[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen positionierbaren und ausrichtbaren Ferritkern,
ein induktives Bauelement mit einem solchen Ferritkern und ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen induktiven Bauelements.
[0002] Im Allgemeinen weisen induktive Bauelemente eine Spule auf, die häufig durch einen
Magnetkern mit wenigstens einer Wicklung gebildet wird. Beispiele für induktive Bauelemente
stellen Drosseln und Transformatoren dar.
[0003] Häufig besteht der Magnetkern eines induktiven Bauelements aus einem ferromagnetischen
Material, wie z.B. Eisenpulver oder Ferrit, und dient zur Führung des Magnetfelds
bei gleichzeitiger Erhöhung der magnetischen Kopplung zwischen den Wicklungen und
zwischen den Windungen einzelner Wicklungen, wobei die Wicklung aus einem leitfähigen
Material, wie zum Beispiel Kupfer oder Aluminium, und in Form eines Flachdrahts, eines
Runddrahts, Litzendrahts oder Foliendrahts gebildet wird.
[0004] Transformatoren und Drosseln sind zwar in ihrem Aufbau ähnlich, werden jedoch in
voneinander unterschiedlichen Einsatzgebieten verwendet. Im Allgemeinen stellen Drossel
niederohmige Spulen zur Reduzierung hochfrequenter Ströme auf elektrischen Leitungen
dar und werden um Bereich der Stromversorgung elektrischer und elektronischer Geräte,
in der Leistungselekronik und in der Hochfrequenztechnik eingesetzt. Demgegenüber
dienen Transformatoren im Allgemeinen zur Erhöhung oder Verringerung von Wechselspannungen,
wobei meistens die Eingangsanschlüsse und Ausgangsanschlüsse von Transformatoren galvanisch
getrennt sind.
[0005] Die in modernen Anwendungen auftretenden Anforderungen an elektronische und elektrische
Schaltungen erfordern zunehmend eine Miniaturisierung, um kompaktere Ausgestaltungen
von elektrischen und elektronischen Bauteilen bei geringeren Verlusten und größtmöglichem
Leistungsvermögen unter gleichzeitiger flexibler Anpassung an unterschiedliche Spannungsquellen
bereitzustellen. In vielen Anwendungen ist z.B. ein von den Schwankungen in einer
Versorgungsspannung unabhängiger Betrieb der elektrischen und elektronischen Schaltungseinheiten
erwünscht.
[0006] Die mit einer Miniaturisierung einhergehenden Herausforderungen können jedoch nur
dann zufriedenstellend gelöst werden, wenn die Verluste und Toleranzen bei der Herstellung
einzelner Bauelemente so gering wie möglich sind oder weitgehend kompensiert werden.
Dies bedeutet für induktive Bauteile dass die für diese Bauteile vorgegebenen Eigenschaften,
wie zum Beispiel geometrische Abmessungen und physikalische Parameter (zum Beispiel
Induktivität, Wärmeleitung und dergleichen), möglichst geringen Schwankungen unterliegen
und, mit anderen Worten, von vorgegebenen Zielgrößen möglichst wenig abweichen.
[0007] Eine Anforderung, die in vielen Anwendungen von induktiven Komponenten bzw. Modulen
zu erfüllen ist, besteht in einer möglichst präzisen Positionierung und/oder Ausrichtung
der induktiven Komponenten/Module relativ zu einer Grund- oder Trägerplatte und/oder
anderen Komponenten. Ohne eine präzise Positionierung und/oder Ausrichtung von induktiven
Komponenten/Modulen kann es zu nicht akzeptablen Toleranzen in den elektrischen Eigenschaften
der induktiven Komponenten/Modulen kommen. Darüber hinaus kann eine ungenaue Positionierung
und/oder Ausrichtung von einzelnen induktiven Komponenten/Modulen bei der Herstellung
zu Montageproblemen in nachfolgenden Montageprozessen führen, wie etwa zu einer Kollision
mit benachbarten Bauteilen.
[0008] Ein weiteres Beispiel für herstellungsbedingte Toleranzen, die in der Fertigung von
induktiven Baudelementen auftreten (und trotz aller Optimierung nicht zu vermeiden
sind) besteht in Längentoleranzen bei Kernkörpern, die aus einem Ferritmaterial gebildet
werden. Bei der Herstellung von Ferritkernen wird ein im Allgemeinen pulverförmiges
Ferritmaterial in eine gewünschte Form gepresst und in einem anschließenden Temperaturschritt
gesintert. Aufgrund von thermisch bedingten Längenänderungen (das Verhalten eines
Stoffes/Materials bezüglich Veränderungen seiner Abmessungen bei Temperaturveränderungen
wird durch den Wärmeausdehnungskoeffizienten beschrieben, der eine stoffspezifische
Materialkonstante darstellt) sind bei der Sinterung Toleranzen von ± 2,5% zu erwarten.
[0009] Die Druckschrift
DE 10 2014 205 044 A1 zeigt einen Kernkörper aus einem ferromagnetischem Material, wobei der Kernkörper
ein Querjoch mit einer Längendimension und einer Breitendimension umfasst. Ein Verhältnis
von der Längendimension zur Breitendimension ist hierbei größer eins. Der Kernkörper
umfasst weiterhin einen Kernschenkel der sich seitlich von dem Querjoch entlang einer
Erstreckungsrichtung davon weg erstreckt, wobei die Erstreckungsrichtung senkrecht
zur Längendimension und Breitendimension orientiert ist. Das Querjoch weist außerdem
eine Ausrichtausnehmung auf, die in einer rückseitigen Oberfläche des Querjochs ausgebildet
ist. Die rückseitige Oberfläche ist hierbei auf einer dem wenigstens einen Kernschenkel
gegenüberliegenden Seite des Querjochs angeordnet.
