[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine mit einem Laugenbehälter,
einer darin angeordneten Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken, einem Antriebsmotor,
mindestens einer Wasserzufuhrvorrichtung zur Zufuhr von Wasser in den Laugenbehälter,
einem Umpumpsystem mit einer Laugenpumpe und einer Umpumpleitung, und einer Steuereinrichtung,
in welcher mindestens ein Betriebsprogramm hinterlegt ist, wobei das Betriebsprogramm
mindestens eine Vorbehandlungsphase und eine sich daran anschließende Waschphase umfasst.
Die Erfindung betrifft außerdem eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Waschmaschine.
[0002] Der Fokus der Forschung und Entwicklung von Waschmaschinen rückt, neben einer zunehmenden
Automatisierung solcher Geräte, mehr und mehr auch in den Bereich nachhaltig arbeitender
Waschmaschinen, welche eine gute Energie- und Ökobilanz aufweisen. Getriggert wird
diese Entwicklung insbesondere auch durch den Erlass von EU-Normen, die unter anderem
durch die Vorgabe von Labelprogrammen umgesetzt werden. Solche Label sind für einen
Verbraucher beim Kauf einer Waschmaschine direkt ersichtlich und spielen somit auch
für eine Kaufentscheidung sicherlich eine große Rolle.
[0003] Ein besonderes Augenmerk wird dabei insbesondere auf den Energie- und Wasserverbrauch
von Waschmaschinen gelegt. Aber auch der effiziente Einsatz von Behandlungsmitteln
wie z.B. von Waschmitteln spielt eine Rolle. Nicht nur aufgrund der existierenden
EU-Normen, aber auch aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes ist es
daher wünschenswert, die Entwicklung energie- und wassersparender Waschmaschinen weiter
voranzutreiben.
[0004] Energie- und/oder wassersparende Waschmaschinen sind bereits bekannt.
[0005] Die Veröffentlichung
DE 197 30 422 A1 beschreibt ein Verfahren zum Benetzen von Waschgut in einer programmgesteuerten Waschmaschine
für den Haushalt, deren Waschtrommel in einem Laugenbottich drehbar angeordnet ist,
die mit einem Frischwasserzulauf, einem Wasserstandregler und einer Waschmittel-Einspüleinrichtung
ausgerüstet ist, wobei das Verfahren die folgenden Merkmale aufweist:
- 1. Nach dem Einlegen des Waschgutes in die Waschtrommel wird diese mit dem trockenen
Waschgut zunächst auf eine einen Wäschering in der Waschtrommel bildende Drehzahl
gebracht,
- 2. danach wird die Waschtrommel stillgesetzt,
- 3. nach dem Stillsetzen der Waschtrommel wird Benetzungsflüssigkeit und ggf. Waschmittel
über die Waschmittel-Einspüleinrichtung dem Laugenbehälter zugeführt,
- 4. die freie Flotte im Sumpf des Laugenbottichs wird bei weiterhin stillgesetzter
Waschtrommel auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt,
- 5. nach Erreichen der vorgegebenen Temperatur wird für die Waschtrommel ein Reversiervorgang
eingeleitet und das Waschgut wird mit der vorerwärmten Benetzungsflüssigkeit durchfeuchtet,
- 6. nach der Durchfeuchtungsphase wird die freie Flotte im Sumpf des Laugenbottichs
auf die eingestellte Waschprogramm-Endtemperatur aufgeheizt.
[0006] Die Veröffentlichung
EP 0 501 240 A1 beschreibt ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine
mit einer in einem Laugenbehälter umlaufenden Wäschetrommel und einer Einrichtung
zum automatischen Dosieren und Zuführen von vorzugsweise pumpbaren Waschmittel-Komponenten,
bei der der Waschprozeß in eine Vorwasch- bzw. Einweichphase I, eine Waschphase II
und eine Spülphase III aufgeteilt ist und die Waschphase II sich aus einem Aufheiz-Zeitabschnitt
C für die Waschflotte und einem Nachwasch-Zeitabschnitt D zusammensetzt, wobei in
der Vorwasch- bzw. Einweichphase I die Wäsche während eines Zeitabschnittes A einer
hohen Waschmechanik und während eines Zeitabschnittes B einer geringen Waschmechanik
ausgesetzt wird und der Zeitabschnitt B mit der geringeren Waschmechanik gegenüber
dem Zeitabschnitt A mit der höheren Waschmechanik von längerer Dauer ist und wobei
nach Beendigung des Zeitabschnittes B mit der geringeren Waschmechanik der Aufheiz-Zeitabschnitt
C zum Erreichen einer vorgewählten bzw. programmspezifischen Waschflottentemperatur
mit programmspezifischer Waschmechanik beginnt und wobei während dieses Aufheiz-Zeitabschnittes
C die Waschmittel-Komponenten für die Waschphase II zugeführt werden.
[0007] Die Veröffentlichung
DE 101 11 081 A1 beschreibt ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine
mit einer in einem Laugenbehälter bewegten Wäschetrommel, das mindestens an sich bekannte
Programmabschnitte Einweichen und Hauptwaschen nacheinander durchläuft, wobei die
durchschnittliche Laugentemperatur beim Hauptwaschen höher als die Laugentemperatur
beim Einweichen ist. Der Programmabschnitt Hauptwaschen wird vor dem Einweichen ausgeführt,
wobei die Waschlauge vom Hauptwaschen für das Einweichen benutzt wird.
[0008] Die Veröffentlichung
DE 38 11 365 A1 beschreibt ein Verfahren zur Spülwassermengenreduzierung, insbesondere bei Waschmaschinen
mit einem elektromagnetischen Ventil für Zuwasser, einer Pumpe mit einem am Pumpenauslauf
installierten Wassermengenzähler für Abwasser, mit einem Antriebsmotor, mit einer
Regel- und Steuereinheit mit Zeit- und Drehzahlmesser, mit einer Sensorleitung zur
Ermittlung von Wäscheart und -menge und mit einer Eingabe- und Programmwahleinrichtung
für Wäscheart, Wäschemenge und Schleuderzeitvorgabe. Die der Wäsche nach dem Programmschritt
"Vorwaschen" durch Schleudern entzogene Abwassermenge wird vom Wassermengenzähler
gemessen, als Meßgröße Q der Regel- und Steuereinheit zugeführt und dem zufolge eine
mit der Meßgröße Q logisch verknüpfte, variable Ansteuerzeit für das elektromagnetische
Ventil des Zuwassers im Spülprogrammschritt des nachfolgenden Spülwasserzulaufs bereitgestellt.
[0009] Die Veröffentlichung
DE 40 09 046 C2 beschreibt ein Verfahren zum Benetzen von Waschgut in einer programmgesteuerten Trommelwaschmaschine
für den Haushalt, deren Waschtrommel in einem Bottich drehbar angeordnet ist, die
mit einem Frischwasserzulauf, einem Wasserstandsregler, einer Waschmittel-Einspülvorrichtung
und einer Waschwasser-Einspritzvorrichtung ausgerüstet ist, wobei das Verfahren die
folgenden Merkmale aufweist:
- 1) nach dem Einlegen des Waschgutes in die Waschtrommel wird diese mit dem trockenen
Waschgut zunächst auf Schleuderdrehzahl gebracht,
- 2) mit Erreichen der Schleuderdrehzahl wird Frischwasser über die Einspritzvorrichtung
in das Zentrum der Waschtrommel gespritzt,
- 3) mit Beginn des Frischwasser-Einspritzvorganges wird die Drehzahl der Waschtrommel
laufend reduziert,
- 4) der Frischwasser-Einspritzvorgang wird bis zum Ansprechen des Wasserstandsreglers
durchgeführt,
- 5) nach Ansprechen des Wasserstandsreglers wird die Waschtrommel auf Waschdrehzahl
heruntergefahren,
- 6) mit Erreichen der Waschdrehzahl wird über die Einspülvorrichtung das Waschmittel
eingespült,
- 7) nach Beendigung des Waschmittel-Einspülvorganges wird dem Waschgut weiteres Frischwasser
über die Einspritzeinrichtung bis zu dessen Sättigung zugeführt.
