Stand der Technik
[0001] Es ist bereits eine Handwerkzeugmaschine mit zumindest einer Schaltervorrichtung,
die zumindest ein Schalterelement und zumindest eine Schalterarretierungseinheit zu
einer Arretierung des zumindest einen Schalterelements in einem Aktivierungszustand
umfasst, und mit zumindest einer Schutzvorrichtung zu einem Erkennen eines unbeherrschten
Blockierfalls vorgeschlagen worden.
[0002] Insbesondere aus der
EP 0 303 651 B2 ist eine Handwerkzeugmaschine, und zwar eine handgeführte Bohrmaschine mit einem
in einem Gehäuse angeordneten Elektromotor bekannt, über den ein in einer Werkzeughalterung
angeordnetes Einsatzwerkzeug bzw. ein Bohrer rotierend antreibbar ist. Die Handwerkzeugmaschine
besitzt eine Schutzvorrichtung, mit der über einen Sensor ein sogenannter unbeherrschter
Blockierfall des Einsatzwerkzeugs feststellbar und ein Antrieb des Einsatzwerkzeugs
unterbindbar ist.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Die Erfindung geht aus von einer Handwerkzeugmaschine mit zumindest einer Schaltervorrichtung,
die zumindest ein Schalterelement und zumindest eine Schalterarretierungseinheit zu
einer Arretierung des zumindest einen Schalterelements in einem Aktivierungszustand
umfasst, und mit zumindest einer Schutzvorrichtung zu einem Erkennen eines unbeherrschten
Blockierfalls.
[0004] Es wird vorgeschlagen, dass die Handwerkzeugmaschine zumindest eine Steuer- und/oder
Regeleinheit zu einer Anpassung zumindest eines Auslöseparameters der zumindest einen
Schutzvorrichtung in Abhängigkeit von zumindest einer Kenngröße der zumindest einen
Schalterarretierungseinheit umfasst. Dadurch können eine vorteilhaft hohe Bedienersicherheit
und ein bevorzugt hoher Bedienkomfort erreicht werden. Zudem kann eine vorteilhaft
zuverlässige und bevorzugt einfache Anpassung der Schutzvorrichtung an einen Anwendungszustand
erreicht werden. Vorzugsweise kann in einem mittels der Schalterarretierungseinheit
arretierten Zustand des Schalterelements eine Auslöseschwelle der zumindest einen
Schutzvorrichtung durch die Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters, insbesondere
im Vergleich zu einem manuell betätigten Zustand des Schalterelements, gesenkt werden.
Dadurch kann ein Verletzungsrisiko für einen Bediener der Handwerkzeugmaschine durch
eine, im Vergleich zu einer Bearbeitung mittels einer manuellen Betätigung des Schalterelements,
geringere Haltekraft, die der Bediener eventuell bei einer Bearbeitung mittels des
arretierten Schalterelements aufbringt, vorteilhaft vermieden werden. Zudem kann durch
die Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters der Schutzvorrichtung ein frühzeitiges
Auslösen der Schutzvorrichtung durch eine hohe Empfindlichkeit verhindert werden.
[0005] Die Handwerkzeugmaschine ist vorzugsweise als Elektrohandwerkzeugmaschine ausgebildet.
Die Handwerkzeugmaschine ist vorzugsweise von einem Bohr- und/oder Meißelhammer gebildet.
Es sind jedoch auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen
der Handwerkzeugmaschine, wie beispielsweise als Bohrmaschine oder Winkelschleifer,
denkbar.
[0006] Unter einem "Schalterelement" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element
oder eine Baugruppe verstanden werden, das oder die dazu vorgesehen ist, zumindest
teilweise von einem Bediener der Handwerkzeugmaschine direkt betätigt zu werden, und
das oder die dazu vorgesehen ist, zwischen zumindest zwei Punkten, insbesondere zwischen
zumindest zwei Schaltkontakten der Schalteinheit, eine elektrisch leitende Verbindung
herzustellen und/oder zu trennen. Die zumindest eine Schaltervorrichtung ist vorzugsweise
zumindest teilweise als elektronische, mechanische und/oder elektromechanische Schaltervorrichtung
ausgebildet, die insbesondere zumindest ein Relais umfasst. Das zumindest eine Schalterelement
ist vorzugsweise als Schalttaster ausgebildet.
[0007] Die Schalterarretierungseinheit ist vorzugsweise zumindest teilweise mechanisch und/oder
elektrisch bzw. elektronisch ausgebildet. Die Schalterarretierungseinheit ist vorzugsweise
zu einer mechanischen Arretierung des zumindest einen Schalterelements vorgesehen.
Die Schalterarretierungseinheit ist vorzugsweise zu einem vom Bediener unabhängigen
Feststellen des Schalterelements in einem betätigten Zustand vorgesehen. Es ist jedoch
auch denkbar, dass die Schalterarretierungseinheit dazu vorgesehen ist, den aktiven
Betriebsmodus elektronisch, vorzugsweise unabhängig von einer Stellung des zumindest
einen Schalterelements der Schaltervorrichtung, insbesondere über eine Steuer- und/oder
Regeleinheit, beizubehalten. Hierbei kann die Steuer- und/oder Regeleinheit zumindest
teilweise von einer Steuer- und/oder Regeleinheit zur Steuerung und/oder Regelung
der Handwerkzeugmaschine gebildet sein oder getrennt von der Steuer- und/oder Regeleinheit
zur Steuerung und/oder Regelung der Handwerkzeugmaschine ausgebildet sein.
