[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Endrestfeuchte in einem Kondensationstrockner
sowie einen hierfür geeigneten Kondensationstrockner. Die Erfindung betrifft insbesondere
ein Verfahren zum Betrieb eines Kondensationstrockners mit einem Prozessluftkanal,
in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses in einem Kreislauf bewegt wird, einer
Trommel mit darin platzierten Wäschestücken, und einer Steuereinrichtung, wobei im
Prozessluftkanal ein Wärmetauscher zur Kondensation von Wasser aus feuchtwarmer Prozessluft
sowie mindestens ein Feuchtesensor angeordnet sind, sowie einen zur Durchführung dieses
Verfahrens besonders geeigneten Kondensationstrockner.
[0002] Trocknungsprozesse nach dem Kondensationsverfahren beruhen auf der Verdampfung von
Feuchtigkeit aus Wäschestücken mittels warmer Prozessluft und Entfeuchtung der Prozessluft
durch Kondensation an einem Wärmetauscher. Im Trocknungsprozess wird dabei im Allgemeinen
kühle Prozessluft durch ein Gebläse über eine Heizung geleitet. Die trockenwarme Prozessluft
tritt anschließend in die Trommel als Trocknungskammer ein, welche die zu trocknenden
Wäschestücke enthält. Die trocken-warme Prozessluft nimmt dabei die Feuchtigkeit aus
den Wäschestücken auf. Anschließend wird die nun feuchtwarme Prozessluft von der Trommel
in einen Wärmetauscher zur Entfeuchtung weitergeleitet, beispielsweise in einen Luft-Luft-Wärmetauscher
oder den Verdampfer einer Wärmepumpe. Die feuchtwarme Prozessluft wird darin abgekühlt,
wobei das in ihr enthaltene Wasser kondensiert und in einer so genannten Kondensatwanne,
die sich im Allgemeinen unterhalb des Wärmetauschers befindet, aufgefangen wird. Bei
Erreichen eines bestimmten Füllstands wird das kondensierte Wasser in der Regel durch
eine Pumpe (auch "Kondensatpumpe" genannt) in einen Behälter zur Zwischenspeicherung
(auch als "Kondensatbehälter" bezeichnet) oder in einen Abwasserkanal gepumpt.
[0003] Im Allgemeinen gliedert sich ein Trocknungsprozess in drei Phasen, nämlich eine Aufheizphase,
eine Haupttrocknungsphase und eine Abkühlphase. In der Aufheizphase steigt die Prozesslufttemperatur
an, bis ein vorgegebener Temperaturwert erreicht ist. Mit zunehmender Temperatur kann
die Prozessluft mehr Wasser aus den Wäschestücken aufnehmen, so dass auch mehr Wasser
an dem zur Abkühlung verwendeten Wärmetauscher kondensiert. Ist der vorgegebene Temperaturwert
erreicht, nimmt die Prozessluft im Allgemeinen gleichmäßig viel Wasser aus den Wäschestücken
in der Trommel auf. D.h. auch die Kondensation von Wasser bleibt konstant. Dieser
Abschnitt wird als stationäre Phase eines Trocknungsprozesses oder als Haupttrocknungsphase
bezeichnet. Der Verlauf der Verdampfung bzw. Kondensation ist stationär solange Oberflächenwasser
aus den Wäschestücken verdampft. Geht die Verdampfung schließlich über in die Verdampfung
von Poren- und Kapillarwasser aus dem Gewebe der Wäschestücke, so benötigt dies zunehmend
mehr Zeit und Energie. Die Verdampfung und damit auch die anschließende Kondensation
im Wärmetauscher verlaufen daher langsamer. Da die pro Zeiteinheit kondensierte Wassermenge
abnimmt, wird diese Phase auch als instationäre Phase bezeichnet. Abgeschlossen wird
ein Trocknungsprozess (auch als "Trocknungsprogramm" bezeichnet) mit einer Abkühlphase,
in der die Heizung im Allgemeinen abgeschaltet ist und in der die getrocknete Wäsche
abgekühlt wird.
[0004] Eine Ermittlung der Beladung der Trommel mit Wäschestücken sollte in einem Trocknungsprozess
vorzugsweise erfolgen, um den Trocknungsprozess an die Beladung anpassen zu können,
da sich unterschiedliche Mengen an Wäschestücken unterschiedlich verhalten.
[0005] Der Trocknungsprozess wird vorzugsweise so durchgeführt, dass eine bestimmte Endrestfeuchte
der getrockneten Wäschestücke erreicht ist. Dabei wird im Allgemeinen aus der Messung
des elektrischen Widerstandes der Wäschestücke auf den Feuchtegrad geschlossen. Dazu
ist in der Regel eine unterschiedliche Anzahl von Elektroden an verschiedenen Positionen
im Trockner angeordnet. Mittels dieser Elektroden wird der Wäschewiderstand mit Gleich-
oder Wechselstromverfahren gemessen. Bei einem vorgegebenen Wäschewiderstand als sogenannter
Abschaltwert, insbesondere für die Heizung der Prozessluft, wird dann der Trocknungsprozess
in der Regel beendet. Diese Abschaltwerte hängen jedoch von der Beladungsmenge und
der Anfangsfeuchte (auch als "Anfangsrestfeuchte" der aus einer Waschmaschine stammenden
feuchten Wäschestücke bezeichnet) der Wäschestücke ab, da beispielsweise bei gleicher
Feuchtigkeit die relative Feuchtigkeit der Prozessluft für größere Beladungsmengen
sicherlich größer ist. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass es bei einer großen Anfangsfeuchte
länger dauern kann, bis die Trocknung auch das Innere von Wäschestücken erreicht hat.
Zur verbesserten Durchführung eines Trocknungsprozesses werden daher oft Verfahrensschritte
zur Ermittlung des Ausgangszustandes, d.h. insbesondere einer Beladung und Anfangsfeuchte
der Wäschestücke, durchgeführt. Auf der Basis solcher Informationen kann dann eine
Anpassung der Abschaltgrenze vorgenommen werden. Bekannt sind auch sogenannte Fenstermethoden,
die mehrere Messgrößen wie z.B. Energie, insbesondere die gesamte bislang zur Trocknung
aufgewandte Energie, elektrische Leistung, Temperatur und vergangene Zeit, in Korrelation
zueinander bringen, um die Voraussagegenauigkeit zu verbessern.