[0010] Die Offenlegungsschrift
DE 1 410 140 beschreibt ein Verfahren zum Spülen von Wäsche in vollautomatischen Waschmaschinen
durch Laugenverdünnung, wobei die Waschlauge durch Zutritt von Reinwasser allmählich
verdünnt wird unter Verwendung von Ein- und Auslassventilen, welche gegebenenfalls
mit einer Saug- und Druckpumpe zusammenarbeiten. Nach Beendigung des Waschvorganges
in Fortsetzung des Waschprogramms sinkt die Waschlauge von ihrem normalen Niveau auf
ein einstellbares niedrigeres Niveau ab, z.B. durch Öffnen des Auslassventils oder
Abpumpen. Anschließend wird das hohe Niveau nach Schließen des Auslassventils oder
Abschaltung der Pumpe wieder durch Auffüllen mit Reinwasser erreicht, so dass die
Temperatur mit zunehmender Laugenverdünnung abnimmt und dieses Spiel beliebig oft
wiederholbar ist. Das beschriebene Verfahren ist zum Spülen der Wäsche nach einem
erfolgten Waschvorgang ausgelegt, weshalb mit diesem Verfahren kein Waschvorgang verbessert
werden kann.
[0011] Die Veröffentlichung
EP 1 657 344 A1 beschreibt eine Methode zum Waschen von Sportkleidung in einer Waschmaschine, welche
eine Wäschetrommel beinhaltet, die rotierbar in einem Laugenbehälter angeordnet ist.
Die Methode umfasst: eine Hauptwaschphase beinhaltend das Rotieren der Wäschetrommel
bei einer Hauptwaschgeschwindigkeit; eine Vorwaschphase, welche vor der Hauptwaschphase
durchgeführt wird, wobei die Vorwaschphase das Waschen der Sportkleidung in kaltem
Wasser ohne jegliches Detergenz und das Rotieren der Wäschetrommel bei einer Vorwaschgeschwindigkeit,
welche geringer als die Hauptwaschgeschwindigkeit ist, beinhaltet, um Schmutz, welcher
an der Sportkleidung anhaftet, zu entfernen; eine Schmutz-Absetzphase, welche nach
besagter Vorwaschphase durchgeführt wird, wobei besagte Schmutz-Absetzphase das Stoppen
der Rotation der Wäschetrommel und das Halten der Wäschetrommel in einer stationären
Position für eine vorbestimmte Zeit beinhaltet, so dass der Schmutz, welcher durch
die Vorwaschphase entfernt wurde, sich am Boden des Laugenbehälters absetzt; und eine
Wasser-Entfernungsphase, welche nach der Schmutz-Absetzphase durchgeführt wird, wobei
die Wasser-Entfernungsphase das Entfernen des kalten Wassers aus der Wäschetrommel
beinhaltet. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass das Wasser der Vorbehandlungsphase
vollständig entfernt wird. Anders gesagt, das beschriebene Verfahren ist grundsätzlich
ein normales Vorwaschprogramm, welches sonst als Programmoption einem Waschprogramm
vorgeschaltet werden kann.
[0012] Die Veröffentlichung
US 2013/0291314 A1 beschreibt eine Methode zum Waschen von Textilstücken, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen eines Reservoirs für Waschflüssigkeit;
- b) Bereitstellen einer Continuous-Batch-Waschmaschine mit einem Innenraum zur Aufnahme
von Textilartikeln und einer Vielzahl von Modulen, und einem Einfülltrichter, um das
Hinzufügen von Textilartikeln zum Innenraum zu ermöglichen, wobei ein Modul ein Einlassmodul
und ein Modul ein Auslassmodul ist;
- c) Einbringen von zu waschenden Textilstücken in das Einlassmodul;
- d) Fortlaufender Transfer von Textilstücken von einem Modul zu einem anderen Modul
bis die Textilstücke vom Einlassmodul zum Auslassmodul und durch Module mit doppelter
Verwendung wandern;
- e) Pumpen der Waschflüssigkeit vom Reservoir zum Innenraum der Waschmaschine in Schritt
(d);
- f) Gepulstes Strömen der Flüssigkeit zu den Textilstücken für eine ausgewählte Zeitspanne
in einem oder mehreren der Doppelverwendungs-Module, welche als Spülmodule fungieren;
und
- g) worin Flüssigkeit vom Einlassmodul zum Einfülltrichter zirkuliert wird.
Ein solches Verfahren eignet sich nicht für eine Trommelwaschmaschine, insbesondere
nicht für einen Haushalts-Waschmaschine, welche notorisch als Trommelwaschmaschine
ausgebildet ist.
[0013] Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Betrieb einer Waschmaschine, insbesondere einer Haushaltswaschmaschine in Form einer
Trommelwaschmaschine, mit verbesserter Waschleistung bei guter Ökobilanz bereitzustellen.
Vorzugsweise soll dabei eine Behandlungsphase eines Betriebsprogramms verbessert werden.
Hierzu soll vorzugsweise auch Sensorik eingesetzt werden können. Außerdem soll eine
zur Durchführung des Verfahrens geeignete Waschmaschine bereitgestellt werden. Vorzugsweise
soll die Waschmaschine geräuscharm arbeiten.
[0014] Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Verfahren
sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Waschmaschine mit den Merkmalen
der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen Waschmaschine sind in den
jeweiligen abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Waschmaschine und umgekehrt, auch wenn dies hierin nicht explizit festgestellt ist.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine
mit einem Laugenbehälter, einer darin angeordneten Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken,
einem Antriebsmotor, mindestens einer Wasserzufuhrvorrichtung, im Allgemeinen zur
Zufuhr von Wasser in den Laugenbehälter, einem Umpumpsystem mit einer Laugenpumpe
und einer Umpumpleitung, und einer Steuereinrichtung, in welcher mindestens ein Betriebsprogramm
hinterlegt ist, wobei das Betriebsprogramm eine Vorbehandlungsphase und eine sich
daran anschließende Waschphase umfasst, wobei in der Vorbehandlungsphase, vorzugsweise
zu Beginn der Vorbehandlungsphase, ein erstes vorgegebenes Volumen V
Start an einer wässrigen Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, in den Laugenbehälter eingeleitet
wird, wobei ein Teil der wässrigen Flüssigkeit von den Wäschestücken aufgenommen wird
und der nicht von den Wäschestücken aufgenommene Teil der wässrigen Flüssigkeit als
freie Flotte mittels des Umpumpsystems aus dem Laugenbehälter gepumpt und diesem anschließend
wieder zugeführt wird, und wobei die Trommel zumindest während der Vorbehandlungsphase
mittels des Antriebsmotors in mindestens einem ersten Antriebsschritt angetrieben
wird, und wobei vor der Waschphase, im Allgemeinen am Ende der Vorbehandlungsphase,
ein zweites vorgegebenes Volumen V
rem der wässrigen Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter abgepumpt wird, welches kleiner
als das Volumen der freien Flotte ist und im Allgemeinen also nicht wieder in den
Laugenbehälter zurückgeführt wird, und wobei in der Waschphase, vorzugsweise zu Beginn
der Waschphase, ein drittes Volumen V
add an wässriger Flüssigkeit, insbesondere Wasser, dem Laugenbehälter zugeführt wird.
[0016] Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Insbesondere kann durch das erfindungsgemäße
Verfahren die Waschleistung eines Betriebsprogramms erhöht werden. Da bereits in der
Vorbehandlungsphase ein Anteil an Schmutz aus den Wäschestücken herausgewaschen wird
und mit einem Teil der Behandlungsflüssigkeit abgepumpt wird, kann die Waschphase
effektiver gestaltet werden. Durch die verbesserte Waschleistung lässt sich resultierend
die Gesamtdauer des Betriebsprogramms verkürzen, wodurch ein besonders energiesparender
Betrieb ermöglicht wird. Außerdem führt eine verbesserte Waschleistung ebenfalls zu
einer hygienischeren Reinigung der Wäsche.
