[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckübersetzervorrichtung zur Druckerhöhung
in einem Druckfluidraum einer Kolben/Zylinder-Einheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und auf ein damit ausgerüstetes Gießaggregat für eine Druckgießmaschine sowie auf
ein zugehöriges Betriebsverfahren.
[0002] Eine solche Druckübersetzervorrichtung kommt beispielsweise zur Druckerhöhung in
einem Druckfluidraum einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit zum Einsatz, mit der ein
Gießaggregat einer Druckgießmaschine ausgerüstet ist. Sie kann aber darüber hinaus
für beliebige andere Zwecke überall dort verwendet werden, wo eine Druckerhöhung in
einem Druckfluidraum einer Kolben/Zylinder-Einheit benötigt wird, damit ein Arbeitskolben
bzw. Nutzkolben der Kolben/Zylinder-Einheit eine gewünschte Arbeits- bzw. Nutzfunktion
ausführt. In der vorliegend betrachteten Bauweise ist die Druckübersetzervorrichtung
selbst als Kolben/Zylinder-Einheit mit einem Druckübersetzerzylinder und einem in
diesem axialbeweglich geführten Druckübersetzerkolben gefertigt. In Druckgießmaschinen
dient die Druckübersetzervorrichtung vor allem dazu, den erhöhten Nachdruck für einen
Gießkolben gegen Ende eines Gießvorgangs bereitzustellen. Der Druckübersetzer wird
hierbei auch häufig als Multiplikator bezeichnet.
[0003] Herkömmlicherweise ist in einen Zulauf zum Druckfluidraum einer zu steuernden Gießkolben/Gießzylinder-Einheit
ein Rückschlagventil eingebaut, um einen Rückfluss von Druckmedium aus dem druckerhöhten
Druckfluidraum z.B. zurück zu einem Druckfluidspeicher zu vermeiden. Bei einer in
der Patentschrift
DE 19 49 360 C3 offenbarten Multiplikatorvorrichtung ist das Rückschlagventil in den Multiplikatorkolben
integriert.
[0004] Es sind verschiedentlich Druckübersetzervorrichtungen bekannt, bei denen der Druckübersetzerzylinder
einen Austrittsbereich, einen Zulaufbereich stromaufwärts des Austrittsbereichs und
einen Kolbenführungsraum aufweist. Der Druckübersetzerkolben beinhaltet ein im Kolbenführungsraum
geführtes Kolbenteil und eine sich vom Kolbenteil in Richtung Zulaufbereich erstreckende
Kolbenstange, die eine Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich in einer
maximal zurückbewegten Freigabestellung freigibt und in einer maximal vorbewegten
Blockierstellung mit einem freien Endabschnitt blockiert, mit dem sie sich in den
Austrittsbereich hinein erstreckt.
[0005] Die Patentschrift
EP 2 365 888 B1 offenbart eine solche Druckübersetzervorrichtung mit integriertem Rückschlagventil.
Im Austrittsbereich ist bei dieser bekannten Druckübersetzervorrichtung eine mit begrenztem
Hub axialbewegliche Ventilhülse angeordnet, die an ihrer dem Multiplikatorkolben zugewandten
Stirnseite einen konischen Ventilkegelsitz aufweist, der mit einer korrespondierend
konisch ventilkegelförmig gestalteten freien Stirnseite der Multiplikator-Kolbenstange
ein Rückschlagventil bildet. Dazu schließt die Ventilhülse mit ihrer Ventilsitz-Stirnseite
axial an den Zulaufbereich an, der als ein Zylinderabschnitt mit gegenüber einem Kolbenstangenführungsabschnitt
und einem eintrittsseitigen Abschnitt des Austrittsbereichs bzw. der Ventilhülse größerem
Durchmesser gebildet ist. Die Kolbenstange ist im Kolbenstangenführungsabschnitt des
Druckübersetzerzylinders zwischen dem Kolbenführungsraum und dem Zulaufbereich geführt.
Über eine oder mehrere Durchlassbohrungen am Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange
steht ein Kolbenraum des Multiplikators mit dem Zulaufbereich in Verbindung. Beim
Vorbewegen schlägt der Multiplikatorkolben gegen die zugewandte Stirnseite der Ventilhülse
an, wodurch das davon gebildete Rückschlagventil geschlossen wird. Anschließend nimmt
der Multiplikatorkolben die Ventilhülse bei der weiteren Vorwärtsbewegung mit.
[0006] Rückschlagventile sind gerade auch beim Einsatz in Gießkolben/Gießzylinder-Einheiten
von Druckgießmaschinen nicht unproblematisch. Sie bedeuten Herstellungsaufwand, sind
ausfallgefährdet und verschleißanfällig. So können bei federbetätigten Ventilen durch
Federbruch teils erhebliche Sekundärschäden auftreten.
[0007] Die Patentschrift
DE 10 2004 010 438 B3 offenbart einen für Hochdruckanwendungen bestimmten hydropneumatischen Druckübersetzer
mit mindestens einem, einen Hochdruckbereich enthaltenden Hydraulikzylinderbereich,
der einen Arbeitskolben umfasst, und mindestens einem Pneumatikzylinderbereich, der
einen Druckübersetzerkolben umfasst. Bei diesem Druckübersetzer wird die Vorwärtsbewegung
des Übersetzerkolbens gestartet, wenn der auf den Arbeitskolben ausgeübte Vorschubdruck
einen bestimmten Staudruckwert erreicht, bei dem z.B. ein dem Druckübersetzer vorgeschaltetes
Ventil schaltet, wenn ein von einer Arbeitskolbenstange getragenes Bearbeitungswerkzeug
an einem zu bearbeitenden Werkzeug zur Anlage kommt.
[0008] Eine ähnliche Differenzdrucksteuerung eines Druckübersetzerkolbens ist für eine druckübersetzte
Kraftzylindereinheit in der Offenlegungsschrift
DE 31 45 401 A1 vorgesehen. Bei dieser Differenzdrucksteuerung wird der auf einen Arbeitskolben in
Vorschubrichtung wirkende Fluiddruck über eine Saugdüse oder einen gesteuerten Schieber
zu einem Druckübersetzerraum rückgekoppelt, so dass auf den Druckübersetzerkolben
ein Differenzdruck wirkt, der ihn nach vorn bewegt, sobald der Differenzdruck einen
zugehörigen Mindestwert überschreitet.
[0009] Die Auslegeschrift
DE 20 17 951 offenbart eine Druckgießmaschine mit Multiplikator, bei dem in ähnlicher Weise die
Vorschubbewegung des Multiplikatorkolbens dann gestartet wird, wenn gegen Ende eines
Press- bzw. Gießkolbenhubs am Ende der Formfüllphase eines jeweiligen Gießvorgangs
der Druck im Arbeitsraum des Press-/Gießzylinders wegen der nun gefüllten Form ansteigt.
Ein auf einen bestimmten Druck einstellbares hydraulisches Vorsteuerelement betätigt
dann ein Zuschaltventil, um Druckfluid in einen Multiplikator-Kolbenraum einzuleiten.
[0010] Die Gebrauchsmusterschrift
DE 201 00 122 U1 offenbart einen insbesondere bei einer Stanzvorrichtung benutzten Druckübersetzer
mit einem Druckübersetzerzylinder und einem in diesem axialbeweglich geführten Druckübersetzerkolben,
wobei der Druckübersetzerkolben ein in einem Kolbenführungsraum des Druckübersetzerzylinders
geführtes Kolbenteil und eine sich vom Kolbenteil in einen Druckzylinder erstreckende
Kolbenstange aufweist. Zusätzlich sind ein weiterer Kolben und ein weiterer Zylinder
vorhanden, die beide hohlzylindrisch ausgebildet sind, wobei der Druckübersetzerzylinder
oder der Druckübersetzerkolben in der hohlzylindrischen Ausnehmung des weiteren Kolbens
angeordnet ist.
[0011] Die Offenlegungsschrift
WO 2010/070053 A1 offenbart eine Anordnung für eine Druckgießmaschine mit einem in einem Arbeitszylinder
aufgenommenen Antriebskolben und mit einem dem Arbeitszylinder vorgeschalteten Druckübersetzer,
wobei auf einer Seite des Antriebskolbens ein Kolbenraum und auf der anderen Seite
des Antriebskolbens ein Ringraum im Arbeitszylinder angeordnet ist. Der Ringraum des
Arbeitszylinders ist mittels einer Verbindungsleitung direkt oder über ein Rückschlagventil,
das im Druckübersetzer integriert angeordnet ist oder diesen überbrückt, mit dem Kolbenraum
des Arbeitszylinders verbindbar.
[0012] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Druckübersetzervorrichtung
der eingangs genannten Art zugrunde, die sich mit vergleichsweise geringem Aufwand
fertigen lässt und eine hohe Funktionszuverlässigkeit und geringe Verschleißneigung
besitzt. Weitere Ziele der Erfindung bestehen in der Bereitstellung eines mit einer
solchen Druckübersetzervorrichtung ausgerüsteten Gießaggregats für eine Druckgießmaschine
und eines Betriebsverfahrens hierfür.
[0013] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Druckübersetzervorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eines Gießaggregats mit den Merkmalen des
Anspruchs 9 und eines Betriebsverfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Druckübersetzervorrichtung weist der Austrittsbereich des
Druckübersetzerzylinders in einem Abschnitt, der vom freien Kolbenstangen-Endabschnitt
bei Bewegung von seiner Freigabestellung in seine Blockierstellung passiert wird,
einen Durchtrittsquerschnitt auf, der mindestens so groß ist wie ein Stangenquerschnitt
des freien Kolbenstangen-Endabschnitts. Dies hat zur Folge, dass sich der Druckübersetzerkolben
mit seiner Kolbenstange unbehindert in den Austrittsbereich hinein erstrecken kann,
wenn er zur Bereitstellung der gewünschten Druckerhöhung vorbewegt wird. Der Multiplikatorkolben
kann sich bei Bedarf mit seiner Kolbenstange durch den Austrittsbereich des Multiplikatorzylinders
hindurch und über diesen hinaus bis in den Druckfluidraum der angekoppelten Kolben/Zylinder-Einheit
hinein vorbewegen, um die gewünschte Druckerhöhung durch entsprechende Volumenverdrängung
bereitzustellen. Ein Rückschlagventil kann bei dieser Druckübersetzervorrichtung entfallen,
und durch den Wegfall entsprechender beweglicher Ventilbauteile verringert sich der
Herstellungsaufwand. Ausfälle und Fehlfunktionen, die durch ein derartiges Rückschlagventil
bei herkömmlichen Druckübersetzervorrichtungen auftreten können, entfallen ebenso,
wie z.B. Federbrüche von federbetätigten mechanischen Bauteilen.
