[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln von Betriebsdaten einer Gasheizvorrichtung.
Die Erfindung betrifft ferner eine Gasheizvorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Bekannt sind Thermostat-Einrichtungen, die es einem Verbraucher ermöglichen, eine
Zimmertemperatur eines oder mehrerer von einer Gasheizvorrichtung beheizten Zimmers
einzustellen. Die genannten Thermostat-Einrichtungen können dabei z.B. folgende Parameter
anzeigen: Warmwasserbetrieb eines Heizkessels, Heizbetrieb des Heizkessels, grob abgeschätzter
Gasverbrauch des Heizkessels pro Zeiteinheit, der aus einem Betriebspunkt der Gasheizvorrichtung
abgeleitet wird, usw. Neuere Systeme erlauben zudem eine drahtlose Kommunikation (z.B.
per WiFi) mit einem portablen Endgerät (z.B. Smartphone, Tablet, usw.), um die genannten
Parameter einzusehen.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Ermitteln
von Betriebsdaten einer Gasheizvorrichtung bereitzustellen.
[0004] Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt gelöst mit einem Verfahren zum Ermitteln
von Betriebsdaten einer Gasheizvorrichtung, aufweisend die Schritte:
- Bereitstellen von definierten Steuerungsdaten der Gasheizvorrichtung betreffend einen
Brennvorgang für eine Rechnereinrichtung;
- Bereitstellen von definierten Steuerungsdaten der Gasheizvorrichtung betreffend eine
Wasseraufbereitung für die Rechnereinrichtung; und
- Ermitteln der Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung aus den Steuerungsdaten mittels
der Rechnereinrichtung während eines Betriebs der Gasheizvorrichtung.
[0005] Gemäß einem zweiten Aspekt wird die Aufgabe gelöst mit einer Gasheizvorrichtung,
wobei die Gasheizvorrichtung ausgebildet ist, Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung
aus Steuerungsdaten betreffend einen Brennvorgang der Gasheizvorrichtung und Steuerungsdaten
betreffend eine Warmwasseraufbereitung der Gasheizvorrichtung zu ermitteln.
[0006] Auf diese Weise werden vorteilhaft an sich bekannte Steuerungsdaten der Gasheizvorrichtung
zu einer Ermittlung von Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung verwendet. Dadurch wird
mit einem geringen Zusatzaufwand auf bestehende Daten zugegriffen, die zur Ermittlung
von Betriebsdaten der Gasheizeinrichtung verwendet werden. Ein Endanwender oder Gasheizungsbauer
kann das Verfahren nutzbringend verwenden, um die Gasheizvorrichtung verbessert zu
betreiben bzw. auszulegen. Im Ergebnis kann einem Kunden eine Rückmeldung über eine
Arbeitsweise der Gasheizvorrichtung hinsichtlich Wirtschaftlichkeit mitgeteilt werden.
[0007] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand von
abhängigen Ansprüchen.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass als Steuerungsdaten
des Brennvorgangs der Gasheizvorrichtung folgende Daten verwendet werden: Drehzahl
einer Gebläse-Einrichtung, Öffnungsgrad einer Gaszuführeinrichtung, Ionisationsstrom
einer Brennereinrichtung.
[0009] Auf diese Weise können vorteilhaft genau bekannte Verbrennungsumstände erfasst und
für die Ermittlung der Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung verwendet werden.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass als Steuerungsdaten
betreffend eine Heizwasseraufbereitung der Gasheizvorrichtung eine Durchflussrate
des Heizwassers, eine Vorlauftemperatur des Heizwassers und eine Rücklauftemperatur
des Heizwassers verwendet werden.
[0011] Auf diese Weise werden vorteilhaft mit geringem Aufwand bereits bekannte Steuerungsdaten
der Gasheizvorrichtung betreffend Heizwasseraufbereitung für die Ermittlung der Betriebsdaten
der Gasheizvorrichtung verwendet.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus,
dass als Steuerungsdaten betreffend eine Brauchwasseraufbereitung der Gasheizvorrichtung
eine Durchflussrate des Brauchwassers, eine Einlauftemperatur des Brauchwassers und
eine Auslauftemperatur des Brauchwassers verwendet werden.
