[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Korrektur der Handhaltung eines Reiters
nach dem Oberbegriff vor Anspruch 1 und ein Verfahren zur Verwendung einer Vorrichtung
zur Korrektur der Handhaftung eines Reiters nach dem Oberbegriff von Anspruch 10.
[0002] Bekannt ist es, dass in verschiedenen Reitschulen häufig im Reitunterricht auf eine
belastungsarme und reittierschonende Haltung besonderen Wert gelegt wird. Allerdings
ist das aufgrund der Schwierigkeiten durch die schnellen Bewegungen des Tieres und
der unerwarteten Reaktionen häufig nicht so einfach möglich, so dass es ein langer
und ermüdender Lernvorgang ist, der auch bei fortgeschrittenen Reitern häufig noch
zu Fehlhaltungen führen kann.
[0003] Insbesondere für Anfänger ist das Lenken und Kontrollieren eines Reittieres, insbesondere
eines Pferdes mit dem Zügel eine große Herausforderung. Zur an sich schon komplexen
Koordination der eigenen Gliedmaßen kommt noch die Bewegung des Reittieres, insbesondere
des Pferdes hinzu, die die Balance des Reiters permanent gefährdet. Die Folge sind
häufig das Festhalten am Zügel und/oder harte, grobmotorische Bewegungen, die sehr
unangenehm bis schmerzhaft für das empfindliche Maul des Reittieres sein können. Eine
falsch erlernte Handhabung der Zügel ist in späteren Ausbildungsstadien sehr schwer
zu korrigieren, deshalb hat die richtige Zügelführung und -einwirkung von Anfang an
eine sehr große Bedeutung.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen,
die eine einfache und sichere Reithaltung ermöglicht, ohne den Reiter oder das Reittier
zu belasten.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Korrektur der Handhaltung eines
Reiters an einem Reittier, insbesondere einem Pferd, umfassend mindestens ein, insbesondere
zwei Halteelemente, das/die im Wesentlichen senkrecht, insbesondere mit einem Winkel
von etwa +/- 20 ° relativ zur Senkrechten, relativ zu einem Reittierrücken in der
Nähe des Halses des Reittieres angeordnet ist/sind, wobei zwei Halteelemente im Wesentlichen
parallel, insbesondere mit einem Winkel von etwa +/-20°, zueinander angeordnet sind
und mit einem vorbestimmten, im Wesentlichen beidseitig gleichen Abstand zu einer
im Wesentlichen senkrechten Mittelachse, zum Umgreifen des Haltealementsider Halteelemente
mit den Händen des Reiters, wobei insbesondere weiterhin zudem Zügel zur Einwirkung
auf das Reittier in den Händen des Reiters beim Halten des Halteelements/der Halteelemente
festzuhalten ist/sind.
[0006] Die Erfindung ist eine sichere Ausbildungshilfe für den Reiter, um die Handhaltung
und Einwirkung mit den Zügeln zu erlernen oder zu verbessern. Durch die Vorrichtung
wird eines der Ziele in der Ausbildung eines Reiters, nämlich vom restlichen Körper
unabhängig agierende Hände, sicher und zuverlässig unterstützt. Der Reiter soll mit
den Zügeln gefühlvoll, mit kleinen Bewegungen, möglichst ruhig, gleichmäßig und mit
nur leichter Verbindung auf das Pferd einwirken. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
bringt die Hände in die korrekte Position, begrenzt den Bewegungsspielraum und unterstützt
die gewünschte feine Einwirkung, die dem Ausdrücken eines Schwammes ähnlich ist.
[0007] Durch die Verbindung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Sattel kann sich der Anfänger
außerdem ein wenig daran festhalten, wenn er aus dem Gleichgewicht kommt und fühlt
sich dadurch sicherer.
[0008] Bei fortgeschrittenen Reitern, die sich beim Einsatz der Zügel bereits eine fehlerhafte
Haltung und/oder Bewegungsausführung angewöhnt haben, unterstützt die Vorrichtung
die Korrektur dieser Fehler. Der Einsatz des Produktes verdeutlicht dem Reiter darüber
hinaus die Wirkung auf das Pferd, dieses fühlt sich wohler, ist lockerer und gehorsamer,
wenn sich seine Zügelhaltung und -einwirkung verbessert.
