[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Weizenproteinderivaten zur
Verkürzung der Trockenzeit gewaschener Textilien.
[0002] Von gewaschenen Textilien muss nach der Wäsche das dafür benutzte Wasser, das an
ihnen anhaftet, entfernt werden. Ein Teil des anhaftenden Wassers kann durch Einwirken
mechanischer Kräfte, das sogenannte Schleudern, entfernt werden. Allerdings vertragen
es nicht alle Textilien, geschleudert zu werden, und auch geschleuderte Wäschestücke
sind in aller Regel nicht so trocken, dass sie ohne weiteres gelagert oder wieder
getragen werden können geschehen. Zum weiteren Trocknen werden die nassen, gegebenenfalls
geschleuderten Textilien in der Regel auf eine Wäscheleine gehängt oder in einem Wäschetrockner
behandelt. Bei der zweitgenannten Variante ist unmittelbar einzusehen, dass die Länge
der Zeit, die für ein gewünschtes Trocknungsergebnis benötigt wird, in direktem Verhältnis
zum Energieverbrauch steht. Aber auch beim Trocknen auf der Leine ist es wünschenswert,
die dafür notwendige Zeit möglichst kurz zu halten.
[0003] Verschiedentlich ist vorgeschlagen worden, durch Inhaltsstoffe eines nach dem Waschvorgang
anzuwendenden Wäschenachbehandlungsmittels für eine beschleunigte Trocknung der Wäsche
zu sorgen. Nicht alle Verbraucher setzen aber Wäschenachbehandlungsmittel ein. Obwohl
es in Einzelfällen möglich ist, die durch Anwendung eines weichspülenden Wäschenachbehandlungsmittels
erwünschte Textilweichheit und den sich durch den Weichspüler ergebenden Dufteindruck
der Wäsche wenigstens anteilsweise auch durch gezielte Anpassung der Inhaltsstoffe
eines Waschmittels und Verzicht auf das Weichspülmittel zu erreichen, ist die weitere
Verninderung der Trockungszeit, auch bei Verzicht auf Wäschenachbehandlungsmittel,
ein Ziel.
[0004] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2013/033508 A1 ist ein Verfahren zur Verringerung der Textiltrockungszeit durch Aufbringen linearer
Polyether mit endständigen N(CH
2CH(OH)CH
2Cl)
2-Gruppen auf Textilien während der Wäsche bekannt.
[0005] Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass Substanzen, die von derartigen Polyethern
sehr verschieden sind, zur Trockungszeitverkürzungen führt, wenn man sie im manuell
oder maschinell ausgeführten Textilwaschschritt und/oder Nachbehandlungsschritt einsetzt.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Weizenproteinhydrolysaten in insbesondere
maschinellen Waschverfahren unter Einsatz einer wässrigen insbesondere waschmittelhaltigen
Flotte zur Verkürzung der Trockenzeit gewaschener und danach gegebenenfalls geschleuderter
Textilien.
[0007] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verkürzung der Trockenzeit
insbesondere maschinell gewaschener Textilien, umfassend das Waschen verschmutzter
Textilien in einer wässrigen Waschflotte, die Waschmittel enthält, ein- oder mehrfaches
Nachspülen der Textilien mit Wasser und/oder einer wässrigen Nachbehandlungsflotte,
die Wäschenachbehandlungsmittel enthält, zur Entfernung der waschmittelhaltigen Flotte
vom Textil, wobei ein Weizenproteinhydrolysat Bestandteil der Waschflotte und/oder
der Nachbehandlungsflotte ist, Schleudern der Wäsche sowie deren anschließendes Trocknen.
[0008] Besonders effektvoll werden die Weizenproteinhydrolysate in maschinellen Verfahren
und/oder in der Waschflotte eingesetzt; der durch die Weizenproteinhydrolysate bewirkte
Effekt ist größer, wenn die Textilien nach dem In-Kontakt-Bringen mit dem Weizenproteinhydrolysat
geschleudert werden. In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird daher das
Weizenproteinhydrolysat in einer wässrigen waschmittelhaltigen Waschflotte eingesetzt;
dabei kann auf den Zusatz von Weizenproteinhydrolysat in der Nachbehandlungsflotte
verzichtet werden, insbesondere wenn kein Nachbehandlungsmittel wie beispielsweise
ein Weichspüler eingesetzt wird.
[0009] Bevorzugte Textilien, auf welche die erfindungsgemäße Verwendung sich bezieht oder
die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, sind solche aus cellulosehaltigem
Material. Zu den cellulosehaltigen Materialien, aus denen bevorzugt zu behandelnde
Textilien hergestellt sind, gehören Baumwolle, Celluloseregeneratfasern wie zum Beispiel
Modal oder Lyocel, und Mischgewebe aus Baumwolle oder Celluloseregeneratfasern mit
anderen für Bekleidungszwecke üblichen Materialien, wie beispielsweise Polyester und
Polyamid.
[0010] Weizenproteinhydrolysate sind Proteine, welche durch Hydrolyse von natürlich vorkommenden
Weizenproteinen beispielsweise durch chemische, insbesondere alkalische oder saure,
Hydrolyse, durch enzymatische Hydrolyse und/oder durch eine Kombination aus beiden
Hydrolysearten erhältlich sind. Für die enzymatische Hydrolyse sind alle hydrolytisch
wirkenden Enzyme geeignet, wie beispielsweise alkalische Proteasen. Übersichten zu
Herstellung von Proteinhydrolysaten sind beispielsweise von
G. Schuster und A. Domsch in Seifen Öle Fette Wachse 108, (1982) 177 bzw.
Cosm.Toil. 99, (1984) 63, von
H. W. Steisslinger in Parf.Kosm. 72, (1991) 556 und
F. Aurich et al. in Tens.Surf.Det. 29, (1992) 389 erschienen. Mischungen von Aminosäuren, welche lediglich durch Vermischen von Aminosäuren
erhalten werden, sowie Totalhydrolysate, welche lediglich aus einzelnen Aminosäuren
bestehen, fallen nicht unter den Begriff der Weizenproteinhydrolysate.
[0012] Darüber hinaus ist erfindungsgemäß auch bevorzugt, wenn das Weizenproteinhydrolysat
kationisch modifiziert ist. Bevorzugt enthält das kationisch modifizierte Weizenproteinhydrolysat
mindestens einen Rest der Formel R
1-N
+(CH
3)
2-CH
2-CH(OH)-CH
2-X-R, in welcher R
1 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, eine Alkenylgruppe mit 1 bis
30 Kohlenstoffatomen, eine Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, insbesondere
eine Methylgruppe, eine C
10-18-Alkyl oder eine C
10-18-Alkenylgruppe, X für O, N oder S und R für den Proteinrest steht. Unter dem Proteinrest
ist dabei das durch die Verknüpfung von Aminosäuren gebildete Rückgrat des entsprechenden
Proteinhydrolysats, an welches die kationische Gruppe gebunden ist, zu verstehen.
Die Kationisierung der Weizenproteinhydrolysate mit den vorstehend beschriebenen Resten
kann durch Umsetzung der Proteinhydrolysate, insbesondere der reaktiven Gruppen der
Aminosäuren der Proteinhydrolysate, mit Halogeniden, die ansonsten Verbindungen der
obigen Formel entsprechen (wobei die Gruppierung X-R durch Halogen ersetzt ist), erreicht
werden.
