Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anpassung des Abstandes zwischen einem
ersten plattenförmigen Lagerelement und einem darüber angeordneten zweiten plattenförmigen
Lagerelement, wobei beide Lagerelemente zur Lagerung von Behältern, wie beispielsweise
Fässern dienen.
Stand der Technik
[0002] Für die Aufbewahrung größerer Behälter, beispielsweise von Fässern, werden im Stand
der Technik verschiedene Methoden verwendet. Eine erste Methode besteht darin, die
Behälter in einer Regalkonstruktion stehend oder liegend anzuordnen, bei den Lagerelementen
handelt es sich in diesem Fall um Regalbretter oder -platten, die in fest vorgegebenen
Abständen zueinander angeordnet sind. Die Abstände werden in der Regel an den tragenden
Elementen, beispielsweise an säulenförmigen Stützen an den Ecken der Regelplatten
oder an Seitenwänden vorgegeben, in anderen Fällen ist eine Abstandsvariation gar
nicht vorgesehen, um die Stabilität des Regals oder Lagers nicht zu beeinträchtigen.
[0003] In weiteren Fällen, beispielsweise bei der Lagerung von stehenden Fässern, wird eine
erste Lage von Fässern auf einem ersten Lagerelement gelagert, auf diesen Fässern
wird dann das zweite Lagerelement mit einer zweiten Lage von Fässern abgestellt bzw.
angeordnet. Dieses Verfahren wird insbesondere bei der Langzeitlagerung angewandt,
beispielsweise bei in Holzfässern reifenden Destillaten.
[0004] Beide Lagerungsmethoden sind nicht frei von Nachteilen. Eine Lagerung der Behälter
in Regalen mit fest voreingestellten Abständen zwischen den Regalböden bzw. Lagerelementen
ermöglicht keine oder eine nur sehr umständliche Anpassung an verschiedene Behältergrößen.
Oft führt dies dazu, dass bei kleineren Behältern Platz im Lager verschenkt wird,
da er nicht optimal ausgenutzt werden kann, wenn beispielsweise der Abstand zwischen
den Lagerelementen wesentlich größer als die Höhe der Behälter ist, oder wenn die
Behälter zu hoch sind, so dass sie gar nicht untergebracht werden können.
[0005] Im Falle einer Stapelung der Lagerelemente direkt auf den Behältern andererseits
werden die unten stehenden Behälter durch die Gewichtskraft der obenstehenden Behälter
stark belastet. Die Anzahl der Lagen, welche übereinander gestapelt werden können,
ist daher begrenzt - oft können nur zwei oder drei Lagen übereinander gestapelt werden
- und hängt maßgeblich von der Stabilität der Konstruktion der Behälter ab. Handelt
es sich bei den Behältern beispielsweise um Holzfässer, wie sie für die Lagerung von
Whisky verwendet werden, so führt die Belastung von oben auch dazu, dass sich die
üblicherweise von Fassreifen zusammengehaltenen Dauben der unten stehenden Fässer
weiter nach außen wölben als vorgesehen, so dass zwischen den einzelnen Dauben Zwischenräume
entstehen, die ausreichend groß sind, dass daraus Flüssigkeit oder Gas austreten kann.
Da die Toleranzen bei der Fertigung von Holzfässern größer und diese oft individuell
gefertigt sind, weisen die Holzfässer oft auch leicht unterschiedliche Höhen auf,
was bei stehender Lagerung dazu führt, dass höhere Fässer stärker belastet werden
als niedrigere Fässer. Die austretende Flüssigkeitsmenge liegt pro Jahr bei einigen
Prozent, ist also wirtschaftlich signifikant. Als Lagerelemente werden in diesem Fall
in der Regel Holzpaletten verwendet.
[0006] Als Behälter kommen alle möglichen verschließbaren Hohlkörper in Frage, die zum einen
stehend oder liegend gelagert werden können und zum anderen geeignet sind, flüssige,
feste oder pulverförmige Materialien aufzunehmen. Die Behälter sind dabei so beschaffen,
dass sie stehend oder liegend gelagert werden können, beispielsweise können sie quaderförmig
ausgestaltet sein. Häufig sind die Behälter jedoch als Fässer ausgestaltet. Unter
einem Fass wird dabei in der Regel ein aus Holz, Metall oder Kunststoff hergestellter,
walzenförmiger bzw. zylinderförmiger Behälter verstanden, der auch gebraucht geformt
sein kann, wie beispielsweise klassische Weinfässer. Fässer ohne Bauchung werden auch
als Tonnen bezeichnet. Ein solches Fass dient meist der Aufbewahrung von Flüssigkeiten
und wird in der Regel über ein Spundloch befüllt, es kann aber auch der Aufbewahrung
von festen oder pulverförmigen Stoffen dienen und ist dann in der Regel mit einem
Deckel versehen.
