Technisches Umfeld
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdrillen von Leitungen, die ein Gestell
mit gegenüberliegenden Spannvorrichtungen zur klemmenden Aufnahme der zu verdrillenden
Leitungen umfasst, sodass sich zwischen den Spannvorrichtungen eine Verdrillstrecke
bildet, wobei mindestens eine Spannvorrichtung an dem Gestell durch einen Antrieb
rotierend antreibbar ist und wobei die dem Antrieb gegenüberliegende Spannvorrichtung
an dem Gestell an einem Schlitten verfahrbar angeordnet ist.
Stand der Technik
[0002] In vielen technischen Bereichen werden zur Erfüllung bestehender Vorschriften bezüglich
der Vermeidung von elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Störfeldern
verdrillte Leitungen benötigt, beispielsweise zur Herstellung von Kabelbäumen für
den Fahrzeugbau und für den Hausgerätebau. Zur Herstellung derart verdrillter Leitungen
bedient man sich einer Vorrichtung, die im Wesentlichen aus einem Gestell besteht,
an dem zwei sich gegenüberliegende Spannvorrichtungen angeordnet sind, mit denen die
zu verdrillenden Leitungen mit ihren Enden eingespannt werden, sodass sich der zu
verdrillende Bereich der vorher auf Länge geschnittenen und ggf. für Steckverbindungen
versehenen Leitungen zwischen diesen beiden Spannvorrichtungen erstreckt. Mindestens
eine der Spannvorrichtungen wird dabei motorisch angetrieben, während die andere gegenüberliegende
Spannvorrichtung gegen eine frei einstellbare Kraft verschiebbar auf einem Schlitten
gelagert ist. Um den Verdrillvorgang vorzunehmen, wird der Abstand zwischen den beiden
Spannvorrichtungen durch Verfahren der verfahrbaren Spannvorrichtung so weit vergrößert,
dass sich die Leitungen straff gespannt zwischen den Spannvorrichtungen erstrecken.
Dann wird die rotierbare Spannvorrichtung in Drehung versetzt, sodass die Leitungen
verdrillt werden. Durch die beim Verdrillvorgang entstehende Verkürzung des Leitungsstranges
wird die verfahrbare Spannvorrichtung in Richtung der rotierenden Spannvorrichtung
gezogen, sodass es zu keinen Überspannungen oder Rissen bei den zu verdrillenden Leitungen
kommt.
[0003] Bei den bekannten Vorrichtungen sind Verdrillanlagen, bei denen die Enden der zu
verdrillenden Leitungen gemeinsam oder mit Längsausgleich eingespannt werden, bekannt.
Dann wird der Leitungssatz gespannt und durch Drehen mindestens einer der Spannvorrichtungen
verdrillt. Dabei erfährt jede Einzelader bzw. Leitung der verdrillten Leitungen eine
Torsion, wobei die Zahl dieser Verdrehungen der Anzahl der Schläge der verdrillten
Leitungen entspricht. Diese Torsion ist aus verschiedenen Gründen zu vermeiden, da
diese Beschädigungen der Leitungen mit sich führen.
[0004] So ist beispielsweise aus der
EP 0 917 746 B1 ein Verfahren und eine Drillvorrichtung zum Verdrillen von mindestens zwei Einzelleitungen
bekannt, bei der es Ansätze gibt, die die beschriebene Torsion an den Einzelleitungen
vermeiden soll. Bei den bekannten Verdrillanlagen werden die zu verdrillenden Leitungen
auf der einen Seite gemeinsam in eine drehbar angetriebene erste Spannvorrichtung
gespannt und auf der anderen Seite wird jede der Leitungen in eine separat anzutreibende
zweite Spannvorrichtung gespannt. Beim Verdrillen werden sowohl die erste Spannvorrichtung
als auch die zweiten Spannvorrichtungen gleichsinnig angetrieben. Dadurch wird erreicht,
dass die auf der Seite der ersten Spannvorrichtung in die Leitung eingebrachte Torsion
auf der Seite der zweiten Spannvorrichtungen wieder aus jeder der Leitungen entfernt
wird. Zwischen den beiden Spannseiten der Spannvorrichtungen fährt beim Verdrillvorgang
eine Art Verlegekamm von der Seite der ersten Spannvorrichtung zur Seite der zweiten
Spannvorrichtung. Dieser Verlegekamm hält die Leitungen auf der den zweiten Spannvorrichtungen
zugewandten Seite auf Distanz zueinander und verhindert so das Verdrillen der Leitungen
im Bereich zwischen Verlegekamm und den zweiten Spannvorrichtungen. Ohne diesen Verlegekamm
würden sich die Leitungen auf der gesamten Länge von Beginn des Verdrillvorganges
an miteinander verschlingen. Der verfahrbare Kamm bei der bekannten Lösung hat erhebliche
Nachteile in Bezug auf die Bedienbarkeit und die Schnelligkeit der Verdrillanlage.