[0006] Die Veröffentlichung
DE 10 2008 021 598 A1 beschreibt ein Wäschetrocknungsgerät mit einer Steuereinheit zur Steuerung eines
Trocknungsvorgangs. Dabei ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Trocknungsvorgang
auf der Grundlage von Sensordaten eines Beladungssensors zu steuern.
[0007] Die Veröffentlichung
DE 10 2009 028 358 A1 beschreibt ein Wäschebehandlungsgerät zum Trocknen und/oder Waschen von Wäsche, mit
einer drehbar gelagerten Trommel, einem Elektromotor zum Antreiben der Trommel, und
einer Steuer- und Messeinrichtung für den Elektromotor, wobei die Steuer- und Messeinrichtung
zumindest einen elektrischen Parameter des Elektromotors erfasst und in Abhängigkeit
von dem erfassten elektrischen Parameter eine Beladung der Trommel, insbesondere die
Masse der in die Trommel eingebrachten Wäsche bestimmt.
[0008] Die Veröffentlichung
DE 42 43 594 C2 beschreibt ein Verfahren zum Steuern des Trockenvorganges eines Wäschetrockners,
welcher eine Trommel, ein Wärme übertragendes Gebläse, einen Motor, eine Heizeinrichtung,
zwei Temperatursensoren, und einen Feuchtigkeitssensor umfasst, wobei die Sensoren
zwischen der Trommel und dem Wärme übertragenden Gebläse angeordnet sind. Bei dem
Verfahren werden nach Verstreichen einer vorbestimmten Zeit nach Beginn des Trockenvorganges
die Temperaturveränderung pro Zeiteinheit und ein Feuchtigkeitswert gemessen. Aus
der Summe dieser beiden Werte wird ein Mittelwert ermittelt und die Wäschemenge darauf
basierend als kleine Menge, große Menge oder übergroße Mengen bestimmt. Der weitere
Trockenvorgang wird entsprechend der jeweils bestimmten Wäschemenge gesteuert.
[0009] Die Veröffentlichung
DE 10 2006 037 239 A1 beschreibt einen Wäschetrockner oder Waschtrockner und ein Verfahren zum Steuern
des Trocknens von feuchter Wäsche in einer Wäschetrommel des Wäschetrockners oder
Waschtrockners, in welchem Warmluft erzeugt wird und ein Trocknungsvorgang unter Berücksichtigung
zumindest eines Feuchtigkeitswertes oder eines diesem entsprechenden Messwertes der
zu trocknenden Wäsche beendet wird. Zum gezielten Beenden des Trocknens wird zusätzlich
eine beim Trocknen der Wäsche bei oder nach Erreichen eines vorgegebenen Feuchtigkeitswertes
oder eines diesem entsprechenden Messwertes ermittelte, der jeweiligen Wäscheart und/oder
dem jeweiligen Beladungszustand der Wäschetrommel entsprechende Temperaturgröße herangezogen.
[0010] Die Veröffentlichung
DE 44 11 958 A1 beschreibt einen Haushalt-Wäschetrockner mit einer elektronischen Programmsteuereinrichtung
sowie mit einer drehbar gelagerten Wäschetrommel und einem Ventilator zum Fördern
der an einem Heizkörper vorbei strömenden Trocknungsluft durch die Wäschetrommel.
Der zeitliche Anstieg des elektrischen Widerstandes des Trocknungsgutes und die Temperaturdifferenz
aus Trommeleintritts- und Trommelaustrittstemperatur werden erfasst und ausgewertet,
wobei daraus mit Hilfe einer elektronischen Einrichtung Schlussfolgerungen auf Wäscheart
und Wäschegewicht des Trocknungsgutes gezogen werden. Die auf diese Weise gewonnenen
Daten werden als Steuergrößen für die weitere Ablaufsteuerung des gewählten Trocknungsprogramms
der Programmsteuereinrichtung zugeführt.
[0011] Die Veröffentlichung
DE 199 18 877 A1 beschreibt ein Verfahren zum Schätzen der Beladung und/oder der Trocknungsdauer bei
einem Haushaltswäschetrockner vor Ablauf des Trocknungsvorgangs, bei dem eine von
der Wäschefeuchte abhängige Größe und ein Maß für die Temperatur eines Luftstroms
zur Trocknung der Wäsche vor und/oder nach dessen Berührung mit der Wäsche ermittelt
wird. Die von der Wäschefeuchte abhängige Größe wird in Verbindung mit dem Maß für
die Temperatur des Luftstroms vor und/oder nach dessen Berührung mit der Wäsche zur
Schätzung der Beladung und/oder der Trocknungsdauer verwendet.
[0012] Die Veröffentlichung
EP 2 227 585 B1 beschreibt ein Wäschetrocknungsgerät und ein Verfahren zum Betreiben dieses Gerätes,
bei dem ein Feuchtegehalt von aus einer Wäschetrommel abgeführter Prozessluft bestimmt
wird und mit einem Wärmetauscher aus der Prozessluft die Feuchte zumindest teilweise
kondensiert wird, wobei die Feuchtigkeitsbestimmung durch Messen zumindest einer Temperatur
für ein den Wärmetauscher durchströmendes Medium und durch Auswerten der gemessenen
Temperatur bestimmt wird. Das Medium ist entweder die Prozessluft oder ein Kühlmittel
und der Feuchtegehalt wird durch Messen einer Auslass-Temperatur des Mediums auslassseitig
des Wärmetauschers und einer Einlass-Temperatur des Mediums einlassseitig des Wärmetauschers
bestimmt.
[0013] Die Veröffentlichung
WO 2014/040904 A2 beschreibt einen Kondensationstrockner mit Ermittlung der Beladung und ein Verfahren
zu seinem Betrieb. Mindestens ein Temperatursensor ist in einem Kühlmediumkanal und/oder
Prozessluftkanal angeordnet und die Steuereinrichtung ist eingerichtet, um anhand
eines zeitlichen Verlaufs der mit dem mindestens einen Temperatursensor gemessenen
Temperatur und eines zeitlichen Verlaufes der Menge an kondensiertem Wasser eine Beladung
der Trommel mit Wäschestücken zu ermitteln. Die Kondensationsrate wird beispielsweise
über einen Wasserstandsensor in der Kondensatwanne oder über einen Durchflusssensor
oder über die Anzahl der Pumpzyklen in einem bestimmten Zeitraum bestimmt.
