtung von der Verbrennungsvorrichtung
getrennt wird.
[0002] Aus der
EP 0 691 160 B1 ist bekannt, aus einer Abfallbehandlungsanlage bzw. einer Feuerungsanlage trocken
ausgetragene Reststoffe zunächst auf ein Stangensieb aufzugeben, wo das Überkorn mit
mehr als 300 mm Abmessung mechanisch abgetrennt wird. Dieses grobgesichtete Material
läuft dann über ein elektromagnetisch angetriebenes 2 mm Sieb. Auf diese Weise wird
der Feinanteil abgetrennt, der einer Sonderbehandlung zugeführt wird. Der verbleibende
übrige Teil der Reststoffe wird einer Zerkleinerung, einer Eisenabtrennung sowie einer
Nichteisenabtrennung zugeführt.
[0003] Da derartige Siebe zur Abtrennung der Feinfraktion von kleiner als 2 mm den Nachteil
haben, dass einerseits die Siebe verstopfen und andererseits diese Siebe einem starken
Verschleiß unterliegen, schlägt die
DE 10 2006 035 260 A1 vor, die Reststoffe unter Aufbringen einer Rüttelbewegung kaskadenförmig in schrägen
Bahnen und dazwischenliegenden freien Fallstrecken über mehrere Stufen nach unten
zu fördern und dabei im Bereich der Rüttelförderbewegung und insbesondere im Bereich
der freien Fallstrecken die Feinfraktion durch eine Gasströmung quer zur Fallrichtung
und gegenläufig zur Rüttelbewegung auszutragen.
[0004] Diese Verfahren sind dazu geeignet, eine Feinfraktion von kleiner als 2 mm von einer
Grobfraktion zu trennen, wobei die Stäube mit der Feinfraktion von der Grobfraktion
getrennt werden.
[0005] Zur Gewinnung der durch die Windsichtung von der Hauptfraktion abgetrennten Feinfraktion
kann der Gasstrom nach der Windsichtung zunächst einer Zyklonabscheidung und nach
Bedarf anschließend einem Filtervorgang zugeführt werden. Dies ermöglicht es, die
Schlacke in eine Grobfraktion mit mehreren Millimetern Durchmesser und eine Feinfraktion
mit einem kleineren Durchmesser zu trennen, wobei Stäube möglichst vermieden werden
und unvermeidbarerer Staub mittels Zyklon und Filter abgetrennt werden kann.
[0006] Wenn das verbrannte Material beispielsweise Karbonfasern, glasfaserverstärkte Kunststoffe
oder Nanopartikel enthält, könnten die Verbrennungsrückstände gesundheitsrelevante,
da lungengängige, Fraktionen hiervon enthalten. Dies ist für die mit dem Verbrennungsabgas
aufgrund der thermischen Konvektion bzw. der Geschwindigkeit dieser Abgase aus dem
Verbrennungsraum in einen nachgeschalteten Dampferzeuger sowie die daran anschließende
Abgasreinigung ausgetragenen Partikel unkritisch, da eine nahezu quantitative Abscheidung
in den Filtern der Abgasreinigungsanlage erfolgt. Problematischer ist derjenige Stoffstrom
dieser Materialien, der den Verbrennungsraum mit den ausgebrannten Brennstoffresten
verlässt, z. B. mit der Asche und Schlacke, und dann einer weiteren Nutzung zugeführt
werden soll. Hier handelt es sich nicht nur um den überwiegenden Anteil dieser Stoffe
sondern auch eine Kontamination der gesamten festen Reststofffraktion nach der Verbrennung.
Problematisch ist auch, dass selbst Carbonfasern trotz ihrer Zusammensetzung aus Kohlenstoff
auch bei hohen Temperaturen im Verbrennungsraum nicht oxidieren und lediglich die
faserverbindenden Stoffe abbrennen. Übrig bleiben die einzelnen Fasern bzw. Partikel,
die mit hoher Wahrscheinlichkeit kanzerogen sind, ähnlich der Asbestproblematik zum
Ende des 20. Jahrhunderts.