[0013] Dadurch werden vorteilhaft mit geringem Aufwand bereits bekannte Steuerungsdaten
der Gasheizvorrichtung betreffend Brauchwasseraufbereitung für die Ermittlung der
Betriebsdaten verwendet.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus,
dass mittels der Rechnereinrichtung ein Gasverbrauch der Gasheizvorrichtung während
des Betriebs der Gasheizvorrichtung ermittelt wird.
[0015] Dadurch ist ermöglicht, dass ein Zwischenergebnis zur Ermittlung eines Wirkungsgrads
der Gasheizvorrichtung bereitgestellt wird. Bei Bedarf kann dieses Zwischenergebnis
zur Information ausgegeben werden.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass mittels der
Rechnereinrichtung eine Leistung der Gasheizvorrichtung betreffend die Heizwasseraufbereitung
und eine Leistung der Gasheizvorrichtung betreffend die Brauchwasseraufbereitung ermittelt
werden. Auf diese Weise werden Zwischenergebnisse für die Ermittlung von Wirkungsgraden
der Gasheizvorrichtung bereitgestellt, die bei Bedarf ausgegeben werden können.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die Ermittlung
der Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung mittels einer in einer Steuerungseinrichtung
der Gasheizvorrichtung angeordneten Rechnereinrichtung durchgeführt wird.
[0018] Dadurch kann die Ermittlung der Betriebsdaten zentral durchgeführt werden, wodurch
nur ein geringer Zusatzaufwand erforderlich ist.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die Steuerungsdaten
an ein externes Gerät übermittelt werden, wobei die Ermittlung der Betriebsdaten mittels
einer im externen Gerät angeordneten Rechnereinrichtung durchgeführt wird. Auf diese
Weise ist vorteilhaft unterstützt, dass die Berechnung der Betriebsdaten von der Gasheizvorrichtung
an ein externes Gerät ausgelagert werden kann, beispielsweise in Form eines Smartphones,
Tablets, Laptops, usw. Eine Rechenbelastung der Rechnereinrichtung der Steuerungseinrichtung
kann auf diese Weise reduziert werden.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden mit weiteren Merkmalen und Vorteilen anhand von drei
Figuren detailliert beschrieben. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung, sowie
unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in den
Figuren. Die Figuren sind vor allem dazu gedacht, die erfindungswesentlichen Prinzipien
zu verdeutlichen.
[0021] Offenbarte Verfahrensmerkmale ergeben sich analog aus entsprechenden offenbarten
Vorrichtungsmerkmalen und umgekehrt. Dies bedeutet insbesondere, dass sich Merkmale,
technische Vorteile und Ausführungen betreffend das Verfahren zum Ermitteln von Betriebsdaten
einer Gasheizvorrichtung in analoger Weise aus entsprechenden Ausführungen, Merkmalen
und Vorteilen betreffend die Gasheizvorrichtung ergeben und umgekehrt.
[0022] In den Figuren zeigt:
- Fig. 1
- ein prinzipielles Blockschaltbild einer Gasheizvorrichtung, bei der das Verfahren
zur Ermittlung von Betriebsdaten verwendet wird;
- Fig. 2
- eine prinzipiellen Darstellung einer Wirkungsweise des vorgeschlagenen Verfahrens;
und
- Fig. 3
- einen prinzipiellen Ablauf einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0023] Ein Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass an sich bekannte Steuerungssignale
bzw. -parameter bzw. -daten einer Gasheizvorrichtung verwendet werden, um Betriebsdaten
der Gasheizeinrichtung zu berechnen. Diese können beispielsweise einem Anwender bzw.
einem Heizungsanlagen-Errichter zur Verfügung gestellt werden, wodurch dieser geeignete
Schritte ergreift, um die Gasheizvorrichtung mit verbessertem Wirkungsgrad auszulegen
bzw. zu betreiben.
[0024] Es ist bekannt, dass in verschiedenen Regionen unterschiedliche Gasqualitäten bzw.
-arten verwendet werden. Zum Beispiel sind in Deutschland sogenanntes L-Gas (niedrig-kalorisches
Gas), E-Gas (hoch-kalorisches Gas) und P-Gas (Propangas) in Verwendung, die jeweils
unterschiedliche Energiewerte aufweisen. Ein Schwankungsgrad im Energiewert kann dabei
bis zu ±30% betragen. Bei herkömmlichen Gasheizvorrichtungen wird ein Brennwert nur
einmalig eingestellt, sodass daraus resultierend nicht optimale Betriebsbedingungen
für die Gasheizvorrichtungen resultieren.