[0008] Die Schalterarretierungseinheit umfasst vorzugsweise zumindest ein Arretierungselement,
das zu einer Aktivierung der Beibehaltung des aktiven Betriebsmodus vorgesehen ist.
Das zumindest eine Arretierungselement kann vorteilhaft als Betätigungselement zur
Betätigung durch einen Bediener, insbesondere als mechanischer oder elektromechanischer
Schalter, und/oder auf eine andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Weise
ausgebildet sein. Die Schalterarretierungseinheit ist vorzugsweise zumindest teilweise
im Bereich des zumindest einen Schalterelements der Schaltervorrichtung angeordnet.
Die Schalterarretierungseinheit ist vorzugsweise dazu vorgesehen, den aktiven Betriebsmodus
zeitlich unbegrenzt, insbesondere bis zu einem aktiven Deaktivieren des aktiven Betriebsmodus
durch einen Bediener der Handwerkzeugmaschine und/oder durch zumindest ein Abschaltsignal
einer Steuer- und/oder Regeleinheit, beizubehalten. Die Deaktivierung durch den Bediener
kann beispielsweise mittels zumindest eines Abschaltelements der Handwerkzeugmaschine,
das von dem Bediener betätigbar ist, erfolgen. Das zumindest eine Abschaltelement
kann vorzugsweise zumindest teilweise einstückig mit dem zumindest einen Schalterelement
der Schaltervorrichtung ausgebildet sein. Unter einer "Steuerund/oder Regeleinheit"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit mit zumindest einer Steuerelektronik,
die insbesondere zumindest eine Prozessoreinheit und eine Speichereinheit sowie ein
in der Speichereinheit gespeichertes Betriebsprogramm umfasst, verstanden werden.
[0009] Unter einem "unbeherrschten Blockierfall" soll insbesondere ein Vorgang verstanden
werden, bei dem ein in einer Werkzeugaufnahme einer Handwerkzeugmaschine gehaltenes
Einsatzwerkzeug in einem zu bearbeitenden Werkstück verklemmt, wobei das an einem
Gehäuse der Handwerkzeugmaschine wirkende Reaktionsdrehmoment eine Haltekraft des
Bedieners der Handwerkzeugmaschine zumindest kurzfristig übersteigt und das Gehäuse
sich unkontrolliert über einen bestimmten Winkelbereich um eine Achse, insbesondere
eine Rotationsachse des Einsatzwerkzeugs, dreht. Die Schutzvorrichtung ist vorzugsweise
als KickBack Control ausgebildet. Unter "vorgesehen" soll insbesondere speziell ausgestaltet,
ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer
bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das
Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand
erfüllt und/oder ausführt.
[0010] Der zumindest eine Auslöseparameter ist vorzugsweise als Winkelbeschleunigung ausgebildet.
Es sind jedoch auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen
des zumindest einen Auslöseparameters, wie beispielsweise als Rotationsgeschwindigkeit,
denkbar. Die zumindest eine Kenngröße der Schalterarretierungseinheit ist insbesondere
als Aktivierungszustand der zumindest einen Schalterarretierungseinheit ausgebildet.
Die zumindest eine Kenngröße der Schalterarretierungseinheit gibt an, ob das Schalterelement
in einem Betätigungszustand mittels der Schalterarretierungseinheit arretiert ist.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, dass mittels der zumindest einen Steuer- und/oder Regeleinheit
eine Auslöseempfindlichkeit der zumindest einen Schutzvorrichtung durch die Anpassung
des zumindest einen Auslöseparameters einstellbar ist. Dadurch können ein vorteilhaft
hoher Benutzerkomfort und eine bevorzugt hohe Bedienersicherheit erreicht werden.
Unter einer "Auslöseempfindlichkeit" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein
Grenzwert verstanden werden, bei dessen Erreichen oder Überschreiten durch den Auslöseparameter
das Auslösen der Schutzvorrichtung aktiviert wird. Durch eine Änderung des zumindest
einen Auslöseparameters wird die Auslöseempfindlichkeit vorzugsweise verändert.
[0012] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass eine Arretierung des zumindest einen Schalterelements
durch die zumindest eine Schalterarretierungseinheit bei einem Erkennen eines unbeherrschten
Blockierfalls durch die zumindest eine Schutzvorrichtung lösbar ist. Dadurch kann
auf bevorzugt einfache Weise eine Abschaltung der Schalterarretierungseinheit und
somit eine vorteilhaft hohe Bedienersicherheit erreicht werden. Insbesondere bei einer
zumindest teilweise elektrisch ausgestalteten Schalterarretierungseinheit kann eine
bevorzugt einfache Lösung der Arretierung erreicht werden. Vorzugsweise wird die Arretierung
des zumindest einen Schalterelements durch die zumindest eine Schalterarretierungseinheit
bei einem Erkennen eines unbeherrschten Blockierfalls durch die zumindest eine Schutzvorrichtung
vollständig gelöst. Ferner kann zudem eine Bewegung des in einer Werkzeugaufnahme
gehaltenen Einsatzwerkzeugs aktiv abgebremst werden.