[0010] Ausgehend von dem oben dargestellten Stand der Technik sollen ein Ferritkern, ein
induktives Bauelement mit einem entsprechenden Ferritkern und ein Verfahren zur Herstellung
eines entsprechenden induktiven Bauelements bereitgestellt werden, wobei möglichst
unabhängig von Fertigungstoleranzen eine möglichst präzise Positionierung und Ausrichtung
des Ferritkerns erfolgt.
[0011] Die vorangehend dargestellte Aufgabe wird in einem ersten Aspekt gelöst durch einen
Ferritkern mit einem Jochkörper, der eine Längendimension, eine Breitendimension und
eine Höhendimension aufweist, die jeweils zueinander senkrecht orientiert sind, wobei
die Längendimension größer ist als die Höhendimension und/oder die Breitendimension.
In einer Seitenfläche des Jochkörpers sind eine Positionierstruktur und eine von der
Positionierstruktur verschiedene längliche Ausrichtstruktur bereitgestellt, wobei
eine maximale Abmessung der Ausrichtstruktur quer zu einer Richtung ausgerichtet ist,
die senkrecht zu einer Verbindungsrichtung zwischen der Positionierstruktur und der
Ausrichtstruktur orientiert ist. Die Positionierstruktur und die Ausrichtstruktur
sind hierbei entlang der Längendimension zwischen 5% und 75% der Längendimension voneinander
beabstandet. Dabei erlaubt die längliche Ausrichtstruktur, zusätzlich zu einer präzisen
Positionierung mittels der Positionierstruktur, eine präzise Ausrichtung des Ferritkerns
zu erreichen, da die längliche Ausrichtstruktur Freiheitsgrade in der Ausrichtung,
hervorgerufen z.B. durch eine Drehung um die Positionierstruktur, durch ihre längliche
Gestalt quer zu der Verbindungsrichtung zwischen der Positionierstruktur und Ausrichtstruktur
eliminiert
[0012] In einer anschaulichen Ausführungsform ist die Positionierstruktur als konische oder
zylindrische oder polyedrische Vertiefung ausgebildet. Dies erlaubt eine einfache
Umsetzung der Positionierstruktur als Vertiefung im Ferritkern, ohne den Ferritkern
zu beschädigen bzw. eine leicht beschädigbare Struktur am Ferritkern vorzusehen.
[0013] In einer weiteren anschlaulichen Ausführungsform ist die Ausrichtstruktur als längliche
Vertiefung ausgebildet. In einer vorteilhafteren Ausgestaltung hierin erstreckt sich
die längliche Vertiefung entlang der Längendimension. Mittels der als längliche Vertiefung
ausgebildeten Ausrichtstruktur ist es möglich, die Ausrichtstruktur unabhängig von
Toleranzen der Längendimension für eine Vielzahl von Ferritkerne in Serienfertigung
bereitzustellen.
[0014] In einer weiteren anschaulichen Ausführungsform weist die Vertiefung der Positionierstruktur
und/oder der Ausrichtstruktur eine Tiefendimension auf, die kleiner ist eine größte
Abmessung der Vertiefung der Positionierstruktur und/oder der Ausrichtstruktur senkrecht
zur Tiefendimension. Dadurch werden vorteilhafte Positionier- und/oder Ausrichtstrukturen
bereitgestellt, durch die eine magnetische Flussführung im Ferritkern während des
Betriebs möglichst wenig beeinflusst wird.
[0015] In einer weiteren anschaulichen Ausführungsform ist die Positionierstruktur in einem
Bereich von bis zu 10% der Längendimension um den Flächenschwerpunkt der Seitenfläche
angeordnet. Dies stellt einen vorteilhaften Bezugspunkt für eine Positionierung in
der Serienfertigung bereit, so dass der Ferritkern mit möglichst guter Präzision positioniert
werden kann.
[0016] In einer weiteren anschlaulichen Ausführungsform sind die Positionierstruktur und
die Ausrichtstruktur voneinander um 40% bis 50% der Längendimension beabstandet. Dies
erlaubt eine verbesserte Präzision bei der Ausrichtung.
[0017] In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein induktives Bauelement
mit einer Trägerstruktur und einem Ferritkern nach dem obigen Aspekt und mindestens
einer Wicklung über dem Ferritkern bereitgestellt. Der Ferritkern wird dabei durch
die Trägerstruktur gehaltert, wobei die Positionierstruktur mit einem an der Trägerstruktur
bereitgestellten Positionierelement und die Ausrichtstruktur mit einem an der Trägerstruktur
bereitgestellten Ausrichtelement in Eingriff treten. Es wird somit ein induktives
Bauelement mit präzisier Positionierung und Ausrichtung des Ferritkerns relativ zur
Trägerstruktur bereitgestellt.
[0018] In einer anschlaulichen Ausführungsform sind das Positionierelement und das Ausrichtelement
jeweils als zylindrischer oder konischer oder polyedrischer Zapfen ausgebildet. Dies
erlaubt eine einfach bereitzustellende Umsetzung des Positionierelements und des Ausrichtelements.
