[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Authentifikationsdokument und ein Dokumentenlesegerät,
welches mit dem Authentifikationsdokument authentifizierbar ist.
[0002] Ein Dokument wie ein Identifikationsdokument oder eine Banknote weist meist eine
Vielzahl an Sicherheitsmerkmalen auf, welche die Authentizität des Dokuments beweisen
und eine Fälschung des Dokuments erschweren sollen. Die Sicherheitsmerkmale weisen
dabei meist charakteristische Eigenschaften auf, welche bei einer Authentifizierung
des Dokuments überprüft werden können. Die Sicherheitsmerkmale können elektronische
Schaltkreise umfassen, welche bei der Authentifizierung des Dokuments ausgelesen werden.
[0003] Zur Authentifizierung des Dokuments, beispielsweise zur Überprüfung der Echtheit
des Dokuments, kann ein Dokumentenlesegerät eingesetzt werden. Dabei wird eine Authentizität
des Dokumentenlesegeräts meist vorausgesetzt. Eine Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts,
insbesondere eine gegenseitige Authentifizierung des Dokuments und des Dokumentenlesegeräts,
ist mit den meisten Authentifizierungsverfahren nicht möglich.
[0004] Bei gängigen Authentifizierungsverfahren erfolgt ein Datenaustausch zwischen dem
Dokumentenlesegerät und dem Dokument meist über kontaktlose, digitale Kommunikationsprotokolle.
Dabei können digitale Verschlüsselungsverfahren wie das Transport-Layer-Security Protokoll
und/oder das RSA-Kryptosystem eingesetzt werden. Diese digitalen Verschlüsselungsprotokolle
können jedoch von besonders leistungsstarken Computersystemen, beispielsweise Quantencomputern,
entschlüsselt werden. Ferner wird zum Durchführen der Authentifizierungsverfahren
meist ein Prozessor, beispielsweise in Form eines Computerchips, in dem Dokument benötigt,
wodurch die Herstellungskosten des Dokuments zusätzlich erhöht werden.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein effizientes Konzept zum
Authentifizieren eines Dokumentenlesegeräts mit einem Authentifikationsdokument zu
schaffen, welches insbesondere keinen Prozessor bzw. Mikrochip in dem Authentifikationsdokument
voraussetzt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch Gegenstände mit den Merkmalen nach den unabhängigen Ansprüchen
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Figuren,
der Beschreibung und der abhängigen Ansprüche.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Authentifikationsdokument zum
Authentifizieren eines Dokumentenlesegeräts, mit einem Dokumentenkörper, einer Lichtleiterstruktur,
welche in dem Dokumentenkörper gebildet ist, einer Lichtquelle, welche ausgebildet
ist, ein erstes Licht an das Dokumentenlesegerät auszustrahlen, wobei das erste Licht
zumindest teilweise in die Lichtleiterstruktur einstrahlbar ist, und einer Molekularschicht,
welche auf dem Dokumentenkörper angeordnet ist, wobei die Molekularschicht ausgebildet
ist, ein in die Lichtleiterstruktur einstrahlendes zweites Licht spektral zu verändern,
wobei die Lichtleiterstruktur ausgebildet ist, das erste Licht mit dem spektral veränderten
zweiten Licht spektral zu überlagern, um ein Überlagerungslicht für die Authentifizierung
des Dokumentenlesegeräts zu erzeugen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das
Dokumentenlesegerät effizient auf der Basis des Überlagerungslichts authentifiziert
werden kann. Das Überlagerungslicht weist beispielsweise eine Lichtfarbe auf, welche
sich aus der spektralen Überlagerung des spektral veränderten zweiten Lichts und des
ersten Lichts ergibt. Eine erfolgreiche Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts
findet beispielsweise statt, wenn die Lichtfarbe des erzeugten Überlagerungslichts
einer Authentifizierungslichtfarbe, beispielsweise rot, grün oder blau, entspricht.
[0008] Das Authentifikationsdokument kann eine ID-Karte oder eine Smartcard, sein. Das Authentifikationsdokument
kann ferner eines der folgenden Identifikationsdokumente sein: Identitätsdokument,
wie Personalausweis, Reisepass, Zugangskontrollausweis, Berechtigungsausweis, Unternehmensausweis,
Steuerzeichen oder Ticket, Geburtsurkunde, Führerschein oder Kraftfahrzeugausweis,
Zahlungsmittel, beispielsweise eine Bankkarte oder Kreditkarte. Das Authentifikationsdokument
kann ferner einen elektronisch auslesbaren Schaltkreis, beispielsweise einen RFID-Chip
umfassen. Das Authentifikationsdokument kann ein- oder mehrlagig bzw. papier- und/oder
kunststoffbasiert sein. Das Authentifikationsdokument kann aus kunststoffbasierten
Folien aufgebaut sein, welche zu einem Kartenkörper mittels Verkleben und/oder Laminieren
zusammengefügt werden, wobei die Folien bevorzugt ähnliche stoffliche Eigenschaften
aufweisen.
[0009] Durch die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts wird das Dokumentenlesegerät
authentifiziert. Die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts kann eine Identifizierung
des Dokumentenlesegeräts und/oder eine Verifizierung der Echtheit bzw. Authentizität
des Dokumentenlesegeräts umfassen.
[0010] Die Molekularschicht kann ein Sicherheitsmerkmal des Authentifikationsdokuments umfassen
oder bilden. Die Molekularschicht kann ferner eine physikalisch unklonbare Funktion
(physical unclonable function, PUF) bilden. Die Molekularschicht kann das zweite Licht
bei Durchstrahlen der Molekularschicht auf eine einzigartige und schwer zu fälschende
oder nachzuahmende Art und Weise spektral verändern. Die spektrale Veränderung des
zweiten Lichts kann von einem Aufbau oder einem Zustand, insbesondere einem Anregungszustand,
der Molekularschicht abhängen. Die spektrale Veränderung des zweiten Lichts kann aufgrund
von Lichtabsorption in der Molekularschicht erfolgen.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform ist die Molekularschicht mit dem in die Lichtleiterstruktur
einstrahlenden zweiten Licht durchleuchtbar, wobei die Molekularschicht ausgebildet
ist, das zweite Licht bei Durchleuchten der Molekularschicht spektral zu verändern,
insbesondere mittels Lichtabsorption in der Molekularschicht spektral zu verändern.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein Lichtspektrum des zweiten Lichts effizient
mit der Molekularschicht verändert werden kann, so dass bei der Überlagerung des spektral
veränderten zweiten Lichts mit dem ersten Licht das Überlagerungslicht entsteht.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform weist das Authentifikationsdokument eine Elektrodenvorrichtung
auf, welche mit einer elektrischen Spannung beaufschlagbar ist, um ein Stimulationsfeld
zu erzeugen, wobei die Molekularschicht mit dem Stimulationsfeld in einen Anregungszustand
versetzbar ist, welcher die spektrale Veränderung des zweiten Lichts zumindest teilweise
festlegt. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die spektrale Veränderung des zweiten
Lichts gezielt über die Anregung der Molekularschicht gesteuert werden kann.
[0013] Die Elektrodenvorrichtung kann eine erste Elektrode und eine zweite Elektrode umfassen.