[0009] Vorteilhaft ist es, wenn das Halteelement/die Halteelemente an einem vorderen Ende
des Sattels des Reittieres befestigt ist/sind. Darüber hinaus kann die gesamte Vorrichtung
am Sattel befestigt und so bei noch unsicheren Reitern zur Stabilisierung genutzt
werden.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn die Halteelemente über ein oder mehrere Querelemente, insbesondere
flexibel und/oder fest, miteinander verbunden sind, wobei das/die Querelemente obere
Enden der Halteelemente und/oder untere Enden der Halteelemente verbindet.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn die Halteelemente mittels eines festen und/oder elastischen
Befestigungsmittels, insbesondere eines Befestigungsbandes, an dem Sattel des Reittieres
befestigt sind.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn die Halteelemente im Wesentlichen zylinderförmig sind, angepasst
an eine im Wesentlichen senkrechten Umfassung durch die Hände, insbesondere eine Abformung
der Hand auf dem Halteelement, insbesondere Kunststoffspritzguss aufweisen.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn jedes Hatteelement mit einem eigenen Befestigungsband an
dem Sattel befestigt ist und/oder ein Befestigungsband an einem unteren Ende in zwei
Haltebänder aufgespalten ausgebildet ist
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn die Halteelemente und ein festes Querelement einstückig
ausgebildet ineinander integriert sind, wobei Bereiche der Halteelemente an den Enden
des Bügels angesetzt sind und abgebogen ausgebildet sind und/oder Halteelemente an
dem festen Querelement mittels eines beweglichen Elements, insbesondere eines Kugelelements
befestigt sind.
[0015] Vorteilhaft ist es, wenn die Halteelemente mit einem weichen, zu umgreifenden Schaumstoff
und/oder Leder umgeben sind und/oder Kunststoffspritzguss und/oder Holz.
[0016] Vorteilhaft ist es, wenn die Querelemente und/oder Halteelemente Metallstäbe umfassen
und/oder die Befestigungsmittel flexiblen Bänder, insbesondere umfassend Kunststoff,
insbesondere PP und/oder PE und/oder Baumwolle und/oder Leder, umfassen.
[0017] Die Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zur Verwendung einer Vorrichtung
zur Korrektur der Handhaltung eines Reiters an einem Reittier, insbesondere einem
Pferd, nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend mindestens ein, insbesondere zwei
Halteelemente, das/die im Wesentlichen senkrecht relativ zu einem Reittierrücken in
der Nähe des Halses des Reittieres angeordnet ist/sind, wobei zwei Halteelemente im
Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und mit einem vorbestimmten, im Wesentlichen
beidseitig gleichen Abstand zu einer im Wesentlichen senkrechten Mittelachse, wobei
das Halteelement/die Halteelemente mit den Händen des Reiters umgriffen werden, wobei
insbesondere weiterhin zudem Zügel zur Einwirkung auf das Reittier in den Händen des
Reiters beim Halten des Halteelements/der Halteelemente festgehalten werden, wobei
das Halteelement/die Halteelemente derart vor den Körper des Reiters in Position gebracht
werden, dass ein im Wesentlichen rechter Winkel mit den Armen erreicht wird und die
Hände die Zügel in Position halten.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachstehenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung
in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert sind.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung an einem Reittier,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 5
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung und
- Fig. 6
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0020] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur Korrektur der Handhaltung eines
Reiters 14 an einem Reittier, insbesondere einem Pferd 2, umfassend mindestens ein,
insbesondere zwei Halteelemente 3, das/die im Wesentlichen senkrecht relativ zu einem
Reittierrücken 4 in der Nähe des Halses 5 des Reittieres angeordnet ist/sind, wobei
zwei Halteelemente 3 im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und mit einem
vorbestimmten, im Wesentlichen beidseitig gleichen Abstand 6 zu einer im Wesentlichen
senkrechten Mittelachse 7, zum Umgreifen des Halteelements/der Halteelemente 3 mit
den Händen des Reiters, wobei insbesondere weiterhin zudem Zügel 18 zur Einwirkung
auf das Reittier in den Händen 13 des Reiters beim Halten des Halteelements/der Halteelemente
3 festzuhalten ist/sind, die Halteelemente 3 über einen oder mehrere Querelemente
10 miteinander verbunden sind, wobei der/die Querelemente 10 obere Enden 11 der Halteelemente
3 und/oder untere Enden 12 der Halteelemente 3 verbindet, wobei die Halteelemente
3 im Wesentlichen zylinderförmig sind, angepasst an eine im Wesentlichen senkrechten
Umfassung durch die Hände, die Halteelemente 3 beispielhaft mit einem weichen, zu
umgreifenden Schaumstoff und/oder Leder umgeben sind.
[0021] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung an einem Reittier, das Halteelement/die
Halteelemente 3 an einem vorderen Ende 8 des Sattels 9 des Reittieres befestigt ist/sind.
[0022] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die im Wesentlichen senkrechten Halteelemente
3 mittels eines festen und/oder elastischen Befestigungsmittels 14, insbesondere eines
Befestigungsbandes 15, an dem Sattel 9 des Reittieres befestigt sind, wobei jedes
Halteelement 3 mit einem eigenen Befestigungsband 15 an dem Sattel 9 befestigt ist.
[0023] Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei die Vorrichtung durch ein Befestigungsmittel
15 gehalten ist, das an einem unteren Ende 20 in zwei Befestigungsteile 19 aufgespalten
ausgebildet ist, die eine zusätzliche Zentrierung ermöglichen und eine Verdrehsicherheit.
[0024] Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Befestigungsband 15.