[0019] In einer weiteren anschlaulichen Ausführungsform weist die Ausrichtstruktur entlang
einer Verbindungsrichtung zwischen dem Positionierelement und dem Ausrichtelement
eine Abmessung auf, die größer ist als eine weitere Abmessung der Ausrichtstruktur
in der Seitenfläche senkrecht zur Verbindungsrichtung. Dies erlaubt eine präzise Ausrichtung
unabhängig von möglichen Toleranzen entlang der Verbindungsrichtung.
[0020] In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines induktiven Bauelements gemäß dem obigen Aspekt bereitgestellt. Das Verfahren
umfasst ein Bereitstellen eines Ferritkerns gemäß dem obigen Aspekt, ein Anordnen
des Ferritkerns an einer Trägerstruktur und ein Anordnen von mindestens einer Wicklung
über dem Ferritkern. Das Anordnen des Ferritkerns an der Trägerstruktur umfasst dabei
ein Ineingriffbringen der Positionierstruktur mit einem an der Trägerstruktur bereitgestellten
Positionierelement und der Ausrichtstruktur mit einem an der Trägerstruktur bereitgestellten
Ausrichtelement, oder das Anordnen des Ferritkerns an der Trägerstruktur wird mittels
einer Montagevorrichtung durchgeführt, wobei die Montagevorrichtung ein Positionierelement
und ein Ausrichtelement umfasst, die entsprechend mit der Positionierstruktur und
der Ausrichtstruktur in Eingriff gebracht werden.
[0021] In einer anschlaulichen Ausführungsform wird die Positionierstruktur mit dem Positionierelement
in Eingriff gebracht, bevor die Ausrichtstruktur mit dem Ausrichtelement in Eingriff
gebracht wird.
[0022] Entsprechend erfolgt zuerst ein Positionieren des Jochkörpers, gefolgt von einer
Ausrichtung des Jochkörpers bezüglich eines weiteren Jochkörpers und/oder der Trägerstruktur.
[0023] In einer weiteren anschlaulichen Ausführungsform sind das Positionierelement und
das Ausrichtelement jeweils als ein zylindrischer oder konischer oder polyedrischer
Zapfen ausgebildet. Dies stellt vorteilhafte Elemente zur Positionierung und Ausrichtung
bereit.
[0024] In einer weiteren anschlaulichen Ausführungsform weist die Ausrichtstruktur entlang
einer Verbindungrichtung zwischen dem Positionierelement und dem Ausrichtelement eine
Abmessung auf, die größer ist als eine weitere Abmessung der Ausrichtstruktur in der
Seitenfläche senkrecht zur Verbindungsrichtung.
[0025] Die oben beschriebenen Aspekte und Ausführungsformen werden nun hinsichtlich verschiedener
anschaulicher Ausgestaltungen anhand der beiliegenden Figuren beschrieben, wobei:
- Fig. 1a
- in einer perspektivischen Ansicht einen Ferritkern gemäß einiger anschaulicher Ausführungsformen
darstellt;
- Fig. 1b
- eine Querschnittansicht zu Fig. 1 darstellt;
- Fig. 1c
- in einer schematischen Querschnittansicht vergrößert eine Anordnung aus einem Ferritkern
(100) und einer Trägerstruktur gemäß anschaulicher Ausführungsformen der Erfindung
darstellt;
- Fig. 2
- in perspektivischer Ansicht schematisch eine Montagevorrichtung gemäß anschaulicher
Ausführungsformen der Erfindung darstellt; und
- Fig. 3a - 3c
- in schematischen perspektivischen Ansichten eine Positionierstruktur und/oder eine
Ausrichtstruktur gemäß verschiedener Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
darstellen.
[0026] Fig. 1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht einen Ferritkern 100 mit
einem Jochkörper 110, der entlang einer Längenrichtung L eine Längendimension, entlang
einer Breitenrichtung B eine Breitendimension und entlang einer Höhenrichtung H eine
Höhendimension aufweist. Der Jochkörper 110 kann z.B. von einer stabförmigen Gestalt
sein, wobei ein Verhältnis der Längendimension zur Höhendimension und ein Verhältnis
der Längendimension zur Breitendimension größer eins (> 1) sein kann. Gemäß anschaulichen
Beispielen kann die Längendimension um mindestens zweimal oder mindestens dreimal
oder mindestens fünfmal oder mindestens zehnmal größer sein als die Breitendimension
und/oder Höhendimension. Gemäß spezieller beispielhafter Ausführungsformen kann gelten:
Längendimension > Breitendimension = Höhendimension,
Längendimension > Breitendimension > Höhendimension, oder
Längendimension > Höhendimension > Breitendimension.
[0027] In einer Seitenfläche 116 des Jochkörpers 110 werden eine Positionierstruktur 112
und eine von der Positionierstruktur 112 verschiedene Ausrichtstruktur 114 bereitgestellt,
die entlang der Längenrichtung L (und insbesondere entlang der Längendimension) voneinander
um einen Abstand a beabstandet sind.
[0028] Gemäß anschaulicher Ausführungsformen kann für den Abstand a gelten: 5% der Längendimension
< a < 75% der Längendimension. In speziellen anschaulichen Beispielen kann der Abstand
a in einem Bereich zwischen 5% der Längendimension und 50% der Längendimension liegen.
