[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schließen einer Türöffnung
eines Kühlraums für den Fall, dass die Tür defekt ist und die Türöffnung nicht mit
der Tür geschlossen werden kann.
[0002] Die Kühlung eines Kühlraums erfordert, insbesondere bei relativ hohen Außentemperaturen,
einen hohen Energieeinsatz. Falls die Tür eines Kühlraums defekt ist und sich der
Kühlraum dadurch erwärmt, wird also besonders viel Energie benötigt, um den Kühlraum
wieder zu kühlen, wenn die Tür repariert worden ist. Der Kühlraum erwärmt sich während
der Reparatur der Tür, was für die im Kühlraum gelagerten Gegenstände nachteilig ist.
Insbesondere bei im Kühlraum gelagerten Lebensmitteln ist die Erwärmung des Kühlraums
nachteilig.
[0003] Aus der
EP 0 844 450 A2 sind Vorhänge bekannt, die zur Unterteilung eines Kühlraums in verschiedene Bereiche
mit unterschiedlichen Atmosphären geeignet sind. Aus der
JP 11 248 329 A sind ebenfalls wärmeisolierende Vorhänge bekannt, die zur Unterteilung eines Kühlraums
an der Decke befestigt werden.
[0004] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der die Türöffnung eines Kühlraums bei einem Defekt der Tür verschlossen
werden kann. Außerdem sollen ein System mit einer solchen Vorrichtung und einer Türzarge
und ein Verfahren zum Schließen der Türöffnung geschaffen werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, ein System gemäß Anspruch
14 und ein Verfahren gemäß Anspruch 15 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die Vorrichtung umfasst ein Verschlussmittel, ein Befestigungsmittel und ein erstes
Stützmittel. Das Verschlussmittel ist zum Schließen der Türöffnung ausgebildet und
am Befestigungsmittel befestigbar. Unter einer geschlossenen Türöffnung wird dabei
im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere verstanden, dass mehr als 90% der Türöffnung
geschlossen ist. Da die Vorrichtung nicht für den dauerhaften Einsatz, sondern lediglich
als Provisorium konzipiert ist, muss nicht jede kleinste Lücke geschlossen werden.
[0007] Es ist insbesondere möglich, dass das Verschlussmittel lösbar am Befestigungsmittel
befestigbar ist. Unter einer lösbaren Befestigung wird im Rahmen dieser Beschreibung
insbesondere verstanden, dass die beiden aneinander befestigten Bauteile voneinander
gelöst werden können, ohne dass eines der Bauteile oder beide Bauteile beschädigt
und/oder zerstört wird bzw. werden. Eine nochmalige Befestigung der beiden Bauteile
aneinander kann somit ebenfalls möglich sein.
[0008] Das Befestigungsmittel ist mit dem ersten Stützmittel verbindbar. Es ist möglich,
dass die Verbindung des Befestigungsmittels mit dem ersten Stützmittel mehrmals hergestellt
und gelöst werden kann.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das erste Stützmittel an einer Türzarge der
Türöffnung befestigbar ist. Dadurch lässt sich die Vorrichtung besonders einfach und
schnell in der Türöffnung anordnen. Die Türöffnung kann dann mit dem Verschlussmittel
geschlossen werden.
[0010] Nach einer Ausführungsform kann das erste Stützmittel lösbar an der Türzarge befestigbar
sein. Die lösbare Befestigung erlaubt die mehrmalige Benutzung der Vorrichtung und
den einfachen Abbau der Vorrichtung.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das erste Stützmittel an der Türzarge
befestigbar sein, indem es zwischen einer Bodenfläche und der Türzarge eingeklemmt
wird. Eine solche Klemmbefestigung kann besonders einfach hergestellt und gelöst werden.
Das erste Stützmittel kann insbesondere zwischen einem oberen Teil der Türzarge und
der Bodenfläche eingeklemmt werden.