[0015] Ein nennenswerter Rückfluss von Druckfluid aus dem Druckfluidraum einer angekoppelten
Kolben/Zylinder-Einheit bzw. aus dem Austrittsbereich des Druckübersetzerzylinders
zurück in den Zulaufbereich wird dadurch verhindert, dass der Multiplikatorkolben
mit seiner Kolbenstange in der Blockierstellung die ansonsten freigegebene Fluidverbindung
von Zulaufbereich und Austrittsbereich blockiert. Je nach Bedarf kann das Blockieren
dieser Fluidverbindung als vollständiges Absperren oder lediglich als ein überwiegendes
Absperren des maximalen Durchlassquerschnitts dieser Fluidverbindung realisiert sein.
In letzterem Fall verbleibt eine Restfluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich,
deren Durchflussquerschnitt deutlich geringer ist als der maximale Durchflussquerschnitt
bei in die Freigabestellung zurückbewegter Kolbenstange, z.B. kleiner als 10% und
vorzugsweise kleiner als 1% dieses maximalen Durchflussquerschnitts, in besonders
vorteilhaften Ausführungen im Bereich von ca. 0,01 % bis ca. 0,1% des maximalen Durchflussquerschnitts.
Eine solche Restfluidverbindung kann z.B. durch einen oder mehrere entsprechende Spaltbereiche
zwischen dem Außenumfang der Kolbenstange und einem Innenumfang eines gegenüberliegenden
zylindrischen Abschnitts des Austrittsbereichs gebildet sein. Sie führt in entsprechenden
Anwendungsfällen nicht zu einer merklichen Beeinträchtigung der Druckerhöhungsfunktion
der Druckübersetzervorrichtung, beispielsweise bei Verwendung in einem Gießaggregat
einer Druckgießmaschine unter Berücksichtigung des raschen Zeitablaufs einer typischen
Druckerhöhungsphase gegen Ende eines Gießvorgangs.
[0016] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist in der Druckübersetzer-Zulaufleitung, die in
einen Druckübersetzer-Kolbenraum des Kolbenführungsraums des Druckübersetzerzylinders
mündet, ein unabhängig von einem Druck im Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit
gesteuertes Druckübersetzer-Zulaufventil angeordnet, und der Austrittsbereich ist
rückschlagventilfrei ausgeführt. Mit letzterem ist gemeint, dass an ein von diesem
Bereich definiertes Volumen einschließlich des anschließenden Druckfluidraums der
Kolben/Zylinder-Einheit kein Rückschlagventil angekoppelt ist. Dadurch kann die Vorschubbewegung
des Druckübersetzerkolbens in vorteilhafter Weise unabhängig von den Druckverhältnissen
in der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuert werden, der die Druckübersetzervorrichtung
zugeordnet ist. Insbesondere lässt sich die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens
in einer jeweils gewünschten Weise steuern, ohne dass sie von etwaigen Druckschwankungen
und Verzögerungszeiten des in der Kolben/Zylinder-Einheit verwendeten Druckfluids
und des von ihm ausgeübten Drucks beeinflusst wird. Es ist mit dieser Maßnahme zudem
möglich, im Gegensatz zu den oben erläuterten, herkömmlichen Differenzdrucksteuerungen
die Vorwärtsbewegung des Druckübersetzerkolbens bereits vergleichsweise früh zu starten
und insbesondere schon bevor ein sich aufbauender Differenzdruck einen vorgegebenen
Schwellwert überschritten hat.
[0017] Der Wegfall des besagten Rückschlagventils bedeutet neben den schon oben erwähnten
Vorteilen zudem den Wegfall eines von ihm bedingten zeitverzögerten Verhaltens hinsichtlich
der Druckanstiegszeit für die von der Druckübersetzervorrichtung bereitgestellte Druckerhöhung,
was beim Einsatz in Druckgießmaschinen den Gießprozess verbessern kann.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Austrittsbereich des Druckübersetzerzylinders
als ein gegenüber dem Zulaufbereich radial verengter Abschnitt ausgebildet. Der Druckübersetzerkolben
kann bei dieser Ausführungsform die Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich
dadurch blockieren, dass er sich vom Zulaufbereich mit dem größeren Querschnitt in
den Austrittsbereich mit dem verengten, geringeren Querschnitt vorbewegt. Zweckmäßigerweise
ist in diesem Fall der Querschnitt des sich in den Austrittsbereich hinein erstreckenden
freien Kolbenstangen-Endabschnitts ungefähr so groß oder nur wenig geringer, z.B.
weniger als 1 0% und vorzugsweise weniger als 1% geringer, als der ihn aufnehmende
Abschnitt des Austrittsbereichs, insbesondere z.B. geringer als ca. 0,01% bis ca.
0,1% hiervon.
[0019] Zweckmäßig ist ein Durchmesser des betreffenden Abschnitts des Austrittsbereichs
größer als ein Durchmesser des freien Kolbenstangen-Endabschnitts, so dass sich bei
in den Austrittsbereich hinein vorbewegendem Kolbenstangen-Endabschnitt ein zwischenliegender
Ringspalt bildet. Je nach Anwendungsfall kann dieser Ringspalt offen bleiben oder
mittels einer geeigneten Ringdichtung abgedichtet sein. Alternativ oder zusätzlich
zu dieser Maßnahme weist der Umfangsrand des den freien Kolbenstangen-Endabschnitt
aufnehmenden Austrittsbereich-Zylinderabschnitts eintrittsseitig einen Einführkonus
auf. Dieser kann das Einführen der vom Zulaufbereich in den Austrittsbereich hinein
vorbewegten Kolbenstange erleichtern. Bei Bedarf kann die Kolbenstange an ihrer freien
Stirnseite korrespondierend konisch geformt sein.
[0020] In Weiterbildung der Erfindung ist der Druckübersetzerzylinder als einstückiges Bauteil
gefertigt. Dies trägt zur Minimierung des Herstellungsaufwands bei. Dabei kann das
einstückige Druckübersetzerzylinder-Bauteil direkt an den Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit
angekoppelt sein, in welchem die Druckerhöhung benötigt wird, wie an einen Druckfluid-Arbeitsraum
einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit einer Druckgießmaschine.
[0021] In Weiterbildung der Erfindung weist der Druckübersetzerzylinder zwischen dem Kolbenführungsraum
und dem Zulaufbereich einen Kolbenstangenführungsabschnitt auf. Dieser kann die Führung
des Multiplikatorkolbens während seiner Axialbewegung unterstützen. Dabei kann es
fertigungstechnisch vorteilhaft sein, den Kolbenstangenführungsabschnitt mit dem gleichen
Durchmesser auszubilden wie demjenigen des die vorbewegte Kolbenstange aufnehmenden
Abschnitts des Austrittsbereichs.
[0022] In einer Weiterbildung der Erfindung weisen der Austrittsbereich und der Zulaufbereich
des Druckübersetzerzylinders Abschnitte gleichen Querschnitts auf, wobei der Zulaufbereich
außerdem eine radiale Zulaufbohrung beinhaltet, die radial von außen in diesen Zulaufbereich-Abschnitt
des Druckübersetzerzylinders mündet. Dies ermöglicht eine besonders einfache Fertigung
des Druckübersetzerzylinders und eine sehr sichere Führung des Multiplikatorkolbens
bei seiner druckerhöhenden Vorwärtsbewegung. Durch das Vorbewegen des Multiplikatorkolbens
kann die radiale Zulaufbohrung abgesperrt und auf diese Weise die Funktion zum Blockieren
der Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich bereitgestellt werden.
[0023] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet der Zulaufbereich mindestens eine
radiale Bohrung und eine mit dieser in Verbindung stehende, stirnseitig ausmündende
Axialbohrung im freien Kolbenstangen-Endabschnitt. Das Druckfluid wird folglich bei
dieser Ausführungsform durch den freien Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange
hindurch dem Druckfluidraum der zu steuernden Kolben/Zylinder-Einheit zugeführt. Bei
dieser Realisierung lässt sich die Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich
mittels Absperren der radialen Kolbenstangenbohrung durch den Austrittsbereich blockieren.
Der Multiplikatorkolben kann sich bei Bedarf mit seiner Kolbenstange schon in der
maximal zurückbewegten Freigabestellung bis in den Austrittsbereich hinein erstrecken,
was die Führung des Multiplikatorkolbens im Multiplikatorzylinder weiter verbessern
kann.
[0024] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet der Zulaufbereich mindestens einen
axialen Längsnutkanal an einer Umfangsseite des freien Endabschnitts der Multiplikator-kolbenstange.
In diesem Fall strömt das der zu steuernden Kolben/Zylinder-Einheit zuzuführende Druckfluid
entlang des oder der axialen Kolbenstangen-Längsnutkanäle in den Druckfluid-Arbeitsraum
der zu steuernden Kolben/Zylinder-Einheit. Die Blockierung der Fluidverbindung von
Zulaufbereich und Austrittsbereich kann bei dieser Ausführungsvariante mittels Absperren
des oder der axialen Längsnutkanäle vom übrigen, eintrittsseitigen Zulaufbereich durch
den Austrittsbereich bewirkt werden. Auch bei dieser Ausführungsform kann sich der
Multiplikatorkolben mit seiner Kolbenstange in der maximal zurückbewegten Freigabestellung
noch bis in den Austrittsbereich hinein erstrecken.
[0025] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Ringdichtung an einem Innenrand des
Austrittsbereichs angeordnet. Diese ermöglicht eine Abdichtung und/oder zusätzliche
Führung für die Multiplikator-Kolbenstange.
[0026] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet die Druckübersetzervorrichtung einen
Nutzkolben-Positionssensor zur Erfassung der Position eines Kolbens der Kolben/Zylinder-Einheit
und/oder einen Multiplikatorkolben-Positionssensor zur Erfassung der Position des
Druckübersetzerkolbens sowie eine Steuerung, die das Druckübersetzer-Zulaufventil
abhängig von einem Nutzkolben-Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder
abhängig von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors
steuert und/oder das Druckübersetzer-Rückdruckventil abhängig von einem Nutzkolben-Positionssignal
des Nutzkolben-Positionssensors und/oder von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal
des Multiplikatorkolben-Positionssensors steuert. Damit lässt sich insbesondere die
Vorschubbewegung des Multiplikatorkolbens in Abhängigkeit von der aktuellen Position
des Kolbens der Kolben/Zylinder-Einheit und/oder von der aktuellen Position des Multiplikatorkolbens
steuern, was wiederum speziell auch bei Verwendung in einem Gießaggregat für eine
Druckgießmaschine von besonderem Vorteil sein kann. So kann z.B. die Vorwärtsbewegung
des Multiplikatorkolbens schon in einem vergleichsweise frühen Stadium des gesamten
Arbeitshubs des Gießkolbens einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit gestartet werden,
was im Vergleich zu den eingangs erwähnten herkömmlichen Anordnungen mit Rückschlagventil
und/oder Differenzdrucksteuerung extrem kurze Druckanstiegszeiten mit minimierter
bzw. wegfallender Druckanstiegsverzögerung ermöglicht und dadurch auch die Gießqualität
verbessern kann.
