[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage mit einer Aufzugskabine und einem Gegengewicht,
die mittels zumindest eines gemeinsamen Tragmittels getragen werden und sich in einem
Aufzugsschacht entgegengesetzt bewegen, sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen
Aufzugsanlage. Im Weiteren betrifft die Erfindung auch eine nach dem Verfahren arbeitende
Verarbeitungseinheit, insbesondere eine von einer Aufzugssteuerungseinrichtung umfasste
Verarbeitungseinheit. Schliesslich betrifft die Erfindung auch ein als Steuerungsprogramm
fungierendes Computerprogramm zur Implementierung des Verfahrens sowie ein Computerprogrammprodukt
mit einem solchen Steuerungsprogramm und eine Vorrichtung, nämlich zum Beispiel die
Verarbeitungseinheit oder die Aufzugssteuerungseinrichtung, mit einem solchen Steuerungsprogramm
als Mittel zur Ausführung des Verfahrens.
[0002] Bei einer Aufzugsanlage, die eine Aufzugskabine in einem Aufzugsschacht aufweist,
bewegt sich im Aufzugsschacht ein über ein Tragmittel mit der Aufzugskabine verbundenes
Gegengewicht in einer zur Bewegungsrichtung der Aufzugskabine entgegengesetzten Bewegungsrichtung.
Beim Ausführen von Inspektions- oder Wartungsarbeiten an der Aufzugsanlage kontrolliert
ein Techniker das Innere des Aufzugsschachts aus einer Position ausserhalb der Aufzugskabine,
in der Regel aus einer Position auf dem Dach der Aufzugskabine. Die Inspektion bezieht
sich dabei zum Beispiel auf die Schachttüren, die Beleuchtung, Führungen für die Aufzugskabine
und/oder das Gegengewicht, Sensoren, Seile und/oder sonstige Tragmittel und so weiter.
Der Techniker versetzt dabei die Aufzugsanlage in einen sogenannten Inspektionsmodus.
Dabei kann er die Aufzugskabine mittels einer Befehlstaste ("Fahrknopf") mit einer
vergleichsweise geringen Geschwindigkeit verfahren. Im Inspektionsmodus wird die Aufzugskabine
also manuell gesteuert und der Techniker muss den Fahrknopf dauerhaft betätigen, damit
die Aufzugskabine fährt.
[0003] Während dieses Verfahrens der Aufzugskabine begegnet die Aufzugskabine - genau wie
im Normalbetrieb - dem sich in entgegengesetzter Richtung bewegenden Gegengewicht.
Üblicherweise begegnen sich die Aufzugskabine und das Gegengewicht etwa auf halber
Höhe des Aufzugsschachts und bewegen sich dabei sehr nahe aneinander vorbei. Der Bereich,
in dem sich die Aufzugskabine und das mit der Aufzugskabine bewegte Gegengewicht begegnen,
wird im Folgenden als Gefahrenzone bezeichnet. Die Begegnung von Aufzugskabine und
Gegengewicht ist für eine auf dem Dach der Aufzugskabine befindliche Person potentiell
gefährlich, da für diese im Falle von Unachtsamkeit die Gefahr einer Kollision mit
dem Gegengewicht besteht. Dies gilt im Einzelfall besonders für jede eventuell mitfahrende
weitere Person, die sich gegebenenfalls über den Rand der Aufzugskabine beugt, während
eine andere Person den Fahrknopf betätigt.
[0004] Gefahren für Personen, insbesondere Servicepersonal, sollen unter allen Umständen
ausgeschlossen oder zumindest so weit wie möglich minimiert werden. In dieser Hinsicht
sind im Stand der Technik bereits diverse Ansätze zur Vermeidung der oben skizzierten
Gefährdung von Personen bekannt geworden.
[0005] Gemäss dem in der
WO 2014/013600 A beschriebenen Ansatz ist zum Beispiel eine Zwischenwand zwischen dem Bewegungsbereich
der Aufzugskabine und dem Bewegungsbereich des Gegengewichts vorgesehen. Diese weist
zum Zweck der Kontrolle des Gegengewichts in der Gefahrenzone eine Kontrollöffnung
auf. Eine derartige Zwischenwand verhindert zwar entlang der gesamten Fahrstrecke
eine ansonsten mögliche Kollision von Servicepersonal mit dem Fahrbahnbereich des
Gegengewichts sowie dem Gegengewicht selbst, ist jedoch teuer und erschwert vor allem
eine Kontrolle der Gegengewichtsfahrbahn.
[0006] Vor dem Hintergrund, dass bei einer Kollision eines auf der Aufzugskabine fahrenden
Technikers mit dem sich mit derselben Geschwindigkeit wie die Aufzugskabine bewegenden
Gegengewicht die Kollisionsenergie proportional zur doppelten Bewegungsgeschwindigkeit
der Aufzugskabine ist, ist erwogen worden, die Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine
positionsabhängig, nämlich beim Eintritt in die Gefahrenzone, zu verringern. Insoweit
kann zum Beispiel auf die
JP 2014-001022 verwiesen werden.
[0007] In der
JP 48-87541 wird eine im Bereich der Gefahrenzone angeordnete Zwischenwand zwischen dem Bewegungsbereich
der Aufzugskabine und dem Bewegungsbereich des Gegengewichts vorgeschlagen. Diese
verhindert eine Möglichkeit einer Kollision mit dem Gegengewicht. An die Stelle der
insoweit beseitigten Gefahr tritt jedoch die Gefahr einer Kollision mit der Zwischenwand,
wobei aufgrund der ortsfesten Anordnung der Zwischenwand allerdings die Kollisionsenergie
um die Hälfte reduziert ist.
[0008] In der
JP 2014-015300 wird schliesslich vorgeschlagen, dass die oder jede auf der Aufzugskabine mitfahrende
Person ein Signalelement trägt, welches mittels einer Sensorik auf der Kabine / am
Gegengewicht aktiviert werden soll, so dass die jeweilige Person bei einer Annäherung
des Gegengewichts gewarnt wird. Dieser Vorschlag kann selbstverständlich nur dann
zu einer Verringerung von Gefahren für das Servicepersonal führen, wenn das Signalelement
auch tatsächlich mitgeführt wird.
[0009] Die bisher bekannten Lösungen zur Verringerung der Gefährdung von auf dem Kabinendach
befindlichen Servicepersonal während der Ausführung von Inspektions- oder Wartungsarbeiten
an der Aufzugsanlage sind entweder sehr aufwändig und teuer, zum Beispiel im Falle
einer Zwischenwand entlang der kompletten Höhe des Aufzugsschachts, erfordern zusätzlichen
Raum im Aufzugsschacht, zum Beispiel im Falle einer solchen Zwischenwand oder auch
einer nur in der Gefahrenzone angebrachten Zwischenwand, sind leicht manipulierbar
oder von der Sorgfalt des Servicepersonals abhängig, zum Beispiel im Falle eines vom
Techniker mitzuführenden Signalelements, oder erfordern einen aufwändigen Steuerungsalgorithmus,
zum Beispiel im Falle der positionsabhängig reduzierten Geschwindigkeit. Zudem bestehen
teilweise weiterhin Restrisiken.
[0010] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfache Alternative
zur Verringerung der vorstehend skizzierten Gefährdung von Servicepersonal während
der Ausführung von Inspektions- oder Wartungsarbeiten an der Aufzugsanlage anzugeben.
[0011] Diese Aufgabe wird mittels einer Aufzugsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und mittels eines Verfahrens zum Betrieb einer solchen Aufzugsanlage mit den Merkmalen
des korrespondierenden Verfahrensanspruchs gelöst.
[0012] Die Aufzugsanlage umfasst zumindest eine in einem Aufzugsschacht bewegliche Aufzugskabine.
