[0001] Die Erfindung betrifft eine Flusszelle mit wenigstens einem, ein Reagenz enthaltenden
Speicherbereich.
[0002] Bekanntermaßen kommen mikrofluidische Flusszellen in zunehmendem Maße bei der Diagnostik,
Analytik und/oder Synthese von Substanzen vor allem in den Life Sciences zum Einsatz.
Bekanntermaßen verarbeiten solche Flusszellen oft sehr kleine Volumina von Reagenzien,
die mit den zu analysierenden oder zu verarbeiteten Proben interagieren und die im
Zuge der Fertigung oder Benutzung der Flusszellen in die Flusszellen einzubringen
sind.
[0003] Reagenzien können innerhalb von Flusszellen in Speicherräumen, Transportkanälen oder
in die Flusszellen eingebrachten Containern gespeichert werden. Für die Speicherung
flüssiger Reagenzien kommen insbesondere durch Sollbruchsperren verschlossene Blister
in Betracht, die vorzugsweise aus Aluminiumlaminaten hergestellt sind. Das Fassungsvermögen
solcher Blister lässt sich weder beliebig verkleinern noch vergrößern. Insbesondere
große Blister erfordern ein gegen versehentliches Ausdrücken schützendes Abdeckgehäuse.
Nach unten ist das Fassungsvermögen durch Fertigungstoleranzen begrenzt, wobei eine
Untergrenze bei ca. 50 Mikrolitern liegt.
[0004] Bei in die Flusszelle integrierten Speicherräumen existieren solche Limitierungen
zwar nicht, jedoch sind aufwendige Anschlusskanäle zur Befüllung und Entlüftung erforderlich,
die nach Platzierung der Reagenz innerhalb der Flusszelle dann durch Verschweißen
oder Verkleben zu versiegeln sind, um den Speicherraum hermetisch und lagerungsstabil
abzuschließen. Flüssige Reagenzien können z.B. Fluoreszenzfarbstoffe, Säuren, Basen,
Alkohole, Beadlösungen, Lysepuffer, Antikörper, Enzyme, DNA-Fragmente, PCR-Reagenzmischungen
oder Waschpuffer sein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Flusszelle mit einem Speicherbereich
für kleine flüssige Reagenzvolumina zu schaffen, die mit gegenüber dem Stand der Technik
verringertem Aufwand herstellbar ist.
[0006] Die diese Aufgabe lösende Flusszelle nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Speicherbereich durch ein in eine Öffnung in der Flusszelle gemeinsam mit
dem Reagenz eingebrachtes Trägerelement begrenzt ist, wobei das Trägerelement den
Speicherbereich nach außen fluiddicht abschließt und eine das flüssige Reagenz an
dem Trägerelement haltende Gefäß- oder/und Kapillarstruktur aufweist.
[0007] Vorteilhaft kann durch die vorliegende Erfindung sowohl im Zuge der Fertigung als
auch des Gebrauchs der Flusszelle ein kleines Volumen eines flüssigen Reagenz in die
Flusszelle eingebracht werden, vorzugsweise Reagenzvolumina zwischen 1 und 100 Mikroliter,
insbesondere zwischen 5 und 50 Mikroliter. Aufwendige, zu versiegelnde Entlüftungskanäle
lassen sich vermeiden. Das zu speichernde Reagenz kann in die Gefäß- oder/und Kapillarstruktur
des Trägerelements außerhalb der Flusszelle bequem durch Pipettierung oder Tauchen
auf das Trägerelement aufgebracht werden.
[0008] In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Speicherbereich innerhalb der Flusszelle
durch wenigstens eine Sollbruchsperre gegen innere Hohlräume der Flusszelle hermetisch
abgeschlossen. So lässt sich die mit dem flüssigen Reagenz versehene Flusszelle langfristig
lagern.
[0009] Das Trägerelement kann mit der Flusszelle allein durch Kraft oder/und Formschluss
verbunden sein, z.B. dann, wenn das flüssige Reagenz im Zuge des Gebrauchs der Flusszelle
in die Flusszelle eingebracht wird. Alternativ oder zusätzlich ist die Flusszelle
in einem zu dem Reagenz im Abstand angeordneten Verbindungsbereich mit der Fllusszelle
verschweißt oder/und verklebt. Durch den Abstand des Verbindungsbereichs zum Reagenz
können Beeinträchtigungen des Reagenz durch Schweißhitze oder Kleberdämpfe, vermieden
werden.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht der Speicherbereich
mit wenigstens einem Transportkanal der Flusszelle in Fluidverbindung. Insbesondere
führt ein Transportkanal der Flusszelle zu dem Speicherbereich hin und ein Transportkanal
der Flusszelle von dem Speicherbereich weg, wobei in dem Kanal bzw. jeweils den Kanälen
eine das Reagenz hermetisch einschließende Sollbruchsperre gebildet sein kann.
