[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Faszien- und/oder Triggerpointbehandlung,
aufweisend einen zumindest teilweise zylindrischen Grundkörper, bei dem wenigstens
eine Erhebung in Teilbereichen der Mantelfläche vorhanden ist, wobei eine Stirnseite
einenends radial über die Mantelfläche des Grundkörpers hinausragt und anderenends
die Stirnseite zumindest teilweise kugelförmig ausgebildet ist.
[0002] Faszienstrukturen sind Gewebestrukturen, die aus übereinander liegenden Schichten
aufgebaut sind, die aneinander entlang gleiten können. Bei zu geringer, zu hoher oder
falscher Belastung, können sich die Faszien verdrehen oder es können die einzelnen
Schichten der Faszien verkleben oder verdicken. Dadurch nimmt die Beweglichkeit des
Körpers ab. Außerdem können die Faszien im Alter verhärten. Zum Lösen verklebter Faszienstrukturen
ist es bekannt Massagegeräte einzusetzen, wodurch verklebte Faszienstrukturen wieder
gelöst werden können.
[0003] So ist aus der
US 3,637,205 eine Vorrichtung mit einem länglichen zylindrischen Stabelement mit einer gleitfähigen,
beweglichen Hülse entlang der Oberfläche des Stabelements offenbart. Durch verschiedene
Bewegungen mit dem Stabelement kann der Anwender verschiedene Muskeln am Körper trainieren.
[0004] Die
US 2010/0191161 offenbart ein Übungsgerät umfassend ein erstes Modul, ein zweites Modul und mindestens
einen Stecker, wobei das erste Modul ein Stabmodul mit einer Vielzahl von seitlichen
Öffnungen zum Befestigen von Steckern darstellt, wobei jeweils mindestens ein Stecker
mit dem zweiten Modul befestigt werden kann, wobei das zweite Modul eine kugelförmige
Ausgestaltung umfasst.
[0005] In der
US 708313 sind Paare von benachbarten Knöpfen, Ringe oder Bänder beschrieben, wobei die Bänder
oder Ringe jedes Paares durch eine Nut voneinander getrennt sind.
[0006] Die Druckschrift
US 3,831,592 beschreibt ein Triggerpunkt-Instrument, welches einen langgestreckten Handgriff und
ein Paar von sich nach außen erstreckenden Schenkeln umfasst. Der Handgriff ist vorzugsweise
zylindrisch ausgebildet und ist aus Strukturmaterial, wie Metall oder einem starren
Kunststoff hergestellt. Die Schenkel sind beweglich an dem Handgriff angeordnet.
[0007] Als Triggerpunkte werden Punkte im myofaszialen System bezeichnet, die in Muskeln,
Faszien, Band oder Sehnenapparat liegen. Werden Faszienstrukturen gereizt, so können
sich Kontraktionsknoten bilden, die zu veränderten Bindegewebsstrukturen führen und
als Myogelosen bezeichnet werden. Diese lösen in Ruhe und bei Belastung sowie bei
mechanischem Reiz ein Schmerzmuster aus, das lokalisiert bleiben oder ausstrahlen
kann. Als Folge davon sinkt die Elastizität des Bindegewebes und dessen Erneuerung
wird eingeschränkt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Faszien- und Triggerpunkt
Behandlung bereitzustellen, um verklebte Faszienstrukturen zu lösen und Triggerpunkt
induzierte Störungen zu beseitigen, wobei die Anordnung und Form der Erhebung auf
der Mantelfläche eine einfache Führung der Vorrichtung bei der Behandlung durch den
Anwender ermöglicht.