[0027] Darüber hinaus eröffnet diese erfindungsgemäße Maßnahme die Möglichkeit, auf Wunsch
die Vorbewegung des Multiplikatorkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines
gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten bis zur maximal vorbewegten Stellung
oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses Gesamthubs vollkommen unabhängig von
den Druckverhältnissen in den diversen Druckvolumina steuerungs- oder regelungstechnisch
frei festzulegen, z.B. in Form eines vorgegebenen Profils des zeitlichen Verlaufs
des Bewegungsweges oder der Bewegungsgeschwindigkeit des Multiplikatorkolbens oder
eines vorgegebenen Profils des zeitlichen Verlaufs des Drucks im Druckfluidraum der
Kolben/Zylinder-Einheit.
[0028] Ein erfindungsgemäßes Gießaggregat für eine Druckgießmaschine, das mit der erfindungsgemäßen
Druckübersetzervorrichtung ausgerüstet ist, ermöglicht eine erhöhte Wirtschaftlichkeit
der Druckgießmaschine und eine erhöhte Qualität der damit gegossenen Produkte. Die
Erfindung umfasst auch eine Druckgießmaschine, die ein solches Gießaggregat aufweist.
[0029] Das erfindungsgemäße Druckmaschinen-Gießaggregat lässt sich insbesondere durch das
erfindungsgemäße Verfahren betreiben, wobei dann charakteristischerweise die Vorschubbewegung
des Druckübersetzerkolbens der Druckübersetzervorrichtung vor dem Ende der Formfüllphase
gestartet wird. Dies erlaubt im Vergleich zu herkömmlichen Betriebsverfahren, bei
denen der Druckübersetzerkolben erst nach dem Ende der Formfüllphase aufgrund des
damit einhergehenden Druckanstiegs im Gießzylinder gestartet wird, eine Verkürzung
der für den Gießvorgang nötigen Zeitdauer und schafft zudem die Voraussetzung für
einen auch im Übrigen optimierten Ablauf des Gießvorgangs.
[0030] In einer Weiterbildung der Erfindung ist verfahrensgemäß vorgesehen, die Vorschubbewegung
des Druckübersetzerkolbens bereits zu Beginn oder während der Vorfüllphase und damit
vor dem Beginn der Formfüllphase zu starten. Dies trägt weitergehend dazu bei, möglichst
kurze Druckanstiegszeiten zu erreichen und so die Gießqualität zu verbessern.
[0031] In einer Weiterbildung der Erfindung wird verfahrensgemäß die Vorschubbewegung des
Druckübersetzerkolbens abhängig vom Nutzkolben-Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors
und/oder abhängig vom Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors
gesteuert bzw. geregelt, wenn die Druckübersetzervorrichtung über einen derartigen
Nutzkolben-Positionssensor bzw. Multiplikatorkolben-Positionssensor verfügt. Dadurch
lässt sich die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens vorteilhaft an die Vorschubbewegung
des Gießkolbens ankoppeln, ohne von den Druckverhältnissen eines Arbeitsfluids und/oder
des zu gießenden Schmelzematerials im Gießzylinder abhängig zu sein.
[0032] In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens
in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten
bis zur maximal vorbewegten Stellung oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses
Gesamthubs gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Bewegungsweges
oder der Bewegungsgeschwindigkeit des Multiplikatorkolbens unabhängig von den Druckverhältnissen
in den diversen beteiligten Druckräumen oder gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des
zeitlichen Verlaufs des Drucks im Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuert
oder geregelt.
[0033] Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Multiplikatorvorrichtung mit angekoppelter Gießkolben/Gießzylinder-Einheit
eines Gießaggregats einer Druckgießmaschine in einer Ausgangsstellung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer beispielhaften baulichen Realisierung der Anordnung von Fig.
1,
- Fig. 3
- die Ansicht von Fig. 1 in einer ersten Gießphase eines Gießvorgangs der Druckgießmaschine,
- Fig. 4
- die Ansicht von Fig. 1 in einer zweiten Gießphase vor Multiplikatorstart,
- Fig. 5
- die Ansicht von Fig. 1 während der zweiten Gießphase nach Multiplikatorstart,
- Fig. 6
- die Ansicht von Fig. 1 bei Druckerhöhungsstart zu Beginn einer dritten Gießphase,
- Fig. 7
- die Ansicht von Fig. 1 während einer Nachverdichtung in der dritten Gießphase,
- Fig. 8
- die Ansicht von Fig. 1 bei Abschluss der dritten Gießphase,
- Fig. 9
- die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit Ringspaltabdichtung,
- Fig. 10
- die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit querschnittgleichem Zulauf- und Austrittbereich,
- Fig. 11
- die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit axialer Zulaufbohrung im freien Endabschnitt
der Multiplikator-Kolbenstange,
- Fig. 12
- die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit axialen Zulauf-Längsnutkanälen im freien
Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange und
- Fig. 13
- die Ansicht von Fig. 1 für eine Variante mit gegenüber der angesteuerten Kolben/Zylinder-Einheit
gewinkelt angeordneter Multiplikatorvorrichtung.
[0034] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Anordnung umfasst eine Druckübersetzervorrichtung
1, auch Multiplikatorvorrichtung oder kurz Multiplikator genannt, die an eine Kolben/Zylinder-Einheit,
hier in Form einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 einer Druckgießmaschine, angekoppelt
ist. Fig. 2 zeigt eine mögliche vorteilhafte bauliche Ausführung dieser Anordnung.
Soweit hier nicht dargestellt, weisen ein die Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 umfassendes
Gießaggregat und die damit ausgerüstete Druckgießmaschine einen herkömmlichen Aufbau
auf.
[0035] In üblicher Weise beinhaltet die vom Multiplikator angesteuerte Gießkolben/Gießzylinder-Einheit
2 einen Gießzylinder 3 und als Arbeits- bzw. Nutzkolben einen Gießkolben 4, der mit
einem Kopfteil 4a im Gießzylinder 3 geführt ist. Der Kopfteil 4a stützt sich über
ein mitbewegtes Dichtungs- und Führungssystem 5a fluiddicht an einer Innenwand des
Gießzylinders 3 ab und unterteilt diesen in einen Gießkolben-Kopfraum 6, der als Druckfluidraum
der Kolben/Zylinder-Einheit 2 fungiert, und einen Gießkolben-Ringraum 7. Der Gießkolben
4 erstreckt sich mit einem Kolbenstangenteil an dem Ende, das dem Kopfteil 4a gegenüberliegt,
aus dem Gießzylinder 3 unter Abdichtung durch ein an einer zugehörigen stirnseitigen
Durchlassbohrung des Gießzylinders 3 angeordneten Dichtungs- und Führungssystem 5b
hinaus. Eine Ablaufleitung 8 mit zugehörigem Ablaufventil 9 führt aus dem Gießkolben-Ringraum
7 ab. Der Gießkolben-Kopfraum 6 ist rückschlagventilfrei ausgeführt, d.h. es ist kein
Rückschlagventil an dieses Volumen angekoppelt.
[0036] Der Multiplikator 1 ist ebenfalls als Kolben/Zylinder-Einheit ausgeführt und umfasst
einen Druckübersetzerzylinder 10 und einen in diesem axial beweglich geführten Druckübersetzerkolben
11. Der Multiplikatorzylinder 10 umfasst einen Austrittsbereich 12, einen Zulaufbereich
13 stromaufwärts des Austrittsbereichs 12 und einen Kolbenführungsraum 14. Zusätzlich
weist er zwischen dem Kolbenführungsraum 14 und dem Zulaufbereich 13 einen Kolbenstangenführungsabschnitt
15 auf. Der Multiplikatorkolben 11 weist an einem Ende ein im Kolbenführungsraum 14
geführtes Kolbenteil 11a und eine sich von diesem aus dem Kolbenführungsraum 14 heraus
in Richtung Zulaufbereich 13 erstreckende Kolbenstange 11b auf. Mit seinem Kolbenteil
11a ist der Multiplikatorkolben 11 über ein mitbewegtes Dichtungs- und Führungssystem
16 im Kolbenführungsraum 14 geführt, während seine Kolbenstange 11b im Kolbenstangenführungsabschnitt
15 unter Einfügung eines Dichtungs- und Führungssystems 17 in den Kolbenstangenführungsabschnitt
15 geführt ist. Der Austrittsbereich 12 ist, wie der Gießkolben-Kopfraum 6, rückschlagventilfrei
ausgeführt. Vorzugsweise ist im gezeigten Beispiel auch der Zulaufbereich 13 rückschlagventilfrei
ausgeführt.
[0037] In der in den Fig. 1 und 2 gezeigten, maximal zurückbewegten Ausgangsstellung erstreckt
sich der Multiplikatorkolben 11 mit seiner Kolbenstange 11b in den Kolbenstangenführungsabschnitt
15 hinein und endet dort vor dem Zulaufbereich 13. In alternativen Ausführungen kann
er auch in dem Zulaufbereich 13 enden. Mit seinem Kolbenteil 11a und dem zugehörigen
Dichtungs- und Führungssystem 16 unterteilt der Multiplikatorkolben 11 den Kolbenführungsraum
14 des Multiplikatorzylinders 10 in einen Multiplikator-Kolbenraum 14a und einen Multiplikator-Rückdruckraum
14b, der hier einen Multiplikator-Ringraum 14b bildet. Aus dem Multiplikator-Ringraum
14b führt eine Rückdruckleitung 18, auch Ablaufleitung bezeichnet, mit zugehörigem
Multiplikator-Rückdruckventil 19, auch Multiplikator-Ablaufventil bezeichnet, ab.
In den Multiplikator-Kolbenraum 14a mündet eine Multiplikator-Zulaufleitung 20 mit
zugehörigem Multiplikator-Zulaufventil 21. In den Zulaufbereich 13 mündet eine Gießkolben-Zulaufleitung
22 mit zugehörigem Gießkolben-Zulaufventil 23. Es sei angemerkt, dass die Begriffe
Zulauf und Ablauf vorliegend nur zur Unterscheidung gewählt sind und nicht bedeuten,
dass über die betreffenden Komponenten ein Druckfluid nur zugeführt bzw. abgeführt
werden könnte. Vielmehr kann je nach Anwendungsfall Druckfluid auch über die Ablaufleitung
zugeführt und/oder über die Zulaufleitung abgeführt werden, z.B. um einen Rückdruck
im Rückdruckraum 14b zum Zurückbewegen des Multiplikatorkolbens 11 bereitzustellen.