[0011] Die Öffnung ist vorzugsweise in einem plattenförmigen Substrat der Flusszelle gebildet
und die Flusszelle umfasst insbesondere eine mit dem Substrat verbundene Abdeckung,
insbesondere Abdeckfolie, welche die Öffnung und ggf. den wenigstens einen Transportkanal
abdeckt.
[0012] Der Speicherbereich kann innerhalb der Flusszelle allein durch die Gefäß- oder/und
Kapillarstruktur des Trägerelements oder durch die Gefäß- und/oder Kapillarstruktur
und die Abdeckung begrenzt sein.
[0013] Alternativ grenzt das Reagenz mit einer freien Flüssigkeitsoberfläche an einen Innenraum
einer in der Flusszelle gebildeten Kammer, insbesondere Mischkammer, an.
[0014] Das Trägerelement ist vorzugsweise in der Art eines die Öffnung ausfüllenden Pfropfens
mit einer die Gefäß- oder/und Kapillarstruktur aufweisenden Stirnseite ausgebildet.
Insbesondere weist das Trägerelement einen konischen Abschnitt auf, der für einen
dichten Verschluss des Speicherbereichs bei ausreichender Entlüftung des Speicherbereichs
sorgen kann.
[0015] Zweckmäßig ist das Trägerelement auf einer dem Speicherbereich abgewandten Außenseite
mit Einrichtungen zur Handhabung versehen und umfasst insbesondere einen Sitz für
die Verbindung mit einem Montagewerkzeug. Die Handhabungseinrichtungen können sowohl
bei der Befüllung der Gefäß- oder/und Kapillarstruktur als auch bei der Montage des
das Reagenz aufweisenden Trägerelements nützlich sein.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform weist das Trägerelement auf einer dem Speicherbereich
abgewandten Außenseite einen den obengenannten Verbindungsbereich bildenden Kragen
auf, über den eine Verschweißung oder/und Verklebung mit der Flusszelle erfolgen kann.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform weist die Gefäß- oder/und Kapillarstruktur eine
das Reagenz aufnehmende Rille oder einen das Reagenz aufnehmenden Kanal auf, wobei
die Rille oder der Kanal vorzugsweise an wenigstens an einem Ende zu einer Mantelfläche
des Trägerelements hin offen ist.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Einrichtungen zur
Ablösung des flüssigen Reagenz von der Gefäß- oder/und Kapillarstruktur vorgesehen.
[0019] Solche Einrichtungen können zur Ablösung des Reagenz durch ein das Reagenz abspülendes
Fluid oder durch eine das Reagenz ablösende Trägheitskraft, insbesondere Zentrifugalkraft
vorgesehen sein. Zur Erzeugung einer Zentrifugalkraft kann die Flusszelle beim Gebrauch
z.B. durch ein Betreibergerät in Rotation versetzt werden.
[0020] Wenn das Reagenz mit einer freien Flüssigkeitsoberfläche an einen Innenraum einer
in der Flusszelle gebildeten Mischkammer angrenzt, kann insbesondere durch Schütteln
der Flusszelle ein in der Mischkammer vorgesehenes Fluid das flüssige Reagenz abwaschen.
Alternativ kann in der Mischkammer das flüssige Reagenz durch ein- oder mehrmaliges
Überspülen unter Hin- und Herbewegen einer Probenflüssigkeit oder einer anderen Misch-
oder Spülflüssigkeit abgewaschen werden.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Rille oder der
Kanal der Gefäß- oder/und Kapillarstruktur zu dem zu dem Speicherbereich hinführenden
und von dem Speicherbereich wegführenden Transportkanal ausgerichtet, so dass eine
Spülströmung den Speicherbereich durchströmen kann.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der zu dem Speicherbereich
hinführende Transportkanal und der von dem Speicherbereich wegführende Transportkanal
durch einen den Speicherbereich umgehenden Bypass verbunden. Zwischen dem flüssigen
Reagenz und einer Spülströmung vorhandene Luft kann so an dem Speicherbereich vorbeiströmen.
Ist der Strömungsquerschnitt des Bypasses kleiner als der des Speicherbereichs, wird
das Reagenz mit dem Spülfluid vollständig ausgewaschen.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform ist der Strömungsquerschnitt des Speicherbereichs
kleiner als der Strömungsquerschnitt des zu dem Speicherbereich hinführenden oder/und
wegführenden Transportkanals.
[0024] Darüber hinaus kann auch der Strömungsquerschnitt des Bypasses größer als der Strömungsquerschnitt
des Speicherbereichs sein, so dass eine ggf. gewünschte verzögerte oder graduelle
Ausspülung über einen längeren Zeitraum erfolgt.
[0025] Das Trägerelement kann drehbar mit der Flusszelle verbunden sein, und z.B. einen
Anschlag aufweisen, durch den die obengenannte Ausrichtung des Speicherbereichs zu
den Kanälen gesichert ist.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest die Gefäß- oder/und Kapillarstruktur
des Trägerelements eine hydrophile Oberfläche auf, durch die sich bei der Benetzung
mit dem flüssigen Reagenz ein gewünschtes Reagenzvolumen genauer bemessen lässt.
