[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Befestigung von Anbauteilen an
einem Untergrund mit einer Dämmschicht sowie ein entsprechendes Verfahren.
[0002] Zur Verbesserung der Isolierung von Häusern werden auf Außenwänden Dämmstoffschichten
angebracht. Dies führt allerdings zu einer Erschwerung der Befestigung von schweren
Anbauteilen an den Außenwänden, da die Befestigungsmittel für schwere Anbauteile nicht
an der Dämmschicht selber, sondern nur an dem dahinter oder darunter angeordneten
Untergrund befestigt werden können und sich somit die Anbauteile in einer gewissen
Entfernung zu dem haltenden Untergrund befinden.
[0003] Anbauteile, wie zum Beispiel Vordächer, müssen unterschiedliche Belastungen aushalten.
Wenn auf einem Vordach Schnee liegt, wird es schwerer und somit nach unten gedrückt,
während ein Windstoß das Vordach nach oben drücken kann. Dies führt dazu, dass die
Dämmschicht rund um das Befestigungsmittel aufgeweitet wird, so dass die Dämmschicht
in diesem Bereich unansehnlich wird und Feuchtigkeit in die Dämmschicht eindringen
kann.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Befestigungssystem und ein
Verfahren zur Befestigung von Anbauteilen an einem Untergrund bereit zu stellen, bei
denen der oben beschriebene Nachteil nicht auftritt.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Befestigungssystem zur Befestigung eines
Anbauteils an einem Untergrund mit einer Dämmschicht gelöst. Das Befestigungssystem
weist einen Ankerbolzen, ein Montagewerkzeug und ein Abdichtungselement auf. Der Ankerbolzen
besteht aus einem ersten Bereich zur Verankerung in dem Untergrund, einem zweiten
Bereich, an dem das Anbauteil befestigt werden kann, sowie einem Anschlag. Das Montagewerkzeug
ist ausgestaltet zum Bilden einer Öffnung in der Dämmschicht. Das Abdichtungselement
ist ausgestaltet zum Anordnen an dem Anschlag nachdem das Montagewerkzeug entfernt
wurde und zum Abdichten der Öffnung in der Dämmschicht. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung kann die Dämmschicht aus einer Schicht oder aus mehreren Schichten bestehen.
Die Dämmschicht kann beispielsweise aus einer oder mehreren Schichten aus Dämmstoffmaterial
und gegebenenfalls aus einer darauf angeordneten Putzschicht bestehen.
[0006] Mit diesem erfindungsgemäßen Befestigungssystem kann ein Anbauteil bestmöglich an
einem Untergrund mit einer Dämmschicht befestigt werden. Mit Hilfe des Montagewerkzeugs
wird eine Öffnung rund um den Ankerbolzen in der Dämmschicht gebildet. Durch das definierte
Entfernen bzw. Aufweiten der Dämmschicht ringförmig um den Ankerbolzen und durch das
anschließende Entfernen des Montagewerkzeugs, wird dem Ankerbolzen ein Freiraum gegeben,
in dem er sich bewegen kann, ohne dass dies Auswirkungen auf die Dämmschicht hat.
Dieser derart erzeugte Freiraum ist vorzugsweise konzentrisch um den Ankerbolzen angeordnet,
damit sich der Ankerbolzen in alle Richtungen bewegen kann bzw. eine zwängungsfreie
Verformung des Ankerbolzens möglich ist.
[0007] Nach dem Entfernen des Montagewerkzeugs wird das Abdichtungselement an dem Anschlag
des Ankerbolzens angeordnet, um die Öffnung in der Dämmschicht abzudichten. Das Abdichtungselement
ist vorzugsweise ringförmig ausgestaltet und hat eine radiale Erstreckung, die über
die Öffnung in der Dämmschicht hinausgeht. Es erstreckt sich parallel zur äußeren
Oberfläche der Dämmschicht und weist, wie bei Dichtungen üblich, vorzugsweise ein
flexibles Material auf.