[0017] Der Begriff "Betriebsprogramm" ist breit auszulegen. Betriebsprogramme umfassen Programme,
welche standardmäßig in einer Waschmaschine durchgeführt werden können, deren Parameter
vorab in der Steuereinrichtung als Default-Werte hinterlegt werden, sogenannte Standard-Betriebsprogramme,
sowie Betriebsprogramme mit Zusatzoptionen, d.h. mit gegenüber Standardeinstellungen
durch einen Benutzer abgeänderten Programmparametern. Zusatzoptionen können Vorgaben
sein wie etwa ein verzögerter Start, ein auf die Erfüllung sonstiger Vorgaben wie
Schnelligkeit ausgelegter Programmablauf, z.B. ein möglichst rasch ablaufendes Waschprogramm,
oder ein auf Energieeffizienz ausgelegtes Waschprogramm, ein Hygieneschritt oder beispielsweise
auch ein an eine individuelle Verschmutzung angepasstes Waschprogramm, wie etwa bei
Blaubeer- oder Rotweinflecken.
[0018] Jedenfalls umfasst das erfindungsgemäße Betriebsprogramm zumindest eine Vorbehandlungsphase
und eine sich daran anschließende Waschphase, die sich ohne eine zusätzliche Bedienhandlung
einer Bedienperson selbsttätig im Anschluss an die Vorbehandlungsphase durchgeführt
wird. Bevorzugt ist das Betriebsprogramm als ein Basisprogramm in der Steuereinrichtung
hinterlegt, wobei zur Auswahl eines Basisprogramms keine weiteren Zusatzoptionen gewählt
werden müssen. Es können in der Steuereinrichtung auch mehrere solche erfindungsgemäße
Betriebsprogramme mit jeweils unterschiedlichen vorbestimmten Parametern, die beispielsweise
an die zu waschenden Gewebearten angepasst sind, hinterlegt sein. Somit kann das erfindungsgemäße
Verfahren vorteilhaft mit nur einer einzigen Einstellung eines für eine Gewebeart
vorbestimmtes Basisprogramm durch eine Bedienperson ausgewählt werden. Hierdurch wird
die Bedienung der Waschmaschine zusätzlich vereinfacht.
[0019] Bevorzugt wird die Trommel mittels des Antriebsmotors in ersten Antriebsschritt für
einen ersten Zeitraum Δt
1 mit einer ersten Drehzahl D
1 und in zumindest einem zweiten Antriebsschritt für einen zweiten Zeitraum Δt
2 mit einer zweiten Drehzahl D
2, wobei die erste Drehzahl D
1 kleiner als eine Anlegedrehzahl, bei der sich die Wäschestücke an einen Mantel der
Trommel anlegen, und die zweite Drehzahl D
2 größer als die erste Drehzahl D
1, insbesondere größer als die Anlegedrehzahl, ist. Der erste und der zweiter Antriebsschritt
werden vorzugsweise mehrere Male durchgeführt. Die Zeiträume Δt
1 und Δt
2 definieren somit die Zeitdauer des Antriebsschritts, in welchem der Antriebsmotor
eingeschaltet ist, also gedreht wird. Beim Drehen der Trommel mit einer Drehzahl kleiner
als die Anlegedrehzahl werden die Wäschestücke innerhalb der Trommel angehoben und
fallen zu einem tieferliegen Bereich in der Trommel zurück, wodurch vorteilhaft auf
die Wäschestücke eine die Reinigung fördernde Mechanik eingebracht wird. Darüber hinaus
werden die Wäschestücke bei einer Drehung der Trommel mit einer größeren Drehzahl,
insbesondere bei einer über der Anlegedrehzahl liegenden Drehzahl, an den Mantel der
Trommel angelegt und die von der Wäsche aufgenommene Flüssigkeit herausgefördert bzw.
ausgeschleudert. Dadurch wird vorteilhaft der gelöste Schmutz zusammen mit der herausgeförderten
Flüssigkeit schneller aus den Wäschestücken abgeführt.
[0020] Ferner kann vorteilhaft eine Drehung der Trommel in entgegengesetzten Richtungen,
also reversierend, erfolgen, wobei der erste Zeitraum Δt
1 des ersten Antriebsschritts und der zweite Zeitraum Δt
2 des zweiten Antriebsschritts unterschiedlich festgelegt sein können. Darüber hinaus
können für die Vorbehandlungsphase und die Waschphase jeweils mehrere Zeiträume für
den ersten Zeitraum Δt
1 und zweiten Zeitraum Δt
2 in der Steuereinrichtung gespeichert sein, wobei der erste und zweite Zeitraum (Δt
1 und Δt
2) bevorzugt abhängig von der Art und/oder Menge der zu waschenden Wäschestücke und/oder
vom gewählten Betriebsprogramm und/oder von einem Zeitpunkt innerhalb der Vorbehandlungsphase
und/oder Waschphase aus den in der Steuereinrichtung gespeicherten Zeiträumen ausgewählt
ist.
[0021] Ferner ist es bevorzugt, wenn mindestens während einer der beiden Behandlungsphasen,
also der Vorbehandlungsphase und der Waschphase, ein Richtungswechsel der Wäschetrommel
im Allgemeinen alle 3 bis10 Sekunden erfolgt.
[0022] Die beiden Antriebsschritte können außerdem in unterschiedlicher Reihenfolge durchgeführt
werden, so dass die hierin verwendeten Bezeichnungen "erster" und "zweiter" insbesondere
der inhaltlichen Unterscheidung der beiden Antriebschritte dienen. Es ist allerdings
bevorzugt, dass ein erster Antriebsschritt vor einem zweiten Antriebsschritt durchgeführt
wird.
[0023] Eine Vorbehandlungsphase ist erfindungsgemäß eine Behandlungsphase, welche einer
Waschphase vorgeschaltet ist. Bei Betriebsprogrammen mit mehreren Waschphasen ist
es bevorzugt, dass die Vorbehandlungsphase vor der ersten Waschphase erfolgt. Bevorzugt
ist die Vorbehandlungsphase die erste Behandlungsphase, welche in einem Betriebsprogramm
durchlaufen wird. Dabei bezieht sich der Begriff "Behandlung" auf die Behandlung der
in die Trommel platzierten Wäschestücke durch eine wässrige Flüssigkeit und/oder Behandlungsmittel
wie insbesondere Detergenzien. Das Behandlungsmittel wird bevorzugt mittels einer
von der Waschmaschine umfassten Dosiervorrichtung für das Behandlungsmittel dem Laugenbehälter
zugeführt.
[0024] Die hierin beschriebene "Vorbehandlungsphase" ist somit von der eigentlichen "Waschphase"
insbesondere dadurch abgegrenzt, dass zwischen beiden Phasen ein Abpumpen von wässriger
Flüssigkeit geschieht und insbesondere in der Waschphase Behandlungsmittel eingesetzt
wird, wobei nur ein Teil der nicht von den Wäschestücken gebundenen wässrigen Flüssigkeit
abgepumpt wird. Bevorzugt wird die Vorbehandlungsphase ohne Behandlungsmittel durchgeführt
und eine Menge M
T an Behandlungsmittel wird erst in der Waschphase, insbesondere zu Beginn zusammen
mit dem dritten Volumen V
add an wässriger Flüssigkeit, dem Laugenbehälter zugeführt. Hierdurch kann die Waschwirkung
ohne zusätzliche Behandlungsmittel gesteigert werden, wodurch die Ressourcen und die
Umwelt geschont werden. Es kann auch in der Vorbehandlungsphase Behandlungsmittel
dem Laugenbehälter zugeführt werden, wobei in einem solchen Fall die Menge an Behandlungsmittel
für die Waschphase bevorzugt gegenüber eines Betriebsprogramms mit einer Vorbehandlungsphase
ohne Behandlungsmittel reduziert ist. Die Verwendung von Behandlungsmittel in der
Vorbehandlungsphase hat den Vorteil, dass in der Vorbehandlungsphase die Waschwirkung
noch weiter gesteigert werden kann.
[0025] In der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem zu Beginn
der Vorbehandlungsphase dem Laugenbehälter eine Menge M
PT an Behandlungsmittel zugeführt, ist die Form, wie das Behandlungsmittel zugeführt
wird, erfindungsgemäß nicht weiter eingeschränkt. Die Menge M
PT an Behandlungsmittel kann beispielsweise ein Teil der Gesamtmenge an der für das
jeweilige Betriebsprogramm vorgesehenen Menge an Behandlungsmittel sein, vorzugsweise
beträgt der Anteil an der 0,5 bis 5 % der Gesamtmenge an Behandlungsmittel. Auf diese
Weise bleibt die Gesamtmenge an Behandlungsmittel unverändert. Das Behandlungsmittel
wird im Allgemeinen unter Verwendung einer wässrigen Flüssigkeit in den Laugenbehälter
gespült.