Der Rückdruck muss hierzu kein Überdruck sein, es reicht aus, dass ein entsprechender
Differenzdruck zwischen Rückdruckraum 14b und Multiplikator-Kolbenraum herrscht.
[0038] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der Austrittsbereich 12 als ein gegenüber dem
Zulaufbereich 13 radial verengter Abschnitt des Multiplikatorzylinders 10 ausgebildet.
Dies ist dadurch realisiert, dass beide Bereiche durch zugehörige axiale, zylindrische
Abschnitte des Multiplikatorzylinders 10 unterschiedlichen Durchmessers unter Bildung
einer entsprechenden Ringschulter 24 am Übergang von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich
12 ausgebildet sind. Dabei kann der gegenüber demjenigen des Zulaufbereichs 13 geringere
Durchmesser bzw. Querschnitt des Austrittsbereichs 12 gleich dem Durchmesser bzw.
Querschnitt des Kolbenstangenführungsabschnitts 15 sein, der als weiterer zylindrischer
Abschnitt des Multiplikatorzylinders 10 an der dem Austrittsbereich 12 gegenüberliegenden
Seite des Zulaufbereichs 13 angeordnet ist. Ebenso kann der Durchmesser bzw. Querschnitt
des gegenüber dem Austrittsbereich 12 und dem Kolbenstangenführungsabschnitt 15 radial
erweiterten Zulaufbereichs 13 gleich dem Durchmesser bzw. Querschnitt des Kolbenführungsraums
14 sein, der sich an den Kolbenstangenführungsabschnitt 15 auf der dem Zulaufbereich
13 gegenüberliegenden Seite anschließt. Diese paarweise Durchmessergleichheit kann
fertigungstechnische Vorteile haben.
[0039] Fig. 2 zeigt eine baulich vorteilhafte Ausführung, bei welcher der Druckübersetzerzylinder
10 als einstückiges Bauteil gefertigt ist, der mit seinem Austrittsbereich 12 direkt
an den Gießkolben-Kopfraum 6 der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 anschließt. Diese
einteilige Bauweise für den Multiplikatorzylinder 10, der mit dem in ihm aufgenommenen
Multiplikatorkolben 11 direkt an dem Gießzylinder 3 des Gießaggregats angebracht werden
kann, hat fertigungstechnische und funktionelle Vorteile. In Fig. 2 sind die diversen
Zulauf- und Ablaufleitungen 8, 19, 20, 22 und zugehörigen Ventile 9, 19, 21, 23 weggelassen,
die zu entsprechenden Druckfluidquellen bzw. Druckfluidsenken führen, wie dem Fachmann
an sich bekannt. Dabei ist mit dem Begriff Druckfluid vorliegend jedes flüssige oder
gasförmige Druckmedium gemeint, das sich für den Fachmann zur Verwendung beim jeweils
vorliegenden Einsatzfall anbietet.
[0040] Wie anhand der Fig. 1 und 2 deutlich wird, weist die Druckübersetzervorrichtung 1
den Multiplikatorkolben 11 als einzig bewegliches Bauteil auf. Weitere bewegliche
Bauteile, z.B. ein Rückschlagventil oder andere bewegliche Bauteile zur Bildung einer
Rückstrom-Unterbindung, sind nicht notwendig. Dies minimiert die mechanischen Belastungen
und die Verschleißanfälligkeit des Multiplikators 1. Wenn sich der Multiplikatorkolben
11 aus seiner in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausgangsstellung vorbewegt, in den Fig.
1 und 2 nach rechts, gelangt er mit seiner Kolbenstange 11b zunächst in den Zulaufbereich
13 hinein und dann durch diesen hindurch bis in den Austrittsbereich 12 hinein. Sobald
er den Austrittsbereich 12 erreicht, schnürt er die Fluidverbindung vom Zulaufbereich
13 zum Austrittsbereich 12 ab, wodurch ein nennenswerter Rückfluss von Druckfluid
aus dem Gießkolben-Kopfraum 6 in den Zulaufbereich 13 unterbunden wird. Zum sicheren,
zentrierten Eintreten der Multiplikator-Kolbenstange 11b in den Austrittsbereich 12
kann eine Einführhilfe vorgesehen sein. In der Ausführungsvariante von Fig. 2 ist
dies dadurch realisiert, dass der von der Ringschulter 24 am Übergang von Zulaufbereich
13 und Austrittsbereich 12 gebildete eintrittsseitige Umfangsrand des Austrittsbereichs
12 einen kegelstumpfförmigen Einführkonus 25 aufweist. Passend dazu ist die Multiplikator-Kolbenstange
11b an ihrer freien Stirnseite optional mit einem korrespondierenden kegelstumpfförmigen
Einführkonus 26 versehen.
[0041] Der Multiplikatorkolben 11 bewegt sich zur Bereitstellung der geforderten Druckerhöhung
im Gießkolben-Kopfraum 6 axial nach vorn, bis er mit dem freien Endabschnitt seiner
Kolbenstange 11b in den Austrittsbereich 12 gelangt, wobei er sich je nach Ausführung
und Bedarf in einer maximal vorbewegten Blockierstellung bis in den Austrittsbereich
12 hinein oder über diesen hinaus bis in den Gießkolben-Kopfraum 6 hinein erstreckt.
In jedem Fall weist dazu der Austrittsbereich 12 einen ausreichend großen Durchtrittsquerschnitt
für den freien Kolbenstangen-Endabschnitt über einen Abschnitt hinweg auf, der vom
freien Endabschnitt der Kolbenstange 11b bei Bewegung des Multiplikatorkolbens 11
passiert werden kann. Dazu ist dieser Durchtrittsquerschnitt mindestens so groß wie
ein Stangenquerschnitt des freien Endabschnitts der Multiplikator-Kolbenstange 11b.
Die Multiplikator-Kolbenstange 11b passiert daher ungehindert den betreffenden Abschnitt
des Austrittsbereichs 12, ohne dass der Multiplikatorkolben 11 bei seiner Vorwärtsbewegung
gegen ein anderes Bauteil anschlägt, um dieses in der Vorwärtsbewegung mitzunehmen.
Dies minimiert ebenfalls die Verschleißanfälligkeit und erhöht die Funktionszuverlässigkeit
des Multiplikators 1 im Vergleich zu herkömmlichen Druckübersetzervorrichtungen mit
integriertem oder externem Rückschlagventil.
[0042] Eine Steuerung bzw. Steuereinheit 32 dient dazu, zu steuernde Komponenten der Multiplikatorvorrichtung
1 in gewünschter Weise zu steuern. Dazu stellt sie u.a. Steuersignale 32a, 32b, 32c,
32d für die erwähnten, steuerbaren Ventile 9, 19, 21 und 23 bereit. Insbesondere ist
hierbei die Steuerung 32 so ausgelegt, dass sie das Multiplikator-Zulaufventil 21
und/oder das Multiplikator-Ablaufventil 19 unabhängig von den Druckverhältnissen in
der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 steuert.
[0043] Optional umfasst die Druckübersetzervorrichtung im gezeigten Beispiel zudem einen
Nutzkolben-Positionssensor 33 zur Erfassung der Position des Gießkolbens 4 und/oder
einen Multiplikatorkolben-Positionssensor 34 zur Erfassung der Position des Druckübersetzerkolbens
11. Für diese Positionssensoren 33, 34 lassen sich jegliche hierfür dem Fachmann an
sich bekannte Sensortypen verwenden. In diesem Fall kann die Steuereinheit 32 das
Multiplikator-Zulaufventil 21 und/oder das Multiplikator-Ablaufventil 19 in Abhängigkeit
von einem Nutzkolben-Positionssignal 33a, mit dem der Nutzkolben-Positionssensor 33
über die jeweils aktuelle Position des Gießkolbens 4 informiert, und/oder von einem
Multiplikatorkolben-Positionssignal 34a, mit dem der
Multiplikatorkolben-Positionssensor 34 über die jeweils aktuelle Position des Multiplikatorkolbens 11
informiert, steuern. Dabei sind in entsprechenden Ausführungsformen beide oder nur
einer der Positionssensoren vorgesehen, und in entsprechenden Ausführungsformen werden
beide Ventile 19 und 21 oder nur eines von ihnen in dieser Weise angesteuert.
[0044] Unter weiterer Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 8 wird nachfolgend ein mit der Anordnung
der Fig. 1 und 2 ausführbarer Gießvorgang als exemplarisches Beispiel des erfindungsgemäßen
Gießaggregat-Betriebsverfahrens näher erläutert, woraus die Eigenschaften und Vorteile
dieses Verfahrens und der erfindungsgemäßen Druckübersetzervorrichtung noch detaillierter
erkennbar werden. Die zugehörigen Steuerungsmaßnahmen können von der Steuereinheit
32 ausgeführt werden. Diese kann Teil einer gesamten Steuerung der betreffenden Druckgießmaschine
oder als separate Einheit speziell für das Gießaggregat ausgelegt sein.
[0045] Vor einem Gießvorgang befinden sich der Gießkolben 4 und der Multiplikatorkolben
11 jeweils in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausgangsstellung, die z.B. durch jeweils
einen hinteren mechanischen Anschlag oder durch eine elektronische Steuerungsmaßnahme
definiert sein kann. Der Gießvorgang startet dann damit, dass zu Beginn einer ersten
Gießphase Druckfluid bzw. Hydraulikmedium von der zugehörigen Druckfluidquelle über
die Gießkolben-Zulaufleitung 22 und das geöffnete Zulaufventil 23 in den Zulaufbereich
13 eingeleitet wird und von dort in den Austrittsbereich 12 des Multiplikators 1 strömt,
von wo es in den Gießkolben-Kopfraum 6 eintritt, wie mit einem Strömungspfeil S1 illustriert.
Gleichzeitig fließt Druckfluid aus dem Gießkolben-Ringraum 7 über die zugehörige Ablaufleitung
8 bei geöffnetem Ablaufventil 9 ab, wie mit einem Strömungspfeil S2 illustriert. Dadurch
setzt sich der Gießkolben 4 nach vorn in Bewegung, in Fig. 3 nach rechts, wie mit
einem Bewegungspfeil B1 illustriert. Während dieser ersten Gießphase bewegt sich der
Gießkolben 4 typischerweise mit relativ geringer Geschwindigkeit, wie es für diese
sogenannte Vorfüllphase adäquat ist. Die Bewegung des Multiplikatorkolbens 11 wird
dabei über die entsprechende Ansteuerung der zugehörigen Ventile 19 und 21 so gesteuert
bzw. synchronisiert, dass die Fluidverbindung vom Zulaufbereich 13 zum Austrittsbereich
12 ungehindert freigegeben bleibt, d.h. in dieser ersten Gießphase ist noch keine
Zuflussdrosselung der Fluidverbindung wirksam. Dazu kann der Multiplikatorkolben 11
in seiner maximal zurückbewegten Freigabestellung verbleiben oder mit geringer Geschwindigkeit
bereits etwas vorbewegt bzw. vorbeschleunigt werden, aber nur in einem Maß, das noch
nicht zu einer Zuflussdrosselung führt.