[0013] Weizenproteinhydrolysate sind kommerziell erhältlich, zum Beispiel von der Firma
Croda unter dem Handelsnamen Coltide Radiance®.
[0014] Alle Prozentangaben, die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Zusammensetzungen
gemacht werden, beziehen sich, sofern nicht explizit anders angegeben auf Gew.-%,
jeweils bezogen auf die betreffende Zusammensetzung.
[0015] Durch den Einsatz der Erfindung erreicht man eine reduzierte Restfeuchte der Wäsche
nach dem Waschvorgang, insbesondere nach einem an das Waschen anschließenden Schleudervorgang,
und damit eine insgesamt schnellere Trocknung der Wäsche. Bei Verwendung eines Wäschetrockners
mit Detektion der Restfeuchte der Wäsche ergibt sich ein geringerer Energieverbrauch
durch die reduzierte Feuchte der in den Wäschetrockner eingebrachten Wäsche. Der Einsatz
der Erfindung hat somit finanzielle wie auch zeitliche Vorteile.
[0016] Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt, indem man Textilien aus
insbesondere cellulosehaltigem Material mit einer wässrigen Zubereitung in Kontakt
bringt, die das Weizenproteinhydrolysat enthält. Dies kann im Rahmen eines ansonsten
üblichen Waschverfahrens, das mit Hilfe einer Haushaltswaschmaschine ausgeführt wird,
geschehen. Dabei kann das Weizenproteinhydrolysat in wässriger Flotte im Spülschritt,
das heißt nach dem eigentlichen Waschschritt, zum Einsatz kommen; es wird jedoch vorzugsweise
im Waschschritt eingesetzt. Das Weizenproteinhydrolysat kann Bestandteil von in maschinellen
Textilwaschverfahren üblicherweise zum Einsatz kommenden Waschmitteln und/oder Wäschenachbehandlungsmitteln
wie beispielsweise Weichspülern sein. Die Konzentration des Weizenproteinhydrolysats
in der wässrigen Flotte des Waschgangs und/oder des Nachspülgangs beträgt vorzugsweise
0,1 g/l bis 5 g/l, insbesondere 0,25 g/l bis 2,5 g/l. Wenn das Weizenproteinhydrolysat
im Waschgang eingesetzt wird, bleibt das Textil während des Waschgangs vorzugsweise
über einen Zeitraum von 10 Minuten bis 180 Minuten, insbesondere 20 Minuten bis 90
Minuten, mit der weizenproteinhydrolysathaltigen Flotte in Kontakt. Wenn das Weizenproteinhydrolysat
im Nachspülgang eingesetzt wird, bleibt das Textil während des Nachspülgangs vorzugsweise
über einen Zeitraum von 1 Minute bis 30 Minuten, insbesondere 5 Minuten bis 20 Minuten,
mit der weizenproteinhydrolysathaltigen Flotte in Kontakt. Vorzugsweise wird das Textil
nach dem Nachspülgang geschleudert, wobei die Gesamtschleuderzeit bei Einwirkung einer
Zentrifugalkraft im Bereich von 4 kN/kg * m bis 6 kN/kg * m vorzugsweise 1 Minute
bis 20 Minuten, insbesondere 8 Minuten bis 12 Minuten beträgt
[0017] In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung setzt man das Weizenproteinhydrolysat
als Bestandteil eines Waschmittels, das 2 Gew.-% bis 60 Gew.-%, insbesondere 6 Gew.-%
bis 30 Gew.-% Weizenproteinhydrolysat enthält, oder als Bestandteil eines Wäschenachbehandlungsmittels,
das 3 Gew.-% bis 100 Gew.-%, insbesondere 8 Gew.-% bis 85 Gew.-% Weizenproteinhydrolysat
enthält, ein. Wasch- oder Wäschenachbehandlungsmittel, wozu auch Wäschepflegemittel
gehören, welche den erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoff enthalten oder mit diesen
zusammen verwendet oder im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, sind fest
oder vorzugsweise flüssig und können beispielsweise auch als Einzeldosis (zum Beispiel
verpackt in Beutel aus wasserlöslichem oder wasserdispergierbarem Material) vorliegen.
Beispiele für konkrete Mittel, in denen die Isoparaffine eingesetzt werden können,
sind Flüssigwaschmittel und Weichspüler.
[0018] Wasch-, Wäschenachbehandlungs- oder Wäschepflegemittel können übliche sonstige Bestandteile
derartiger Mittel enthalten, die nicht in unerwünschter Weise mit dem erfindungswesentlichen
Weizenproteinhydrolysat wechselwirken
[0019] Ein Waschmittel enthält vorzugsweise synthetische Aniontenside des Sulfat- oder Sulfonat-Typs,
in Mengen von vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%, insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 18
Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel. Als für den Einsatz in derartigen Mitteln
besonders geeignete synthetische Aniontenside sind die Alkyl- und/oder Alkenylsulfate
mit 8 bis 22 C-Atomen, die ein Alkali-, Ammonium- oder Alkyl- oder Hydroxyalkyl-substituiertes
Ammoniumion als Gegenkation tragen, zu nennen. Bevorzugt sind die Derivate der Fettalkohole
mit insbesondere 12 bis 18 C-Atomen und deren verzweigtkettiger Analoga, der sogenannten
Oxoalkohole. Die Alkyl- und Alkenylsulfate können in bekannter Weise durch Reaktion
der entsprechenden Alkoholkomponente mit einem üblichen Sulfatierungsreagenz, insbesondere
Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure, und anschließende Neutralisation mit Alkali-,
Ammonium- oder Alkyl- oder Hydroxyalkyl-substituierten Ammoniumbasen hergestellt werden.
Zu den besonders bevorzugt einsetzbaren Tensiden vom Sulfat-Typ gehören die oben erwähnten
sulfatierten Alkoxylierungsprodukte der genannten Alkohole, so genannte Ethersulfate.
Vorzugsweise enthalten derartige Ethersulfate 2 bis 30, insbesondere 4 bis 10 Ethylenglykol-Gruppen
pro Molekül. Zu den geeigneten Aniontensiden vom Sulfonat-Typ gehören die durch Umsetzung
von Fettsäureestern mit Schwefeltrioxid und anschließender Neutralisation erhältlichen
α-Sulfoester, insbesondere die sich von Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen, und linearen Alkoholen mit 1 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis
4 C-Atomen, ableitenden Sulfonierungsprodukte, sowie die durch formale Verseifung
aus diesen hervorgehenden Sulfofettsäuren. Zu den einsetzbaren Aniontensiden sind
auch die Salze von Sulfobernsteinsäureestern zu rechnen, die auch als Alkylsulfosuccinate
oder Dialkylsulfosuccinate bezeichnet werden, und die Monoester oder Diester der Sulfobernsteinsäure
mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen
darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C
8- bis C
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen ethoxylierten Fettalkoholrest, der für sich betrachtet ein nichtionisches
Tenside darstellt. Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich
von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders
bevorzugt. Als weiteres synthetisches Aniontensid kommt Alkylbenzolsulfonat in Frage.
