[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2016 206 815.6 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Markierungsvorrichtung, eine Nähanlage mit einer Markierungsvorrichtung
und ein Verfahren zur Kalibrierung einer Markierungsvorrichtung.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Markierungsvorrichtung bereitzustellen,
die die Vorgabe einer Positionsmarkierung auf einer Auflagefläche für ein Werkstück
verbessern und vereinfachen soll.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Markierungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Getriebe zum Umsetzen einer Drehbewegung einer Antriebseinrichtung
in eine Schwenkbewegung einer Markierungsleuchte vorgesehen. Die Antriebseinrichtung
steht über das Getriebe mit der Markierungsleuchte derart in Wirkverbindung, dass
eine resultierende Bewegung der Markierung um weniger als 10 %, insbesondere weniger
als 8 %, insbesondere weniger als 4 %, insbesondere weniger als 1 %, abweichend linear
von einer Drehbewegung der Antriebseinrichtung abhängt. Diese Anordnung kann insbesondere
so sein, dass sich zwei Winkelfunktions-Anteile fast gänzlich herausheben, sodass
der Linearanteil der resultierenden Bewegung der Positionsmarkierung verbleibt. Es
resultiert ein in guter Näherung linearer Zusammenhang zwischen der resultierenden
Bewegung der Positions- bzw. Lichtmarkierung und der Drehbewegung der Antriebseinrichtung.
Dies gilt auch bei Schwenkwinkeln, bei denen die Näherung kleiner Winkel zusammenbricht,
bei denen also der Sinus oder der Tangens eines Winkels in Radiant nicht mehr durch
den Winkel selbst ersetzt werden kann. Die lineare Abhängigkeit der resultierenden
Bewegung der Positionsmarkierung auf der Auflagefläche, also der Wegstrecke, die die
Positionsmarkierung beim Verschwenken der Antriebseinrichtung zurücklegt, mit einer
Abweichung von weniger als 10% vom Drehwinkel der Drehbewegung der Antriebseinrichtung
gilt insbesondere auch bei Drehwinkeln größer als 10° und gilt auch bei Schwenkwinkeln
der Markierungsleuchte größer als 10° und insbesondere bei Winkeln größer als 15°,
größer als 20°, größer als 25° oder größer als 30°. Aufgrund des linearen Zusammenhangs
zwischen der resultierenden Bewegung der Lichtmarkierung und der Drehbewegung der
Antriebseinrichtung kann mit einer gegebenen Positionsauflösung der Drehbewegung der
Antriebseinrichtung eine vorteilhaft hohe Positionsauflösung bei der Ortsvorgabe der
Positionsmarkierung erreicht werden. Bei schrägem Einfall der Lichtmarkierung auf
die Auflagefläche ist die Getriebeumsetzung derart, dass ein gegebener Drehwinkel
der Antriebseinrichtung nur zu einer geringen Winkeländerung des Auftreffwinkels der
Lichtmarkierung auf die Auflagefläche führt. Bei steilem und insbesondere praktisch
senkrechtem Auftreffen der Lichtmarkierung auf die Auflagefläche führt die gleiche
Drehbewegung der Antriebseinrichtung hingegen zu einer größeren Änderung des Schwenkwinkels
der Markierungsleuchte. In Folge der geringen Linearitätsabweichung kann auf eine
Korrektur der Positions- bzw. Lichtmarkierung durch einen Benutzer verzichtet werden.
Insbesondere ist es nicht erforderlich eine Verschiebungstaste zu betätigen, um ein
Verschiebungsausmaß zwischen einer Soll-und einer Istposition der Positions- bzw.
Lichtmarkierung zu korrigieren. Ein Korrekturprogramm ist nicht notwendig.
[0007] Vorteilhafterweise ist die Antriebseinrichtung als Synchronmotor, insbesondere als
Schrittmotor, zum Beispiel als Halbschrittmotor, ausgeführt.