[0027] Zur weiteren Verfeinerung der Bemessung kann an die Gefäß- oder/und Kanalstruktur
des Trägerelements ferner eine hydrophobe Oberfläche des Trägerelements angrenzen,
um einen scharfen Kontrast zwischen Benetzbarkeit und Nichtbenetzbarkeit zu erreichen.
[0028] Es versteht sich, dass ein Trägerelement auch mehrere Speicherbereiche innerhalb
einer Flusszelle bilden könnte.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden,
sich auf diese Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Flusszelle mit einem in die Flusszelle einsetzbaren Reagenzträgerelement
in einer geschnittenen Teildarstellung,
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel für ein in einer Flusszelle nach der Erfindung verwendbares
Trägerelement,
- Fig. 3 und 4
- weitere Ausführungsformen für Flusszellen nach der Erfindung in geschnittener Teildarstellung,
- Fig. 5 und 6
- weitere Ausführungsbeispiele für Trägerelemente nach der Erfindung,
- Fig. 7 bis 11
- weitere Ausführungsbeispiele für Flusszellen nach der Erfindung in geschnittener Teildarstellung,
- Fig. 12 bis 14
- Schnittansichten weiterer Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße Trägerelemente,
und
- Fig. 15 und 16
- weitere Ausführungsbeispiele für Flusszellen nach der Erfindung in geschnittener Teildarstellung.
[0030] Eine in Fig. 1 ausschnittsweise dargestellte Flusszelle umfasst zweckmäßig ein plattenförmiges
Substrat 1, das auf einer Plattenseite mit einer Folie 2 verklebt oder verschweißt
ist. Zu der Folie 2 hin offene Ausnehmungen in dem Substrat 1 bilden eine durch die
Folie 2 abgedeckte, für Flusszellen typische Struktur von Transportkanälen und Kammern,
von welcher in Fig. 1 ein Transportkanal 3 im Querschnitt sichtbar ist.
[0031] Der Transportkanal 3 mündet in eine durch die Folie 2 an einem Ende verschlossene
Durchgangsöffnung 4 mit einem konischen Abschnitt 5. Letzterer ist durch einen mit
dem Substrat 1 verbundenen Ringansatz 6 verlängert. Der Mündung des Transportkanals
3 liegt eine Mündung eines weiteren, in Fig. 1 nicht sichtbaren Transportkanals diametral
gegenüber.
[0032] In die Durchgangsöffnung 4 ist ein Trägerelement 7 für ein flüssiges Reagenz 8 einsetzbar.
Das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel rotationssymmetrische Trägerelement 7 weist
eine der Durchgangsöffnung 4 entsprechende Mantelfläche 9 auf und ist auf seiner Außenseite
mit einem umlaufenden Kragen 10 versehen. Eine zur Außenfläche des Trägerelements
7 ausmündende Vertiefung 11 dient als Sitz zur Aufnahme eines Handhabungswerkzeugs.
[0033] Auf seiner der Außenfläche abgewandten Stirnseite weist das Trägerelement 7 eine
Gefäß- oder/und Kapillarstruktur in Form einer Rille 12 auf, wie dies anhand von Fig.
2, die ein ähnliches Trägerelement 7 zeigt, ersichtlich ist. Die Rille 12 ist sowohl
zur Stirnseite als auch zur Mantelfläche 9 des Trägerelements 7 hin offen.
[0034] Vor der Montage der Flusszelle wird das flüssige Reagenz 8 z.B. durch Pipettierung
oder Eintauchen des Trägerelements in einen Reagenzvorrat auf das Trägerelement 7
aufgebracht, wo es durch Kapillarkräfte in der Rille 12 gehalten wird. Auch nach Einführung
des Trägerelements 7 in die Durchgangsöffnung 4 und Verschweißung oder/und Verklebung
des Kragens 10 mit dem Ringansatz 6 verbleibt das flüssige Reagenz 8 zunächst in der
durch die Folie 2 abgedeckten Rille 12, die innerhalb der nun fertiggestellten Flusszelle
zusammen mit der Folie 2, an die das Trägerelement 7 heranreicht, einen Speicherbereich
13 bildet.
[0035] Das speicherbare Flüssigkeitsvolumen eines solchen Speicherbereichs 13 liegt zwischen
1 und 100 Mikroliter, vorzugsweise zwischen 2 und 20 Mikroliter.
[0036] Das Substrat 1 und die Abdeckungsfolie 2 bestehen vorzugsweise aus einem Kunststoff,
insbesondere dem gleichen Kunststoff, z.B. PMMA, PC, COC, COP, PP oder PE. Für das
vorzugsweise spritzgegossene Trägerelement kommen insbesondere COC, PP, PET, PE, PMMA,
PC, PEEK, TPE oder Silikon als Kunststoff in Betracht. Auch das Trägerelement 7 kann
aus dem gleichen Kunststoffmaterial wie das Substrat 1 oder/und die Abdeckfolie 2
bestehen. Das Substrat besteht vorzugsweise aus einem spröderen Kunststoff, wie PC
oder COC, das Trägerelement 7 aus einem duktileren Material, wie PE oder PP, um die
konische Pressverbindung druckstabiler auszulegen.