[0026] Wird in der Vorbehandlungsphase, vorzugsweise zu deren Beginn, Grauwasser als Teil
oder als gesamte Menge des Volumens V
start dem Laugenbehälter zugeführt, dann kann vorteilhaft ausgenutzt werden, dass das Grauwasser
im Allgemeinen bereits eine geringe Menge an Behandlungsmittel enthält. Dies trägt
insbesondere dem Umweltschutzgedanken Rechnung, da auf diese Weise bereits einmal
dosiertes Behandlungsmittel ein zweites Mal genutzt werden kann.
[0027] Die Erfinder haben nämlich gefunden, dass auf diese Weise in der Vorbehandlungsphase
vorteilhaft bereits ein Teil der Verschmutzungen aus den Wäschestücken herausgewaschen
wird. Hierzu kann bereits eine sehr geringe Menge an Behandlungsmittel ausreichen.
Ein Behandlungsmittel enthält nämlich in der Regel mindestens eine Tensidkomponente
(Detergenzkomponente), welche bereits in sehr geringen Konzentrationsbereichen die
Grenzflächenspannung von Wasser derart erniedrigt, dass ein Wascheffekt erzielt werden
kann.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird am Ende
des Vorbehandlungsprogramms die Trommel für einen Zeitraum Δt
Still angehalten, bevor das Volumen V
rem an wässriger Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter abgepumpt wird. Auf diese Weise wird
vorteilhaft ermöglicht, dass sich feste Schmutzpartikel am Boden des Laugenbehälters
ansammeln und dann zusammen mit dem Volumen V
rem vor Beginn der Waschphase abgepumpt werden.
[0029] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird am Ende der Vorbehandlungsphase ein Volumen
V
rem aus dem Laugenbehälter abgepumpt. Diese wässrige Flüssigkeit wird im Allgemeinen
verworfen und nicht wieder in den Laugenbehälter zurückgeführt. Mit diesem Volumen
V
rem wird bereits ein Teil des aus den Wäschestücken herausgewaschenen Schmutzes, insbesondere
auch des unlöslichen Schmutzanteiles, abtransportiert, so dass eine anschließende
Waschphase effizienter ablaufen kann, indem insbesondere das Behandlungsmittel effizienter
genutzt werden kann.
[0030] Dies hat zwei Vorteile. Zum einen ist der Schmutz in den Wäschestücken insgesamt
zu Beginn der auf die Vorbehandlungsphase folgenden Waschphase bereits angelöst, so
dass in der Waschphase die Waschleistung gesteigert werden kann. Außerdem kann durch
die Verwendung von Grauwasser die Waschleistung weiter gesteigert werden, da insgesamt
betrachtet mehr Behandlungsmittel für das Herauswaschen von Schmutz zur Verfügung
steht.
[0031] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist
die verwendete Waschmaschine eine Heizvorrichtung auf und die wässrige Flüssigkeit
wird im Laugenbehälter während der Vorbehandlungsphase zusätzlich auf einen vorgegebenen
Temperaturwert T
Start erwärmt, wobei vorzugsweise T ≤ T
Wasch gilt, wobei T
wasch die Temperatur während der Waschphase bedeutet. Die Heizvorrichtung ist im Allgemeinen
im unteren Teil des Laugenbehälters angeordnet. Alternativ könnte die Heizvorrichtung
auch in einer Umpumpleitung der Waschmaschine vorgesehen sein. Dies hat den Vorteil,
dass im Laugenbehälter der Raum für die Heizvorrichtung entfallen kann, wodurch die
freie Flotte im Laugenbehälter reduziert wird. Hierdurch kann die zur Behandlung erforderliche
Menge an Flüssigkeit vorteilhaft reduziert werden und trägt somit zur Ressourcenschonung
bei.
[0032] Die Höhe des Temperaturwerts T
start ist erfindungsgemäß nicht eingeschränkt, richtet sich aber bevorzugt nach der Waschtemperatur
T
wash des gewählten Betriebsprogramms, d.h. der Wert T
start ist entweder gleich der Waschtemperatur T
wash, nähert sich dieser an oder wird auf einem Wert unterhalb der Waschtemperatur T
wash gehalten. Dies stellt sicher, dass Wäschestücke, für welche eine bestimmte Waschtemperatur
vorgesehen ist, nicht durch ein Überschreiten dieser Temperatur geschädigt werden.
Auf der anderen Seite kann aber durch ein Erwärmen der wässrigen Flüssigkeit in der
Vorbehandlungsphase die Waschleistung vorteilhaft weiter gesteigert werden.
[0033] Die Laugenpumpe des Umpumpsystems wird in der Regel erst nach Beginn der Einleitung
von wässriger Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in der Vorbehandlungsphase eingeschaltet,
insbesondere, nachdem das erste Volumen V
Start in den Laugenbehälter eingeleitet ist.
[0034] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in der Vorbehandlungsphase, im Allgemeinen
zu Beginn der Vorbehandlungsphase, ein vorgegebenes Volumen V
Start an wässriger Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in den Laugenbehälter eingeleitet.
Dies kann Frischwasser sein, aber auch Brauchwasser, welches beispielsweise in der
Form von Grauwasser in der Waschmaschine gespeichert sein kann, oder auch eine Mischung
aus Frischwasser und Grauwasser. Als Grauwasser wird Abwasser verstanden, welches
fäkalienfrei und gering verschmutzt ist. Beispielsweise könnte die Flüssigkeit des
letzten Spülgangs eines Behandlungsprogramms der Waschmaschine nicht in die Abwasserleitung
gepumpt werden, sondern in einem Behälter der Waschmaschine zwischengespeichert werden.
In einem nachfolgenden Behandlungsprogramm könnte die zwischengespeicherte Flüssigkeit
zu Beginn einer Vorbehandlungsphase in den Laugenbehälter eingespült werden. Dies
hat den Vorteil, dass Frischwasser eingespart wird, wodurch Ressourcen für Behandlung
der Wäschestücke eingespart werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird dem Laugenbehälter Frischwasser zugeführt.
[0035] Im Allgemeinen ist das vorgegebene erste Volumen V
start so gewählt, dass es für eine Benetzung und Vorbehandlung der Wäschestücke ausreicht.
Da das erste Volumen V
start im Wesentlichen von der Menge an Wäschestücke, kurz Beladungsmenge genannt, abhängig
ist, wird das erste Volumen V
start bevorzugt als Produkt aus der Beladungsmenge in kg und einem ersten beladungsspezifischen
Volumen V'
start bestimmt, welches vorzugsweise zwischen 2 und 2,5 L/kg ausgewählt ist. Ferner ist
ein Mindestvolumen zur Befüllung von Wasserwegen der Waschmaschine und die sonstige
konstruktive Gestaltung der Waschmaschine zu berücksichtigen. Bei den heutig üblichen
Bauformen von Haushaltswaschmaschinen ergibt sich bei der bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens das vorgegebene erste Volumen V
start 15 bis 25 Liter, besonders bevorzugt 17 Liter, im Allgemeinen bezogen auf eine Aufnahmekapazität
der Trommel für Wäschestücke im Bereich von 6 bis 10 kg, insbesondere 7 bis 9 kg Wäschestücke,
wobei aufgrund des erforderlichen Mindestvolumen im Falle einer kleinen Beladung ein
größeres spezifisches Volumen an wässriger Flüssigkeit erforderlich kann. Die Beladungsmenge
an Wäschestücken kann für ein jeweiliges Betriebsprogramm als Nennbeladungsmenge vorbestimmt
sein oder mittels hierfür geeigneter Messeinrichtungen, beispielsweise einen Beladungssensor,
ermittelt werden.