[0046] Fig. 4 zeigt die Anordnung zu Beginn einer anschließenden zweiten Gießphase, auch
als Formfüllphase bezeichnet. Beim Übergang von der ersten zur zweiten Gießphase wird
der Gießkolben 4 typischerweise auf eine verglichen mit seiner Geschwindigkeit während
der ersten Gießphase deutlich höhere Füllgeschwindigkeit beschleunigt. Während dieser
Formfüllphase wird mit hoher Geschwindigkeit flüssige Metallschmelze in eine Gießform
der Druckgießmaschine eingepresst. Die Druckfluidströme ähneln denjenigen der ersten
Gießphase, allerdings mit teilweise unterschiedlichen Druckfluid-Strömungsmengen bzw.
Ventilstellungen, wie dem Fachmann an sich bekannt. Die gegenüber der ersten Gießphase
höhere Gießkolbengeschwindigkeit ist mit einem verlängerten Bewegungspfeil B2 symbolisiert.
[0047] Fig. 5 veranschaulicht die Anordnung zu einem Zeitpunkt, zu dem der Multiplikatorkolben
11 seine Vorwärtsbewegung begonnen hat. Zum Starten der Vorwärtsbewegung des Multiplikatorkolbens
11 wird dem Multiplikator-Kolbenraum 14a Druckfluid bzw. Hydraulikmedium über die
zugehörige Zulaufleitung 20 bei geöffnetem Zulaufventil 21 zugeführt, wie mit einem
Strömungspfeil S3 illustriert. Der Startzeitpunkt der Multiplikator-Vorschubbewegung
wird steuerungstechnisch unter Benutzung der betreffenden Zulauf- und/oder Ablaufventiltechnik
des Multiplikators 1, insbesondere unter entsprechender Steuerung der zugehörigen
Ventile 19 und 21 durch die Steuereinheit 32, geeignet vorgegeben und liegt je nach
Bedarf und Anwendungsfall im Zeitintervall der Formfüllphase, d.h. der zweiten Gießphase,
wie in Fig. 5 gezeigt, alternativ auch erst am Ende der Formfüllphase oder bereits
im Zeitraum der Vorfüllphase. Gleichzeitig wird Druckfluid aus dem Multiplikator-Ringraum
14 über die zugehörige Ablaufleitung 18 bei geöffnetem Ablaufventil 19 abgeführt,
wie mit einem Strömungspfeil S4 veranschaulicht.
[0048] Mit zunehmender Vorbewegung des Multiplikatorkolbens 11 wird der Zulaufbereich 13
und insbesondere die Fluidverbindung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12
durch den freien Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange 11b kontinuierlich verengt,
bis die Multiplikator-Kolbenstange 11b mit ihrer freien Stirnseite den Austrittsbereich
12 erreicht und dadurch der Druckfluidstrom S1 vom Zulaufbereich 13 in den Austrittsbereich
12 nahezu vollständig abgeschnürt wird, d.h. die Fluidverbindung von Zulaufbereich
und Austrittsbereich 12 blockiert wird. Die zeitliche Koordination der Bewegung des
Multiplikatorkolbens 11 und des Gießkolbens 4 muss unter Berücksichtigung der sonstigen
Erfordernisse und Gegebenheiten des jeweiligen Gießprozesses und insbesondere des
Beginns und Endes der Formfüllung mit Schmelze präzise abgestimmt werden, damit die
Verengung bzw. Abschnürung der Fluidverbindung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich
12 weder zu früh, noch zu spät erfolgt. Auf diese Weise lässt sich ein günstiger Übergang
von der Formfüllphase zu einer nachfolgenden Nachverdichtungsphase erreichen, bei
welcher der Gießkolben 4 durch Schmelzenverdichtung stark abgebremst wird, wie bekannt.
[0049] Fig. 6 veranschaulicht die Anordnung zu Beginn einer an die zweite Gießphase anschließenden
dritten Gießphase, der sogenannten Nachdruckphase oder Nachverdichtungsphase. Der
Multiplikatorkolben 11 hat sich dazu mit dem freien Endabschnitt seiner Kolbenstange
11b in den Austrittsbereich 12 hinein vorbewegt und damit die Fluidverbindung von
Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 abgeschnürt bzw. blockiert. Durch diese erfindungsgemäße
Maßnahme kann die Verdichtung des Druckfluids im Gießkolben-Kopfraum 6 augenblicklich
bzw. verzögerungsfrei beginnen, indem der Multiplikatorkolben 11 mit seiner Kolbenstange
11b durch seine Vorwärtsbewegung Volumen im Austrittsbereich 12 und, wenn er sich
so weit nach vorn bewegt, auch im Gießkolben-Kopfraum 6 verdrängt. Mit dieser verbesserten
Funktionalität unterscheidet sich der erfindungsgemäße Multiplikator 1 von herkömmlichen
Anordnungen mit Rückschlagventil, das eine inhärente Verzögerung verursacht.
[0050] Zwischen dem Außenumfang der Multiplikator-Kolbenstange 11b und einem gegenüberliegenden
Rand des Austrittsbereichs 12 kann ein Ringspalt 27 verbleiben. Der Ringspalt 27 ist
sehr eng gehalten, so dass die Fluidverbindung zwischen Zulaufbereich 13 und Gießkolben-Kopfraum
6 nahezu vollständig getrennt ist. Es verbleibt abhängig von den Druckverhältnissen
ein allenfalls extrem geringer Leckage-Druckfluidstrom, der verfahrenstechnisch und
steuerungstechnisch für das Druckgießsystem nicht relevant ist. Der Ringspalt weist
einen freien Ringquerschnitt auf, der zweckmäßig deutlich kleiner als 10% und vorzugsweise
kleiner als 1%, bevorzugt kleiner als 0,01% bis 0,1%, des Querschnitts des Austrittsbereichs
12 bei zurückgezogenem Multiplikatorkolben 11 ist.
[0051] Fig. 7 veranschaulicht die Anordnung in einem anschließenden Verlauf der dritten
Gießphase. Dabei wird der Multiplikatorkolben 11 weiter nach vorn bewegt und taucht
durch den Austrittsbereich 12 hindurch in den Gießkolben-Kopfraum 6 ein. Hierdurch
wird der hydraulische Druck im Gießkolben-Kopfraum 6 auf ein verfahrenstechnisch gewünschtes
Niveau erhöht. Da hiermit auch die Schmelze in der Gießform nachverdichtet wird, durchschreitet
der Gießkolben 4 in einem anfänglichen Teil der dritten Gießphase noch einen geringen
Restweg, in Fig. 7 durch einen Bewegungspfeil B4 illustriert.
[0052] Fig. 8 veranschaulicht die Anordnung am Ende der dritten Gießphase. Der Gießkolben
4 ist zum Stehen gekommen, da die Schmelze mit dem gewünschten Gießdruck vollständig
komprimiert wurde. Die Schmelze ist zu diesem Zeitpunkt in relevanten Bereichen des
Gießlaufes oder der Form bereits teilweise erstarrt, und es findet keine weitere Vorwärtsbewegung
des Gießkolbens 4 mehr statt. Das gegossene Produkt kühlt durch Wärmeentzug in der
Form weiter ab.
[0053] Der hydraulische Druck im Gießkolben-Kopfraum 6 wird mittels Druckregelung konstant
gehalten. Hierzu wird der Multiplikatorkolben 11 nur noch mit äußerst geringer Geschwindigkeit
vorbewegt, in Fig. 8 durch einen verkürzten Bewegungspfeil B5 illustriert, wobei er
gerade so viel Druckfluid im Gießkolben-Kopfraum 6 verdrängt, wie durch den Ringspalt
27 zwischen Multiplikator-Kolbenstange 11b und umgebendem Austrittsbereich-Zylinderrand
in Richtung Zulaufbereich 13 zurückströmt. Mit dieser Maßnahme wird eine Druckfluidleckage
durch diesen Ringspalt 27 hindurch mittels der gegenwirkenden Vorbewegung des Multiplikatorkolbens
11 zwecks Druckkonstanthaltung auf einfache Weise kompensiert. Dazu kann der entsprechende
Druck am Multiplikatorsystem und/oder am Gießzylindersystem durch die Ansteuerung
der zugehörigen Ventile mittels der Steuerung 32 in an sich bekannter Weise geeignet
geregelt werden.
[0054] Wie aus der obigen Erläuterung eines mit dem erfindungsgemäßen Multiplikator ausführbaren
Gießvorgangs deutlich wird, ermöglicht der erfindungsgemäße Multiplikator gegenüber
herkömmlichen Multiplikatorvorrichtungen mit Rückschlagventil eine Reduzierung der
Druckanstiegszeit für die Nachdruckphase. Der Multiplikator schnürt gegen Ende der
Formfüllphase den Zustrom an Druckfluid zum Gießkolben-Kopfraum ab, wonach unmittelbar
der Druckaufbau im Gießkolben-Kopfraum quasi verzögerungsfrei folgt. Der erfindungsgemäße
Multiplikator lässt sich robust und kompakt bauen und mit dem Multiplikatorkolben
als einzigem beweglichem Bauteil realisieren.
[0055] Der Multiplikatorkolben kann, insbesondere bei Verwendung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens,
bereits ausreichend frühzeitig in Bewegung versetzt werden, um am Ende der Formfüllphase
bzw. zu Beginn der Nachdruckphase bereits eine relativ hohe Geschwindigkeit zu haben
und damit einen entsprechend schnellen Druckanstieg realisieren zu können. Während
bei herkömmlichen Multiplikatorsystemen mit federbeaufschlagtem Rückschlagventil eine
unvermeidliche Totzeit durch die Schließdauer entsteht, die durch die mittels Federkraft
beschleunigte Ventilmasse bedingt ist, entfällt diese Totzeit vorliegend aufgrund
des Wegfalls eines solchen Rückschlagventils. Die Druckanstiegszeit besteht daher
vorliegend nur noch aus dem prinzipbedingt verbleibenden Zeitdaueranteil aufgrund
der endlichen Volumenverdrängungsgeschwindigkeit für die Kompression des Druckfluids
im Gießkolben-Kopfraum.