[0013] Zudem wird vorgeschlagen, dass die Handwerkzeugmaschine zumindest eine Einstelleinheit
zu einer Modifikation der Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters der zumindest
einen Schutzvorrichtung durch einen Bediener umfasst. Dadurch kann eine vorteilhaft
benutzer- und/oder anwendungsspezifische Einstellung der Schutzvorrichtung erreicht
werden. Durch die Modifikation der Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters
wird insbesondere ein Unterschied zwischen einem Wert des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung
bei einer manuellen Betätigung des Schalterelements durch den Bediener und einem Wert
des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung bei einer Arretierung des Schalterelements
durch die Schalterarretierungseinheit verändert. Die Modifikation der Anpassung des
zumindest einen Auslöseparameters der zumindest einen Schutzvorrichtung erfolgt vorzugsweise
manuell durch den Bediener mittels zumindest eines Bedienelements an der Handwerkzeugmaschine
oder von extern mittels einer Datenschnittstelle, insbesondere mittels eines Smartphones
oder Laptops. Besonders bevorzugt kann die Modifikation der Anpassung des zumindest
einen Auslöseparameters der zumindest einen Schutzvorrichtung durch eine Eingabe zumindest
eines Betriebs- und/oder Umgebungsparameters, wie beispielsweise eines unsicheren
Stands des Bedieners, individueller Bedienerkriterien wie Ermüdung, Kraft und/oder
Ausdauer, einer Arbeitsdauer des Bedieners und/oder anderer, einem Fachmann als sinnvoll
erscheinender Ausgestaltungen, erreicht werden.
[0014] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Handwerkzeugmaschine zumindest eine Sensoreinheit
zu einer Erfassung einer Haltekraft eines Bedieners in einem Arbeitszustand aufweist,
wobei der zumindest eine Auslöseparameter der zumindest einen Schutzvorrichtung in
Abhängigkeit von der erfassten Haltekraft anpassbar ist. Dadurch kann der zumindest
eine Auslöseparameter bevorzugt präzise an eine jeweilige Arbeitsbedingung angepasst
werden. Unter einer "Haltekraft" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Kraft
verstanden werden, die insbesondere einer Bearbeitungsbewegung des in der Werkzeugaufnahme
gehaltenen Einsatzwerkzeugs entgegenwirkt, die der Bediener bei einem Führen der Handwerkzeugmaschine,
insbesondere in einem Bearbeitungszustand, auf die Handwerkzeugmaschine, insbesondere
über einen Handgriff der Handwerkzeugmaschine, ausübt. Unter einer "Sensoreinheit"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu
vorgesehen ist, zumindest eine Kenngröße und/oder eine physikalische Eigenschaft aufzunehmen,
wobei die Aufnahme aktiv, wie insbesondere durch Erzeugen und Aussenden eines elektrischen
Messsignals, und/oder passiv, wie insbesondere durch eine Erfassung von Eigenschaftsänderungen
eines Sensorbauteils, stattfinden kann. Es sind verschiedene, dem Fachmann als sinnvoll
erscheinende Sensoreinheiten denkbar. Besonders bevorzugt umfasst die Sensoreinheit
zumindest ein Sensorelement, das vorzugsweise an einer Grifffläche des Handgriffs
der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist und das besonders bevorzugt eine Haltekraft
durch den Bediener, insbesondere in einem arretierten Zustand des Schalterelements,
erfasst. Dabei ist es denkbar, dass der zumindest eine Auslöseparameter weniger empfindlich
eingestellt wird, wenn mittels der zumindest einen Sensoreinheit eine große Haltekraft
durch den Bediener erfasst wird.
[0015] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Auslöseparameter der zumindest
einen Schutzvorrichtung mittels der zumindest einen Steuer- und/oder Regeleinheit
in Abhängigkeit von zumindest einer Arbeitsdauer anpassbar ist. Dadurch kann eine
Überlastung und ein dadurch entstehendes erhöhtes Unfallrisiko für einen Bediener
bevorzugt zuverlässig verhindert werden. Unter einer "Arbeitsdauer" soll in diesem
Zusammenhang insbesondere eine Zeitspanne verstanden werden, in der der Bediener mit
der Handwerkzeugmaschine, insbesondere in einem Betriebszustand, arbeitet. Vorzugsweise
kann nach einer langen, insbesondere ununterbrochenen Arbeitsdauer, vorzugsweise bei
einem arretierten und/oder manuell betätigten Zustand des Schalterelements, die Auslöseempfindlichkeit
der Schutzvorrichtung erhöht werden, um durch die lange Arbeitsdauer hervorgerufene
Ermüdungserscheinungen des Bedieners vorteilhaft zu kompensieren. Die Anpassung des
zumindest einen Auslöseparameters der zumindest einen Schutzvorrichtung in Abhängigkeit
von zumindest einer Arbeitsdauer erfolgt besonders bevorzugt automatisch.
[0016] Zudem wird ein Verfahren zu einem Betrieb der Handwerkzeugmaschine, mit zumindest
einem Verfahrensschritt, in dem zumindest ein Auslöseparameter einer Schutzvorrichtung
in Abhängigkeit von der Kenngröße zumindest einer Schalterarretierungseinheit angepasst
wird, vorgeschlagen. Dadurch können eine vorteilhaft hohe Bedienersicherheit und ein
bevorzugt hoher Bedienkomfort erreicht werden.
[0017] Ferner wird vorgeschlagen, dass in dem zumindest einen Verfahrensschritt eine Auslöseempfindlichkeit
der zumindest einen Schutzvorrichtung durch die Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters
der zumindest einen Schalterarretierungseinheit eingestellt wird. Dadurch können ein
vorteilhaft hoher Benutzerkomfort und eine bevorzugt hohe Bedienersicherheit erreicht
werden.
[0018] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Verfahren zumindest einen Verfahrensschritt
umfasst, in dem eine Haltekraft durch einen Bediener zu einer Anpassung des zumindest
einen Auslöseparameters der Schutzvorrichtung erfasst wird. Dadurch kann der zumindest
eine Auslöseparameter bevorzugt präzise an eine jeweilige Arbeitsbedingung angepasst
werden.