[0025] Fig. 1 zeigt stark vereinfacht ein Regelungsprinzip einer an sich bekannten Gasheizvorrichtung
100, bei der Brennvorgang eines Gas-Luft-Gemisches geregelt wird und bei der das vorgeschlagene
Verfahren einsetzbar ist. Man erkennt eine Gasheizvorrichtung 100 mit einer Brennereinrichtung
10 mit einem Ionisationssensor 11, eine Gebläse-Einrichtung 20 zum Zuführen von Luft
und eine Gaszuführeinrichtung 30 ("Gasarmatur") zum Zuführen von Gas. Mittels der
Gaszuführeinrichtung 30 kann eine Menge des zugeführten Gases elektronisch geregelt
eingestellt werden. Mittels der Gebläse-Einrichtung 20 wird Luft zugeführt, wobei
ein entstehendes Luft-Gas-Gemisch mittels der Brennereinrichtung 10 in einem Brennvorgang
verbrannt wird.
[0026] In Abhängigkeit von zugeführten Steuerungssignalen S1, S2, S3 werden die Drehzahl
der Gebläse-Einrichtung 20 und eine Öffnungsrate der Gaszuführeinrichtung 30 geregelt,
wodurch im Ergebnis ein Gas-Luft-Verhältnis geregelt. Angestrebt wird dabei ein optimierter
Verbrennungsvorgang der Brennereinrichtung 10 der Gasheizvorrichtung 100. Der Ionisationssensor
11 fungiert dabei als ein Sensor für den Ionisationsstrom der Brennflamme, die Gebläse-Einrichtung
20 und die Gaszuführeinrichtung 30 fungieren als Aktuatoren.
[0027] Vorgeschlagen wird, die innerhalb der Gasheizvorrichtung 100 genutzten Steuerungssignale
S1, S2, S3 zur Ermittlung von Betriebsdaten zu verwenden.
[0028] Dazu ist vorgesehen, dass das erste Steuerungssignal S1 in Form eines Ionisationssignals
bzw. einer Stärke eines Ionisationsstroms (z.B. in µA), das ein Maß für ein Gas-Luft-Verhältnis
während des Verbrennungsvorgangs darstellt, einer Rechnereinrichtung 50 der Steuerungseinrichtung
40 bereitgestellt wird. Ferner werden der Rechnereinrichtung 50 das zweite Steuerungssignal
S2 in Form einer Drehzahl der Gebläse-Einrichtung 20 (z.B. in U/min) und das dritte
Steuerungssignal S3 in Form einer Öffnungsrate der elektronisch verstellbaren Gaszuführeinrichtung
bzw. Gasarmatur 30 (z.B. in %) bereitgestellt.
[0029] Alternativ können der Rechnereinrichtung 50 statt des Ionisationssignals auch Daten
eines Gas-Luft-Verhältnisses und Daten einer Gasart zugeführt werden (nicht dargestellt).
[0030] Vorgesehen ist, die genannten Steuerungssignale S1...S3 zusammen mit weiteren bereits
vorhandenen Steuerungssignalen S4...S9 (nicht dargestellt in Fig. 1) der Gasheizvorrichtung
100 zu einer Berechnung von Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung 100 mittels der Rechnereinrichtung
50 zu verwenden.
[0031] Dies erfolgt vorzugweise mittels einer in der Steuerungseinrichtung 40 ("Brennerautomat")
angeordneten Rechnereinrichtung 50, die z.B. als ein Mikroprozessor ausgebildet sein
kann. Alternativ ist es auch möglich, die genannten Steuerungssignale mittels einer
Übertragungseinrichtung (nicht dargestellt) an ein externes, vorzugsweise portables
Gerät (z.B. ein Tablet, Smartphone, Laptop, usw.) zu übertragen, das die Ermittlung
der Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung 100 durchführt. Auf diese Weise ist eine
hohe Flexibilität hinsichtlich der Ermittlung bzw. Berechnung der Betriebsdaten unterstützt.