[0014] Die Patentschrift
DE 42 11 012 C2 beschreibt ein Verfahren zum Steuern des Trocknungsvorganges in Abhängigkeit vom
Feuchtigkeitsgehalt des Trocknungsgutes in einem Trockner für Wäsche oder andere zu
trocknende Gegenstände, der mit einer Kondensationsvorrichtung für die ausgetriebene
Feuchtigkeit ausgerüstet ist, wobei der Gradient einer an der Kondensationsvorrichtung
auftretenden Zustandsgröße, wie z.B. Kondensationsmenge, Kondensat-Durchflussmenge
oder dgl., als Messgröße dient. Bei Beginn des Trocknungsprozesses liefern die ansteigenden
Gradientenwerte Angaben über die Wäschemenge in einem Wäschetrockner.
[0015] Die Veröffentlichung
EP 0 481 561 A2 beschreibt eine Methode zur Kontrolle des Trocknungsgrades in einem Trockner, einem
Waschtrockner oder ähnlichem, umfassend eine Trommel, gewöhnliche Vorrichtungen zur
Erzeugung einer Zirkulation aus heißer Luft durch die Trommel zur Trocknung der Wäschestücke
darin, Vorrichtungen zur Kühlung besagter Luft, wenigstens einen Tank oder ein Gefäß
zum Sammeln des aus den Wäschestücken durch diese Luft entfernten Wassers, kondensiert
an einer oder mehr der Vorrichtungen während der Zirkulation, und eine Pumpe zur Entfernung
des Wassers aus dem Gefäß, vorteilhaft zyklisch. Zur Kontrolle des Trocknungsgrades
der Wäschestücke wird innerhalb einer vorbestimmten Zeit die Menge an Wasser, welche
aus den Wäschestücken während ihrer Trocknung freigesetzt wurde, gemessen und ein
Signal zum Stoppen der Maschine bereitgestellt, falls der erhaltene Messwert kleiner
als ein vorbestimmter Wert ist.
[0016] Die Veröffentlichung
EP 0 088 175 A1 beschreibt einen Trommeltrockner mit einer Mikrowellenheizung für die Prozessluft.
In einer Ausführungsform sind ein Feuchtigkeitssensor vor der Trommel und einer nach
der Trommel angeordnet. Der Unterschied der gemessenen Feuchtigkeitswerte wird zur
Steuerung des Trocknungsprozesses verwendet, insbesondere zur Vermeidung von Übertrocknung
oder zur Einstellung einer bestimmten Feuchte der Wäschestücke.
[0017] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es vor diesem Hintergrund, ein verbessertes
Verfahren zur Steuerung eines Trocknungsprozesses in einem Kondensationstrockner bereitzustellen.
Vorzugsweise soll damit eine Bestimmung der Endrestfeuchte und damit eines Kriteriums
für die Beendigung eines Trocknungsprozesses verbessert sein. Aufgabe der Erfindung
war es außerdem, einen hierfür geeigneten Kondensationstrockner bereitzustellen.
[0018] Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Verfahren
zum Betrieb eines Kondensationstrockners sowie einen hierfür geeigneten Kondensationstrockner
mit den Merkmalen des jeweils entsprechenden unabhängigen Patentanspruchs. Bevorzugte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des erfindungsgemäßen Kondensationstrockners
sind in den jeweiligen abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Kondensationstrockners und umgekehrt, auch wenn dies hierin nicht explizit festgestellt
ist.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Betrieb eines Kondensationstrockners
mit einem Prozessluftkanal, in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses in einem
Kreislauf bewegt wird, einer Heizung, einer Trommel mit darin platzierten Wäschestücken,
und einer Steuereinrichtung, wobei im Prozessluftkanal ein Wärmetauscher zur Kondensation
von Wasser aus feuchtwarmer Prozessluft sowie mindestens ein Feuchtesensor angeordnet
sind, und wobei ein Trocknungsprozess die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Messen einer relativen Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft mit dem Feuchtesensor;
- (b) Messen einer Temperatur TP der Prozessluft mit einem Temperatursensor;
- (c) Ermitteln einer absoluten Wasserbeladung LW der Prozessluft aus der relativen Feuchtigkeit Hrel unter Berücksichtigung der Temperatur TP, wobei ein in der Steuereinrichtung hinterlegter Zusammenhang zwischen einer maximalen
Wasserbeladung LWmax und der Temperatur TP herangezogen wird;
- (d) Verfolgen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung LW;
- (e) Heranziehen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung Lw zur Bestimmung einer Restfeuchte RW in den Wäschestücken;
- (f) Vergleichen der Restfeuchte RW mit einer vorgegebenen Restfeuchte RWset; und
- (g) Beenden des Trocknungsprozesses bei Erreichen oder Unterschreiten der vorgegebenen
Restfeuchte RWset.
[0020] Hierbei wird in einer bevorzugten Ausführungsform in den Schritten (e) und (f) als
Maß für die vorgegebene Restfeuchte R
Wset eine vorgegebene minimale Wasserbeladung L
Wmin der Prozessluft verwendet.
[0021] Der Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt im Allgemeinen zeitgleich mit
der Einleitung eines Trocknungsprogrammes. Bei diesem werden im Allgemeinen die Heizung
sowie das Gebläse eingeschaltet, um erhitzte Prozessluft zur Trocknung von feuchten
Wäschestücken in die Trommel zu leiten.
[0022] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, in welcher im Allgemeinen
nur ein Temperatursensor und ein Feuchtesensor verwendet werden, sind ein Temperatursensor
und ein Feuchtesensor im Prozessluftkanal entweder vor oder nach der Trommel angeordnet.
[0023] In einer hierzu alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
im Prozessluftkanal jeweils vor und nach der Trommel jeweils ein Temperatursensor
und ein Feuchtesensor angeordnet, wobei dann
im Schritt (a) die relative Feuchtigkeit H
rel als relative Feuchtigkeit H
relvor vor und als relative Feuchtigkeit H
relnach nach der Trommel gemessen wird; im Schritt (b) die Temperatur T
P der Prozessluft als Temperatur T
Pvor der Prozessluft vor und als Temperatur T
Pnach der Prozessluft nach der Trommel gemessen wird;
im Schritt (c) aus den relativen Feuchtigkeiten H
relnach und H
relvor unter Berücksichtigung der Temperaturen T
Pnach und T
Pvor eine absolute Wasserbeladung L
Wnach der Prozessluft nach der Trommel und eine absolute Wasserbeladung L
wvor vor der Trommel berechnet wird, und daraus eine Differenz ΔL
W = L
Wnach - L
Wvor berechnet wird;
im Schritt (d) der zeitliche Verlauf der Differenz ΔL
W der Wasserbeladung L
W verfolgt wird; und
im Schritt (e) der zeitliche Verlauf der Differenz ΔL
W der Wasserbeladung L
W der Prozessluft zur Bestimmung der Restfeuchte R
W in den Wäschestücken herangezogen wird.