Die Elektroden können auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Molekularschicht angeordnet
sein. Alternativ kann eine Trägerschicht der Molekularschicht als eine der Elektroden
ausgebildet sein. Die zweite Elektrode kann neben der Molekularschicht angeordnet
sein. Ferner kann die Trägerschicht der Molekularschicht auch beide Elektroden umfassen.
[0014] Das Stimulationsfeld kann ein elektrisches Stimulationsfeld sein, welches beim Anliegen
der elektrischen Spannung zwischen den zwei Elektroden entsteht. Das Stimulationsfeld
kann ferner ein elektrostatisches Stimulationsfeld, ein magnetisches Stimulationsfeld
oder ein elektromagnetisches Stimulationsfeld sein.
[0015] Die elektrische Spannung kann von dem Dokumentenlesegerät, insbesondere einer Kommunikationsschnittstelle
des Dokumentenlesegeräts, welches mit der Elektrodenvorrichtung elektrisch verbindbar
ist, erzeugt werden. Die elektrische Spannung kann einen Spannungswert, insbesondere
eine Spannungsamplitude, aufweisen. Der Anregungszustand der Molekularschicht kann
von dem Spannungswert abhängen.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform weist die Molekularschicht eine Mehrzahl von Polymerketten
oder orientierten Molekülen auf, welche auf einer Trägerschicht angeordnet und jeweils
mit einem Ende chemisch oder physikalisch an die Trägerschicht gebunden sind. Dadurch
wird der Vorteil erreicht, dass eine Molekularschicht geschaffen werden kann, welche
besonders schwer zu kopieren oder zu fälschen ist. Ferner kann eine Molekularschicht,
welche aus orientierbaren Molekülen oder Polymerketten aufgebaut ist, effizient mit
dem Stimulationsfeld in einen Anregungszustand versetzt werden.
[0017] Die orientierten Moleküle und/oder Polymerketten können mit jeweils einem Ende mit
der Trägerschicht verankert sein. Die orientierten Moleküle und/oder Polymerketten
können zufällig auf der Trägerschicht angeordnet sein.
[0018] Die Trägerschicht kann transparent oder teiltransparent ausgebildet sein. Die Lichtleiterstruktur
kann durch die transparente oder teiltransparente Trägerschicht mit dem ersten Licht
beleuchtbar sein. Die Trägerschicht kann eine Metallschicht, insbesondere eine Gold-
oder Silberschicht, eine leitende Oxidschicht, eine dielektrische Schicht, eine Kunststoffschicht,
insbesondere eine Polycarbonat-Schicht, oder eine Halbleiterschicht sein.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform sind die orientierten Moleküle oder Polymerketten ansprechend
auf das Stimulationsfeld aus einer Ruhelage auslenkbar, wobei die spektrale Veränderung
des zweiten Lichts zumindest teilweise durch die Auslenkung der orientierten Moleküle
oder Polymerketten festgelegt ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass über das
Stimulationsfeld die Auslenkung der orientierten Moleküle oder Polymerketten und somit
die spektrale Veränderung des zweiten Lichts gesteuert werden kann.
[0020] Das Lichtspektrum des zweiten Lichts kann durch die Auslenkung der Polymerketten
oder orientierten Moleküle auf eine charakteristische Art und Weise beeinflusst sein.
Beispielsweise weisen die ausgelenkten orientierten Moleküle oder Polymerketten ein
charakteristisches Absorptionsspektrum auf, welches von der Auslenkung und somit von
dem Stimulationsfeld bzw. der beaufschlagten elektrischen Spannung abhängt. Bei Durchleuchten
der Molekularschicht kann das Lichtspektrum des zweiten Lichts aufgrund der charakteristischen
Absorption in der angeregten Molekularschicht verändert werden.
[0021] Dabei kann das Absorptionsspektrum der Molekularschicht in dem Anregungszustand von
einer Vielzahl von Faktoren abhängen, insbesondere der Art der Moleküle oder Polymerketten,
der Länge der Moleküle oder Polymerketten und der Dichte bzw. der Verteilung der Mehrzahl
von Molekülen oder Polymerketten auf der Trägerschicht. Aufgrund der großen Zahl von
Molekülen oder Polymerketten auf der Trägerschicht kann sich daraus ein einzigartiges
und schwer zu kopierendes Absorptionsspektrum ergeben, welches eine charakteristische
Eigenschaft der Molekularschicht darstellt und das Lichtspektrum des zweiten Lichts
verändert.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Lichtquelle zumindest eine LED und/oder Laserdiode.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das erste Licht effizient erzeugt werden kann.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist die Lichtquelle ausgebildet, das erste Licht in einem
zufälligen Lichtspektrum zu erzeugen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die
Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts besonders fälschungssicher ist.
[0024] Um bei der Überlagerung des ersten Lichts mit dem zweiten Licht das Überlagerungslicht
in der richtigen Lichtfarbe zu erhalten, muss das spektral veränderte zweite Licht
ein zu dem Lichtspektrum des ersten Lichts komplementäres Lichtspektrum aufweisen.
Ist das Lichtspektrum des ersten Lichts jedoch ein zufälliges Lichtspektrum, so muss
das Lichtspektrum des zweiten Lichts bei jedem Authentifizierungsvorgang von neuem
spektral verändert werden, insbesondere mittels Versetzen der Molekularschicht in
einen neuen Anregungszustand. Dies macht die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts
mittels Lichtüberlagerung in dem Authentifikationsdokument besonders fälschungssicher.
[0025] Die Lichtquelle kann einen Zufallsgenerator umfassen, oder mit einem Zufallsgenerator
verbindbar sein. Der Zufallsgenerator kann ein zufälliges Strom- und/oder Spannungssignal
erzeugen, mit welchem die Lichtquelle ansteuerbar ist, um das erste Licht in dem zufälligen
Lichtspektrum zu erzeugen.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform weist die Lichtleiterstruktur einen optischen Ausgang
auf, wobei die Lichtleiterstruktur ausgebildet ist, das Überlagerungslicht aus dem
optischen Ausgang auszustrahlen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das Überlagerungslicht
zur Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts zur Verfügung gestellt werden kann.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform ist der optische Ausgang als transparentes oder teiltransparentes
Fenster in dem Dokumentenkörper gebildet.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform ist die Lichtleiterstruktur als Hohlraum in dem Dokumentenkörper
gebildet. Die Lichtleiterstruktur kann einen Strahlengang in dem Dokumentenkörper
bilden, welcher weitestgehend parallel zu einer Oberfläche des Dokumentenkörpers verläuft,
und welcher zu einer Unterseite der Molekularschicht bzw. Trägerschicht, zu der Lichtquelle
und zu dem optischen Ausgang hin geöffnet ist.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Lichtleiterstruktur zumindest ein Spiegelelement
zum spektralen Überlagern des ersten Lichts mit dem zweiten Licht.
[0030] Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine effiziente Überlagerung des ersten Lichts
und des zweiten Lichts erfolgen kann. Die Spiegelelemente können ferner angeordnet
sein, um das resultierende Überlagerungslicht auf den optischen Ausgang zu leiten.