[0009] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
[0010] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zur Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung,
einen zumindest teilweise zylindrischen Grundkörper auf, bei dem wenigstens eine Erhebung
in Teilbereichen der Mantelfläche vorhanden ist. Zumindest teilweise zylindrisch soll
vorliegend bedeuten, dass der Grundkörper im Wesentlichen eine stabförmige Struktur
aufweist. Die Stirnseiten des zumindest teilweise zylindrischen Grundkörpers sind
so ausgestaltet, dass einenends das Material des Grundkörpers radial über die Stirnseiten
hinausragt und anderenends die Stirnseite zumindest teilweise kugelförmig ausgebildet
ist. Im mittleren Bereich der Mantelfläche des zylindrischen Grundkörpers ist eine
Erhebung vorgesehen, die zumindest einen Teilbereich der Mantelfläche überdeckt. Durch
die unterschiedliche Ausgestaltung der Stirnflächen und Mantelfläche des zumindest
teilweise zylindrischen Grundkörpers kann eine kombinierte Faszien- und Triggerpunkt
Behandlung mit ein und derselben Vorrichtung erfolgen. So erlaubt die zumindest teilweise
kugelförmige Ausgestaltung einer Stirnseite des Grundkörpers eine Behandlung der Triggerpunkte,
wobei pathologisch ausgebildete Rigorkomplexe und Crosslinks zerstört werden können.
Teilweise kugelförmig soll vorliegend bedeuten, dass die Geometrie der einen Stirnseite
als Kugelkörper ausgebildet sein kann, der eine halbkugelförmige oder kegelförmige
Gestalt hat.
[0011] Die besondere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstands beinhaltet, dass die Stirnseiten
einenends und anderenends unterschiedlich ausgestaltet sind und dass eine Erhebung
im mittleren Bereich der Mantelfläche beabstandet von den Stirnseiten des zylindrischen
Grundkörpers angeordnet ist. Da der Erfindungsgegenstand in seiner Basisausgestaltung
die Form eines Zylinders mit unterschiedlich ausgeformten Stirnseiten zur Behandlung
physiotherapeutischer Indikationen aufweist, ist erfindungsgemäß zur verbesserten
Handhabung des Erfindungsgenstands vorgesehen, die Erhebung symmetrisch beabstandet
von den Stirnseiten anzuordnen. Die Erhebung kann dabei vertikal zur Mantelfläche
des Grundkörpers angeordnet sein und Ein- bis Dreidrittel des Durchmessers des Grundkörpers
aus der Mantelfläche hinausragen, wobei die Erhebung latent fest mit dem Grundkörper
verbunden ist. Auch ist möglich, dass die Erhebung diagonal zu der Mantelfläche des
Grundkörpers angeordnet ist und analog der vertikalen Anordnung Einbis Dreidrittel
des Durchmessers des Grundkörpers aus der Mantelfläche hinausragen kann, wobei die
Erhebung latent fest mit dem Grundkörper verbunden ist.
[0012] Vorteil der Anordnung einer Erhebung auf der Mantelfläche des Grundkörpers ist die
Möglichkeit, dass einzelne Finger eines Anwenders, die die Mantelfläche des Grundkörpers
bei einer Behandlung umschließen, beispielsweise wenn eine Rollbewegung mit dem Erfindungsgegenstand
ausgeführt werden soll, sich an der Erhebung anlehnen können und so eine Stabilisierung
des Erfindungsgegenstands in der Hand des Anwenders ermöglichen. Auch hat die Anwendung
des Erfindungsgegenstands bei der Druckpunkt- bzw. Triggerpunktbehandlung den Vorteil,
dass einzelne Finger oder mehrere Finger wie Daumen, Zeige- und/oder Mittelfinger
zusammen sich vertikal auf der Erhebung abstützen können und so eine gezielte Krafteinwirkung
der Stirnflächen auf die zu behandelnde Gewebestruktur dosiert erfolgen kann. Die
Dosierung erfolgt mit Hilfe der Rückmeldung des zu behandelnden bzw. des Patienten
hinsichtlich bspw. Druck, Schmerz oder Wohlempfinden.
[0013] Die Länge des gesamten Erfindungsgegenstands, d.h. die Ausdehnung von einer Stirnseite
zur anderen umfasst einen Bereich, der dem Handinnendurchmesser mit Fingern eines
Anwenders entspricht. Durch diese Ausgestaltung kann ein Anwender den Erfindungsgegenstand
faustähnlich in der Hand halten und mit den Stirnseiten einen Gewebebereich behandeln.