[0007] Schließlich gibt es im Stand der Technik auch Regalssysteme, welche zwischen Boden
und Decke eines Raumes eingespannt werden. Bei solchen Regalsystemen sind die tragenden
Säulen in der Regel als Teleskopsäulen oder Teleskopstangen ausgestaltet, die eine
Verspannung mit der Decke bzw. dem Boden und eine in der Regel stufenlose Anpassung
an verschiedenen Höhen erlauben. Die Abstände zwischen den Regalbrettern sind jedoch
auch hier vorgegeben und nur in begrenztem Rahmen einstellbar. Für die Lagerung größerer
Behälter wie von Fässern sind solche Systeme in der Regel nicht geeignet, da die tragenden
Konstruktionen hierfür nicht ausgelegt sind.
[0008] Bei den im Stand der Technik bekannten Systemen unterliegen die Behälter daher entweder
keiner Belastung, wobei in diesem Fall der Lagerplatz nicht optimal ausgenutzt wird,
oder aber sie werden belastet, was zu den oben bereits genannten Nachteilen hinsichtlich
der Stapelbarkeit und der Stabilität der Behälter führt.
Beschreibung der Erfindung
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu entwickeln, welche eine bestmögliche
Ausnutzung des vorhandenen Platzes ermöglicht und gleichzeitig die Belastung der auf
Lagerelementen gelagerten Behälter möglichst gering hält. Diese Aufgabe wird bei der
eingangs beschriebenen Vorrichtung zur Anpassung des Abstandes zwischen zwei plattenförmigen
Lagerelementen dadurch gelöst, dass diese Vorrichtung eine Anzahl von Stützstangen
zum Einsetzen zwischen das erste Lagerelement und das zweite Lagerelement sowie Mittel
zur individuellen Einstellung der Länge der Stützstangen in Abhängigkeit von der Höhe
der Behälter, zur lokalen Variation des Abstandes zischen dem ersten und zweiten Lagerelement
umfasst.
[0010] Im Unterschied zum Stand der Technik werden hier nicht die plattenförmigen Lagerelemente
an den Stützstangen befestigt, sondern es werden die Stützstangen zwischen die Lagerelemente
eingebracht. In einer Draufsicht auf die Lagerelemente befinden sind die Stützstangen
also ganz oder zu einem überwiegenden Teil, d.h. zu mehr als 50%, bezüglich ihres
Querschnitts zwischen den plattenförmigen Lagerelementen. Bei den Lagerelementen kann
es sich um einfache, plattenförmige Körper mit zwei zueinander parallelen Großflächen
und vier Schmalseiten handeln, es kann sich bei den Lagerelementen aber auch um komplexer
aufgebaute Elemente wie Europaletten aus Holz handeln, oder auch um Paletten oder
Lagerelemente aus anderen Werkstoffen, wie beispielsweise Metall oder Kunststoff.
Bei entsprechender Dimensionierung der Stützstangen können auch Lagerelemente aus
Beton oder Stein verwendet werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, Lagerelemente
aus Kombinationen der vorangehend aufgezählten Materialien zu verwenden.
[0011] Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie über Mittel zur individuellen
Einstellung der Länge der Stützstangen zur lokalen Variation des Abstandes zwischen
dem ersten und zweiten Lagerelement verfügt. Die Länge der Stützstangen kann individuell
eingestellt werden, d.h. die Länge einer Stützstange kann unabhängig von den Längen
der anderen Stützstangen eingestellt werden. Auf diese Weise ist eine lokale Variation
des Abstandes möglich, wobei selbstverständlich Randbedingungen derart zu beachten
sind, dass die Großflächen der Lagerelemente, insbesondere die Flächen, auf welcher
die Behälter lagern, nicht in einem so großen Winkel zur Horizontalen verkippt sind,
dass die Behälter von dem Lagerelement zu gleiten drohen, deren stabile Lagerung also
gefährdet ist. Der Abstand zwischen zwei Lagerelementen kann beispielsweise nur in
dem Bereich geringfügig geändert werden, in welchem eine Abstandsänderung zur Vermeidung
einer zu starken Belastung eines in der Nachbarschaft der betreffenden Stützstange
angeordneten Behälters empfehlenswert ist.