[0031] Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Dokumentenlesegerät für ein
Authentifikationsdokument, wobei das Authentifikationsdokument einen Dokumentenkörper,
eine Molekularschicht, welche auf dem Dokumentenkörper angeordnet ist, und eine Lichtleiterstruktur,
welche in dem Dokumentenkörper gebildet ist, umfasst, wobei die Molekularschicht ausgebildet
ist, ein in die Lichtleiterstruktur einstrahlendes zweites Licht spektral zu verändern,
wobei das Authentifikationsdokument ferner eine Lichtquelle umfasst, welche ausgebildet
ist, ein erstes Licht an das Dokumentenlesegerät auszustrahlen, wobei das erste Licht
zumindest teilweise in die Lichtleiterstruktur einstrahlbar ist, wobei die Lichtleiterstruktur
ausgebildet ist, das spektral veränderte zweite Licht mit dem ersten Licht spektral
zu überlagern, um ein Überlagerungslicht zu erzeugen, auf dessen Basis das Dokumentenlesegerät
authentifizierbar ist. Das Dokumentenlesegerät umfasst einen Lichtsensor, welcher
ausgebildet ist, das von dem Authentifikationsdokument ausgestrahlte erste Licht zu
empfangen, wobei der Lichtsensor ausgebildet ist, ein Lichtspektrum des ersten Lichts
zu erfassen, einen Prozessor, welcher ausgebildet ist, einen Spannungswert einer elektrischen
Spannung auf der Basis des erfassten Lichtspektrums des ersten Lichts zu ermitteln,
eine Kommunikationsschnittstelle, welche mit dem Authentifikationsdokument elektrisch
verbindbar und ausgebildet ist, die elektrische Spannung mit dem Spannungswert zu
erzeugen und das Authentifikationsdokument mit der Erzeugten elektrischen Spannung
zu beaufschlagen, und eine Beleuchtungsvorrichtung, welche ausgebildet ist, das zweite
Licht durch die Molekularschicht in die Lichtleiterstruktur des Authentifikationsdokuments
einzustrahlen, um das zweite Licht spektral zu verändern und das spektral veränderte
zweite Licht mit dem ersten Licht in der Lichtleiterstruktur spektral zu überlagern.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein Dokumentenlesegerät geschaffen wird, welches
mit einem Authentifikationsdokument authentifiziert werden kann. Das Authentifikationsdokument
kann ein Authentifikationsdokument nach dem ersten Aspekt der Erfindung sein.
[0032] Durch die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts wird das Dokumentenlesegerät
authentifiziert. Die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts kann eine Identifizierung
des Dokumentenlesegeräts und/oder eine Verifizierung der Echtheit bzw. Authentizität
des Dokumentenlesegeräts umfassen.
[0033] Die Kommunikationsschnittstelle des Dokumentenlesegeräts kann eine Spannungsquelle,
insbesondere eine Gleich- oder eine Wechselspannungsquelle, zum Erzeugen der elektrischen
Spannung umfassen. Die elektrische Spannung kann einen Spannungswert, insbesondere
eine Spannungsamplitude, aufweisen. Die Spannungsquelle kann mit dem Authentifikationsdokument,
insbesondere mit Elektroden des Authentifikationsdokuments, elektrisch verbindbar
sein. Die Kommunikationsschnittstelle kann ferner eine drahtlose Schnittstelle, insbesondere
eine Bluetooth-Schnittstelle oder eine WLAN-Schnittstelle, oder einen RFID-Leser umfassen.
[0034] Der Prozessor kann als Mikroprozessor in dem Dokumentenlesegerät ausgebildet sein.
Der Prozessor kann ferner in ein Datenverarbeitungsgerät, beispielsweise einen Computer
oder einen Laptop, integriert sein, welches an das Dokumentenlesegerät angeschlossen
ist.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform ist der Prozessor ausgebildet, ein Lichtspektrum des
von der Lichtquelle ausgestrahlten zweiten Lichts zu erfassen, wobei der Prozessor
ausgebildet ist, den Spannungswert der elektrischen Spannung auf der Basis des Lichtspektrums
des zweiten Lichts und des Lichtspektrums des ersten Lichts zu ermitteln, wobei die
Kommunikationsschnittstelle ausgebildet ist, das Authentifikationsdokument mit dem
ermittelten Spannungswert zu beaufschlagen, um ein Stimulationsfeld zu erzeugen, welches
die Molekularschicht in einen Anregungszustand versetzt, wobei der Anregungszustand
die spektrale Veränderung des zweiten Lichts zumindest teilweise festlegt. Dadurch
wird der Vorteil erreicht, dass ein passender Spannungswert der elektrischen Spannung
ermittelt werden kann. Mit dem ermittelten Spannungswert kann die Molekularschicht
in einen Anregungszustand versetzt werden, welcher das Lichtspektrum des zweiten Lichts
bei Durchstrahlen der Molekularschicht derart verändert, dass die Überlagerung des
spektral veränderten zweiten Lichts und des ersten Lichts das Überlagerungslicht in
der korrekten Lichtfarbe ergibt. Das Dokumentenlesegerät kann erfolgreich authentifiziert
werden, wenn die Lichtfarbe des Überlagerungslichts einer Authentifizierungslichtfarbe,
beispielsweise rot, grün oder blau, entspricht.
[0036] Der Prozessor kann mit der Beleuchtungseinrichtung verbunden sein, um das Lichtspektrum
des von der Beleuchtungseinrichtung ausgestrahlten zweiten Lichts zu erfassen. Ferner
kann das Lichtspektrum des zweiten Lichts in einem Speicher des Dokumentenlesegeräts,
mit welchem der Prozessor verbindbar ist, gespeichert sein.
[0037] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Beleuchtungsvorrichtung zumindest eine Lichtquelle,
insbesondere eine LED und/oder ein Laserdiode. Dadurch wird der Vorteil erreicht,
dass das zweite Licht effizient erzeugt werden kann.
[0038] Gemäß einer Ausführungsform weist der Lichtsensor zumindest eine Fotodiode oder eine
Fotodioden-Schicht oder eine Transistorschicht auf. Dadurch wird der Vorteil erreicht,
dass das erste Licht effizient erfasst werden kann.
[0039] Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Lichtsensor eine Spektrometervorrichtung,
welche ausgebildet ist, das Lichtspektrum des ersten Lichts zu erfassen. Dadurch wird
der Vorteil erreicht, dass das erste Lichtspektrum effizient erfasst werden kann.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Spektrometervorrichtung ein Prismen-Spektrometer,
ein Gitterspektrometer, ein Fourier-Transform-Spektrometer oder ein Laser-Spektrometer.
Die Spektrometervorrichtung kann als Mikrospektrometer ausgebildet und in das Dokumentenlesegerät
integriert sein.
[0041] Die Erfindung kann in Software und/oder Hardware realisiert werden.
[0042] Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden Bezug nehmend auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung eines Authentifikationsdokuments zum Authentifizieren
eines Dokumentenlesegeräts;
- Fig. 2a
- eine schematische Darstellung einer Molekularschicht, welche durch eine Vielzahl von
auslenkbaren Molekülen gebildet ist, im Ruhezustand;
- Fig. 2b
- eine schematische Darstellung der Molekularschicht aus Fig. 2a nach Anlegen eines
Stimulationsfeldes; und
- Fig.3
- ein Flussidagramm eines Verfahrens zum Authentifizieren eines Dokumentenlesegeräts.
[0043] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Authentifikationsdokuments 100 zum
Authentifizieren eines Dokumentenlesegeräts 101 gemäß einer Ausführungsform.