[0037] Im Gebrauch der Flusszelle wird das flüssige Reagenz 8 bei Bedarf aus dem Speicherbereich
13 entfernt, z.B. durch ein weiteres, über den Transportkanal 3 heranströmendes Fluid,
z.B. eine zu analysierende Probe oder ein weiteres gespeichertes Reagenz, z.B. ein
Wasch- oder Verdünnungspuffer. Das weitere Fluid verdrängt das flüssige Reagenz 8
aus dem zu dem Kanal 3 ausgerichteten Speicherbereich 13 in den erwähnten, diametral
gegenüberliegenden Transportkanal hinein und kann sich dort mit dem gespeicherten
Reagenz vermischen.
[0038] Erfolgt die Ausspülung und Verdrängung des flüssigen Reagenz 8 aus dem Speicherbereich
13 selbst durch eine Flüssigkeit, so muss die Bildung eines Luftpolsters zwischen
dem flüssigen Reagenz und letzterer Flüssigkeit möglichst vermieden werden. Hierzu
kann ein Bypass 14 dienen, der gemäß Fig. 3a durch eine Verringerung des Durchmessers
eines zylindrischen Endstücks 15 des Trägerelements 7 gebildet werden kann.
Wie Fig. 3b zeigt, wäre die Bildung eines Bypasses 14' auch durch Verkürzung des Endstücks
15 möglich. In letzterem Fall erstreckt sich das Trägerelement 7 nicht mehr bis zur
Abdeckfolie 2. Es versteht sich, dass zur Entlüftung gemäß Fig. 3a auch ein Schlitz
auf nur einer Seite des Speicherbereichs 13 genügen könnte.
[0039] Einer ausspülenden Flüssigkeit voranströmende Luft strömt durch den Bypass 14 bzw.
14', während das flüssige Reagenz zunächst weiterhin im Speicherbereich 13 durch Kopillarkräfte
gehalten wird. Erreicht die Spülflüssigkeit den Speicherbereich, so füllt sich auch
der Bypass 14,14' mit Spülflüssigkeit. Da der Strömungsquerschnitt des Bypasses 14,14'
jedoch kleiner als der Strömungsquerschnitt im Speicherbereich 13 ist, ergibt sich
im Speicherbereich 13 ein geringerer Strömungswiderstand und die Spülflüssigkeit transportiert
das flüssige Reagenz 8 aus dem Speicherbereich heraus.
[0040] Der einmündende bzw. ausmündende Kanal fluchtet vorzugsweise mit der die Gefäß- oder/und
Kapillarstruktur bildenden Rille 12, wobei die Querschnitte vorzugsweise eine Breite
von 0,05 bis 2 mm und eine Höhe 0,1 bis 3 mm aufweisen.
[0041] Abweichend von den gezeigten Beispielen könnten Bypässe auch dadurch gebildet werden,
dass die Abdeckfolie 2 nicht bis zum Rand der Durchgangsöffnung 4 fest mit dem Substrat
verbunden und durch externe Mittel, z.B. durch Unterdruck, zur Bildung von Entlüftungsschlitzen
auslenkbar ist.
[0042] Der Strömungsquerschnitt seitlicher Entlüftungsschlitze, wie sie in Fig. 3a gezeigt
sind, könnte auch größer als der entsprechende Querschnitt des Speicherbereichs 13
sein, so dass mehr Spülflüssigkeit durch die Entlüftungsschlitze transportiert und
das Reagenz über einen längeren Zeitraum abgegeben wird. Auf diese Weise kann eine
intensive Durchmischung von Reagenz und Spülflüssigkeit erfolgen.
[0043] In einer weiteren Ausführungsform kann der Speicherbereich im Querschnitt kleiner
als der Querschnitt der mit dem Speicherbereich in Fluidverbindung stehenden Transportkanäle
sein, wie dies in Fig. 4 angedeutet ist. Im Ergebnis wird das Reagenz in der Spülflüssigkeit
gewissermaßen zentriert, etwa im Sinne einer hydrodynamischen Fokussierung. Bei dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 4 bildet den Speicherbereich 13 ausschließlich ein Durchgang
durch das zylindrische Endstück 15 des Trägerelements.
[0044] Weitere Ausführungsbeispiele für Trägerelemente gehen aus den Fig. 5 und 6 hervor.
[0045] Fig. 5 zeigt ein Trägerelement 7, das sich von dem Trägerelement von Fig. 2 dadurch
unterscheidet, dass zur Bildung einer Gefäß- oder/und Kapillarstruktur zwei sich kreuzende
Aufnahmerillen 12 und 12' vorgesehen sind.