Aufgabe
[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Vorrichtung zum Verdrillen von
Leitungen zu schaffen, die insbesondere die geschilderten Nachteile überwindet, wobei
insbesondere die zu verdrillende Einzelleitungen während des Drillprozesses torsionsfrei
bleiben sollen, wobei gleichzeitig eine prozesssichere und schnelle Verdrillung der
Leitungen gewährleistet werden soll.
Lösung
[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass der Verdrillkopf
für jede der zu verdrillenden Leitungen eine drehbar gelagerte Klemmaufnahme aufweist.
Diese Klemmaufnahmen sind auf einem Teilkreis bezüglich der Antriebswelle für den
Verdrillvorgang angeordnet. Jede der Klemmaufnahmen ist in sich drehbar, wobei die
Drehachse im Wesentlichen der Torsionsachse der eingespannten Leitung im Klemmbereich
entspricht. Beim Drehen der Antriebswelle mit den damit verbundenen Klemmaufnahmen
laufen die Klemmaufnahmen auf dem baulich festgelegten Teilkreis um. Jeder Klemmaufnahme
ist eine Getriebeanordnung zugeordnet, die beim Drehen der Antriebswelle während des
Verdrillvorganges jegliche Bewegung der einzelnen Klemmaufnahme verhindert, die eine
Torsion der eingespannten Leitung bewirken würde. Die zur Umsetzung dieser Bewegung
erforderliche Getriebeanordnung kann z. B. durch ein Planetengetriebe gebildet werden.
Es sind aber auch andere Getriebebauformen denkbar wie zum Beispiel elektrische Getriebe
oder elektronisch synchronisierte Einzelantriebe für die Klemmaufnahme.
[0008] Da bei einer derartigen Kinematik von Anfang an keine Torsion in die einzelnen Leitungen
gebracht wird, ist ein Verlegekamm, wie im Stand der Technik beschrieben, nicht mehr
erforderlich. Die Leitungen werden vom Beginn des Verdrillvorganges auf der gesamten
Länge miteinander verschlungen, ohne dass sie einer Torsionsbewegung unterliegen,
bzw. ohne die einzelnen Leitungen zu tordieren.
[0009] Die einzelnen Klemmaufnahme sind vorzugsweise automatisch zu betätigen. Für diesen
Vorgang, der eine Kraft bzw. Energieübertragung auf ein drehendes System während des
Drehens oder nur im Stillstand ermöglicht, sind verschiedenste Lösungen aus dem Bereich
der Mechanik, Elektrik oder Fluidik bekannt.
[0010] Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, die Klemmaufnahmen durch einen integrierten
Pneumatikzylinder zu betätigen, wobei die Druckluftversorgung mit einer Drehdurchführung
realisiert wird. Da der Spann- bzw. Entspannvorgang nur im Stillstand erforderlich
ist, sind auch alle Anordnungen denkbar, bei denen die Betätigungsvorrichtung für
den Klemmvorgang während des Verdrillvorganges keine Verbindung zu den Klemmaufnahmen
aufweist. Dabei wird die Klemmkraft während des Verdrillvorganges durch ein Speicherelement,
beispielsweise eine Druckfeder, aufrechterhalten.