In einem speziellen Beispiel kann der Abstand a in einem Bereich von 25% der Längendimension
bis 50% der Längendimension liegen, wie z.B. in einem Bereich von 30% der Längendimension
bis 40% der Längendimension.
[0029] In einer anschaulichen Ausführungsform kann die Seitenfläche 116 eine rückseitige
Seitenfläche des Ferritkerns 100 darstellen. Gemäß einem anschaulichen Beispiel kann
an einer der Seitenfläche 116 gegenüberliegenden Seitenfläche mindestens ein Schenkel
122 angeordnet sein, wie in Fig. 1a mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Der mindestens
eine Schenkel 122 kann mit dem Jochkörper 110 integral ausgebildet sein. Alternativ
kann der mindestens eine Schenkel 122 an den Jochkörper 110 angeklebt sein.
[0030] Fig. 1 b zeigt eine Querschnittansicht des Jochkörpers 110 aus Fig. 1 a in einer
Ebene, die durch die Längenrichtung L und die Höhenrichtung H festgelegt ist und die
Positionierstruktur 114 und die Ausrichtstruktur 112 durchsetzt.
[0031] Gemäß der in Fig. 1b dargestellten anschaulichen Ausführungsform können die Positionierstruktur
112 und die Ausrichtstruktur 114 jeweils als eine Vertiefung in der Seitenfläche 116
ausgebildet sein. Dies stellt keine Beschränkung der vorliegenden Erfindung dar und
die Positionierstruktur 112 und/oder die Ausrichtstruktur 114 kann als eine aus der
Seitenfläche 116 herausragende Struktur ausgebildet sein, wie z.B. ein Vorsprung,
Zapfen, abstehender Stift, eine Auskragung usw.
[0032] In einer anschaulichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Positionierstruktur
112 als konusförmige bzw. kegelstumpfartige Vertiefung ausgebildet sein. Alternativ
kann die Positionierstruktur 112 als eine zylinderförmige Vertiefung ausgebildet sein.
Dies stellt keine Beschränkung der vorliegenden Erfindung dar und die Positionierstruktur
kann alternativ auch als eine pyramidenförmige Vertiefung oder im Allgemeinen als
eine Vertiefung mit polygonalem Querschnitt, d.h. als Vertiefung von polyedrischer
Form, ausgebildet sein.
[0033] In anschaulichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die Ausrichtstruktur
114 als eine längliche Vertiefung ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass eine Erstreckungsdimension
der Ausrichtstruktur 114 entlang einer Richtung größer sein kann als entlang einer
Richtung senkrecht dazu, wobei beide Richtungen in der Fläche liegen, in der die Ausrichtstruktur
114 gebildet ist und die kürzere Erstreckungsdimension entlang einer Richtung bestimmt
ist, die ungleich einer Richtung ist, die zu einer Verbindungsrichtung zwischen der
Ausrichtstruktur 114 und der Positionierstruktur 112 senkrecht orientiert ist. Zum
Beispiel ist eine Erstreckungsdimension der Ausrichtstruktur entlang der Breitenrichtung
B (insbesondere senkrecht zu L und H in Fig. 1b) kleiner sein als eine Erstreckungsdimension
der Ausrichtstruktur 114 entlang der Längenrichtung L. In anschaulichen Beispielen
können Aspektverhältnisse der Dimensionen der Ausrichtstruktur 114 gemäß dem Verhältnis
der Längendimensionen (d.h., eine Abmessung entlang der Längenrichtung L) zu der Breitendimension
(d.h. eine Abmessung entlang der Breitenrichtung B) größer zwei, beispielsweise größer
fünf oder gemäß einem weiteren Beispiel größer zehn sein. Dadurch kann, trotz den
bei der Herstellung von Kernen zu erwartenden Toleranzen, eine präzise Ausrichtung
des Jochkörpers 110 entlang der Breitenrichtung B erfolgen. Es kann eine Toleranz
in einer Drehrichtung (Azimutrichtung) mit der Positionierstruktur 112 als Drehzentrum
durch ein geringes Aspektverhältnis zur Ausrichtstruktur 114 kompensiert werden. Zusätzlich
zu einer genauen Positionierung des Jochkörpers 110 mittels der Positionierstruktur
112 wird daher durch die Ausrichtstruktur 114 eine große Genauigkeit hinsichtlich
einer azimutalen Ausrichtung des Jochkörpers 110 relativ zum Drehzentrum ermöglicht.
[0034] Gemäß anschaulichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weist die Ausrichtstruktur
114 entlang der Längenrichtung L eine maximale Abmessung auf.
[0035] Die Ausrichtstruktur 114 kann, wie in Fig. 1b dargestellt ist, eine Erstreckungsdimension
in der Längenrichtung L aufweisen, die mit dem Bezugszeichen "b" bezeichnet ist. Wie
weiter unten hinsichtlich einer Positionierung und Ausrichtung des Ferritkerns 100
zu und/oder auf einer Trägerstruktur (in Fig. 1b nicht dargestellt), z.B. einer Leiterplatte,
oder einer Montagevorrichtung (in Fig. 1 b nicht dargestellt) erläutert wird, kann
mittels der Erstreckungsdimension b eine Toleranz des Jochkörpers 110 bedingt durch
Längenkontraktionen, die während einer Sinterung auftreten, kompensiert werden.