[0046] In Fig. 6 sind der Einfachheit halber nur Enden von Trägerelementen mit einer Gefäß-
oder/und Kapillarstruktur dargestellt. Fig. 6a zeigt ein Trägerelement mit einer zentralen,
taschenförmigen Vertiefung 50, die zentral in der Stirnfläche eines pfropfenförmigen
Trägerelements gebildet ist. Das Reagenz benetzt die Vertiefung 50 und bildet eine
reproduzierbare Tropfenform. Die Vertiefung ist von einer Seite zugänglich, um das
Reagenz aus der Vertiefung herauszuspülen, das Ausführungsbeispiel eignet sich insbesondere
für den Einsatz in Verbindung mit einer Mischkammer, wie weiter unten erläutert ist.
[0047] Gemäß Fig. 6b ist keine durchgehende Vertiefung sondern eine mikrostrukturierte Oberfläche
gebildet, die z.B. Säulen oder Rillen in einem Rastermaß zwischen 10 und 500 Mikrometern,
bevorzugt 20 und 200 Mikrometern aufweist. Bevorzugt ist die Oberfläche durch Hydrophilisierung
vergrößert und die Benetzungseigenschaften sind verbessert, was eine bessere Kontrolle
der Tropfenbildung der Probe und damit bessere Reproduzierbarkeit der Abmessung des
Reagenz mit sich bringt. Das Reagenz ist von einer Seite zum Herausspülen zugänglich.
[0048] Fig. 6c zeigt einen nach drei Seiten hin offenen Rillenkanal 16 mit Querschnittsabmessungen
von typisch 0,12 x 0,12 mm
2 bis 2 x 2 mm
2. Der Kanalbereich ist hydrophil modifiziert. Kleinere Kanalabmessungen erlauben bessere
Kontrolle der Benetzbarkeit und damit Reproduzierbarkeit der abgemessenen Reagenzmengen.
Anfang und Ende des mäanderförmig geschlängelten Kanals können mit einem Spülkanal
in Verbindung stehen.
[0049] Fig. 6d unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6c dadurch, dass
der mäanderförmig geschlängelte Kanal 16 durch eine Folie 17 aus Kunststoff abgedeckt
ist, die einen Bestandteil des in diesem Falle zweiteiligen Trägerelements bildet.
Die Folie 17 bietet vor der Montage des Trägerelements Schutz für das Reagenz.
[0050] Die den Kanal 16 begrenzenden Flächen können, wie bei dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 6c, ganz oder teilweise hydrophil modifiziert sein. Durch den sich kapillar füllenden
Kanal 16 können Reagenzmengen genau abgemessen werden, indem die Kapillarwirkung weder
eine Über- noch eine Unterbefüllung des Kanals 16 zulässt. Auch der Kanal 16 kann
zur Entleerung in einen Spülkanal eingebunden sein.
[0051] Fig. 6e zeigt ein zweiteiliges Reagenzträgerelement mit einer Gefäß- oder/und Kapillarstruktur,
die durch ein saugfähiges Vlies 18 gebildet ist, welches das Reagenz kapillar aufnimmt.
Das aufgesaugte Reagenz kann z.B. innerhalb einer Mischkammer durch Ausdrücken von
dem Speicherbereich gelöst werden. Auch eine Ablösung durch Ausspülen wäre möglich,
z.B. dann, wenn eine besonders langsame Freigabe des Reagenz erwünscht ist.
[0052] Fig. 7 zeigt ausschnittsweise eine Flusszelle, die aus einem Substrat 1 und einer
Abdeckfolie 2 gebildet und in der eine Mischkammer 19 vorgesehen ist. In die Mischkammer
19 ragt ein Trägerelement 7 mit einem flüssigem Reagenz 8 hinein. Die Mischkammer
19 steht ferner in Verbindung mit einem Transportkanal 20, in dem eine die Mischkammer
19 hermetisch verschließende Sollbruchsperre 21 gebildet ist. Die durch Verschweißen
eines Vorsprungs des Substrats 1 mit der Folie 2 gebildete Sollbruchsperre 21 lässt
sich durch Druck der Flüssigkeit in der Mischkammer 19 oder durch an der Flusszelle
von außen angreifende Mittel aufschließen. In der Mischkammer 19 vorhandene Flüssigkeit
kann das Reagenz auswaschen, was z.B. durch Schüttelbewegungen der Flusszelle unterstützt
werden kann.
[0053] Fig. 8 zeigt ausschnittsweise eine Flusszelle aus einem Substrat 1, einer Folie 2
und einem Reagenzträgerelement 7. Ein Speicherbereich 13 für ein flüssiges Reagenz
8 ist innerhalb eines Transportkanals 3 gebildet und zu dem Transportkanal ausgerichtet.
In dem gezeigten Beispiel ist der Speicherbereich 13 jeweils durch eine Sollbruchsperre
21' bzw. 21" gegen die übrige Flusszelle im Hinblick auf eine langfristige Lagerung
der Flusszelle vor dem Gebrauch hermetisch abgeschlossen. Das Speicherelement 7 weist
ein Anschlagelement 22 zur genauen Ausrichtung des Speicherbereichs 13 zu dem Transportkanal
3 auf, z.B. unter Drehung des in diesem Fall drehbar mit der Flusszelle verbundenen
Trägerelements 7.