[0008] Vorteilhafterweise ist die Markierungsleuchte als Laser ausgeführt.
[0009] Vorzugsweise wird die Markierungsvorrichtung in einer Nähanlage verwendet, wobei
das Werkstück ein Nähgut ist.
[0010] Bei einer Markierungsvorrichtung nach Anspruch 2 wird ein konstruktiv einfaches Getriebe
bereitgestellt. Es kann genau ein Kupplungselement vorhanden sein, welches zwischen
einer Drehbewegung der Antriebseinrichtung und der Schwenkbewegung der Markierungsleuchte
vermittelt. Vorteilhafterweise ist das Kupplungselement als Gelenk-Schiebearm ausgeführt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Schiebearm teleskopartig ausgeführt
sein. Alternativ oder zusätzlich kann ein Träger der Markierungsleuchte dort, wo das
Kupplungselement an der Markierungsleuchte angelenkt ist, teleskopartig ausgeführt
sein. Derartige teleskopartige Ausführungen vermeiden eine kinematische Überbestimmung
des Getriebes.
[0011] Bei einer Markierungsvorrichtung gemäß Anspruch 3 wird eine konstruktiv vorteilhafte
Ausführungsform der Markierungsleuchte bereitgestellt. Durch den Führungsbereich wird
eine kinematische Überbestimmung des Getriebes vermieden. Vorteilhafterweise wird
im Führungsbereich der Markierungsleuchte ein Abschnitt oder eine Komponente des Getriebes
linear geführt.
[0012] Eine Markierungsvorrichtung nach Anspruch 4 stellt eine konstruktiv vorteilhafte
Verbindung zwischen der Antriebseinrichtung und der Markierungsleuchte bereit. Vorteilhafterweise
ist das Kupplungselement mit seinem einen Ende fest mit einer Antriebswelle der Antriebseinheit
verbunden und mit seinem gegenüberliegenden Ende im Führungsbereich der Markierungsleuchte
beweglich, insbesondere linear beweglich, gelagert. Vorteilhafterweise führt das Ende
des Kupplungselements im Führungsbereich der Markierungsleuchte eine lineare Bewegung
aus.
[0013] Eine Markierungsvorrichtung nach Anspruch 5 stellt ein konstruktiv vorteilhaftes
Kupplungselement bereit. Vorteilhafterweise ist das Vorsprungs-Führungsteil drehend
an dem Kupplungselement und im Führungsbereich der Markierungsleuchte gleitreibend
gelagert.
[0014] Bei einer Markierungsvorrichtung gemäß Anspruch 6 wird eine besonders genaue Vorgabe
einer Positionsmarkierung auf einer Auflagefläche gewährleistet.
[0015] Bei einer Markierungsvorrichtung gemäß Anspruch 7 wird eine besonders vorteilhafte
Eingabe von mindestens einer Stützposition und/oder zu markierenden Positionen bereitgestellt.
Vorteilhafterweise weist das Eingabemodul eine Touch-Bedienung auf. Hierdurch wird
eine besonders vorteilhafte Eingabe gewährleistet.
[0016] Vorteilhafterweise weist das Eingabemodul eine Anzeige in Form eines Displays, insbesondere
in Form eines berührungsempfindlichen Displays, auf. Hierdurch können mehrere Bedien-
und Auswahlmenüs zum Selektieren zumindest eines Steuerungsbefehls ausgewählt werden.
[0017] Bei einer Markierungsvorrichtung gemäß Anspruch 8 wird eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Markierungsvorrichtung bereitgestellt. Insbesondere ist der Abstand
zwischen der Schwenkachse und der Antriebswellenachse während der Schwenkbewegung
der Markierungsleuchte konstant. Die Halterung der Markierungsleuchte kann als Hebelarm
eines Getriebes der Markierungsvorrichtung ausgeführt sein. Das Kupplungselement kann
als weiteres Hebelelement des Getriebes ausgeführt sein.