So ermöglicht die Erhebung im Teilbereich der Mantelfläche es, dass sich die Finger
des Anwenders parallel an die Erhebung anlehnen können und eine Stabilität der Vorrichtung
bei der Behandlung zu gewährleisten. Es ist jedoch auch vorgesehen, dass Daumen, Zeige-
und/oder Mittelfinger sich vertikal auf der Erhebung abstützen und einen Druckimpuls
als Druck- oder Triggerpunkt auf einen Gewebebereich ausüben.
[0014] Die Breite der Erhebung kann von Mantelfläche in Richtung der Stirnseiten einen Bereich
von 1 mm bis 10mm umfassen. Die Erhebung kann radial die Mantelfläche vollständig,
d.h. kreis- bzw. ringförmig umschließen als auch nur einen ausfüllen. Es ist jedoch
auch möglich, dass die Erhebung nur einen Kreis- oder Ringausschnitt auf der Mantelfläche
des zylinderförmigen Grundkörpers darstellt. Die Breite der Erhebung kann dabei über
die Mantelfläche vollständig ringförmig oder kreisförmig konstant sein, als auch eine
Breite mit variablem Durchmesser aufweisen, d.h. die Breite kann in ihrem Durchmesser
im Verlauf der ringförmigen oder kreisförmigen Umschließung der Mantelfläche variieren
und zwar unabhängig davon, ob die ring- oder kreisförmige Umschließung vollständig
die Mantelfläche umgibt oder die Erhebung nur einen Kreis- oder Ringausschnitt auf
der Mantelfläche des zylinderförmigen Grundkörpers darstellt. Eine konstante oder
variable Breite der Umschließung der Mantelfläche des Grundkörpers als Erhebung kann
daher sowohl bei einer vollständigen als auch im Fall eines nur teilweise vorhandenen
Kreis- oder Ringausschnitts vorhanden sein.
[0015] Die Erhebung ist in der Regel symmetrisch zwischen den Stirnseiten angeordnet, sie
kann jedoch bezogen auf die Stirnseiten auch versetzt zum Mittelpunkt angeordnet sein,
wobei eine vertikale Höhe in Bezug auf die Mantelfläche des Grundkörpers bedeutet,
dass die Erhebung von der Mantelfläche in die Umgebung hineinragt und einen Bereich
von Einembis Dreidrittel des Durchmessers des Grundkörpers einnimmt.
[0016] Die Erhebung ist an dem Grundkörper angeordnet und kann in einer bevorzugten Ausgestaltung
fest mit dem Grundkörper durch löten, schweißen oder verkleben verbunden sein. Die
Breite der Erhebung kann in ihrem Durchmesser im Verlauf der ringförmigen oder kreisförmigen
Umschließung der Mantelfläche variieren und kann vertikal in Bezug auf die Mantelfläche
des Grundkörpers in die Umgebung hineinragen und einen Bereich von Einem- bis Dreidrittel
des Durchmessers des Grundkörpers einnehmen.
[0017] Die Länge des Grundkörpers orientiert sich in der Regel an konventionellen Handschuhgrößen
und umfasst Handlängen bzw. Handumfänge von 152 bis 280 mm, insbesondere von 160 bis
215 mm.
[0018] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht eine Faszientrennung und Fasziendehnung
der betroffenen Gewebebereiche durch Klopfen, Drücken oder Rollen, wobei durch das
Lösen von faszialen Adhäsionen und Verklebungen die Muskulatur detonisiert wird. Auch
wird die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die Anordnung der Erhebung
im mittleren Bereich des zylinderförmigen Grundkörpers erleichtert. So kann die Erhebung
als Stabilisierungselement für die Finger des Anwenders dienen, die sich an den Flanken
der Erhebung abstützen können und somit eine bessere Fixierung der Vorrichtung bei
einer Behandlung gewährleisten.