Der hier vorgeschlagene Ansatz kommt ohne Weiteres auch für eine Aufzugsanlage mit
mehreren unabhängig voneinander beweglichen Aufzugskabinen in Betracht und die nachfolgende
Beschreibung wird nur im Interesse einer besseren Lesbarkeit am Beispiel einer einzelnen
Aufzugskabine fortgesetzt. Neben der Aufzugskabine umfasst die Aufzugsanlage in an
sich bekannter Art und Weise ein mit der Aufzugskabine in dem Aufzugsschacht in einer
zur Bewegungsrichtung der Aufzugskabine entgegengesetzten Bewegungsrichtung bewegliches
Gegengewicht sowie eine zur Steuerung und/oder Überwachung der Bewegung der Aufzugskabine
bestimmte Aufzugssteuerungseinrichtung. Im Aufzugsschacht besteht eine Gefahrenzone,
nämlich eine Gefahrenzone für einen Techniker oder sonstiges Servicepersonal auf dem
Dach der Aufzugskabine. Zur Durchführung von Inspektions- oder Wartungsarbeiten ist
die Aufzugskabine durch einen Techniker mittels eines manuell betätigbaren Bedienelements
in eine vom Techniker gewählte Fahrrichtung verfahrbar, insbesondere unter Kontrolle
der Aufzugssteuerungseinrichtung. Gemäss dem hier vorgeschlagenen Ansatz ist zur Vermeidung
einer Gefährdung des Servicepersonals oder zumindest zur Verringerung einer solchen
Gefährdung vorgesehen, dass mittels einer Verarbeitungseinheit, insbesondere einer
von der Aufzugssteuerungseinrichtung umfassten Verarbeitungseinheit, ein mittels des
Bedienelements ausgelöster Fahrbefehl, wonach die Aufzugskabine in eine gewählte Fahrrichtung
verfährt, automatisch unterbrechbar ist und beim Betrieb der Aufzugsanlage unterbrochen
wird, wobei ein Stopp der Bewegung der Aufzugskabine resultiert, sobald die Aufzugskabine
die Gefahrenzone erreicht. Nach erfolgtem Stopp der Bewegung der Aufzugskabine ist
anschliessend wiederum eine Weiterfahrt der Aufzugskabine in der gewählten Fahrrichtung
ermöglicht.
[0013] Die oben genannte Aufgabe wird ebenfalls mittels eines Verfahrens zum Betrieb einer
solchen Aufzugsanlage oder einer Aufzugsanlage gemäss den im Folgenden beschriebenen
Ausführungsformen gelöst. Bei dem Verfahren zum Betrieb einer solchen Aufzugsanlage
(Betriebsverfahren) wird ein mittels des Bedienelements durch den jeweiligen Techniker
ausgelöster Fahrbefehl, wonach die Aufzugskabine in eine gewählte Fahrrichtung verfahren
wird, automatisch durch die Verarbeitungseinheit unterbrochen, so dass die Bewegung
der Aufzugskabine gestoppt wird, sobald die Aufzugskabine die Gefahrenzone erreicht.
Anschliessend wird wiederum eine Weiterfahrt der Aufzugskabine in der gewählten Fahrrichtung
ermöglicht.
[0014] Bei der Gefahrenzone im Aufzugsschacht handelt es sich zum Beispiel um eine Begegnungszone,
in welcher sich die Aufzugskabine dem Gegengewicht annähert und/oder sich die Aufzugskabine
an dem Gegengewicht vorbeibewegt, obwohl der hier vorgeschlagene Ansatz nicht auf
eine solche Begegnungszone beschränkt ist. Eine Berücksichtigung einer solchen Begegnungszone
als Gefahrenzone ist vor dem Hintergrund der eingangs geschilderten potentiellen Gefahren
für Servicepersonal besonders sinnvoll. Zusätzlich oder alternativ kommen als mit
dem hier vorgeschlagenen Ansatz potentiell berücksichtigte Gefahrenzonen zum Beispiel
ein Mauervorsprung im Aufzugsschacht, eine Trägerkonstruktion oder Ähnliches in Betracht.
Im Interesse einer besseren Lesbarkeit der nachfolgenden Beschreibung wird diese -
allerdings ohne Verzicht auf eine weitergehende Allgemeingültigkeit - am Beispiel
einer Begegnungszone als Gefahrenzone fortgesetzt. Andere Gefahrenzonen, zum Beispiel
Gefahrenzonen der oben genannten Art, sind dabei stets mitzulesen.
[0015] Die Verarbeitungseinheit, welche das Unterbrechen des Fahrbefehls und damit zumindest
mittelbar das Stoppen der Aufzugskabine bewirkt und als Mittel zum Unterbrechen des
Fahrbefehls fungiert oder entsprechende Mittel umfasst, kann Teil der Funktionalität
der Aufzugssteuerungseinrichtung sein. Alternativ kann die Verarbeitungseinheit auch
als räumlich von der Aufzugssteuerungseinrichtung getrennte Funktionseinheit realisiert
sein, so dass kein Eingriff in die Funktion der Aufzugssteuerungseinrichtung notwendig
ist. Eine solche Verarbeitungseinheit ist zum Beispiel auf dem Dach der Aufzugskabine
angeordnet und kann mit dem als Fahrknopf fungierenden Bedienelement in einem gemeinsamen
Gehäuse zusammengefasst sein.
[0016] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Techniker, der während der Inspektions-
oder Wartungsarbeiten auf dem Dach der Kabine die als Fahrknopf fungierende Befehlstaste
oder ein sonstiges Bedienelement betätigt und dadurch einen Fahrbefehl auslöst, sowie
eventuell mitfahrendes Servicepersonal durch das Stoppen der Bewegung der Aufzugskabine
aufgrund des automatisch erfolgten Unterbrechens des Fahrbefehls auf die Annäherung
an die Gefahrenzone oder das Erreichen der Gefahrenzone aufmerksam gemacht wird. Es
ist damit grundsätzlich ausgeschlossen, dass das Servicepersonal das Anhalten der
Aufzugskabine nicht bemerkt. Ergänzend kann zusätzlich ein über einen Lautsprecher
ausgegebener verbaler Hinweis und/oder Signalton, eine Signalleuchte oder ähnliches
anzeigen, dass der Stopp aufgrund der Annäherung an oder den Eintritt in eine Gefahrenzone
erfolgt. Bei unterschiedlichen Gefahrenzonen im Aufzugsschacht kann je nach jeweiliger
Gefahrenzone ein unterschiedlicher Hinweis oder Signalton ausgegeben werden oder eine
spezifische Ansteuerung einer Signalleuchte oder dergleichen erfolgen. Indem der zuvor
mittels des Fahrknopfs gegebene Fahrbefehl unterbrochen wird, muss der Fahrknopf losgelassen
und erneut betätigt werden, damit die Aufzugskabine sich wieder in der vorhergehenden
Fahrrichtung in Bewegung setzt und weiter bewegt. Der den Fahrknopf betätigende Techniker
muss also nochmals ausdrücklich die Entscheidung treffen, in die Gefahrenzone, insbesondere
die Begegnungszone, einzufahren. Auch insoweit ist sichergestellt, dass das Servicepersonal
sich über den Eintritt in die Gefahrenzone im Klaren ist und gegebenenfalls zuvor
notwendige Vorsichtsmassnahmen treffen kann und in der Gefahrenzone erhöhte Vorsicht
walten lässt. Während der Fahrt durch die Gefahrenzone kann ein eventuell aktivierter
Lautsprecher, Summer oder dergleichen aktiviert bleiben. Optional kann mittels einer
Kennzeichnung an der Schachtwand zusätzlich auf die Gefahrenzone hingewiesen werden.
[0017] Die Begegnungs- oder Gefahrenzone ist so definiert, dass eine auf der Aufzugskabine
stehende Person noch sicher ausserhalb eines Bereichs ist, in dem Kollisionen auftreten
können, zum Beispiel eine Kollision mit dem Gegengewicht. Die Gefahrenzone wird zum
Beispiel durch eine zur Ermittlung der Position der Aufzugskabine und/oder des Gegengewichts
oder durch eine zur Ermittlung eines Abstands zwischen Aufzugskabine und Gegengewicht
bestimmte Sensorik, insbesondere eine Sensorik nach Art der weiter unten beschriebenen
Positionssensorik, definiert. Die Gefahrenzone wird dabei sinnvoll so definiert, dass
die Aufzugskabine aufgrund des unterbrochenen Fahrbefehls stoppt, bevor es überhaupt
zu einer Kollisionsgefahr kommen kann. Demgemäss ist die Gefahrenzone zum Beispiel
so definiert, dass bei einer Aufwärtsfahrt die Aufzugskabine bereits stoppt, wenn
sich eine auf der Aufzugskabine stehende Person noch sicher ausserhalb eines Bereichs
befindet, in dem eine Kollision mit dem abwärts fahrenden Gegengewicht auftreten könnte.