[0007] Es hat sich herausgestellt, dass eine Rückgewinnung von Fasern aus z.B. recyceltem
CFK/GFK oder auch von Nanopartikeln weder durch mechanische Trennverfahren noch durch
die thermischen Verfahren der Verbrennung oder Pyrolyse sinnvoll möglich ist. Auch
das Vermischen dieser Stoffe mit Zement/Beton stellt nur eine Verlagerung bzw. zeitliche
Verschiebung des Problems dar, da jedes Bauwerk irgendwann abgerissen wird und der
Bauschutt dann kontaminiert wäre.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren derart
weiterzubilden, dass die Schlacke von Verbrennungsanlagen auch bei einer Verbrennung
von CFK-, GFK- und/oder Nano-Materialien möglichst wenig Partikelstaub und Fasern
aus diesen Fraktionen aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Verfahren gelöst, das die Merkmale des
Patentanspruchs 1 aufweist.
[0010] Während bekannte Schlackeaufbereitungsvorrichtungen so konzipiert sind und betrieben
werden, dass möglichst wenig feiner Staub entsteht, liegt der Erfindung die Erkenntnis
zugrunde, dass es vorteilhaft ist, eine Feinstfraktion zu erzeugen, die im Wesentlichen
Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 500 µm aufweist. Diese Feinstfraktion
kann beispielsweise mit einem Windsichter von der Restschlacke getrennt werden.
[0011] Dies hat zur Folge, dass besonders viel besonders feiner Staub entsteht. Dadurch
erschließt sich jedoch die Möglichkeit, mit dieser Feinstfraktion besondere Partikel,
wie beispielsweise Reststoffe von thermisch behandelten CFK-Materialien, von der Schlacke
zu trennen. Die zunächst nachteilhafte Staub-erzeugung hat somit den Vorteil, dass
auf einfache Art und Weise insbesondere gesundheitsrelevante Materialien von der Restschlacke
getrennt und anderweitig weiterbehandelt werden können.
[0012] Der Durchmesser der Partikel entspricht demjenigen Durchmesser, den ein Partikel
mit gleichem Volumen in Kugelform hätte oder er entspricht dem aerodynamischen Durchmesser.
Bei Fasern liegt der aerodynamische Durchmesser somit oberhalb des Durchmessers der
Faser. Wenn beispielsweise von einer Fraktion mit einem Durchmesser kleiner 2 000
µm gesprochen wird, dann kann diese Fraktion auch dünne Fasern mit beispielsweise
10 mm Länge und wenigen µm Durchmesser aufweisen.
[0013] Es hat sich herausgestellt, dass im Hinblick auf CFK-Materialien eine Feinstfraktion
mit einem Durchmesser von weniger als 100 µm, vorzugweise von weniger als 10 µm und
besonders bevorzugt weniger als 5 µm relevant ist. Damit wird sichergestellt, dass
auch beispielsweise Partikel mit einer Länge von weniger als 3 µm mit dieser Fraktion
erfasst werden.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn durch den Abscheider oder eine nachfolgende Abscheide-
oder Trennvorrichtung dafür gesorgt wird, dass die Feinstfraktion den überwiegenden
Anteil an einer Fraktion von Fasermaterialien, Bruchstücken hiervon sowie Nanopartikeln
aufweist. Es wird angestrebt, mit dieser Feinstfraktion Fasermaterialien, Bruchstücke
hiervon sowie Nanopartikel quantitativ zu entfernen, das heißt mehr als 80 % und bevorzugt
mehr als 95 % und besonders bevorzugt mehr als 98 % der Fasermaterialien, der Bruchstücke
hiervon sowie der Nanopartikel aus der Schlacke zu entfernen.
[0015] Der Abscheider kann auf unterschiedlichen physikalischen Trennprinzipien beruhen
und es können insbesondere auch mehrere Trennprinzipien nacheinander oder sogar gleichzeitig
überlagert angewendet werden.
[0016] Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn der Abscheider einen Gewebefilter aufweist.
