[0001] Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für den Luftraum einer in einem Innenraum aufgestellten
Wärmepumpe nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
[0002] Sogenannte Luft-/Wasser-Wärmepumpen sind als Kompressionswärmepumpen mit Elektroantrieb
allgemein bekannt. Sie verwenden als Wärmequelle die Umgebungsluft und arbeiten nach
dem Prinzip eines geschlossenen Kreisprozesses. Das Arbeitsmedium ändert kontinuierlich
seinen Aggregatzustand, verdampft, wird komprimiert, verflüssigt sich und expandiert.
So entziehen Wärmepumpen der Luft die enthaltene Wärme und geben diese inklusive der
elektrischen Antriebsenergie als Wärme an einen angeschlossenen Heizund/oder Warmwasserkreislauf
ab.
[0003] Neben der Außenaufstellung im Freien gibt es für diese Wärmepumpen die Möglichkeit
der Innenaufstellung in einem Gebäude. Diese Variante wird gerne gewählt, um sämtliche
Heiztechnik in einem Installationsraum zusammen zu fassen, um Schallschutzanforderungen
zu genügen und auch um Kältemittel- und/oder hydraulische Leitungen kurz zu halten.
[0004] Aus der
DE 33 03 125 ist eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einem Gehäuse, in dem die Wärmepumpenaggregate,
Entlüfter und elektrische Schaltmittel angeordnet sind, bekannt. Weiterhin sind eine
Luftansaugöffnung und eine Luftausblasöffnung vorgesehen, wobei zwischen diesen Öffnungen
der Verdampfer und der Lüfter angeordnet sind. In einem unteren Montageraum liegen
der Verdichter, der Verflüssiger und die elektrischen Schaltmittel. In einem oberen
Montageraum sind der Verdampfer, der Lüfter und eine Luftführung eingebaut.
[0005] Aus der
DE 20 2010 001 244 U1 ist eine Luft/Wasser-Wärmepumpe für eine Außenaufstellung bekannt. Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe
für eine Außenaufstellung mit einem Kältemittelkreislauf weist einen von Außenluft
durchströmbaren Verdampfer auf. Ein von einem Lüfterkanal zumindest teilweise umgebener
Lüfter ist für die Förderung von Außenluft vorgesehen. Zwischen dem Verdampfer und
dem Lüfterkanal ist eine Luftführung vorgesehen, die von der Kontur des Verdampfers
in die Form des Lüfterkanals übergeht, so dass eine weitgehend geschlossene Luftführung
vom Verdampfer zum Lüfter gebildet ist. Der Lüfter ist in der Luftführung gehalten.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Variante eines
Gehäuses für den Luftraum einer Wärmepumpe vorzustellen. Außerdem soll ein universeller
Anschluss der Wärmepumpe an die baulichen Gegebenheiten ermöglicht werden.
[0007] Demgemäß bezieht sich die Erfindung auf ein Gehäuse für den Luftraum einer in einem
Innenraum aufgestellten Wärmepumpe, welches mindestens ein Ober- und ein Unterteil
umfasst und im Luftraum mindestens einen Ventilator angeordnet ist, wobei das Gehäuse
der Luftraumeinheit mehrteilig ausgebildet ist und einen schieberartigen Einsatz und
eine Luftführung umfasst. Der schieberartige Einsatz und die Luftführung sind dabei
luftdicht mit dem Ober- und Unterteil des Gehäuses verbunden und mittels Arretierungen
fixiert. Nach einem weiteren Merkmal ist vorgesehen, dass der schieberartige Einsatz
den Ventilator dreiseitig umschließt, wodurch die angesaugte Luft zur Ausblasseite
in Richtung Luftführung gelenkt wird. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Luftführung
Kanäle und/oder Leiteinrichtungen aufweist, über welche die Luft vertikal nach oben
gelenkt und ausgeblasen wird um in einem anschließenden Luftkanal auf der Ausblasseite
der Wärmepumpe horizontal weiter zu strömen.