Bei einer Abwärtsfahrt der Aufzugskabine erfolgt das Stoppen entsprechend, bevor das
aufwärts fahrende Gegengewicht den oberen Rand der Aufzugskabine erreicht.
[0018] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei
verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des
Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin und sind nicht
als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes
für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren
ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung
eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige
Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
[0019] Bei einer Ausführungsform der Aufzugsanlage umfasst diese eine zur Erfassung einer
Position der Aufzugskabine relativ zur Begegnungs- oder Gefahrenzone bestimmte Sensorik
(Positionssensorik), wobei mittels der Verarbeitungseinheit, insbesondere einer von
der Aufzugssteuerungseinrichtung umfassten Verarbeitungseinheit, ein mittels der Positionssensorik
auslösbares Positionssignal zum Unterbrechen eines zuvor mittels des manuell betätigbaren
Bedienelements ausgelösten Fahrbefehls auswertbar ist. Indem die Position der Aufzugskabine
mittels der Positionssensorik erfassbar ist und beim Betrieb der Aufzugsanlage erfasst
wird, kann ein mittels der Positionssensorik auslösbares und beim Betrieb ausgelöstes
Positionssignal mittels der Verarbeitungseinheit automatisch verarbeitet werden, nämlich
zum automatischen Unterbrechen des zuvor ausgelösten Fahrbefehls. Die Positionssensorik
kann zum Beispiel im Aufzugsschacht, an der Aufzugskabine, am Gegengewicht oder einerseits
an der Aufzugskabine und andererseits am Gegengewicht angebracht sein. Als Sensoren
einer solchen Positionssensorik kommen induktive oder kapazitive Endschalter oder
ggf. auch mechanische Schalter sowie Lichtschranken in Betracht. Auch Messsysteme,
welche eine kontinuierliche Positionsbestimmung der Aufzugskabine im Aufzugsschacht
- zum Beispiel Absolutpositionsssysteme, wie optisch oder magnetisch codierte System
- beinhalten, sind als Positionssensorik geeignet. Die automatische Erfassung der
Position der Aufzugskabine mittels einer Positionssensorik hat den Vorteil, dass die
Position der Aufzugskabine sicher erfasst wird und dass ein mittels der Positionssensorik
generierbares Positionssignal, welches die Annäherung der Aufzugskabine an die Begegnungs-
oder Gefahrenzone oder den Eintritt der Aufzugskabine in diese Zone anzeigt, automatisch
mittels der Verarbeitungseinheit verarbeitbar ist und im Betrieb automatisch verarbeitet
wird. Die Verarbeitung mittels der Verarbeitungseinheit besteht darin, dass der zuvor
ausgelöste Fahrbefehl unterbrochen wird. Ein Unterbrechen des Fahrbefehls bedeutet
dabei, dass der Fahrbefehl nicht mehr wirksam ist und die Bewegung der Aufzugskabine
stoppt.
[0020] Bei einer weiteren Ausführungsform der Aufzugsanlage ist eine Zeitablaufserfassungseinheit
vorgesehen, insbesondere eine von der Verarbeitungseinheit umfasste Zeitablaufserfassungseinheit.
Mittels der Zeitablaufserfassungseinheit kann während einer vorgegebenen oder vorgebbaren
Zeitspanne nach erfolgter Unterbrechung des Fahrbefehls eine Registrierung eines neuen,
mittels des Bedienelements ausgelösten Fahrbefehls verhindert werden. Bei einer von
der Aufzugssteuerungseinrichtung umfassten Verarbeitungseinheit ist die Zeitablaufserfassungseinheit
selbst auch Teil der Aufzugssteuerungseinrichtung.
[0021] Die Zeitablaufserfassungseinheit kann zum Beispiel in Form eines inkrementierenden
oder dekrementierenden Zählers realisiert sein. Ein solcher Zähler löst aus und erzeugt
ein entsprechendes Signal, wenn der Zählerstand ausgehend von einem Startwert, üblicherweise
Null, einen grösseren, vorgegebenen oder vorgebbaren Wert (Zielwert) erreicht - inkrementierender
Zähler - bzw. wenn der Zähler ausgehend von einem vorgegebenen oder vorgebbaren Wert
(Startwert) einen kleineren Zielwert, üblicherweise Null, erreicht - dekrementierender
Zähler. Der jeweils vorgegebene oder vorgebbare Wert kodiert die Zeit, deren Ablauf
mittels eines als Zeitablaufserfassungseinheit fungierenden Zählers überwacht wird.
Die Zeitablaufserfassungseinheit wird im Folgenden im Interesse einer besseren Lesbarkeit
der weiteren Beschreibung kurz als Zähler bezeichnet. Andere Möglichkeiten zur Realisierung
einer Zeitablaufserfassungseinheit, zum Beispiel eine Uhr (Timer), sind dabei stets
mitzulesen. Mittels des Zählers ist während einer vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne
eine Registrierung eines neuen, mittels des Bedienelements ausgelösten Fahrbefehls
verhinderbar und wird beim Betrieb der Aufzugsanlage verhindert. Dies erhöht die Dauer
einer aufgrund des Unterbrechens des Fahrbefehls resultierenden "Zwangspause" bei
der Bewegung der Aufzugskabine und im Zusammenhang mit dem Eintritt in die Begegnungs-
oder Gefahrenzone. Der den Fahrknopf bedienende Techniker kann eine Fortsetzung der
Bewegung erst veranlassen, wenn der Zähler abgelaufen ist und die Zwangspause weist
noch deutlicher als ein ansonsten gegebenenfalls nur kurzes Stoppen der Aufzugskabine
auf die Gefahrenzone hin.
[0022] Bei einer nochmals weiteren Ausführungsform der Aufzugsanlage weist diese auf einem
Dach der Aufzugskabine eine Sensorik auf, mittels derer eine Anwesenheit von Personen
auf dem Kabinendach feststellbar sowie ein diesbezügliches Signal generierbar ist
und beim Betrieb der Aufzugsanlage generiert wird. Als Sensorik kommt zum Beispiel
eine Sensorik in Betracht, wie sie von einem sogenannten Bewegungsmelder umfasst ist.
Wenn sich Personen auf dem Kabinendach befinden, deutet dies darauf hin, dass die
oder jede dort befindliche Person Inspektions- oder Wartungsarbeiten durchführt und
entsprechend soll die Aufzugsanlage in einen Inspektionsmodus versetzt werden, ohne
dass dafür ein Eingriff des die Inspektions- oder Wartungsarbeiten durchführenden
Servicepersonals erforderlich ist. Zu diesem Zweck wird das von der Sensorik auf dem
Kabinendach erhältliche Signal ausgewertet, das im Folgenden zur Unterscheidung als
Betriebsartensignal bezeichnet wird. Dafür wird mittels der Verarbeitungseinheit oder
mittels der Aufzugssteuerungseinrichtung das Betriebsartensignal ausgewertet und gegebenenfalls
als spezielle Betriebsart der Aufzugsanlage ein Inspektionsmodus aktiviert. Im Inspektionsmodus
ist mittels des Bedienelements ein Fahrbefehl auslösbar und ein solcher Fahrbefehl
automatisch unterbrechbar, sobald die Aufzugskabine die Begegnungs- oder Gefahrenzone
erreicht. Die Aktivierung des Inspektionsmodus kann natürlich auch in bekannter Art
mittels eines Umschalters erfolgen, der beim Betreten des Kabinendachs umgelegt wird.
[0023] Bei einer nochmals weiteren Ausführungsform der Aufzugsanlage ist innerhalb der Begegnungs-
oder Gefahrenzone eine Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine begrenzbar und/oder reduzierbar
und wird beim Betrieb der Aufzugsanlage begrenzt und/oder reduziert. Eine reduzierte
Geschwindigkeit führt zu zusätzlicher Sicherheit, weil bei einer reduzierten Geschwindigkeit
selbst dann, wenn ein Mitglied des Servicepersonals mit Einrichtungen oder Gegenständen
im Aufzugsschacht kollidiert, aufgrund der reduzierten Geschwindigkeit die Kollisionsenergie
vermindert ist und entsprechend Verletzungsgefahren reduziert sind. Eine Begrenzung
der Geschwindigkeit stellt sicher, dass die Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine
nicht über die durch den Grenzwert vorgegebene Geschwindigkeit erhöht werden kann.