[0024] Es ist beim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, dass eine Anfangsfeuchte L
Winit berücksichtigt wird, wobei ein in der Steuereinrichtung hinterlegter Zusammenhang
zwischen der Anfangsfeuchte L
Winit und der vorgegebenen Restfeuchte R
Wset herangezogen wird.
[0025] Die eingesetzten Temperatursensoren und Feuchtigkeitssensoren sind nicht eingeschränkt,
solange mit ihnen eine Temperatur bzw. eine relative Feuchtigkeit der Prozessluft
gemessen werden können. Vorteilhaft werden jedoch Sensoren eingesetzt, mit denen Temperatur
und relative Feuchtigkeit der Prozessluft gleichzeitig gemessen werden können.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher als Temperatursensor
und als Feuchtigkeitssensor ein Dualsensor verwendet, mit dem gleichzeitig die Temperatur
T
P und die relative Feuchtigkeit H
rel der Prozessluft gemessen werden kann.
[0027] Bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Ermittlung der Restfeuchte über die absolute
Beladung der Prozessluft mit Wasser wird vorteilhaft der Einfluss des Luftdruckes
berücksichtigt.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher im
Prozessluftkanal mindestens ein Drucksensor vorhanden, welcher den Druck P
P der Prozessluft misst, welcher dann für die Bestimmung der Wasserbeladung L
W herangezogen wird, wobei ein in der Steuereinrichtung hinterlegter Zusammenhang zwischen
dem Druck P
P, einer maximalen Wasserbeladung L
Wmax und der Temperatur T
P herangezogen wird.
[0029] Bevorzugt wird als Drucksensor ein Tripelsensor herangezogen, mit dem gleichzeitig
auch die relative Feuchtigkeit H
rel und die Temperatur T
P gemessen werden kann.
[0030] Ein Trocknungsprozess in einem Kondensationstrockner wird insbesondere auch durch
einen Luftstrom der Prozessluft beeinflusst, da die Größe des Luftstroms auch bestimmt,
wie lange eine bestimmte Luftmenge in Kontakt mit feuchten Wäschestücken sein kann.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher
der Luftstrom A
P der Prozessluft eingestellt oder gemessen und für die Festlegung der vorgegebenen
Restfeuchte R
Wset berücksichtigt, wobei ein in der Steuereinrichtung hinterlegter Zusammenhang zwischen
dem Luftstrom A
P und der Restfeuchte R
Wset herangezogen wird. Als Maß für den Luftstrom A
P der Prozessluft kann dabei eine Drehzahl oder Leistungsaufnahme des Prozessluftgebläses
angesehen wird. Allerdings kann durch ein Durchflussmessgerät auch ein tatsächlicher
Luftstrom der Prozessluft gemessen und dann als Luftstrom A
P der Prozessluft angesehen werden.
[0032] Der Feuchtegrad der Wäschestücke, d.h. die Feuchte oder Restfeuchgte, ändert sich
während eines Trocknungsprozesses, da zunächst Oberflächenwasser und schließlich Poren-
und Kapillarwasser aus dem Gewebe der Wäschestücke verdampft. Abhängig von der Feuchte
der Wäschestücke zu Beginn des Trocknungsprozesses und der Gewebeart ist der Verlauf
eines Feuchtegrads in einem Trocknungsprozess unterschiedlich und eine kontinuierliche
und genaue Ermittlung eines Feuchtegrads daher vorteilhaft für eine wäscheschonende
und energieeffiziente Trocknung der Wäschestücke, sowie eine genaue Steuerung der
Endrestfeuchte bezüglich eines vorgegebenen Wertes wie beispielsweise "bügeltrocken".
[0033] Ein Trocknungsprozess wird somit durch die Anteile von Oberflächenwasser und im Inneren
der Wäschestücke vorhandenem Wasser beeinflusst, wobei letzteres nur relativ langsam
aus den Wäschestücken entfernt wird. Ein Trocknungsprozess hängt daher auch von der
Beladung mit Wäschestücken ab.
[0034] Für die Vorgabe einer Restfeuchte R
Wset ist es jedenfalls vorteilhaft, wenn die Beladungsmenge der Trommel mit Wäschestücken
und/oder die Anfangsfeuchte der Wäschestücke berücksichtigt werden können.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher
eine Beladung W der Trommel mit Wäschestücken für die Festlegung der vorgegebenen
Restfeuchte R
Wset berücksichtigt, wobei ein in der Steuereinrichtung hinterlegter Zusammenhang zwischen
der Beladung W und der Restfeuchte R
Wset herangezogen wird.
[0036] Die Beladungsmenge und/oder Anfangsfeuchte kann von einem Benutzer eingestellt oder
vorzugsweise durch den Trockner ermittelt werden. Hierzu sind verschiedene Verfahren
möglich. Dabei bezieht sich eine ermittelte Beladungsmenge auf die Trockenmasse der
in die Trommel eingebrachten zu trocknenden Wäschestücke. Wäschestücke besitzen jedoch
zu Beginn des Trocknungsprozesses einen Feuchtigkeitsgehalt, bezogen auf die Trockenmasse
der Wäschestücke, beispielsweise von etwa 60% nach einem Waschverfahren und einem
Schleudern bei 1200 U/min. Zudem verhalten sich unterschiedliche Beladungsmengen in
einem Trocknungsprozess unterschiedlich. So kann sich beispielsweise ein Trocknungsprozess
bei voller Beladung verlängern gegenüber einem Trocknungsprozess bei halber Beladung.
Ebenso kann die Dauer der einzelnen im Trocknungsprozess durchlaufenen Phasen unterschiedlich
sein.