[0018] Bevorzugt wird die Antriebswellenachse von der Antriebseinrichtung, insbesondere
einer Drehantriebseinrichtung, insbesondere einem Schrittmotor, angetrieben.
[0019] Bei einer Markierungsvorrichtung gemäß Anspruch 9 wird eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Markierungsvorrichtung weiter verbessert. In einer Momentanposition
bei dem die Schwenkachse, die Antriebswellenachse und die Kopplungsachse vertikal
fluchtend übereinander liegen, beträgt der Abstand zwischen der Antriebswellenachse
und der Kopplungsachse in etwa, die Hälfte, insbesondere maximal 50%, maximal 45%
oder maximal 40%, des Abstandes zwischen Kopplungsachse und Schwenkachse.
[0020] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Nähanlage mit
einer Markierungsvorrichtung bereitzustellen.
[0021] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0022] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Vorgabe einer Positionsmarkierung für ein
Nähgut verbessert werden kann.
[0023] Vorteilhafterweise ist die Markierungsvorrichtung in der Nähanlage derart angeordnet,
dass eine Positionsmarkierung auf der Auflagefläche vorgegeben werden kann und die
Sicht auf das Nähgut nicht behindert wird.
[0024] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Kalibrierung einer Markierungsvorrichtung bereitzustellen.
[0025] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 11 gelöst.
[0026] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass durch eine Kalibrierung der Markierungsvorrichtung
die Ortsvorgabe einer Positionsmarkierung auf einer Auflagefläche für ein Werkstück
verbessert werden kann. Restabweichungen einer Linearbeziehung zwischen dem Ausmaß
der Drehbewegung der Antriebseinrichtung und der resultierenden Ortsbewegung der Positionsmarkierung
auf der Auflagefläche können so korrigiert werden. Weitere Maßnahmen durch einen Benutzer
zur Korrektur der Positionsmarkierung sind nicht erforderlich. Insbesondere ist es
nicht erforderlich, ein Verschiebungsausmaß zu bestimmen und die Antriebseinrichtung
in Abhängigkeit des Verschiebungsausmaßes anzusteuern.
[0027] Bei einem Verfahren gemäß Anspruch 12 wird eine besonders vorteilhafte Anordnung
der Stützpositionen bereitgestellt. Zur weiteren Verbesserung einer Ortsvorgabe einer
Positionsmarkierung auf einer Auflagefläche für ein Werkstück können mehr als drei,
insbesondere mehr als fünf, insbesondere mehr als zehn, Stützpositionen vorgesehen
sein.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung soll anhand der Fig. 1 bis 7 näher
erläutert werden. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht der Markierungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Markierungsvorrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Eingabemoduls der Markierungsvorrichtung nach
Fig. 1,
- Fig. 4
- in einer Fig. 1 ähnlichen Darstellung in einer Momentanposition der Markierungsvorrichtung
an einer ersten Stützposition,
- Fig. 5
- in einer ähnlichen Darstellung nach Fig. 1 in einer Momentanposition der Markierungsvorrichtung
an einer zweiten Stützposition,
- Fig. 6
- in einer ähnlichen Darstellung nach Fig. 1 im Momentanzustand der Markierungsvorrichtung
an einer dritten Stützposition und
- Fig. 7
- in einer ähnlichen Darstellung nach Fig. 1 in einer Momentanposition der Markierungsvorrichtung
an einer Positionsmarkierung zwischen der ersten und dritten Stützposition.
[0029] Nachfolgend soll anhand der Fig. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel der Markierungsvorrichtung
näher erläutert werden. Die Markierungsvorrichtung 1 ist über einen schemenhaft dargestellten
Befestigungsdorn 2 in einer nicht dargestellten Anlage, insbesondere Nähanlage, befestigt.
