[0001] Die Erfindung betrifft ein motorisch betätigbares und vertikal bewegbares Hubtor
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Hubtore dieser Art werden zum Öffnen und Verschließen von Durchgängen oder Durchfahrten
genutzt. Sie finden häufig Verwendung als Garagentore oder beispielsweise als Tore
bei Zulieferrampen. Sie werden aber auch als Raumteiler in Lagerhallen eingesetzt.
Da diese Tore oftmals ein hohes Gewicht aufweisen, werden sie in der Regel primär
motorisch angetrieben.
[0003] Ein derartiger motorischer Antrieb weist für gewöhnlich mindestens einen Motor auf,
der über Antriebsmittel, wie beispielsweise Antriebsriemen oder Antriebsketten, mit
dem Tor verbunden ist. Je nach gewünschter Drehzahl und Drehmoment des Motors werden
des Weiteren in der Regel Getriebe eingesetzt. So können, in der Industrie gebräuchliche,
Schnelllauftore realisiert werden. Bei Schnelllauftoren werden Torblattgeschwindigkeiten
von bis zu 4 m/s erreicht, wohingegen die Torblätter bei gewöhnlichen Industriehubtoren
mit Geschwindigkeiten von typischerweise 0,2 - 0,3 m/s bewegt werden.
[0004] Tore der eingangs genannten Gattung sind beispielsweise aus der
DE 40 15 214 A1 bekannt, in der ein Hubtor mit einem Lamellenpanzer und einem elektrischen Antrieb
mit einem Elektromotor und einer seitlich umlaufenden Antriebskette offenbart ist.
Dieses Hubtor umfasst zwei Führungsbahnen, die an den beiden gegenüberliegenden Seiten
der Toröffnung angeordnet sind, sowie einen aus einzelnen Lamellen bestehenden Lamellenpanzer,
wobei an jeder Lamelle seitlich ein Scharnierband angeordnet ist. Die Scharnierbänder
sind in den Führungsbahnen gestützt und geführt. Die einzelnen Scharnierbänder sind
miteinander verbunden und bilden so das tragende Gerüst des Lamellenpanzers, welches
sämtliche bei der Bewegung des Hubtores entstehenden Kräfte aufnimmt. Im Bereich einer
unteren Lamelle ist die seitlich umlaufende Kette über einen Bügel am Lamellenpanzer
befestigt.
[0005] Die Torbetätigung über eine am untersten Torblattsegment angreifende Antriebskette
bietet den Vorteil, dass selbst große und schwere Tore zuverlässig betätigbar sind.
Da die Kette außerdem seitlich umlaufend am Tor innerhalb der Torzarge untergebracht
werden kann, ist sie gut vor äußeren Einflüssen geschützt. Die Torzargen müssen hierbei
jedoch ausreichenden Bauraum, insbesondere in der Einbaubreite, zur Verfügung stellen.
Zum Antrieb dieser Kette werden Asynchronmotoren eingesetzt, welche einfach in der
Handhabung und kostengünstig in der Anschaffung sind. Die Motoren werden möglichst
platzsparend im Bereich des Torsturzes angebracht. Asynchronmotoren benötigen in der
Regel jedoch zusätzliche Bauteile wie Frequenzumrichter, Nothaltvorrichtungen, wie
Scheibenbremsen oder Sperrklinken, und externe Getriebe. Auch diese Bauteile, insbesondere
die Nothaltvorrichtungen, werden im Bereich des Torsturzes verbaut. Deshalb ist hier
ein entsprechend großer Bauraum hinsichtlich der Einbautiefe nötig. Insgesamt benötigen
derartige Tore demnach sowohl in der Breite, als auch in der Tiefe, ausreichend Bauraum.
[0006] Zur Bauraumoptimierung schlägt die
WO 2009 / 112 562 A1 einerseits vor, Torquemotore mit Steuer- und Leistungsregeleinheiten einzusetzen.
Hierbei kann auf Getriebe verzichtet werden, so dass der benötigte Bauraum im Sturzbereich
des Hubtors verringert werden kann. So wird Bauraum in der Einbautiefe vorteilhaft
eingespart. Zur weiteren Bauraumoptimierung schlägt diese Druckschrift außerdem vor,
seitlich umlaufende Antriebsketten durch einen mit der Torwelle verbundenen Direktantrieb
zu ersetzen. Dabei ist der Motor direkt mit einer Torwelle verbunden. Das obere Ende
des Torblatts wiederum ist mit der Torwelle verbunden. Zum Heben und Senken des Torblatts
dreht der Motor die Torwelle, wobei sich das an der Torwelle befestigte Torblatt auf
die Welle auf- beziehungsweise von der Welle abwickelt. Durch den Verzicht auf die
in den Torzargen seitlich umlaufenden Ketten, können die Einbaumaße der Torzargen,
d.h. die Einbaubreite, verringert werden.