[0054] Fig. 9 zeigt ausschnittsweise eine Draufsicht auf eine Flusszelle mit einem Kanalbereich
23, in dem durch ein Reagenzträgerelement 7 ein Speicherbereich für ein Reagenz 8
gebildet ist. Zur Verbesserung der Durchmischung des Reagenz 8 mit einem Transportfluid
oder einer als Transportfluid wirksamen zu untersuchenden Probe ist der Kanalbereich
23 mäanderförmig ausgebildet, wobei zur weiteren Verbesserung der Durchmischung stromabwärts
eine Aufweitung 24 gebildet ist. Das Auswaschen kann ferner durch Vor- und Zurücktransportieren
des Transportfluids unterstützt werden.
[0055] Einen Ausschnitt einer Flusszelle mit einem Kanalbereich 23 und zwei Mischkammern
19', 19" zeigt Fig. 10. In den Mischkammern sind durch Reagenzträgerelemente 7',7"
und 7'" auswaschbare Speicherbereiche gebildet.
[0056] Fig. 11 zeigt ausschnittsweise Flusszellen in Form einer runden Scheibe oder eines
Scheibensegments. Die Flusszellen sind zur Zusammenarbeit mit einem Betreibergerät
vorgesehen, welches die Flusszellen dreht. Eine Misch- oder Reaktionskammer 25 befindet
sich radial weiter außen als ein durch ein Trägerelement gebildeter Speicherbereich
13.
[0057] Zwischen dem Speicherbereich 13 und der Mischkammer 25 der Flusszelle von Fig. 11a
befindet sich eine Sollbruchsperre 26. Die Mischkammer 25 steht ferner in Verbindung
mit einem Kanal 27 für die Zuführung z.B. einer Probe und/oder die Abführung der Mischung
aus der Mischkammer, z.B. durch pneumatische Aktuierung. Der Transport des Reagenz
in die Mischkammer erfolgt durch die bei der Rotation der Flusszelle erzeugte Zentrifugalkraft,
wobei durch den Druck des Reagenz auch die Sollbruchsperre 26 geöffnet wird. Alternativ
könnte der Aufschluss der Sollbruchsperre durch äußere Mittel erfolgen.
[0058] Fig. 11b zeigt eine zur Rotation vorgesehene Flusszelle mit zwei Speicherkammern
28 z.B. für einen Waschpuffer oder weitere Flüssigreagenzien. Die Speicherkammern
28 sind jeweils durch eine Sollbruchsperre 29 von einem Speicherbereich 13 getrennt,
wobei die beiden Speicherbereiche 13 über weitere Sollbruchsperren 30 in Verbindung
mit der Mischkammer 25, die mit einem Zu- bzw. Abführungskanal 27 verbunden ist, stehen.
Durch Drehung der Flusszelle wird z.B. der Waschpuffer unter Ausspülung der Speicherbereiche
in die Mischkammer überführt, wobei die Sollbruchsperren 29,30 durch den Fluiddruck
oder andere Mittel aufgeschlossen werden können.
[0059] Eine in Fig. 11c gezeigte, zur Drehung vorgesehene Flusszelle weist zusätzlich einen
Blisterspeicher 31 für einen Waschpuffer auf, der unter Nutzung des Bauraums der Flusszelle
radial weiter außen als ein Speicherbereich 13 angeordnet ist. Beim Auspressen des
Blisters 31 durch z.B. mechanisches Aktuieren und Auspressen öffnet sich eine Sollbruchsperre
32. Beim Ausdrücken des Blisterspeichers 31 wird der Puffer in einen Vorraum 33 überführt,
der radial weiter innen als der Speicherbereich 13 angeordnet ist. Durch Rotation
der Flusszelle wird der sich im Vorratsraum 33 befindende Waschpuffer unter Herauswaschen
der Reagenz im Speicherbereich 13 in die Mischkammer 25 transportiert.
[0060] Fig. 12 zeigt einen Reagenzträger 7, bei dem nicht nur dessen Gefäß- oder/und Kapillarstruktur
hydrophilisiert ist, sondern darüber hinaus der gesamte, die Gefäß- oder/und Kapillarstruktur
aufweisende Stirnseite sowie eine konische Mantelfläche 34. Die Hydrophilisierung
ist durch eine glasartige Schicht mit einem Kontaktwinkel zu Wasser kleiner 50 ° gebildet.
[0061] Änderungen der Oberflächeneigenschaften des das Trägerelement bildenden Kunststoffs
können nasschemisch durch Aufbringen von Netzmitteln oder Tensiden und nachfolgendes
Trocknen (hydrophil oder hydrophob) erfolgen. Darüber hinaus kann eine Oberflächenaktivierung
mittels Plasma, Beflammen oder Koronabehandlung (hydrophil) durchgeführt werden. Oberflächenbeschichtungen
durch Plasmapolymerisation, z.B. glasartige Schichten, hydrophil oder hydrophob, oder
Kombinationen daraus können vollflächig/vollständig oder maskiert lokal aufgebracht
werden.