[0012] Die Einstellung der Länge der Stützstangen geschieht in Abhängigkeit von der Höhe
der Behälter, d.h. der Dimension, welche die Behälter entlang des Abstandes zwischen
dem ersten und dem zweiten Lagerelement aufweisen. Unterschiedliche Behälterhöhen
können auf diese Weise ausgeglichen werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn auf dem ersten Lagerelement eine Vielzahl gleichartiger Behälter gelagert ist,
die grundsätzlich die gleiche Höhe aufweisen sollten, jedoch aufgrund von Fertigungstoleranzen
oder Alterserscheinungen tatsächlich leicht unterschiedliche Höhen haben, wie es beispielsweise
bei stehend gelagerten Holzfässern häufig der Fall ist. Hier lassen sich die Längen
der Stützstangen individuell an die Höhe des höchsten Fasses anpassen, entweder gemeinsam,
so dass das zweite Lagerelement mit dem ersten Lagerelement in Ebenen parallel zur
einer Horizontalebene liegt, oder individuell, was ggf. einen minimalen, aber noch
vertretbaren Schiefstand zur Folge hat. Dies ist insbesondere bei unregelmäßig geformten
Lagerräumlichkeiten wie Kellern von Vorteil. Dann kann - wenn die Lagerhalle dafür
vorgesehen ist, weitere Lagerelemente direkt auf den Behältern des darunterliegenden
Lagerelements zu lagern - der in der Lagerhalle zur Verfügung gestellte Platz zum
einen optimal ausgenutzt und zum anderen dafür gesorgt werden, dass die Belastung
der Behälter auf den unteren Lagerelementen entweder reduziert oder vollständig beseitigt
wird, wenn die Stützstangen so dimensioniert sind, dass sie die Last vollständig tragen
bzw. nach unten leiten können. Bei Holzfässern kann auf diese Weise vermieden werden,
dass beispielsweise bei der Whiskylagerung aus Zwischenräumen zwischen den Dauben
Flüssigkeit tritt. Die wirtschaftlichen Verluste werden so reduziert.
[0013] Grundsätzlich ist es möglich und ausreichend, eine Längenänderung in diskreten Schritten
vorzusehen. Dies ist jedoch nur dann praktikabel, wenn die Stützstangen so dimensioniert
sind, dass sie die Last vollständig übernehmen. In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung sind die Mittel zur Einstellung der Länge der Stützstangen daher zu
deren stufenlosen Einstellung ausgelegt. Dies ermöglicht zum einen eine optimale Platzausnutzung
und zum anderen ist es weiterhin möglich, die Last zwischen den Behältern einerseits
und den Stützstangen andererseits aufzuteilen, so dass die Stützstangen in ihrer Dicke
kleiner dimensioniert werden können, da sie nicht die vollständige Last übernehmen
müssen; die Behälter ihrerseits werden entlastet.
[0014] Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, die Mittel zur individuellen Einstellung der
Länge einer jeden Stützstange zu realisieren, beispielsweise kann eine Stützstange
aus zwei Teilstangen bestehen, die über ein Gewinde miteinander verbunden sind. Das
eine Ende der einen Teilstange weist dann beispielsweise ein Innengewinde auf, ein
Ende der anderen Teilstange ein dazu passendes Außengewinde. Beide Teilstangen können
gleich lang sein, dann befindet sich das Gewinde beispielsweise in der Mitte. In einer
anderen Ausgestaltung, die mit der eben genannten selbstverständlich kombiniert werden
kann, umfasst die Vorrichtung ein Höhenverstellungselement, was beispielsweise über
ein Gewinde mit einem Ende einer Stützstange verbunden ist. Ein solches Gewinde erlaubt
dann eine stufenlose Einstellung der Höhe, eine unerwünschte Verstellung wird in der
Regel bei belasteten Lagerelementen und Stützstangen durch die Haftreibung im Gewinde
verhindert. Das Höhenverstellungselement kann dabei so ausgestaltet sein, dass es
ein Ansetzen an verschiedene Lagerelementtypen erleichtert. Zu diesem Zwecke kann
es ebenfalls mehrteilig aufgebaut sein und mit entsprechenden Adaptern oder Fixierungsmitteln
versehen sein, die den Stützstangen auf den Lagerelementen einen besseren - auch seitlichen
- Halt geben. Im Falle mit der Verwendung einer Holzpalette können an dem Adapter
beispielsweise Krampen zum Einschlagen in das Holz vorgesehen sein. Zur Verbesserung
der Verbindung ist es auch möglich, eine Schraubverbindung vorzusehen, auch einfache
Steckverbindungen sind möglich und dienen dann insbesondere dem Verhindern eines Verrutschens.