[0056] In entsprechenden Ausführungsformen wird das Druckübersetzer-Zulaufventil abhängig
vom Nutzkolben-Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig vom
Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors gesteuert,
und/oder das Druckübersetzer-Rückdruckventil wird abhängig vom Nutzkolben-Positionssignal
des Nutzkolben-Positionssensors und/oder vom Multiplikatorkolben-Positionssignal des
Multiplikatorkolben-Positionssensors gesteuert. Dabei soll vorliegend der Begriff
des Steuerns, soweit nichts anderes gesagt, sowohl die Möglichkeit einer reinen Steuerung
als auch die Möglichkeit einer Regelung umfassen. Die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens
ist dadurch unabhängig von den Druckverhältnissen in den diversen beteiligten Druckräumen.
Bei Bedarf kann vorgesehen sein, die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in
seinem zeitlichen Verlauf entlang seines gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten
bis zur maximal vorbewegten Stellung oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses
Gesamthubs gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Bewegungsweges
oder der Bewegungsgeschwindigkeit des Multiplikatorkolbens zu steuern bzw. zu regeln.
[0057] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit durch entsprechende Steuerung
des Druckübersetzer-Zulaufventils und/oder des Druckübersetzer-Rückdruckventils die
Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines
gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten bis zur maximal vorbewegten Stellung
oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses Gesamthubs gemäß einem vorgegebenen Sollprofil
des zeitlichen Verlaufs des Drucks im Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit,
d.h. im Gießkolben-Kopfraum, steuert oder regelt. Dazu verwendet die Steuereinheit
Drucksensorsignale einer herkömmlichen und daher hier nicht näher gezeigten Drucksensorik,
die der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit der Druckgießmaschine in üblicher Weise zugeordnet
ist.
[0058] Eine solche sollprofilgestützte Steuerung der Vorschubbewegung des Multiplikatorkolbens
kann z.B. auf einer Vorausberechnung basieren, die insbesondere eine Vorausberechnung
des gewünschten Zeitpunkts einschließt, zu dem der Multiplikator den Druckfluidzustrom
zum Gießkolben-Kopfraum abschnürt. Der anschließende, multiplikatorgetriebene Druckanstieg
ist durch die flächengewichtete Differenzgeschwindigkeit von Multiplikatorkolben und
dem Arbeitskolben der Kolben/Zylinder-Einheit, d.h. im Fall der Druckgussanwendung
des Gießkolbens bzw. Gießzylinderkolbens bestimmt. Auf Wunsch kann die Geschwindigkeit
des Multiplikatorkolbens auf die Geschwindigkeit des Gieß-/Arbeitskolbens so abgestimmt
werden, dass der Druckanstieg einen bestimmten Wert annimmt bzw. einem gewünschten
zeitlichen Verlauf folgt. Dabei lässt sich bei Bedarf der Druckanstieg auch zeitweise
auf null reduzieren, d.h. es liegt Druckkonstanz vor, oder zeitweise auf einen negativen
Wert einstellen, was dann einer Druckerniedrigung entspricht.
[0059] Der erfindungsgemäße Multiplikator erfordert nur wenige Komponenten und ist vergleichsweise
montagefreundlich. Die Gefahr eines Federbruchs, wie sie bei federvorgespannten Rückschlagventilen
besteht, entfällt vollständig. Während bei herkömmlichen Systemen mit federbeaufschlagtem
Rückschlagventil selbiges je nach Auslegung und Durchströmung zu schwingen oder sogar
zu schlagen beginnen kann, entfällt vorliegend diese für den Gießprozess und die Standzeit
des Gießaggregats schädliche Eigenschaft dank des wegfallenden Rückschlagventils und
des dementsprechend fehlenden Feder-Masse-Systems.
[0060] Ein weiterer Vorteil der Erfindung bei wegfallendem Rückschlagventil ist, dass Strömungs-Druckverluste
von der Druckfluidquelle über das Zulaufventil bis hin zum Gießkolben insbesondere
während der zweiten Gießphase reduziert sind. Dies erlaubt eine kleinere Auslegung
des Gießsystems und/oder ein Gießen mit höherer Gießkraft.
[0061] Die Vorteile und Eigenschaften der Erfindung gelten gleichermaßen für Systeme, in
denen die Gießkolbengeschwindigkeit geregelt wird, als auch für Systeme mit reiner
Steuerung der Gießkolbengeschwindigkeit. Mit anderen Worten kann der erfindungsgemäße
Multiplikator unabhängig von der Art der Gießzylinderansteuerung in einem Gießaggregat
verwendet werden. Die Verwendbarkeit ist auch unabhängig davon möglich, ob und in
welcher Weise am Gießaggregat sogenannte Differentialsteuerungen vorhanden sind, die
den abfließenden Druckfluidstrom zur Unterstützung von zufließendem Druckfluid zurückkoppeln.
Die Multiplikatorbewegung stellt dabei durch Volumenverdrängung einen zusätzlichen
Druckfluidstrom für den Gießzylinder zur Verfügung. Die Kompressibilität der Schmelze
ist im Allgemeinen extrem gering, so dass der Druckanstieg im Wesentlichen über die
Volumenverdrängung des vorbewegten Multiplikatorkolbens wirkt.
[0062] Die Fig. 9 bis 12 veranschaulichen exemplarisch einige weitere Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Druckübersetzervorrichtung als Varianten der in Fig. 2 gezeigten
Bauart. Das Ausführungsbeispiel von Fig. 9 unterscheidet sich von demjenigen der Fig.
2 darin, dass zur Abdichtung des Ringspaltbereichs zwischen dem Innenrand des Austrittsbereichs
12 und der vorbewegten Multiplikator-Kolbenstange 11b ein zusätzliches Dichtungs-
und/oder Führungssystem 28 vorgesehen ist, vorzugsweise als separates Bauteil, das
am Innenrand des Austrittsbereichs 12 angebracht ist. Bei dieser Ausführungsform sorgt
das zusätzliche Dichtungs- und/oder Führungssystem 28 für eine entsprechende zusätzliche
Abdichtung des Ringspalts 27 bzw. zusätzliche Führung der Multiplikator-Kolbenstange
11b im Austrittsbereich 12. Das Dichtungs- und/oder Führungssystem 28 kann auch eine
spaltverändernde Funktion besitzen, z.B. durch Gestaltung derart, dass es druckabhängig,
beispielsweise abhängig vom Druck im Gießkolben-Kopfraum 6, die Dichtungswirkung beeinflusst,
z.B. den Spalt verringert, um den Leckage-Rückfluss zu reduzieren. Das Dichtungs-/Führungssystem
17 im Bereich des Kolbenstangenführungsabschnitts 15 des Multiplikatorzylinders 10
kann ebenfalls in dieser Weise realisiert und angeordnet sein.
[0063] Bei der in Fig. 10 gezeigten Ausführungsform beinhaltet der Zulaufbereich einen axialen
Abschnitt 13a und eine von außen in diesen mündende, radiale Zulaufbohrung 13b, die
sich durch eine Gehäusewandung des Druckübersetzerzylinders 10 hindurch erstreckt.
Der axiale Zulaufabschnitt 13a ist durchmessergleich mit dem Austrittsbereich 12 und
dem Kolbenstangenführungsabschnitt 15 durch eine gemeinsame axiale Mittenbohrung im
Druckübersetzerzylinder 10 gebildet. Somit gehen bei dieser Ausführungsform der Kolbenstangenführungsabschnitt
13, der axiale Zulaufabschnitt 13a und der Austrittsbereich 12 ohne scharfe Trennung
ineinander über. Alternativ zu der gezeigten einzigen radialen Zulaufbohrung 13b können
mehrere radiale Zulaufbohrungen am Umfang des Multiplikatorzylinders 10 verteilt angeordnet
sein. Optional können in nicht gezeigter Weise zusätzliche Dichtungs- und/oder Führungssysteme
axial vor und/oder hinter der oder den Einmündungsstellen der einen oder mehreren
Zulaufbohrungen 13b angeordnet sein. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Blockierung
der Fluidverbindung von Zulaufbereich 13a, 13b und Austrittsbereich 12 dadurch, dass
der sich vorbewegende Multiplikatorkolben 11 mit seiner Kolbenstange 11b die Einmündung
der radialen Zulaufbohrung 13b in den axialen Zulaufabschnitt 13a absperrt.
[0064] Bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform weist die Multiplikator-Kolbenstange
11b an ihrem freien Endabschnitt eine stirnseitig ausmündende, axiale Mittenbohrung
29 und eine oder mehrere radiale Zulaufbohrungen 30 auf, die sich mit vorgegebenem
Abstand zum Stirnende der Multiplikator-Kolbenstange 11b von deren Außenumfang zur
Mittenbohrung 29 erstrecken. Bei dieser Ausführungsform kann sich der Multiplikatorkolben
11 mit seiner Kolbenstange 11 b wie gezeigt schon in der maximal zurückbewegten Freigabestellung
mit seinem freien Kolbenstangen-Endabschnitt bis in den Austrittsbereich 12 hinein
erstrecken. Das Druckfluid gelangt vom Zulaufbereich 13 über die eine oder mehreren
Radialbohrungen 30 zur Mittenbohrung 29 der Multiplikator-Kolbenstange 11b und von
dort in den Gießkolben-Kopfraum 6, wie durch einen Strömungspfeil S5 illustriert.
Zur Blockierung der Fluidverbindung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 wird
der Multiplikatorkolben 11 vorbewegt, bis die radialen Zulaufbohrungen 30 vollständig
aus dem Zulaufbereich 13 heraus in den Austrittsbereich 12 hinein gelangt ist. Der
Austrittsbereich 12 sperrt dann mit seinem Innenrand die Einmündung der einen oder
mehreren radialen Zulaufbohrungen 30 ab und blockiert damit den Druckfluidpfad zwischen
Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12.
[0065] Bei dieser Realisierung kann der mechanische Einführhilfebereich zum Eintreten der
Multiplikator-Kolbenstange 11b in den Austrittsbereich 12 entfallen. Die Multiplikator-Kolbenstange
11b befindet sich längs des gesamten Bewegungswegs des Multiplikatorkolbens 11 zwischen
seiner maximal zurückbewegten Freigabestellung und seiner maximal vorbewegten Blockierstellung
im Austrittsbereich 12 und kann durch diesen geführt werden.