[0019] Die Erhebung in Teilbereichen der Mantelfläche ist erfindungsgemäß im mittleren Bereich
der Mantelfläche angeordnet und überdeckt zumindest einen Teilbereich der Mantelfläche.
Mittlerer Bereich bedeutet vorliegend, dass die Erhebung beabstandet zu den Stirnflächen
angeordnet ist. Unter zumindest teilweiser Überdeckung soll zu verstehen sein, dass
die Erhebung entweder vollständig einen radialen Bereich der Mantelfläche umschließt
oder nur einen Abschnitt der Mantelfläche als Kreisfläche bedeckt. Die Form der Erhebung
kann alle denkbaren geometrischen Formen umfassen, beispielsweise rund, kreisförmig,
dreieckig, viereckig, n-eckig, tropfen- oder kegelstumpfförmig. Die Erhebung kann
dabei als Faszienseparator verwendet werden. Auch ermöglicht die Erhebung zusammen
mit dem einenends vorhandenen radialen Materialüberstand eine zeitgleiche Behandlung
von einander beabstandeten Faszienbündel, indem in Abhängigkeit von der Erhebung und
Materialüberstand auf einem Gewebebereich parallel aufliegen und bewegt werden können.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Erhebung im Bereich der Mantelfläche
des zylindrischen Grundkörpers zumindest teilweise bogenförmig ausgebildet. Die bogenförmige
Ausgestaltung kann vorliegend einen Kreisausschnitt darstellen, der den zylindrischen
Grundkörper zumindest teilweise umschließt. Dies hat den Vorteil, dass eine Rollbewegung
entlang der betroffenen Gewebebereiche erfolgen kann und eine angepasste Faszienbehandlung
ermöglicht wird. Auch korrespondiert die bogenförmige Ausgestaltung mit der Form des
zylinderförmigen Grundkörpers, wobei die Hand bzw. die Finger sich symmetrisch zwischen
der Stirnseite einenends und der bogenförmigen Erhebung einfügen oder auf dieser abstützen
und so eine kontrollierte Bewegung der Vorrichtung bei einer Behandlung ermöglichen.
[0021] Weiterhin kann die Erhebung wenigstens ein Drittel, insbesondere drei Drittel des
Radius des Grundkörpers umfassen. Die Erhebung kann dabei radial einen Teilbereich
der Mantelfläche vollständig umschließen oder auch nur einen Teilbereich der Mantelfläche
ausschnittsweise, wobei mindestens ein Drittel des Radius des Grundkörpers als Erhebung
über die Mantelfläche des Grundkörpers hinausragt. Es kann jedoch auch vorgesehen
werden, dass die Erhebung Dreidrittel des Radius des Grundkörpers beträgt. Die variable
Höhe der Erhebung ermöglicht eine den Bedürfnissen der Behandlung angepasste Vorrichtungsausgestaltung,
wobei beispielhaft aber nicht ausschließlich die Erhebung mit geringerem Umfang zur
Stabilisierung der Finger des Anwenders dienen kann und ein größerer Umfang der Erhebung
mit dem einenends vorhandenen radialen Materialüberstand eine annähernd gleiche Druckpunkt-Behandlung
von Faszienbündeln ermöglicht.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
wenigstens eine umlaufende Vertiefung in der Mantelfläche des Grundkörpers auf. Umlaufend
bedeutet vorliegend, dass die Vertiefung sich radial über den gesamten Bereich der
Mantelfläche erstreckt. Die umlaufende Vertiefung erlaubt eine effektivere, angepasste
Faszienbehandlung von hervorstehenden Körperteilen, wie beispielsweise einer Schulter.
Die Vertiefung ist in der Regel als runder Übergang ausgestaltet, was die Handhabung
ergonomischer und körperfreundlicher gestaltet. Ein runder Übergang hat den Vorteil,
dass bei Verwendung der Vorrichtung keine ungewollten Druckstellen im Bereich der
Vertiefung entstehen, die zu Verletzungen führen können.