[0008] Das erfindungsgemäße Befestigungssystem ermöglicht mit einfachen Mittel eine langfristige,
schöne und dichte Montage eines Anbauelements. Das Montagewerkzeug sorgt dafür, dass
um den Ankerbolzen ein vordefinierter Freiraum gebildet wird, in dem sich der Ankerbolzen
als Reaktion auf äußere Kräfte bewegen bzw. verformen kann, ohne dass dies eine Auswirkung
auf die Dämmschicht und/oder einer darauf aufgebrachten Putzschicht hat. Dies ist
insbesondere der Fall, weil das Montagewerkzeug nach dem Bilden der Öffnung beziehungsweise
des Freiraums wieder entfernt wird. Bis dahin hält das Montagewerkzeug den Ankerbolzen
aber zentriert in dem Freiraum und sorgt somit dafür, dass zum Beispiel wenn der Ankerbolzen
mit einem Klebemittel fixiert wird, sich der Ankerbolzen während dem Aushärten des
Klebemittels nicht bewegen kann. Hierbei kann es sich beispielsweise um den Abbindeprozess
eines Verbundankermörtels handeln. Das Montagewerkzeug und/oder der Ankerbolzen weisen
hierfür vorzugsweise Mittel auf, die erreichen, dass das Montagewerkzeug und der Ankerbolzen
während des Aushärten des Klebemittels radial fixiert sind. Erfindungsgemäß wird der
Ankerbolzen mit Hilfe des Montagewerkzeugs radial, insbesondere in dem gebildeten
Freiraum ausgerichtet.
[0009] Das Abdichtungselement kann dann auf der dem Untergrund abgewandten Seite der Dämmschicht,
die auch als die äußere Seite bzw. äußere Oberfläche der Dämmschicht bezeichnet wird,
und an dem Anschlag des Ankerbolzens angeordnet werden und dichtet somit die Öffnung
von außen ab. Dies führt dazu, dass bei einer Bewegung des Ankerbolzens aufgrund von
äußeren Kräften, das Abdichtungselement die Dämmschicht nicht beschädigt und weiterhin
die Öffnung abdichtet.
[0010] Der Ankerbolzen besteht in einer bevorzugten Ausführungsform aus zwei Elementen,
einem Kunststoffstab, der den ersten Bereich bildet und einem Metallstab, der den
zweiten Bereich bildet. Vorzugsweise weist der Metallstab ein Gewinde auf, mit dem
er in eine Öffnung in dem Kunststoffstab geschraubt werden kann. Aber dem Fachmann
ist bewusst, dass es viele Möglichkeiten gibt, die beiden Elemente des Ankerbolzens
miteinander zu verbinden. Für den Kunststoffstab wird vorzugsweise ein glasfaserverstärkter
Kunststoff verwendet und für den Metallbolzen wird vorzugsweise Edelstahl verwendet.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Kunststoffstab an seiner Außenseite
eine Profilierung, z.B. in Form eines Gewindes, auf. Ein derartiges Gewinde kann zu
einem besseren Halt in dem Untergrund und/oder in der Dämmschicht führen. Insbesondere
kann mit Hilfe des Außengewindes eine Verbundwirkung mit dem Klebemittel, beispielsweise
dem Verbundankermörtel erzeugt werden.
[0011] Für das Abdichtungselement wird vorzugsweise EPDM Kautschuk verwendet. Das Abdichtungselement
kann zwei Abdichtungsebenen aufweisen. Eine Abdichtungsebene wird zwischen dem Abdichtungselement
und der äußeren Seite der Dämmschicht gebildet, die andere Abdichtungsebene zwischen
dem Abdichtungselement und dem Ankerbolzen, insbesondere dem zweiten Bereich des Ankerbolzens.
Das Abdichtungselement besteht vorzugsweise aus einem Dichtungselement, beispielsweise
einem Dichtring aus EPDM Kautschuk und einer Unterlegscheibe aus Edelstahl. Das Dichtungselement
ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass es aufgrund seiner Ausgestaltung bei einer
Relativverschiebung des Ankerbolzens unter Gebrauchslast diese Relativverschiebung
ohne Verlust der Dichtfunktion kompensiert. Die Unterlegscheibe des Abdichtungselements
kann vorzugsweise derart ausgestaltet sein, dass sie als Anschlag und / oder als Auflagefläche
für das Anbauteil verwendet werden kann.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform des Ankerbolzens weist der zweite Bereich Mittel
auf, um daran das Anbauteil zu befestigen. Vorzugsweise handelt es sich um ein Außengewinde.