[0062] Anstelle der in Fig. 12 außerhalb der Gefäß- oder/und Kapillarstruktur aufgebrachten
Hydrophilisierungsbeschichtung könnte in diesem Bereiche eine hydrophobe Beschichtung
des Trägerelements erfolgen, wobei der typische Kontaktwinkel größer 100° ist, um
den Kontrast der Benetzbarkeit zu betonen und damit das Abmessen von Reagenzmengen
weiter zu verfeinern.
[0063] Fig. 13 zeigt ein Reagenzträgerelement 7 mit einer den Speicherbereich bildenden
Kanalstruktur 35, die durch Abdeckung einer dreiseitig offenen Rille mit einer Folie
36 gebildet ist. Die Kanalwände der zweiseitig offenen Kanalstruktur 35 sind einschließlich
der Folie 36 hydrophilisiert, z.B. durch nasschemische Behandlung.
[0064] Fig. 14 zeigt ein zweiteiliges Reagenzträgerelement aus einem Kunststoffspritzteil
39 und einer Folie 36, das zwei konische Abschnitte 39,39' zum Einstecken in zwei
entsprechende Öffnungen in einer Flusszelle aufweist. Ein Kapillarkanal 40 von einem
der konischen Abschnitte dient als Gefäß- oder/und Kapillarstruktur für die Aufnahme
eines flüssigen Reagenz 8. Der Kanal 40 steht über einen Kanal 41 in Verbindung mit
einem Kanal 42, der durch den weiteren konischen Abschnitt geführt ist. Über die Kanäle
42 und 41 kann der einen Speicherbereich bildende Kanal 40 in einen Spülkanal der
Flusszelle eingebunden werden.
[0065] Eine in Fig. 15 ausschnittsweise gezeigte Flusszelle weist einen Speicherbereich
13 für ein flüssiges Reagenz auf, wie er oben beschrieben ist. Der Speicherbereich
13 steht in Verbindung mit einem Zuführungskanal 43 für ein Fluid zum Herausspülen
des flüssigen Reagenz aus dem Speicherbereich 13. Der Zuführungskanal 43 steht in
Verbindung mit einer nicht gezeigten Druckquelle. Ein von dem Speicherbereich 13 wegführender
Abführungskanal 44, der wie der Zuführungskanal 43 teilweise mäanderförmig geschlängelt
ist, führt in eine Mischkammer 45. Die Mischkammer 45 ist entweder permanent verschlossen
oder weist ein (nicht gezeigtes) Verschlussventil auf, das sich durch ein Betreibergerät
für die Flusszelle betätigen lässt.
[0066] Die Druckquelle befördert das Fluid mit dem abgespülten Reagenz in die Mischkammer
45, in der sich durch Kompression darin enthaltener Luft ein Gegendruck zu der Druckquelle
aufbaut. Der Druck der Druckquelle ist variierbar, so dass sich durch den in der Mischkammer
45 aufgebauten Gegendruck eine Umkehrung der Bewegung des Fluids mit dem abgespülten
Reagenz erreichen und das Fluid mit dem abgespülten Reagenz unter intensiver Durchmischung
durch Variation des Drucks der Druckquelle hin und her bewegen lässt.
[0067] Eine in Fig. 16 ausschnittsweise dargestellte Flusszelle mit einem Speicherbereich
13 für ein flüssiges Reagenz weist als Druckquelle einen mechanisch aktuierbaren Blister
46 auf, der über eine Sollbruchsperre 47 in einer Zuführungsleitung 43 mit dem Speicherbereich
13 in Verbindung steht. Der Blister 46 enthält ein Fluid, durch das das flüssige Reagenz
aus dem Speicherbereich 13 ausspülbar ist. In einer Abführungsleitung 44 ist ein durch
eine Betreibervorrichtung betätigbares Ventil 48 vorgesehen. Zwischen dem Speicherbereich
13 und dem Ventil 48 steht die Abführungsleitung 44 in Verbindung mit einer Speicherkammer
49.
[0068] Durch Aktuierung des Blisters 46 drückt das Fluid gegen die Sollbruchsperre 47 und
schließt die Sollbruchsperre 47 auf. Bei geschlossenem Ventil 48 wird das Fluid mit
dem abgespülten Reagenz in die Speicherkammer 49 befördert, in der sich ein Gegendruck
aufbaut. Der Gegendruck kann für einen Rücktransport des Fluids mit dem abgespülten
Reagenz in den Blister 46 genutzt werden, wobei sich die Wand des Blisters wieder
aufbläht. Durch mehrfaches Betätigen des Blisters 46 wird das Fluid mit dem abgespülten
Reagenz unter intensiver Durchmischung hin und her bewegt. Über das geöffnete Ventil
49 kann die Mischung dann zur weiteren Verwendung innerhalb der Flusszelle abtransportiert
werden.
[0069] In den oben anhand der Figuren 3, 4, 9 bis 11 oder 15 und 16 beschriebenen Flusszellen
ließen sich anstelle von Trägerelementen für ein flüssiges Reagenz auch Trägerelemente
für eine flüssige, zu analysierende Probe verwenden. Insbesondere für die Flusszellen
gemäß Fig. 15 und 16 kämen auch Trägerelemente für ein Trockenreagenz in Betracht.