[0019] Zudem wird vorgeschlagen, dass das Verfahren zumindest einen Verfahrensschritt umfasst,
in dem eine Arbeitsdauer zu einer Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters
der Schutzvorrichtung erfasst wird. Dadurch können eine Überlastung und ein dadurch
entstehendes erhöhtes Unfallrisiko für einen Bediener bevorzugt zuverlässig verhindert
werden.
[0020] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine und/oder das erfindungsgemäße Verfahren
sollen hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt
sein. Insbesondere können die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine und/oder das erfindungsgemäße
Verfahren zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer
hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten sowie Verfahrensschritten
abweichende Anzahl aufweisen. Zudem sollen bei den in dieser Offenbarung angegebenen
Wertebereichen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als offenbart und
als beliebig einsetzbar gelten.
Zeichnung
[0021] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine in einer Seitenansicht in einer schematischen
Darstellung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Schaltkreises der Handwerkzeugmaschine und
- Fig. 3
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zu einem Betrieb der erfindungsgemäßen Handwerkzeugmaschine.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0023] In Figur 1 ist eine Handwerkzeugmaschine 10 gezeigt. Die Handwerkzeugmaschine 10
ist als Elektrohandwerkzeugmaschine ausgebildet. Die Handwerkzeugmaschine 10 ist als
Akkuhandwerkzeugmaschine ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Handwerkzeugmaschine
10 als netzbetriebene Handwerkzeugmaschine ausgebildet ist. Die Handwerkzeugmaschine
10 ist von einem Bohrhammer gebildet. Die Handwerkzeugmaschine 10 ist als Akkubohrhammer
mit einer Akkuschnittstelle 32 zur Kopplung mit einem Akku 34 ausgebildet. Der Akku
34 ist als 36 V-Akku ausgebildet. Es sind jedoch auch andere Ausgestaltungen der Energieversorgung,
beispielsweise mittels mehrerer Akkus, insbesondere 18 V-Akkus, oder mittels eines
Netzsteckers, denkbar. Die Handwerkzeugmaschine 10 weist zudem eine Werkzeugaufnahme
36 auf. Die Werkzeugaufnahme 36 ist als SDSmax®-Schnellwechselwerkzeugaufnahme ausgebildet.
Die Bezeichnung SDS® ist eine eingetragene Marke der Robert Bosch GmbH (Registriernummer
DE 396086497). Es sind jedoch auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen
der Werkzeugaufnahme 36, wie beispielsweise als Teil eines HEX-Schnellwechselsystems,
denkbar.
[0024] Weiterhin weist die Handwerkzeugmaschine 10 zumindest eine Antriebseinheit 38 auf.
Die Handwerkzeugmaschine 10 weist eine Antriebseinheit 38 auf, die einen Elektromotor
umfasst. Zudem weist die Handwerkzeugmaschine 10 eine Getriebeeinheit 40 auf. Die
Getriebeeinheit 40 weist dabei eine nicht näher dargestellte Umschalteinheit auf,
die dazu vorgesehen ist, zwischen drehendem Abtrieb, schlagendem Abtrieb sowie drehendem
und schlagendem Abtrieb umzuschalten (nicht detailliert dargestellt). Ein von dem
Elektromotor der Antriebseinheit 38 erzeugtes Drehmoment wird von der Getriebeeinheit
40 in eine von einem Bediener eingestellte Betriebsfunktion gewandelt und an eine
Abtriebsvorrichtung 42, die eine Schlagwerkeinheit aufweist, geleitet. Die Abtriebsvorrichtung
42 ist direkt mit der Werkzeugaufnahme 36 verbunden. Die Antriebseinheit 38, die Getriebeeinheit
40 und die Abtriebsvorrichtung 42 sind von zwei Gehäuseschalen 44 der Handwerkzeugmaschine
10 umschlossen. Grundsätzlich sind auch Ausgestaltungen denkbar, in denen die Einheiten
in zwei oder mehreren topfartigen Gehäuseteilen angeordnet sind.
[0025] Die Handwerkzeugmaschine 10 weist zumindest eine Schaltervorrichtung 12 auf, die
zumindest ein Schalterelement 14 und zumindest eine Schalterarretierungseinheit 16
zu einer Arretierung des zumindest einen Schalterelements 14 in einem Aktivierungszustand
umfasst. Die Handwerkzeugmaschine 10 weist genau eine Schaltervorrichtung 12 auf,
die genau ein Schalterelement 14 und genau eine Schalterarretierungseinheit 16 zur
Arretierung des Schalterelements 14 in einem Aktivierungszustand umfasst. Es ist jedoch
auch denkbar, dass die Handwerkzeugmaschine 10 eine andere, einem Fachmann als sinnvoll
erscheinende Anzahl von Schaltervorrichtungen 12, Schalterelementen 14 und/oder Schalterarretierungseinheiten
16 aufweist. Das Schalterelement 14 ist zu einer Aktivierung einer Energieversorgung
der Antriebseinheit 38 vorgesehen. Das Schalterelement 14 ist als mechanischer Schalter
ausgebildet. Das Schalterelement 14 ist als Schalttaster ausgebildet. Es sind jedoch
auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen des Schalterelements
14, wie beispielsweise zumindest teilweise als elektronischer Schalter oder als Touchpad,
denkbar. Das Schalterelement 14 ist zu einem Schließen zumindest eines elektrischen
Kontakts eines Schaltkreises zur Aktivierung der Energieversorgung der Antriebseinheit
38 vorgesehen. Das Schalterelement 14 ist von einem Bediener direkt betätigbar ausgebildet.