Die Fixierungsmittel bzw. Adapter können auch an den Stützstangen selbst ausgebildet
sein, wenn diese nicht über ein Höhenverstellungselement verfügen. Auch eine Kombination
ist möglich, so kann beispielsweise am einen Ende der Stange ein Höhenverstellungselement
mit Fixierungsmitteln vorgesehen sein, am anderen Ende dagegen nur Fixierungsmittel.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Stützstangen als hydraulisch oder pneumatisch
in ihrer Länge verstellbare Teleskopstangen ausgebildet. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn besonders schwere Lasten abzustützen sind. Mit einem entsprechenden
Antrieb eignen sich diese Stützstangen auch besonders gut für eine Automatisierung
und erleichtern die Höhenverstellung.
[0016] Die Anzahl der Stützstangen beträgt zweckmäßig mindestens drei, was bereits eine
gewisse Flexibilität hinsichtlich der Einstellung der Belastung über die Höhe erlaubt.
Mit vier Stützstangen wird die Flexibilität hinsichtlich der Einstellung der Höhe
in Abhängigkeit von der Behälterhöhe noch flexibler, die Anzahl der Stützstangen kann
sich auch an der Anzahl der Behälter orientieren, für deren Lagerung die Lagerelemente
ausgestaltet sind. Werden beispielsweise sechs Whiskyfässer auf einem Lagerelement
gelagert, so ist die Verwendung von vier, sechs oder acht Stützstangen zweckmäßig.
[0017] In der Regel sind die Stützstangen entlang der Normalen der Großflächen der plattenförmigen
Lagerelemente ausgerichtet, es sind jedoch auch Konfigurationen denkbar, bei denen
die Stützstangen trapezförmig, beispielsweise nach Art eines Hexapods ausgerichtet
sind, sofern die Beladung der Lagerelemente dadurch nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere
im Zusammenhang mit einer hydraulischen Verstellung wird so die Höhenverstellung noch
flexibler.
[0018] Die Stützstangen ihrerseits können auch an einer Rahmenstruktur befestigt sein, beispielsweise
an einem umlaufenden Edelstahlrahmen, an welchem die Stützstangen befestigt sind.
Das obere, zweite Lagerelement liegt dann beispielsweise auf der Rahmenstruktur auf,
ebenso kann alternativ oder ergänzend an den unteren Enden der Stützstangen eine Rahmenstruktur
vorgesehen sein, die dann auf dem unteren, ersten Lagerelement aufliegt. Solche Rahmenstrukturen
sind insbesondere bei dünneren Lagerelementen von Vorteil, da dann die Belastung,
die punktuell durch die Stützstangen auf die Lagerelemente ausgeübt wird, durch die
Rahmenstruktur verteilt wird.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung motorisch angetriebene
Stellantriebe zur Längenverstellung der Stützstangen. Insbesondere bei schweren Lasten
ist dies vom Vorteil, ebenso im Hinblick auf eine Automatisierung. Die motorisch angetriebenen
Stellantriebe können sowohl mit hydraulisch oder pneumatisch in ihrer Länge verstellbaren
Teleskopstangen gekoppelt werden, als auch mit Stützstangen, bei denen die Höhenverstellung
über ein Gewinde erfolgt. In letzterem Fall kann beispielsweise die Stützstange an
jedem ihrer Enden mit einem an dem jeweiligen Lagerelement zu fixierendem bzw. fixierten
Höhenverstellungselement versehen sein, welches mit einem Gewinde versehen ist, wobei
die beiden Gewinde jedoch gegenläufig zueinander ausgebildet sind, so dass eine Drehung
der Stützstange zwischen den beiden Höhenverstellungselementen entweder die Länge
auf beiden Seiten verlängert oder verkürzt, d.h. eine Drehung der Stützstange in eine
Richtung entweder auf beiden Seiten die Gewinde herausdreht, also auf beiden Seiten
eine Verlängerung bewirkt, oder sie auf beiden Seiten hereindreht, also auf beiden