[0036] Gemäß der Darstellung in Fig. 1b weist die Positionierstruktur 112 am Boden der Positionierstruktur
112 eine Erstreckungsdimension in der Längenrichtung L auf, wie in Fig. 1b mit dem
Buchstaben "c" bezeichnet ist. Eine Erstreckungsdimension der Positionierstruktur
112 in der Längenrichtung L direkt an der Oberfläche der Seitenfläche 116 ist in Fig.
1b mit dem Bezugszeichen "d" bezeichnet.
[0037] In anschaulichen Ausführungsformen ist c ≤ d.
[0038] Zum Beispiel gilt im Falle einer sich verjüngenden Vertiefung der Positionierstruktur
112, dass die Erstreckungsdimension der Positionierstruktur 112 mit zunehmender Tiefe
(entlang der Höhenrichtung) der Positionierstruktur 112 kleiner wird (c < d bzw. c/d
< 1). Beispielsweise kann gelten: c/d < 0,8 oder 0,1 < c/d < 0,8. Dies stellt keine
Beschränkung dar und alternativ kann gelten: c = d (nicht dargestellt).
[0039] In einigen anschaulichen Ausführungsformen der Erfindung kann z.B. gelten: a > b
> d.
[0040] In beispielhaften Ausführungsformen kann etwa gelten: b/a < 0,5 (z.B. b/a < 0,3 oder
b/a < 0,2 oder b/a < 0,15). Zusätzlich oder alternativ kann gelten: c/b < 0,5 (z.B.
c/b < 1/3 und/oder 0,4 < c/b). Zusätzlich oder alternativ kann gelten: d/b < 0,5 (z.B.
0,4 > d/b und/oder d/b < 1/3 und/oder 0,25 > d/b).
[0041] In anschaulichen Ausführungsformen kann eine Tiefe der Ausrichtstruktur 114 (in Fig.
1b bezeichnet mit dem Bezugszeichen "e1") derart gewählt sein, dass ein Feldlinienverlauf
innerhalb des Jochkörpers 110 während des Betriebs des Ferritkerns 100 in einem induktiven
Bauelement (nicht dargestellt) so gering wie möglich beeinflusst wird. Gleichfalls
kann eine Tiefe der Positionierstruktur (in Fig. 1b bezeichnet mit Bezugszeichen "e2")
derart gewählt sein, dass ein Feldlinienverlauf im Jochkörper 110 während des Einsatzes
des Ferritkerns 100 in einem magnetischen Bauelement (nicht dargestellt) so wenig
wie möglich beeinflusst wird. Der Ausdruck "so wenig wie möglich" kann eine Fehlertoleranz
von höchstens 25% bedeuten, z.B. höchstens 15% oder höchstens 10% oder höchstens 5%
oder höchstens 1%. Gemäß spezieller Beispiele kann gelten: e1 = e2. Dies stellt keine
Beschränkung der vorliegenden Erfindung dar und es können unterschiedliche Tiefen
für die Positionierstruktur 112 und die Ausrichtstruktur 114 gewählt werden, d.h.
e1 ≠ e2, wobei in einigen speziellen Beispielen hierin gelten kann: e2 > e1.
[0042] An einer der Seitenfläche 116 gegenüberliegenden Seitenfläche 118 kann wenigstens
ein Schenkel angeordnet sein: in beispielhaften Ausführungsformen können zwei Seitenschenkel
122 und/oder ein Mittelschenkel 124 bereitgestellt sein, wie anhand gestrichelter
und strichpunktierter Linien in Fig. 1b angedeutet ist. Der wenigstens eine Schenkel
122, 124 kann mit dem Jochkörper 110 zur Bereitstellung eines Ferritkern (100)s durch
Sinterung integral gebildet sein. Alternativ können die Schenkel an einen stabförmigen
Jochkörper 110 angeklebt sein.
[0043] In einer anschaulichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann über dem Jochkörper
110 mindestens eine Wicklung W vorgesehen sein. Beispielsweise kann die Wicklung W
vor der Positionierung und Ausrichtung des Ferritkerns 100 an einer Trägerstruktur
(nicht dargestellt) und/oder einem weiteren Ferritkern (nicht dargestellt, kann ähnlich
dem Ferritkern 100 ausgebildet sein) angeordnet werden.
[0044] Fig. 1 c zeigt eine Positionierung und Ausrichtung des Jochkörpers 110 an einer Trägerstruktur
130, wie z.B. einer Leiterplatte, Schaltplatine und dergleichen. Die Trägerstruktur
130 weist an einer der Seitenfläche 116 zugerichteten Oberfläche 132 der Trägerstruktur
130 bereitgestellte Elemente zur Ausrichtung und Positionierung des Jochkörpers 110
an der Trägerstruktur 130 auf. Insbesondere sind eine Positionierstruktur 134 zum
In-Eingriff-Treten mit der Positionierstruktur 112 und ein Ausrichtelement 136 zum
In-Eingriff-Treten mit der Ausrichtstruktur 114 in der Oberfläche 132 ausgebildet.
Gemäß einem anschaulichen Beispiel ist das Positionierelement 134 derart ausgebildet,
dass es passgenau in die Positionierstruktur 112 eingreift. In der in Fig. 1c dargestellten
Querschnittansicht einer anschaulichen Ausführungsform kann das Positionierelement
134 als ein zylindrischer oder konischer oder polyedrischer Zapfen ausgebildet sein,
der von der Oberfläche 132 der Trägerstruktur absteht.