[0036] Aus den zuvor dargelegten Gründen wird das zweite Volumen V
rem bevorzugt als Produkt aus der Beladungsmenge in kg und einem zweiten beladungsspezifischen
Volumen V'
rem bestimmt, welches bevorzugten zwischen 0,05 und 0,7 L/kg ausgewählt ist. Somit liegt
beispielsweise bei heutig üblichen Haushaltswaschmaschinen und dem bevorzugten spezifischen
Volumen das zweite Volumen V
rem in einem Bereich von 0,5 bis 4 L, mehr bevorzugt in einem Bereich von 1 bis 3 L,
bezogen auf eine Aufnahmekapazität der Trommel für Wäschestücke im Bereich von 6 bis
10 kg, insbesondere 7 bis 9 kg Wäschestücke. Besonders bevorzugt beträgt das zweite
Volumen V
rem hierbei 2 L. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Frischwasser für das Startvolumen
zu Beginn der Vorbehandlungsphase eingesetzt wird.
[0037] Bevorzugt sind in der Steuereinrichtung mehrere Werte für das abzupumpende zweite
Volumen V
rem hinterlegt, welche beispielsweise den Verschmutzungsgrad der Wäschestücke und die
Beladungsmenge in der Trommel berücksichtigen. Hierzu kann die erfindungsgemäße Waschmaschine
vorteilhaft Sensoren aufweisen, welche zur Bestimmung dieser Parameter dienen, z.B.
Trübungssensoren, mit denen ein Grad der Verschmutzung der wässrigen Flüssigkeit bestimmt
werden kann.
[0038] Bei einem bevorzugten Verfahren ist vorgesehen, dass zu Beginn der Waschphase ein
drittes Volumen V
add an wässriger Flüssigkeit, insbesondere Wasser, wobei bevorzugt eine Menge M
Twash an Behandlungsmittel, welche für die anschließende Waschphase benötigt wird, mit
dem dritten Volumen V
add dem Laugenbehälter zugeführt wird. Auch das dritte Volumen kann Beladungsmengen abhängig
festgelegt sein.
[0039] Das hinzugefügte dritte Volumen V
add an Wasser ist bevorzugt im Wesentlichen gleich dem zweiten Volumen V
rem, wobei vorzugsweise das Verhältnis V
add/V
rem im Bereich von 0,2 bis 2, besonders bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1,5, liegt.
Ganz besonders bevorzugt gilt V
add ≥ V
remin. Besonders von Vorteil ist es, wenn das dritte Volumen derart festgelegt ist, dass
die damit festgelegte Menge an wässriger Flüssigkeit ausreicht, das Behandlungsmittel
dem Laugenbehälter zuzuführen.
[0040] Ferner ist es dabei bevorzugt, dass bei Verwendung von Frischwasser in einer Menge
von V
Start in der Vorbehandlungsphase das dritte Volumen V
add im Wesentlichen gleich dem zweiten Volumen V
rem ist. Unter Berücksichtigung der zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsform des
zweiten Volumens V
rem ergibt sich beispielsweise V
add = 2 L. Auf diese Weise kann der Frischwasserverbrauch für die Durchführung des gesamten
Betriebsprogramms gering gehalten werden.
[0041] Wird jedoch beispielsweise Grauwasser als Startvolumen eingesetzt, so nimmt V
rem bevorzugt einen großen Wert an.
[0042] V
add kann aber auch bei Verwendung von Frischwasser größer sein als V
rem, wenn beispielsweise der Verschmutzungsgrad der Wäschestücke und damit der Verschmutzungsgrad
der wässrigen Flüssigkeit hoch ist. Der Verschmutzungsgrad der wässrigen Flüssigkeit
kann in einer bevorzugten Ausführungsform mittels eines Schmutzsensors genau bestimmt
werden.
[0043] Ferner kann je nach gewähltem Betriebsprogramm ein maximales Volumen V
Wasch an wässriger Flüssigkeit festgeigt sein festgelegt sein, beispielsweise, wenn ein
Gesamtwasserverbrauch nicht überschritten werden soll. In einem solchen Fall ist das
dritte Volumen V
add derart festgelegt, dass das maximale Volumen V
Wasch nicht überschritten wird. Eine solche Ausführungsform des bevorzugten Verfahren kann
besonders vorteilhaft bei einem Basisbetriebsprogramm oder auch bei einem Eco-Programm
angewendet werden, um den Verbrauch an wässriger Flüssigkeit auf einen maximalen Wert
zu beschränken.
[0044] Bei einem bevorzugten Verfahren ist die Laugenpumpe des Umpumpsystems im Allgemeinen
während der Vorbehandlungsphase zumindest zeitweise eingeschaltet, so dass Behandlungsflüssigkeit
an einer Stelle aus dem Laugenbehälter gepumpt wird und an einer anderen Stelle wieder
in den Laugenbehälter und insbesondere in die Trommel zurückgeführt wird. Bevorzugt
wird die wässrige Flüssigkeit am Boden des Laugenbehälters abgepumpt und an einer
oberen Stelle des Laugenbehälters wieder zurückgeführt, so dass die Wäschestücke in
der Trommel von oben mit zurückgeführter wässriger Flüssigkeit beaufschlagt werden.
Die Stelle, an der umgepumpte Behandlungsflüssigkeit dem Laugenbehälter zugeführt
wird, wird nachfolgend auch Laugenbehältereinlass des Umpumsystems genannt.
[0045] Alternativ kann die Behandlungsflüssigkeit auch direkt in die Trommel und somit auf
die Wäschestücke zurückgeführt werden. In diesem alternativen Fall kann der Laugenbehältereinlass
des Umpumpsystems im Bereich einer Beladungsöffnung der Trommel angeordnet sein.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt die Dauer
des mindestens einen zweiten Zeitraums Δt
2, in welchem der Antriebsmotor die Trommel mit der Drehzahl D
2 antreibt, im Bereich von 10 bis 30 Sekunden. Bevorzugt folgt der zweite Zeitraum
Δt
2 vorzugsweise auf den ersten Zeitraum Δt
1, in welchem der Antriebsmotor die Trommel mit der Drehzahl D
1 antreibt. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
diese Abfolge mehr als einmal durchlaufen, bevorzugt wird diese Abfolge mindestens
dreimal nacheinander durchlaufen.
[0047] Die Länge des ersten Zeitraums Δt
1 orientiert sich ansonsten an der Gesamtlänge der Vorbehandlungsphase. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt die Dauer der
Vorbehandlungsphase ≤ 15min.
[0048] Die Länge der Vorbehandlungsphase kann in Abhängigkeit von der Beladungsmenge, dem
Verschmutzungsgrad der Wäschestücke, der Textilart und dem gewählten Betriebsprogramm
variieren. So ist eine Vorbehandlungsphase bei hoher Beladungsmenge und/oder starker
Verschmutzung länger als für beispielsweise leicht verschmutzte Wäschestücke oder
empfindliche Textilien. Durch diese Variation kann das Betriebsprogramm besonders
gut an die zu behandelnden Textilien abgestimmt wird, wodurch eine bessere Ressourcenschonung
ermöglicht wird.
[0049] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Drehzahl
D
1 kleiner der Anlegedrehzahl und liegt insbesondere in einem Bereich von 30 bis 60
1/min. In diesem Drehzahlbereich wird vorteilhaft der Effekt ausgenutzt, dass die
Wäsche in der Trommel fällt, so dass hier durch die Agitation, d.h. den Eintrag an
mechanischer Energie, ein Wascheffekt verstärkt werden kann.
[0050] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
die Drehzahl D
2 größer als die erste Drehzahl D
1 und liegt insbesondere in einem Bereich von 60 bis 250 1/min, besonders bevorzugt
im Bereich von 100 bis 230 1/min. In diesem Drehzahlbereich fallen die Wäschestücke
in der Trommel im Allgemeinen nicht mehr, so dass hier vorteilhaft ein Schleudereffekt
ausgenutzt werden kann. Bei dem Betrieb mit dieser Drehzahl wird vorteilhaft auch
ein Teil der von den Wäschestücken gebundenen wässrigen Flüssigkeit ausgeschleudert
und der freien Flotte wieder zugeführt. Hierdurch wird die Wäsche schneller mit der
Flüssigkeit benetzt, insbesondere wenn die freie Flotte umgepumt und den Wäschestücken
wieder während der Trommeldrehung zugeführt wird. Ferner wird vorteilhaft der aus
den Wäschetücken gelöste Schmutz gleich mit der Flüssigkeit aus den Wäschestücken
abgeführt, wodurch noch mehr Schmutz bei dem Abpumpen des zweiten Volumens an Flüssigkeit
abgeführt werden kann. Somit dann die Wascheffizienz noch weiter gesteigert werden.