[0020] Eine weitere Ausführungsform der Mittel umfasst die Anwesenheit von nichtionischem
Tensid, ausgewählt aus Fettalkylpolyglykosiden, Fettalkylpolyalkoxylaten, insbesondere
-ethoxylaten und/oder -propoxylaten, Fettsäurepolyhydroxyamiden und/oder Ethoxylierungs-und/oder
Propoxylierungsprodukten von Fettalkylaminen, vicinalen Diolen, Fettsäurealkylestern
und/oder Fettsäureamiden sowie deren Mischungen, insbesondere in einer Menge im Bereich
von 2 Gew.-% bis 25 Gew.-%.
[0021] Zu den in Frage kommenden nichtionischen Tensiden gehören die Alkoxylate, insbesondere
die Ethoxylate und/oder Propoxylate von gesättigten oder ein- bis mehrfach ungesättigten
linearen oder verzweigtkettigen Alkoholen mit 10 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12
bis 18 C-Atomen. Der Alkoxylierungsgrad der Alkohole liegt dabei in der Regel zwischen
1 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10. Sie können in bekannter Weise durch Umsetzung
der entsprechenden Alkohole mit den entsprechenden Alkylenoxiden hergestellt werden.
Geeignet sind insbesondere die Derivate der Fettalkohole, obwohl auch deren verzweigtkettige
Isomere, insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Alkoxylate
eingesetzt werden können. Brauchbar sind demgemäß die Alkoxylate, insbesondere die
Ethoxylate, primärer Alkohole mit linearen, insbesondere Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-
oder Octadecyl-Resten sowie deren Gemische. Außerdem sind entsprechende Alkoxylierungsprodukte
von Alkylaminen, vicinalen Diolen und Carbonsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils
den genannten Alkoholen entsprechen, verwendbar. Darüber hinaus kommen die Ethylenoxid-
und/oder Propylenoxid-Insertionsprodukte von Fettsäurealkylestern sowie Fettsäurepolyhydroxyamide
in Betracht. Zur Einarbeitung in die erfindungsgemäßen Mittel geeignete sogenannte
Alkylpolyglykoside sind Verbindungen der allgemeinen Formel (G)
n-OR
12, in der R
12 einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, G eine Glykoseeinheit und n
eine Zahl zwischen 1 und 10 bedeuten. Bei der Glykosidkomponente (G)
n handelt es sich um Oligo- oder Polymere aus natürlich vorkommenden Aldose- oder Ketose-Monomeren,
zu denen insbesondere Glucose, Mannose, Fruktose, Galaktose, Talose, Gulose, Altrose,
Allose, Idose, Ribose, Arabinose, Xylose und Lyxose gehören. Die aus derartigen glykosidisch
verknüpften Monomeren bestehenden Oligomere werden außer durch die Art der in ihnen
enthaltenen Zucker durch deren Anzahl, den sogenannten Oligomerisierungsgrad, charakterisiert.
Der Oligomerisierungsgrad n nimmt als analytisch zu ermittelnde Größe im allgemeinen
gebrochene Zahlenwerte an; er liegt bei Werten zwischen 1 und 10, bei den vorzugsweise
eingesetzten Glykosiden unter einem Wert von 1,5, insbesondere zwischen 1,2 und 1,4.
Bevorzugter Monomer-Baustein ist wegen der guten Verfügbarkeit Glucose. Der Alkyl-
oder Alkenylteil R
12 der Glykoside stammt bevorzugt ebenfalls aus leicht zugänglichen Derivaten nachwachsender
Rohstoffe, insbesondere aus Fettalkoholen, obwohl auch deren verzweigtkettige Isomere,
insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Glykoside eingesetzt
werden können. Brauchbar sind demgemäß insbesondere die primären Alkohole mit linearen
Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylresten sowie deren
Gemische. Besonders bevorzugte Alkylglykoside enthalten einen Kokosfettalkylrest,
das heißt Mischungen mit im wesentlichen R
12=Dodecyl und R
12=Tetradecyl.
[0022] Nichtionisches Tensid ist in den Mitteln vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-% bis
30 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 25 Gew.-% enthalten, wobei Mengen im oberen
Teil dieses Bereiches eher in flüssigen Mitteln anzutreffen sind und teilchenförmige
Mittel vorzugsweise eher geringere Mengen von bis zu 5 Gew.-% enthalten.
[0023] Als weitere fakultative tensidische Inhaltsstoffe kommen Seifen in Betracht, wobei
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure
oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäuregemischen, zum Beispiel Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifen geeignet sind. Insbesondere sind
solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% aus gesättigten C
12-C
18-Fettsäureseifen und zu bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Vorzugsweise
ist Seife in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% enthalten. Insbesondere in flüssigen
Mitteln, welche einen erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoff enthalten, können jedoch
auch höhere Seifenmengen von in der Regel bis zu 20 Gew.-% enthalten sein.
[0024] Gewünschtenfalls können die Mittel auch Betaine und/oder kationische Tenside enthalten,
die - falls vorhanden - vorzugsweise in Mengen von 0,5 Gew.-% bis 7 Gew.-% eingesetzt
werden. Unter diesen sind Esterquats besonders bevorzugt.
[0025] Die Mittel können gewünschtenfalls Bleichmittel auf Persauerstoffbasis, insbesondere
in Mengen im Bereich von 5 Gew.-% bis 70 Gew.-%, sowie gegebenenfalls Bleichaktivator,
insbesondere in Mengen im Bereich von 2 Gew.-% bis 10 Gew.-%, enthalten. Die in Betracht
kommenden Bleichmittel sind vorzugsweise die in Waschmitteln in der Regel verwendeten
Persauerstoffverbindungen wie Percarbonsäuren, beispielsweise Dodecandipersäure oder
Phthaloylaminoperoxicapronsäure, Wasserstoffperoxid, Alkaliperborat, das als Tetra-
oder Monohydrat vorliegen kann, Percarbonat, Perpyrophosphat und Persilikat, die in
der Regel als Alkalisalze, insbesondere als Natriumsalze, vorliegen. Derartige Bleichmittel
sind in Waschmitteln, welche ein erfindungsgemäß verwendetes Weizenproteinhydrolysat
enthalten, vorzugsweise in Mengen bis zu 25 Gew.-%, insbesondere bis zu 15 Gew.-%
und besonders bevorzugt von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel,
vorhanden, wobei insbesondere Percarbonat zum Einsatz kommt. Die fakultativ vorhandene
Komponente der Bleichaktivatoren umfasst die üblicherweise verwendeten N- oder O-Acylverbindungen,
beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin,
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine,
Hydrazide, Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem
Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester, insbesondere
Natriumisononanoyl-phenolsulfonat, und acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose,
sowie kationische Nitrilderivate wie Trimethylammoniumacetonitril-Salze. Die Bleichaktivatoren
können zur Vermeidung der Wechselwirkung mit den Persauerstoffverbindungen bei der
Lagerung in bekannter Weise mit Hüllsubstanzen überzogen und/oder granuliert worden
sein, wobei mit Hilfe von Carboxymethylcellulose granuliertes Tetraacetylethylendiamin
mit mittleren Korngrößen von 0,01 mm bis 0,8 mm, granuliertes 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin,
und/oder in Teilchenform konfektioniertes Trialkylammoniumacetonitril besonders bevorzugt
ist. In Waschmitteln sind derartige Bleichaktivatoren vorzugsweise in Mengen bis zu
8 Gew.-%, insbesondere von 2 Gew.-% bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel,
enthalten.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform enthält das Mittel wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen
Builder, insbesondere ausgewählt aus Alkalialumosilikat, kristallinem Alkalisilikat
mit Modul über 1, monomerem Polycarboxylat, polymerem Polycarboxylat und deren Mischungen,
insbesondere in Mengen im Bereich von 2,5 Gew.-% bis 60 Gew.-%.