Seiten eine Verkürzung bewirkt. Die Verwendung von zwei Gewinden entlastet zudem das
bisherige eine Gewinde und beugt so Materialermüdungen vor.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung
außerdem Kraftsensoren zur Messung der Auflagekraft des zweiten Lagerelements auf
einem oder mehreren Behältern sowie eine Auswerteeinheit zum Auslesen und Anzeigen
und / oder Verarbeiten der von den Kraftsensoren gemessenen Werte. Beispielsweise
kann anhand der Auswerteeinheit dann verglichen werden, ob die Belastung noch unterhalb
einer maximal zulässigen Grenzbelastung liegt. Liegt sie bei einem oder mehreren der
Behälter darüber, so kann gezielt eine Längenverstellung der betreffenden Stützstangen
vorgenommen werden, um die Belastung wieder zu verringern. Dies kann automatisch oder
manuell erfolgen. Bei manueller Verstellung können Hilfsmittel vorgesehen sein, die
der Person, die die Verstellung vornimmt, anzeigt, ob die Belastung unterhalb der
zulässigen Grenzbelastung liegt oder darüber. Dies kann beispielsweise optisch mittels
Signallampen erfolgen.
[0021] Insbesondere ist es aber auch möglich, die Kraftsensoren permanent, d.h. beispielsweise
zu bestimmten äquidistanten Zeitpunkten auszulesen, um so die Belastung permanent
über einen vorgegebenen Zeitraum zu überwachen. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
auch Materialermüdungen oder Setzungen erkennen, die auch zum Zusammenbruch des Stapels
aus mit Behältern beladenen Lagerelementen führen kann, wenn keine Gegenmaßnahmen
getroffen werden. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst
die Vorrichtung daher auch eine Ansteuerung zur Regelung der individuellen Einstellung
der Länge der Stützstangen in Abhängigkeit der von den Kraftsensoren gemessenen Werte
und in Abhängigkeit von vorgegebenen Toleranzen. Die Belastung wird dazu, wie bereits
beschrieben, permanent überwacht und beispielsweise ein- oder zweimal pro Tag ausgelesen,
wobei über eine entsprechende Rückkopplung auch signalisiert werden kann, wenn sich
die Belastung zu schnell ändert, d.h. beispielsweise Materialbruch droht, so dass
dann Sofortmaßnahmen eingeleitet werden können.
[0022] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten Zeichnungen,
die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine erste Ausgestaltung der Erfindung mit drei Stützstangen,
- Figur 2
- eine zweite Ausgestaltung der Erfindung,
- Figur 3a, b
- eine Verdeutlichung der Höhenverstellung,
- Figur 4
- eine Ausgestaltung der Erfindung mit vier Stützstangen,
- Figur 5a, b
- eine weitere Ansicht der Vorrichtung mit einem Detail der Höhenverstellung,
- Figur 6a, b
- eine Ausgestaltung, bei der Kraftsensoren verwendet werden, und
- Figur 7a, b
- ein Beispiel für eine mit einer Regelung gekoppelte Vorrichtung.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0024] Figur 1 zeigt zunächst den grundsätzlichen Aufbau einer Vorrichtung zur Anpassung
des Abstandes zwischen einem ersten plattenförmigen Lagerelement, hier einer Kunststoffpalette
1, welche auch als Verbundpalette ausgestaltet sein kann, d.h. mit Stützeinsätzen
beispielseisweise aus Beton, Stein oder Holz zur besseren Verteilung der Belastung,
sowie einem darüber angeordneten, zweiten plattenförmigen Lagerelement, hier einer
Holzpalette 2. Beide Lagerelemente sind zur Lagerung von Behältern, insbesondere von
Großbehältern geeignet und vorgesehen. Auf der Kunststoffpalette 1 sind Vertiefungen
3 zu erkennen, diese markieren Abstellbereiche für die Behälter, beispielsweise Fässer.