[0011] Gemäß der Erfindung wird daher merkmalsgemäß vorgeschlagen, dass die durch einen
Antrieb rotierende Spannvorrichtung einen bezüglich eines Gehäuses drehbar gelagerten
Träger umfasst, wobei zumindest auf einem Teilkreis des Trägers wenigstens zwei drehbar
gelagerte Klemmaufnahmen für die zu verdrillenden Leitungen angeordnet sind, die über
eine Getriebeanordnung mit dem Gehäuse in Wirkverbindung stehen, sodass die Klemmaufnahmen
zur Unterbindung einer Torsionsbewegung an den Leitungen in einem Übersetzungsverhältnis
gegen die Drehrichtung des Trägers drehen.
[0012] Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass der von dem Träger aufgebaute Drillvorgang,
bei dem die Leitungen ineinander verschlungen werden, derart beeinflusst wird, dass
ein kontrolliertes Mitdrehen der Klemmaufnahmen an dem Träger erreicht wird, dadurch,
dass zwischen dem Gehäuse und den drehbar gelagerten Klemmaufnahmen ein kinematischer
Formschluss in Form eines Getriebes hergestellt wird. Entsprechend der Drehgeschwindigkeit
des Trägers drehen in untersetztem Verhältnis die Klemmaufnahmen mit, was dazu führt,
dass während der Drehbewegung des Trägers sich in den einzelnen zu verdrillenden Leitungen
keine Torsion aufbauen kann, weil diese jeweils um die Drehachse der Spannvorrichtung
parallel gelegt werden.
[0013] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst hierbei der Träger eine
Scheibe. Die Scheibe ist mit einer Hohlwelle verbunden, die in einem Gehäuse drehbar
gelagert ist. Im Innern des Hohlwelle ist eine mit dem Gehäuse verbundene und damit
feststehende Welle vorgesehen. Am freien vorderen Ende dieser Welle ist ein Zahnrad
angeordnet, welches mit auf einem ersten inneren Teilkreis auf der Scheibe angeordneten
drehbar gelagerten Zahnrädern in Wirkverbindung steht, die wiederum mit den auf einem
zweiten äußeren Teilkreis auf der Scheibe drehbar gelagerten Klemmaufnahmen in Wirkverbindung
stehen. Aufgrund dieser Ausbildung wird nun erreicht, dass eine kontrollierte mitdrehende
Bewegung der Klemmaufnahme auf der sich drehenden Scheibe bewirkt wird. Um das feststehende
Zahnrad dreht sich die erste und die zweite Stufe derart, dass die Klemmaufnahmen
auf einer Kreisbahn umlaufen ohne dass eine Rotation bezüglich der Achse der eingespannten
Leitung stattfindet. Dadurch wird jegliche Torsion aus gespannten Leitungen herausgehalten.
[0014] Die durch einen Antrieb rotierende Spannvorrichtung kann dabei dem Gestell oder dem
an dem Gestell verfahrbar angeordneten Schlitten zugeordnet sein. Denkbar ist auch
eine Ausgestaltung, bei der an beiden Enden der Verdrillstrecke jeweils eine angetriebene
rotierende Spannvorrichtung vorgesehen sind, so dass sich eine Verringerung der Zeit
für das Verdrillen ergibt.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung sind auf den beiden Teilkreisen Kegelzahnräder vorgesehen,
die mit den Klemmaufnahme zusammenwirken. Diese Ausbildung ermöglicht es, dass die
Leitungen nicht abgewinkelt an der Spanneinrichtung vorgehalten werden, sodass ein
günstiger Verdrillvorgang dadurch erzielt wird.
[0016] In Weiterbildung ist am freien vorderen Ende der Hohlwelle ein Treibrad bzw. Riemenscheibe
angeordnet, welche über einen Endlosriemen mit auf einem Teilkreis drehgelagerten
Klemmaufnahme in Wirkverbindung steht. Dies ist eine Alternative zu dem Zahnradgetriebe,
welches entsprechend die Torsionsunterbindung in den Leitungen ermöglicht.