Ein Gewebefilter ermöglicht es, besonders feine Materialien von einem Gasstrom zu
trennen.
[0017] Verschiedene vorteilhafte Verfahrensvarianten erschließen sich, wenn als Abscheider
ein Massenkraftabscheider verwendet wird. Ein Massenkraftabscheider, der auch als
ein Massenkraftentstauber bezeichnet wird, ist ein Apparat zur Abscheidung von Partikeln
bzw. Stäuben aufgrund von Massenkräften. Das Wirkprinzip von Massenkraftabscheidern
beruft darauf, dass die im Gas suspendierten Partikel der Strömungsbewegung nicht
mehr folgen können und an Einbauten oder Wandungen abgeschieden werden. Massenkraftabscheider
werden nach den wirksamen Transportkräften Schwerkraft, Trägheitskraft und Fliehkraft
unterschieden. Die für die Partikelabscheidung verantwortlichen Massenkräfte wirken
quer oder gegen die Strömungswiderstandskraft und sind direkt proportional zur Partikelmasse,
sodass die jeweiligen Kräfte proportional zur dritten Potenz des Partikeldurchmessers
sind.
[0018] Da Massenkraftabscheider bevorzugt dazu eingesetzt werden, Partikel mit einem aerodynamischen
Durchmesser von mindestens 2 µm abzuscheiden, wird vorgeschlagen, einen Massenkraftabscheider
zu verwenden, um aus dem Staub Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von
mehr als 1 µm oder mehr als 2 µm abzuscheiden. Bei Partikeln dieser Größe kann der
Einfluss der Diffusion vernachlässigt werden.
[0019] Der aerodynamische Durchmesser ist definiert als der Durchmesser eines kugelförmigen
Partikels mit der Dichte 1 g/cm
3, der dieselbe Sinkgeschwindigkeit aufweist wie das zu betrachtende Partikel. Die
Sinkgeschwindigkeit des zu betrachtenden Partikels bezieht sich dabei auf ruhende
Luft.
[0020] Vorteilhaft ist es, wenn der Massenkraftabscheider einen Schwerkraftabscheider aufweist.
Schwerkraftabscheider werden in der Regel als sogenannte Querstrom- oder Gegenstromabscheider
ausgeführt. Die staubbeladene Gasströmung erfährt durch den Eintritt in die Vorrichtung
eine Verlangsamung und somit eine Erhöhung der Verweilzeit im System. Durch eine Relativbewegung
der Partikel quer zur Strömungsrichtung (Querstromabscheider) oder entgegen der Strömungsrichtung
(Gegenstromabscheider) werden diese teilweise abgeschieden.
[0021] Dabei hat sich herausgestellt, dass besonders gute Ergebnisse erzielt werden, wenn
die Schlacke im Schwerkraftabscheider im Querstromverfahren, vorzugweise durch einen
horizontal verlaufenden Luftstrom, getrennt wird.
[0022] Alternativ oder kumulativ zu einem Schwerkraftabscheider kann als Massenkraftabscheider
auch ein Fliehkraftabscheider eingesetzt werden. Bei einem Zyklon- oder Fliehkraftabscheider
wird die Strömung aufgrund ihrer eigenen Geschwindigkeit nach dem Eintritt in die
Vorrichtung in eine Rotationsbewegung versetzt. Die im Gas suspendierten Partikel
werden in Folge der auf sie wirkenden Zentrifugalkraft teilweise abgeschieden.
[0023] Je nach Schlackezusammensetzung und Anforderungen an den Abscheider kann der Massenkraftabscheider
auch einen Trägheitsabscheider aufweisen. In Trägheitsabscheidern, die auch "Umlenkabscheider"
genannt werden, werden Strömungen derart umgelenkt, dass die im Gas suspendierten
Partikel der Strömungsbewegung nicht folgen können und abgeschieden werden. Häufig
werden dazu Hindernisse in den Abscheideapparat eingebaut.