[0045] In einer anschaulichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in der Oberfläche
132 ferner ein Ausrichtelement 136 gebildet, das, ähnlich dem Positionierelement 134,
als ein zylindrischer oder konischer oder polyedrischer Zapfen von der Oberfläche
132 absteht. Während durch die passgenaue Entsprechung zwischen der Positionierstruktur
112 und dem Positionierelement 134 eine sehr genaue Positionierung des Jochkörpers
110 an der Trägerstruktur 130 erreicht werden kann, wird durch ein Ineingriffbringen
des Ausrichtelements 136 mit der Ausrichtstruktur 114 eine sehr genaue Ausrichtung
des Jochkörpers 110 auf der Trägerstruktur 130 erreicht. Durch die Erstreckungsdimension
b der Ausrichtstruktur 114 (vgl. Fig. 1b) können Toleranzen in der Längendimension
des Jochkörpers 110, die durch den Herstellungsprozess bedingt werden, kompensiert
werden. Damit wird eine genaue Positionierung und Ausrichtung des Jochkörpers 110
in der Oberfläche 132 der Trägerstruktur 130 unabhängig von Fertigungstoleranzen in
der Längenausdehnung des Jochkerns 110, z.B. durch die Temperaturlängenausdehnung
und dergleichen, bereitgestellt.
[0046] In einer anschaulichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Positionierstruktur
112 in einem Flächenschwerpunkt der Fläche 116 des Jochkörpers 110 ausgebildet sein.
Alternativ kann die Positionierstruktur 112 in einem Bereich von höchstens 10% der
Längendimension um den Flächenschwerpunkt der Seitenfläche 116 herum angeordnet sein.
Beispielsweise kann ein Bereich entsprechend einem Kreis mit einem Radius von 10%
der Längendimension und einem Kreismittelpunkt am Flächenschwerpunkt auf dem Jochkörper
angerissen oder gedacht werden, wobei die Positionierstruktur 112 in diesem Bereich
auf dem Jochkörper (d.h., ein Schnittbereich zwischen diesem Kreis und dem Jochkörper)
angeordnet ist.
[0047] In einer anschaulichen Ausführungsform sind die Positionierstruktur 112 und die Ausrichtstruktur
114 entlang der Längenrichtung L in der Seitenfläche 116 angeordnet, insbesondere
kann eine (gedachte) Verbindungslinie zwischen der Positionierstruktur 112 und der
Ausrichtstruktur 114 parallel zu Längenrichtung L orientiert sein (in Fig. 1a sind
z.B. die Ausrichtstruktur 114 und die Positionierstruktur 112 auf der mit "L" bezeichneten
gestrichelten Linie angeordnet; der Doppelpfeil "a" in Fig. 1a ist in dieser Hinsicht
als eine Verbindungsrichtung zwischen der Ausrichtstruktur 114 und der Positionierstruktur
112 anzeigend interpretierbar).
[0048] In einer anschaulichen Ausführungsform ist die Ausrichtstruktur 114 entlang einer
Verbindungsrichtung zwischen dem Positionierelement 134 und dem Ausrichtelement 136
relativ zur Positionierstruktur 112 angeordnet und weist in der Verbindungsrichtung
eine Abmessung auf, die größer ist als eine weitere Abmessung der Ausrichtstruktur
114 in der Seitenfläche 110 senkrecht zur Verbindungsrichtung, insbesondere in der
Breitenrichtung B.
[0049] Mit Bezug auf Fig. 1c wird nun ein Verfahren zur Herstellung eines induktiven Bauelements
beschrieben. Hierbei wird ein Ferritkern 100 mit einem Jochkörper 110 bereitgestellt.
Über dem Ferritkern kann mindestens eine Wicklung W angeordnet sein. Der Ferritkern
wird an der Trägerstruktur 130 angeordnet, wobei das Anordnen des Ferritkerns 100
an der Trägerstruktur 130 ein Ineingriffbringen der Positionierstruktur 112 mit einem
an der Trägerstruktur 130 bereitgestellten Positionierelement 134 und der Ausrichtstruktur
114 mit einem an der Trägerstruktur 130 bereitgestellten Ausrichtelement 136 umfasst.
[0050] In einer anschaulichen Ausführungsform wird die Positionierstruktur 112 mit dem Positionierelement
134 in Eingriff gebracht, bevor die Ausrichtstruktur 114 mit dem Ausrichtelement 136
in Eingriff gebracht wird. Alternativ kann die Positionierstruktur mit dem Positionierelement
genau dann in Eingriff gebracht werden, wenn die Ausrichtstruktur mit dem Ausrichtelement
in Eingriff gebracht wird.
[0051] Fig. 2 zeigt, in einer perspektivischen Ansicht, schematisch eine Montagevorrichtung
150, die in einer Herstellung eines induktiven Bauelements verwendet werden kann,
um einen Ferritkern (beispielsweise den Ferritkern 100 aus den Fig. 1a bis 1c) herzustellen
und/oder bezüglich einer Trägerstruktur (nicht dargestellt), z.B. eine Leiterplatte,
einem Wickelkörper (nicht dargestellt) und dergleichen, zu positionieren und auszurichten.