[0008] Durch die erfinderische Ausbildung der Gehäuseteile wird der Strömungswiderstand
innerhalb des Luftraums, insbesondere auf der Abströmseite, gering gehalten. Der schieberartige
Einsatz und die Luftführung sind rechts oder links im Ober- und Unterteil des Gehäuses
einbaubar. Üblicher Weise wird ab Hersteller die Führung der Luft für innenaufgestellte
Luft-Wasser-Wärmepumpe vorgegeben oder kann nur durch aufwendige Umbauarbeiten am
Einbauort auf der Baustelle verändert werden. Durch einen einfachen Umbau von Einzelteilen
des mehrteiligen Gehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung kann bei Bedarf die Abströmungsrichtung
geändert werden.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal ist vorgesehen, dass die Bodenfläche des Unterteils des
Gehäuses so ausgeführt ist, dass das Kondensat, welches bei Abkühlung der angesaugten
Luft unter die Taupunkttemperatur oder nach dem Abtauen von vereisten Verdampfer-Flächen
entsteht, auf einer wasserdichten Fläche schräg zu einem Durchgang (Abflussöffnung)
nach unten geleitet wird. Im Unterteil des Gehäuses ist ein Ableitelement als Einlegeteil,
vorzugsweise ein Rohr, eingebunden, an welches auf der Kältekreis-Seite ein flexibler
Schlauch aufbringbar ist, über welchen das Kondensat in einen externen Ablauf ableitbar
ist. Das im Innenraum des Gehäuses entstehende Kondensat wird dadurch zielgerichtet
gesammelt und aus dem Gehäuse abgeleitet.
[0010] Vorteilhaft ist weiter vorgesehen, dass alle Gehäuseteile aus expandiertem Polypropylen
(EPP) bestehen. Die Ausbildung des mehrteiligen Gehäuses aus einem wärme- und schalldämmenden
Material bewirkt, dass an den äußeren Oberflächen des mehrteiligen Gehäuses keine
Kondensatbildung erfolgt und der Luft- und Körperschall, der innerhalb des Gehäuses
oder durch Luftströmung und Ventilator entsteht, gedämmt wird. Nach einem weiteren
Merkmal sind die Funktionsbauteile der Wärmepumpe über Klemmen (Verdampfer, Temperaturfühler)
befestigt und der Ventilator ist im Gehäuse verschraubt. Durch die Ausgestaltung der
Kontaktstellen der Einzelteile des Gehäuses sind diese luft- und kondensatdicht miteinander
verbunden.
[0011] Die Fig. 1 zeigt den oberen Teil einer innenaufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe W,
die den sogenannten "Luftraum" 1 umfasst. Unterhalb dieser Einheit ist der sogenannte
Kältekreis der Wärmepumpe angeordnet, welcher aber für die vorliegende Erfindung nicht
relevant ist. Generell erfolgt der Eintritt der "warmen" Luft an der Rückseite der
Wärmepumpe (Pfeil a). Um möglichst wenig Platz im Aufstellraum zu benötigen, erfolgt
das Ausblasen der "abgekühlten" Luft über Eck (Pfeil b), d.h. je nach baulichen Gegebenheiten
in vertikaler Querrichtung nach rechts oder nach links. In der Fig. 1 a ist der Aufbau
des Gehäuses 10, welches aus einem Oberteil 10.1 und einem Unterteil 10.2 besteht,
dargestellt. In der Fig. 1b ist das Oberteil 10.1 des Gehäuses 10 entfernt, sodass
nur das Unterteil des Gehäuses 10.2 und die Einbauteile Schieber 11, Luftführung 12,
Lüfter 2 und Verdampfer 3 erkennbar sind. Mit dem Bezugszeichen 2.1 wird die Ventilatordüse
bezeichnet.
[0012] Die Fig.2.1a bis 2.2b zeigen die erfinderischen Lösungen, welche eine Änderung der
Ausblasrichtung bewirken:
[0013] Durch einen schieberartigen Einsatz 11 wird die von hinten durch den Verdampfer über
den Radialventilator 2 angesaugte Luft nach rechts (Fig. 2.2a, b) oder nach links
(Fig. 2.1a, b) geleitet. Der schieberartige Einsatz 11, welcher luftdicht mit Ober-
und Unterteil 10.1, 10.2 des Gehäuses 10 verbunden ist, kann sowohl von links oder
von rechts in Ober- und Unterteil 10.1, 10.2 des Gehäuses 10 eingeschoben und mittels
Arretierungen fixiert werden.