[0044] Das Authentifikationsdokument 100 umfasst einen Dokumentenkörper 103, eine Lichtleiterstruktur
107, welche in dem Dokumentenkörper 103 gebildet ist, eine Lichtquelle 113, welche
ausgebildet ist, ein erstes Licht 109 an das Dokumentenlesegerät 101 auszustrahlen,
wobei das erste Licht 109 zumindest teilweise in die Lichtleiterstruktur 107 einstrahlbar
ist, und eine Molekularschicht 105, welche auf dem Dokumentenkörper 103 angeordnet
ist, wobei die Molekularschicht 105 ausgebildet ist, ein in die Lichtleiterstruktur
107 einstrahlendes zweites Licht 111 spektral zu verändern, wobei die Lichtleiterstruktur
107 ausgebildet ist, das erste Licht 109 mit dem spektral veränderten zweiten Licht
111 spektral zu überlagern, um ein Überlagerungslicht 117 für die Authentifizierung
des Dokumentenlesegeräts 101 zu erzeugen.
[0045] Das Überlagerungslicht 117 weist beispielsweise eine Lichtfarbe auf, welche sich
aus der spektralen Überlagerung des spektral veränderten zweiten Lichts 111 und des
ersten Lichts 109 ergibt. Eine erfolgreiche Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts
101 findet beispielsweise statt, wenn die Lichtfarbe des erzeugten Überlagerungslichts
117 einer Authentifizierungslichtfarbe, beispielsweise rot, grün oder blau, entspricht.
[0046] Das Authentifikationsdokument 100 kann eine ID-Karte oder eine Smartcard, sein. Das
Authentifikationsdokument 100 kann ferner eines der folgenden Identifikationsdokumente
sein: Identitätsdokument, wie Personalausweis, Reisepass, Zugangskontrollausweis,
Berechtigungsausweis, Unternehmensausweis, Steuerzeichen oder Ticket, Geburtsurkunde,
Führerschein oder Kraftfahrzeugausweis, Zahlungsmittel, beispielsweise eine Bankkarte
oder Kreditkarte. Das Authentifikationsdokument 100 kann ferner einen elektronisch
auslesbaren Schaltkreis, beispielsweise einen RFID-Chip umfassen. Das Authentifikationsdokument
100 kann ein- oder mehrlagig bzw. papier- und/oder kunststoffbasiert sein. Das Authentifikationsdokument
100 kann aus kunststoffbasierten Folien aufgebaut sein, welche zu einem Kartenkörper
mittels Verkleben und/oder Laminieren zusammengefügt werden, wobei die Folien bevorzugt
ähnliche stoffliche Eigenschaften aufweisen.
[0047] Durch die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts 101 wird das Dokumentenlesegerät
101 authentifiziert. Die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts 101 kann eine
Identifizierung des Dokumentenlesegeräts 101 und/oder eine Verifizierung der Echtheit
bzw. Authentizität des Dokumentenlesegeräts 101 umfassen.
[0048] Die Molekularschicht 105 kann ein Sicherheitsmerkmal des Authentifikationsdokuments
100 umfassen oder bilden. Die Molekularschicht 105 kann ferner eine physikalisch unklonbare
Funktion (physical unclonable function, PUF) bilden. Die Molekularschicht 105 kann
das zweite Licht 111 bei Durchstrahlen der Molekularschicht 105 auf eine einzigartige
und schwer zu fälschende oder nachzuahmende Art und Weise spektral verändern. Die
spektrale Veränderung des zweiten Lichts 111 kann von einem Aufbau oder einem Zustand,
insbesondere einem Anregungszustand, der Molekularschicht 105 abhängen. Die spektrale
Veränderung des zweiten Lichts 111 kann aufgrund von Lichtabsorption in der Molekularschicht
105 erfolgen.
[0049] Die Molekularschicht 105 kann eine Mehrzahl von Polymerketten oder orientierten Molekülen
aufweist. Die Polymerketten oder orientierte Moleküle können dabei auf einer Trägerschicht
121 angeordnet sein, welche auf oder in dem Authentifikationsdokument 100 gebildet
ist. Die Polymerketten oder orientierte Moleküle können jeweils mit einem Ende chemisch
oder physikalisch an die Trägerschicht 121 gebunden oder verankert sein. Die orientierten
Moleküle und/oder Polymerketten können ferner zufällig auf der Trägerschicht 121 angeordnet
sein.
[0050] Die Trägerschicht 121 kann transparent oder teiltransparent ausgebildet sein. Die
Lichtleiterstruktur 107 kann durch die transparente oder teiltransparente Trägerschicht
121 mit dem ersten Licht 109 beleuchtbar sein. Die Trägerschicht 121 kann eine Metallschicht,
insbesondere eine Gold- oder Silberschicht, eine leitende Oxidschicht, eine dielektrische
Schicht, eine Kunststoffschicht, insbesondere eine Polycarbonat-Schicht, oder eine
Halbleiterschicht sein.
[0051] Gemäß einer Ausführungsform weist das Authentifikationsdokument 100 eine in Fig.
1 nicht gezeigte Elektrodenvorrichtung auf, welche mit einer elektrischen Spannung
beaufschlagbar ist. Bei der Beaufschlagung der Elektrodenvorrichtung mit der elektrischen
Spannung kann ein Stimulationsfeld erzeugt werden. Das Stimulationsfeld kann die Molekularschicht
105 in einen Anregungszustand versetzen. Dieser Anregungszustand der Molekularschicht
105 kann die spektrale Veränderung des zweiten Lichts bei Durchstrahlen der Molekularschicht
105 zumindest teilweise verursachen, beeinflussen oder festlegen.
[0052] Die Elektrodenvorrichtung kann eine erste Elektrode und eine zweite Elektrode umfassen.
Die Elektroden können auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Molekularschicht 105
angeordnet sein. Alternativ kann eine Trägerschicht 121 der Molekularschicht 105 als
eine der zwei Elektroden ausgebildet sein. Die zweite Elektrode kann neben der Molekularschicht
105 angeordnet sein. Ferner kann die Trägerschicht 121 der Molekularschicht 105 auch
beide Elektroden umfassen.
[0053] Das Stimulationsfeld kann ein elektrisches Stimulationsfeld sein, welches beim Anliegen
der elektrischen Spannung zwischen die zwei Elektroden entsteht. Das Stimulationsfeld
kann ferner ein elektrostatisches Stimulationsfeld, ein magnetisches Stimulationsfeld
oder ein elektromagnetisches Stimulationsfeld sein.
[0054] Gemäß einer Ausführungsform wird die elektrische Spannung von dem Dokumentenlesegerät
101 erzeugt. Die elektrische Spannung kann einen Spannungswert, insbesondere eine
Spannungsamplitude, aufweisen. Der Anregungszustand und die von dem Anregungszustand
definierte optische Eigenschaft der Molekularschicht 105 können von dem Spannungswert
abhängen.
[0055] Die orientierten Moleküle oder Polymerketten der Molekularschicht 105 können ansprechend
auf das Stimulationsfeld aus einer Ruhelage auslenkbar sein. Die spektrale Veränderung
des zweiten Lichts 111, insbesondere das Lichtspektrum des zweiten Lichts 111 nach
Durchstrahlen der Molekularschicht 105 in dem Anregungszustand, kann zumindest teilweise
durch die Auslenkung der orientierten Moleküle oder Polymerketten festgelegt sein.