Außerdem ist der Ankerbolzen vorzugsweise derart ausgestaltet, dass im montierten
Zustand zumindest ein Teil von ihm aus der Dämmschicht herausragt. Vorzugsweise ragt
ein Teil des zweiten Bereichs des Ankerbolzens aus der Dämmschicht heraus, um daran
ein Anbauteil befestigen zu können. Grundsätzlich kann der Ankerbolzen aber auch eine
Öffnung aufweisen in die beispielsweise ein Befestigungselement geschraubt werden
kann, mit dem das Anbauteil an dem Ankerbolzen befestigt wird.
[0013] Das Montagewerkzeug weist vorzugsweise mindestens ein Mittel auf, die beim drehenden
Einbringen des Montagewerkzeug in die Dämmschicht in einem vordefinierten Bereich
um den Ankerbolzen die Dämmschicht entfernen. Hierbei handelt es sich vorzugsweise
um ein oder mehrere Elemente, die radial von dem Montagewerkzeug abstehen und die
beim Drehen Material von der Dämmschicht abtragen. Darüber hinaus weist das Montagewerkzeug
vorzugsweise Mittel auf, die das drehende Einbringen des Montagewerkzeugs ermöglichen
beziehungsweise vereinfachen. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen Außensechskant.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Montagewerkzeug derart an dem Ankerbolzen
angeordnet, dass eine Bewegung des Montagewerkzeugs in das Bohrloch in Richtung des
Untergrunds auch zu einer Bewegung des Ankerbolzens in Richtung des Untergrunds führt.
Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass das Montagewerkzeug einen
Gegenanschlag aufweist, der an dem Anschlag des Ankerbolzens anliegt. Dem Fachmann
sind aber auch andere Möglichkeiten bekannt um diese Bewegung zu ermöglichen.
[0015] Vorzugsweise weist das Montagewerkzeug mindestens einen Vorsprung auf. Dieser Vorsprung
ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass er auf der äußeren Oberfläche der Dämmschicht
aufliegen kann. Mit Hilfe des Vorsprungs kann das Montagewerkzeug bis zu einer vorbestimmten
Tiefe in der Dämmschicht angeordnet werden, nämlich so tief, bis der Vorsprung auf
der äußeren Seite der Dämmschicht aufliegt. Während das Montagewerkzeug in Richtung
Dämmschicht und ggf. zumindest teilweise in die Dämmschicht bewegt wird, bis der Vorsprung
auf der äußeren Seite der Dämmschicht aufliegt, sorgt beispielsweise der Gegenanschlag
des Montagewerkzeugs dafür, dass der Anschlag des Ankerbolzens und somit auch der
Ankerbolzen in eine vorbestimmte axiale Position relativ zur Oberfläche der Dämmschicht
bewegt wird. Da das Abdichtungselement in einer bevorzugten Ausführungsform im montierten
Zustand teilweise auf der äußeren Oberfläche der Dämmschicht und teilweise auf dem
Anschlag des Ankerbolzens aufliegt, kann die axiale Position des Abdichtungselements
durch die Position des Vorsprungs des Montagewerkzeugs relativ zu dem Gegenanschlag
des Montagewerkzeugs definiert werden.
[0016] Das Abdichtungselement ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass im montierten Zustand
die Unterlegscheibe auf dem Anschlag des Ankerbolzens aufliegt und das Dichtungselement
auf der äußeren Oberfläche der Dämmschicht. Dies ermöglicht, dass durch die Position
des Vorsprungs relativ zum Gegenanschlag am Montagewerkzeug auch der Kompressionsweg
des Abdichtungselements, insbesondere des Dichtungselements definiert werden kann.
[0017] Damit das Abdichtungselement die Öffnung in der Dämmschicht abdichten kann, ist es
parallel zur Erstreckung der Dämmschicht, also im Wesentlichen rechtwinklig zum Bohrloch
größer als die Öffnung. Wenn es im montierten Zustand an dem Anschlag des Ankerbolzens
angeordnet ist, liegt es auf der dem Untergrund abgewandten Seite der Dämmschicht
auf. Vorzugsweise ist das Abdichtungselement aber wesentlich größer als die Öffnung.
Die durch das Montagewerkzeug gebildete Öffnung ist vorzugsweise im Wesentlichen kreisförmig
und weist einen Radius auf, der abhängt von der Ausgestaltung des Montagewerkzeugs.