[0027] Zu den wasserlöslichen organischen Buildersubstanzen gehören insbesondere solche
aus der Klasse der Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren,
sowie der polymeren (Poly-)carbonsäuren, insbesondere die durch Oxidation von Polysacchariden
zugänglichen Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren
und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer Substanzen
ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können. Die relative Molekülmasse
der Homopolymeren ungesättigter Carbonsäuren liegt im allgemeinen zwischen 5000 g/mol
und 200000 g/mol, die der Copolymeren zwischen 2000 g/mol und 200000 g/mol, vorzugsweise
50000 g/mol bis 120000 g/mol, bezogen auf freie Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer
weist eine relative Molekülmasse von 50000 g/mol bis 100000 g/mol auf. Geeignete,
wenn auch weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure
oder Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen
und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche
organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere
zwei Carbonsäuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/oder
ein Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure Monomer
oder dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth-)acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
oder dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei
60 Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acrylat, besonders bevorzugt Acrylsäure und/oder Acrylat, und Maleinsäure und/oder
Maleinat sowie 5 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol
und/oder Vinylacetat. Ganz besonders bevorzugt sind dabei Terpolymere, in denen das
Gewichtsverhältnis (Meth)acrylsäure und/oder (Meth)acrylat zu Maleinsäure und/oder
Maleat zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1
und 2,5:1 liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf
die Säuren bezogen. Das zweite saure Monomer oder dessen Salz kann auch ein Derivat
einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit
einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Benzol-Derivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure und/oder (Meth)acrylat, besonders
bevorzugt Acrylsäure und/oder Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 Gew.-%
bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure und/oder Methallylsulfonat und als drittes Monomer
15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind, besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in dem Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative Molekülmasse zwischen
1000 g/mol und 200000 g/mol, vorzugsweise zwischen 2000 g/mol und 50000 g/mol und
insbesondere zwischen 3000 g/mol und 10000 g/mol auf. Sie können, insbesondere zur
Herstellung flüssiger Mittel, in Form wässriger Lösungen, vorzugsweise in Form 30-
bis 50-gewichtsprozentiger wässriger Lösungen eingesetzt werden. Alle genannten Polycarbonsäuren
werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze, insbesondere ihre Alkalisalze,
eingesetzt.
[0028] Derartige organische Buildersubstanzen sind vorzugsweise in Mengen bis zu 40 Gew.-%,
insbesondere bis zu 25 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-% enthalten.
Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder flüssigen,
insbesondere wasserhaltigen, Mitteln eingesetzt.
[0029] Als wasserunlösliche, wasserdispergierbare anorganische Buildermaterialien werden
insbesondere kristalline oder amorphe Alkalialumosilikate, in Mengen von bis zu 50
Gew.-%, vorzugsweise nicht über 40 Gew.-% und in flüssigen Mitteln insbesondere von
1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, eingesetzt. Unter diesen sind die kristallinen Alumosilikate
in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith NaA und gegebenenfalls NaX, bevorzugt.
Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen
Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate weisen insbesondere keine Teilchen mit
einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus
Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben
der deutschen Patentschrift
DE 24 12 837 bestimmt werden kann, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm. Geeignete
Substitute oder Teilsubstitute für das genannte Alumosilikat sind kristalline Alkalisilikate,
die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können. Die in den Mitteln
als Gerüststoffe brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis
von Alkalioxid zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Derartige amorphe Alkalisilikate sind beispielsweise unter dem
Namen Portil® im Handel erhältlich. Solche mit einem molaren Verhältnis Na
2O:Si
2 von 1:1,9 bis 1:2,8 werden im Rahmen der Herstellung bevorzugt als Feststoff und
nicht in Form einer Lösung zugegeben. Als kristalline Silikate, die allein oder im
Gemisch mit amorphen Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate
der allgemeinen Formel Na
2Si
xO
2x+1 · yH
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl
von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte
2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisilikate (Na
2Si
2O
5·yH
2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie
kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl
von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können in den hierin beschriebenen Mitteln eingesetzt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel wird ein kristallines
Natriumschichtsilikat mit einem Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und
Soda hergestellt werden kann. Kristalline Natriumsilikate mit einem Modul im Bereich
von 1,9 bis 3,5, werden in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform von Waschmitteln
eingesetzt. Deren Gehalt an Alkalisilikaten beträgt vorzugsweise 1 Gew.-% bis 50 Gew.-%
und insbesondere 5 Gew.-% bis 35 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz. Falls
als zusätzliche Buildersubstanz auch Alkalialumosilikat, insbesondere Zeolith, vorhanden
ist, beträgt der Gehalt an Alkalisilikat vorzugsweise 1 Gew.-% bis 15 Gew.-% und insbesondere
2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz. Das Gewichtsverhältnis
Alumosilikat zu Silikat, jeweils bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanzen, beträgt
dann vorzugsweise 4:1 bis 10:1. In Mitteln, die sowohl amorphe als auch kristalline
Alkalisilikate enthalten, beträgt das Gewichtsverhältnis von amorphem Alkalisilikat
zu kristallinem Alkalisilikat vorzugsweise 1:2 bis 2:1 und insbesondere 1:1 bis 2:1.
[0030] Zusätzlich zum genannten anorganischen Builder können weitere wasserlösliche oder
wasserunlösliche anorganische Substanzen in den Mitteln mit diesem zusammen verwendet
oder in erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, enthalten sein. Geeignet sind
in diesem Zusammenhang die Alkalicarbonate, Alkalihydrogencarbonate und Alkalisulfate
sowie deren Gemische. Derartiges zusätzliches anorganisches Material kann in Mengen
bis zu 70 Gew.-% vorhanden sein.
[0031] Zusätzlich können die Mittel weitere in Wasch-, Wäschenachbehandlungs-, Wäschepflege-
oder Reinigungsmitteln übliche Bestandteile enthalten. Zu diesen fakultativen Bestandteilen
gehören insbesondere Enzyme, Enzymstabilisatoren, Komplexbildner für Schwermetalle,
Gerüststoffe, Bleichmittel, Builder, Elektrolyte, nichtwässrige Lösungsmittel, pH-Stellmittel,
Geruchsabsorber, desodorierende Substanzen, Parfüm, Parfümträger, Fluoreszenzmittel,
Farbstoffe, Hydrotrope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren,
Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle
Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren,
Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell-
und Schiebefestmittel, weichmachende Komponenten sowie UV-Absorber.
[0032] Lösungsmittel, die insbesondere bei flüssigen Mitteln eingesetzt werden können, sind
neben Wasser vorzugsweise solche nichtwässrigen Lösungsmittel, die wassermischbar
sind. Zu diesen gehören die niederen Alkohole, beispielsweise Ethanol, Propanol, iso-Propanol,
und die isomeren Butanole, Glycerin, niedere Glykole, beispielsweise Ethylen- und
Propylenglykol, und die aus den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether.