Die Vorrichtung umfasst außerdem eine Anzahl von Stützstangen 4 zum Einsetzen zwischen
das erste und das zweite Lagerelement, im vorliegenden Fall sind sie zwischen die
Kunststoffpalette 1 und die Holzpalette 2 eingesetzt. Bei dem gezeigten Beispiel werden
drei Stützstangen 4 verwendet, dies ist die minimale Anzahl von Stützstangen 4, die
notwendig ist, um eine stabile Lagerung zu ermöglichen, sofern die Behälter auf dem
ersten Lagerelement nicht zum Abstützen mit einbezogen werden. Die Vorrichtung umfasst
außerdem Mittel zur individuellen Einstellung der Länge der Stützstangen 4 in Abhängigkeit
von der Höhe der Behälter zur lokalen Variation des Abstandes zwischen den beiden
Lagerelementen. Diese Mittel sind bevorzugt zur stufenlosen Anpassung der Länge vorgesehen,
die Einstellbarkeit wird durch die Doppelpfeile auf den Stützstangen 4 symbolisiert.
[0025] Die Mittel zur Einstellung der Länge einer jeden Stützstange 4 können auf verschiedene
Weise ausgestaltet sein. Beispielsweise kann die Stützstange 4 als hydraulisch oder
pneumatisch in ihrer Länge verstellbare Teleskopstange ausgebildet sein, die Stützstange
4 kann auch aus zwei über ein Gewinde verbundenen Teilstangen zusammengesetzt sein,
die dann gegeneinander verdreht werden können, um die Länge zu verstellen. Im dargestellten
Fall umfassen die Mittel zur Einstellung der Länge einer jeden Stützstange 4 pro Stützstange
4 mindestens ein Höhenverstellungselement 5, was über ein Gewinde mit einem Ende der
Stützstange 4 verbunden ist. Im vorliegenden Fall sind an den unteren Enden der Stützstangen
4 jeweils Höhenverstellungselemente 5 mit den Stützstangen 4 verbunden. Beispielsweise
können die Stützstangen 4 ein Innengewinde und die Höhenverstellungselemente 5 ein
dazu passendes Außengewinde aufweisen, so dass die Stützstangen auf die Höhenverstellungselemente
aufgeschraubt werden. Ein entsprechendes Höhenverstellungselement 5 kann auch an den
oberen Enden der Stützstangen, die jeweils zwei Enden haben, angebracht sein.
[0026] Die Vorrichtung im gezeigten Beispiel umfasst außerdem Mittel zur Fixierung der Stützstangen
4 auf den Lagerelementen. Im vorliegenden Fall umfassen die Mittel zur Fixierung Fixierungsklammern
6, welche mit den Höhenverstellungselementen 5 verbunden sind und in entsprechende
Aussparungen der Kunststoffpalette 1 oder an Kanten von solchen Aussparen angreifen
oder diese umgreifen. Die Fixierungsklammern 6 müssen dabei keine kraftschlüssige
Verbindung mit der Kunststoffpalette 1 bzw. dem ersten Lagerelement herstellen, eine
formschlüssige Verbindung, die ein Verrutschen in seitlicher Richtung unterdrückt,
ist ausreichend. Insbesondere im Falle von Holzpaletten 2 lassen sich jedoch auch
Fixierungsmittel verwenden, die eine Verbindung mit dem Holz nach Art eines Nagels
oder einer Krampe eingehen, die also in das Holz eingeschlagen werden.
[0027] Die Anzahl der Stützstangen 4 beträgt hier drei, in Abhängigkeit von der Größe des
Lagerelements und der darauf zu lagernden Behälter lassen sich jedoch auch mehr als
drei Stützstangen 4 verwenden. Über die individuelle Einstellung der Länge der Stützstangen
4 lässt sich der Abstand des zweiten Lagerelements, hier der Holzpalette 2 zum ersten
Lagerelement lokal und individuell einstellen, hier symbolisiert durch die Doppelpfeile
links und rechts der Holzpalette 2.
[0028] Wird nur an einer Seite der Stützstange 4 ein Höhenverstellungselement 5 verwendet,
so ist am anderen Ende der Stange zweckmäßig ein Mechanismus vorgesehen, der bei einem
auf den Stützstangen liegenden zweiten Lagerelement eine Drehung der Stange erlaubt,
ohne dass sich die Höhe verstellt. Es kann sich beispielsweise um ein Drehelement
handeln, was äußerlich ähnlich dem Höhenverstellungselement 5 aufgebaut ist, jedoch
nicht über ein Gewinde verfügt, so dass die Stützstange 4 dort einfach aufgesteckt
wird und sich ausreichend reibungsfrei um ihre Achse drehen kann.