[0025] Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei die Halteelemente 3 und ein
Querelement 10 einstückig ausgebildet ineinander integriert sind, wobei Bereiche 16
der Halteelemente 3 an den Enden des Querelements angesetzt sind und abgebogen ausgebildet
sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0026]
- 1
- Vorrichtung zur Korrektur
- 2
- Pferd
- 3
- Halteelement
- 4
- Reittierrücken
- 5
- Hals
- 6
- Abstand
- 7
- Mittelachse
- 8
- vorderes Ende des Sattels
- 9
- Sattel
- 10
- Querelement
- 11
- oberes Ende der Halteelemente
- 12
- unteres Ende der Halteelemente
- 13
- Hand
- 14
- Befestigungsmittel
- 15
- Befestigungsband
- 16
- Bereiche
- 17
- Metallstab
- 18
- Zügel
- 19
- Befestigungsteile
- 20
- unteres Ende
1. Vorrichtung (1) zur Korrektur der Handhaltung eines Reiters (14) an einem Reittier,
insbesondere einem Pferd (2), umfassend mindestens ein, insbesondere zwei Halteelemente
(3), das/die im Wesentlichen senkrecht, insbesondere mit einem Winkel von etwa +/-
20 ° relativ zur Senkrechten, relativ zu einem Reittierrücken (4) in der Nähe des
Halses (5) des Reittieres angeordnet ist/sind, wobei zwei Halteelemente (3) im Wesentlichen
parallel, insbesondere mit einem Winkel von etwa +/- 20°, zueinander angeordnet sind
und mit einem vorbestimmten, im Wesentlichen beidseitig gleichen Abstand (6) zu einer
im Wesentlichen senkrechten Mittelachse (7), zum Umgreifen des Halteelements/der Halteelemente
(3) mit den Händen des Reiters, wobei insbesondere weiterhin zudem Zügel (18) zur
Einwirkung auf das Reittier in den Händen (13) des Reiters beim Halten des Halteelements/der
Halteelemente (3) festzuhalten ist/sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement/die Halteelemente (3) an einem vorderen Ende (8) des Sattels (9)
des Reittieres befestigt ist/sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (3) über ein oder mehrere Querelemente (10), insbesondere flexibel
und/oder fest, miteinander verbunden sind, wobei das/die Querelemente (10) obere Enden
(11) der Halteelemente (3) und/oder untere Enden (12) der Halteelemente (3) verbindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (3) mittels eines festen und/oder elastischen Befestigungsmittels
(14), insbesondere eines Befestigungsbandes (15), an dem Sattel (9) des Reittieres
befestigt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (3) im Wesentlichen zylinderförmig sind, angepasst an eine im Wesentlichen
senkrechten Umfassung durch die Hände, insbesondere eine Abformung der Hand auf dem
Halteelement, insbesondere Kunststoffspritzguss, aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Halteelement (3) mit einem eigenen Befestigungsband (15) an dem Sattel (9)
befestigt ist und/oder ein Befestigungsband (15) an einem unteren (20) Ende in zwei
Haltebänder (19) aufgespalten ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (3) und ein festes Querelement (10) einstückig ausgebildet ineinander
integriert sind, wobei Bereiche (16) der Halteelemente (3) an den Enden des Bügels
angesetzt sind und abgebogen ausgebildet sind und/oder Halteelemente an dem festen
Querelement mittels eines beweglichen Elements, insbesondere eines Kugelelements befestigt
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (3) mit einem weichen, zu umgreifenden Schaumstoff und/oder Leder
umgeben sind und/oder Kunststoffspritzguss und/oder Holz.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Querelemente (10) und/oder Halteelemente (3) Metallstäbe (17) umfassen und/oder
die Befestigungsmittel (14) flexiblen Bänder, insbesondere umfassend Kunststoff, insbesondere
PP und/oder PE und/oder Baumwolle und/oder Leder, umfassen.
10. Verfahren zur Verwendung einer Vorrichtung (1) zur Korrektur der Handhaltung eines
Reiters an einem Reittier, insbesondere einem Pferd (2), nach einem der Ansprüche
1 bis 9, umfassend mindestens ein, insbesondere zwei Halteelemente (3), das/die im
Wesentlichen senkrecht relativ zu einem Reittierrücken (4) in der Nähe des Halses
(5) des Reittieres angeordnet ist/sind, wobei zwei Halteelemente im Wesentlichen parallel
zueinander angeordnet sind und mit einem vorbestimmten, im Wesentlichen beidseitig
gleichen Abstand (6) zu einer im Wesentlichen senkrechten Mittelachse (7), wobei das
Halteelement/die Halteelemente mit den Händen des Reiters umgriffen werden, wobei
insbesondere weiterhin zudem Zügel (18) zur Einwirkung auf das Reittier in den Händen
des Reiters beim Halten des Halteelements/der Halteelemente festgehalten werden, wobei
das Halteelement/die Halteelemente derart vor den Körper des Reiters in Position gebracht
werden, dass ein im Wesentlichen rechter Winkel mit den Armen erreicht wird und die
Hände die Zügel (18) in Position halten.