[0023] Die Vertiefung kann dabei im Bereich der kugelförmig ausgebildeten Stirnseite verlaufen.
Durch die Ausgestaltung der Vertiefung im Bereich der kugelförmig ausgebildeten Stirnseite
wird gewährleistet, dass eine Behandlung vertieft gelegener Gewebestrukturen erfolgen
kann, ohne dass eine scharfkantige Fläche die behandelten Körperregionen verletzt.
Es ist jedoch auch möglich, dass eine stufenförmige Vertiefung ausgebildet ist. Eine
solche Form kann geboten sein, wenn tiefer liegende vertikal verlaufende Faszienbündel
behandelt werden sollen. Durch die stufenförmige Ausgestaltung können insbesondere
oberhalb eines Knochens liegende, verklebte Gewebestrukturen wieder gelöst werden.
[0024] Weiterhin ist vorgesehen, dass einenends eine Stirnseite radial über die Mantelfläche
des Grundkörpers hinausragt und kreisflächig und/oder hammerförmig ausgebildet ist.
Die über den hohlzylindrischen Grundkörper radial hinausragende Stirnfläche bietet
durch ihre Ausgestaltung eine Möglichkeit ein Werkzeug für die Faszienbehandlung auszubilden.
So kann die einenends vorhandene Stirnseite als Hammer oder Dehnungsvorrichtung dienen,
um verklebte Gewebestrukturen zu lösen oder durch Roll- und/oder Ziehbewegungen die
Muskulatur zu entspannen und die anderenends vorhandene Stirnseite kann durch ihre
kugelförmige Ausgestaltung zur Druck- oder Triggerpunkt Behandlung eingesetzt werden,
wobei damit insbesondere pathologisch ausgebildete Rigorkomplexe und Crosslinks umfasstt
sind. Durch die Ausgestaltung mit den unterschiedlichen Werkzeugelementen wird die
Kombination unterschiedlicher Behandlungsvarianten gewährleistet. So ist es möglich
nur Teilbereiche der Vorrichtung in der Hand oder den Fingern zu halten, sei es indem
der Grundkörper an einer Stirnseite mit und ohne zumindest teilweiser Überdeckung
der Mantelfläche geführt wird, d.h. dass die Erhebung und eine Stirnseite einen- oder
anderenends von der Hand/Finger radial umschlossen ist und der übrige Teil der Mantelfläche
unüberdeckt belassen oder dass der gesamte Bereich des Grundkörpers von der Hand/Fingern
des Anwenders umschlossen wird oder sich nur bestimmte Finger wie Daumen, Zeige- oder
Mittelfinger auf der Erhebung abstützen.
[0025] Die anderenends des zylinderförmigen Grundkörpers vorhandene halbkugel- oder ellipsenförmig
Stirnseite weist einen Radius kleiner, gleich oder größer als die Mantelfläche des
Grundkörpers auf. Bildet zum Beispiel die Stirnseite eine Massagehalbkugel, so befindet
sich im vorgelagerten Bereich der Massagekugel eine radial verlaufende Einbuchtung
oder Vertiefung mit dem gleichen oder einem anderen Radius wie die Massagehalbkugel.
Es sind viele andere Geometrien der Stirnseite möglich, wobei insbesondere Kugel,
Kegel, Zylinder mit einem Kugel- oder Kegelfortsatz zu nennen sind, wobei die Aufzählung
nur beispielhaft erfolgt und keine Begrenzung der Ausgestaltung der geometrischen
Formen beinhaltet.
[0026] Durch gemeinsame Verwendung des zylindrischen Grundkörpers mit den speziell ausgeformten
Stirnseiten können insbesondere an deren Übergang zwischen Grundkörper und Stirnseiten
Oberflächenstrukturen geschaffen werden, die eine großflächigere und an spezielle
Körperstrukturen angepasste Faszienbehandlung ermöglicht.
