[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zwischenstück für eine Spleissverbindung eines
Drahtseils.
[0002] Bei einem gattungsmässigen Drahtseil für Förderanlagen gemäss der Druckschrift
EP-A-1 040 221 sind zwischen einem jeden benachbarten Paar von Litzen Füllelemente vorgesehen, welche
aus einem polymeren oder elastomeren Werkstoff bestehen und eine orientierte molekulare
Struktur aufweisen. Diesen Füllelementen ist jeweils ein verbreiterter Fussabschnitt
zugeordnet, der den zwischen zwei Litzen und dem Kern gebildeten Raum ausfüllt und
auf dem zentralen Kern aufliegen kann.
[0003] Bei einem Stahldraht-Litzenseil gemäss der Druckschrift
EP-A-0 685 592 ist jeweils zwischen zwei benachbarten Drahtlitzen eine sich je über die Seillänge
erstreckende bandförmige Einlage vorhanden, welche sich aus einem Kopfteil, einem
Fussteil und einem dazwischen liegenden Mittelteil zusammensetzt. Die Fussteile sind
dabei keilförmig mit einem gegen die Litzen öffnenden Winkel ausgebildet.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber darin, ein Zwischenstück
für ein verspleisstes Drahtseil nach der eingangs erwähnten Gattung derart zu verbessern,
dass mit ihm ohne Mehraufwand in dessen Herstellung eine höhere Lebensdauer erzielt
wird und die im Betrieb entstehende Lärmerzeugung, wie Vibrationen, reduziert werden
können.
[0005] Erfindungsgemäss ist diese Aufgabe durch ein durch ein Zwischenstück nach den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Mit diesem erfindungsgemässen Zwischenstück für die Verwendung bei einem Verspleissen
eines Drahtseils ergibt sich ein gleichmässig zu- und abnehmender Seildurchmesser
von maximal 8% des Nenndurchmessers, was sich positiv auf die Laufruhe des Seils auswirkt,
und zudem lassen sich diese Zwischenstücke beim Verspleissen einfach einsetzen.
[0007] Weitere vorteilhafte Einzelheiten dieses Zwischenstücks bzw. eines verspleissten
Drahtseils im Rahmen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0008] Ausführungsbeispiele sowie weitere Vorteile der Erfindung sind nachfolgend anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Drahtseil im Querschnitt;
- Fig. 2
- eine teilweise perspektivische Darstellung eines Drahtseils in dem die beiden Enden
zusammengefügten Verspleissbereich;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt des Drahtseils im Bereich gemäss Fig. 2;
- Fig. 4
- einen Querschnitt des Drahtseils gemäss der Linie IV - IV nach Fig. 3; und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines bei der Verspleissstelle gemäss Fig. 3 eingefügten
Zwischenstücks.
[0009] Fig. 1 zeigt ein Drahtseil 10 mit mehreren aus verseilten Drähten 16 hergestellten
Litzen 15, die um eine Kunststoffseele 11 herum verseilt sind und zwischen diesen
längliche Einlagen 12 angeordnet sind. Diese sich über die gesamte Seillänge erstreckenden
Einlagen 12 sind in ihrem Querschnitt derart geformt, dass sie sich annähernd bis
zum Aussenumfang des Drahtseils 10 erstrecken. Dabei sind sie am Aussenumfang mit
einem annähernd dem halben Seildurchmesser entsprechenden Radius R versehen, um zusammen
mit den Litzen 15 annähernd einen gleichmässigen Aussendurchmesser zu bilden. In dem
mit den Litzen 15 in Berührung stehenden Bereich weisen sie beidseitig jeweils einen
den Litzen 15 entsprechenden Radius auf.