Die Montagevorrichtung 150 kann eine wannenförmige Vertiefung 152 umfassen, in deren
Bodenfläche 154 Elemente zur Positionierung und Ausrichtung einen Ferritkern (beispielsweise
den Ferritkern 100 aus den Fig. 1a bis 1c) gebildet sein können. In einem speziellen
Beispiel kann die Montagevorrichtung 150 ein wannenförmiges oder becherförmiges Element
mit einer Halte- oder Greifstruktur (nicht dargestellt), z.B. einen Handgriff und/oder
Saugansatz etc., umfassen, so dass die Montagevorrichtung manuell oder maschinell
positionierbar ist.
[0052] Gemäß einer anschaulichen Ausführungsform können ein Positionierelement 156 und ein
Ausrichtelement 158 in der Bodenfläche 154 der Montagevorrichtung 150 bereitgestellt
sein, um mit entsprechenden Positionier- und Ausrichtstrukturen am Ferritkern in Eingriff
zu treten. Gemäß beispielhafter Ausführungsformen können das Positionierelement 156
und das Ausrichtelement 158 jeweils als ein zylindrischer oder konischer oder polyedrischer
Zapfen ausgebildet sein, beispielsweise ähnlich den Positionier- und Ausrichtelementen
134 und 136 wie im Zusammenhang mit der Trägerstruktur 130 zu Fig. 1c oben beschrieben
ist. Die wannenförmige Vertiefung 152 kann als Teil der nicht weiter dargestellten
Montagevorrichtung 150 verwendet werden, um einen Jochkörper (beispielsweise den Jochkörper
110 gemäß der Fig. 1a bis 1 c) bezüglich eines weiteren Jochkörpers (ähnlich dem Jochkörper
110, der oben hinsichtlich der Fig. 1 a bis 1 c beschrieben ist) zu positionieren
und auszurichten. Dabei kann ein Jochkörper in die wannenförmige Vertiefung 152 aufgenommen
werden, wobei das Positionierelement 156 und das Ausrichtelement 158 mit entsprechenden
Positionier- und Ausrichtstrukturen (vgl. beispielsweise 112 und 114 in den Fig. 1a
bis 1c) des Jochkörpers in Eingriff gebracht werden. Dadurch wird eine exakte Positionierung
und Ausrichtung eines Jochkörpers innerhalb der wannenförmigen Vertiefung 152 und
damit relativ zur Montagevorrichtung 150 genau festgelegt.
[0053] Mit Bezug auf die Fig. 3a bis 3c werden nun beispielhafte Ausgestaltungen für ein
Positionierelement und/oder ein Ausrichtelement genauer beschrieben.
[0054] Fig. 3a zeigt ein Positionier- und/oder Ausrichtelement 160, das in einer Oberfläche
162 einer Trägerstruktur (nicht dargestellt) oder einer Montagevorrichtung (nicht
dargestellt) ausgebildet ist. Das Positionier- und/oder Ausrichtelement 160 ist gemäß
der Darstellung in Fig. 3a als zylindrischer Zapfen ausgebildet.
[0055] Fig. 3b zeigt ein Positionier- und/oder Ausrichtelement 170, das in einer Oberfläche
172 einer Trägerstruktur (nicht dargestellt) oder einer Montagevorrichtung (nicht
dargestellt) ausgebildet ist. Das Positionier- und/oder Ausrichtelement 170 ist gemäß
der Darstellung in Fig. 3b als konischer oder kegelstumpfartiger Zapfen ausgebildet.
[0056] Fig. 3c zeigt ein Positionier- und/oder Ausrichtelement 180, das in einer Oberfläche
182 einer Trägerstruktur (nicht dargestellt) oder einer Montagevorrichtung (nicht
dargestellt) ausgebildet ist. Das Positionier- und/oder Ausrichtelement 180 ist gemäß
der Darstellung in Fig. 3c als keilförmiger Zapfen ausgebildet. Dies stellt keine
Beschränkung dar, und der Zapfen 180 kann als allgemeiner polyedrischer Körper ausgebildet
sein, etwa als Tetraeder, Pyramide, Pyramidenstumpf usw., und Kombinationen davon.
[0057] Eine hinsichtlich verschiedener Ausführungsformen oben beschriebene Trägerstruktur
kann gemäß anschaulicher Beispiele der Erfindung als eine Grundplatte oder Träger
bzw. "carrier" ausgeführt sein. Zum Beispiel kann eine Grundplatte als Träger bzw.
"carrier" fungieren. Zusätzlich oder alternativ kann die Trägerstruktur ein Gehäuse
umfassen. Beispielweise kann eine Grundplatte einen Teil eines Gehäuses darstellen,
in das zumindest ein Ferritkern oder ein induktives Bauelement mit dem Ferritkern
wenigstens teilweise aufzunehmen ist.
[0058] Gemäß einigen anschaulichen Ausführungsformen kann eine Montagevorrichtung ein temporäres
Hilfsmittel zur Positionierung und Ausrichtung eines Jochkörpers bezüglich einem anderen
Jochkörper und/oder einer Trägerstruktur darstellen. Alternativ kann die Montagevorrichtung
ausgebildet sein, um dauerhaft verbaut zu werden.
[0059] In einigen anschaulichen Ausführungsformen kann die Trägerstruktur als ein Kunststoffspritzgussteil
ausgeführt sein, wobei sich Positionier- und Ausrichtelemente einfach umsetzen lassen.