Die Markierungsvorrichtung 1 umfasst eine Antriebseinrichtung 3, eine Markierungsleuchte
4 und ein Getriebe 5. Die Antriebseinrichtung 3 ist an einer Befestigungsbasis 6 lösbar
verbunden. Vorteilhafterweise ist die lösbare Verbindung als Schraubverbindung ausgeführt.
Die Antriebseinrichtung 3 weist eine vorspringende Antriebswelle 7 auf. Die Antriebswelle
7 ist mit dem Getriebe 5 verbunden, wobei das Getriebe 5 im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Kupplungselement in Form eines Schiebearms 8 ausgeführt ist. Durch den Schiebearm
8 ist die Antriebseinrichtung 3 mit der Markierungsleuchte 4 verbunden.
[0030] Die Markierungsleuchte 4 umfasst eine Halterung 9 und eine Abstrahleinheit 10. Die
Halterung 9 ist über ein Drehgelenk 11 an der Befestigungsbasis 6 befestigt. Durch
das Drehgelenk 11 verläuft eine Rotationsachse, nachfolgend Schwenkachse genannt,
um die die Markierungsleuchte 4 rotiert werden kann. Die Abstrahleinheit 10 ist vorteilhafterweise
als Laser ausgeführt. Die Abstrahleinheit 10 ist in einem Aufnahmebereich 12 der Halterung
9 angeordnet. Je nach Anwendung der Markierungsvorrichtung 1 kann die Abstrahleinheit
10 im Aufnahmebereich 12 lösbar oder unlösbar befestigt sein.
[0031] Benachbart zum Aufnahmebereich 12 ist ein Führungsbereich 13 vorgesehen. Im Führungsbereich
13 ist ein Ende des Schiebearms 8 linear beweglich gelagert. Hierzu ist ein Vorsprungs-Führungsteil
14 vorgesehen. Das Vorsprungs-Führungsteil 14 ist an dem Ende des Schiebearms 8 drehend
und im Führungsbereich 13 gleitend gelagert. Hierzu umfasst der Führungsbereich 13
eine Führungsschiene 13a, die mit einem Grundkörper der Halterung 9 fest verschraubt
ist. Zwischen der Schiene 13a und einer gegenüberliegenden Gegenfläche des Grundkörpers
der Halterung 9 ist der Führungsbereich 13 in Form einer einseitig offenen Linearführung
für das Vorsprungs-Führungsteil 14 ausgebildet.
[0032] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Ende des Schiebearms 8 mit der Antriebswelle
7 fest verbunden, sodass an diesem Ende ein Drehgelenk 15 bereitgestellt wird. Durch
das Drehgelenk 15 verläuft eine weitere Rotationsachse, nachfolgend Antriebswellenachse
genannt, um die der Schiebearm 8 rotieren kann. Die Rotationsachsen der beiden Drehgelenke
11, 15 sind voneinander beabstandet. Die Schwenkachse ist vertikal fluchtend über
die Antriebswellenachse angeordnet. Der Schiebearm 8 ist mit seinem gegenüberliegenden
Ende durch das Vorsprungs-Führungsteil 14 im Führungsbereich 13 linear beweglich gelagert.
Durch das Vorsprungs-Führungsteil 14 verläuft eine Kopplungsachse. Die Schwenkachse
ist über die Kopplungsachse mit der Halterung 9 angelenkt. Während der Schwenkbewegung
der Markierungsleuchte 4 bleibt der Abstand zwischen der Schwenkachse und der Antriebswellenachse
konstant. Wohingegen sich der Abstand der Kopplungsachse zu der Schwenkachse und zu
der Antriebswellenachse ändert. Grundsätzlich gilt: der Abstand zwischen Antriebswellenachse
und Kopplungsachse ist kleiner als der Abstand zwischen Kopplungsachse und Schwenkachse.