[0010] Solche Drahtseile 10 werden insbesondere als Zug- bzw. Förderseile mit hohen Belastungsanforderungen
verwendet, beispielsweise bei Seilbahnen, welche an einem stationären Tragseil hängend
geführt und mit einem Zugseil verbunden sind. Zug- bzw. Förderseile werden üblicherweise
bei der oberen und unteren Station um Rollen geführt und als Endlos-Seile durch eine
sogenannte Verspleissung von deren Enden ausgeführt oder durch eine Endbefestigung
zusammengehalten, was nicht näher gezeigt ist.
[0011] Es liegen die verseilten Litzen 15 über einen bestimmten Umfangsbereich 11' unmittelbar
auf der Kunststoffseele 11 auf, indes die Einlagen 12 jeweils innenseitig mit einem
Abstand a zur Kunststoffseele 11 angeordnet sind.
[0012] Dieser Umfangsbereich 11' bei einer jeweiligen Litze 15, bei welchem sie unmittelbar
auf der Kunststoffseele 11 aufliegt, entspricht bei Verwendung von insgesamt sechs
Litzen einem Winkelbereich α von vorzugsweise zwischen 40° und 60°.
[0013] Die Abstände a zwischen den Einlagen 12 und der Kunststoffseele 11 sind jeweils so
dimensioniert, dass diese mindestens annähernd jeweils einer Ausdehnung entsprechen,
welche durch das nach einer gewissen Anfangsbetriebszeit des Drahtseiles in radialer
Richtung nach aussen gerichtete Fliessen der Kunststoffseele 11 entsteht. Diese Ausdehnung
bewegt sich je nach Durchmesser der Seele und Belastung des Drahtseils im Millimeterbereich.
[0014] Die Einlagen 12 weisen jeweils mit ihrem zwischen zwei Litzen 15 durchragenden innenseitigen
Endteil 12' jeweils eine Dicke d' auf, die grösser als die Dicke d im schmälsten Bereich
der jeweiligen Einlage 12 ist, wobei diese innenseitigen Endteile 12' ausserhalb eines
gedachten Kreises 14 bei den Innenseiten der Litzen 15 enden, wie strichpunktiert
gezeigt ist. Dieser innenseitige Endteil 12' der Einlagen 12 ist jeweils abgerundet,
könnte aber auch elliptisch, als halbes Polygon oder sogar flach geformt sein.
[0015] Die Kunststoffseele 11 ist gegenüberliegend zu diesen Endteilen 12' mit Aussenflächen
11" versehen. Diese Aussenflächen 11" könnten im Prinzip mit Nuten mit einem sich
nach innen erstreckenden annähernd gleichen Radius wie die Endteile 12' der Einlagen
12 und dabei wendelförmig um die Kunststoffseele 11 herum versehen sein, dies mit
der gleichen Steigung wie die Litzen 15 verseilt sind, damit eine Überdeckung zwischen
den Nuten und den Endteilen 12' über die gesamte Seillänge gewährleistet ist.
[0016] Die Kunststoffseele 11 ist stabförmig ausgebildet und bei der Herstellung derart
aufgewärmt, dass sich die Litzen 15 mit ihrer gewellten Oberflächenstruktur durch
Verformung des Umfangbereichs 11' der Kunststoffseele 11 ein formschlüssige Aneinanderliegen
ergibt.
[0017] Die Kunststoffseele 11, hergestellt aus einem Stab aus einem biegsamen Kunststoff,
kann je nach Anwendung mit mindestens einer diesen Stab umgebenden Schicht aus einem
gut verformbaren Kunststoff zusammengesetzt sein. Der Stab kann aber auch aus mehreren
Kunststoffschichten bestehen.
[0018] Beim Verbinden der beiden Enden eines Drahtseils zwecks Herstellung eines endlosen
Drahtseils mittels einer an sich herkömmlichen Verspleissung wird im Wesentlichen
wie folgt vorgegangen:
- 1. Die beiden Drahtseilenden werden über eine bestimmte Länge nebeneinander gelegt.