[0014] Die Luftführung 12 kann ebenfalls links oder rechts mit Ober- und Unterteil 10.1,
10.2 des Gehäuses 10 luftdicht verbunden und mittels Arretierung fixiert werden.
[0015] Durch das halbseitige (halbrunde) Umschließen des Radialventilators 2 durch den schieberartigen
Einsatz 11 wird die strömende Luft fast vollständig in Richtung der Ausblasöffnung
gedrückt. Es gibt keinen "Totraum" auf der "Nicht-Ausblasseite" und somit keine Verwirbelungen
bzw. erhöhten Druckverluste. In Ausblasrichtung hinter dem Radialventilator 2 werden
die Lufträume im Ober- und Unterteil 10.1, 10.2 des Gehäuses 10 schräg nach hinten
erweitert, um die Strömungsgeschwindigkeiten und damit die Druckverluste zu reduzieren.
[0016] In der Luftführung 12 wird die vertikal in Querrichtung ausgeblasene Luft durch Schrägen
im Bauteil 12 nach oben gelenkt, um im anschließenden Luftkanal 3 auf der Ausblasseite
der Wärmepumpe 1 horizontal weiter strömen zu können.
[0017] Die Fig.3 zeigt eine Draufsicht auf den "Luftraum" der Wärmepumpe, wobei das Oberteil
10.1 des Gehäuses 10, der schieberartige Einsatz 11 und die Luftführung 12 nicht dargestellt
sind.
[0018] Aus der Fig. 3a wird deutlich, dass die Bodenfläche der Unterteile 10.2 des Gehäuses
10 so ausgeführt ist, dass das Kondensat, welches bei Abkühlung der angesaugten Luft
unter die Taupunkttemperatur oder nach dem Abtauen von vereisten Verdampfer-Flächen
entsteht, auf der wasserdichten Fläche schräg zu einem Durchgang nach unten (siehe
Pfeile) geleitet wird. Im Unterteil 10.2 des Gehäuses 10 kann z.B. als Einlegeteil
ein Rohr eingebunden werden, an welches auf der Kältekreis-Seite ein z.B. flexibler
Schlauch gesteckt werden kann, über den das Kondensat in eine externen Ablauf abgeleitet
werden kann.
[0019] Üblicher Weise werden die verschiedenen Funktionsbauteile im "Luftraum" (z.B. Verdampfer,
Ventilator mit Düse, Temperaturfühler) an meist "steifen" Metallteilen des Träger-Rahmens
der Wärmepumpe durch Verschrauben, Vernieten oder ähnlichem lagerichtig fixiert. Diese
Arten der Befestigungen leiten den Körperschall, entstanden durch die Luftströmung
im Verdampfer oder durch die Rotationsbewegungen im Ventilator, über den Rahmen und
den daran befestigten Verkleidungsteile an den Aufstellraum weiter. Bei der erfinderischen
Lösung werden alle schallerzeugenden Komponenten im Ober- und Unterteil des mehrteiligen
Gehäuses 10 aufgenommen. Durch die Werkstoffwahl (EPP) wird sichergestellt, dass im
"Volumen" des Gehäuses durch Schwingungen kompensiert werden und keine Schwingungen
an die Außenflächen des Gehäuses übertragen werden. Damit kann kein Schall an den
Aufstellraum übertragen werden. Die Befestigung der Funktionsbauteile erfolgt hierbei
über Klemmen (Verdampfer, Temperaturfühler), aber ggf. auch Verschrauben (beim Ventilator).
[0020] Die Kontaktstellen 10.3 der Einzelteile des Gehäuses 10 werden als sogenannte umlaufende
Nut- und Federverbindung ausgeführt, wobei eine "pilzförmige" Nut N
1 mit Untermaß gegenüber der Feder F gefertigt wird (siehe Fig. 4). Durch die Verformbarkeit
des EPP lässt sich die Verbindung trotzdem herstellen und über die Pressung wird eine
luft- und kondensatdichte Verbindung erreicht.