[0032] Denkbar ist es alternativ zum Beispiel auch, die genannten Steuerungsdaten S1...S9
in ein zentrales Netzwerk (nicht dargestellt) mit einer zentralen Rechnereinrichtung
zu übertragen, wobei die Berechnung der genannten Betriebsdaten zentral durchgeführt
und die Betriebsdaten über ein drahtloses Kommunikationsnetz auf eine portable Einrichtung
übertragen werden.
[0033] Denkbar ist, dass die ermittelten Betriebsdaten in Zahlen und/oder auf grafische
Weise mittels Symbolen und/oder wenigstens teilweise sprachbasiert auf einer Mensch-Maschine-Schnittstelle
ausgegeben werden.
[0034] Zur Erläuterung der Ermittlung der Betriebsdaten zeigt Fig. 2 ein prinzipielles Überblicksdiagramm
einer Funktionsweise des vorgeschlagenen Verfahrens. Die Figur repräsentiert einen
Rechenfluss bzw. Algorithmen zur Berechnung der Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung
100.
[0035] Einem ersten Funktionsblock 200 werden die oben genannten drei Steuerungssignale
S1...S3 der Gasheizvorrichtung 100 zugeführt. Im Funktionsblock 200 erfolgt eine Ermittlung
einer Gasheizleistung L der Gasheizvorrichtung 100, beispielsweise mittels einer Look-up-Tabelle
(nicht dargestellt) oder eines Algorithmus oder eines mehrdimensionalen Diagramms
(nicht dargestellt).
[0036] Einem weiteren Funktionsblock 210 wird ein viertes Steuerungssignal S4, welches einen
Durchfluss von Heizwasser pro Zeiteinheit (z.B. Liter pro Stunde, Liter pro Minute,
Liter pro Sekunde) durch eine Heizungspumpe (nicht dargestellt) der Gasheizvorrichtung
100 repräsentiert, ein fünftes Steuerungssignal S5, welches eine Vorlauftemperatur
(z.B. in ° C) des Heizwassers der Gasheizvorrichtung 100 repräsentiert und ein sechstes
Steuerungssignal S6, welches eine Rücklauftemperatur (z.B. in ° C) des Heizwassers
der Gasheizvorrichtung 100 repräsentiert, zugeführt.
[0037] Im Ergebnis wird mittels des Funktionsblocks 210 eine Leistung P1 der Gasheizvorrichtung
100 betreffend Heizwasser nach folgender Formel ermittelt:
- P1
- Leistung der Gasheizvorrichtung betreffend Heizwasseraufbereitung
- cw
- spezifische Wärmekapazität von Wasser [J/kg x K]
[0038] Die Leistung P1 wird ebenso wie die Gasheizleistung L des Funktionsblocks 200 einem
Funktionsblock 230 zugeführt, der folgende Division durchführt:
- L
- zugeführte Gasenergie
- A1
- Wirkungsgrad der Gasheizvorrichtung betreffend Heizbetrieb
[0039] Auf diese Weise wird im Ergebnis ein Wirkungsgrad ermittelt, der einen Wirkungsgrad
A1 der Gasheizvorrichtung 100 betreffend Heizbetrieb repräsentiert.
[0040] Vorgesehen ist weiterhin ein Funktionsblock 220, der eine Ermittlung von Betriebsdaten
der Gasheizvorrichtung 100 betreffend Brauchwasseraufbereitung darstellt. Dem Funktionsblock
220 werden ein siebentes Steuerungssignal S7 zugeführt, welches einen Durchfluss von
Brauchwasser pro Zeiteinheit (z.B. l / m) repräsentiert, ein achtes Steuerungssignal
S8, welches eine Eingangs- bzw. Einlauftemperatur (z.B. in °C) des Brauchwassers repräsentiert
und ein neuntes Betriebssignal S9, welches eine Ausgangs- bzw. Auslauftemperatur (z.B.
in °C) des Brauchwassers repräsentiert, zugeführt.
[0041] Es erfolgt eine Ermittlung bzw. Berechnung einer Leistung P2 der Gasheizvorrichtung
100 betreffend Brauchwasseraufbereitung nach folgender Formel:
- cw
- spezifische Wärmekapazität von Wasser [J/kg x K]
- P2
- Leistung der Gasheizvorrichtung betreffend Brauchwasseraufbereitung
[0042] Es versteht sich von selbst, dass alle vorgenannten Einheiten lediglich beispielhaft
sind und alle genannten Steuerungssignale auch in Nicht-SI-Einheiten verarbeitet werden
können.