[0066] Bei der in Fig. 12 gezeigten Ausführungsform weist die Multiplikator-Kolbenstange
11b an ihrem freien Endabschnitt eine oder mehrere Längsnutkanäle 31 auf, die an der
Außenseite des freien Endabschnitts der Multiplikator-Kolbenstange 11b von deren Stirnende
her bis zu einer vorgegebenen Kanallänge eingebracht sind. Wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 11 kann sich auch beim Ausführungsbeispiel der Fig. 12 die Kolbenstange 11b
des Multiplikatorkolbens 11 stets bis in den Austrittsbereich 12 erstrecken, auch
in der in Fig. 12 gezeigten, maximal zurückbewegten Freigabestellung des Multiplikatorkolbens
11. In der Freigabestellung kann das Druckfluid vom Zulaufbereich 13 über den oder
die Längsnutkanäle 31 durch den Austrittsbereich 12 hindurch in den Gießkolben-Kopfraum
6 strömen, wie mit einem Strömungspfeil S6 illustriert. Auch in diesem Fall kann eine
Einführhilfe für den Eintritt der vorbewegten Multiplikator-Kolbenstange 11b in den
Austrittsbereich 12 entfallen. Die Blockierung der Fluidverbindung von Zulaufbereich
13 und Austrittsbereich 12 wird in diesem Beispiel dadurch bewirkt, dass die Multiplikator-Kolbenstange
11b so weit vorbewegt wird, bis die Längsnutkanäle 31 vollständig aus dem Zulaufbereich
13 heraus in den Austrittsbereich 12 hineingelangt sind. Die Multiplikator-Kolbenstange
11b sperrt dann wiederum den Druckfluidpfad zwischen Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich
12 ab, ggf. unter Belassung des geringfügigen, oben erwähnten Ringspalts.
[0067] Im Übrigen gelten für die Ausführungsbeispiele der Fig. 9 bis 12 die zur Ausführungsform
gemäß den Fig. 1 bis 8 angegebenen Eigenschaften und Vorteile entsprechend, worauf
verwiesen werden kann.
[0068] Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 12 ist der Multiplikator 1 in Verlängerung
der von ihm angesteuerten Kolben/Zylinder-Einheit 2 angeordnet, d.h. mit fluchtenden
Längsachsen beider Kolben/Zylinder-Einheiten 1, 2. Alternativ dazu ist jede andere
geometrische Anordnung des Multiplikators 1 relativ zur davon angesteuerten Kolben/Zylinder-Einheit
2 möglich, insbesondere gewinkelte Anordnungen, bei denen die Längsachse des Multiplikatorkolbens
11 einen beliebigen vorgegebenen Winkel zur Längsachse des Gießkolbens 4 einschließt.
Fig. 13 zeigt hierzu ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Multiplikator 1' in einem
Winkel von 90° relativ zu einer von ihm angesteuerten Kolben/Zylinder-Einheit 2' angeordnet
ist, wobei im Übrigen der Multiplikator 1' demjenigen der Fig. 1 bis 12 entsprechen
kann und ebenso die angesteuerte Kolben/Zylinder-Einheit 2' derjenigen der Fig. 1
bis 12 entsprechen kann. In weiteren alternativen Ausführungen ist der Multiplikator
mit parallel zur Längsachse des Gießkolbens versetzter Längsachse des Multiplikatorkolbens
oder gegenläufig angeordnet. In letzterem Fall ist die Längsachse des Multiplikatorkolbens
parallel zur Längsachse des Gießkolbens, der Multiplikatorkolben bewegt sich aber
in der zur Bewegung des Gießkolbens entgegengesetzten Richtung.
1. Druckübersetzervorrichtung zur Druckerhöhung in einem Druckfluidraum einer Kolben/Zylinder-Einheit,
insbesondere einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit einer Druckgießmaschine, mit
- einem Druckübersetzerzylinder (10) und einem in diesem axialbeweglich geführten
Druckübersetzerkolben (11), wobei
- der Druckübersetzerzylinder einen Austrittsbereich (12), einen Zulaufbereich (13)
stromaufwärts des Austrittsbereichs und einen Kolbenführungsraum (14) mit einem Druckübersetzer-Kolbenraum
(14a), in den eine Druckübersetzer-Zulaufleitung (20) mündet, und/oder einem Druckübersetzer-Rückdruckraum
(14b) aufweist, in den eine Druckübersetzer-Rückdruckleitung (18) mündet,
- der Druckübersetzerkolben ein im Kolbenführungsraum geführtes Kolbenteil (11a) und
eine sich vom Kolbenteil zum Zulaufbereich erstreckende Kolbenstange (11b) aufweist,
die eine Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich in einer zurückbewegten
Freigabestellung freigibt und in einer vorbewegten Blockierstellung mit einem freien
Endabschnitt blockiert, mit dem sie sich in den Austrittsbereich hinein erstreckt,
und
- der Austrittsbereich (12) über einen vom freien Endabschnitt der Kolbenstange (11b)
bei Bewegung von der Freigabestellung in die Blockierstellung passierbaren Abschnitt
hinweg einen freien Durchtrittsquerschnitt für den freien Kolbenstangen-Endabschnitt
aufweist, der mindestens so groß ist wie ein Stangenquerschnitt des freien Kolbenstangen-Endabschnitts,
- in der Druckübersetzer-Zulaufleitung (20) ein unabhängig von einem Druck im Druckfluidraum
(6) der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuertes Druckübersetzer-Zulaufventil (21) angeordnet
ist und/oder
- in der Druckübersetzer-Rückdruckleitung (18) ein unabhängig von einem Druck im Druckfluidraum
(6) der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuertes Druckübersetzer-Rückdruckventil (19) angeordnet
ist und/oder
- der Austrittsbereich (12) als ein gegenüber dem Zulaufbereich (13) radial verengter
Abschnitt des Druckübersetzerzylinders ausgebildet ist, wobei zur Bildung eines zwischenliegenden,
offenen oder abgedichteten Ringspalts (27) zwischen dem freien Kolbenstangen-Endabschnitt
in dessen Blockierstellung und einem Umfangsrand des Austrittsbereichs ein Durchmesser
des Austrittsbereichs größer ist als ein Durchmesser des freien Kolbenstangen-Endabschnitts
und/oder wobei ein Umfangsrand des Austrittsbereich-Zylinderabschnitts eintrittsseitig
einen Einführkonus (25) aufweist.
dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsbereich (12) rückschlagventilfrei ausgeführt ist.
2. Druckübersetzervorrichtung nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzerzylinder als einstückiges Bauteil gefertigt ist.
3. Druckübersetzervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzerzylinder zwischen dem Kolbenführungsraum und dem Zulaufbereich
einen Kolbenstangenführungsabschnitt (15) aufweist.
4. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsbereich und der Zulaufbereich Abschnitte gleichen Querschnitts des Druckübersetzerzylinders
aufweisen und der Zulaufbereich eine radiale Zulaufbohrung (13b) beinhaltet, die radial
von außen in diesen Abschnitt des Druckübersetzerzylinders mündet.
5. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Zulaufbereich mindestens eine radiale Bohrung (30) und eine mit dieser in Verbindung
stehende, stirnseitig ausmündende Axialbohrung (29) im freien Kolbenstangen-Endabschnitt
beinhaltet.
6. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Zulaufbereich mindestens einen axialen Längsnutkanal (31) an einer Außenumfangsseite
des freien Kolbenstangen-Endabschnitts beinhaltet.
7. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter gekennzeichnet durch eine Ringdichtung (28) an einem Innenrand des Austrittsbereichs.
8. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter
gekennzeichnet durch
- einen Nutzkolben-Positionssensor (33) zur Erfassung der Position eines Kolbens der
Kolben/Zylinder-Einheit und/oder einen Multiplikatorkolben-Positionssensor (34) zur
Erfassung der Position des Druckübersetzerkolbens und
- eine Steuerung (32), die
- das Druckübersetzer-Zulaufventil abhängig von einem Nutzkolben-Positionssignal des
Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal
des Multiplikatorkolben-Positionssensors steuert und/oder
- das Druckübersetzer-Rückdruckventil abhängig von einem Nutzkolben-Positionssignal
des Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal
des Multiplikatorkolben-Positionssensors steuert.
9. Gießaggregat für eine Druckgießmaschine, mit
- einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit (2) und
- einer Druckübersetzervorrichtung (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Druckübersetzervorrichtung (1) eine solche nach einem der Ansprüche 1 bis 8
ist und zur Druckerhöhung in einem Druckfluidraum (6) der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit
eingerichtet ist.
10. Verfahren zum Betrieb eines Druckgießmaschinen-Gießaggregats nach Anspruch 9, bei
dem
- ein jeweiliger Gießvorgang mit vorbewegtem Gießkolben sukzessiv als Vorfüllphase,
Formfüllphase und Nachdruckphase durchgeführt wird und
- eine Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens der Druckübersetzervorrichtung
vor dem Ende der Formfüllphase gestartet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens zu Beginn oder während der Vorfüllphase
gestartet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens abhängig vom Nutzkolben-Positionssignal
des Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig vom Multiplikatorkolben-Positionssignal
des Multiplikatorkolben-Positionssensors gesteuert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang
seines gesamten Hubs oder nur entlang eines Teilabschnitts desselben gemäß einem vorgegebenen
Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Bewegungsweges oder der Bewegungsgeschwindigkeit
des Multiplikatorkolbens oder gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs
des Drucks im Druckfluidraum der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit gesteuert oder geregelt
wird.
1. Pressure intensifier device for increasing pressure in a pressurized fluid chamber
of a piston/cylinder unit, preferably of a casting piston/casting cylinder unit of
a die casting machine, comprising
- a pressure intensifier cylinder (10) and a pressure intensifier piston (11), which
is guided in an axially movable manner in the cylinder, wherein
- the pressure intensifier cylinder comprises an outlet region (12), an inlet region
(13) upstream of the outlet region, and a piston guiding chamber (14) having a pressure
intensifier piston chamber (14a), into which a pressure intensifier inlet line (20)
opens, and/or a pressure intensifier backpressure chamber (14b), into which a pressure
intensifier backpressure line (18) opens,
- the pressure intensifier piston comprises a piston part (11a), which is guided in
the piston guiding chamber, and a piston rod (11b), which extends from the piston
part to the inlet region, in a retracted release position releases a fluid connection
between the inlet region and the outlet region and, in an advanced blocking position,
blocks this connection with a free end portion, with which it extends into the outlet
region, and,
- over a portion that can be passed through by the free end portion of the piston
rod (11b) during movement from the release position into the blocking position, the
outlet region (12) comprises a free passage cross section for the free piston rod
end portion that is at least equal in size to a rod cross section of the free piston
rod end portion,
- a pressure intensifier inlet valve (21), which is controlled independently of a
pressure in the pressurized fluid chamber (6) of the piston/cylinder unit, is arranged
in the pressure intensifier inlet line (20), and/or
- a pressure intensifier backpressure valve (19), which is controlled independently
of a pressure in the pressurized fluid chamber (6) of the piston/cylinder unit, is
arranged in the pressure intensifier backpressure line (18), and/or
- the outlet region (12) is designed as a portion of the pressure intensifier cylinder
which is narrowed radially relative to the inlet region (13), wherein a diameter of
the outlet region is greater than a diameter of the free piston rod end portion in
order to form an intermediate open or sealed annular gap (27) between the free piston
rod end portion, in the blocking position thereof, and a circumferential rim of the
outlet region, and/or wherein a circumferential rim of the cylindrical portion of
the outlet region has an insertion cone (25) on the inlet side,
characterized in that the outlet region (12) is embodied without a check valve.