- 2. Es werden bei beiden Drahtseilenden je über diese bestimmte Länge drei vorzugsweise
nebeneinanderliegende Litzen 15 weggenommen, wobei bei beiden Enden dieselben Litzen
abgewickelt werden.
- 3. Dann wird die Kunststoffseele 11 genauso bei beiden Drahtseilenden je über die
gleiche Länge wie diese Litzen 15 weggenommen und abgeschnitten.
- 4. In der Folge werden je diese drei nebeneinanderliegenden Litzen bei beiden Enden
an der Stelle der abgeschnittenen Kunststoffseele abgeschnitten, vorteilhaft beim
einen Ende die zuerst weggenommenen Litzen und beim anderen Ende die drei nicht abgewickelten
Litzen.
- 5. Anschliessend werden bei dem die drei noch längeren als die Seele vorhandenen Litzen
des einen Seilendes einzeln anstelle der gleichen abgeschnittenen Litzen beim andern
Seilende und vice versa jeweils über diese bestimmte Länge eingewickelt.
- 6. Diese Enden dieser ein- bzw. ausgewickelten Litzen sind beidseitig an je drei verschiedenen,
genügend weit auseinanderliegenden Verspleissstellen 10' beim Seil gewählt. Sie verfügen
über eine ausreichende noch frei vorstehende Länge, die jeweils mit einem Gummiband,
mit Gummi ummantelte Schnüre und/oder ähnlichem umwickelt werden.
- 7. Sodann wird die Kunststoffseele jeweils bei diesen sechs Verspleissstellen 10'
je um eine vorgegebene Distanz mittels entsprechenden Werkzeugen ausgedreht und abgeschnitten.
- 8. Nachher wird an diesen sechs Verspleissstellen 10' jeweils bei der herausgenommenen
Seele diese zwei vorstehenden Litzen 15', 15" in die eine bzw. andere Richtung ins
Zentrum des Seils mittels entsprechenden Werkzeugen eingedreht, dies bis zu der Stelle,
wo die Seele abgeschnitten worden ist, sodann das Seil fertig verspleisst ist.
[0019] Damit ist eine an sich bekannte Spleissart im Detail erläutert worden. Es gibt aber
noch andere Spleissarten, die von der Erfindung ebenfalls umfasst sind, aber nicht
noch näher erläutert sind.
[0020] Erfindungsgemäss sind, wie in Fig. 2 bis Fig. 5 veranschaulicht ist, an diesen sechs
Stellen 10', bei denen jeweils diese zwei Litzen 15', 15" in die eine bzw. andere
Richtung ins Zentrum des Seils eingedreht sind, je ein vorgeformtes Zwischenstück
20 eingelegt, damit der Aussendurchmesser des Drahtseils 10 bei dieser Stelle 10'
nach Norm maximal 8% grösser sein kann.
[0021] Bei diesem vorgeformten Zwischenstück 20 sind in seiner Längsrichtung verlaufende
Nuten 22, 23, 24 und eine Ausnehmung 21 vorgesehen, wobei in den Nuten die Litzen
15 eingelegt bzw. geführt sind. Diese Ausnehmung 21 und die Nuten 22, 23, 24 sind
im Querschnitt jeweils mit einem über die gesamte Länge gleichbleibenden Radius versehen,
welcher bei der Ausnehmung 21 dem halben Durchmesser der Seele 11 bzw. bei den Nuten
22, 23, 24 jeweils dem halben Durchmesser der Litzen 15 entspricht.