Zur Aktivierung des Elektromotors der Antriebseinheit 38 drückt der Bediener der Handwerkzeugmaschine
10 das Schalterelement 14 und versetzt die Antriebseinheit 38 der Handwerkzeugmaschine
10 somit in einen Aktivierungszustand. Zu einer Beibehaltung dieses Aktivierungszustands
hält der Bediener das Schalterelement 14 gedrückt.
[0026] Die Schaltervorrichtung 12 umfasst ferner die Schalterarretierungseinheit 16, die
unabhängig von einer Einwirkung einer Bedienerbetätigungskraft zur Beibehaltung eines
aktiven Betriebsmodus der Antriebseinheit 38 vorgesehen ist, der durch die Betätigung
des Schalterelements 14 aktivierbar ist. Die Schalterarretierungseinheit 16 ist als
mechanische Schalterarretierungseinheit ausgebildet. Die Schalterarretierungseinheit
16 kann jedoch auch als elektronische Schalterarretierungseinheit ausgebildet sein.
Die Schalterarretierungseinheit 16 umfasst ein Arretierungselement 46 zur mechanischen
Arretierung des Schalterelements 14 in dem Aktivierungszustand. Das Arretierungselement
46 ist vom Bediener direkt betätigbar ausgebildet.
[0027] Die Handwerkzeugmaschine 10 weist zudem zumindest eine Schutzvorrichtung 18 zu einem
Erkennen eines unbeherrschten Blockierfalls der Handwerkzeugmaschine 10, beispielsweise
durch ein Verkanten eines in der Werkzeugaufnahme 36 gehaltenen Einsatzwerkzeugs 48
der Handwerkzeugmaschine 10 in einem zu bearbeitenden Werkstück in einem Betriebszustand
der Handwerkzeugmaschine 10, auf. Die Handwerkzeugmaschine 10 weist genau eine Schutzvorrichtung
18 auf. Es ist jedoch auch eine andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Anzahl
von Schutzvorrichtungen 18 denkbar. Die Schutzvorrichtung 18 ist zu einer Unterbrechung
eines Antriebs des in der Werkzeugaufnahme 36 gehaltenen Einsatzwerkzeugs 48, insbesondere
in einem Bohrmodus der Handwerkzeugmaschine 10, vorgesehen. Die Schutzvorrichtung
18 ist als KickBack Control ausgebildet. Die Schutzvorrichtung 18 umfasst zumindest
eine Erfassungseinheit 50 zu einer elektronischen Erfassung zumindest einer Sicherheitskenngröße.
Die Schutzvorrichtung 18 umfasst genau eine Erfassungseinheit 50 zur elektronischen
Erfassung genau einer Sicherheitskenngröße. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Erfassungseinheit
50 zur Erfassung mehrerer unterschiedlicher Sicherheitskenngrößen vorgesehen ist.
Die Erfassungseinheit 50 weist zumindest ein Sensorelement 52 auf, das zur Erfassung
der Sicherheitskenngröße vorgesehen ist. Die Erfassungseinheit 50 weist genau ein
Sensorelement 52 auf. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Erfassungseinheit 50 mehrere
Sensorelemente 52 aufweist. Das Sensorelement 52 der Erfassungseinheit 50 ist als
elektronischer Sensor ausgebildet. Das Sensorelement 52 der Erfassungseinheit 50 ist
von einem Drehratensensor gebildet. Es sind jedoch auch andere, einem Fachmann als
sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen des Sensorelements 52, wie beispielsweise als
Beschleunigungssensor, denkbar.
[0028] Die Sicherheitskenngröße, die von der Erfassungseinheit 50 erfasst wird, ist als
Rotationsgeschwindigkeit zumindest eines Teils der Handwerkzeugmaschine 10 um eine
Bearbeitungsachse 54 des in der Werkzeugaufnahme 36 gehaltenen Einsatzwerkzeugs 48
ausgebildet. Das Sensorelement 52 der Erfassungseinheit 50 erfasst die Rotationsgeschwindigkeit
der Handwerkzeugmaschine 10 um die Bearbeitungsachse 54 des in der Werkzeugaufnahme
36 gehaltenen Einsatzwerkzeugs 48. Bei einem Blockieren des Einsatzwerkzeugs 48 im
Werkstück wird die Handwerkzeugmaschine 10 um die Bearbeitungsachse 54 beschleunigt.
Kann der Bediener der Handwerkzeugmaschine 10 dieser Beschleunigungskraft nicht mehr
entgegenwirken, rotiert die Handwerkzeugmaschine 10 unkontrolliert um die Bearbeitungsachse
54. Dieser unbeherrschte Blockierfall wird von der Erfassungseinheit 50 mithilfe des
Sensorelements 52 erfasst. Erreicht oder übersteigt die erfasste Sicherheitskenngröße
einen Auslöseparameter, der als Grenzwert für die Sicherheitskenngröße ausgebildet
ist, deaktiviert die Schutzvorrichtung 18 die Antriebseinheit 38 automatisch. Alternativ
oder zusätzlich ist es auch denkbar, dass die Schutzvorrichtung 18 zu einem Auslösen
eines aktiven Abbremsens der auf das Einsatzwerkzeug 48 übertragenen Antriebsbewegung
vorgesehen ist. Der Auslöseparameter kann auch auf eine andere, einem Fachmann als
sinnvoll erscheinende Weise, wie beispielsweise als Grenzwert für eine Winkelbeschleunigung,
ausgebildet sein.