2. Pressure intensifier device according to claim 1, further characterized in that the pressure intensifier cylinder is manufactured as a one-piece component.
3. Pressure intensifier device according to claim 1 or 2, further characterized in that the pressure intensifier cylinder comprises a piston rod guiding portion (15) between
the piston guiding chamber and the inlet region.
4. Pressure intensifier device according to any of claims 1 to 3, further characterized in that the outlet region and the inlet region have portions with a same cross section of
the pressure intensifier cylinder, and the inlet region contains a radial inlet bore
(13b), which opens radially from the outside into said portion of the pressure intensifier
cylinder.
5. Pressure intensifier device according to any of claims 1 to 4, further characterized in that the inlet region comprises at least one radial bore (30) and an axial bore (29) in
the free piston rod end portion, where said axial bore is connected to said radial
bore and opens at an end face.
6. Pressure intensifier device according to any of claims 1 to 5, further characterized in that the inlet region comprises at least one axial longitudinal groove channel (31) on
an outer circumferential side of the free piston rod end portion.
7. Pressure intensifier device according to any of claims 1 to 6, further characterized by a ring seal (28) on an inner rim of the outlet region.
8. Pressure intensifier device according to any of claims 1 to 7, further
characterized by
- an operative piston position sensor (33) for detecting the position of a piston
of the piston/cylinder unit and/or a multiplier piston position sensor (34) for detecting
the position of the pressure intensifier piston, and
- a controller (32), which
- controls the pressure intensifier inlet valve in accordance with an operative piston
position signal of the operative piston position sensor and/or in accordance with
a multiplier piston position signal of the multiplier piston position sensor, and/or
- controls the pressure intensifier backpressure valve in accordance with an operative
piston position signal of the operative piston position sensor and/or in accordance
with a multiplier piston position signal of the multiplier piston position sensor.
9. Casting unit for a die casting machine, comprising
- a casting piston/casting cylinder unit (2) and
- a pressure intensifier device (1),
characterized in that
- the pressure intensifier device (1) is one according to any one of claims 1 to 8
and is designed to increase pressure in a pressurized fluid chamber (6) of the casting
piston/casting cylinder unit.
10. Method for operating a die casting machine casting unit according to claim 9, in which
- a respective casting process with a casting piston moved forward is carried out
successively as a pre-filling phase, a die filling phase and a follow-up pressure
phase, and
- a feed motion of the pressure intensifier piston of the pressure intensifier device
is started before the end of the die filling phase.
11. Method according to claim 10, further characterized in that the feed motion of the pressure intensifier piston is started at the beginning of
or during the pre-filling phase.
12. Method according to claim 10 or 11, further characterized in that the feed motion of the pressure intensifier piston is controlled in accordance with
the operative piston position signal of the operative piston position sensor and/or
in accordance with the multiplier piston position signal of the multiplier piston
position sensor.
13. Method according to any one of claims 10 to 12, further characterized in that the feed motion of the pressure intensifier piston is subject to open-loop or closed-loop
control as regards its progress with respect to time along its complete stroke or
only along a subsection thereof in accordance with a predetermined setpoint profile
of the progress with respect to time of the movement path or movement speed of the
multiplier piston or in accordance with a predetermined setpoint profile of the progress
with respect to time of the pressure in the pressurized fluid chamber of the casting
piston/casting cylinder unit.
1. Dispositif multiplicateur de pression pour augmenter la pression dans une chambre
à fluide sous pression d'une unité à piston et cylindre, en particulier d'une unité
à piston et cylindre de coulée d'une machine de coulée sous pression, comportant
- un cylindre multiplicateur de pression (10) et un piston multiplicateur de pression
(11) guidé de façon axialement mobile dans celui-ci,
dans lequel
- le cylindre multiplicateur de pression comporte une zone de sortie (12), une zone
d'entrée (13) en amont de la zone de sortie et une chambre de guidage de piston (14)
avec une chambre de piston multiplicateur de pression (14a) dans laquelle débouche
une conduite d'alimentation de multiplicateur de pression (20), et/ou avec une chambre
de pression de retour de multiplicateur de pression (14b) dans laquelle débouche une
conduite de pression de retour de multiplicateur de pression (18),
- le piston multiplicateur de pression comporte une partie de piston (11a) guidée
dans la chambre de guidage de piston et une tige de piston (11b) qui s'étend depuis
la partie de piston jusqu'à la zone d'entrée et qui, dans une position de libération
reculée, libère une communication fluidique entre la zone d'entrée et la zone de sortie
et qui, dans une position de blocage avancée, la bloque par une partie d'extrémité
libre par laquelle elle s'étend jusqu'à l'intérieur de la zone de sortie, et
- au-delà d'une portion pouvant être passée par la partie d'extrémité libre de la
tige de piston (11b) lors du mouvement depuis la position de libération jusque dans
la position de blocage, la zone de sortie (12) présente une section transversale de
passage libre pour la partie d'extrémité libre de tige de piston, qui est au moins
aussi grande qu'une section transversale de tige de la partie d'extrémité libre de
tige de piston,
- une vanne d'entrée de multiplicateur de pression (21) commandée indépendamment d'une
pression dans la chambre à fluide sous pression (6) de l'unité à piston et cylindre
est disposée dans la conduite d'alimentation de multiplicateur de pression (20), et/ou
- une vanne de pression de retour de multiplicateur de pression (19) commandée indépendamment
d'une pression dans la chambre à fluide sous pression (6) de l'unité à piston et cylindre
est disposée dans la conduite de pression de retour de multiplicateur de pression
(18), et/ou
- la zone de sortie (12) est réalisée sous la forme d'une partie du cylindre multiplicateur
de pression qui est rétrécie radialement par rapport à la zone d'entrée (13), et,
afin de former un intervalle annulaire intermédiaire (27), ouvert ou étanche, entre
la partie d'extrémité libre de tige de piston dans sa position de blocage et un bord
périphérique de la zone de sortie, un diamètre de la zone de sortie est supérieur
à un diamètre de la partie d'extrémité libre de tige de piston, et/ou un bord périphérique
de la partie de cylindre de zone de sortie présente un cône d'introduction (25) du
côté entrée, caractérisé en ce que la zone de sortie (12) est réalisée de façon exempte de clapet anti-retour.
2. Dispositif multiplicateur de pression selon la revendication 1, caractérisé en outre en ce que le cylindre multiplicateur de pression est fabriqué sous la forme d'une pièce d'un
seul tenant.
3. Dispositif multiplicateur de pression selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en outre en ce que le cylindre multiplicateur de pression comprend une partie de guidage de tige de
piston (15) entre la chambre de guidage de piston et la zone d'entrée.
4. Dispositif multiplicateur de pression selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en outre en ce que la zone de sortie et la zone d'entrée présentent des parties de même section transversale
du cylindre multiplicateur de pression, et la zone d'entrée comprend un perçage d'entrée
radial (13b) qui débouche radialement depuis l'extérieur dans ladite partie du cylindre
multiplicateur de pression.
5. Dispositif multiplicateur de pression selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en outre en ce que la zone d'entrée comprend au moins un perçage radial (30) et un perçage axial (29)
en communication avec celui-ci et débouchant du côté frontal, dans la partie d'extrémité
libre de tige de piston.
6. Dispositif multiplicateur de pression selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en outre en ce que la zone d'entrée comprend au moins un canal de rainure longitudinale (31) axial sur
un côté périphérique extérieur de la partie d'extrémité libre de tige de piston.
7. Dispositif multiplicateur de pression selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en outre par un joint d'étanchéité (28) annulaire sur un bord intérieur de la zone de sortie.
8. Dispositif multiplicateur de pression selon l'une des revendications 1 à 7,
caractérisé en outre par
- un capteur de position de piston utile (33) pour la détection de la position d'un
piston de l'unité à piston et cylindre, et/ou un capteur de position de piston multiplicateur
(34) pour la détection de la position du piston multiplicateur de pression, et
- une commande (32) qui
∘ commande la vanne d'entrée de multiplicateur de pression en fonction d'un signal
de position de piston utile du capteur de position de piston utile et/ou en fonction
d'un signal de position de piston multiplicateur du capteur de position de piston
multiplicateur, et/ou
∘ commande la vanne de pression de retour de multiplicateur de pression en fonction
d'un signal de position de piston utile du capteur de position de piston utile et/ou
en fonction d'un signal de position de piston multiplicateur du capteur de position
de piston multiplicateur.
9. Système de coulée pour une machine de coulée sous pression, comportant
- une unité à piston et cylindre de coulée (2), et
- un dispositif multiplicateur de pression (1),
caractérisé en ce que
- le dispositif multiplicateur de pression (1) est un dispositif selon l'une des revendications
1 à 8 et est conçu pour une augmentation de pression dans une chambre à fluide sous
pression (6) de l'unité à piston et cylindre de coulée.
10. Procédé de fonctionnement d'un système de coulée pour machine de coulée sous pression
selon la revendication 9, dans lequel
- une opération de coulée respective est exécutée, le piston de coulée étant avancé,
successivement comme phase de pré-remplissage, phase de remplissage de moule et phase
de maintien de pression, et
- un mouvement d'avance du piston multiplicateur de pression du dispositif multiplicateur
de pression est démarré avant la fin de la phase de remplissage de moule.
11. Procédé selon la revendication 10, caractérisé en outre en ce que le mouvement d'avance du piston multiplicateur de pression est démarré au début ou
pendant la phase de pré-remplissage.
12. Procédé selon la revendication 10 ou 11, caractérisé en outre en ce que le mouvement d'avance du piston multiplicateur de pression est commandé en fonction
du signal de position de piston utile du capteur de position de piston utile et/ou
en fonction du signal de position de piston multiplicateur du capteur de position
de piston multiplicateur.
13. Procédé selon l'une des revendications 10 à 12, caractérisé en outre en ce que le mouvement d'avance du piston multiplicateur de pression est commandé ou régulé,
quant à son évolution temporelle le long de toute sa course ou le long d'une partie
seulement de celle-ci, selon un profil de consigne prédéterminé de l'évolution temporelle
du trajet de mouvement ou de la vitesse de mouvement du piston multiplicateur ou selon
un profil de consigne prédéterminé de l'évolution temporelle de la pression dans la
chambre à fluide sous pression de l'unité à piston et cylindre de coulée.