[0024] Das Windsichten ist ein mechanisches Trennverfahren, bei dem Partikel anhand ihres
Verhältnisses von Trägheits- und / oder Schwerkraft zum Strömungswiderstand in einem
Gasstrom getrennt werden. Es ist ein Klassierverfahren und nutzt das Prinzip der Schwer-
oder Fliehkrafttrennung aus. Feine Partikel folgen der Strömung, grobe der Massenkraft.
Hierzu kann beispielsweise eine Vorrichtung verwendet werden, die bereits in der
DE 10 2006 035 260 A1 beschrieben ist. Der Inhalt dieser Patentanmeldung wird vollinhaltlich in die vorliegende
Anmeldung genommen.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verbrennungsvorrichtung einen Feuerraum einer
Müllverbrennungsanlage aufweist. Dabei kann der zu verbrennende Müll auf einem Verbrennungsrost
verbrannt und dabei in Richtung der Entschlackervorrichtung befördert werden. Der
zu verbrennende Müll kann aber auch in einer Wirbelschicht verbrannt werden. Die Schlacke
kann in der Entschlackervorrichtung in Richtung zum Abscheider befördert werden. Dies
geschieht besonders bevorzugt mittels eines Stößels.
[0026] Um ein Rückströmen von Gas oder Staub aus dem Entschlacker in die Verbrennungsvorrichtung
zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn die Entschlackervorrichtung im Betrieb derart
mit Schlacke gefüllt ist, dass der Durchgang zwischen Verbrennungsanlage und Abscheider
mit Schlacke gefüllt ist.
[0027] Nach dem Trennen der Feinstfraktion bestehen verschiedene Möglichkeiten, diesen Schlackeanteil
weiterzubehandeln. Die Feinstfraktion kann mit Umgebungsluft und / oder mit Rezirkulationsgas
der Verbrennungsvorrichtung zugeführt werden. Die Feinstfraktion kann auch mit den
Rauchgasen der Verbrennungsvorrichtung einer Staubabscheidereinrichtung zugeführt
werden. Letztlich kann die Feinstfraktion auch einer separaten, kontrollierten Entsorgung
zugeführt wird.
[0028] Diese Weiterbehandlungsarten können auch kombiniert werden.
[0029] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine quantitative Abscheidung erreicht wird. Dabei
werden mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 90 % und besonders bevorzugt mindestens
95 % der Fasermaterialien, der Bruchstücke hiervon sowie der Nanopartikel mit der
Feinstfraktion von der Restschlacke entfernt werden. Bei einer Verbrennung von CFK-Abfällen
sollten entsprechend 50 %, 90 % oder 95 % des Fasermaterials und / oder der Nanopartikel
von der Restschlacke entfernt werden.
[0030] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch mit einer Vorrichtung zum Aufbereiten
von Schlacke einer Verbrennungsvorrichtung gelöst, wobei die Vorrichtung eine Entschlackervorrichtung
und einen Abscheider aufweist, wobei die Entschlackervorrichtung einen Schlackezugang
und einen Schlackeausgang aufweist und den Abscheider von der Verbrennungsvorrichtung
trennt und wobei der Abscheider in einem umschlossenen Raum angeordnet ist, der eine
Schlackezuführöffnung, eine Luftzuführöffnung, eine Feinstfraktionsabführöffnung und
eine Restschlackeabfuhröffnung aufweist.
[0031] Bei einer derartigen Vorrichtung kann die Feinstfraktionsabfuhröffnung zu einem Staubabscheider
führen, der als Gewebefilter oder vorzugsweise als Zyklon ausgebildet ist.
[0032] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Feinstfraktionsabführöffnung direkt oder indirekt
mit der Verbrennungsvorrichtung, vorzugsweise mit der Sekundärverbrennungszone, in
Verbindung steht.
[0033] Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Aufbereiten von Schlacke
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- eine Übersicht als Schnittdarstellung mit Verbrennungsvorrichtung und Entschlackervorrichtung
und
- Figur 2
- vergrößert die in der Figur 1 dargestellte Entschlackervorrichtung.