Da sich in der Öffnung der Ankerbolzen befindet, der in einer bevorzugten Ausführungsform
einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweist, hat der Freiraum zwischen
der Dämmschicht und dem Ankerbolzen die Form eines Kreisrings. Vorzugsweise ist bei
diesem Kreisring der Abstand zwischen dem Ankerbolzen und der Dämmschicht in alle
Richtungen im Wesentlichen gleich. Dieser Abstand wird auch als die Dicke des Freiraums
bezeichnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Abdichtungselement so groß,
dass es eine Kreisfläche abdeckt, die einen Radius hat, der der Summe aus dem Radius
der Öffnung und der Dicke des Freiraums entspricht.
[0018] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zum Befestigen eines Anbauteils
an einem Untergrund mit einer Dämmschicht gelöst. Das Verfahren weist das Einbringen
eines Ankerbolzens in eine Öffnung in der Dämmschicht und in dem Untergrund auf. Außerdem
wird ein Montagewerkzeug an einem Ankerbolzen angeordnet. Das Anordnen findet vorzugsweise
vor dem Einbringen statt. Es kann aber grundsätzlich auch beim Einbringen oder nach
dem Einbringen des Ankerbolzens stattfinden. Dementsprechend wird das Montagewerkzeug
vorzugsweise gleichzeitig mit dem Ankerbolzen in die Dämmschicht eingebracht werden.
Das Montagewerkzeug bildet in der Dämmschicht eine Öffnung. Anschließend wird das
Montagewerkzeug entfernt und ein Abdichtungselement an einem Anschlag des Ankerbolzens
angeordnet, um die Öffnung in der Dämmschicht abzudichten.
[0019] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung beispielhaft anhand einer Ausführungsform
beschrieben, die in den folgenden Figuren veranschaulicht ist, wobei
- Figur 1
- Querschnitte durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
zeigt und
- Figur 2
- die Montage der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
in einem Untergrund mit einer Dämmschicht in mehreren Schritten beispielhaft zeigt.
[0020] Figur 1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystem
1. Dieses Befestigungssystem 1 weist mindestens drei Elemente auf, einen Ankerbolzen
2, ein Montagewerkzeug 6 und ein Abdichtungselement 7.
[0021] Erfindungsgemäß weist der Ankerbolzen 2 zwei Bereiche auf. Ein erster Bereich 3 sorgt
für die Verankerung in einem Untergrund. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform
wird dieser erste Bereich 3 durch einen Kunststoffstab 8 gebildet. Dieser Kunststoffstab
8 wird in ein Bohrloch geschoben in dem sich beispielsweise ein Klebemittel befindet
und mit dem Klebemittel wird der Kunststoffstab 8 und somit das ganze Befestigungssystem
1 in dem Bohrloch verankert. Der Ankerbolzen 2 weist auch einen zweiten Bereich 4
auf, an dem ein Anbauteil befestigt werden kann. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform
wird der zweite Bereich 4 durch einen Metallbolzen 9 gebildet. In dieser Ausführungsform
weist der Metallbolzen 9 ein Außengewinde auf, an dem das Anbauteil beispielsweise
mit Hilfe einer Mutter befestigt werden kann. Darüber hinaus kann das Außengewinde
auch verwendet werden, um das Abdichtungselement 7 an dem Metallbolzen 9 zu befestigen.
Der Kunststoffstab 8 und der Metallbolzen 9 können auf viele verschiedene Arten aneinander
angeordnet sein. Diese Verbindung kann beispielsweise erst auf der Baustelle hergestellt
werden. Vorzugsweise werden der Kunststoffstab und der Metallbolzen aber bereits werkseitig
miteinander verbunden. Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform weist der Metallbolzen
9 noch ein weiteres Außengewinde auf, das in eine Öffnung in dem Kunststoffstab 8
geschraubt ist. Dem Fachmann sind aber auch andere Möglichkeiten bekannt, diese beiden
Elemente fest zu verbinden.
[0022] Der Ankerbolzen 2 weist auch einen Anschlag 5 auf. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform
wird der Anschlag 5 dadurch gebildet, dass der erste Bereich 3 und der zweite Bereich
4 unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Dem Fachmann sind aber auch andere Mittel
bekannt, um einen Anschlag 5 an dem Ankerbolzen 2 zu bilden. Dieser Anschlag 5 muss
nicht notwendigerweise wie in Figur 1 an dem Übergang vom ersten Bereich 3 zum zweiten
Bereich 4 angeordnet sein. Der Anschlag kann sich auch im ersten Bereich 3 oder im
zweiten Bereich 4 befinden.