[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das erste Stützmittel eine veränderbare
Länge aufweisen. Durch eine Veränderung der Länge im zwischen der Türzarge und der
Bodenfläche eingeklemmten Zustand kann eine auf die Türzarge und die Bodenfläche ausgeübte
Klemmkraft einstellbar sein. Es ist insbesondere möglich, dass die Klemmkraft durch
die Veränderung der Länge erzeugt wird.
[0013] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das erste Stützmittel zwei relativ
zueinander verschiebbare Teile umfassen.
[0014] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Länge des ersten Stützmittels durch
eine Verschiebung der beiden Teile relativ zueinander veränderbar sein. Dies ist eine
besonders einfache Möglichkeit, um die Länge zu verändern.
[0015] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung ein Fixiermittel umfassen,
das dazu ausgebildet ist, die beiden Teile des ersten Stützmittels in einen fixierten
Zustand zu versetzen, in dem die Länge des ersten Stützmittels nicht veränderbar ist.
Im fixierten Zustand können die beiden Teile des ersten Stützmittels nicht relativ
zueinander verschiebbar sein.
[0016] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Verschlussmittel am Befestigungsmittel
lösbar befestigt sein.
[0017] Es ist auch möglich, dass das Verschlussmittel am ersten Stützmittel befestigbar
ist. Dies kann beispielsweise mit einem Haken- oder einem Klettverschluss erfolgen.
[0018] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung ein zweites Stützmittel
umfassen. Das zweite Stützmittel kann ähnlich oder genauso ausgebildet sein wie das
erste Stützmittel. Es ist insbesondere möglich, dass das zweite Stützmittel zwischen
der Bodenfläche und der Tür eingeklemmt werden kann und dass das Befestigungsmittel
mit dem zweiten Stützmittel verbindbar ist.
[0019] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Verschlussmittel als Vorhang ausgebildet
sein. Ein solcher Vorhang ist besonders einfach und schnell am Befestigungsmittel
zu befestigen und außerdem vergleichsweise platzsparend aufzubewahren. Der Vorhang
ist außerdem vorteilhaft, damit Personen den Kühlraum weiterhin betreten können.
[0020] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Vorhang zwei Vorhangteile umfassen,
die miteinander lösbar verbindbar sind. Beispielsweise können die beiden Vorhangteile
über Magnete oder einen Klettverschluss miteinander verbindbar sein.
[0021] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Vorhang einen Stoff mit einem Wärmeleitkoeffizient
von weniger als 0,3 W/(m*K) umfassen. So wirkt der Vorhang besonders gut wärmeisolierend.
Gemäß dem Verfahren nach Anspruch 15 wird das erste Stützmittel auf einer Bodenfläche
unterhalb der Türzarge positioniert. Das erste Stützmittel wird dann in Richtung der
Türzarge verlängert, sodass es durch eine Klemmkraft zwischen der Türzarge und der
Bodenfläche gehalten wird. Die Verlängerung des ersten Stützmittels kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass die beiden Teile des Stützmittels relativ zueinander verschoben
werden. Im verlängerten Zustand können die beiden Teile dann fixiert werden, sodass
keine Verschiebung mehr erfolgt und die Klemmkraft bestehen bleibt.
[0022] Das Befestigungsmittel wird mit dem ersten Stützmittel verbunden und das Verschlussmittel
wird am Befestigungsmittel befestigt, sodass es die Türöffnung schließt.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Bauteile und für
Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines ersten und eines zweiten Stützmittels nach einer Ausführungsform
der Erfindung; und
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung.
[0024] In Figur 1 sind zwei Stützmittel 100 unterhalb einer Türzarge 101 dargestellt. Die
Türzarge 101 umrahmt dabei eine Türöffnung eines Kühlraums, die durch die Vorrichtung
nach einer Ausführungsform der Erfindung geschlossen werden soll, um eine Erwärmung
des Kühlraums zu verringern oder sogar zu verhindern. Die beiden Stützmittel 100 umfassen
jeweils ein erstes Teil 102 und ein zweites Teil 103, die relativ zueinander verschiebbar
sind. Durch Verschiebung der beiden Teile zueinander kann die Länge des jeweiligen
Stützmittels 100 verändert werden.