In einer Momentanposition bei der die Schwenkachse, die Kopplungsachse und die Antriebswellenachse
vertikal fluchtend übereinander liegen gilt: der Abstand zwischen Antriebswellenachse
und Kopplungsachse beträgt ungefähr die Hälfte des Abstandes zwischen Kopplungsachse
und Schwenkachse (vgl. Fig. 6), insbesondere gilt: der Abstand zwischen der Antriebswellenachse
und der Kopplungsachse beträgt maximal 50%, 45% oder 40% des Abstandes zwischen Kopplungsachse
und Schwenkachse.
[0033] Hierdurch steht die Antriebseinrichtung 3 über dem Schiebearm 8 mit der Markierungsleuchte
4 derart in Wirkverbindung, dass eine resultierende Bewegung einer Positionsmarkierung
16 auf einer Auflagefläche 17 um weniger als 10 %, insbesondere weniger als 5 %, insbesondere
weniger als 1 % abweichend linear von der Drehbewegung der Antriebseinrichtung abhängt.
Die Position der Positionsmarkierung 16 ist innerhalb eines Darstellungsbereiches
frei wählbar.
[0034] Weiter ist ein Positionssensor 18 vorgesehen, der benachbart zum Aufnahmebereich
12 an der Befestigungsbasis 6 befestigt ist (vgl. Fig. 2). Der Positionssensor 18
dient zum Erfassen der Positionsdaten der Positionsmarkierung 16 bzw. der Markierungsleuchte
4. Der Positionssensor kann als ein aus dem Stand der Technik bekannter Inkrementalgeber
ausgeführt sein. Zur Festlegung einer Referenzposition ist ein Referenzschalter 19
vorgesehen. Der Referenzschalter 19 kann mit dem Positionssensor 18 zusammenwirken.
Der Referenzschalter 19 ist in Abhängigkeit der vorzugebenden Referenzposition benachbart
zu der Markierungsleuchte 4 angeordnet. Die Referenzposition referenziert die Markierungsvorrichtung
1 vergleichbar zu einer Referenzposition an einer Werkzeugmaschine. Die Referenzposition
kann außerhalb eines Darstellungsbereiches liegen.
[0035] Die Fig. 3 zeigt ein Eingabemodul 20 der Markierungsvorrichtung 1. Das Eingabemodul
20 weist eine Anzeige 21 in Form eines Displays, insbesondere eines berührungsempfindlichen
Displays, auf zum Darstellen mehrerer Bedien- und Auswahlmenüs 22. Das Eingabemodul
20 steht in bidirektionaler Signalverbindung mit ausgewählten Komponenten der Markierungsvorrichtung
1, wie zum Beispiel der Antriebseinrichtung 3, der Markierungsleuchte 4, dem Positionssensor
18 und/oder Referenzschalter 19. Die Signalverbindung kann je nach Anwendung der Markierungsvorrichtung
1 kabelgebunden oder drahtlos ausgeführt sein.
[0036] Über die Bedien- und Auswahlmenüs 22 können Positionsdaten einer Stützposition und/oder
einer zu markierenden Position eingegeben werden. Die eingegebenen Daten werden von
einer schematisch dargestellten Steuerungs- und Regelungseinheit 23 verarbeitet. Anschließend
wird ein Einschalt-Signal an die Antriebseinrichtung 3 übertragen. Die erfassten Daten
des Positionssensors 18 werden an die Steuerungs- und Regelungseinheit 23 übertragen
und mit der eingegebenen Soll-Position abgeglichen. Ist die Soll-Position erreicht,
wird ein Ausschalt-Signal an die Antriebseinrichtung 3 übertragen.
[0037] Nachfolgend soll anhand der Fig. 4 bis 7 ein Verfahren zur Kalibrierung der Markierungsvorrichtung
1 näher beschrieben werden.