Nach Verlassen der Begegnungs- oder Gefahrenzone ist natürlich wiederum eine Weiterfahrt
im üblichen Rahmen freigegeben. Der übliche Rahmen ist dabei durch den Inspektionsmodus
bestimmt.
[0024] Die oben genannte Aufgabe wird auch mittels einer Verarbeitungseinheit, insbesondere
einer von der Aufzugssteuerungseinrichtung umfassten oder mit der Aufzugssteuerungseinrichtung
kombinierbaren Verarbeitungseinheit, gelöst, die zur Ausführung des Verfahrens bestimmt
und eingerichtet ist und entsprechend als Mittel zum Unterbrechen des Fahrbefehls
fungiert und/oder Mittel zum Unterbrechen des Fahrbefehls umfasst. Eine solche Verarbeitungseinheit
kommt für eine Nachrüstung bestehender Aufzugsanlagen in Betracht. Die Funktion der
Verarbeitungseinheit ist bevorzugt mittels einzelner weniger analoger und/oder digitaler
Schaltelemente realisiert. Alternativ kommt auch eine Implementation der Funktion
der Verarbeitungseinheit in Software in Betracht. Insoweit ist die Erfindung einerseits
auch ein als Steuerungsprogramm fungierendes Computerprogramm mit durch einen Computer
ausführbaren Programmcodeanweisungen und andererseits ein Speichermedium mit einem
derartigen Steuerungsprogramm, also ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln,
sowie schliesslich auch eine Verarbeitungseinheit oder Aufzugssteuerungseinrichtung,
in deren Speicher als Mittel zur Durchführung des Verfahrens und seiner Ausgestaltungen
ein solches Steuerungsprogramm geladen oder ladbar ist. Ein solches Computerprogramm
oder Computerprogrammprodukt fungieren damit ebenfalls als Mittel zum Unterbrechen
eines Fahrbefehls bei der Annäherung an oder beim Eintritt der Aufzugskabine in die
Gefahrenzone.
[0025] Optional können kollisionsgefährdende Einrichtungen und Gegenstände im Aufzugsschacht
im weitesten Sinne mit einer "Polsterung" aus einem elastischen, stossabsorbierenden
Material versehen werden, so dass im Falle einer Kollision die Verletzungsgefahr reduziert
ist. Eine solche Polsterung kann durch eine spezielle Formgebung als Abweiser / Ablenker
fungieren, so dass auf diese Weise zusätzlich eventuelle Verletzungsgefahren reduziert
sind.
[0026] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0027] Das Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr
sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung durchaus auch Ergänzungen und Modifikationen
möglich, insbesondere solche, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von
einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen
sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen oder Verfahrensschritten
für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch
kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten
bzw. Verfahrensschrittfolgen führen.
[0028] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Aufzugsanlage mit einer Aufzugssteuerungseinrichtung,
- Fig. 2 und Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung einer Schaltung zur Realisierung des hier vorgeschlagenen
Ansatzes,
- Fig. 4 und Fig. 5
- eine Prinzipdarstellung einer Schaltung oder einer Schaltungslogik zur Realisierung
des hier vorgeschlagenen Ansatzes mit weiteren Details sowie
- Fig. 6 und Fig. 7
- eine Prinzipdarstellung zur Realisierung des hier vorgeschlagenen Ansatzes in Soft-
oder Soft- und Firmware.
[0029] Die Darstellung in Figur 1 zeigt schematisch stark vereinfacht eine Aufzugsanlage
10 in einem selbst nicht gezeigten Gebäude mit zumindest einer in einem Aufzugsschacht
12 beweglichen Aufzugskabine 14 und einer Aufzugssteuerungseinrichtung 16. Die Aufzugssteuerungseinrichtung
16 ist in an sich bekannter Art und Weise zur Steuerung und Überwachung der Aufzugsanlage
10 vorgesehen. Die Aufzugskabine 14 ist in an sich bekannter Art und Weise in dem
Aufzugsschacht 12 beweglich, so dass unterschiedliche Stockwerke 18 des Gebäudes erreichbar
sind.
[0030] Zum Bewegen der Aufzugskabine 14 ist in an sich bekannter Art und Weise eine von
der im Folgenden mitunter auch nur kurz als Steuerungseinrichtung bezeichneten Aufzugssteuerungseinrichtung
16 angesteuerte Antriebseinrichtung 20, zum Beispiel in Form eines Elektromotors,
vorgesehen. Die Antriebseinrichtung 20 treibt dafür in ebenfalls an sich bekannter
Form eine Treibscheibe 22 oder dergleichen an, so dass mittels eines über die Treibscheibe
22 geführten und hier als Beispiel für ein Tragmittel gezeigten Tragseils 24 oder
mittels sonstiger Tragmittel die jeweilige Bewegung der Aufzugskabine 14 sowie eine
gleichzeitige Bewegung eines Gegengewichts 26 erfolgt. Ein üblicherweise vorhandenes,
aber grundsätzlich optionales Kompensationsseil, welches zum Ausgleich des Gewichts
des Tragmittels, insbesondere zum Ausgleich des Gewichts des oder jedes Tragseils
24, an der Unterseite der Aufzugskabine 14 und der Unterseite des Gegengewichts 26
angehängt ist, ist in der Darstellung nicht gezeigt.
[0031] Die Darstellung in Figur 2 zeigt zunächst ein als Fahrknopf fungierendes Bedienelement
30, zum Beispiel ein Bedienelement 30 in Form eines Tasters. Dieses befindet sich
auf dem Dach der Aufzugskabine 14. Nachdem ein Service-Techniher, der zu Inspektions-
oder Wartungsarbeiten das Dach der Aufzugskabine 14 betreten hat, den Aufzug in einen
Inspektionsmodus versetzt hat, kann er mittels des Bedienelements 30 ein Fahrbefehlsignal
32a und auf dessen Basis einen Fahrbefehl 32b für die Aufzugskabine 14 auslösen. Damit
kann die Aufzugskabine 14 auf manuellem Wege im Aufzugsschacht 12 bewegt werden, so
dass die notwendigen Inspektions- oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden können
und dabei unterschiedliche Positionen im Aufzugsschacht 12 erreichbar sind. Gezeigt
ist hier nur ein Bedienelement 30 und die weitere Beschreibung wird auf der Basis
eines Bedienelements 30 und eines damit generierbaren Fahrbefehlsignals 32a fortgesetzt.
Dabei ist stets mitzulesen, dass zwei Bedienelemente 30 oder ein Bedienelement 30
mit entsprechenden Schaltstellungen und eine Dopplung der weiteren Funktionselemente
notwendig sind, wenn unterschiedliche (aufwärts oder abwärts) Fahrtrichtungen der
Aufzugskabine 14 möglich sein sollen.
[0032] Wie eingangs geschildert, besteht für auf dem Dach der Aufzugskabine 14 befindliches
Servicepersonal während einer Ausführung von Inspektions- oder Wartungsarbeiten grundsätzlich
ein erhöhtes Unfallrisiko. Zum Beispiel besteht die Gefahr einer Kollision mit dem
ebenfalls im Aufzugsschacht 12 bewegten Gegengewicht 26, nämlich dem entgegengesetzt
zur Bewegungsrichtung der Aufzugskabine 14 bewegten Gegengewicht 26. Die Gefahr einer
solchen Kollision besteht entlang der Höhe des Aufzugsschachts 12 nur in einem Bereich,
in dem sich die Aufzugskabine 14 und das Gegengewicht 26 begegnen können. Dieser Bereich
bestimmt eine Begegnungszone, die hier und im Folgenden als Gefahrenzone B (Fig. 1)
bezeichnet wird. Der Begriff Gefahrenzone wird im Weiteren auch als Beispiel für weitere
mögliche Begegnungszonen, zum Beispiel einem Bereich, bei dem die Aufzugskabine 14
an einem Mauervorsprung oder dergleichen im Aufzugsschacht 12 vorbeifährt, verwendet.