[0056] Beispielsweise wird das Lichtspektrum des zweiten Lichts 111 durch die Auslenkung
der Polymerketten oder orientierten Moleküle auf eine charakteristische Art und Weise
beeinflusst. Die ausgelenkten orientierten Moleküle oder Polymerketten können ein
charakteristisches Absorptionsspektrum aufweisen, welches von der Auslenkung und somit
von dem Stimulationsfeld bzw. der beaufschlagten elektrischen Spannung abhängt. Bei
Durchleuchten der Molekularschicht 105 kann das Lichtspektrum des zweiten Lichts 111
aufgrund der charakteristischen Absorption in der angeregten Molekularschicht 105
verändert werden.
[0057] Gemäß einer Ausführungsform hängt das Absorptionsspektrum der Molekularschicht 105
in dem Anregungszustand von einer Vielzahl von Faktoren ab, insbesondere der Art der
Moleküle oder Polymerketten, der Länge der Moleküle oder Polymerketten und der Dichte
bzw. der Verteilung der Mehrzahl von Molekülen oder Polymerketten auf der Trägerschicht
121. Aufgrund der großen Zahl von Molekülen oder Polymerketten auf der Trägerschicht
121 kann sich daraus ein einzigartiges und schwer zu kopierendes Absorptionsspektrum
ergeben, welches eine charakteristische Eigenschaft der Molekularschicht 105 darstellt
und das Lichtspektrum des zweiten Lichts 111 verändert.
[0058] Die Lichtquelle 113 des Authentifikationsdokuments 100 kann zumindest eine LED und/oder
Laserdiode zum Ausstrahlen des ersten Lichts 109 umfassen.
[0059] Die Lichtquelle 113 kann ferner ausgebildet sein, das erste Licht 109 in einem zufälligen
Lichtspektrum zu erzeugen. Um bei der Überlagerung des ersten Lichts 109 mit dem zweiten
Licht 111 das Überlagerungslicht 117 in der richtigen Lichtfarbe zu erhalten, muss
das zweite Licht 111 zum spektral veränderten zweiten Licht 112 modifiziert werden,
um ein zu dem Lichtspektrum des ersten Lichts 109 komplementäres Lichtspektrum zu
erzeugen. Die Modifikation von dem Lichtspektrum des zweiten Lichts 111 zu dem zweiten
Lichtspektrum des veränderten zweiten Lichts 112 wird durch die Absorption der molekularen
Schicht 105 sichergestellt. Wenn das Lichtspektrum des ersten Lichts 109 jedoch zufällig
ist, muss das Lichtspektrum des zweiten Lichts 112 bei jedem Authentifizierungsvorgang
von neuem spektral verändert werden, insbesondere mittels Versetzten der Molekularschicht
105 in einen neuen Anregungszustand und/oder durch Variation des Lichtspektrums des
zweiten Lichts 111. Dadurch wird die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts 101
besonders fälschungssicher.
[0060] Die Lichtquelle 113 kann einen Zufallsgenerator umfassen, oder mit einem Zufallsgenerator
verbindbar sein. Der Zufallsgenerator kann ein zufälliges Strom- und/oder Spannungssignal
erzeugen, mit welchem die Lichtquelle 113 ansteuerbar ist, um das erste Licht 109
in dem zufälligen Lichtspektrum zu erzeugen.
[0061] Die Lichtleiterstruktur 107 kann als Hohlraum in dem Dokumentenkörper 103 gebildet
sein und kann einen Strahlengang in dem Dokumentenkörper 103 umfassen, welcher weitestgehend
parallel zu einer Oberfläche des Dokumentenkörpers 103 verläuft.
[0062] Die Lichtleiterstruktur 107 kann einen optischen Ausgang 119 aufweisen. Das Überlagerungslicht
117 kann aus dem optischen Ausgang 119 ausgestrahlt werden.
[0063] Der Strahlengang der Lichtleiterstruktur 107 kann zu einer Unterseite der Molekularschicht
105 bzw. Trägerschicht 121, zu der Lichtquelle 113 und zu dem optischen Ausgang 119
hin geöffnet sein. Somit wird ein Einstrahlen des zweiten Lichts 111 und des ersten
Lichts 109 in den Strahlengang, und ein Ausstrahlen des Überlagerungslichts 117 aus
dem Strahlengang ermöglicht.
[0064] Der optische Ausgang 119 kann als transparentes oder teiltransparentes Fenster in
dem Dokumentenkörper 103 gebildet sein.
[0065] Die Lichtleiterstruktur 107 kann ferner eine Mehrzahl an Spiegelelementen 115 umfassen.
Die Spiegelelemente 115 können in der Lichtleiterstruktur 107, insbesondere in dem
Strahlengang der Lichtleiterstruktur 107 derart angeordnet sein, das sie das eingestrahlte
erste und zweite Licht 109, 111 in den Strahlengang leiten, wo sich das erste Licht
109 und das modifizierte zweite Licht 112 spektral überlagern und das Überlagerungslicht
117 bilden.
[0066] Die Spiegelelemente 115 in der Lichtleiterstruktur 107 können ferner ausgebildet
sein, das Überlagerungslicht 117 zu dem optischen Ausgang 119 zu leiten.
[0067] Fig. 1 umfasst ferner eine schematische Darstellung des Dokumentenlesegeräts 101,
welches mit dem Authentifikationsdokument 100 authentifizierbar ist, gemäß einer Ausführungsform.
[0068] Das Dokumentenlesegerät 101 umfasst einen Lichtsensor 123, welcher ausgebildet ist,
das von dem Authentifikationsdokument 100 ausgestrahlte erste Licht 109 zu empfangen,
wobei der Lichtsensor 123 ausgebildet ist, ein Lichtspektrum des ersten Lichts 109
zu erfassen, einen Prozessor 125, welcher ausgebildet ist, einen Spannungswert einer
elektrischen Spannung auf der Basis des erfassten Lichtspektrums des ersten Lichts
zu ermitteln, eine Kommunikationsschnittstelle 127, welche mit dem Authentifikationsdokument
100 elektrisch verbindbar und ausgebildet ist, die elektrische Spannung mit dem Spannungswert
zu erzeugen und das Authentifikationsdokument 100 mit der erzeugten elektrischen Spannung
zum Erzeugen des Stimulationsfeldes zu beaufschlagen, und eine Beleuchtungsvorrichtung
129, welche ausgebildet ist, das zweite Licht 111 durch die Molekularschicht 105 in
die Lichtleiterstruktur 107 des Authentifikationsdokuments 100 einzustrahlen, um das
erste Licht 109 mit dem modifizierten zweiten Licht 112 in der Lichtleiterstruktur
107 spektral zu überlagern.
[0069] Die Kommunikationsschnittstelle 127 des Dokumentenlesegeräts 101 kann eine Spannungsquelle,
insbesondere eine Gleich- oder eine Wechselspannungsquelle, zum Erzeugen der elektrischen
Spannung umfassen. Die elektrische Spannung kann einen Spannungswert, insbesondere
eine Spannungsamplitude, aufweisen. Die Spannungsquelle kann mit dem Authentifikationsdokument
100, insbesondere mit Elektroden des Authentifikationsdokuments 100, elektrisch verbindbar
sein. Die Kommunikationsschnittstelle 127 kann ferner eine drahtlose Schnittstelle,
insbesondere eine Bluetooth-Schnittstelle oder eine WLAN-Schnittstelle, oder einen
RFID-Leser umfassen.