[0070] Nachtragend sei noch erwähnt, dass eine Gefäß- und/oder Kapillarstruktur auch lediglich
durch hydrophilisierte Trägerfläche, insbesondere kreisrunde Trägerfläche, an die
ggf. eine hydrophobe Fläche angrenzt, gebildet sein.
1. Flusszelle mit wenigstens einem, ein flüssiges Reagenz (8) enthaltenden Speicherbereich
(13),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Speicherbereich (13) durch ein in eine Öffnung in der Flusszelle gemeinsam mit
dem Reagenz (8) eingebrachtes Trägerelement (7) begrenzt ist, wobei das Trägerelement
(7) den Speicherbereich (13) nach außen fluiddicht abschließt und eine das flüssige
Reagenz (8) an dem Trägerelement (7) haltende Gefäß- oder/und Kapillarstruktur (12)
aufweist.
2. Flusszelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Speicherbereich (13) gegen einen Hohlraum innerhalb der Flusszelle durch wenigstens
eine Sollbruchsperre (21,29,30,32) hermetisch abgeschlossen ist.
3. Flusszelle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (7) mit der Flusszelle allein durch Kraft- oder/und Formschluss
verbunden oder/und in einem zu dem Reagenz (8) im Abstand angeordneten Verbindungsbereich
(10) mit der Flusszelle verschweißt oder/und verklebt ist.
4. Flusszelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Speicherbereich (13) mit wenigstens einem Transportkanal (3) der Flusszelle in
Fluidverbindung steht und insbesondere ein Transportkanal der Flusszelle zu dem Speicherbereich
(13) hinführt und ein Transportkanal der Flusszelle von dem Speicherbereich (13) wegführt.
5. Flusszelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (7) in der Art eines die Öffnung (4) ausfüllenden Pfropfens mit
einer die Gefäß- oder/und Kapillarstruktur (12) aufweisenden Stirnseite ausgebildet
ist und insbesondere einen konischen Abschnitt (5) aufweist.
6. Flusszelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement (7) auf einer dem Speicherbereich (13) abgewandten Außenseite mit
Einrichtungen zur Handhabung versehen ist und insbesondere einen Sitz (11) für die
Verbindung mit einem Werkzeug umfasst.
7. Flusszelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass Einrichtungen zur Ablösung des flüssigen Reagenz (8) von der Gefäß- oder/und Kapillarstruktur
vorgesehen sind, wobei die Ablöseeinrichtungen insbesondere zur Ablösung des Reagenz
(8) durch ein das Reagenz (8) abspülendes Fluid oder durch eine das Reagenz (8) ablösende
Trägheitskraft, insbesondere Zentrifugalkraft, vorgesehen sind.
8. Flusszelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Strömungsrichtung eines das Reagenz (8) abspülenden Fluids stromaufwärts von dem
Speicherbereich (13) ein Speicherbereich (28,39,46) für das das Reagenz (8) abspülende
Fluid vorgesehen ist.
9. Flusszelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Strömungsrichtung eines das Reagenz (8) abspülendes Fluid stromabwärts von dem
Speicherbereich (13) ein verschlossener oder verschließbarer Mischbereich (25,45,49)
und eine das Fluid mit dem abgespülten Reagenz (8) in den Mischbereich unter Aufbau
eines Gegendrucks im Mischbereich befördernde Druckquelle (46) vorgesehen sind.
10. Flusszelle nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druck der Druckquelle unter Hin- und Herbewegung des das abgespülte Reagenz (8)
aufweisenden Fluids zwischen der Druckquelle und dem Mischbereich variierbar ist.
11. Flusszelle nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Rille (12) oder ein Kanal der Gefäß- oder/und Kapillarstruktur zu dem zu dem
Speicherbereich hinführenden und von dem Speicherbereich wegführenden Transportkanal
(3) ausgerichtet ist.
12. Flusszelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zu dem Speicherbereich (13) hinführende Transportkanal und der von dem Speicherbereich
wegführende Transportkanal durch einen den Speicherbereich (13) umgehenden Bypass
(14) verbunden sind.
13. Flusszelle nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Strömungsquerschnitt des Speicherbereichs (13) kleiner als der Strömungsquerschnitt
des zu dem Speicherbereich (13) hinführenden oder/und wegführenden Transportkanals
ist.
14. Flusszelle nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Strömungsquerschnitt des Bypasses (14) größer als der Strömungsquerschnitt des
Speicherbereichs (13) ist und insbesondere das Reagenz (8) mit einer freien Flüssigkeitsoberfläche
an einen Innenraum einer in der Flusszelle gebildeten Kammer (19), insbesondere Mischkammer,
angrenzt.
15. Flusszelle nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die Gefäß- oder/und Kapillarstruktur (12) des Trägerelements (7) zumindest
teilweise einen hydrophilisierten Oberflächenbereich aufweist.