[0017] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist am hinteren Ende
der Welle eine Treib- oder Keilscheibe für einen motorischen Antrieb vorgesehen. Über
die Keilscheibe wird ein Keilriemen gelegt, der wiederum mit einer Antriebswelle eines
Elektromotors in Verbindung steht. Aufgrund dieser Ausbildung kann nun die Spannvorrichtung
angetrieben werden, wobei die entsprechende Zahnradanordnung hier über die einzelnen
Teilkreise dann mitgedreht wird.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung ist die der rotierenden Spannvorrichtung gegenüberliegende
Spannvorrichtung mittels eines Schlittens am Gestell geführt. Der Schlitten als solches
ist hierbei mit einem gegenüber dem Gestell wirkenden Spannzylinder verbunden, sodass
aufgrund des Verdrillvorganges die zu verdrillenden Leitungen hier auf Spannung gehalten
werden.
Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Verdrillen von Leitungen mit wenigstens
einer rotierend antreibbaren Spannvorrichtung,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung des drehbar gelagerten Trägerelementes mit Antriebsmotor
und Getriebeanordnung,
- Figur 3
- eine geschnittene Ansicht des drehbar gelagerten Trägers mit Getriebeanordnung und
motorischem Antrieb,
- Figur 4
- eine Stirnansicht des drehbar gelagerten Trägers in einer ersten Ansicht a und in
einer zweiten Ansicht b,
- Figur 5
- eine weitere Stirnansicht des Trägers in einer ersten Ansicht a und in einer weiteren
Ansicht b in einer weiteren Ausführung der Getriebeanordnung und
- Figur 6
- eine weitere perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform gemäß der
Figur 2 mit Kegelzahnrädern.
Ausführungsbeispiele
[0020] Figur 1 zeigt in der perspektivischen Darstellung eine Vorrichtung 1 zum Verdrillen
von nicht näher dargestellten Leitungen, wie sie beispielsweise in der Figur 2, 3
und 6 dargestellt sind. Die Vorrichtung 1 umfasst hierbei ein Gestell 2 mit gegenüberliegenden
Spannvorrichtungen 3 und 4 zur klemmenden Aufnahme der zu verdrillenden Leitungen
5, sodass sich zwischen den Spannvorrichtungen 3 und 4 eine Verdrillstrecke bildet.
Dabei ist mindestens eine Spannvorrichtung 3 an dem Gestell 2 durch einen Antrieb
6, wie dieser in der Figur 2, 3 und 6 gezeigt ist, rotierend antreibbar. Die der angetriebenen
Spannvorrichtung 3 gegenüberliegende Spannvorrichtung 4 ist an dem Gestell 2 an einem
Schlitten 7 verfahrbar angeordnet. Wie Figur 2, aber auch die Figur 3, zeigen nun
in detaillierter Darstellung, wie sich die Kinematik an der Spannvorrichtung 3 darstellt.
Wie insbesondere in Zusammenschau der beiden Figuren 2 und 3 erkennbar ist, umfasst
die durch einen Antrieb 6 rotierende Spannvorrichtung 3 einen mit einer Hohlwelle
13 drehbar gelagerten Träger 9, wobei zumindest auf einem Teilkreis 10 des Trägers
9 wenigstens zwei drehbar gelagerte Klemmaufnahmen 11 für die zu verdrillenden Leitungen
5 angeordnet sind. Im Inneren der Hohlwelle 13 ist eine mit dem Gehäuse 22 verbundene
feststehende Welle 8 angeordnet, die die Verbindung zwischen dem Gehäuse 22 und der
Getriebeanordnung 12 herstellt.