[0038] Vor der eigentlichen Kalibrierung wird nach dem Einschalten der Markierungsvorrichtung
1 die Referenzposition angefahren. Dies dient zur Eichung und Kontrolle der Markierungsvorrichtung
1. Diese Referenzierung stellt sicher, dass die Stützpositionen bzw. Stützstellen
präzise wiedergegeben und angefahren werden können. Anschließend werden Stützpositionen
24, 26, 27 wie nachfolgend beschrieben angefahren. Die Stützpositionen 24, 26, 27
bilden die Grundlage für das lineare Interpolieren der Zwischenbereiche und sind die
Basis für jede beliebige darzustellende Position der Markierungsleuchte 4.
[0039] Zur Kalibrierung der Markierungsvorrichtung 1 wird eine erste Stützposition 24 angefahren.
Die Stützposition 24 kann durch das Eingabemodul 20 vorgegeben werden. Die Positionsdaten
der ersten Stützposition 24 werden in einer Speichereinheit 25, die in Signalverbindung
mit der Steuerungs- und Regelungseinheit 23 steht, gespeichert. Anschließend wird
über ein Bedien- und Auswahlmenü 22 eine zweite Stützposition 26 ausgewählt. Woraufhin
die Antriebseinrichtung 3 den Drehwinkel der Antriebswelle 7 derart ändert, dass die
Markierungsleuchte 4 verschwenkt wird, sodass die Positionsmarkierung 16 auf der zweiten
Stützposition 26 angezeigt wird. Die Positionsdaten werden über dem Positionssensor
18 erfasst und in der Speichereinheit 25 gespeichert. Anschließend wird über ein Bedien-
und Auswahlmenü 22 eine dritte Stützposition 27 eingegeben, sodass die Markierungsleuchte
4 wie bereits oben beschrieben die dritte Stützposition 27 ansteuert und deren Positionsdaten
in der Speichereinheit 25 speichert. Abschließend wird jeweils eine Teilstrecke zwischen
der ersten Stützposition 24 und der dritten Stützposition 27 sowie zwischen der zweiten
Stützposition 26 und der dritten Stützposition 27 interpoliert.
[0040] Nach Abschluss der Kalibrierung können beliebige Werte innerhalb des Darstellungsbereiches,
also der ersten und zweiten Stützposition 24, 26, angefahren werden.
[0041] Zum Anfahren einer Stützposition 24, 26, 27 oder einer Positionsmarkierung 16 wird
ein Einschalt-Signal an die Antriebseinrichtung 3 gesendet, sodass sich die Antriebswelle
7 um einen vorgegebenen Drehwinkel ϕ dreht. Hierdurch wird der Schiebearm 8 um den
gleichen Drehwinkel ϕ um das Drehgelenk 15 gedreht. Infolgedessen wird das Vorsprungs-Führungsteil
14 um seine Mittelachse gedreht und gleichzeitig im Führungsbereich 13 linear bewegt.
Über das Vorsprungs-Führungsteil 14 wird die Markierungsleuchte 4 um das Drehgelenk
11 um einen Drehwinkel ϕ' verschwenkt, der aufgrund der Wirkung des Getriebes 5 nichtlinear
vom Drehwinkel ϕ abhängt und zu einer linear vom Drehwinkel ϕ abhängenden Translation
der Positionsmarkierung 16 auf der Auflagefläche 17 führt.
[0042] Mit anderen Worten wirkt das Getriebe 5 derart, dass die Translation der Positionsmarkierung
16 auf der Auflagefläche 17 in guter Näherung linear abhängig vom Drehwinkel ϕ der
Antriebswelle 7 ist. Hierdurch wird erreicht, dass über dem gesamten Darstellungsbereich
eine Änderung des Drehwinkels ϕ eine näherungsweise gleichbleibende Translation der
Positionsmarkierung 16 resultiert. So ist die resultierende Translation der Positionsmarkierung
16 bei einer Änderung des Drehwinkels ϕ beispielsweise von 39° auf 40° näherungsweise
gleich wie bei einer Änderung des Drehwinkels ϕ beispielsweise von 69° auf 70°.