[0023] Das Montagewerkzeug 6 des erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1 ist ausgestaltet,
um in einer Dämmschicht eine Öffnung zu bilden. Hierzu weist es vorzugsweise Mittel
10 auf, die beim drehenden Einbringen des Montagewerkzeugs 6 die Dämmschicht, beispielsweise
eine Putzschicht und teilweise eine Schicht aus Dämmstoffmaterial um den Ankerbolzen
2 entfernen. Vorzugsweise wird durch das Montagewerkzeug 6 Material von der Dämmschicht
gelöst, damit eine dauerhafte Öffnung existiert. Die derart gebildete Öffnung erstreckt
sich vorzugsweise ringförmig um den in der Dämmschicht angeordneten Ankerbolzen 2.
In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
1 weist das Montagewerkzeug 6 auch einen Vorsprung 11 auf, der derart ausgestaltet
ist, dass er auf der dem Untergrund abgewandten Seite der Dämmschicht aufliegen kann.
In der vorliegenden Ausführungsform ist der Vorsprung 11 kreisringförmig ausgestaltet
und erstreckt sich von dem Montagewerkzeug 6 in alle Richtungen. Dem Fachmann sind
allerdings auch andere Ausgestaltungen für einen geeigneten Vorsprung 11 bekannt.
[0024] In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform kann das Montagewerkzeug 6 in einer vordefinierten
Position relativ zum Ankerbolzen 2 angeordnet werden. So ist das Montagewerkzeug 6
beispielsweise derart ausgestaltet, dass ein Gegenanschlag 5a des Montagewerkzeugs
6 an dem Anschlag 5 des Ankerbolzens 2 angeordnet werden kann. Darüber hinaus oder
alternativ kann das Montagewerkzeug 6 auch derart ausgestaltet sein, dass es in das
Ende des zweiten Bereichs 4 des Ankerbolzens 2 greift, das von dem ersten Bereich
3 beabstandet ist. Durch dieses Eingreifen kann erreicht werden, dass eine Drehbewegung
des Montagewerkzeugs 6 auf den Ankerbolzen 2 übertragen wird. Hierfür können das Montagewerkzeug
6 und der Ankerbolzen 2 entsprechende Ausnehmungen und Vorsprünge aufweisen.
[0025] Im Rahmen der Montage kann der Ankerbolzen 2 beispielsweise zusammen mit dem daran
angeordneten Montagewerkzeug 6 in ein Bohrloch in der Dämmschicht und in dem Untergrund
angeordnet werden. Dabei kann eine Bewegung des Montagewerkzeugs 6 in Richtung des
Untergrunds zu einer gleichartigen Bewegung des Ankerbolzens führen.
[0026] Das Montagewerkzeug 6 und der Ankerbolzen 2 können auch drehend in Richtung Untergrund,
das heißt in das Bohrloch bewegt werden. Dabei kann beispielsweise auf das Montagewerkzeug
6 eine Drehbewegung ausgeübt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform sind das
Montagewerkzeug 6 und der Ankerbolzen 2 derart ausgestaltet, dass sie drehfest aneinander
angeordnet werden können, das heißt eine Drehbewegung des einen Elements wird auf
das andere Element übertragen. Dies führt dazu, dass wenn das Montagewerkzeug 6 drehend
in das Bohrloch bewegt wird, auch der Ankerbolzen 2 drehend in das Bohrloch bewegt
wird.
[0027] Das erfindungsgemäß Befestigungssystem 1 weist außerdem ein Abdichtungselement 7
auf. Das Abdichtungselement 7 ist derart ausgestaltet, dass es die von dem Montagewerkzeug
6 gebildete Öffnung in der Dämmschicht abdichten kann. Dafür wird das Abdichtungselement
an dem Anschlag 5 angeordnet.
[0028] In der in Figur 1 veranschaulichten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
das Abdichtungselement 7 eine Unterlegscheibe 7a aus Metall, vorzugsweise Edelstahl
und ein kreisringförmiges Dichtungselement 7b auf.