[0033] Gegebenenfalls anwesende Enzyme werden vorzugsweise aus der Gruppe umfassend Protease,
Amylase, Lipase, Cellulase, Hemicellulase, Oxidase, Peroxidase, Pektinase und Mischungen
aus diesen ausgewählt. In erster Linie kommt aus Mikroorganismen, wie Bakterien oder
Pilzen, gewonnene Protease in Frage. Sie kann in bekannter Weise durch Fermentationsprozesse
aus geeigneten Mikroorganismen gewonnen werden. Proteasen sind im Handel beispielsweise
unter den Namen BLAP®, Savinase®, Esperase®, Maxatase®, Optimase®, Alcalase®, Durazym®
oder Maxapem® erhältlich. Die einsetzbare Lipase kann beispielsweise aus Humicola
lanuginosa, aus Bacillus-Arten, aus Pseudomonas-Arten, aus Fusarium-Arten, aus Rhizopus-Arten
oder aus Aspergillus-Arten gewonnen werden. Geeignete Lipasen sind beispielsweise
unter den Namen Lipolase®, Lipozym®, Lipomax®, Lipex®, Amano®-Lipase, Toyo-Jozo®-Lipase,
Meito®-Lipase und Diosynth®-Lipase im Handel erhältlich. Geeignete Amylasen sind beispielsweise
unter den Namen Maxamyl®, Termamyl®, Duramyl® und Purafect® OxAm handelsüblich. Die
einsetzbare Cellulase kann ein aus Bakterien oder Pilzen gewinnbares Enzym sein, welches
ein pH-Optimum vorzugsweise im schwach sauren bis schwach alkalischen Bereich von
6 bis 9,5 aufweist. Derartige Cellulasen sind unter den Namen Celluzyme®, Carezyme®
und Ecostone® handelsüblich. Geeignete Pektinasen sind beispielsweise unter den Namen
Gamanase®, Pektinex AR®, X-Pect® oder Pectaway® von Novozymes, unter dem Namen Rohapect
UF®, Rohapect TPL®, Rohapect PTE100®, Rohapect MPE®, Rohapect MA plus HC, Rohapect
DA12L®, Rohapect 10L®, Rohapect B1L® von AB Enzymes und unter dem Namen Pyrolase®
von Diversa Corp., San Diego, CA, USA erhältlich.
[0034] Zu den gegebenenfalls, insbesondere in flüssigen Mitteln vorhandenen üblichen Enzymstabilisatoren
gehören Aminoalkohole, beispielsweise Mono-, Di-, Triethanol- und -propanolamin und
deren Mischungen, niedere Carbonsäuren, Borsäure, Alkaliborate, Borsäure-Carbonsäure-Kombinationen,
Borsäureester, Boronsäurederivate, Calciumsalze, beispielsweise Ca-Ameisensäure-Kombination,
Magnesiumsalze, und/oder schwefelhaltige Reduktionsmittel.
[0035] Zu den geeigneten Schauminhibitoren gehören langkettige Seifen, insbesondere Behenseife,
Fettsäureamide, Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse, Organopolysiloxane und deren
Gemische, die darüberhinaus mikrofeine, gegebenenfalls silanierte oder anderweitig
hydrophobierte Kieselsäure enthalten können. Zum Einsatz in partikelförmigen Mitteln
sind derartige Schauminhibitoren vorzugsweise an granulare, wasserlösliche Trägersubstanzen
gebunden.
[0036] Zu den bekanntlich polyesteraktiven schmutzablösevermögenden Polymeren gehören Copolyester
aus Dicarbonsäuren, beispielsweise Adipinsäure, Phthalsäure oder Terephthalsäure,
Diolen, beispielsweise Ethylenglykol oder Propylenglykol, und Polydiolen, beispielsweise
Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol. Zu den bevorzugt eingesetzten schmutzablösevermögenden
Polyestern gehören solche Verbindungen, die formal durch Veresterung zweier Monomerteile
zugänglich sind, wobei das erste Monomer eine Dicarbonsäure HOOC-Ph-COOH und das zweite
Monomer ein Diol HO-(CHR
11-)
aOH, das auch als polymeres Diol H-(O-(CHR
11-)
a)
bOH vorliegen kann, ist. Darin bedeutet Ph einen o-, m- oder p-Phenylenrest, der 1
bis 4 Substituenten, ausgewählt aus Alkylresten mit 1 bis 22 C-Atomen, Sulfonsäuregruppen,
Carboxylgruppen und deren Mischungen, tragen kann, R
11 Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen und deren Mischungen, a eine Zahl
von 2 bis 6 und b eine Zahl von 1 bis 300. Vorzugsweise liegen in den aus diesen erhältlichen
Polyestern sowohl Monomerdioleinheiten -O-(CHR
11-)
aO- als auch Polymerdioleinheiten -(O-(CHR
11-)
a)
bO- vor. Das molare Verhältnis von Monomerdioleinheiten zu Polymerdioleinheiten beträgt
vorzugsweise 100:1 bis 1:100, insbesondere 10:1 bis 1:10. In den Polymerdioleinheiten
liegt der Polymerisationsgrad b vorzugsweise im Bereich von 4 bis 200, insbesondere
von 12 bis 140. Das Molekulargewicht oder das mittlere Molekulargewicht oder das Maximum
der Molekulargewichtsverteilung bevorzugter schmutzablösevermögender Polyester liegt
im Bereich von 250 g/mol bis 100000 g/mol, insbesondere von 500 g/mol bis 50000 g/mol.
Die dem Rest Ph zugrundeliegende Säure wird vorzugsweise aus Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Phthalsäure, Trimellithsäure, Mellithsäure, den Isomeren der Sulfophthalsäure, Sulfoisophthalsäure
und Sulfoterephthalsäure sowie deren Gemischen ausgewählt. Sofern deren Säuregruppen
nicht Teil der Esterbindungen im Polymer sind, liegen sie vorzugsweise in Salzform,
insbesondere als Alkali- oder Ammoniumsalz vor. Unter diesen sind die Natrium- und
Kaliumsalze besonders bevorzugt. Gewünschtenfalls können statt des Monomers HOOC-Ph-COOH
geringe Anteile, insbesondere nicht mehr als 10 Mol-% bezogen auf den Anteil an Ph
mit der oben gegebenen Bedeutung, anderer Säuren, die mindestens zwei Carboxylgruppen
aufweisen, im schmutzablösevermögenden Polyester enthalten sein. Zu diesen gehören
beispielsweise Alkylen- und Alkenylendicarbonsäuren wie Malonsäure, Bernsteinsäure,
Fumarsäure, Maleinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure
und Sebacinsäure. Zu den bevorzugten Diolen HO-(CHR
11-)
aOH gehören solche, in denen R
11 Wasserstoff und a eine Zahl von 2 bis 6 ist, und solche, in denen a den Wert 2 aufweist
und R
11 unter Wasserstoff und den Alkylresten mit 1 bis 10, insbesondere 1 bis 3 C-Atomen
ausgewählt wird. Unter den letztgenannten Diolen sind solche der Formel HO-CH
2-CHR
11-OH, in der R
11 die obengenannte Bedeutung besitzt, besonders bevorzugt. Beispiele für Diolkomponenten
sind Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol, 1,2-Decandiol, 1,2-Dodecandiol und Neopentylglykol.