[0051] Die benannten Drehzahlwerte für D1 und D2 gelten für einen Durchmesser der Trommel
zur Aufnahme von Wäschestücken von im Wesentlichen 500 mm. Wenn das Verfahren bei
Waschmaschinen angewendet werden soll, welche eine Trommel mit davon abweichenden
Durchmesser aufweisen, sind die bevorzugten Drehzahlwerte proportional zum Durchmesser
umzurechnen.
[0052] Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter,
einer darin angeordneten Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken, einem Antriebsmotor,
mindestens einer Wasserzufuhrvorrichtung, einem Umpumpsystem mit einer Laugenpumpe
und einer Umpumpleitung, und einer Steuereinrichtung, in welcher mindestens ein Betriebsprogramm
hinterlegt ist, wobei das Betriebsprogramm eine Vorbehandlungsphase und eine sich
daran anschließende Waschphase umfasst, wobei die Steuereinrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens eingerichtet ist, in welchem in der Vorbehandlungsphase ein vorgegebenes
erstes Volumen V
Start an einer wässrigen Flüssigkeit, insbesondere Frischwasser, in den Laugenbehälter
eingeleitet wird, in welchem ein Teil der wässrigen Flüssigkeit von den Wäschestücken
aufgenommen wird und der nicht von den Wäschestücken aufgenommene Teil der wässrigen
Flüssigkeit als freie Flotte mittels des Umpumpsystems aus dem Laugenbehälter gepumpt
und diesem anschließend wieder zurückgeführt wird, in welchem die Trommel zumindest
während der Vorbehandlungsphase mittels des Antriebsmotors in mindestens einem ersten
Antriebsschritt angetrieben wird, inwelchem vor der Waschphase ein vorgegebenes zweites
Volumen V
rem der wässrigen Flüssigkeit, welches kleiner als das Volumen der freien Flotte ist,
aus dem Laugenbehälter abgepumpt wird, und in welchem in der Waschphase ein drittes
Volumen V
add an wässriger Flüssigkeit dem Laugenbehälter zugeführt wird.
[0053] Bevorzugt kann das erste Volumen V
start zu Beginn der Behandlungsphase Frischwasser und/oder Grauwasser sein. Erfindungsgemäß
ist daher die mindestens eine Wasserzufuhrvorrichtung nicht eingeschränkt. Wasserzufuhrvorrichtung
bedeutet hierin lediglich die Möglichkeit, mittels der Vorrichtung Wasser, d.h. Grauwasser
und/oder Frischwasser, dem Laugenbehälter zuzuführen.
[0054] Die mindestens eine Wasserzufuhrvorrichtung kann beispielsweise einen Behälter zur
Speicherung von Grauwasser, eine Zuleitung zum Laugenbehälter und eine Pumpe zur Beförderung
des Grauwassers umfassen. Besonders bevorzugt weist die Zuleitung zum Laugenbehälter
einen Durchflusssensor zur Bestimmung des eingeleiteten Grauwasservolumens auf.
[0055] Die mindestens eine Wasserzufuhrvorrichtung kann aber beispielsweise auch ein ventilgesteuerter
Frischwasseranschluss sein, wobei das Ventil vorzugsweise durch die Steuereinrichtung
steuerbar ist. Besonders bevorzugt weist die Frischwasserzuleitung zum Laugenbehälter
dann zusätzlich einen Durchflusssensor zur Bestimmung des eingeleiteten Frischwasservolumens
auf.
[0056] Bevorzugt weist die Waschmaschine eine Dorsiervorrichtung für Behandlungsmittel auf.
Die Dosiervorrichtung ist erfindungsgemäß nicht eingeschränkt, sie dient jedenfalls
zur Dosierung von Behandlungsmittel und ermöglicht das Einspülen des Behandlungsmittels
in den Laugenbehälter. In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Waschmaschine ist die Dosiervorrichtung eine automatische Dosiervorrichtung, die vorzugsweise
mittels der Steuereinrichtung steuerbar ist. Auf diese Weise kann Behandlungsmittel
bedarfsgerecht dosiert werden, wodurch die Ressourcen vorteilhaft noch bedarfsgerechter
und effizienter zur Wäschebehandlung eingesetzt werden können.
[0057] Auch der Antriebsmotor für die Wäschetrommel ist erfindungsgemäß nur insofern eingeschränkt,
als dass er zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sein muss.
[0058] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antriebsmotor ein bürstenloser Motor.
Auf diese Weise kann das Verfahren zusätzlich geräuscharm durchgeführt werden, was
insbesondere bei der Durchführung von Antriebsschritten mit einer Drehzahl größer
als eine Anlegedrehzahl vorteilhaft ist.
[0059] Der bürstenlose Antriebsmotor kann zusätzlich noch einen Drehmomentsensor aufweisen,
der die für die Rotation der Trommel zum jeweiligen Zeitpunkt benötigte Kraft ermittelt.
Auf diese Weise ist zusätzlich eine effiziente und damit energiesparende Arbeitsweise
möglich. Das Drehmoment kann auch indirekt mittels der elektrischen Antriebsparameter
und Regelgrößen, wie Drehzahl, Spannung, Strom, Leistung und/oder Energie bestimmt
werden. Mit dem Drehmoment des Motors kann vorteilhaft auch die Beladungsmenge bestimmt
werden. In einem solchen Fall kann vorteilhaft auf einen zusätzlichen Beladungssensor
verzichtet werden.
[0060] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine weist die
Waschmaschine einen Schmutzsensor auf. Die Art des Schmutzsensors ist erfindungsgemäß
nicht eingeschränkt, bevorzugt wird jedoch ein optischer Sensor verwendet, der beispielsweise
die Trübung der wässrigen Flüssigkeit misst, also ein Trübungssensor ist. Der Schmutzsensor
ist dabei vorteilhaft im Laugenbehälter oder im Umpumpsystem angeordnet. In der bevorzugten
Ausführungsform dient der Schmutzsensor insbesondere zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades
der wässrigen Flüssigkeit in der Vorbehandlungsphase. Auf diese Weise kann das am
Ende der Behandlungsphase abgepumpte zweite Volumen V
rem besonders genau an den Verschmutzungsgrad der wässrigen Flüssigkeit angepasst werden.
Hierzu ist in der Steuereinrichtung vorzugsweise ein Zusammenhang zwischen dem Verschmutzungsgrad
der wässrigen Flüssigkeit und dem zweiten Volumen V
rem hinterlegt.
[0061] Zur Bestimmung des tatsächlich abgepumpten zweiten Volumens V
rem kann in einer Laugenbehälterabflussleitung zusätzlich ein Durchflusssensor angeordnet
sein, welcher mit der Steuereinrichtung verbunden ist.
[0062] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine
weist die Waschmaschine zusätzlich einen Beladungssensor auf. Der Beladungssensor
ist dabei vorteilhaft im Laugenbehälter angeordnet und mit der Steuereinrichtung verbunden.
Bevorzugt dient der Beladungssensor zur Bestimmung der Masse an Wäschestücken in der
Wäschetrommel. Dies ermöglicht insbesondere eine Bestimmung der Beladungsmenge für
Betriebsprogramme, wobei ein Gesamtwasserverbrauch für die Beladungsmenge vorgegeben
und in der Steuereinrichtung hinterlegt ist. Dann ist insbesondere auch eine genaue
Anpassung der Größe des ersten Volumens V
Start an wässriger Flüssigkeit in der Vorbehandlungsphase möglich. Dies hat den Vorteil,
dass bei genauer Kenntnis der Beladungsmenge das erste, zweite und dritte Volumen
so gewählt werden kann ohne den für die Beladungsmenge vorbestimmte Gesamtwassermenge
zu überschreiten. Hierdurch werden die für die Behandlung der Wäschestücke erforderlichen
Ressourcen noch weiter reduziert.