[0029] In Figur 2 werden die verschiedenen Schritte bei der Montage der in Figur 1 gezeigten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1 veranschaulicht. Die Wand
an der das Anbauteil befestigt werden soll, weist einen Untergrund 13 und eine Schicht
aus Dämmstoffmaterial 14 auf. In dem hier gezeigten Beispiel ist auf der Schicht aus
Dämmstoffmaterial 14 noch eine Putzschicht 15 angeordnet. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung werden die Schichten über dem Untergrund 13 als Dämmschicht 16 bezeichnet,
unabhängig davon, aus wieviel Lagen diese Schicht besteht und ob sie Lagen aufweist,
die nicht hauptsächlich der Dämmung dienen, wie zum Beispiel die Putzschicht 15.
[0030] In die Dämmschicht 16 und in den Untergrund 13 wurde ein Loch gebohrt und ein Klebemittel
eingebracht. Figur 2a zeigt wie der Ankerbolzen 2 und das Montagewerkzeug 6 - in diesem
Ausführungsbeispiel zusammen - in dem Bohrloch angeordnet werden. Wie bereits oben
erläutert, sind in dieser Ausführungsform der Ankerbolzen 2 und das Montagewerkzeug
6 drehfest aneinander angeordnet. Somit kann an dem Montagewerkzeug 6 ein Werkzeug
angeordnet werden mit dem das Montagewerkzeug 6 und der daran angeordnete Ankerbolzen
2 drehend in das Bohrloch getrieben werden. Hierfür kann das Montagewerkzeug 6 eine
entsprechende Werkzeugaufnahme aufweisen, beispielsweise einen Außensechskant. Grundsätzlich
kann das Montagewerkzeug 6 aber auch ohne Werkzeug, beispielsweise direkt von dem
Monteur in dem Bohrloch angeordnet werden. Hierfür kann das Montagewerkzeug beispielsweise
eine entsprechende Grifffläche aufweisen.
[0031] Das drehende Eintreiben des Ankerbolzen 2 und des Montagewerkzeugs 6 sorgt dafür,
dass der Ankerbolzen 2 gut in dem Untergrund 13 platziert werden kann und dass das
Montagewerkzeug 6 die Öffnung in der Dämmschicht 16 bilden kann. Dabei werden der
Ankerbolzen 2 und das Montagewerkzeug 6 so weit in die Dämmschicht 16 und in den Untergrund
13 getrieben, bis der Vorsprung 11 auf der dem Untergrund abgewandten Seite der Dämmschicht
16 aufliegt. Dadurch wird sichergestellt, dass sich der Ankerbolzen 2 so tief wie
notwendig im Untergrund 13 befindet. Außerdem wird sichergestellt, dass das Montagewerkzeug
6 die Öffnung in der Dämmschicht 16 bis zur gewünschten Tiefe bildet. Darüber hinaus
sorgt das Montagewerkzeug 6 dafür, dass der Ankerbolzen 2 radial in der Öffnung an
einer durch die Geometrie des Montagewerkzeugs 6 bestimmten Stelle fixiert wird und
dass sich der Anschlag 5 des Ankerbolzen 2 axial an einer durch die Anordnung des
Vorsprungs 11 relativ zu dem Gegenanschlag 5a bestimmten Stelle befindet. Das Montagewerkzeug
6 verbleibt in dieser in Figur 2b veranschaulichten Position vorzugsweise bis der
Ankerbolzen 2 in dieser Position fest gehalten wird. Wenn der Ankerbolzen 2 mit einem
Klebemittel fixiert wird, kann dieser Zeitraum von dem verwendeten Klebemittel abhängen.
[0032] Danach wird das Montagewerkzeug 6 von dem Ankerbolzen 2 entfernt (vgl. Figur 2c).
In der Dämmschicht 16 verbleibt dann die gewünschte Öffnung, die sich in dem vorliegenden
Beispiel konzentrisch um den Ankerbolzen 2 erstreckt. Durch diesen Ringspalt wird
eine zwängungsfreie Aufnahme von Verformungen des Ankerbolzens 2 unter Gebrauchslast
gewährleistet.