[0034] Die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung 1 zum Aufbereiten von Schlacke 2 einer Verbrennungsvorrichtung
3 hat eine Entschlackervorrichtung 4 und einen Abscheider 5. Die Entschlackervorrichtung
4 hat einen Schlackezugang 6 und einen Schlackeausgang 7. Damit trennt die Entschlackervorrichtung
die Verbrennungsvorrichtung 3 vom Abscheider 5.
[0035] Der Abscheider 5 ist in einem umschlossenen Raum 8 angeordnet, der als zugängliche
Kabine ausgebildet ist. Dieser Raum 8 hat eine Schlackezuführeinrichtung 9 im Anschluss
an den Schlackeausgang 7, eine Luftzufuhröffnung 10 für das Zuführen von Umgebungsluft
11, eine Feinstfraktionsabführöffnung 12 und eine Restschlackeabführöffnung 13, die
an einer nicht gezeigten Wandung angeordnet ist, die in der Zeichnungsblattebene liegt.
[0036] Die Feinstfraktionsabführöffnung 12 führt über eine Leitung 14 zu einem Staubabscheider
15, der als Zyklon ausgebildet ist.
[0037] Im Zyklon werden die schweren Partikel entfernt und der Reststaub wird über die Leitung
16 und ein Gebläse 17 der Sekundärverbrennungszone 18 der Verbrennungsvorrichtung
3 zugeführt.
[0038] Beim Betrieb der Anlage wird Müll 19 über den Zuführtrichter 20 auf dem Verbrennungsrost
21 gegeben und verbrennt im Feuerraum 22 der Müllverbrennungsanlage.
[0039] Sofern der Müll Laminate mit Carbon- und / oder Glasfasern aufweist, verbrennt die
Polymermatrix, in die die Carbonfasern eingebettet sind. Ein Teil der Carbonfasern,
die bei Temperaturen oberhalb von 560 °C einen Partikelstaub aus mikroskopisch kleinen
Carbonfasern bilden, gelangt in das Rauchgas 23 und ein anderer Teil gelangt in die
Schlacke 2 und mit ihr zum Abscheider 5. Dort wird eine Feinstfraktion 24 von der
Restschlacke 25 abgetrennt. Im Staubabscheider 15 wird von der Feinstfraktion 24 mittels
Zentrifugalkraft eine Staubfraktion 26 abgeschieden und der Rest wird mit der Sekundärverbrennungsluft
27 der Sekundärverbrennungszone 18 der Verbrennungsvorrichtung 3 zugeführt.
[0040] Die Schlacke wandert somit vom Ende des Verbrennungsrostes 21 in den Entschlacker
4 und sie wird dort mittels eines Stößels 27 zum Abscheider 5 befördert.
[0041] Im Betrieb ist der Entschlacker 4 derart mit Schlacke gefüllt, dass der Durchgang
28 zwischen der Verbrennungsanlage 3 und dem Abscheider 5 mit Schlacke 2 gefüllt ist.
[0042] Der Abscheider 5 ist als Windsichter ausgeführt. Dabei folgen die feinen Partikel
der Feinstfraktion 24 der Strömung der zugeführten Umgebungsluft 11 und die groben
Partikel folgen der Massekraft und werden als Restschlacke 25 ausgetragen. Dabei wird
die Schlacke 2 auf kaskadenartig hintereinander angeordnete bewegte Platten 29 bis
32 befördert, wobei jeweils während des Falls von einer Platte auf die andere Platte
und während der Förderung auf einer Platte mittels der Luftströmung 33 der Umgebungsluft
11 Staub von der Restschlacke 25 entfernt wird, der als Feinstfraktion 24 über die
Leitung 14 zum Abscheider 15 befördert wird.
[0043] Die Platten 29 bis 32 werden durch einen Motor mit Exzenter 34 angetrieben und sind
auf dem Gestell 35 mittels der Feder 36 gelagert sind.