[0043] Einem Funktionsblock 240 werden die Leistung P2 der Gasheizvorrichtung 100 betreffend
Brauchwasseraufbereitung sowie die Gasheizleistung L von Funktionsblock 200 zugeführt.
[0044] Mittels des Funktionsblocks 240 wird ein Wirkungsgrad A2 der Gasheizvorrichtung 100
betreffend Brauchwasseraufbereitung nach folgender Formel berechnet:
- A2
- Wirkungsgrad der Gasheizvorrichtung betreffend Brauchwasseraufbereitung
[0045] Im Ergebnis ist es dadurch vorteilhaft möglich, auch den Wirkungsgrad P2 der Gasheizvorrichtung
100 betreffend Brauchwasser zu ermitteln und auszugeben.
[0046] Die beiden rechnerisch ermittelten Wirkungsgrade können in Zahlenwerten und/oder
in Symbolen und/oder wenigstens teilweise sprachbasiert ausgegeben werden.
[0047] Selbstverständlich ist es auch möglich, die Zwischenergebnissee Gasheizleistung L,
Leistung P1 der Gasheizvorrichtung betreffend Heizwasseraufbereitung und Leistung
P2 der Gasheizvorrichtung betreffend Brauchwasseraufbereitung auszugeben.
[0048] Im Ergebnis werden dadurch einem Anwender bzw. einem Heizungsanlagen-Errichter Handlungsempfehlungen
gegeben, um den Wirkungsgrad der Gasheizvorrichtung 100 zu verbessern. Beispielsweise
können mehrere Heizkörper (z.B. Radiatoren, Fußbodenheizkörper, usw.), die von der
Gasheizvorrichtung 100 versorgt werden, gleichmäßig geöffnet werden, um eine Heizwassermenge
zu verändern bzw. zu vergleich mäßigen. Dies kann durch Öffnen aller Heizkörperventile
und/oder durch Hinzufügung eines weiteren Heizkörpers erfolgen. Dadurch erfolgt eine
Beeinflussung der Steuerungssignale S4 und S7 und eine daraus resultierende Verringerung
der Gasheizleistung L, wodurch im Ergebnis die Wirkungsgrade A1, A2 der Gasheizvorrichtung
100 erhöht werden.
[0049] Denkbar ist auf diese Weise auch ein Eingriff in eine witterungsgeführte Regelung
der Gasheizvorrichtung 100, sodass diese nicht mehr ausschließlich von einer Außentemperatur
geregelt wird. Im Ergebnis erfolgt dies durch eine manuelle Reduzierung einer Vorlauftemperatur
von Heizwasser der Gasheizvorrichtung 100 und/oder durch eine Reduzierung einer Einlauftemperatur
von Brauchwasser der Gasheizvorrichtung 100, wodurch eine gleichbleibende Heiz- bzw.
Brauchwasserleistung mit erhöhtem Wirkungsgrad der Gasheizvorrichtung 100 realisiert
wird.
[0050] Im Ergebnis ist dadurch eine erhöhte Wirtschaftlichkeit der Gasheizvorrichtung 100
durch einen höheren Wirkungsgrad unterstützt.
[0051] Fig. 2 zeigt einen prinzipiellen Ablauf einer Ausführungsform des vorgeschlagenen
Verfahrens:
In einem Schritt 300 erfolgt ein Bereitstellen von definierten Steuerungsdaten S1...S3
der Gasheizvorrichtung 100 betreffend einen Brennvorgang für eine Rechnereinrichtung
50.
[0052] In einem Schritt 310 erfolgt ein Bereitstellen von definierten Steuerungsdaten S4...S9
der Gasheizvorrichtung 100 betreffend eine Wasseraufbereitung für die Rechnereinrichtung
50.
[0053] In einem Schritt 320 werden Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung 100 aus den Steuerungsdaten
S1...S9 mittels der Rechnereinrichtung 50 während eines Betriebs der Gasheizvorrichtung
100 ermittelt.
[0054] Die Reihenfolge der Schritte 310 und 320 ist dabei beliebig.
[0055] Vorteilhaft lässt sich das vorgeschlagene Verfahren als eine Software implementieren,
die auf einer elektronischen Rechnereinrichtung 50 abläuft und auf diese Weise auf
einfache Weise mit nur geringem Zusatzaufwand realisiert werden kann.