[0063] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Waschmaschine
weist die Waschmaschine zusätzlich eine Heizvorrichtung zur Erwärmung der wässrigen
Flüssigkeit im Laugenbehälter auf und einen Temperatursensor zur Messung der Temperatur
der wässrigen Flüssigkeit im Laugenbehälter. Alternativ kann die Heizvorrichtung,
insbesondere in Form eines Durchlauferhitzers, auch in einer Umpumpleitung angeordnet
sein. Die Heizvorrichtung und der Temperatursensor sind vorteilhaft durch die Steuereinrichtung
steuerbar. Auf diese Weise kann sowohl die Temperatur T
Start der wässrigen Flüssigkeit in der Vorbehandlungsphase als auch die Temperatur T
Wash in der Waschphase bestimmt und somit durch die Steuereinrichtung genau angesteuert
werden.
[0064] Außerdem wird durch eine periodisch erzeugte hohe Waschmechanik der Schmutz in den
Textilfasern bereits so gut angelöst, dass in der an die Vorbehandlungsphase anschließenden
Waschphase die Waschleistung weiter verbessert wird. Schließlich kann das eingesetzte
Behandlungsmittel in der Waschphase effizienter eingesetzt werden, so dass sich auch
eine Einsparung an z.B. Waschmitteln (Detergenzien) ergeben kann.
[0065] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer nicht einschränkenden Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschmaschine.
Hierbei wird Bezug genommen auf die Figur 1.
- Figur 1
- zeigt eine schematische Darstellung einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Waschmaschine.
[0066] Die schematisch dargestellte Waschmaschine 1 enthält eine drehbar gelagerte Trommel
2 mit Wäschestücken 8 in einem Laugenbehälter 3. Die Waschmaschine 1 weist weiterhin
eine Frischwasserzufuhrvorrichtung auf, welche aus einem durch die Steuereinrichtung
4 ansteuerbaren Ventil 5, einem Durchflusssensor 15 und einer Frischwasserzufuhrleitung
6 besteht. Die Frischwasserzufuhrleitung 6 ist über die Dosiervorrichtung 7 für Behandlungsmittel
geführt, so dass bei Bedarf Behandlungsmittel aus der Dosiervorrichtung 7 mittels
Frischwasserzufuhr über die Frischwasserzufuhrleitung 6 in den Laugenbehälter 3 gespült
werden kann.
[0067] Die Trommel 2 wird durch den Antriebsmotor 11 angetrieben. Der Antriebsmotor 11 ist
in dieser nicht einschränkenden Ausführungsform ein bürstenloser und dadurch geräuscharm
arbeitender Antriebsmotor 11.
[0068] Die Waschmaschine 1 weist weiterhin ein Umpumpsystem bestehend aus einer Umpumpleitung
9, einem Laugenbehälterauslass 10, einem Laugenbehältereinlass 14 und einer Laugenpumpe
12 auf. Mittels des Umpumpsystems 9,10,12,14 kann eine wässrige Flüssigkeit, z.B.
eine Vorbehandlungsflüssigkeit in der Vorbehandlungsphase oder eine Waschlauge in
der Waschphase, durch die Laugenpumpe 12 über den Laugenbehälterauslass 10 aus dem
Laugenbehälter 3 gepumpt und über die Umpumpleitung 9 und den Laugenbehältereinlass
14 wieder in den Laugenbehälter 3 zurückgeführt werden. Auf diese Weise wird eine
Kreislaufführung der wässrigen Flüssigkeit ermöglicht.
[0069] Die Laugenpumpe 12 ist des Weiteren mit einer Abwasserleitung 13 verbunden. Ein durch
die Steuereinrichtung 4 ansteuerbares, hier nicht gezeigtes, Dreiwegeventil ermöglicht
dabei das Umschalten des Pumpbetriebs vom Umpumpsystem 9,10,12,14 auf die Abwasserleitung
13. Auf diese Weise kann bei Bedarf wässrige Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 3
abgepumpt und entsorgt werden, insbesondere auch das Volumen V
rem. Anstelle des Dreiwegeventils kann alternativ auch eine zweite Laugenpumpe verwendet
werden.
[0070] Zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird über
die Frischwasserzufuhrleitung 6 zu Beginn der Vorbehandlungsphase ein Volumen V
Start von 17 L Frischwasser in den Laugenbehälter 3 eingeleitet. Hierzu steuert die Steuereinrichtung
4 das Ventil 5 an. Zur Bestimmung des eingeleiteten Volumens V
Start weist die Frischwasserzufuhrleitung 6 den Durchflusssensor 15 auf, welcher mit der
Steuereinrichtung 4 verbunden ist.
[0071] In dieser nicht einschränkenden Ausführungsform wird der Umstand ausgenutzt, dass
an den Wäschestücke 8 angelagerter Schmutz durch die von der Trommeldrehung erzeugte
Mechanik und die wässrige Flüssigkeit zumindest ein Teil des Schmutzes gelöst und
von der wässrigen Flüssigkeit aufgenommen werden kann.
[0072] Während der Vorbehandlungsphase, sofern ausreichend wässrige Flüssigkeit im Laugenbehälter
3 vorhanden ist, ist die Laugenpumpe 12 eingeschaltet, so dass die wässrige Flüssigkeit
durch den Laugenbehälterauslass 10 über die Umpumpleitung 9 und den Laugenbehältereinlass
14 im Kreislauf geführt wird. Der Laugenbehältereinlass 14 ist dabei derart angeordnet,
dass die Wäschestücke 8 mit der wässrigen Flüssigkeit von oben beaufschlagt werden.
Hierdurch wird ein besonders effizienter Einsatz der wässrigen Flüssigkeit zur Benetzung
und schließlich zum Waschen der Wäschestücke 8 ermöglicht.
[0073] Bei einer alternativen, nicht dargestellten Waschmaschine kann der mit dem Umpumpleitung
verbundene Laugenbehältereinlass an einer Beschickungsöffnung des Laugenbehälters
und der Trommel, insbesondere an einer zwischen Laugenbehälter und dem Gehäuse der
Waschmaschine angeordneten Manschette zum Abdichten der Beschickungsöffnung, angeordnet
sein. Bei einer solchen Anordnung kann die in den Laugenbehälter zurückgeführte wässrige
Flüssigkeit direkt in die Trommel und somit auf die Wäschestücke gebracht werden.
Dabei ist es von Vorteil, wenn die Trommel mit einer Drehzahl größer als die Anlegedrehzahl
gedreht wird, da dann die zurückgeführte Flüssigkeit auf die an dem Mantel der Trommel
anliegende Wäschestücke gebracht wird und aufgrund der bei der Drehung der Trommel
wirkenden Kräfte durch die Wäschestücke gepresst wird. Hierdurch werden ein schnelles
Benetzen der Wäschestücke, das Ablösen und der Abtransport vom Schmutz aus den Wäschestücken
gefördert.
[0074] Während der Vorbehandlungsphase treibt der Antriebsmotor 11 die Trommel 2 zunächst
für einen ersten Zeitabschnitt Δt
1 = 4 min mit einer Drehzahl D
1 von 30 1/min an. Danach wird die Drehzahl der Trommel 2 durch den Antriebsmotor 11
auf D
2 = 200 1/min erhöht und für einen Zeitraum Δt
2 = 30 s beibehalten. Die Abfolge Δt
1, D
1 und Δt
2, D
2 wird auf diese Weise noch mindestens zweimal wiederholt, wobei die Drehrichtung gewechselt
werden kann, insbesondere auch während des ersten Zeitabschnitts Δt
1.
[0075] Nach dem letztmaligen Durchlaufen des Zeitraums Δt
2 mit den Werten D
2 wird der Antriebsmotor 11 und damit die Trommel für einen Zeitraum Δt
still = 5 min angehalten, d.h. in ihrer Position gehalten.
[0076] Anschließend wird ein Volumen V
rem = 2L der wässrigen Flüssigkeit und damit neben gelösten Verunreinigungen insbesondere
auch unlösbare Schmutzpartikel mit Hilfe der Laugenpumpe 12 in die Abwasserleitung
13 gepumpt.