[0033] Ob sich die Aufzugskabine 14 in der Gefahrenzone B befindet, wird zum Beispiel automatisch
mittels einer Positionssensorik 34 erkannt. Als Sensor oder Sensoren einer solchen
Positionssensorik 34 kommt zum Beispiel ein an der Aufzugskabine 14 oder am Gegengewicht
26 angebrachter induktiver oder kapazitiver Sensor in Betracht, welcher bei einer
Annäherung der Aufzugskabine 14 an das Gegengewicht 26 ein aufgrund des Gegengewichts
26 bzw. der Aufzugskabine 14 verändertes elektromagnetisches Feld sensiert und ein
entsprechendes Signal, nämlich ein Positionssignal 36, abgibt. Allgemein wird mittels
der Positionssensorik 34 eine Position der Aufzugskabine 14 relativ zur Gefahrenzone
B erfasst und dies ist zum Beispiel auch auf Basis von Positionsinformationen möglich,
wie sie in an sich bekannter Art und Weise durch die Steuerungseinrichtung 16 generiert
oder verarbeitet werden. Insoweit kann auch die Steuerungseinrichtung 16 als Positionssensorik
34 fungieren und das Positionssignal 36 durch die Steuerungseinrichtung 16 erzeugt
werden.
[0034] Neben dem Bedienelement 30 und der Positionssensorik 34 sind in der Darstellung in
Figur 2 eine Verarbeitungseinheit 38 und zum Zweck der Veranschaulichung als Funktionselement
der Verarbeitungseinheit 38 ein RS-Flip-Flop 40 gezeigt. Die Verarbeitungseinheit
38 - und beim dargestellten Beispiel das RS-Flip-Flop 40 - fungiert als Mittel zum
Unterbrechen des Fahrbefehls 32b. Am Beispiel eines solchen RS-Flip-Flops 40 lässt
sich - wenn auch stark vereinfacht - das gemäss der hier vorgeschlagenen Neuerung
vorgesehene automatische Unterbrechen eines zuvor ausgelösten Fahrbefehls 32b im Falle
eines Eintritts oder einer Annäherung der Aufzugskabine 14 an die Gefahrenzone B erläutern:
Wenn der Techniker auf dem Kabinendach das als Fahrknopf fungierende Bedienelement
30 betätigt, löst er damit ein Fahrbefehlsignal 32a aus. Dieses wird der Verarbeitungseinheit
38 zugeführt und von dieser mittelbar, zum Beispiel über die Steuerungseinrichtung
16, oder unmittelbar an die Antriebseinrichtung 20 weitergeleitet, so dass sich die
Antriebseinrichtung 20 und im Weiteren die Aufzugskabine 14 in einer gewählten Fahrrichtung
in Bewegung setzt.
[0035] Bei einem RS-Flip-Flop 40 wird diesem das Fahrbefehlsignal 32a am setzenden Eingang
S zugeführt. Bei einer logischen Eins wird diese als Zustand des Ausgangs Q1 übernommen
und auf diese Weise der Fahrbefehl 32b erzeugt. Das Fahrbefehlsignal 32a wird also
gewissermassen durchgeschaltet und erscheint am Ausgang des RS-Flip-Flops 40 als Fahrbefehl
32b. Auf Basis des Zustand des Ausgangs Q1 (also auf Basis des Fahrbefehls 32b) ist
die Antriebseinrichtung 20 ansteuerbar und wird im Betrieb angesteuert. Dem rücksetzenden
Eingang R des RS-Flip-Flops 40 wird das Positionssignal 36 zugeführt. Bei einem in
Form einer logischen Eins als Positionssignal 36 kodierten Eintritt der Aufzugskabine
14 in die Gefahrenzone B wird der Ausgang Q1 gelöscht, also der zuvor durchgeschaltete
Fahrbefehl 32b unterbrochen. Der Ausgang Q1 wechselt auf den Zustand logisch Null.
Eine Ansteuerung der Antriebseinrichtung 20 auf Basis des Zustands des Ausgangs Q1
bewirkt also, dass die Antriebseinrichtung 20 deaktiviert wird. Die Deaktivierung
der Antriebseinrichtung 20 führt dazu, dass die Aufzugskabine 14 stoppt.
[0036] Das aufgrund der Annäherung der Aufzugskabine 14 an die Gefahrenzone B oder aufgrund
des Eintritts der Aufzugskabine 14 in die Gefahrenzone B resultierende Positionssignal
36 führt also dazu, dass ein zuvor mittels des Bedienelements 30 ausgelöster Fahrbefehl
32b automatisch unterbrochen wird und ein Stopp der Bewegung der Aufzugskabine 14
resultiert.
[0037] Die Darstellung in Figur 3 zeigt eine gegenüber Figur 2 geringfügig ergänzte Funktion
der Verarbeitungseinheit 38. Mittels des dem rücksetzenden Eingang R vorgeschalteten
ODER-Glieds wird erreicht, dass der Fahrbefehl 32b unmittelbar auch dann wieder unterbrochen
wird, wenn der Techniker den Fahrknopf (Bedienelement 30) loslässt. Daneben wird der
Fahrbefehl 32b weiterhin unterbrochen, sobald ein entsprechender Zustand des Positionssignals
36 anzeigt, dass die Aufzugskabine 14 die Gefahrenzone B erreicht oder in diese eintritt.
[0038] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in Figur 2 und Figur 3 gezeigten Schaltungen
nur der prinzipiellen Veranschaulichung des Unterbrechens des Fahrbefehls 32b aufgrund
eines Positionssignals 36 dienen sollen. Bei der Darstellung ist nämlich ausser Acht
gelassen, dass ein dauerhaft anstehendes Positionssignal 36 (wenn sich die Aufzugskabine
in der Gefahrenzone B befindet) einem erneuten Durchschalten eines mittels des Bedienelements
30 ausgelösten neuen Fahrbefehls 32b und damit einer Weiterfahrt durch die Gefahrenzone
B entgegensteht. Hier soll aber angenommen werden, dass Mittel vorgesehen sind, welche
dies verhindern, zum Beispiel indem die Positionssensorik 34 das Positionssignal 36
nur als kurzen Impuls ausgibt oder indem die Verarbeitungseinheit 38 mittels einer
entsprechenden Schaltung das Positionssignal 36 nur für einen kurzen Zeitpunkt, zum
Beispiel während einer Taktperiode, speichert und das gespeicherte Signal anschliessend
unterbrochen wird, so dass die Weiterfahrt durch die Gefahrenzone B nach einem kurzen
Stopp ermöglicht ist.
[0039] Eine mögliche Realisierung einer insoweit ergänzten Ausführungsform der Verarbeitungseinheit
38 ist in der Darstellung in Figur 4 in Form eines sogenannten Funktionsplans und
mit einer optionalen Rückführung des Ausgangs Q zur Verriegelung gezeigt. Das Fahrbefehlsignal
32a und das Positionssignal 36 sind auf jeweils einen Eingang I geführt. Mittels sogenannter
Wischer 42a, 42b, 42c (erster Wischer 42a, zweiter Wischer 42b, dritter Wischer 42c)
wird aus einer steigenden Flanke des Fahrbefehlsignals 32a oder des Positionssignals
36 - also beim Betätigen oder Loslassen des Bedienelements 30 bzw. beim Eintritt der
Aufzugskabine 14 in die Gefahrenzone B - jeweils ein kurzer Impuls erzeugt. Als Mittel
zum Erzeugen eines Fahrbefehls 32b und zum Unterbrechen des Fahrbefehls 32b fungiert
ein RS-Flip-Flop 40. Die im Innern der die Wischer 42a-42c repräsentierenden Funktionsblöcke
gezeigte Graphik veranschaulicht die Funktion eines Wischers 42a-42c: Auch bei einem
lange andauernden Signal (oben im Funktionsblock gezeigt) oder sogar bei einem ggf.
dauerhaft anstehenden Signal resultiert ein kurzer Impuls (unten im Funktionsblock
gezeigt), dessen Dauer grundsätzlich parametrierbar ist. Ein dafür üblicherweise vorgesehener
Eingang zur Parametrierung des Wischers 42a-42c ist im Interesse der Übersichtlichkeit
genauso wie ein üblicherweise ebenfalls vorhandener Eingang zum Rücksetzen des Wischers
42a-42c nicht gezeigt.