[0021] Die Anbindung der Zuluft- und Abluftkanäle K
1, K
2 an die Wärmepumpe W muss ermöglichen, dass eine nachträgliche Trennung der Wärmepumpe
von den Luftkanälen (z.B. zu Wartungs- oder Servicetätigkeiten) ohne Zerstörung oder
Beschädigung von verbauten Komponenten möglich ist, wobei die Wärmepumpe W in zwei
Richtungen zu verschieben sein muss (in der Fig. 5 nach links oder nach unten). Daher
müssen diese Verbindungen ohne Hinterschnitt an den Kontaktflächen ausgebildet werden.
Die erfinderische Lösung sieht hier vor, dass in den Zu- und Abluftkanälen K
1, K
2 eine umlaufende Nut N
2 enthalten ist, in welche eine komprimierbare Dichtung D eingebracht ist (z.B. Kompriband
oder Formdichtung). Zur Montage der Wärmepumpe an die Zu- und Abluftkanäle K
1, K
2 wird die Wärmepumpe W an die Kanäle K
1, K
2 mit Vorspannung angedrückt und über reversibel montierbare Halteklammern H (Fig.
6), welche nur in die EPP Teile (Ober- und Unterteil des mehrteiligen Gehäuses 10.1/10.2
und Zu- bzw. Abluftkanal K
1, K
2 eingreifen, fixiert.
1. Gehäuse für den Luftraum einer in einem Innenraum aufgestellten Wärmepumpe (W), welches
mindestens ein Ober- und ein Unterteil umfasst und im Luftraum (1) mindestens einen
Ventilator (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) der Luftraumeinheit (1) mehrteilig ausgebildet ist und einen schieberartigen
Einsatz (11) und eine Luftführung (12) umfasst, wobei der schieberartige Einsatz (11)
und die Luftführung (12) luftdicht mit dem Ober- und Unterteil (10.1, 10.2) des Gehäuses
(10) verbunden sind und mittels Arretierungen fixiert sind.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schieberartige Einsatz (11) und die Luftführung (12) rechts oder links im Ober-
und Unterteil des Gehäuses (10) anordbar sind.
3. Gehäuse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der schieberartige Einsatz (11) den Ventilator (2) dreiseitig umschließt, wodurch
die angesaugte Luft zur Ausblasseite in Richtung Luftführung (12) gelenkt wird.
4. Gehäuse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftführung (12) Kanäle und/oder Leiteinrichtungen aufweist, über welche die
Luft vertikal nach oben gelenkt und ausgeblasen wird um in einem anschließenden Luftkanal
(13) auf der Ausblasseite der Wärmepumpe horizontal weiter zu strömen.
5. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenfläche des Unterteils (10.2) des Gehäuses (10) so ausgeführt ist, dass das
Kondensat, welches bei Abkühlung der angesaugten Luft unter die Taupunkttemperatur
oder nach dem Abtauen von vereisten Verdampfer-Flächen entsteht, auf einer wasserdichten
Fläche schräg zu einem Durchgang (Abflussöffnung) abgeleitet wird.
6. Gehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Unterteil (10.2) des Gehäuses (10) ein Ableitelement als Einlegeteil, vorzugsweise
ein Rohr, eingebunden ist, an welches auf der Kältekreis-Seite ein flexibler Schlauch
aufbringbar ist, über welchen das Kondensat in eine externen Ablauf ableitbar ist.
7. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass alle Gehäuseteile des Gehäuses (10) aus expandiertem Polypropylen (EPP) bestehen.
8. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die Funktionsbauteile der Wärmepumpe über Klemmen (Verdampfer, Temperaturfühler)
befestigt sind und der Ventilator (2) im Gehäuse (10) verschraubt ist.
9. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstellen (10.3) der Einzelteile des Gehäuses (10) als umlaufende Nut- und
Federverbindung (N1, F) ausgebildet sind.
10. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Gehäuseteile (10.1, 10.2) der Wärmepumpe (W) mit Zu- und Abluftkanälen
(K1, K2) über reversibel montierbare Halteklammern (H) erfolgt, welche nur in die EPP Teile
(Ober- und Unterteil des mehrteiligen Gehäuses und Zu- bzw. Abluftkanal) eingreifen,
wobei in den Zu- und Abluftkanälen (K1, K2) eine umlaufende Nut (N2) vorgesehen ist, in welche eine komprimierbare Dichtung (D) angeordnet ist.