[0037] Die Art der Bestimmung der Beladung W der Trommel mit Wäschestücken ist erfindungsgemäß
nicht eingeschränkt. So kann die Beladung beispielsweise durch Eingabe durch den Benutzer
festgelegt werden. Im Allgemeinen wird die Beladung der Trommel jedoch durch den Trockner
ermittelt, beispielsweise durch Auswiegen der Trommel und/oder durch Auswertung eines
Motorstromes und/oder einer elektrischen Leistung des elektrischen Antriebsmotors.
Bevorzugt wird die Beladung durch Auswertung eines Motorstromes und/oder einer elektrischen
Leistung des elektrischen Antriebsmotors ermittelt. Wird beispielsweise die an den
elektrischen Antriebsmotor abgegebene Leistung konstant gehalten, so kann zur Bestimmung
des Beladungszustandes der Trommel die Abhängigkeit des Motorstromes von einer Last
des elektrischen Antriebsmotors genutzt werden. Dabei kann insbesondere ein Verlauf
des Stromes innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes, beispielsweise bei einem Hochlauf
der Trommel, verfolgt werden. Dabei kann über die Abhängigkeit des Drehmoments des
elektrischen Antriebsmotors von dem Beladungszustand der Trommel sowie aufgrund der
Abhängigkeit des Drehmoments von dem Motorstrom auf die Beladung geschlossen werden.
[0038] Allerdings ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren in bevorzugten Ausführungsformen
auch die Bestimmung und Berücksichtigung der Beladungsmenge mit Wäschestücken und/oder
der Anfangsfeuchte der Wäschestücke.
[0039] Beim erfindungsgemäßen Verfahren können diese Eigenschaften von Wäschestücken nämlich
vorteilhaft bestimmt werden, indem ein Maximalwert der absoluten Wasserbeladung bestimmt
wird. Vorteilhaft kann hierbei auch eine Art der Wäschestücke und damit der Fasern
berücksichtigt werden.
[0040] Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann auch der Zeitpunkt des Auftretens des Maximums
der absoluten Wasserbeladung L
W bestimmt werden. Bei dieser Ausführungsform wird eine im Kondensationstrockner im
Allgemeinen vorhandene Zeitmessvorrichtung verwendet. Vorzugsweise ist außerdem in
der Steuereinrichtung ein Zusammenhang zwischen einer Beladung mit Wäschestücken sowie
dem Zeitpunkt des Maximums der Wasserbeladung hinterlegt.
[0041] Erfindungsgemäß ist somit ein Verfahren bevorzugt, bei dem im Kondensationstrockner
der bis zum Erreichen des Maximums L
Wmax einer Wasserbeladung L
W vergangene vergangene Zeitraum Δt
max gemessen und in Hinblick auf eine Beladung W der Trommel mit Wäschestücken ausgewertet
wird. Dabei ist in der Steuereinrichtung im Allgemeinen ein Zusammenhang zwischen
dem Zeitraum Δt
max und der Beladung W der Trommel mit Wäschestücken hinterlegt.
[0042] Außerdem ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass das Maximum L
Wmax einer Wasserbeladung L
W in Hinblick auf eine Beladung W der Trommel mit Wäschestücken ausgewertet wird, wobei
ein in der Steuereinrichtung für verschiedene Anfangsfeuchten L
Winit hinterlegter Zusammenhang zwischen der Beladung W der Trommel und dem Maximum L
Wmax herangezogen wird.
[0043] Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Kondensationstrockner mit einem Prozessluftkanal,
in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses in einem Kreislauf bewegt wird, einer
Heizung, einer Trommel mit darin platzierten Wäschestücken, und einer Steuereinrichtung,
wobei im Prozessluftkanal ein Wärmetauscher zur Kondensation von Wasser aus feuchtwarmer
Prozessluft sowie mindestens ein Feuchtesensor angeordnet sind, und wobei die Steuereinrichtung
zur Durchführung eines Trocknungsprozesses eingerichtet ist, der die folgenden Schritte
umfasst:
- (a) Messen einer relativen Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft mit dem Feuchtesensor;
- (b) Messen einer Temperatur TP der Prozessluft mit einem Temperatursensor;
- (c) Ermitteln einer absoluten Wasserbeladung LW der Prozessluft aus der relativen Feuchtigkeit Hrel unter Berücksichtigung der Temperatur TP, wobei ein in der Steuereinrichtung hinterlegter Zusammenhang zwischen einer maximalen
Wasserbeladung LWmax und der Temperatur TP herangezogen wird;
- (d) Verfolgen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung LW;
- (e) Heranziehen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung LW zur Bestimmung einer Restfeuchte RW in den Wäschestücken;
- (f) Vergleichen der Restfeuchte RW mit einer vorgegebenen Restfeuchte RWset; und
- (g) Beenden des Trocknungsprozesses bei Erreichen oder Unterschreiten der vorgegebenen
Restfeuchte RWset.
[0044] Erfindungsgemäß ist ein Kondensationstrockner bevorzugt, bei dem ein Temperatursensor
und ein Feuchtesensor im Prozessluftkanal vor und/oder nach der Trommel angeordnet
sind.
[0045] Vorzugsweise wird als Temperatursensor und als Feuchtesensor ein Tripelsensor verwendet,
mit welchem neben der Temperatur T
P und der relativen Feuchtigkeit H
rel auch ein Luftdruck P
P der Prozessluft gemessen werden kann.
[0046] Im Allgemeinen ist beim erfindungsgemäßen Kondensationstrockner eine Kondensatpumpe
in einer Kondensatwanne oder einem mit der Kondensatwanne verbundenen Kondensatkanal
angeordnet. Die Kondensatwanne ist im Allgemeinen über einen sogenannten Kondensatkanal
mit einem Behälter zur Zwischenspeicherung des Kondensats, d.h. einem Kondensatbehälter,
oder mit einer Abwasserleitung zur Entsorgung des Kondensats verbunden. Da in der
Regel die Kondensatwanne in der Bodengruppe des Kondensationstrockners angeordnet
ist und das Kondensat entgegen der Schwerkraft aus dieser entfernt wird, ist im erfindungsgemäßen
Kondensationstrockner vorzugsweise in der Kondensatwanne oder im Kondensatkanal eine
Kondensatpumpe angeordnet.
[0047] Der erfindungsgemäße Kondensationstrockner verfügt über eine Heizung, insbesondere
eine elektrische Heizung oder eine Gasheizung, wobei eine elektrische Heizung bevorzugt
verwendet wird. Die Heizung dient zur Erwärmung der Prozessluft vor dem Einleiten
in die Trommel des Kondensationstrockners.