Alternativ kann es durch Strangpressen gebildet werden. In einem speziellen Beispiel
kann die Trägerstruktur als Grundplatte ausgeführt sein, die als Spritzgussteil gebildet
ist, oder zumindest eine entsprechend gebildete Grundplatte umfassen.
1. Ferritkern (100) mit einem Jochkörper (110), der eine Längendimension, eine Breitendimension
und eine Höhendimension aufweist, die jeweils zueinander senkrecht orientiert sind,
wobei die Längendimension größer ist als die Höhendimension und/oder die Breitendimension,
wobei in einer Seitenfläche (116) des Jochkörpers (110) eine Positionierstruktur (112)
und eine von der Positionierstruktur (112) verschiedene längliche Ausrichtstruktur
(114) bereitgestellt sind, wobei eine maximale Abmessung der Ausrichtstruktur (114)
quer zu einer Richtung ausgerichtet ist, die senkrecht zu einer Verbindungsrichtung
zwischen der Positionierstruktur (112) und der Ausrichtstruktur (114) orientiert ist,
und wobei die Positionierstruktur (112) und die Ausrichtstruktur (114) entlang der
Längendimension zwischen 5% und 75% der Längendimension voneinander beabstandet sind.
2. Ferritkern (100) nach Anspruch 1, wobei die Positionierstruktur (112) als eine konische
oder zylindrische oder polyedrische Vertiefung ausgebildet ist.
3. Ferritkern (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ausrichtstruktur (114) als eine
längliche Vertiefung ausgebildet ist.
4. Ferritkern (100) nach Anspruch 3, wobei sich die längliche Vertiefung entlang der
Längendimension erstreckt.
5. Ferritkern (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Vertiefung der Positionierstruktur
(112) und/oder der Ausrichtstruktur (114) eine Tiefendimension (e1, e2) aufweist,
die kleiner ist als eine größte Abmessung der Vertiefung der Positionierstruktur (112)
und/oder der Ausrichtstruktur (114) senkrecht zur Tiefendimension.
6. Ferritkern (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Positionierstruktur (112)
in einem Bereich von 10% der Längendimension um den Flächenschwerpunkt der Seitenfläche
(116) angeordnet ist.
7. Ferritkern (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Positionierstruktur (112)
und die Ausrichtstruktur (114) voneinander in einem Bereich von 40 bis 50% der Längendimension
beabstandet sind.
8. Induktives Bauelement mit einer Trägerstruktur (130), einem Ferritkern (100) nach
einem der Ansprüche 1 bis 7 und mindestens einer Wicklung (W) über dem Ferritkern
(100), wobei der Ferritkern (100) durch die Trägerstruktur (130) gehaltert wird, wobei
die Positionierstruktur (112) mit einem an der Trägerstruktur (130) bereitgestellten
Positionierelement (134) und die Ausrichtstruktur (114) mit einem an der Trägerstruktur
(130) bereitgestellten Ausrichtelement (136) in Eingriff treten.
9. Induktives Bauelement nach Anspruch 8, wobei das Positionierelement (134) und das
Ausrichtelement (135) jeweils als ein zylindrischer oder konischer oder polyedrischer
Zapfen ausgebildet sind.
10. Induktives Bauelement nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Ausrichtstruktur (114) entlang
einer Verbindungsrichtung zwischen dem Positionierelement (134) und dem Ausrichtelement
(136) eine Abmessung aufweist, die größer ist als eine weitere Abmessung der Ausrichtstruktur
(114) in der Seitenfläche (116) senkrecht zur Verbindungsrichtung.
11. Verfahren zur Herstellung eines induktives Bauelements, umfassend:
Bereitstellen eines Ferritkerns (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7;
Anordnen des Ferritkerns (100) an einer Trägerstruktur (130); und
Anordnen von mindestens einer Wicklung (W) über dem Ferritkern (100),
wobei das Anordnen des Ferritkerns (100) an der Trägerstruktur (130) ein In-Eingriff-Bringen
der Positionierstruktur (112) mit einem an der Trägerstruktur (130) bereitgestellten
Positionierelement (134) und der Ausrichtstruktur (134) mit einem an der Trägerstruktur
bereitgestellten Ausrichtelement (136) umfasst, oder
das Anordnen des Ferritkerns (100) an der Trägerstruktur (130) mittels einer Montagevorrichtung
(150) durchgeführt wird, wobei die Montagevorrichtung (150) ein Positionierelement
(156) und ein Ausrichtelement (158) umfasst, die entsprechend mit der Positionierstruktur
(112) und der Ausrichtstruktur in Eingriff gebracht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Positionierstruktur (112) mit dem Positionierelement
(134, 156) in Eingriff gebracht wird, bevor die Ausrichtstruktur (114) mit dem Ausrichtelement
(136, 158) in Eingriff gebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei das Positionierelement (134, 156) und das
Ausrichtelement (136, 158) jeweils als ein zylindrischer oder konischer oder polyedrischer
Zapfen ausgebildet sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Ausrichtstruktur (114) entlang
einer Verbindungsrichtung zwischen dem Positionierelement (134, 156) und dem Ausrichtelement
(136, 158) eine Abmessung aufweist, die größer ist als eine weitere Abmessung der
Ausrichtstruktur (114) in der Seitenfläche senkrecht zur Verbindungsrichtung.