[0040] Wenn das Bedienelement 30 betätigt wird und betätigt bleibt, wird das Fahrbefehlsignal
32a erzeugt und der von dem ersten Wischer 42a aufgrund der steigenden Flanke des
Fahrbefehlsignals 32a erzeugte Impuls wird dem RS-Flip-Flop 40 an dessen setzendem
Eingang S zugeführt und so am Ausgang Q der Fahrbefehl 32b erzeugt. Wenn das Bedienelement
30 nicht mehr betätigt ist, der Fahrknopf (Bedienelement 30) also losgelassen wird,
verschwindet das Fahrbefehlsignal 32a. Dies ist am Ausgang des ersten Wischers 42a
ohne Effekt. Dem zweiten Wischer 42b wird daher das invertierte Fahrbefehlsignal 32a
zugeführt, so dass dieser beim Loslassen des Fahrknopfs einen kurzen Impuls erzeugt.
Der Ausgang des zweiten Wischers 42b wird auf ein ODER-Glied (≥1) und auf ein anschließendes
UND-Glied geführt. Mittels des UND-Glieds (&) erfolgt eine grundsätzlich optionale
Rückführung des Ausgangs Q und damit des momentanen Status des Fahrbefehls 32b. Die
Aufzugskabine 14 muss beim Loslassen des Fahrknopfs nur dann stoppen, wenn sie sich
momentan in Bewegung befindet, wenn also ein Fahrbefehl 32b ansteht. Das UND-Glied
realisiert diese Verknüpfung/Verriegelung. Der Ausgang des UND-Glieds ist auf den
rücksetzenden Eingang R des RS-Flip-Flops 40 geführt. Der vom zweiten Wischer 42b
beim Loslassen des Fahrknopfs erzeugte Impuls wird von dem ODER-Glied weitergeleitet
und erscheint am Ausgang des UND-Glieds nur dann, wenn momentan ein Fahrbefehl 32b
ansteht. Über die Ansteuerung des rücksetzenden Eingangs R des RS-Flip-Flops 40 wird
der Fahrbefehl 32b dann unterbrochen und die Aufzugskabine 14 stoppt. Die Unterbrechung
des Fahrbefehls 32b soll aber vor allem dann erfolgen, wenn die Aufzugskabine 14 in
die Gefahrenzone B eintritt. Das dabei erzeugte Positionssignal 36 wird dem dritten
Wischer 42c zugeführt, welcher aus der steigenden Flanke des bei Eintritt in die Gefahrenzone
B zunächst dauerhaft anstehenden Positionssignals 36 einen Impuls erzeugt. Dieser
wird von dem ODER-Glied weitergeleitet und erscheint ebenfalls am Ausgang des nachfolgenden,
optionalen UND-Glieds nur dann, wenn momentan ein Fahrbefehl 32b ansteht. Dann bewirkt
der bis zum rücksetzenden Eingang R des RS-Flip-Flops 40 durchgeschaltete, aufgrund
des Positionssignals 36 resultierende Impuls das Zurücksetzen des RS-Flip-Flops 40
und die Unterbrechung des Fahrbefehls 32b. Im Ergebnis stoppt die Aufzugskabine 14.
[0041] Die Darstellung in Figur 5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Realisierung
der Verarbeitungseinheit 38 gemäss Figur 4. Gleiche Details sind hier nicht erneut
beschrieben, so dass auf die vorangehende Beschreibung zu Figur 4 verweisen wird.
Bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 fungiert als Mittel zum Erzeugen eines Fahrbefehls
32b und zum Unterbrechen des Fahrbefehls 32b ein Stromstossschalter 44.
[0042] Die im Innern des den Stromstossschalter 44 repräsentierenden Funktionsblocks gezeigte
Graphik veranschaulicht die Funktion eines Stromstossschalters 44: Auf einen ersten
eingangsseitigen Impuls, genauer gesagt auf die steigende Flanke des Impulses, resultiert
ein einer logischen Eins entsprechendes Ausgangssignal (High-Pegel). Mit der steigenden
Flanke eines späteren zweiten eingangsseitigen Impulses wird das Ausgangssignal auf
eine logische Null zurückgesetzt. Die beiden eingangsseitigen Impulse sind oben im
Funktionsblock gezeigt und das resultierende Ausgangssignal ist unten im Funktionsblock
gezeigt. Der erste Impuls erzeugt ein Ausgangssignal, das im vorliegenden Fall am
Ausgang Q als Fahrbefehl 32b ansteht. Ein nachfolgender zweiter Impuls löscht das
Ausgangssignal und unterbricht damit den Fahrbefehl 32b. Ein daraufhin folgender weiterer
Impuls erzeugt wieder ein Ausgangssignal und so weiter.
[0043] Das Erzeugen des Fahrbefehls 32b auf Basis des beim Betätigen des Bedienelements
30 generierten Fahrbefehlsignals 32a entspricht im Wesentlichen dem Erzeugen des Fahrbefehls
32b bei der in Figur 4 gezeigten Situation. Der mittels des ersten Wischers 42a aufgrund
der steigenden Flanke eines Fahrbefehlsignals 32a erzeugte und mittels des anschließenden
ODER-Glieds weitergeleitete Impuls steuert den Stromstossschalter 44 an, woraufhin
als dessen Ausgang der Fahrbefehl 32b erzeugt wird. Dieses erste Ansteuern entspricht
dem Ansteuern des RS-Flip-Flops 40 an dessen setzendem Eingang S. Wenn das Bedienelement
30 losgelassen wird, erzeugt der zweite Wischer 42b aufgrund des diesem an seinem
Eingang invertiert zugeführten Fahrbefehlsignals 32a einen Impuls, der schließlich
über das ODER-Glied zum Eingang des Stromstossschalters 44 weitergeleitet wird und
dort den Ausgang des Stromstossschalters 44 löscht (das zuvor erzeugte Fahrbefehlsignal
32a wird unterbrochen), so dass die Aufzugskabine 14 beim Loslassen des Fahrknopfs
stoppt. Dieses zweite Ansteuern des Stromstossschalters 44 entspricht dem Ansteuern
des RS-Flip-Flops 40 an dessen rücksetzendem Eingang R.
[0044] Bei der gezeigten Ausführungsform ist zwischen den zweiten Wischer 42b und das ODER-Glied
ein grundsätzlich optionales UND-Glied geschaltet. Mittels dieses UND-Glieds ist hier
die zuvor bei der Beschreibung der Ausführungsform gemäß Figur 4 schon erläuterte
Rückführung des Ausgangs Q realisiert. Mittels des UND-Glieds ist gewährleistet, dass
ein vom zweiten Wischer 42b erzeugter Impuls nur dann weitergeleitet wird, wenn momentan
ein Fahrbefehl 32b und entsprechend am Ausgang Q eine logische Eins ansteht.
[0045] Selbstverständlich soll auch mittels der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform die
Unterbrechung des Fahrbefehls 32b vor allem dann erfolgen, wenn die Aufzugskabine
14 die Gefahrenzone B erreicht oder in diese eintritt. Das dabei erzeugte Positionssignal
36 wird auch hier dem dritten Wischer 42c zugeführt, welcher aufgrund der steigenden
Flanke des bei Eintritt in die Gefahrenzone B zunächst dauerhaft anstehenden Positionssignals
36 einen Impuls erzeugt. Dieser wird schließlich über das ODER-Glied zum Eingang des
Stromstossschalters 44 weitergeleitet und löscht dort den Ausgang des Stromstossschalters
44. Auch dies kann ein zweites Ansteuern des Stromstossschalters 44 sein und entspricht
folglich ebenfalls dem Ansteuern des RS-Flip-Flops 40 an dessen rücksetzendem Eingang
R. Jedenfalls wird mittels des vom dritten Wischer 42c erzeugten Impulses der zuvor
erzeugte Fahrbefehl 32b unterbrochen, so dass die Aufzugskabine 14 aufgrund des Positionssignals
36 stoppt.