[0027] Ferner ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ein- und/oder mehrstückig ausgestaltet
ist, d.h. die Vorrichtung kann aus einem Werkstück bestehen oder modular aufgebaut
sein. Dadurch wird gewährleistet, dass je nach Herstellungsweise verschiedene Bereiche
der Vorrichtung bei einer modularen Bauweise ausgetauscht werden können. Auch kann
durch eine mehrstückige Ausgestaltung ein Transport der Vorrichtung platz- und gewichtssparend
erfolgen. Demgegenüber hat eine einstückige Ausgestaltung des Erfindungsgegenstands
den Vorteil der massiven Konstruktion, sodass ein Auseinanderfallen einzelner Module
nicht erfolgen kann und die Vorrichtung insgesamt stabiler ist.
[0028] Im Bereich um die Erhebung auf der Mantelfläche ist in einer besonderen Ausgestaltung
eine Schweiß-, Löt- oder Klebenaht vorhanden. Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht massiv aus einem Stück hergestellt beispielsweise durch Plastifizierung eines
Granulats in eine Form oder aus Kunststoff auf einer Drehbank gedreht, so müssen die
modularen Elemente, insbesondere die Erhebung mit dem Grundkörper einzeln verbunden
werden. Dies kann bei einem metallischen Grundkörper durch Schweißverbindungen bzw.
Schweißnähte erfolgen oder bei einem Kunststoffgrundkörper durch Kleben. Die Erhebung
im mittleren Bereich der Mantelfläche des zylindrischen Grundkörpers wird im Fall
eines metallischen Werkstoffs und/oder Legierung, insbesondere Stahl, Edelstahl und/oder
Aluminium des Grundkörpers über Löt- oder Schweißnähte mit dem zylindrischen Grundkörper
verbunden. Der Grundkörper und die Erhebung können jedoch im Fall eines Kunststoffs
auch aus einem Polymer und/oder einer Polymerverbindung, insbesondere Kunststoff und/oder
Gummi bestehen und können durch Kleben miteinander verbunden werden.
[0029] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgegenstands sind zumindest
Teilbereiche des Grundkörpers und/oder der Erhebung mit einem zumindest teilweise
elastischen Überzug versehen. Es ist vorgesehen, dass durch einen Überzug eine formelastische
Bedeckung des gesamten oder von Teilbereichen des Erfindungsgegenstandes erfolgt.
Dies hat den Vorteil, dass zwar durch die Form des Erfindungsgegenstandes eine Behandlung
durch die dem Erfindungsgegenstand immanenten Merkmale gewährleistet wird, aber bei
einer Behandlung eine Oberfläche vorhanden ist, die die Gefahr von Verletzungen für
Patienten oder Anwender minimiert. Auch wird durch den teilweise elastischen Überzug
gewährleistet, dass ein Infektionsrisiko minimiert ist. So ist es möglich, dass durch
einen austauschbaren, elastischen Überzug, der ganz oder zumindest in Teilbereichen
des Grundkörpers und/oder der Erhebung ausgewechselt werden kann, eine Keimfreiheit
der gesamten oder von Teilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor einer Behandlung
zu gewährleisten. Es ist somit nicht nötig, den ganzen Erfindungsgegenstand vor einer
Behandlung zu sterilisieren. Es kann der Überzug gewechselt werden, was eine einfachere
Handhabung und eine kostengünstigere Verwendung des Erfindungsgegenstands gegenüber
dem Stand der Technik nach sich zieht.
[0030] Es ist vorgesehen, dass der Grundkörper eine Länge im Bereich zwischen 15 cm und
28 cm umfassen kann. Die Länge der Vorrichtung kann zwischen den Bereichen variieren,
wodurch eine angepasste Größe den individuellen Bedürfnissen des Anwenders und der
Behandlung Rechnung tragen kann. So ist es möglich, für eine Faszien- und Triggerpunktbehandlung
im Bereich der Beine und des Thorax eine Vorrichtung zu wählen, die eine Ausdehnung
aufweist, die eine großflächigere Behandlung gewährleistet. In anderen Bereichen wie
beispielsweise im Bereich der Schultern und der Arme kann es jedoch geboten sein,
durch Wahl einer entsprechend kleineren Ausgestaltung der Vorrichtung und kleinflächigere
Auflage der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine punktuellere Behandlung zu erleichtern.