[0033] Wie in Figur 2d veranschaulicht wird anschließend auf dem montierten Ankerbolzen
2 das Abdichtungselement 7 angeordnet. Das Abdichtungselement 7 wird in diesem Ausführungsbeispiel
mit einer Mutter 17 und einem Anbauteil 18 auf dem Außengewinde des zweiten Bereichs
4 des Ankerbolzens 2 befestigt. In dieser Ausführungsform wird das Anbauteil 18 als
Klemmteil zwischen der Unterlegscheibe 7a des Abdichtungselements 7 und der Mutter
17 auf dem Ankerbolzen 3 befestigt. Durch die fixe axiale Position des Anschlags 5
relativ zur äußeren Oberfläche der Dämmschicht 16 wird das am Anschlag des Ankerbolzen
2 angeordnete Abdichtungselement 7 vorzugsweise mit der Mutter 17 gegen den Anschlag
5 und gegen die äußere Oberfläche der Dämmschicht 16 komprimiert, um eine bestmögliche
Dichtungswirkung zu erzielen.
[0034] Figur 2e zeigt, dass das Abdichtungselement 7 im montierten Zustand zumindest teilweise
auf der äußeren Oberfläche der Dämmschicht 16 aufliegt. Dadurch kann die Öffnung in
der Dämmschicht 16 effektiv abgedichtet werden. Das Abdichtungselement 7 liegt über
der Öffnung und verhindert so ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Öffnung. Das
Abdichtungselement 7 liegt am Rand von der Öffnung auf der Dämmschicht 16 auf und
dichtet somit diesen Bereich ab. Das Abdichtungselement 7 ist so groß, das heißt erstreckt
sich so weit in der Ebene der Dämmschicht 16, dass es auch bei einer Bewegung des
Ankerbolzens 7 und damit auch des damit verbundenen Abdichtungselements 7, die Öffnung
in der Dämmschicht 16 überdeckt.
1. Befestigungssystem (1) zur Befestigung eines Anbauteils (18) an einem Untergrund (13)
mit einer Dämmschicht (16), das Befestigungssystem (1) weist auf:
einen Ankerbolzen (2), mit
einem ersten Bereich (3) zur Verankerung in dem Untergrund (13), einem zweiten Bereich
(4), an dem das Anbauteil (18) befestigt werden kann, sowie
einem Anschlag (5),
ein Montagewerkzeug (6) zum Bilden einer Öffnung in der Dämmschicht (16) und
ein Abdichtungselement (7) ausgestaltet zum Anordnen an dem Anschlag (5) nachdem das
Montagewerkzeug (6) entfernt wurde und zum Abdichten der Öffnung in der Dämmschicht
(13).
2. Das Befestigungssystem (1) gemäß Anspruch 1, wobei der Ankerbolzen (2) im ersten Bereich
(3) einen Kunststoffstab (8) und im zweiten Bereich (4) einen Metallstab (9) aufweist.
3. Das Befestigungssystem (1) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Metallstab
(9) ein Außengewinde aufweist.
4. Das Befestigungssystem (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Ankerbolzen
(2) derart ausgestaltet ist, dass im montierten Zustand zumindest ein Teil des Ankerbolzens
(2) aus der Dämmschicht herausragt.
5. Das Befestigungssystem (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Montagewerkzeug
(6) mindestens ein Mittel (10) aufweist, das beim drehenden Einbringen des Montagewerkzeugs
(6) die Dämmschicht (16) um den Ankerbolzen (2) entfernt.
6. Das Befestigungssystem (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Montagewerkzeug
(6) mindestens einen Vorsprung (11) zum Aufliegen auf der dem Untergrund abgewandten
Seite der Dämmschicht (16) aufweist.
7. Das Befestigungssystem (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Abdichtungselement
(7) derart ausgestaltet ist, dass es im montierten Zustand auf der dem Untergrund
abgewandten Seite der Dämmschicht (16) aufliegt.
8. Verfahren zum Befestigen eines Anbauteils (18) an einem Untergrund (13) mit einer
Dämmschicht (16), das die folgenden Schritte aufweist:
Einbringen eines Ankerbolzens (2) in ein Bohrloch in der Dämmschicht (16) und in dem
Untergrund (13);
Anordnen eines Montagewerkzeugs (6) an einem Ankerbolzen (2), Einbringen des Montagewerkzeugs
(6) in die Dämmschicht (16) und Bilden einer Öffnung in der Dämmschicht (16) und
Entfernen des Montagewerkzeugs (6) und Anordnen eines Abdichtungselements (7) an einem
Anschlag (5) des Ankerbolzens (2) zum Abdichten der Öffnung in der Dämmschicht (16).