[0046] Auch in diesem Zweig ist bei der gezeigten Ausführungsform zwischen den dritten Wischer
42c und das ODER-Glied ein grundsätzlich optionales UND-Glied zur Rückführung des
Ausgangs Q und damit des momentanen Status des Fahrbefehls 32b geschaltet. Mittels
dieses UND-Glieds ist gewährleistet, dass ein vom dritten Wischer 42c erzeugter Impuls
nur dann weitergeleitet wird, wenn momentan ein Fahrbefehl 32b und entsprechend am
Ausgang Q eine logische Eins ansteht. Wenn also die Aufzugskabine 14 aufgrund eines
anstehenden Fahrbefehls 32b in Bewegung ist und in die Gefahrenzone B eintritt, so
dass das Positionssignal 36 generiert wird, resultiert aufgrund des Positionssignals
36 ein vom dritten Wischer 42c generierter Impuls, der über das nachfolgende UND-Glied
und das anschließende ODER-Glied zum Stromstossschalter 44 weitergeleitet wird. Die
Ansteuerung des Stromstossschalters 44 durch diesen Impuls bewirkt eine Unterbrechung
des Fahrbefehls 32b, so dass die Aufzugskabine 14 stoppt.
[0047] Auch bei einer Realisierung gemäss Figur 4 oder Figur 5 fungieren die Verarbeitungseinheit
38 selbst und ein davon umfasstes Funktionselement, also zum Beispiel ein RS-Flip-Flop
40, ein Stromstossschalter 44 oder dergleichen, als Mittel zum automatischen Unterbrechen
eines zuvor erzeugten Fahrbefehls 32b, sobald sich die Aufzugskabine 14 der Gefahrenzone
B nähert oder diese erreicht.
[0048] Die Darstellung in Figur 6 zeigt das Unterbrechen des Fahrbefehls 32b (Fig. 2, Fig.
3) im Falle eines Eintritts oder einer Annäherung der Aufzugskabine 14 in bzw. an
die Gefahrenzone B, also im Falle eines daraufhin ausgelösten Positionssignals 36,
in Form eines Flussdiagramms. Dabei wird zunächst (Schritt 50) geprüft, ob das Bedienelement
30 betätigt ist und ein Fahrbefehlsignal 32a ansteht. Ist dies der Fall (Zweig "+"),
wird ein Fahrbefehl 32b erzeugt (Schritt 52) oder aufrechterhalten. Anschliessend
wird geprüft, ob von der Positionssensorik 34 ein Positionssignal 36 vorliegt (Schritt
54). Ist dies der Fall (Zweig "+"), wird der Fahrbefehl 32b unterbrochen oder gelöscht
(Schritt 56). Liegt dagegen kein Positionssignal 36 vor (Zweig "-"), wird der Schritt
56 übersprungen und der vorgängig anliegende Status des Fahrbefehls 32b wird übernommen.
Abschließend erfolgt im Schritt 58 eine Ansteuerung der Antriebseinrichtung 20 aufgrund
des jeweiligen Status des Fahrbefehls 32b. Bei einem vom Bedienelement 30 anstehenden
Fahrbefehlsignal 32a und ohne ein gleichzeitiges Positionssignal 36 von der Positionssensorik
34 resultiert also ein Fahrbefehl 32b, so dass sich die Aufzugskabine 14 in Bewegung
setzt oder eine momentane Bewegung fortsetzt.
[0049] Die Abarbeitung dieser Schritte wird zyklisch wiederholt. Auf der linken Seite des
Flussdiagramms sind die jeweils verarbeiteten oder erzeugten Signale gezeigt: Im Schritt
50 wird geprüft, ob vom Bedienelement 30 ein Fahrbefehlsignal 32a ansteht, im Schritt
54 wird geprüft, ob von der Positionssensorik 34 ein Positionssignal 36 ansteht und
im Schritt 58 erfolgt mit dem jeweiligen Status des Fahrbefehls 32b die Ansteuerung
der Antriebseinrichtung 20.
[0050] Wenn im Schritt 54 zu irgendeinem Zeitpunkt festgestellt wird, dass von der Positionssensorik
34 ein Positionssignal 36 vorliegt (Zweig "+"), wird der Fahrbefehl 32b unmittelbar
unterbrochen (Schritt 56) und aufgrund der resultierenden Ansteuerung der Antriebseinrichtung
20 (Schritt 58) stoppt die Aufzugskabine 14. Das Unterbrechen des Fahrbefehls 32b
aufgrund des Positionssignals 36 und das resultierende Stoppen der Aufzugskabine 14
weist das Servicepersonal deutlich auf die Gefahrenzone B hin.
[0051] Der Fahrbefehl 32b wird auch unterbrochen (Schritt 60), wenn im Schritt 50 festgestellt
wird (Zweig "-"), dass das Bedienelement 30 nicht mehr betätigt wird. Der Techniker
muss daher das Bedienelement 30 zum Auslösen einer Fahrbewegung der Aufzugskabine
14 dauerhaft betätigen. Nach dem Schritt 60 wird hinter den Schritt 52 (oder ggf.
auch unmittelbar vor den Schritt 58) verzweigt, damit der im Schritt 60 unterbrochene
Fahrbefehl 32b nicht im Schritt 52 wieder erzeugt wird.
[0052] Die Darstellung in Figur 7 zeigt eine gegenüber Figur 6 ergänzte Form des Flussdiagramms
mit einer optionalen Ansteuerung und Auswertung einer Zeitablaufserfassungseinheit.
Der grundsätzliche Funktionsablauf entspricht dem oben bei der Beschreibung der Darstellung
in Figur 6 erläuterten Funktionsablauf, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen
darauf verwiesen wird. Die Ergänzung in Figur 7 besteht in der schematisch vereinfachten
Darstellung eines Schritts 62 zum Zurücksetzen und Starten eines als Zeitablaufserfassungseinheit
fungierenden Zählers 64. Der Schritt 62 wird ausgeführt, wenn im Schritt 54 ein Positionssignal
36 erkannt wird (Zweig "+") und der Fahrbefehl 32b unterbrochen wird (Schritt 56).
Der Stand des Zählers 64 wird im Schritt 50 nach einer erstmaligen Erzeugung eines
Fahrbefehls 32b (Schritt 52) zusätzlich zum Status des Fahrbefehlsignals 32a geprüft.
Aufgrund dieser ergänzten Prüfung wird nur dann zum Schritt 52 verzweigt (Zweig "+")
und ein Fahrbefehl 32b generiert, wenn ein Fahrbefehlsignal 32a vorliegt und der Zähler
64 abgelaufen ist.
[0053] Der auf diese Weise notwendige Ablauf des Zählers 64 bewirkt, dass nach einem Eintritt
in die Gefahrenzone B vor einem erneuten Erzeugen des Fahrbefehls 32b zum Weiterfahren
in dieselbe Richtung eine durch den Zähler 64 vorgegebene Wartezeit verstreicht, welche
das Servicepersonal über das Stoppen der Bewegung der Aufzugskabine 14 hinaus nochmals
verstärkt auf die potentiellen Gefahren in der Gefahrenzone B hinweist.
[0054] Auch die Darstellungen in Figur 6 und Figur 7 sind nur als prinzipielle Illustration
zu verstehen. So ist zum Beispiel erforderlich, dass registriert wird, wenn aufgrund
eines Positionssignals 36 ein (erstmaliges) Unterbrechen des Fahrbefehls 32b erfolgt
(Schritt 56), damit nicht bei der weiteren zyklischen Abarbeitung der gezeigten Schritte
aufgrund eines dauerhaft anstehenden Positionssignals 36 (wenn sich die Aufzugskabine
14 in der Gefahrenzone B befindet) ein permanentes Unterbrechen des Fahrbefehls 32b
erfolgt und in Konsequenz keine Bewegung beziehungsweise keine Weiterfahrt der Aufzugskabine
14 mehr erfolgt. Auch hier kann also zum Beispiel vorgesehen sein, dass die Positionssensorik
34 das Positionssignal 36, um einen Weiterfahrt innerhalb der Gefahrenzone B zu ermöglichn,
nur als kurzen Impuls ausgibt oder dass registriert wird, wenn aufgrund eines Positionssignals
36 ein erstmaliges Unterbrechen des Fahrbefehls 32b erfolgt ist (Schritt 56) und diese
Registrierung erst dann aufgehoben wird, wenn das Positionssignal 36 verschwindet,
so dass erst bei einem neuen Auftreten des Positionssignals 36 wieder ein Unterbrechen
des Fahrbefehls 32b erfolgt (Schritt 56). Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass
beim Schritt 56 (Unterbrechung des Fahrbefehls 32b wegen Positionssignal 36) auch
das Bedienelement 30 deaktiviert wird, so dass eine erneute Betätigung des Bedienelements
30 erforderlich ist, bevor der Fahrbefehl 32b wieder freigeschaltet werden kann. Selbstverständlich
ist, wenn die Aufzugskabine 14 die Begegnungs- oder Gefahrenzone wieder verlassen
hat, die Weiterfahrt im üblichen Rahmen wieder freigegeben, wobei der übliche Rahmen
durch den Inspektionsmodus bestimmt ist.