Besonders bevorzugt unter den polymeren Diolen ist Polyethylenglykol mit einer mittleren
Molmasse im Bereich von 1000 g/mol bis 6000 g/mol. Gewünschtenfalls können die Polyester
auch endgruppenverschlossen sein, wobei als Endgruppen Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen
und Ester von Monocarbonsäuren in Frage kommen. Den über Esterbindungen gebundenen
Endgruppen können Alkyl-, Alkenyl- und Arylmonocarbonsäuren mit 5 bis 32 C-Atomen,
insbesondere 5 bis 18 C-Atomen, zugrunde liegen. Zu diesen gehören Valeriansäure,
Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Undecensäure,
Laurinsäure, Lauroleinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Myristoleinsäure, Pentadecansäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Petroselinsäure, Petroselaidinsäure, Ölsäure, Linolsäure,
Linolaidinsäure, Linolensäure, Eläostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Arachidonsäure,
Behensäure, Erucasäure, Brassidinsäure, Clupanodonsäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure,
Melissinsäure, Benzoesäure, die 1 bis 5 Substituenten mit insgesamt bis zu 25 C-Atomen,
insbesondere 1 bis 12 C-Atomen tragen kann, beispielsweise tert.-Butylbenzoesäure.
Den Endgruppen können auch Hydroxymonocarbonsäuren mit 5 bis 22 C-Atomen zugrunde
liegen, zu denen beispielsweise Hydroxyvaleriansäure, Hydroxycapronsäure, Ricinolsäure,
deren Hydrierungsprodukt Hydroxystearinsäure sowie o-, m- und p-Hydroxybenzoesäure
gehören. Die Hydroxymonocarbonsäuren können ihrerseits über ihre Hydroxylgruppe und
ihre Carboxylgruppe miteinander verbunden sein und damit mehrfach in einer Endgruppe
vorliegen. Vorzugsweise liegt die Anzahl der Hydroxymonocarbonsäureeinheiten pro Endgruppe,
das heißt ihr Oligomerisierungsgrad, im Bereich von 1 bis 50, insbesondere von 1 bis
10. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden Polymere aus Ethylenterephthalat
und Polyethylenoxid-terephthalat, in denen die Polyethylenglykol-Einheiten Molgewichte
von 750 g/mol bis 5000 g/mol aufweisen und das Molverhältnis von Ethylenterephthalat
zu Polyethylenoxid-terephthalat 50:50 bis 90:10 beträgt, in Kombination mit einem
erfindungswesentlichen Wirkstoff verwendet. Die schmutzablösevermögenden Polymere
sind vorzugsweise wasserlöslich, wobei unter dem Begriff "wasserlöslich" eine Löslichkeit
von mindestens 0,01 g, vorzugsweise mindestens 0,1 g des Polymers pro Liter Wasser
bei Raumtemperatur und pH 8 verstanden werden soll. Bevorzugt eingesetzte Polymere
weisen unter diesen Bedingungen jedoch eine Löslichkeit von mindestens 1 g pro Liter,
insbesondere mindestens 10 g pro Liter auf.
[0037] In einer Ausführungsform der Erfindung können insbesondere die als Nachbehandlungsmittel
zum Einsatz kommenden Wäschepflegemittel zusätzliche Weichmacherkomponenten, vorzugsweise
Kationtenside, enthalten. Beispiele für gewebeweichmachende Komponenten sind quartäre
Ammoniumverbindungen, kationische Polymere und Emulgatoren, wie sie in Haarpflegemitteln
und auch in Mitteln zur Textilavivage eingesetzt werden.
[0038] Geeignete Beispiele sind quartäre Ammoniumverbindungen der Formeln (II) und (III),

wobei in (II) R und R
1 für einen acyclischen Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, R
2 für einen gesättigten C
1-C
4 Alkyl- oder Hydroxyalkylrest steht, R
3 entweder gleich R, R
1 oder R
2 ist oder für einen aromatischen Rest steht. X
- steht entweder für ein Halogenid-, Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation
sowie Mischungen aus diesen. Beispiele für kationische Verbindungen der Formel (II)
sind Didecyldimethylammoniumchlorid, Ditalgdimethylammoniumchlorid oder Dihexadecylammoniumchlorid.
[0039] Verbindungen der Formel (III) sind sogenannte Esterquats. Esterquats zeichnen sich
durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus und sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt. Hierbei steht R
4 für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder
3 Doppelbindungen; R
5 steht für H, OH oder O(CO)R
7, R
6 steht unabhängig von R
5 für H, OH oder O(CO)R
8, wobei R
7 und R
8 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. m, n und p können jeweils unabhängig voneinander
den Wert 1, 2 oder 3 haben. X
- kann entweder ein Halogenid-, Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie
Mischungen aus diesen sein. Bevorzugt sind Verbindungen, die für R
5 die Gruppe O(CO)R
7 und für R
4 und R
7 Alkylreste mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen enthalten. Besonders bevorzugt sind Verbindungen,
bei denen R
6 zudem für OH steht. Beispiele für Verbindungen der Formel (III) sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyl-oxyethyl)ammonium-methosulfat,
Bis-(palmitoyl)-ethyl-hydroxyethyl-methyl-ammonium-methosulfat oder Methyl-N,N-bis(acyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-methosulfat.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsformen enthalten die Mittel die zusätzlichen Weichmacherkomponenten
in Mengen bis zu 35 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 0,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere von 1 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
gesamte Mittel.
[0041] Zusätzlich zu den vorgenannten Komponenten können die Mittel Perlglanzmittel enthalten.
Perlglanzmittel verleihen den Textilien einen zusätzlichen Glanz und werden daher
vorzugsweise in Feinwaschmitteln eingesetzt. Als Perlglanzmittel kommen beispielsweise
in Frage: Alkylenglycolester; Fettsäurealkanolamide; Partialglyceride; Ester von mehrwertigen,
gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen;
Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und
Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen; Ringöffnungsprodukte
von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen, Fettsäuren und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen und
2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
[0042] Weiterhin können flüssige Mittel zusätzlich Verdicker enthalten. Zur Erhöhung der
Verbraucherakzeptanz hat sich der Einsatz von Verdickungsmitteln insbesondere bei
gelförmigen Flüssigwaschmitteln bewährt. Aus der Natur stammende Polymere, die als
Verdickungsmittel Verwendung finden können, sind beispielsweise Agar-Agar, Carrageen,
Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl,
Stärke, Dextrine, Gelatine und Casein, Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose
Hydroxyethyl- und -propylcellulose, und polymere Polysaccharid-Verdickungsmittel wie
Xanthan; daneben kommen auch vollsynthetische Polymere wie Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen,
Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide und Polyurethane
in Frage. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Textilpflegemittel
Verdicker, vorzugsweise in Mengen von bis zu 10 Gew.-%, besonders bevorzugt bis zu
5 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.