[0077] Nach dem Abpumpen des Volumens V
rem wird ein Volumen V
add = 2 L über die Frischwasserzufuhrleitung 6 dem Laugenbehälter 3 zugeführt. Das Frischwasser
wird dabei derart über die Dosiervorrichtung 7 geleitet, dass die darin enthaltene
Menge an Behandlungsmittel M
Twash mit in den Laugenbehälter 3 eingespült wird. Dann startet die Waschphase.
[0078] Die in diesem Ausführungsbeispiel angegebenen Zahlenwerte gelten für ein beispielhafte
Betriebsprogramm zur Behandlung von 8 kg Wäsche in einer Waschmaschine die einen Trommeldurchmesser
von 500 mm hat.
Bezugszeichen
[0079]
- 1
- Waschmaschine
- 2
- Trommel, Wäschetrommel
- 3
- Laugenbehälter
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Frischwasserzufuhrventil
- 6
- Frischwasserzufuhrleitung
- 7
- Dosiervorrichtung für Behandlungsmittel
- 8
- Wäschestücke
- 9
- Umpumpleitung
- 10
- Laugenbehälterauslass
- 11
- Antriebsmotor, bürstenloser Antriebsmotor
- 12
- Laugenpumpe
- 13
- Abwasserleitung
- 14
- Laugenbehältereinlass des Umpumpsystems
- 15
- Durchflusssensor
- 16
- Heizvorrichtung
1. Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter (3), einer
darin angeordneten Trommel (2) zur Aufnahme von Wäschestücken (8), einem Antriebsmotor
(11), mindestens einer Wasserzufuhrvorrichtung (5,6), einem Umpumpsystem (9,10,12,14)
mit einer Laugenpumpe (12) und einer Umpumpleitung (9), und einer Steuereinrichtung
(4), in welcher mindestens ein Betriebsprogramm hinterlegt ist, wobei das Betriebsprogramm
eine Vorbehandlungsphase und eine sich daran anschließende Waschphase umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
- dass in der Vorbehandlungsphase ein erstes vorgegebenes Volumen VStart an einer wässrigen Flüssigkeit, insbesondere Frischwasser, in den Laugenbehälter
(3) eingeleitet wird,
- dass ein Teil der wässrigen Flüssigkeit von den Wäschestücken (8) aufgenommen wird und
der nicht von den Wäschestücken (8) aufgenommene Teil der wässrigen Flüssigkeit als
freie Flotte mittels des Umpumpsystems (9,10,12,14) aus dem Laugenbehälter (3) gepumpt
und diesem anschließend wieder zurückgeführt wird,
- dass die Trommel (2) zumindest während der Vorbehandlungsphase mittels des Antriebsmotors
(11) in mindestens einem ersten Antriebsschritt angetrieben wird,
- dass vor der Waschphase ein zweites vorgegebenes Volumen Vrem der wässrigen Flüssigkeit, welches kleiner als das Volumen der freien Flotte ist,
aus dem Laugenbehälter (3) abgepumpt wird,
- und dass in der Waschphase ein drittes Volumen Vadd an wässriger Flüssigkeit dem Laugenbehälter (3) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn der Vorbehandlungsphase und/oder in der Waschphase dem Laugenbehälter (3)
eine Menge MPT an Behandlungsmittel mittels einer Dosiervorrichtung für Behandlungsmittel (7) zugeführt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (2) am Ende des Vorbehandlungsprogramms für einen Zeitraum ΔtStill angehalten wird, bevor das zweite Volumen Vrem an wässriger Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter (3) abgepumpt wird.
4. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) eine Heizvorrichtung (16) aufweist und die wässrige Flüssigkeit
im Laugenbehälter (3) während der Vorbehandlungsphase auf einen vorgegebenen Temperaturwert
TStart erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (2) mittels des Antriebsmotors (11) in dem ersten Antriebsschritt für
einen ersten Zeitraum Δt1 mit einer ersten Drehzahl D1 und in mindestens einem zweiten Antriebsschritt für einen zweiten Zeitraum Δt2 mit einer zweiten Drehzahl D2 angetrieben wird, wobei die erste Drehzahl D1 kleiner als eine Anlegedrehzahl, bei der sich die Wäschestücke (8) an einen Mantel
der Trommel (2) anlegen, und die zweite Drehzahl D2 größer als die erste Drehzahl D1, insbesondere größer als die Anlegedrehzahl, ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer des zweiten Zeitraums Δt2 im Bereich von 10 bis 30 s liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Drehzahl D2 im Bereich von 60 bis 250 1/min, insbesondere im Bereich von 100 bis 230 1/min liegt.
8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Vorbehandlungsphase kleiner gleich 15 min beträgt.
9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Volumen VStart aus dem Produkt aus Beladungsmenge in kg und einem ersten beladungsspezifischen Volumen
V'start bestimmt wird, welches größer gleich 2 L/kg und kleiner gleich 2,5 L/kg ist, und/oder
das zweite Volumen Vrem aus dem Produkt aus Beladungsmenge in kg und einem zweiten beladungsspezifischen
Volumen V'rem bestimmt wird, welches größer gleich 0,05 L/kg und kleiner gleich 0,7 L/kg ist,.
10. Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter (3), einer darin angeordneten Trommel (2)
zur Aufnahme von Wäschestücken (8), einem Antriebsmotor (11), mindestens einer Wasserzufuhrvorrichtung
(5,6), einem Umpumpsystem (9,10,12,14) mit einer Laugenpumpe (12) und einer Umpumpleitung
(9), und einer Steuereinrichtung (4), in welcher mindestens ein Betriebsprogramm hinterlegt
ist, wobei das Betriebsprogramm eine Vorbehandlungsphase und eine sich daran anschließende
Waschphase umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zur Durchführung eines Verfahrens eingerichtet ist,
- in welchem in der Vorbehandlungsphase ein erstes vorgegebenes Volumen VStart an einer wässrigen Flüssigkeit, insbesondere Frischwasser, in den Laugenbehälter
(3) eingeleitet wird,
- in welchem ein Teil der wässrigen Flüssigkeit von den Wäschestücken (8) aufgenommen
wird und der nicht von den Wäschestücken (8) aufgenommene Teil der wässrigen Flüssigkeit
als freie Flotte mittels des Umpumpsystems (9,10,12,14) aus dem Laugenbehälter (3)
gepumpt und diesem anschließend wieder zurückgeführt wird,
- in welchem die Trommel (2) zumindest während der Vorbehandlungsphase mittels des
Antriebsmotors (11) in mindestens einem ersten Antriebsschritt angetrieben wird,
- in welchem vor der Waschphase ein zweites vorgegebenes Volumen Vrem der wässrigen Flüssigkeit, welches kleiner als das Volumen der freien Flotte ist,
aus dem Laugenbehälter (3) abgepumpt wird,
- und in welchem in der Waschphase ein drittes Volumen Vadd an wässriger Flüssigkeit dem Laugenbehälter (3) zugeführt wird.
11. Waschmaschine (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) einen Schmutzsensor zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades
der wässrigen Flüssigkeit aufweist.
12. Waschmaschine (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) einen Beladungssensor aufweist.
13. Waschmaschine (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine (1) mindestens einen Durchflusssensor (15) aufweist.
14. Waschmaschine (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine zusätzlich eine Heizvorrichtung (16) zur Erwärmung der wässrigen
Flüssigkeit im Laugenbehälter (3) aufweist und einen Temperatursensor zur Messung
der Temperatur der wässrigen Flüssigkeit im Laugenbehälter (3).
15. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zur Durchführung eines Verfahrens eingerichtet ist, in
welchem in mindestens dem ersten Antriebsschritt für einen ersten Zeitraum Δt1 mit einer ersten Drehzahl D1 und in mindestens einem zweiten Antriebsschritt für einen zweiten Zeitraum Δt2 mit einer zweiten Drehzahl D2 angetrieben wird, wobei die erste Drehzahl D1 kleiner als eine Anlegedrehzahl, bei der sich die Wäschestücke (8) an einen Mantel
der Trommel (2) anlegen, und die zweite Drehzahl D2 größer als die erste Drehzahl D1, insbesondere größer als die Anlegedrehzahl, ist.