[0021] Wie insbesondere aus der Figur 2, aber auch aus der Figur 3 deutlich zu erkennen
ist, stehen die Klemmaufnahme 11 über eine Getriebeanordnung 12 und die Welle 8 mit
dem Gehäuse 22 in Wirkverbindung, sodass die Klemmaufnahmen 11 zur Unterbindung einer
Torsionsbewegung an den Leitungen 5 in einem Übersetzungsverhältnis gegen die Drehrichtung
des Trägers 9 drehen. Dabei umfasst der Träger 9 eine Scheibe, wie diese in der Figur
2 und 6 zu erkennen ist. Die Scheibe 9 ist hierbei mit der Hohlwelle 13 in dem Gehäuse
22 drehbar gelagert. Am freien vorderen Ende der Welle 8 ist ein Zahnrad 14 angeordnet,
welches mit mehreren auf einem ersten inneren Teilkreis 15 auf der Scheibe 9 angeordneten,
drehbar gelagerten Zahnrädern 16 in Wirkverbindung steht, die wiederum mit dem auf
einem zweiten äußeren Teilkreis 10 auf der Scheibe 9 drehbar gelagerten Klemmaufnahmen
11 in Wirkverbindung stehen.
[0022] Deutlicher ist die Zahnradwirkverbindung in der Figur 4a und 4b zu erkennen, wo eine
viertel Kreisdrehung von der Figur 4a zu der Figur 4b dargestellt ist und die Zahnräder
14, 16 und 17 hier in Wirkverbindung stehen, wobei am äußeren Zahnrad 17 auf dem Teilkreis
10 die Klemmaufnahme 11 angeordnet ist. Dabei sind jeweils an den einzelnen Zahnrädern
14, 16 und 17 Punkte zu erkennen, die insbesondere die Dreh- bzw. Bewegung der Zahnräder
14, 16 und 17 zueinander dokumentieren. Wird also die Scheibe 9 um 45° gedreht, verbleibt
das starre Zahnrad 14 an der Welle 8 in seiner Lage, wobei infolge der Drehbewegung
des Trägers 9 das auf dem Teilkreis 15 sich befindende Zahnrad 16 eine Drehung um
180 ° vollzieht, derart, dass das Zahnrad 17 der Aufnahme 11 betreffend der eingespannten
Leitung 5 eine gegen Torsion gerichtete stabile Lage gegenüber der Verdrillsachse
einnimmt. Dies zeigt, dass beim Drehen der Scheibe 9 aufgrund der Getriebeanordnung
12 keine Torsionsbewegung in die Leitungen 5 eingebracht wird, sondern dass das Leitungsende
um die Verdrillachse quasi herumgeführt wird.
[0023] Entsprechendes trifft auch zu für das Ausführungsbeispiel der Figur 5a und 5b, wobei
hier statt eines Zwischenzahnrades ein Endlosriemen 18 zwischen dem Zahnrad 14 auf
der Starrachse und der mitdrehenden Klemmaufnahme 11 zwischengeschaltet ist.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung können auf den beiden Teilkreisen 10, 15 Kegelzahnräder
14.1, 16. 1 und 17.1 vorgesehen werden, die mit den Klemmaufnahmen 11 zusammenwirken,
wie dies in der Figur 6 dargestellt ist. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht,
dass insbesondere keine abgewinkelte Lage der eingeklemmten Leitungen 5 sich einstellt,
wie dies beispielsweise in der Figur 2 und in der Figur 3 erkennbar ist. Gemäß der
Figur 2 und 3 ist auch erkennbar, dass am freien hinteren Ende der Hohlwelle 13 ein
Treibrad 19 angeordnet ist, welches über einen Endlosriemen 20 mit dem Antrieb 6 verbunden
ist.
[0025] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist am hinteren Ende der Hohlwelle
13 die Treib- und Keilscheibe 19 für den motorischen Antrieb 6 vorgesehen. Die Treib-
und Keilscheibe 19 wirkt hierbei mit der Hohlwelle 13 der Scheibe 9 zusammen. Wie
insbesondere aus der Figur 1 noch zu erkennen ist, ist die der rotierenden Spannvorrichtung
3 gegenüberliegenden Spannvorrichtung 4 mittels des Schlittens 7 am Gestell 2 geführt.