[0070] Der Prozessor 125 kann als Mikroprozessor in dem Dokumentenlesegerät 101 ausgebildet
sein. Der Prozessor ist ausgelegt, auf analoger, digitaler oder optischen Basis zu
arbeiten. Der Prozessor 125 kann ferner in ein Datenverarbeitungsgerät, beispielsweise
einen Computer oder einen Laptop, integriert sein, welches an das Dokumentenlesegerät
101 angeschlossen ist.
[0071] Der Prozessor 125 kann ferner ausgebildet sein, ein Lichtspektrum des zweiten Lichts
111 zu erfassen. Der Prozessor 125 kann hierzu mit der Beleuchtungsvorrichtung 129
kommunikationstechnisch verbunden sein. Ferner kann das Lichtspektrum des zweiten
Lichts 111 in einem Speicher des Dokumentenlesegeräts 101, mit welchem der Prozessor
125 verbindbar ist, gespeichert sein.
[0072] Der Prozessor 125 kann ferner ausgebildet sein, den Spannungswert der elektrischen
Spannung auf der Basis des Lichtspektrums des ersten Lichts 109 und des Lichtspektrums
des zweiten Lichts 111 zu ermitteln.
[0073] Die Kommunikationsschnittstelle 127 kann ausgebildet sein, das Authentifikationsdokument
100 mit dem ermittelten Spannungswert zu beaufschlagen, um die Molekularschicht 105
in den Anregungszustand zu versetzt. Mit dem ermittelten Spannungswert kann die Molekularschicht
105 in einen Anregungszustand versetzt werden, welcher das Lichtspektrum des zweiten
Lichts 111 bei Durchstrahlen der Molekularschicht 105 derart verändert, dass bei Überlagerung
des spektral veränderten zweiten Lichts 112 und des ersten Lichts 109 das Überlagerungslicht
117 in der korrekten Lichtfarbe erzeugt wird. Das Dokumentenlesegerät 101 kann erfolgreich
authentifiziert werden, wenn die Lichtfarbe des Überlagerungslichts 117 einer Authentifizierungslichtfarbe,
beispielsweise rot, grün oder blau, entspricht.
[0074] Die Beleuchtungsvorrichtung 129 kann zumindest eine Lichtquelle, insbesondere eine
LED und/oder ein Laserdiode umfassen.
[0075] Der Lichtsensor 123 kann zumindest eine Fotodiode oder eine Fotodioden-Schicht oder
eine Transistorschicht aufweisen.
[0076] Der Lichtsensor 123 kann ferner eine Spektrometervorrichtung aufweisen, welche ausgebildet
ist, das Lichtspektrum des ersten Lichts 109 zu erfassen. Die Spektrometervorrichtung
kann ein Prismen-Spektrometer, ein Gitterspektrometer, ein Fourier-Transform-Spektrometer
oder ein Laser-Spektrometer sein. Die Spektrometervorrichtung kann als Mikrospektrometer
ausgebildet und in das Dokumentenlesegerät 101 integriert sein.
[0077] Fig. 2a und Fig. 2b zeigen schematische Darstellung der Molekularschicht 105, welche
durch eine Vielzahl von auslenkbaren Molekülen 201 gebildet ist, gemäß einer Ausführungsform
im Ruhezustand und nach Anlegen des Stimulationsfeldes.
[0078] Die auslenkbaren Moleküle 201 können längliche Polymerketten bilden, und/oder können
als self-assembled Monolayer (SAM) auf der Trägerschicht 121 angeordnet sein.
[0079] Die auslenkbaren Moleküle 201 können elektrisch geladen sein. Die auslenkbaren Moleküle
201 können ferner mechanisch flexibel oder steif sein. Insbesondere kann die mechanische
Flexibilität der auslenkbaren Moleküle 201 von ihrer Länge, sterische Seitengruppen,
aromatischen Ringen oder Spirostrukturelementen und/oder ihrer elektrischen Ladung
abhängen. Die auslenkbaren Moleküle 201 können synthetische Moleküle, beispielsweise
Alkylketten mit weiteren funktionalen Gruppen, oder Biomoleküle, beispielsweise DNA,
umfassen. Die auslenkbaren Moleküle 201 können als elektrische Monopole, Dipole oder
Quadrupole ausgebildet sein.
[0080] Die auslenkbaren Moleküle 201 können mittels kovalenter Bindungen, ionischer Bindungen,
van-der-Waals Bindungen, Wasserstoffbrückenbindungen oder Adsorption auf der Trägerschicht
121 verankert sein. Ferner können die auslenkbaren Moleküle 201 Linkermoleküle, insbesondere
Thiole, umfassen, welche an einem Ende der auslenkbaren Moleküle 201 angeordnet sind,
und welche die jeweiligen Moleküle 201 auf der Trägerschicht 121 verankern. Das nicht
auf der Trägerschicht 121 verankerte Ende der auslenkbaren Moleküle 201 kann, wie
in Fig. 2a und Fig. 2b gezeigt, von der Trägerschicht 121 abstehen.
[0081] Die auslenkbaren Moleküle 201 befinden sich in Fig. 2a in einer Ruhelage, beispielsweise
weil das Authentifikationsdokument 100 mit keiner elektrischen Spannung beaufschlagt
ist (U = 0 V). Die auslenkbaren Moleküle 201 in der Ruhelage stehen beispielsweise
senkrecht von der Trägerschicht 121 ab, aufgrund von gegenseitiger Abstoßung der gleich
geladenen Moleküle 201.
[0082] Fig. 2b zeigt die Molekularschicht 105 aus Fig. 2a durch Anlegen des Stimulationsfelds
gemäß einer Ausführungsform.
[0083] Das Stimulationsfeld wird in Fig. 2b durch anlegen der elektrischen Spannung U =
U
L an die Trägerschicht 121, welche eine zweite Elektrode bildet, und eine erste nicht
gezeigte Elektrode erzeugt. Das Stimulationsfeld ist beispielsweise ein elektrisches
Feld zwischen den beiden Elektroden.
[0084] Die auslenkbaren Moleküle 201, welche beispielsweise eine negative elektrische Ladung
tragen, werden in Fig. 2b ansprechend auf das Anlegen der elektrischen Spannung (U
= U
L) bzw. das Erzeugen des Stimulationsfeldes aus der Ruhelage ausgelenkt.
[0085] Der Anregungszustand der Molekularschicht 105 kann durch diese Auslenkung der auslenkbaren
Moleküle 201 aus der Ruhelage bestimmt sein. Dabei kann die Auslenkung der Moleküle
201 die Absorptionseigenschaften der Molekularschicht 105, insbesondere ein Absorptionsspektrum
der Molekularschicht 105, charakteristisch verändern. Die Veränderung der Absorptionseigenschaften
kann dabei in direktem Zusammenhang zu der Auslenkung der Moleküle 201 und der angelegten
Spannung stehen.