[0029] Die Handwerkzeugmaschine 10 weist zudem zumindest eine Steuer- und/oder Regeleinheit
20 zu einer Anpassung des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit
von zumindest einer Kenngröße der Schalterarretierungseinheit 16 auf. Die Handwerkzeugmaschine
10 weist genau eine Steuer- und/oder Regeleinheit 20 auf. Die Steuer- und/oder Regeleinheit
20 ist als Steuereinheit ausgebildet. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 ist zur
Anpassung des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit von genau
einer Kenngröße der Schalterarretierungseinheit 16 vorgesehen. Es ist jedoch auch
denkbar, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 zur Anpassung des Auslöseparameters
der Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit von mehreren Kenngrößen der Schalterarretierungseinheit
16 vorgesehen ist. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 ist zudem dazu vorgesehen,
zumindest den Elektromotor der Antriebseinheit 38 zu steuern und/oder zu regeln.
[0030] Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 weist ein Erfassungselement 56 zu einer Erfassung
eines arretierten Zustands des Schalterelements 14 durch die Schalterarretierungseinheit
16 auf. Die Kenngröße der Schalterarretierungseinheit 16 kennzeichnet den arretierten
oder unarretierten Zustand des Schalterelements 14 durch die Schalterarretierungseinheit
16. Im arretierten Zustand des Schalterelements 14 durch die Schalterarretierungseinheit
16 passt die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 den Auslöseparameter derart an, dass
die Schutzvorrichtung 18, im Vergleich zu einem manuell betätigten Zustand des Schalterelements
14 durch den Bediener, empfindlicher reagiert und bereits bei einer geringeren Sicherheitskenngröße
auslöst. Zudem ist die Arretierung des Schalterelements 14 durch die Schalterarretierungseinheit
16 bei einem Erkennen eines unbeherrschten Blockierfalls durch die Schutzvorrichtung
18 lösbar. Die Schutzvorrichtung 18 weist ein Aktuatorelement zum mechanischen Lösen
der Arretierung durch das Arretierungselement 46 auf.
[0031] Mittels der Steuer- und/oder Regeleinheit 20 ist eine Auslöseempfindlichkeit der
Schutzvorrichtung 18 durch die Anpassung des Auslöseparameters einstellbar. In einem
manuell betätigten Zustand des Schalterelements 14 durch den Bediener passt die Steuer-
und/oder Regeleinheit 20 den Auslöseparameter derart an, dass die Schutzvorrichtung
18 weniger empfindlich reagiert. Es wird davon ausgegangen, dass der Bediener bei
einer manuellen Betätigung des Schalterelements 14 eine größere Haltekraft auf die
Handwerkzeugmaschine 10 in einem Arbeitszustand ausübt als in einem Arbeitszustand
in einem arretierten Zustand des Schalterelements 14 durch die Schalterarretierungseinheit
16. Somit kann der Bediener bei einer manuellen Betätigung des Schalterelements 14
eine höhere Winkelbeschleunigung der Handwerkzeugmaschine 10 in einem Blockierfall
kompensieren, wodurch die Schutzvorrichtung 18 eine geringere Auslöseempfindlichkeit
ausweisen kann. In dem Arbeitszustand bei einer manuellen Betätigung des Schalterelements
14 können somit gröbere Arbeiten durchgeführt werden, bei denen das in der Werkzeugaufnahme
36 gehaltene Einsatzwerkzeug 48 unter Umständen verkantet, beispielsweise bei einem
Lösen eines festsitzenden Einsatzwerkzeugs 48 in einem Werkstück. Demgegenüber wird
die Auslöseempfindlichkeit der Schutzvorrichtung 18 durch die Anpassung des Auslöseparameters
bei einem Arbeiten mit arretiertem Schalterelement 14 erhöht, um eine hohe Bedienersicherheit
zu erreichen.
[0032] Die Anpassung des Auslöseparameters in Abhängigkeit von der Kenngröße der Schalterarretierungseinheit
16 erfolgt automatisch. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 ist zu einer elektronischen
Anpassung des Auslöseparameters vorgesehen. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 ist
zu einer Anpassung des Auslöseparameters zumindest anhand von zumindest zwei vorgegebenen
Werten des Auslöseparameters vorgesehen. Die Handwerkzeugmaschine 10 umfasst zumindest
eine Einstelleinheit 22 zu einer Modifikation der Anpassung des Auslöseparameters
der Schutzvorrichtung 18 durch den Bediener. Die Handwerkzeugmaschine 10 umfasst genau
eine Einstelleinheit 22. Die Einstelleinheit 22 ist durch den Bediener direkt betätigbar
ausgebildet. Die Einstelleinheit 22 umfasst ein als Drehrad ausgebildetes Einstellelement
58, über das der Bediener die Anpassung des Auslöseparameters modifizieren kann. Es
sind jedoch auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausgestaltungen
der Einstelleinheit 22 denkbar, wie beispielsweise mit einem Touchscreen. Es ist jedoch
auch denkbar, dass die Einstelleinheit 22 eine Datenschnittstelle umfasst, über die
die Anpassung des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 mittels eines externen
Geräts, insbesondere mittels eines Smartphones, modifiziert werden kann. Mittels der
Einstelleinheit 22 kann der Bediener einen Unterschied zwischen dem Auslöseparameter
für die Schutzvorrichtung 18 bei einem arretierten Schalterelement 14 und dem Auslöseparameter
für die Schutzvorrichtung 18 bei einem manuell durch den Bediener betätigten Schalterelement
14 verändern. Der Bediener kann über die Einstelleinheit 22 zudem zumindest einen
Betriebs- und/oder Umgebungsparameter eingeben, wobei die Anpassung des Auslöseparameters
der Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit von dem zumindest einen Betriebs- und/oder
Umgebungsparameter automatisch modifiziert wird. Der Betriebs- und/oder Umgebungsparameter
ist als eine Standfestigkeit des Bedieners bei der Bearbeitung, als individuelle physiologische
Bedienerkriterien, wie beispielsweise Ermüdung, Kraft oder Ausdauer, und/oder auf
eine andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Weise ausgebildet.