Gleichwohl können die Dimensionierungen alle Behandlungsformen umfassen, d.h. dass
es auch möglich ist mit größeren bzw. kleineren Dimensionierungen kleinere bzw. größere
Anwendungsbereiche zu behandeln.
[0031] Ferner ist vorgesehen, dass das Gewicht des Grundkörpers einen Bereich zwischen 10
g und 100 g umfasst. Das Gewicht variiert nach der Größe und nach Art des Werkstoffs
des Grundkörpers, der aus Stahl, Edelstahl und/oder Aluminium oder einem Polymer und/oder
einer Polymerverbindung, insbesondere Kunststoff und/oder Gummi bestehen kann.
[0032] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann im Medizin-, Sport- und Physiotherapiebereich
oder auch im Bereich der Kosmetik wie beispielsweise kosmetischer Narbenbehandlung
erfolgen. Vorzugsweise weisen der Grundkörper und die Erhebung den gleichen Werkstoff
auf, wodurch die haptischen Eigenschaften gleich sind.
[0033] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren 1 bis 5 nochmals eingehend erläutert:
Figur 1 zeigt einen vertikalen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung (1). Man erkennt den zylinderförmigen Grundkörper
(2) im Zentrum der Abbildung, auf dessen Mantelfläche (4) sich eine radiale Erhebung
(3) befindet. Die Erhebung (3) umschließt die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2)
teilweise und ist halbbogenförmig ausgebildet. Einenends des Grundkörpers (2) befindet
sich die Stirnseite (5) des Grundkörpers (2), die radial über die Mantelfläche (4)
des Grundkörpers (2) vollumfänglich, d.h. kreisflächig hinausragt.
In Figur 2a ist in einer horizontalen Aufsicht eine Vorrichtung zur Faszien- und/oder
Triggerpunktbehandlung (1) dargestellt. Einenends des zylinderfömigen und im vorliegenden
Fall konvex-konkav ausgestalteten Grundkörpers (2) befindet sich die Stirnseite (5),
die radial über die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) vollumfänglich hinausragt
und hammer- oder kreisflächig ausgebildet ist. Anderenends des Grundkörpers (2) ist
eine Stirnseite (6) halbkugel- oder ellipsenförmig ausgebildet, wobei zwischen der
Stirnseite (6) und der Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) ist eine Vertiefung zu
erkennen ist. Im vorliegenden Fall weist die Stirnseite (6) einen Radius kleiner als
die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) auf. Im mittleren Bereich des Grundkörpers
(2) erkennt man eine Erhebung (3), die auf der Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2)
angeordnet ist und die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) teilweise, halbbogenförmig
umschließt.
In Figur 2b ist wie in Figur 2a in einer horizontalten Aufsicht eine Vorrichtung zur
Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung (1) dargestellt. Gegenüber Figur 2a unterscheidet
sich Figur 2b dadurch, dass die Erhebung (3) vollumfänglich, bogenförmig, d.h. kreisflächig
die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) umschließt.
Figur 3 zeigt schließlich eine Vorrichtung zur Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung
(1) in einer perspektivischen Aufsicht. So erkennt man den zylinderförmigen Grundkörper
(2), der durch die Stirnseiten (5) und (6) begrenzt ist. Während einenends die Stirnseite
(6) halbkugel- oder ellipsenförmig mit einer Vertiefung im Bereich des Übergangs zum
Grundkörper (2) ausgebildet ist, ist die Stirnseite (5) anderenends kreisflächig oder
hammerförmig ausgebildet. Im mittleren Bereich der Mantelfläche (4) des Grundkörpers
(2) erkennt man eine Erhebung (3), die die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) teilweise,
halbbogenförmig umschließt.