Der Schlitten 7 ist hierbei mit einem gegenüber dem Gestell 2 wirkenden Spannzylinder
21 verbunden, sodass die zu verdrillenden Leitungen 5 gegenüber der rotierenden Spannvorrichtung
3 auf Spannung gehalten werden.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 01
- Vorrichtung
- 02
- Gestell
- 03
- Spannvorrichtungen rotierend
- 04
- Spannvorrichtungen
- 05
- verdrillenden Leitungen
- 06
- Antrieb
- 07
- Schlitten
- 08
- feststehenden Achse / Welle
- 09
- Träger/Scheibe
- 10
- Teilkreis
- 11
- Klemmaufnahmen
- 12
- Getriebeanordnung
- 13
- Hohlwelle
- 14
- Zahnrad an Welle, 14.1
- 15
- ersten inneren Teilkreis
- 16
- drehbar gelagerte Zahnräder, 16.1
- 17
- Zahnräder, 17.1
- 18
- Endlosriemen zweite Ausführung der Getriebeanordnung
- 19
- Treib- und Keilscheibe
- 20
- Endlosriemen
- 21
- Spannzylinder
- 22
- Gehäuse
1. Vorrichtung (1) zum Verdrillen von Leitungen (5), die ein Gestell (2) mit gegenüberliegenden
Spannvorrichtungen (3) und (4) zur klemmenden Aufnahme der zu verdrillenden Leitungen
(5) umfasst, so dass sich zwischen den Spannvorrichtungen (3) und (4) eine Verdrillstrecke
bildet, wobei eine Spannvorrichtung (3) am Gestell und die gegenüberliegende Spannvorrichtung
(4) an dem Gestell (2) an einem Schlitten (7) verfahrbar angeordnet ist und wobei
mindestens eine der Spannvorrichtungen (3, 4) durch einen Antrieb (6) rotierend antreibbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die durch einen Antrieb (6) rotierende Spannvorrichtung (3) einen bezüglich eines
Gehäuses (22) drehbar gelagerten Träger (9) umfasst, wobei zumindest auf einem Teilkreis
(10) des Trägers (9) wenigstens zwei drehbar gelagerte Klemmaufnahmen (11) für die
zu verdrillenden Leitungen (5) angeordnet sind, die über eine Getriebeanordnung (12)
mit dem Gehäuse (22) in Wirkverbindung stehen, so dass die Klemmaufnahmen (11) zur
Unterbindung einer Torsionsbewegung an den Leitungen (5) in einem Übersetzungsverhältnis
gegen die Drehrichtung des Trägers (9) drehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (9) eine Scheibe umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibe (9) mit einer Hohlwelle (13) bezüglich eines Gehäuses (22) drehbar gelagert
ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass am freien vorderen Ende der Welle (8) ein Zahnrad (14) angeordnet ist, welches mit
auf einem ersten inneren Teilkreis (15) auf der Scheibe (9) angeordneten drehbar gelagerten
Zahnrädern (16) in Wirkverbindung steht, die wiederum mit den auf dem äußeren Teilkreis
(10) auf der Scheibe (9) drehgelagerten Klemmaufnahmen (11) in Wirkverbindung stehen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf den beiden Teilkreisen (10) und (15) Kegelzahnräder (16.1) und (17.1) vorgesehen
sind, die mit den Klemmaufnahmen (11) zusammenwirken.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass am freien vorderen Ende der Welle (8) ein Treibrad angeordnet ist, welches über Endlosriemen
(18) mit auf einem Teilkreis (10) drehgelagerten Klemmaufnahmen (11) in Wirkverbindung
steht.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass am hinteren Ende der mit der Scheibe (9) verbundenen Welle (13) eine Treib- oder
Keilschiebe (19) für den motorischen Antrieb (6) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der rotierenden Spannvorrichtung (3) gegenüberliegende Spannvorrichtung (4) mittels
eines Schlittens (7) am Gestell (2) geführt ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitten (7) mit einem gegenüber dem Gestell (2) wirkenden Spannzylinder (21)
verbunden ist.