[0029] Die Stützstangen 4 können an ihren oberen Enden und / oder an ihren unteren Enden
jeweils über eine hier nicht gezeigte Rahmenstruktur in einer Ebene senkrecht zur
Normalenrichtung einer Großfläche der Kunststoffpalette 1 oder der Holzpalette 2,
d.h. der beiden plattenförmigen Lagerelemente verbunden sein, was die punktuelle Belastung
der Lagerelemente verringert. Die Vorrichtung kann außerdem motorisch angetriebene
Stellantriebe zur Längenverstellung der Stützstange umfassen.
[0030] Figur 2 zeigt eine ähnliche Ausgestaltung der Vorrichtung wie in Figur 1, hier jedoch
mit zwei Holzpaletten 2 als erstes und zweites Lagerelement, wobei in jeder Ecke der
Holzpaletten 2 Stützstangen 4 mit Höhenverstellungselementen 5 und Fixierungsklammern
6 angeordnet sind. Die Höhenverstellbarkeit wird wieder durch Doppelpfeile angedeutet,
zur Symbolisierung eines Behälters steht auf der unteren Holzpalette 2 als erstem
Lagerelement ein Fass 7.
[0031] Figur 3a und 3b verdeutlichen die Höhenverstellung. Während bei der in Figur 3a gezeigten
Situation die obere Holzpalette 2, d.h. das zweite Lagerelement, auf dem Fass 7 liegt,
wurde sie in der in Figur 3b gezeigten Situation um einen Betrag X nach oben gehoben,
so dass zwischen der Oberseite des Fasses 7 und der Unterseite der oberen Holzpalette
2 nun ein Luftabstand X ist, die Einstellung erfolgt hier über ein Gewinde 8.
[0032] Figur 4 zeigt eine ähnliche Situation wie Figur 1 und Figur 2, jedoch mit zwei Kunststoffpaletten
1 und sechs Stützstangen 4.
[0033] Figur 5a zeigt eine Situation, bei der das erste und das zweite Lagerelement jeweils
als Kunststoffpalette 1 ausgebildet sind. Auf jeder der Kunststoffpaletten sind beispielhaft
sechs Fässer 7 stehend gelagert, jeweils sechs Stützstangen 4 lassen sich individuell
in ihrer Länge einstellen, so dass lokal der Abstand zwischen den beiden Kunststoffpaletten
1 variiert werden kann. Der mit einem Kreis in Figur 5a gekennzeichnete Ausschnitt
ist in Figur 5b im Detail dargestellt. Deutlich ist das Gewinde 8 am Höhenverstellungselement
5 zu erkennen, ebenso die Fixierungsklammer 6.
[0034] In Figur 6a ist die in Figur 5a gezeigte Anordnung aus zwei Lagerelementen mit darauf
angeordneten Fässern 7 von der längeren Seite in einer Seitenansicht dargestellt.
Der mit einem Kreis gekennzeichnete Ausschnitt in Figur 6a ist in Figur 6b vergrößert
dargestellt, die Länge der Stützstangen 4 ist hier so eingestellt, dass das zweite
Lagerelement, die obere Kunststoffpalette 2, an keiner Stelle auf einem der Fässer
7 aufliegt, sondern ausschließlich von den Stützstangen 4 getragen wird.
[0035] Figur 7 schließlich zeigt eine Prinzipdarstellung einer Weiterentwicklung einer Vorrichtung,
wie sie vorangehend beschrieben wurde, welche unter anderem motorisch angetriebene
Stellantriebe 9 zur Längenverstellung der Stützstangen 4 umfasst. Figur 7b zeigt den
in Figur 7a eingekreisten Ausschnitt in Vergrößerung. Zwischen der Unterseite des
zweiten Lagerelements, beispielsweise eine Holzpalette 2 oder einer Kunststoffpalette
1, und der Oberseite des Behälters, beispielsweise des Fasses 7, sind hier Kraftsensoren
10 angeordnet, welche der Messung der Auflagekraft des zweiten Lagerelements auf dem
Behälter dienen. Die Kraftsensoren können lose aufgelegt sein, aber auch entweder
an der Oberseite des Fasses 7 oder an der Unterseite des zweiten Lagerelements beispielsweise
adhäsiv befestigt werden. Die Kraftsensoren 10 sind mit einer Auswerteeinheit 11 verbunden,
welche die von den Kraftsensoren 10 gemessen Werte ausliest, anzeigt und / oder verarbeitet.