[0087] Gemäß einer Ausführungsform ist die elektrische Spannung, welche an das Authentifikationsdokument
100 zum Erzeugen des Stimulationsfeldes anlegbar ist, als Gleichspannung oder als
Wechselspannung ausgebildet. Das erzeugte Stimulationsfeld kann ansprechend auf die
Art der elektrischen Spannung ein Gleichfeld oder ein Wechselfeld sein. Ist das Stimulationsfeld
ein Gleichfeld, so können die auslenkbaren Moleküle 201 nach Anlegen des Stimulationsfeldes
so lange in dem ausgelenkten Zustand verbleiben bis das Stimulationsfeld wieder deaktiviert
wird. Ist das Stimulationsfeld hingegen ein Wechselfeld, so können die auslenkbaren
Moleküle 201 durch das Wechselfeld zum Schwingen, insbesondere zum kollektiven Schwingen,
auf der Trägerschicht 121 angeregt werden. In diesem Fall wird der Anregungszustand
der Moleküle 201 durch die Molekülschwingung festgelegt.
[0088] Die Molekularschicht 105, insbesondere die auslenkbaren Moleküle 201, können ferner
ein elektrisches Moment, insbesondere ein elektrisches Dipol- oder Quadrupolmoment,
oder ein magnetisches Moment, insbesondere ein magnetisches Dipol- oder Quadrupolmoment,
aufweisen.
[0089] Gemäß einer Ausführungsform bewirkt das Stimulationsfeld eine Änderung der elektrischen
oder magnetischen Momente der Molekularschicht 105. Die Änderung der elektrischen
oder magnetischen Momente kann die charakteristische Änderung der Absorptionseigenschaften
der Molekularschicht 105 bestimmen.
[0090] Ferner kann die Änderung der elektrischen oder magnetischen Momente der Molekularschicht
105 eine charakteristische Veränderung einer dielektrischen Funktion der Molekularschicht
105 verursachen. Beispielsweise ist die dielektrische Funktion der Molekularschicht
105 von der Ausrichtung der auslenkbaren Moleküle 201 abhängig.
[0091] Gemäß einer Ausführungsform bewirkt das Anlegen des Stimulationsfeldes eine Phononenanregung
in der Molekularschicht 105.
[0092] Fig. 3 zeigt ein Flussidagramm eines Verfahrens 300 zum Authentifizieren des Dokumentenlesegeräts
101 gemäß einer Ausführungsform.
[0093] Das Verfahren 300 umfasst ein Emittieren 301 des ersten Lichts 109 von dem Authentifikationsdokument
100, wobei das erste Licht 109 ein Lichtspektrum E
K(λ) aufweist, ein Detektieren 303 des Lichtspektrums, insbesondere mit dem Lichtsensor
123 des Dokumentenlesegeräts 101, ein Bestimmen 305 eines benötigten Lichtspektrums
F(λ) 112, welches bei der Überlagerung mit dem Lichtspektrum E
K(λ) des ersten Lichts, das Überlagerungslicht 117 ergibt. Der Verfahrensschritt 305
des Bestimmens des benötigten Lichtspektrums umfasst ferner ein Bestimmen des Spannungswertes
der elektrischen Spannung U
K, welche bei einem Anlegen an das Authentifikationsdokument 100 die Molekularschicht
105 in einen Anregungszustand versetzt, wobei die Molekularschicht 105 in dem Anregungszustand
das zweite Licht 111 beim Durchstrahlen der Molekularschicht 105 spektral derart verändert,
dass es das benötigte Lichtspektrum F(λ,U
K) 112 aufweist. Das Verfahren 300 umfasst ferner ein Schalten 307 der Molekularschicht
105 mittels Anlegen der elektrischen Spannung U
K mit dem Spannungswert, um die Molekularschicht 105 in den Anregungszustand zu versetzten,
ein Generieren 309 eines Lichts mit dem benötigten Lichtspektrum F(λ,U
K) mittels Durchstrahlen der Molekularschicht 105 mit dem zweiten Licht 111. Das Verfahren
300 umfasst ferner ein Interferieren 311 bzw. Überlagern des spektral veränderten
zweiten Lichts 112 mit dem Lichtspektrum F(λ) und des ersten Lichts 109 mit dem Lichtspektrum
E
K(λ), um das Überlagerungslicht 117 zu erzeugen. Das Verfahren 300 umfasst schließlich
ein erfolgreiches Authentifizieren 313 des Dokumentenlesegeräts 101, falls die Lichtfarbe
des Überlagerungslichts 117 der Authentifizierungslichtfarbe, beispielsweise rot,
grün oder blau, entspricht, oder ein erfolgloses Authentifizieren 315 des Dokumentenlesegeräts
101 falls die Lichtfarbe des Überlagerungslichts 117 nicht der Authentifizierungslichtfarbe
entspricht. Die Lichtfarbe des Überlagerungslichts 117 kann durch ein Lichtspektrum
Z(λ) des Überlagerungslichts 117 festgelegt sein.
[0094] Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Authentifizierungsverfahren 300 kein digitalisiertes
Verschlüsselungsverfahren, wodurch das vorliegende Verfahren 300 auch nicht mit Hilfe
von Quantencomputern entschlüsselbar ist, im Gegensatz zu beispielsweise RSA-Kryptosystemen.
[0095] Gemäß einer Ausführungsform kann das Dokumentenlesegerät 101 auch zur Authentifizierung
des Authentifikationsdokuments 100 eingesetzt werden. Dabei authentifiziert das Dokumentenlesegerät
101 das Authentifikationsdokument 100 beispielsweise mittels der Molekularschicht
105, welche ein Sicherheitsmerkmal für die Authentifizierung des Authentifikationsdokuments
100 sein kann.
[0096] Gemäß einer Ausführungsform kann eine gegenseitige Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts
101 und des Authentifikationsdokuments 100 erfolgen, bei der insbesondere das Dokumentenlesegerät
101 von dem Authentifikationsdokument 100 und das Authentifikationsdokument 100 von
dem Dokumentenlesegerät 101 authentifiziert werden. Diese gegenseitige Authentifizierung
kann im Rahmen eines gemeinsamen Authentifizierungsverfahrens erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0097]
- 100
- Authentifikationsdokument
- 101
- Dokumentenlesegerät
- 103
- Dokumentenkörper
- 105
- Molekularschicht
- 107
- Lichtleiterstruktur
- 109
- erstes Licht
- 111
- zweites Licht
- 112
- spektral verändertes zweites Licht
- 113
- Lichtquelle
- 115
- Spiegelelement
- 117
- Überlagerungslicht
- 119
- optischer Ausgang
- 121
- Trägerschicht
- 123
- Lichtsensor
- 125
- Prozessor
- 127
- Kommunikationsschnittstelle
- 129
- Beleuchtungsvorrichtung
- 201
- auslenkbare Moleküle
- 300
- Verfahren zum Authentifizieren eines Dokumentenlesegeräts
- 301
- Emittieren
- 303
- Detektierten
- 305
- Bestimmen
- 307
- Schalten
- 309
- Generieren
- 311
- Interferieren
- 313
- erfolgreiches Authentifizieren
- 315
- erfolgloses Authentifizieren
1. Authentifikationsdokument (100) zum Authentifizieren eines Dokumentenlesegeräts (101),
mit:
einem Dokumentenkörper (103);
einer Lichtleiterstruktur (107), welche in dem Dokumentenkörper (103) gebildet ist;
einer Lichtquelle (113), welche ausgebildet ist, ein erstes Licht (109) an das Dokumentenlesegerät
(101) auszustrahlen, wobei das erste Licht (109) zumindest teilweise in die Lichtleiterstruktur
(107) einstrahlbar ist; und
einer Molekularschicht (105), welche auf dem Dokumentenkörper (103) angeordnet ist,
wobei die Molekularschicht (105) ausgebildet ist, ein in die Lichtleiterstruktur (107)
einstrahlendes zweites Licht (111) spektral zu verändern;
wobei die Lichtleiterstruktur (107) ausgebildet ist, das erste Licht (109) mit dem
spektral veränderten zweiten Licht (112) spektral zu überlagern, um ein Überlagerungslicht
(117) für die Authentifizierung des Dokumentenlesegeräts (101) zu erzeugen.