1. Markierungsvorrichtung (1) zur Vorgabe einer Positionsmarkierung (16) auf einer Auflagefläche
(17) für ein Werkstück
- mit einer Antriebseinrichtung (3) zum Verschwenken einer Markierungsleuchte (4),
- mit einer Markierungsleuchte (4) mit einer Halterung (9) zum Erzeugen einer Lichtmarkierung
und
- mit einem Getriebe (5) zum Umsetzen einer Drehbewegung der Antriebseinrichtung (3)
in eine Schwenkbewegung der Markierungsleuchte (4),
wobei die Antriebseinrichtung (3) über das Getriebe (5) mit der Markierungsleuchte
(4) derart in Wirkverbindung steht, dass eine resultierende Bewegung der Positionsmarkierung
(16) auf der Auflagefläche (17) um weniger als 10% abweichend linear von einem Drehwinkel
der Drehbewegung der Antriebseinrichtung (3) abhängt.
2. Markierungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (5) ein Kupplungselement (8) aufweist.
3. Markierungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungsleuchte (4) einen Führungsbereich (13) zum Führen einer Translation
eines Abschnittes des Getriebes (5) aufweist.
4. Markierungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (8) an seinem einen Ende drehfest mit der Antriebseinrichtung
(3) verbunden und am gegenüberliegenden Ende im Führungsbereich (13) der Markierungsleuchte
(4) beweglich gelagert ist.
5. Markierungsvorrichtung (1) nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kupplungselement ein Vorsprungs-Führungsteil (14) zum Führen des Endes des
Kupplungselements im Führungsbereich (13) der Markierungsleuchte (4) angeordnet ist.
6. Markierungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche gekennzeichnet durch einen Positionssensor (18) zum Erfassen der Positionsdaten einer Positionsmarkierung
(16) und/oder Markierungsleuchte (4).
7. Markierungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche gekennzeichnet durch ein Eingabemodul (20) zum Eingeben von mindestens einer Stützposition (24, 26, 27)
und/oder Positionsmarkierung.
8. Markierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
gekennzeichnet durch
- ein Drehgelenk (11) mit einer Schwenkachse, über welches die Halterung (9) an einer
rahmenfesten Komponente (6) der Markierungsvorrichtung (1) angelenkt ist,
- ein weiteres Drehgelenk (15) mit einer Antriebswellenachse, über welches das Kupplungselement
(8) an der rahmenfesten Komponente (6) angelenkt ist,
wobei die Schwenkachse vertikal fluchtend über der Antriebswellenachse angeordnet
ist.
9. Markierungsvorrichtung nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (9) der Markierungsleuchte (4) am Kupplungselement (8) über eine Kopplungsachse
des Vorsprungs-Führungsteils (14) aneinander angelenkt sind, wobei gilt: ein Abstand
zwischen der Antriebswellenachse und der Kopplungsachse ist kleiner als ein Abstand
zwischen der Kopplungsachse und der Schwenkachse.
10. Nähanlage mit einer Markierungsvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
11. Verfahren zur Kalibrierung einer Markierungsvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 9 mit den Verfahrensschritten:
- Anfahren einer ersten Stützposition (24),
- Abspeichern von Positionsdaten der ersten Stützposition (24),
- Anfahren einer zweiten Stützposition (26),
- Abspeichern von Positionsdaten der zweiten Stützposition (26),
- Anfahren einer dritten Stützposition (27),
- Abspeichern von Positionsdaten der dritten Stützposition (27) und
- Interpolieren von Teilstrecken zwischen erster und dritter Stützposition (24, 27)
sowie zweiter und dritter Stützposition (26, 27).
12. Verfahren nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Stützposition (24, 26) am äußeren Rand des Darstellungsbereiches
der Markierungsleuchte (4) liegen und die dritte Stützposition (27) mittig zwischen
der ersten und der zweiten Stützposition (24, 26) liegt.