[0025] Um die Stützmittel 100 an der Türzarge 101 zu befestigen, werden sie derart verlängert,
dass sie zwischen der Türzarge 101 und einer Bodenfläche eingeklemmt sind. In diesem
Zustand können die beiden Teile 102 und 103 durch Fixiermittel 104 fixiert werden,
sodass sie nicht mehr relativ zueinander verschiebbar sind und sich die Länge der
Stützmittel 100 somit nicht mehr ändern lässt, wenn die Fixierung nicht gelöst wird.
[0026] In Figur 2 sind die beiden Stützmittel 100 an der Türzarge 101 befestigt. Außerdem
ist ein Befestigungsmittel 200 mit den
[0027] Stützmitteln 100 verbunden. An dem Befestigungsmittel 200 ist ein Verschlussmittel
201 in Form eines Vorhangs befestigt. Mit dem Verschlussmittel 201 kann ein großer
Teil der durch die Türzarge 101 umrahmten Türöffnung geschlossen werden.
[0028] Die Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung lässt sich leicht und einfach
auf- und abbauen, um die Türöffnung zumindest zu einem Großteil zu schließen. Außerdem
lässt sich die Vorrichtung einfach und platzsparend aufbewahren.
1. Vorrichtung zum Schließen einer Türöffnung eines Kühlraums, umfassend ein Verschlussmittel
(201), ein Befestigungsmittel (200) und ein erstes Stützmittel (100), wobei das Verschlussmittel
(201) zum Schließen der Türöffnung ausgebildet ist und am Befestigungsmittel (200)
befestigbar ist, wobei das Befestigungsmittel (200) mit dem ersten Stützmittel (100)
verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stützmittel (100) an einer Türzarge (101) der Türöffnung befestigbar ist.
2. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stützmittel (100) lösbar an der Türzarge (101) befestigbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stützmittel (100) an der Türzarge (101) befestigbar ist, indem es zwischen
einer Bodenfläche und der Türzarge (101) eingeklemmt wird.
4. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stützmittel (100) eine veränderbare Länge aufweist, wobei durch eine Veränderung
der Länge im zwischen der Türzarge (101) und der Bodenfläche eingeklemmten Zustand
eine auf die Türzarge (101) und die Bodenfläche ausgeübte Klemmkraft einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stützmittel (100) zwei relativ zueinander verschiebbare Teile (102; 103)
umfasst.
6. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch in Abhängigkeit von Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des ersten Stützmittels (100) durch eine Verschiebung der beiden Teile
(102; 103) relativ zueinander veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der drei vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Fixiermittel (104) umfasst, das dazu ausgebildet ist, die beiden
Teile (102; 103) des ersten Stützmittels (100) in einen fixierten Zustand zu versetzen,
in dem die Länge des ersten Stützmittels (100) nicht veränderbar ist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel (201) am Befestigungsmittel (200) lösbar befestigbar ist.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein zweites Stützmittel (100) umfasst.
10. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Stützmittel (100) ähnlich oder genauso ausgebildet ist wie das erste Stützmittel
(100).
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel (201) als Vorhang ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhang zwei Vorhangteile umfasst, die miteinander lösbar verbindbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der beiden vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhang einen Stoff mit einem Wärmeleitkoeffizient von weniger als 0,3 W/(m*K)
umfasst.
14. System, umfassend eine Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche und
die Türzarge (101).
15. Verfahren zum Schließen einer Türöffnung eines Kühlraums mit einer Vorrichtung nach
zumindest einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Positionierung des ersten Stützmittels (100) auf einer Bodenfläche unterhalb der
Türzarge (101);
- Verlängerung des ersten Stützmittels (100) in Richtung der Türzarge (101), sodass
es durch eine Klemmkraft zwischen der Türzarge (101) und der Bodenfläche gehalten
wird;
- Verbindung des Befestigungsmittels (200) mit dem ersten Stützmittel (100); und
- Befestigung des Verschlussmittels (201) am Befestigungsmittel (200).