[0022] Dabei sind diesem länglichen Zwischenstück 20 bei seinen beiden Enden je eine dünne
Wand 20' zugeordnet, welche bei den von aussen ins Zentrum verlaufenden Litzen 15',
15", wie in Fig. 3 ersichtlich ist, zu liegen kommen. Demgegenüber ist dieses Zwischenstück
20 gegen die Mitte hin entsprechend dicker als an den Enden ausgebildet, dies bei
einer kontinuierlichen Veränderung der Dicken von aussen nach innen. Die Wände 20'
sind abhängig vom Seildurchmesser gestaltet
[0023] Im Rahmen der Erfindung sind diese jeweils ins Zentrum eingedrehten Litzen 15', 15"
über den im Innern befindlichen Bereich mit einem Spleissband 17 umwickelt, damit
diese Litzen 15', 15" zum einen über einen höheren Reibungskoeffizienten verfügen
und zum andern, dass ihre Durchmesser jeweils annähernd demjenigen der Kunststoffseele
11 entsprechen. Bei diesem Spleissband 17 handelt es sich um armierten Gummi oder
ähnlichem.
[0024] Je nach Litzenanzahl pro Seil kann diese Anzahl von einzusetzenden Zwischenstücken
20 variieren. Bei einem mit sieben oder acht Litzen versehenen Seil wären dann entsprechend
acht solcher Zwischenstücke mit einer unterschiedlichen Form vorgesehen.
[0025] Die Erfindung ist mit dem obigen Ausführungsbeispiel ausreichend dargetan. Sie könnte
aber noch durch weitere Varianten veranschaulicht sein. So könnte das Zwischenstück
mit einem oder mehreren Drähten in ihrem Innern verstärkt sein. Zudem könnte es aussen
eine separate Schicht aufweisen, welche aus einem Material bestehen würde, durch welche
die Litzen in dieser Schicht optimal einbettet und geschmiert wären.
1. Zwischenstück für ein verspleisstes Drahtseil, wobei das Zwischenstück (20) länglich
ausgebildet und derart vorgeformt ist, dass es in seiner Längsrichtung verlaufende
Ausnehmung (21) und zusätzlich rundum verteilte Nuten (22, 23, 24) aufweist, in welchen
Litzen (15, 15') des Drahtseils (10') einlegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (20) gegen die Mitte hin entsprechend dicker als an den Enden mit
den dünnen Wänden (20') ausgebildet ist, dies bei einer kontinuierlichen Veränderung
der Dicken von aussen nach innen.
2. Zwischenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese Ausnehmung (21) und die Nuten (22, 23, 24) im Querschnitt jeweils einen über
die gesamte Länge mit einem gleichbleibenden Radius versehen sind.
3. Verspleisstes Drahtseil mit wenigstens einem Zwischenstück nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei den Verspleissstellen (10') des Drahtseils (10), bei denen nach dem Verspleissen
die Kunststoffseele (11) über eine vorgegebene Distanz ausgedreht und abgeschnitten
ist und jeweils zwei Litzen (15', 15") in die eine bzw. andere Richtung ins Zentrum
des Seils eingedreht sind, mindestens ein vorgeformtes Zwischenstück (20) eingelegt
ist, damit der Aussendurchmesser des Drahtseils (10) bei dieser Stelle (10') minimal
grösser ist.
4. Drahtseil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass beim jeweils vorgeformten Zwischenstück (20) in seiner Längsrichtung verlaufende
Ausnehmung (21), welche einen Radius aufweist, der demjenigen einer Litze (15', 15")
entspricht, und zusätzlich rundum verteilte Nuten (22, 23, 24) vorgesehen sind, in
welchen die Litzen (15) eingelegt bzw. geführt sind.
5. Drahtseil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass diesem länglichen Zwischenstück (20) bei seinen beiden Enden je eine dünne Wand (20')
zugeordnet ist, welche bei den von aussen ins Zentrum verlaufenden Litzen (15', 15")
zu liegen kommen, demgegenüber dieses Zwischenstück (20) gegen die Mitte hin entsprechend
dicker als an den Enden ausgebildet, dies bei einer kontinuierlichen Veränderung der
Dicken von aussen nach innen.
6. Drahtseil nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in das Zentrum des Drahtseils (10) eingedrehte Litzen (15', 15") über den im
Zentrum befindlichen Bereich mit einem Kunststoffband (17) umwickelt sind.