2. Authentifikationsdokument (100) nach Anspruch 1, wobei die Molekularschicht (105)
mit dem in die Lichtleiterstruktur (107) einstrahlenden zweiten Licht (111) durchleuchtbar
ist, wobei die Molekularschicht (105) ausgebildet ist, das zweite Licht (111) bei
Durchleuchten der Molekularschicht (105) spektral zu verändern, insbesondere mittels
Lichtabsorption in der Molekularschicht (105) spektral zu verändern.
3. Authentifikationsdokument (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Authentifikationsdokument
(100) eine Elektrodenvorrichtung aufweist, welche mit einer elektrischen Spannung
beaufschlagbar ist, um ein Stimulationsfeld zu erzeugen, wobei die Molekularschicht
(105) mit dem Stimulationsfeld in einen Anregungszustand versetzbar ist, welcher die
spektrale Veränderung des zweiten Lichts (111) zumindest teilweise festlegt.
4. Authentifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Molekularschicht
(105) eine Mehrzahl von Polymerketten oder orientierten Molekülen aufweist, welche
auf einer Trägerschicht (121) angeordnet und jeweils mit einem Ende chemisch oder
physikalisch an die Trägerschicht (121) gebunden sind.
5. Authentifikationsdokument (100) nach Anspruch 3 und 4, wobei die orientierten Moleküle
oder Polymerketten ansprechend auf das Stimulationsfeld aus einer Ruhelage auslenkbar
sind, wobei die spektrale Veränderung des zweiten Lichts (111) zumindest teilweise
durch die Auslenkung der orientierten Moleküle oder Polymerketten festgelegt ist.
6. Authentifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lichtquelle
(113) zumindest eine LED und/oder Laserdiode umfasst.
7. Authentifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lichtquelle
(113) ausgebildet ist, das erste Licht (109) in einem zufälligen Lichtspektrum zu
erzeugen.
8. Authentifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lichtleiterstruktur
(107) einen optischen Ausgang (119) aufweist, wobei die Lichtleiterstruktur (107)
ausgebildet ist, das Überlagerungslicht (117) aus dem optischen Ausgang (119) auszustrahlen.
9. Authentifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lichtleiterstruktur
(107) als Hohlraum in dem Dokumentenkörper (103) gebildet ist.
10. Authentifikationsdokument (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lichtleiterstruktur
(107) zumindest ein Spiegelelement (115) zum spektralen Überlagern des ersten Lichts
(109) mit dem zweiten Licht (112) umfasst.
11. Dokumentenlesegerät (101) für ein Authentifikationsdokument (100), wobei das Authentifikationsdokument
(100) einen Dokumentenkörper (103), eine Lichtleiterstruktur (107), welche in dem
Dokumentenkörper (103) gebildet ist, eine Lichtquelle (113), welche ausgebildet ist,
ein erstes Licht (109) an das Dokumentenlesegerät (101) auszustrahlen, wobei das erste
Licht (109) zumindest teilweise in die Lichtleiterstruktur (107) einstrahlbar ist,
und eine Molekularschicht (105), welche auf dem Dokumentenkörper (103) angeordnet
ist, umfasst, wobei die Molekularschicht (105) ausgebildet ist, ein in die Lichtleiterstruktur
(107) einstrahlendes zweites Licht (111) spektral zu verändern, wobei die Lichtleiterstruktur
(107) ausgebildet ist, das erste Licht (109) mit dem spektral veränderten zweiten
Licht (112) spektral zu überlagern, um ein Überlagerungslicht (117) für die Authentifizierung
des Dokumentenlesegeräts (101) zu erzeugen, wobei das Dokumentenlesegerät (101) die
folgenden Merkmale aufweist:
einen Lichtsensor (123), welcher ausgebildet ist, das von dem Authentifikationsdokument
(100) ausgestrahlte erste Licht (109) zu empfangen, wobei der Lichtsensor (123) ausgebildet
ist, ein Lichtspektrum des ersten Lichts (109) zu erfassen;
einen Prozessor (125), welcher ausgebildet ist, einen Spannungswert einer elektrischen
Spannung auf der Basis des erfassten Lichtspektrums des ersten Lichts (109) zu ermitteln;
eine Kommunikationsschnittstelle (127), welche mit dem Authentifikationsdokument (100)
elektrisch verbindbar und ausgebildet ist, die elektrische Spannung mit dem Spannungswert
zu erzeugen und das Authentifikationsdokument (100) mit der Erzeugten elektrischen
Spannung zu beaufschlagen; und
eine Beleuchtungsvorrichtung (129), welche ausgebildet ist, das zweite Licht (111)
durch die Molekularschicht (105) in die Lichtleiterstruktur (107) des Authentifikationsdokuments
(100) einzustrahlen, um das zweite Licht (111) spektral zu verändern und das spektral
veränderte zweite Licht (112) mit dem ersten Licht (109) in der Lichtleiterstruktur
(107) spektral zu überlagern.
12. Dokumentenlesegerät (101) nach Anspruch 11, wobei der Prozessor (125) ausgebildet
ist, ein Lichtspektrum des von der Lichtquelle (113) ausgestrahlten zweiten Lichts
(111) zu erfassen, wobei der Prozessor (125) ausgebildet ist, den Spannungswert der
elektrischen Spannung auf der Basis des Lichtspektrums des zweiten Lichts (111) und
des Lichtspektrums des ersten Lichts (109) zu ermitteln, wobei die Kommunikationsschnittstelle
(127) ausgebildet ist, das Authentifikationsdokument (100) mit dem ermittelten Spannungswert
zu beaufschlagen, um ein Stimulationsfeld zu erzeugen, welches die Molekularschicht
(105) in einen Anregungszustand versetzt, wobei der Anregungszustand die spektrale
Veränderung des zweiten Lichts (111) zumindest teilweise festlegt.
13. Dokumentenlesegerät (101) nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Beleuchtungsvorrichtung
(129) zumindest eine Lichtquelle, insbesondere eine LED und/oder ein Laserdiode, umfasst.
14. Dokumentenlesegerät (101) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei der Lichtsensor
(123) zumindest eine Fotodiode oder eine Fotodioden-Schicht oder eine Transistorschicht
aufweist.
15. Dokumentenlesegerät (101) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei der Lichtsensor
(123) eine Spektrometervorrichtung umfasst, welche ausgebildet ist, das Lichtspektrum
des ersten Lichts (109) zu erfassen.