[0055] Die Darstellungen in Figur 2 und Figur 3, Figur 4 und Figur 5 sowie Figur 6 und Figur
7 sollen verdeutlichen, dass die Funktion der Verarbeitungseinheit 38 als Mittel zum
Unterbrechen des Fahrbefehls 32b mittels einzelner weniger analoger und/oder digitaler
Schaltelemente bzw. in Form von Software realisierbar ist. Eine Implementation der
oben im Zusammenhang mit den Darstellungen in Figur 4 und Figur 5 sowie Figur 6 und
Figur 7 erläuterten Funktionalität in Software oder in Soft- und Firmware ist ein
Beispiel für das eingangs genannte und als Steuerungsprogramm fungierende Computerprogramm.
Ein solches Steuerungsprogramm ist in an sich bekannter Art und Weise in einen Speicher
einer entsprechenden Verarbeitungseinheit 38 geladen und wird beim Betrieb der Aufzugsanlage
10 mittels eines von der Verarbeitungseinheit 38 umfassten Mikroprozessors oder dergleichen
ausgeführt.
[0056] Damit lässt sich die hier vorgeschlagene Neuerung zusammenfassend kurz wie folgt
darstellen: Angegeben werden eine Aufzugsanlage 10 mit einer in einem Aufzugsschacht
12 beweglichen Aufzugskabine 14 und ein Verfahren zum Betrieb einer Aufzugsanlage
10, wobei die Aufzugsanlage 10 ein mit der Aufzugskabine 14 in dem Aufzugsschacht
12 in einer zur Bewegungsrichtung der Aufzugskabine 14 entgegengesetzten Bewegungsrichtung
bewegliches Gegengewicht 26 umfasst, wobei im Aufzugsschacht 12 eine Gefahrenzone
B besteht, wobei die Aufzugskabine 14 mittels eines manuell betätigbaren Bedienelements
30 verfahrbar ist und wobei als unmissverständlicher Hinweis für Servicepersonal auf
die Gefahrenzone B vorgesehen ist, dass mittels einer Verarbeitungseinheit 38 ein
mittels des Bedienelements 30 ausgelöster Fahrbefehl 32b automatisch unterbrechbar
ist und ein Stopp der Bewegung der Aufzugskabine 14 resultiert, sobald die Aufzugskabine
14 die Gefahrenzone B erreicht.
1. Aufzugsanlage (10) mit einer in einem Aufzugsschacht (12) beweglichen Aufzugskabine
(14),
einem mit der Aufzugskabine (14) in dem Aufzugsschacht (12) in einer zur Bewegungsrichtung
der Aufzugskabine (14) entgegengesetzten Bewegungsrichtung beweglichen Gegengewicht
(26) sowie
einer Gefahrenzone (B) im Aufzugsschacht (12),
wobei die Aufzugskabine (14) mittels eines manuell betätigbaren Bedienelements (30)
in eine gewählte Fahrrichtung verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels einer Verarbeitungseinheit (38) ein mittels des Bedienelements (30) ausgelöster
Fahrbefehl (32b) automatisch unterbrechbar ist, so dass ein Stopp der Bewegung der
Aufzugskabine (14) resultiert, sobald die Aufzugskabine (14) die Gefahrenzone (B)
erreicht, und
dass nach erfolgtem Stopp der Bewegung der Aufzugskabine (14) eine Weiterfahrt der Aufzugskabine
(14) in der gewählten Fahrrichtung ermöglicht ist.
2. Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 1, wobei die Gefahrenzone (B) im Aufzugsschacht (12)
eine Begegnungszone ist, in welcher sich die Aufzugskabine (14) dem Gegengewicht (26)
annähert und/oder sich die Aufzugskabine (14) an dem Gegengewicht (26) vorbeibewegt.
3. Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 2, mit einer zur Erfassung einer Position der Aufzugskabine
(14) relativ zur Gefahrenzone (B) bestimmten Positionssensorik (34), wobei mittels
der Verarbeitungseinheit (38) ein mittels der Positionssensorik (34) auslösbares Positionssignal
(36) zum Unterbrechen eines zuvor mittels des manuell betätigbaren Bedienelements
(30) ausgelösten Fahrbefehls (32b) auswertbar ist.
4. Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 3, wobei die Positionssensorik (34) im Aufzugsschacht
(12), an der Aufzugskabine (14), am Gegengewicht (26) oder an der Aufzugskabine (14)
und am Gegengewicht (26) angebracht ist.
5. Aufzugsanlage (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Zeitablaufserfassungseinheit
(64), insbesondere einer von der Verarbeitungseinheit (38) umfassten Zeitablaufserfassungseinheit
(64), wobei mittels der Zeitablaufserfassungseinheit (64) während einer vorgegebenen
oder vorgebbaren Zeitspanne eine Registrierung eines neuen, mittels des Bedienelements
(30) ausgelösten Fahrbefehls (32b) verhinderbar ist.
6. Aufzugsanlage (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Sensorik auf
einem Dach der Aufzugskabine (14), wobei ein mittels der Sensorik auf dem Kabinendach
auslösbares Betriebsartensignal zur Aktivierung eines Inspektionsmodus auswertbar
ist, wobei im Inspektionsmodus mittels des Bedienelements (30) ein Fahrbefehl (32b)
auslösbar ist und ein solcher Fahrbefehl (32b) automatisch unterbrechbar ist, sobald
die Aufzugskabine (14) die Begegnungszone oder Gefahrenzone (B) erreicht.
7. Verfahren zum Betrieb einer Aufzugsanlage (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei ein mittels des Bedienelements (30) ausgelöster Fahrbefehl (32b) automatisch
durch die Verarbeitungseinheit (38) unterbrochen wird und ein Stopp der Bewegung der
Aufzugskabine (14) resultiert, sobald die Aufzugskabine (14) die Begegnungszone oder
Gefahrenzone (B) erreicht.
8. Verfahren nach Anspruch 7 zum Betrieb einer Aufzugsanlage (10) nach Anspruch 3 oder
4, wobei mittels der Verarbeitungseinheit (38) ein mittels der Positionssensorik (34)
ausgelöstes Positionssignal (36) zum Unterbrechen eines zuvor mittels des manuell
betätigbaren Bedienelements (30) ausgelösten Fahrbefehls (32b) ausgewertet und der
Fahrbefehl (32b) unterbrochen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei mittels einer Zeitablaufserfassungseinheit
(64), insbesondere einer von der Verarbeitungseinheit (38) umfassten Zeitablaufserfassungseinheit
(64), während einer vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitspanne eine Registrierung eines
neuen, mittels des Bedienelements (30) ausgelösten Fahrbefehls (32b) verhindert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei ein mittels einer Sensorik auf einem
Dach der Aufzugskabine (14) ausgelöstes Betriebsartensignal zur Aktivierung eines
Inspektionsmodus ausgewertet wird, wobei im Inspektionsmodus mittels des Bedienelements
(30) ein Fahrbefehl (32b) auslösbar ist und ein solcher Fahrbefehl (32b) automatisch
unterbrochen wird, sobald die Aufzugskabine (14) die Begegnungszone oder Gefahrenzone
(B) erreicht.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei nach Unterbrechung des Fahrbefehls (32b) und daraus
resultierendem Stopp der Aufzugskabine (14) eine Weiterfahrt durch die Begegnungszone
oder Gefahrenzone (B) ermöglicht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei innerhalb der Begegnungszone oder
Gefahrenzone (B) eine Fahrgeschwindigkeit der Aufzugskabine (14) begrenzt oder reduziert
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, wobei innerhalb der Begegnungszone oder
Gefahrenzone (B) ein Signalton oder eine Signalleuchte aktiviert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, wobei nach Verlassen der Begegnungszone
oder Gefahrenzone (B) eine Weiterfahrt im Rahmen des Inspektionsmodus ermöglicht wird.