[0048] Zur Beförderung der Prozessluft weist der Kondensationstrockner zudem im Prozessluftkanal
ein Gebläse auf, welches hierin auch als Prozessluftgebläse bezeichnet wird.
[0049] Im erfindungsgemäßen Kondensationstrockner, der insbesondere als Umlufttrockner ausgestaltet
ist, ist mindestens ein Wärmetauscher zur Entfeuchtung der feuchtwarmen Prozessluft
vorhanden. Dies wird im Allgemeinen durch eine Abkühlung der feuchtwarmen Prozessluft
erreicht. Der Wärmetauscher benutzt zur Entfeuchtung der Prozessluft im Allgemeinen
ein Kühlmedium, beispielsweise Kühlluft oder ein Kältemittel.
[0050] Der Wärmetauscher ist insbesondere ein Luft-Luft-Wärmetauscher oder eine Wärmesenke
einer Wärmepumpe, insbesondere ein Verdampfer.
[0051] Eine Wärmepumpe ist dabei durch zwei Wärmetauscher charakterisiert, nämlich eine
Wärmesenke, in welcher Wärme aufgenommen wird, eine Wärmequelle, in welcher Wärme
abgegeben wird, und eine Pumpeinrichtung, welche Wärme von der Wärmesenke zur Wärmequelle
gegebenenfalls unter Temperaturänderung transferiert. Bei einem mit einer Wärmepumpe
vom Kompressor-Typ ausgestatteten Kondensationstrockner erfolgt die Kühlung der warmen,
mit Feuchtigkeit beladenen Prozessluft im Wesentlichen in der auch als Verdampfer
bezeichneten Wärmesenke der Wärmepumpe, wo die übertragene Wärme zur Verdampfung eines
in der als Kreislauf ausgestalteten Pumpeinrichtung zirkulierenden Kältemittels verwendet
wird. Das aufgrund der Erwärmung verdampfte Kältemittel wird in der Pumpeinrichtung
über einen Kompressor der Wärmequelle, die ein Verflüssiger für das Kältemittel ist,
der Wärmepumpe zugeführt, wo aufgrund der Verflüssigung des gasförmigen Kältemittels
Wärme freigesetzt wird. Hinter dem Verflüssiger wird das dann flüssige Kältemittel
in einer Drossel der Pumpeinrichtung entspannt, wodurch sein Binnendruck herabgesetzt
wird, und gelangt schließlich zurück zum Verdampfer.
[0052] Beim erfindungsgemäßen Kondensationstrockner befindet sich im Prozessluftkanal vorzugsweise
ein Luft-Luft-Wärmetauscher oder ein Verdampfer einer Wärmepumpe. Wird ein Luft-Luft-Wärmetauscher
verwendet, ist in diesem vorzugsweise ein Kühlluftkanal vorhanden, durch den vergleichsweise
kühle Luft, insbesondere aus einem Aufstellraum des Trockners, als Kühlmedium mittels
eines Kühlluftgebläses hindurch geleitet wird.
[0053] Der erfindungsgemäße Kondensationstrockner ist insbesondere ein Wäschetrockner an
sich oder ein Waschtrockner. Ein Waschtrockner ist hierbei ein Kombinationsgerät,
das über eine Waschfunktion zum Waschen von Wäsche und über eine Trocknungsfunktion
zum Trocknen von feuchter Wäsche verfügt.
[0054] Der Kondensationstrockner weist vorteilhaft eine optische und/oder akustische Anzeigevorrichtung
für unterschiedliche Zustände des Kondensationstrockners auf. Hierzu wird vorzugsweise
eine optische Anzeigevorrichtung verwendet. Die Anzeigevorrichtung kann beispielsweise
durch Ausgabe eines Textes oder durch Aufleuchten verschiedenfarbiger Leuchtdioden
Informationen über den Betrieb des Trockners geben, beispielsweise über den Verlauf
der absoluten Wasserbeladung L
W und/oder der Restfeuchte R
W der Wäschestücke, über die Beladungsmenge, die Phase des Trocknungsprozesses, beispielsweise
Aufheizphase, stationäre Phase, instationäre Phase, oder die verbleibende Restlaufzeit
eines Trocknungsprozesses.
[0055] Verfahren und Kondensationstrockner der Erfindung haben mehrere Vorteile. Vorteile
der Erfindung sind insbesondere, dass in einem Trocknungsprozess eine gewünschte Restfeuchte
von Wäschestücken verbessert eingestellt werden kann, so dass auch die Beendigung
eines Trocknungsprozesses optimiert erfolgt kann. Dabei können in Ausführungsformen
der Erfindung Wäscheeigenschaften wie Beladung und Feuchtegrad, auf genaue Weise durch
eine Auswertung des zeitlichen Verlaufs der absoluten Wasserbeladung der Prozessluft
während des Trocknungsprozesses ermittelt und berücksichtigt werden. Das Durchlaufen
der einzelnen Phasen eines Trocknungsprozesses und insbesondere die Steuerung eines
Trocknungsprozesses zum Erreichen eines vorgegebenen Restfeuchtegehaltes der Wäschestücke
sind in Ausführungsformen der Erfindung für jede individuelle Beladung der Trommel
mit Wäschestücken möglich. Das erfindungsgemäße Verfahren und der erfindungsgemäße
Kondensationstrockner erlauben somit eine an die Anforderungen des Benutzers angepasste
individuelle, energieeffiziente und wäscheschonende Durchführung eines Trocknungsprozesses.
[0056] Nach einer von der Beladung und Anfangsrestfeuchte abhängigen Aufheizphase befindet
sich der Trocknungsprozess im Allgemeinen im stationären Zustand. Die relative Feuchtigkeit
der Prozessluft am Trommelaustritt kann bis 100% steigen. Beide Wasserbeladungen,
vor und nach der Trommel, haben ein Maximum. Die Differenz der beiden als Maß der
Wasseraufnahme der Prozessluft infolge der Wäschetrocknung sinkt danach mit zunehmender
Trocknungsdauer. Der Zusammenhang zwischen Trockengrad der Wäsche, d.h. Restfeuchte,
und der Differenz der Wasserbeladung kann dann als ein gutes Abschaltkriterium für
die Heizung der Prozessluft und damit die Beendigung des Trocknungsprozesses dienen.