Die Auswerteeinheit 11 ist ihrerseits mit einer Ansteuerung 12 verbunden, welche die
individuelle Einstellung der Länge der Stützstangen 4 in Abhängigkeit der von den
Kraftsensoren 10 gemessenen Werte und von vorgegebenen Toleranzwerten, beispielsweise
einer maximalen und minimalen Belastung, einstellt. Die Ansteuerung 12 ist dazu mit
den motorisch angetriebenen Stellantrieben 9 verbunden. Auf diese Weise lässt sich
eine nahezu vollständig automatisierte Überwachung der gelagerten Fässer sicherstellen,
falls erforderlich, kann die Regelung selbstständig die Länge der Stützstangen 4 ändern,
sowohl zu längeren als auch zu kürzeren Werten. Die Stützstangen sind dann bevorzugt
hydraulisch oder pneumatisch in ihrer Länge verstellbar.
[0036] Die vorangehend beschriebene Vorrichtung zur Anpassung des Abstandes zwischen zwei
Lagerelementen, die im wesentlichen plattenförmig aufgebaut sind, ermöglicht eine
Lagerung unter best möglicher Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes in der
Höhe, wobei gleichzeitig auf individuelle Abweichungen von Behälterhöhen eingegangen
werden kann und eine zu starke Belastung von auf den Lagerelementen gelagerter Behälter
durch darüber liegende Lagerelemente vermieden werden kann.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Kunststoffpalette
- 2
- Holzpalette
- 3
- Vertiefung
- 4
- Stützstange
- 5
- Höhenverstellungselement
- 6
- Fixierungsklammer
- 7
- Fass
- 8
- Gewinde
- 9
- Stellantrieb
- 10
- Kraftsensor
- 11
- Auswerteeinheit
- 12
- Ansteuerung
1. Vorrichtung zur Anpassung des Abstandes zwischen einem ersten plattenförmigen Lagerelement
zur Lagerung von Behältern, beispielsweise Fässern (7), und einem darüber angeordneten
zweiten plattenförmigen Lagerelement zur Lagerung von Behältern, umfassend
- eine Anzahl von Stützstangen (4) zum Einsetzen zwischen das erste Lagerelement und
das zweite Lagerelement, und
- Mittel zur individuellen Einstellung der Länge der Stützstangen (4) in Abhängigkeit
von der Höhe der Behälter zur lokalen Variation des Abstandes zwischen dem ersten
und zweiten Lagerelement.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Stützstangen stufenlos einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Einstellung der Länge einer jeden Stützstangen (4)
- zwei über ein Gewinde verbundene Teilstangen,
- ein Höhenverstellungselement (5), was über ein Gewinde (8) mit einem Ende der Stützstange
(4) verbunden ist, umfassen, oder
- die Stützstange (4) als hydraulisch oder pneumatisch in ihrer Länge verstellbare
Teleskopstange ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend Mittel zur Fixierung der Stützstangen
(4) auf den Lagerelementen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Stützstangen (4) mindestens drei beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützstangen (4) an ihren oberen Enden und/oder an ihren unteren Enden jeweils
über eine Rahmenstruktur in einer Ebene senkrecht zu einer Normalenrichtung einer
Großfläche des ersten bzw. zweiten plattenförmigen Lagerelements verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend motorisch angetriebene Stellantriebe
(9) zur Längenverstellung der Stützstangen (4).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, umfassend Kraftsensoren (10) zur Messung der Auflagekraft
des zweiten Lagerelements auf einem oder mehreren Behältern sowie eine Auswerteeinheit
(11) zum Auslesen und Anzeigen und/oder Verarbeiten der von den Kraftsensoren (10)
gemessenen Werte.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, umfassend eine Ansteuerung (12) zur Regelung der individuellen
Einstellung der Länge der Stützstangen (4) in Abhängigkeit der von den Kraftsensoren
(10) gemessenen Werte und von vorgegebenen Toleranzwerten.