[0033] Ferner ist der Auslöseparameter der Schutzvorrichtung 18 mittels der Steuer- und/oder
Regeleinheit 20 in Abhängigkeit von zumindest einer Arbeitsdauer anpassbar. Der Auslöseparameter
ist unabhängig von der Kenngröße der Schalterarretierungseinheit 16 und in Abhängigkeit
von der Arbeitsdauer anpassbar. Nach einer langen, insbesondere ununterbrochenen,
Arbeitsdauer treten beim Bediener verstärkt Ermüdungserscheinungen auf. Um eine damit
verbundene Verletzungsgefahr für den Bediener zur minimieren, wird der Auslöseparameter
in Abhängigkeit von der Arbeitsdauer, auch bei einem manuell durch den Bediener betätigten
Schalterelement 14, automatisch mittels der Steuer- und/oder Regeleinheit 20 angepasst
und die Auslöseempfindlichkeit wird erhöht.
[0034] Die Handwerkzeugmaschine 10 weist eine Sensoreinheit 24 zu einer Erfassung einer
Haltekraft des Bedieners in einem Arbeitszustand auf, wobei der Auslöseparameter der
Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit von der erfassten Haltekraft anpassbar ist. Die
Handwerkzeugmaschine 10 weist genau eine Sensoreinheit 24 auf. Es sind jedoch auch
mehrere Sensoreinheiten 24 denkbar. Die Sensoreinheit 24 umfasst zumindest ein Sensorelement
60, das im Bereich eines Handgriffs 62 der Handwerkzeugmaschine 10 angeordnet ist.
Das Sensorelement 60 ist als Drucksensor ausgebildet. Das Sensorelement 60 ist zur
Erfassung der Haltekraft vorgesehen, mit der der Bediener den Handgriff 62 umfasst.
Bei einer hohen Haltekraft wird der Auslöseparameter so eingestellt, dass die Schutzvorrichtung
18 eine geringe Auslöseempfindlichkeit aufweist. Bei einer geringen Haltekraft wird
der Auslöseparameter so eingestellt, dass die Schutzvorrichtung 18 eine hohe Auslöseempfindlichkeit
aufweist. Die Auslöseempfindlichkeit wird unabhängig von der Kenngröße der Schalterarretierungseinheit
16 durch die Anpassung des Auslöseparameters eingestellt. Die Einstellung der Auslöseempfindlichkeit
in Abhängigkeit von der erfassten Haltekraft erfolgt automatisch.
[0035] In Figur 3 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb der Handwerkzeugmaschine
10 gezeigt. Das Verfahren weist zumindest einen Verfahrensschritt 26 auf, in dem der
Auslöseparameter der Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit von der Kenngröße der Schalterarretierungseinheit
16 angepasst wird. Das Verfahren weist genau einen Verfahrensschritt 26 zur Anpassung
des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit von der Kenngröße der
Schalterarretierungseinheit 16 auf. Es sind jedoch auch mehrere, einem Fachmann als
sinnvoll erscheinende Verfahrensschritte zur Anpassung des Auslöseparameters oder
auch mehrerer Auslöseparameter der Schutzvorrichtung 18 in Abhängigkeit von der Kenngröße
oder von mehreren unterschiedlichen Kenngrößen der Schalterarretierungseinheit 16
denkbar. In dem Verfahrensschritt 26 wird der Auslöseparameter der Schutzvorrichtung
18 mittels der Steuer- und/oder Regeleinheit 20 in Abhängigkeit vom Aktivierungszustand
der Schalterarretierungseinheit 16 angepasst. In dem Verfahrensschritt 26 wird die
Auslöseempfindlichkeit der Schutzvorrichtung 18 durch die Anpassung des Auslöseparameters
der Schalterarretierungseinheit 16 eingestellt. In einem arretierten Zustand des Schalterelements
14 wird die Auslöseempfindlichkeit der Schutzvorrichtung 18 gegenüber einem manuell
betätigten Zustand des Schalterelements 14 durch die entsprechende Anpassung des Auslöseparameters
erhöht. Der Auslöseparameter wird in dem Verfahrensschritt 26 mittels der Steuer-
und/oder Regeleinheit 20 automatisch ohne ein aktives Eingreifen des Bedieners angepasst.
[0036] Das Verfahren weist zumindest einen Verfahrensschritt 28 auf, in dem die Haltekraft
durch den Bediener zur Anpassung des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 erfasst
wird. Das Verfahren weist genau einen Verfahrensschritt 28 zur Erfassung der Haltekraft
durch den Bediener auf. Es sind jedoch auch mehrere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Verfahrensschritte zur Erfassung der Haltekraft durch den Bediener denkbar. Die Haltekraft
durch den Bediener erfolgt in dem Verfahrensschritt 28 automatisch. Die Haltekraft
durch den Bediener wird in dem Verfahrensschritt 28 mittels des Sensorelements 52
erfasst. In Abhängigkeit von der im Verfahrensschritt 28 erfassten Haltekraft wird
der Auslöseparameter der Schutzvorrichtung 18 in einem weiteren Verfahrensschritt
64 angepasst. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Auslöseparameter der Schutzvorrichtung
18 in dem Verfahrensschritt 64 in Abhängigkeit von der im Verfahrensschritt 28 erfassten
Haltekraft angepasst wird. Der Auslöseparameter wird unabhängig von der Kenngröße
der Schalterarretierungseinheit 16 und in Abhängigkeit von der erfassten Haltekraft
durch den Bediener angepasst. Der Auslöseparameter wird in Abhängigkeit von der erfassten
Haltekraft durch den Bediener automatisch mittels der Steuer- und/oder Regeleinheit
20 angepasst und die Auslöseempfindlichkeit wird eingestellt.