[0056] Zusammenfassend wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Ermitteln von
Betriebsdaten einer Gasheizungsvorrichtung vorgeschlagen, welche bereits vorhandene
Steuerungsdaten bzw. Steuerungssignale der Gasheizvorrichtung nutzt. Auf diese Weise
wird eine hilfreiche Zusatzinformation bereitgestellt, der es einem Anwender ermöglicht,
die Gasheizvorrichtung optimiert zu betreiben. Eine Abhängigkeit von einer verwendeten
Gasart bzw. Gassorte ist auf diese Weise vorteilhaft stark reduziert.
[0057] Der Fachmann wird die Merkmale der Erfindung in geeigneter Weise abändern und/oder
miteinander kombinieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.
1. Verfahren zum Ermitteln von Betriebsdaten einer Gasheizvorrichtung (100), aufweisend
die Schritte:
- Bereitstellen von definierten Steuerungsdaten (S1...S3) der Gasheizvorrichtung (100)
betreffend einen Brennvorgang für eine Rechnereinrichtung (50);
- Bereitstellen von definierten Steuerungsdaten (S4...S9) der Gasheizvorrichtung (100)
betreffend eine Wasseraufbereitung für die Rechnereinrichtung (50); und
- Ermitteln der Betriebsdaten der Gasheizvorrichtung (100) aus den Steuerungsdaten
(S1...S9) mittels der Rechnereinrichtung (50) während eines Betriebs der Gasheizvorrichtung
(100).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Steuerungsdaten (S1...S3) des Brennvorgangs der
Gasheizvorrichtung (100) folgende Daten verwendet werden: Drehzahl einer Gebläse-Einrichtung
(20), Öffnungsgrad einer Gaszuführeinrichtung (30), Ionisationsstrom einer Brennereinrichtung
(10).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei als Steuerungsdaten (S4...S6) betreffend eine
Heizwasseraufbereitung der Gasheizvorrichtung (100) eine Durchflussrate des Heizwassers,
eine Vorlauftemperatur des Heizwassers und eine Rücklauftemperatur des Heizwassers
verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Steuerungsdaten (S7...S9)
betreffend eine Brauchwasseraufbereitung der Gasheizvorrichtung (100) eine Durchflussrate
des Brauchwassers, eine Einlauftemperatur des Brauchwassers und eine Auslauftemperatur
des Brauchwassers verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mittels der Rechnereinrichtung
(50) ein Gasverbrauch der Gasheizvorrichtung (100) während des Betriebs der Gasheizvorrichtung
(100) ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem Anspruch 4 oder 5, wobei mittels der Rechnereinrichtung (50)
eine Leistung der Gasheizvorrichtung (100) betreffend die Heizwasseraufbereitung und
eine Leistung der Gasheizvorrichtung (100) betreffend die Brauchwasseraufbereitung
ermittelt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ermittlung der Betriebsdaten
der Gasheizvorrichtung (100) mittels einer in einer Steuerungseinrichtung (40) der
Gasheizvorrichtung (100) angeordneten Rechnereinrichtung (50) durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Steuerungsdaten (S1...S9) an
ein externes Gerät übermittelt werden, wobei die Ermittlung der Betriebsdaten mittels
einer im externen Gerät angeordneten Rechnereinrichtung (50) durchgeführt wird.
9. Gasheizvorrichtung (100), wobei die Gasheizvorrichtung (100) ausgebildet ist, Betriebsdaten
der Gasheizvorrichtung (100) aus Steuerungsdaten (S1...S3) betreffend einen Brennvorgang
der Gasheizvorrichtung (100) und Steuerungsdaten (S4...S9) betreffend eine Warmwasseraufbereitung
der Gasheizvorrichtung (100) zu ermitteln.
10. Gasheizvorrichtung (100) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Rechnereinrichtung (50) ein Wirkungsgrad der Gasheizvorrichtung (100)
betreffend Heizung ermittelbar ist.
11. Gasheizvorrichtung (100) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Rechnereinrichtung (50) ein Wirkungsgrad der Gasheizvorrichtung (100)
betreffend Brauchwasseraufbereitung ermittelbar ist.
12. Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, wenn es auf einer Rechnereinrichtung (50) abläuft oder
auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.