Dieses Abschaltkriterium ist im Allgemeinen von der Beladung und dem Prozessluftvolumenstrom
abhängig, aber nahezu von der Anfangsrestfeuchte unabhängig, wobei diese Einflussfaktoren
in Ausführungsformen der Erfindung berücksichtigt werden.
[0057] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügte
Figur 1 erläutert.
[0058] Die Figur 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Trockner, der als Kondensationstrockner
ausgestaltet ist, wobei die Pfeile die Fließrichtung der Prozessluft anzeigen. Andere
Ausführungsformen sind denkbar.
[0059] Der in Figur 1 dargestellte Trockner 1 weist eine um eine horizontale Achse drehbare
Trommel 3 für die Aufnahme von zu trocknenden, hier nicht gezeigten, Wäschestücken,
auf, innerhalb welcher Mitnehmer 5 zur Bewegung von Wäschestücken während einer Trommeldrehung
angebracht sind. Die Prozessluft wird im Prozessluftkanal 2 mittels eines Prozessluftgebläses
6 über einen Luft-Luft-Wärmetauscher 14 und eine elektrische Heizung 4 durch die Trommel
3 geführt. Dabei wird von der elektrischen Heizung 4 erwärmte Luft durch den Trommeleingang
19 von hinten, d.h. von der einer Tür 12 gegenüber liegenden Seite der Trommel 3,
durch deren gelochten Boden in die Trommel 3 geleitet.
[0060] Nach Austritt aus der Trommel 3 strömt die mit Feuchtigkeit beladene Prozessluft
durch die Befüllöffnung der Trommel 3 durch ein Flusensieb 11 innerhalb der die Befüllöffnung
verschließenden Tür 12. Anschließend wird der Prozessluftstrom in der Tür 12 nach
unten durch den Trommelausgang 18 in den Prozessluftkanal 2 umgelenkt und zum Luft-Luft-Wärmetauscher
14 geleitet, durch den Kühlluft in einem Kühlluftkanal 15 mittels eines Kühlluftgebläses
16 befördert werden kann. Im Luft-Luft-Wärmetauscher 14 kondensiert infolge Abkühlung
ein mehr oder weniger großer Teil der von der Prozessluft aus den Wäschestücken aufgenommenen
Feuchtigkeit und wird in einer Kondensatwanne 17 aufgefangen.
[0061] Die Steuerung des Trockners 1 erfolgt über eine Steuereinrichtung 8, die vom Benutzer
über eine Bedieneinheit 7 geregelt werden kann. Zwei Tripelsensoren 9, 10, nämlich
ein Tripelsensor 9 am Trommelausgang 18 und ein Tripelsensor 10 am Trommeleingang
19, sind mit der Steuereinrichtung 8 verbunden. Die Tripelsensoren können jeweils
eine relative Luftfeuchtigkeit, eine Temperatur und den Luftdruck der Prozessluft
messen und damit die Messwerte liefern die für das erfindungsgemäße Verfahren und
bevorzugte Ausführungsformen davon erforderlich sind, so dass die Restfeuchte der
Wäschestücke und insbesondere auch eine Beladung der Trommel 3 mit Wäschestücken ermittelt
werden kann. Hierzu ist im Kondensationstrockner auch eine Zeitmesseinrichtung 20
vorhanden.
[0062] Bei der in der Figur 1 gezeigten Ausführungsform werden das Prozessluftgebläse 6
und die Trommel 3 durch den Antriebsmotor 13 angetrieben. Der Antriebsmotor 13 ist
bei dieser Ausführungsform ein bürstenloser Gleichstrommotor (BLDC). Die Trommel ist
dabei stark untersetzt, beispielsweise im Verhältnis 1:55, wohingegen das Prozessluftgebläse
nicht untersetzt ist, sondern vom Antriebsmotor mit einem Drehzahlverhältnis 1:1 angetrieben
wird.
[0063] Eine Anzeigevorrichtung 21 ermöglicht die Anzeige einer Restlaufzeit des Trocknungsprozesses
im Hinblick auf einen vom Benutzer gewählten Restfeuchtewert, beispielsweise bügeltrocken,
oder die Anzeige der ermittelten Beladung oder sonstiger Zustände des Trockners oder
die Anzeige des Status des Trocknungsprozesses, beispielsweise in farblich differenzierter
Form.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0064]
- 1
- Trockner
- 2
- Prozessluftkanal
- 3
- Trommel
- 4
- (Elektrische) Heizung
- 5
- Mitnehmer
- 6
- Prozessluftgebläse, Gebläse
- 7
- Bedieneinheit
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Tripelsensor, Sensor für die Messung von Temperatur, relativer Feuchte und Luftdruck
am Trommelausgang
- 10
- Tripelsensor, Sensor für die Messung von Temperatur, relativer Feuchte und Luftdruck
am Trommeleingang
- 11
- Flusensieb
- 12
- Tür
- 13
- drehzahlvariabler Antriebsmotor; insbesondere BLDC-Motor
- 14
- Wärmetauscher; insbesondere Luft-Luft-Wärmetauscher
- 15
- Kühlluftkanal
- 16
- Kühlluftgebläse
- 17
- Kondensatwanne
- 18
- Trommelausgang
- 19
- Trommeleingang
- 20
- Zeitmessvorrichtung, Uhr
- 21
- (Optische) Anzeigevorrichtung
1. Verfahren zum Betrieb eines Kondensationstrockners (1) mit einem Prozessluftkanal
(2), in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses (6) in einem Kreislauf bewegt wird,
einer Heizung (4), einer Trommel (3) mit darin platzierten Wäschestücken, und einer
Steuereinrichtung (8), wobei im Prozessluftkanal (2) ein Wärmetauscher (14) zur Kondensation
von Wasser aus feuchtwarmer Prozessluft sowie mindestens ein Feuchtesensor (9,10)
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Trocknungsprozess die folgenden Schritte umfasst:
(a) Messen einer relativen Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft mit dem Feuchtesensor (9,10);
(b) Messen einer Temperatur TP der Prozessluft mit einem Temperatursensor (9,10);
(c) Ermitteln einer absoluten Wasserbeladung LW der Prozessluft aus der relativen Feuchtigkeit Hrel unter Berücksichtigung der Temperatur TP, wobei ein in der Steuereinrichtung (8) hinterlegter Zusammenhang zwischen einer
maximalen Wasserbeladung LWmax und der Temperatur TP herangezogen wird;
(d) Verfolgen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung LW;
(e) Heranziehen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung LW zur Bestimmung einer Restfeuchte RW in den Wäschestücken;
(f) Vergleichen der Restfeuchte RW mit einer vorgegebenen Restfeuchte RWset ; und
(g) Beenden des Trocknungsprozesses bei Erreichen oder Unterschreiten der vorgegebenen