[0037] Das Verfahren umfasst zumindest einen Verfahrensschritt 30, in dem die Arbeitsdauer
zur Anpassung des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 erfasst wird. Das Verfahren
weist genau einen Verfahrensschritt 30 zur Erfassung der Arbeitsdauer auf. Es sind
jedoch auch mehrere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Verfahrensschritte zur
Erfassung der Arbeitsdauer denkbar. Der Auslöseparameter wird unabhängig von der Kenngröße
der Schalterarretierungseinheit 16 und in Abhängigkeit von der Arbeitsdauer angepasst.
Der Auslöseparameter wird in Abhängigkeit von der Arbeitsdauer automatisch mittels
der Steuer- und/oder Regeleinheit 20 angepasst und die Auslöseempfindlichkeit wird
eingestellt.
[0038] Das Verfahren umfasst zumindest einen Verfahrensschritt 66, in dem die Anpassung
des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 durch den Bediener mittels der Einstelleinheit
22 modifiziert wird. Das Verfahren weist genau einen Verfahrensschritt 30 zur Modifizierung
der Anpassung des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 durch den Bediener auf.
Es sind jedoch auch mehrere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Verfahrensschritte
zur Modifizierung der Anpassung des Auslöseparameters der Schutzvorrichtung 18 durch
den Bediener denkbar. In dem Verfahrensschritt 30 verändert der Bediener manuell mittels
des Einstellelements 58 den Unterschied zwischen dem Auslöseparameter für die Schutzvorrichtung
18 bei einem arretierten Schalterelement 14 und dem Auslöseparameter für die Schutzvorrichtung
18 bei einem durch den Bediener betätigten Schalterelement 14.
[0039] Das Verfahren weist zudem einen Verfahrensschritt 68 auf, in dem die mittels der
Schalterarretierungseinheit 16 aktivierte Arretierung des Schalterelements 14 beim
Erkennen eines unbeherrschten Blockierfalls durch die Schutzvorrichtung 18 automatisch
gelöst wird. Es sind auch weitere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende Verfahrensschritte,
die das Verfahren alternativ oder zusätzlich umfassen kann, denkbar.
1. Handwerkzeugmaschine mit zumindest einer Schaltervorrichtung (12), die zumindest ein
Schalterelement (14) und zumindest eine Schalterarretierungseinheit (16) zu einer
Arretierung des zumindest einen Schalterelements (14) in einem Aktivierungszustand
umfasst, und mit zumindest einer Schutzvorrichtung (18) zu einem Erkennen eines unbeherrschten
Blockierfalls, gekennzeichnet durch zumindest eine Steuer- und/oder Regeleinheit (20) zu einer Anpassung zumindest eines
Auslöseparameters der zumindest einen Schutzvorrichtung (18) in Abhängigkeit von zumindest
einer Kenngröße der zumindest einen Schalterarretierungseinheit (16).
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der zumindest einen Steuer- und/oder Regeleinheit (20) eine Auslöseempfindlichkeit
der zumindest einen Schutzvorrichtung (18) durch die Anpassung des zumindest einen
Auslöseparameters einstellbar ist.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretierung des zumindest einen Schalterelements (14) durch die zumindest eine
Schalterarretierungseinheit (16) bei einem Erkennen eines unbeherrschten Blockierfalls
durch die zumindest eine Schutzvorrichtung (18) lösbar ist.
4. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine Einstelleinheit (22) zu einer Modifikation der Anpassung des zumindest
einen Auslöseparameters der zumindest einen Schutzvorrichtung (18) durch einen Bediener.
5. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine Sensoreinheit (24) zu einer Erfassung einer Haltekraft eines Bedieners
in einem Arbeitszustand, wobei der zumindest eine Auslöseparameter der zumindest einen
Schutzvorrichtung (18) in Abhängigkeit von der erfassten Haltekraft anpassbar ist.
6. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Auslöseparameter der zumindest einen Schutzvorrichtung (18) mittels
der zumindest einen Steuer- und/oder Regeleinheit (20) in Abhängigkeit von zumindest
einer Arbeitsdauer anpassbar ist.
7. Verfahren zu einem Betrieb einer Handwerkzeugmaschine (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest einen Verfahrensschritt (26), in dem zumindest ein Auslöseparameter einer
Schutzvorrichtung (18) in Abhängigkeit von zumindest einer Kenngröße zumindest einer
Schalterarretierungseinheit (16) angepasst wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zumindest einen Verfahrensschritt (26) eine Auslöseempfindlichkeit der zumindest
einen Schutzvorrichtung (18) durch die Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters
der zumindest einen Schalterarretierungseinheit (16) eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch zumindest einen Verfahrensschritt (28), in dem eine Haltekraft durch einen Bediener
zu einer Anpassung des zumindest einen Auslöseparameters der Schutzvorrichtung (18)
erfasst wird.
10. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch zumindest einen Verfahrensschritt (30), in dem eine Arbeitsdauer zu einer Anpassung
des zumindest einen Auslöseparameters der Schutzvorrichtung (18) erfasst wird.