[0043] Weiterhin können die Mittel zusätzlich Geruchsabsorber und/oder Farbübertragungsinhibitoren
enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel gegebenenfalls
0,1 Gew.-% bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 Gew.-% bis 1 Gew.-% Farbübertragungsinhibitor,
der in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ein Polymer aus Vinylpyrrolidon,
Vinylimidazol, Vinylpyridin-N-Oxid oder ein Copolymer aus diesen ist. Brauchbar sind
sowohl beispielsweise Polyvinylpyrrolidone mit Molgewichten von 15 000 bis 50 000
wie auch Polyvinylpyrrolidone mit Molgewichten über 1 000 000, insbesondere von 1
500 000 bis 4 000 000, N-Vinylimidazol/N-Vinylpyrrolidon-Copolymere, Polyvinyloxazolidone,
Copolymere auf Basis von Vinylmonomeren und Carbonsäureamiden, pyrrolidongruppenhaltige
Polyester und Polyamide, gepfropfte Polyamidoamine, Polyamin-N-Oxid-Polymere, Polyvinylalkohole
und Copolymere auf Basis von Acrylamidoalkenylsulfonsäuren. Eingesetzt werden können
aber auch enzymatische Systeme, umfassend eine Peroxidase und Wasserstoffperoxid beziehungsweise
eine in Wasser Wasserstoffperoxid-liefernde Substanz. Der Zusatz einer Mediatorverbindung
für die Peroxidase, zum Beispiel eines Acetosyringons, eines Phenolderivats oder eines
Phenotiazins oder Phenoxazins, ist in diesem Fall bevorzugt, wobei auch zusätzlich
noch oben genannte polymere Farbübertragungsinhibitorwirkstoffe eingesetzt werden
können. Polyvinylpyrrolidon weist zum Einsatz in erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise
eine durchschnittliche Molmasse im Bereich von 10 000 bis 60 000, insbesondere im
Bereich von 25 000 bis 50 000 auf. Unter den Copolymeren sind solche aus Vinylpyrrolidon
und Vinylimidazol im Molverhältnis 5:1 bis 1:1 mit einer durchschnittlichen Molmasse
im Bereich von 5 000 bis 50 000, insbesondere 10 000 bis 20 000 bevorzugt.
[0044] Bevorzugte desodorierende Substanzen sind Metallsalze einer unverzweigten oder verzweigten,
ungesättigten oder gesättigten, ein- oder mehrfach hydroxylierten Fettsäure mit mindestens
16 Kohlenstoffatomen und/oder einer Harzsäure mit Ausnahme der Alkalimetallsalze sowie
beliebige Mischungen hiervon. Eine besonders bevorzugte unverzweigte oder verzweigte,
ungesättigte oder gesättigte, ein- oder mehrfach hydroxylierte Fettsäure mit mindestens
16 Kohlenstoffatomen ist die Ricinolsäure. Eine besonders bevorzugte Harzsäure ist
die Abietinsäure. Bevorzugte Metalle sind die Übergangsmetalle und die Lanthanoide,
insbesondere die Übergangsmetalle der Gruppen VIIIa, Ib und IIb des Periodensystems
sowie Lanthan, Cer und Neodym, besonders bevorzugt Cobalt, Nickel, Kupfer und Zink,
äußerst bevorzugt Zink. Die Cobalt-, Nickel- sowie Kupfersalze und die Zinksalze sind
zwar ähnlich wirksam, aus toxikologischen Gründen sind die Zinksalze jedoch zu bevorzugen.
Als vorteilhaft und daher besonders bevorzugt als desodorierende Substanzen einzusetzen
sind ein oder mehrere Metallsalze der Ricinolsäure und/oder der Abietinsäure, vorzugsweise
Zinkricinoleat und/oder Zinkabietat, insbesondere Zinkricinoleat. Als weitere geeignete
desodorierende Substanzen erweisen sich im Sinne der Erfindung ebenfalls Cyclodextrine,
sowie Mischungen der vorgenannten Metallsalze mit Cyclodextrin, bevorzugt in einem
Gewichtsverhältnis von 1:10 bis 10:1, besonders bevorzugt von 1:5 bis 5:1 und insbesondere
von 1:3 bis 3:1. Der Begriff "Cyclodextrin" beinhaltet dabei alle bekannten Cyclodextrine,
d.h. sowohl unsubstituierte Cyclodextrine mit 6 bis 12 Glucoseeinheiten, insbesondere
alpha-, beta- und gamma-Cyclodextrine als auch deren Mischungen und/oder deren Derivate
und/oder deren Mischungen.
[0045] Flüssige oder pastöse Mittel in Form von übliche Lösungsmittel, insbesondere Wasser,
enthaltenden Lösungen werden in der Regel durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe,
die in Substanz oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden können,
hergestellt.
[0046] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegen die Mittel, vorzugsweise in
flüssiger Form, als Portion in einer ganz oder teilweise wasserlöslichen Umhüllung
vor. Die Portionierung erleichtert dem Verbraucher die Dosierbarkeit.
[0047] Die Mittel können dabei beispielsweise in Folienbeutel eingepackt vorliegen. Beutelverpackungen
aus wasserlöslicher Folie machen ein Aufreißen der Verpackung durch den Verbraucher
unnötig. Auf diese Weise ist ein bequemes Dosieren einer einzelnen, für einen Waschgang
bemessenen Portion durch Einlegen des Beutels direkt in die Waschmaschine oder durch
Einwerfen des Beutels in eine bestimmte Menge Wasser, beispielsweise in einem Eimer,
einer Schüssel oder im Handwaschbecken, möglich. Der die Waschportion umgebende Folienbeutel
löst sich bei Erreichen einer bestimmten Temperatur rückstandsfrei auf.
[0048] Im Stand der Technik existieren zahlreiche Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher
Waschmittelportionen, die grundsätzlich auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung
brauchbar sind. Bekannteste Verfahren sind dabei die Schlauchfolienverfahren mit horizontalen
und vertikalen Siegelnähten. Weiterhin geeignet zur Herstellung von Folienbeuteln
oder auch formstabilen Waschmittelportionen ist das Thermoformverfahren (Tiefziehverfahren).
Die wasserlöslichen Umhüllungen müssen allerdings nicht zwangsläufig aus einem Folienmaterial
bestehen, sondern können auch formstabile Behältnisse darstellen, die beispielsweise
mittels eines Spritzgussverfahrens erhalten werden können.
[0049] Weiterhin sind Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Kapseln aus Polyvinylalkohol
oder Gelatine bekannt, die prinzipiell die Möglichkeit bieten, Kapseln mit einem hohen
Befüllgrad bereitzustellen. Die Verfahren beruhen darauf, dass in eine formgebende
Kavität das wasserlösliche Polymer eingeführt wird. Das Befüllen und Versiegeln der
Kapseln erfolgt entweder synchron oder in nacheinander folgenden Schritten, wobei
im letzteren Fall die Befüllung der Kapseln durch eine kleine Öffnung erfolgt. Die
Befüllung der Kapseln erfolgt dabei beispielsweise durch einen Befüllkeil, der oberhalb
von zwei sich gegeneinander drehenden Trommeln, die auf ihrer Oberfläche Kugelhalbschalen
aufweisen, angeordnet ist. Die Trommeln führen Polymerbänder, die die Kugelhalbschalenkavitäten
bedecken. An den Positionen an denen das Polymerband der einen Trommel mit dem Polymerband
der gegenüberliegenden Trommel zusammentrifft findet eine Versiegelung statt. Parallel
dazu wird das Befüllgut in die sich ausbildende Kapsel injiziert, wobei der Injektionsdruck
der Befüllflüssigkeit die Polymerbänder in die Kugelhalbschalenkavitäten presst. Ein
Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Kapseln, bei dem zunächst die Befüllung
und anschließend die Versiegelung erfolgt, basiert auf dem sogenannten Bottle-Pack
®-Verfahren. Hierbei wird ein schlauchartiger Vorformling in eine zweiteilige Kavität
geführt. Die Kavität wird geschlossen, wobei der untere Schlauchabschnitt versiegelt
wird, anschließend wird der Schlauch aufgeblasen zur Ausbildung der Kapselform in
der Kavität, befüllt und abschließend versiegelt.