Restfeuchte RWset.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schritten (e) und (f) als Maß für die vorgegebene Restfeuchte Rwset eine vorgegebene minimale Wasserbeladung Lwmin der Prozessluft verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperatursensor (10) und ein Feuchtesensor (10) im Prozessluftkanal (2) entweder
vor oder nach der Trommel (3) angeordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Prozessluftkanal jeweils vor und nach der Trommel (3) jeweils ein Temperatursensor
(9,10) und ein Feuchtesensor (9,10) angeordnet sind und
im Schritt (a) die relative Feuchtigkeit Hrel als relative Feuchtigkeit Hrelvor vor und als relative Feuchtigkeit Hrelnach nach der Trommel (3) gemessen wird;
im Schritt (b) die Temperatur TP der Prozessluft als Temperatur TPvor der Prozessluft vor und als Temperatur TPnach der Prozessluft nach der Trommel (3) gemessen wird; im Schritt (c) aus den relativen
Feuchtigkeiten Hrelnach und Hrelvor unter Berücksichtigung der Temperaturen TPnach und TPvor eine absolute Wasserbeladung LWnach der Prozessluft nach der Trommel und eine absolute Wasserbeladung Lwvor vor der Trommel berechnet wird, und daraus eine Differenz ΔLw = LWnach - Lwvor berechnet wird;
im Schritt (d) der zeitliche Verlauf der Differenz ΔLW der Wasserbeladung LW verfolgt wird; und
im Schritt (e) der zeitliche Verlauf der Differenz ΔLW der Wasserbeladung LW der Prozessluft zur Bestimmung der Restfeuchte RW in den Wäschestücken herangezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anfangsfeuchte LWinit der Wäschestücke berücksichtigt wird, wobei ein in der Steuereinrichtung hinterlegter
Zusammenhang zwischen der Anfangsfeuchte LWinit und der vorgegebenen Restfeuchte RWset herangezogen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Temperatursensor (9,10) und als Feuchtigkeitssensor (9,10) ein Dualsensor verwendet
wird, der gleichzeitig die Temperatur TP und die relative Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft gemessen werden kann.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Prozessluftkanal (2) mindestens ein Drucksensor (9,10) vorhanden ist, welcher
den Druck PP der Prozessluft misst, welcher dann für die Bestimmung der Wasserbeladung LW herangezogen wird, wobei ein in der Steuereinrichtung (8) hinterlegter Zusammenhang
zwischen dem Druck PP, einer maximalen Wasserbeladung LWmax und der Temperatur TP herangezogen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Drucksensor (9,10) ein Tripelsensor herangezogen wird, mit dem gleichzeitig auch
die relative Feuchtigkeit Hrel und die Temperatur TP gemessen werden kann.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom AP der Prozessluft eingestellt oder gemessen und für die Festlegung der vorgegebenen
Restfeuchte RWset berücksichtigt wird, wobei ein in der Steuereinrichtung (8) hinterlegter Zusammenhang
zwischen dem Luftstrom AP und der Restfeuchte RWset herangezogen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Beladung W der Trommel (3) mit Wäschestücken für die Festlegung der vorgegebenen
Restfeuchte RWset berücksichtigtwird, wobei ein in der Steuereinrichtung (8) hinterlegter Zusammenhang
zwischen der Beladung W und der Restfeuchte RWset herangezogen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Kondensationstrockner (1) der bis zum Erreichen des Maximums LWmax einer Wasserbeladung LW vergangene Zeitraum Δtmax gemessen und in Hinblick auf eine Beladung W der Trommel (3) mit Wäschestücken ausgewertet
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Maximum LWmax einer Wasserbeladung LW in Hinblick auf eine Beladung W der Trommel (3) mit Wäschestücken ausgewertet wird,
wobei ein in der Steuereinrichtung (8) für verschiedene Anfangsfeuchten LWinit hinterlegter Zusammenhang zwischen der Beladung W der Trommel (3) und dem Maximum
LWmax herangezogen wird.
13. Kondensationstrockner (1) mit einem Prozessluftkanal (2), in welchem Prozessluft mittels
eines Gebläses (6) in einem Kreislauf bewegt wird, einer Heizung (4), einer Trommel
(3) mit darin platzierten Wäschestücken, und einer Steuereinrichtung (8), wobei im
Prozessluftkanal (2) ein Wärmetauscher (14) zur Kondensation von Wasser aus feuchtwarmer
Prozessluft sowie mindestens ein Feuchtesensor (9,10) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (8) zur Durchführung eines Trocknungsprozesses eingerichtet
ist, der die folgenden Schritte umfasst:
(a) Messen einer relativen Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft mit dem Feuchtesensor (9,10);
(b) Messen einer Temperatur TP der Prozessluft mit einem Temperatursensor (9,10);
(c) Ermitteln einer absoluten Wasserbeladung LW der Prozessluft aus der relativen Feuchtigkeit Hrel unter Berücksichtigung der Temperatur TP, wobei ein in der Steuereinrichtung (8) hinterlegter Zusammenhang zwischen einer
maximalen Wasserbeladung LWmax und der Temperatur TP herangezogen wird;
(d) Verfolgen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung LW;
(e) Heranziehen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung Lw zur Bestimmung einer Restfeuchte RW in den Wäschestücken;
(f) Vergleichen der Restfeuchte RW mit einer vorgegebenen Restfeuchte RWset ; und
(g) Beenden des Trocknungsprozesses bei Erreichen oder Unterschreiten der vorgegebenen
Restfeuchte RWset.
14. Kondensationstrockner nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperatursensor (9,10) und ein Feuchtesensor (9,10) im Prozessluftkanal (2)
vor und/oder nach der Trommel (3) angeordnet sind.
15. Kondensationstrockner nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Temperatursensor (9,10) und als Feuchtesensor (9,10) ein Tripelsensor verwendet
wird, mit welchem neben der Temperatur TP und der relativen Feuchtigkeit Hrel auch ein Luftdruck PP der Prozessluft gemessen werden kann.