1. Verfahren zum Aufbereiten von Schlacke (2) einer Verbrennungsvorrichtung (3), bei
dem die Schlacke (2) mittels einer Entschlackervorrichtung (4) von der Verbrennungsvorrichtung
(3) getrennt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlacke (2) anschließend einem Abscheider (5) zugeführt wird, in dem eine Feinstfraktion
(24), die im wesentlichen Partikel mit einen Durchmesser von weniger als 500 µm aufweist,
von der Restschlacke (25) getrennt wird, oder in dem eine Feinstfraktion (24) die
im wesentlichen Partikel mit einen Durchmesser von weniger als 2 000 µm und vorzugsweise
weniger als 1 000 µm aufweist, von der Restschlacke (25) getrennt wird und mit einem
Fliehkraftabscheider oder einem Gewebefilter die Feinstfraktion (24), die im wesentlichen
Partikel mit einen Durchmesser von weniger als 500 µm aufweist, separiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feinstfraktion (24) im wesentlichen Partikel mit einen Durchmesser von weniger
als 100 µm und vorzugsweise von weniger als 10 µm und besonders bevorzugt von weniger
als 5 µm aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Feinstfraktion mehr als 80 % und bevorzugt mehr als 95 % und besonders bevorzugt
mehr als 98 % der Fasermaterialien, der Bruchstücke hiervon sowie der Nanopartikel
aus der Schlacke entfernt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abscheider (5) einen Gewebefilter aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abscheider (5) einen Massenkraftabscheider aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Massenkraftabscheider einen Schwerkraftabscheider aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Schwerkraftabscheider die Schlacke (2) im Querstromverfahren, vorzugsweise durch
einen horizontal verlaufenden Luftstrom, getrennt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Massenkraftabscheider einen Fliehkraftabscheider aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Massenkraftabscheider einen Trägheitsabscheider aufweist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsvorrichtung (3) einen Feuerraum (22) einer Müllverbrennungsanlage
aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zu verbrennende Müll (19) in einer Wirbelschicht verbrannt wird oder auf einem
Verbrennungsrost (21) verbrannt wird und auf dem Rost in Richtung der Entschlackervorrichtung
(4) gefördert wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlacke (2) in der Entschlackervorrichtung (4) in Richtung zum Abscheider (5)
gefördert wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlacke (2) in der Entschlackervorrichtung (4) mittels eines Stößels (28) in
Richtung zum Abscheider (5) gefördert wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entschlackervorrichtung (4) im Betrieb derart mit Schlacke (2) gefüllt ist, dass
der Durchgang (28) zwischen Verbrennungsanlage (3) und Abscheider (5) mit Schlacke
(2) gefüllt ist.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feinstfraktion (24) mit Umgebungsluft (11) und/oder mit Rezirkulationsgas der
Verbrennungsvorrichtung (3) zugeführt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feinstfraktion (24) mit den Rauchgasen (23) der Verbrennungsvorrichtung (3) einer
Staubabscheideeinrichtung zugeführt wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feinstfraktion (24) einer separaten, kontrollierten Entsorgung zugeführt wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 90 % und besonders bevorzugt mindestens
95 % der Feinstfraktion (24) von der Restschlacke (25) entfernt werden.
19. Vorrichtung (1) zum Aufbereiten von Schlacke (2) einer Verbrennungsvorrichtung (3)
insbesondere nach einem der vorhergehenden Verfahren, wobei die Vorrichtung eine Entschlackervorrichtung
(4) und einen Abscheider (5) aufweist, wobei die Entschlackervorrichtung (4) einen
Schlackezugang (6) und einen Schlackeausgang (7) aufweist und den Abscheider (5) von
der Verbrennungsvorrichtung (3) trennt und wobei der Abscheider (5) in einem umschlossenen
Raum (8) angeordnet ist, der eine Schlackezuführöffnung (9), eine Luftzuführöffnung
(10), eine Feinstfraktionabführöffnung (12) und eine Restschlackeabführöffnung (13)
aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Feinstfraktionabführöffnung (12) zu einem Staubabscheider (15) führt, der als
Gewebefilter oder vorzugsweise als Zyklon ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Feinstfraktionsabführöffnung (12) direkt oder indirekt mit der Verbrennungsvorrichtung
(3), vorzugsweise mit der Sekundärverbrennungszone (18), in Verbindung steht.