Figur 4 zeigt die Position der Hand/Finger (7) eines Anwenders an der Vorrichtung
zur Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung (1) bei der Behandlung mit sich annähernd
vertikal an der Erhebung (3) abstützenden Daumen und Zeigefinder (7), wobei durch
die annähernd vertikale Führung der Finger (7) auf der Erhebung (3) ein kontrollierbarer
Druckimpuls auf einem Gewebebereich ausgeübt werden kann.
Figur 5 zeigt die Position der Hand/Finger (7) eines Anwenders an der Vorrichtung
zur Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung (1) bei der Behandlung wobei der Anwender
den Erfindungsgegenstand faustähnlich in der Hand (7) hält und mit den Stirnseiten
(5, 6) einen Gewebebereich behandeln kann. Durch die Erhebung (3) (nicht eingezeichnet)
im Teilbereich der Mantelfläche (4) ist es möglich, dass sich die Finger (7) des Anwenders
parallel an die Erhebung (3) (nicht eingezeichnet) anlehnen können und so die Vorrichtung
in der Hand (7) stabilisieren.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1 Vorrichtung zur Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung
- 2 Grundkörper
- 3 Erhebung
- 4 Mantelfläche
- 5 Stirnseite, einenends
- 6 Stirnseite, anderenends
- 7 Finger/Hand eines Anwenders
1. Vorrichtung zur Faszien- und/oder Triggerpunktbehandlung (1), aufweisend einen zumindest
teilweise zylindrischen Grundkörper (2), bei dem wenigstens eine Erhebung (3) in Teilbereichen
der Mantelfläche (4) vorhanden ist, wobei eine Stirnseite (5) einenends radial über
die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) hinausragt und anderenends die Stirnseite
(6) zumindest teilweise kugelförmig ausgebildet ist, wobei die Erhebung (3) im mittleren
Bereich der Mantelfläche (4) angeordnet ist und die Erhebung (3) zumindest einen Teilbereich
der Mantelfläche (4) überdeckt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (3) symmetrisch beabstandet zur Stirnseite (5) einenends und zur Stirnseite
(6) anderenends angeordnet und die Erhebung (3) abgerundet und bogenförmig in Form
eines Kreisausschnitts ausgestaltet ist, wobei die Erhebung (3) zur Stabilisierung
der Hand/Finger (7) eines Anwenders mit einem Drittel bis Dreidrittel des Radius des
Grundkörpers (2) über die Mantelfläche (4) herausragt und die Erhebung (3) die Mantelfläche
(4) zumindest teilweise radial umschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (3) auf der Mantelfläche (4) mit dem Grundkörper (2) verlötet, verschweißt
oder verklebt ist.
3. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine umlaufende Vertiefung (5) in der Mantelfläche (4) des Grundkörpers
(2) vorhanden ist.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die einenends radial über die Mantelfläche (4) des Grundkörpers (2) hinausragende
Stirnseite (5) kreisflächig und/oder hammerförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (6) anderenends halbkugel- oder ellipsenförmig ausgebildet ist und
einen Radius kleiner, gleich oder größer als die Mantelfläche (4) des Grundkörpers
(2) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundköper (2) und die Erhebung (3) aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere
aus Stahl, Edelstahl und/oder Aluminium oder einem Polymer und/oder einer Polymerverbindung,
insbesondere Kunststoff und/oder Gummi bestehen.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teilbereiche des Grundkörpers (2) und/oder der Erhebung (3) mit einem zumindest
teilweise elastischen Überzug versehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Erhebung zwischen 1 mm und 10mm umfasst.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (3) zumindest einen Teilbereich der Mantelfläche (4) des Grundkörpers
(2) konstant oder variabel als Kreisausschnitt ringförmig umschließt.
10. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9 zur Anwendung in der Medizin, Physiotherapie,
Kosmetik und/oder im Sport.