[0050] Das für die Herstellung der wasserlöslichen Portion verwendete Hüllmaterial ist vorzugsweise
ein wasserlöslicher polymerer Thermoplast, besonders bevorzugt ausgewählt aus der
Gruppe (gegebenenfalls teilweise acetalisierter) Polyvinylalkohol, Polyvinylalkohol-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenoxid, Gelatine, Cellulose und deren Derivate, Stärke
und deren Derivate, Blends und Verbünde, anorganische Salze und Mischungen der genannten
Materialien, vorzugsweise Hydroxypropylmethylcellulose und/oder Polyvinylalkohol-Blends.
Polyvinylalkohole sind kommerziell verfügbar, beispielsweise unter dem Warenzeichen
Mowiol
® (Clariant). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Polyvinylalkohole
sind beispielsweise Mowiol
® 3-83, Mowiol
® 4-88, Mowiol
® 5-88, Mowiol
® 8-88 sowie Clariant L648. Das zur Herstellung der Portion verwendete wasserlösliche
Thermoplast kann zusätzlich gegebenenfalls Polymere ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
Acrylsäure-haltige Polymere, Polyacrylamide, Oxazolin-Polymere, Polystyrolsulfonate,
Polyurethane, Polyester, Polyether und/oder Mischungen der vorstehenden Polymere,
aufweisen. Bevorzugt ist, wenn das verwendete wasserlösliche Thermoplast einen Polyvinylalkohol
umfasst, dessen Hydrolysegrad 70 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 80 bis 90 Mol-%, besonders
bevorzugt 81 bis 89 Mol-% und insbesondere 82 bis 88 Mol-% ausmacht. Weiter bevorzugt
ist, dass das verwendete wasserlösliche Thermoplast einen Polyvinylalkohol umfasst,
dessen Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 100.000 gmol
-1, vorzugsweise von 11.000 bis 90.000 gmol
-1, besonders bevorzugt von 12.000 bis 80.000 gmol
-1 und insbesondere von 13.000 bis 70.000 gmol
-1 liegt. Weiterhin bevorzugt ist, wenn die Thermoplaste in Mengen von mindestens 50
Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt von mindestens
80 Gew.-% und insbesondere von mindestens 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht
des wasserlöslichen polymeren Thermoplasts, vorliegt.
Beispiele
Beispiel 1: Einsatz von Weizenproteinhydrolysat im Waschschritt
[0051] Textilproben aus Baumwolle (Equest Jersey, türkis, 20 cm x 20 cm) wurden für 30 min
bei 30°C mit einer wässrigen Waschflotte, enthaltend 4,11 g/l eines proteinhydrolysatfreien
Waschmittels V1, oder enthaltend die gleiche Menge des gleichen Waschmittels und (0,25
g/l oder 2,5 g/l) Weizenproteinhydrolysat (Coltide Radiance®) gewaschen, anschließend
4 mal jeweils 30 Sekunden lang mit Wasser gespült, in einer Schleuder (Innendurchmesser
24 cm) bei 1400 Upm 10 Minuten lang geschleudert und in einem Umlufttrockenschrank
bei 100°C bis zur Gewichtskonstanz (in der Regel für etwa eine Stunde) getrocknet.
Das Gewicht der Textilproben wurde vor dem Waschvorgang, nach dem Schleudern und nach
dem Trocknen bestimmt. Die Differenz zwischen den Textilgewichten nach dem Schleudern
und nach dem Trocknen entspricht dem Gewicht der Wassermenge, die nach dem Schleudern
noch an dem Textil anhaftete. Um das Ergebnis nicht durch den Gewichtsverlust durch
zum Beispiel Abrieb beim Waschen zu verfälschen, wurde das Gewicht des trockenen Textils
nach dem Waschvorgang, nicht das Textilgewicht vor dem Waschvorgang, zur Berechnung
der vor dem Trocknen noch anhaftenden Restfeuchte benutzt. In der nachfolgenden Tabelle
1 sind die Unterschiede zwischen den Restfeuchten der in Gegenwart des Weizenproteinhydrolysats
behandelten Textilien und der Restfeuchte des nur mit dem Waschmittel behandelten
Textils als Mittelwerte von Dreifachbestimmungen angegeben.
Tabelle 1: Restfeuchteunterschiede [Gew.-%]
| Flottenzusammensetzung |
Unterschied |
| V1 + 0,25 g /l Coltide Radiance® |
-1,41 |
| V1 + 2,5 g /l Coltide Radiance® |
-2,94 |
[0052] Man erkennt, dass der Einsatz von Weizenproteinhydrolysat im Hauptwaschgang zu geringeren
Feuchtigkeitsgehalten gewaschener und geschleuderter Wäsche führt.
Beispiel 2: Einsatz von Weizenproteinhydrolysat im Spülschritt
[0053] Textilproben aus Baumwolle (Equest Jersey, türkis, 20 cm x 20 cm) wurden für 30 min
bei 30°C mit einer wässrigen Waschflotte, enthaltend 4,11 g/l des auch in Beispiel
1 eingesetzten Waschmittels V1, gewaschen, 3 mal jeweils 30 Sekunden lang mit Wasser
gespült und anschließend für 10 Minuten mit einer wässrigen Nachspülflotte, enthaltend
3 g/l eines proteinhydrolysatfreien Nachspülmittels V2 oder enthaltend die gleiche
Menge des gleichen Nachspülmittels und 0,25 g/l Weizenproteinhydrolysat (Coltide Radiance®)
gespült, in einer Schleuder (Innendurchmesser 24 cm) bei 1400 Upm 1 Minute lang geschleudert
und in einem Umlufttrockenschrank bei 100°C bis zur Gewichtskonstanz (in der Regel
für etwa eine Stunde) getrocknet. Das Gewicht der Textilproben wurde vor dem Waschvorgang,
nach dem Schleudern und nach dem Trocknen bestimmt. Die Differenz zwischen den Textiligewichten
nach dem Schleudern und nach dem Trocknen entspricht der Wassermenge, die nach dem
Schleudern noch an dem Textil anhaftete. Um das Ergebnis nicht durch den Gewichtsverlust
durch z.B. Abrieb beim Waschen zu verfälschen, wurde das Gewicht des trockenen Textils
nach dem Waschvorgange zur Berechnung der Restfeuchte benutzt. In der nachfolgenden
Tabelle 2 sind die Unterschiede zwischen den Restfeuchten der in Gegenwart des Weizenproteinhydrolysats
behandelten Textilien und der Restfeuchte des nur mit dem Nachbehandlungsmittel behandelten
Textils als Mittelwerte von Dreifachbestimmungen angegeben.
Tabelle 2: Restfeuchteunterschiede [Gew.-%]
| Flottenzusammensetzung |
Unterschied |
| V2 + 0,25 g/l Coltide Radiance® |
-0,45 |
[0054] Man erkennt, dass der Einsatz von Weizenproteinhydrolysat im Nachspülgang zu einem
geringeren Feuchtigkeitsgehalt gespülter und geschleuderter Wäsche führt.