[0007] Zur Einsparung von Bauraum und zu bewegender Masse des Tores schlägt die
DE 199 52 038 A1 vor, zur Bewegung des gegliederten Tores ein Ende eines Seils oder eine Kette fest
am Torsturz zu befestigen und ein zweites Ende auf einer Trommel aufzuwickeln oder
mittels eines Kettenrades in eine Führungsschiene zu befördern. Die Kette ist über
eine Umlenkrolle an dem untersten Torglied geführt, sodass ein Aufwickeln bzw. befördern
des Seiles oder der Kette zum Öffnen oder Schließen des Tores führt. Zur horizontalen
Führung des Tores sind Rollen vorgesehen, wobei sich das Seil oder die Kette zwischen
den Rollen und den Gliedern des Tores erstreckt.
[0008] Es ist demnach eine Aufgabe der Erfindung, ein motorisch betätigbares Hubtor bereitzustellen,
welches hinsichtlich des Bauraums, insbesondere in der Breite und der Tiefe optimiert
ist und dabei einen einfachen und kostengünstigen, aber gleichzeitig dennoch zuverlässigen
Betrieb des Hubtores sicherstellt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Hubtor mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0010] Durch die aufgenommene Anordnung des länglichen Antriebsmittels in den Torblattsektionen
kann eine Bauraumersparnis sowie eine günstige Kraft- und Bewegungskopplung des Torblattes
mit dem länglichen Antriebsmittel erreicht werden. Die zum Antrieb des Tores verwendete
Breite ist gering. Da sich das Antriebsmittel, und das Führungsmittel in der Regel
innerhalb der seitlichen Torzargen befinden, kann die Einbaubreite der Torzargen gering
gehalten werden. Die Torblattsektionen und das längliche Antriebsmittel sind räumlich
beieinander angeordnet, sodass eine günstige Kraftübertragung zwischen Antriebsmittel
und Torblatt beim Heben des Torblattes gewährleistet wird.
[0011] Gemäß einer Fortbildung der Erfindung kann das längliche Antriebsmittel ein endliches
Antriebsmittel und/oder eine Kette sein. Bei einem endlichen Antriebsmittel kann auf
dessen Rückführung auf der Seite des Leertrums sowie auf eine Umlenkrolle am unteren
Ende des Tores verzichtet werden, wodurch eine Ersparnis an Einbauraum erzielt werden
kann. Eine als Antriebsmittel dienende Kette stellt aufgrund ihrer geringen Längenänderung
während des Betriebs eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung eines Antriebsmittels
für derartige Tore dar. Weiterhin erlaubt die relativ konstante Länge einer Kette
eine genaue Steuerung der Position des Tores.
[0012] In einer Variante kann wenigstens eine Torblattsektion ein Torblattsegment und ein
Scharniergewerbe aufweisen und das längliche Antriebsmittel zumindest abschnittsweise
zwischen mindestens einem Torblattsegment und wenigstens einem Führungsmittel ausgeführt
sein. Diese Anordnung ermöglicht eine Bauraumersparnis. Durch eine Anordnung des Antriebsmittels
zwischen den Führungselementen und den Torblattsegmenten kann insbesondere die Torzargenbreite
verringert werden. Wenn das Antriebsmittel näher an dem Torblattsgment angeordnet
ist als das Führungsmittel können beim Öffnen des Tores auftretende Hebelwirkungen
zwischen dem Angriffspunkt des Antriebsmittels und dem Massenschwerpunkt des Torblattes
gering gehalten werden.
[0013] Möglicherweise kann ein Verbindungsmittel vorgesehen sein, welches ein Torblattsegment
mit dem länglichen Antriebsmittel und einem Führungsmittel verbindet. Damit wird eine
möglichst direkte Verbindung zwischen Antriebsmittel und Torblattsegment realisiert.
Andererseits kann das Verbindungsmittel so auf möglichst kurzem Wege mit dem Torblattsegment
verbunden werden, so dass wiederum Bauraum hinsichtlich der Torzargenbreite eingespart
werden kann.
[0014] Gemäß einer Fortbildung kann sich das Verbindungsmittel durch zwei Scharniergewerbe
erstrecken und als Scharnierbolzen dienen. Da das Verbindungsmittel sowohl die Verbindung
zwischen zwei Scharniergewerben gewährleistet als auch eine Torblattsektion mit dem
Antriebsmittel verbindet und somit mehrere Aufgaben des Tores erfüllt, wird ein Aufbau
mit insgesamt wenigen Teilen und geringer Komplexität ermöglicht.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Führungsmittel eine Führungsrolle aufweisen,
welche an dem Verbindungsmittel drehbar gelagert ist, und welche insbesondere einen
Bund aufweist. Eine solche Rolle kann das Torblatt bei einer Öffnungs- und Schließbewegung
in der Zarge führen. Dabei erlaubt die Führungsrolle eine Verringerung der bei der
Führung der Torblattsektionen auftretenden Reibung und des daraus resultierenden Verschleißes.
Das Verbindungsmittel dient als Drehachse für die Führungsrolle, wodurch Bauteile
eingespart und die Konstruktion vereinfacht werden kann. Ein Bund kann die Führungseigenschaften
der Führungsrolle, vor allem in mehreren Richtungen, weiter verbessern. In Situationen,
in denen äußere Kräfte, wie beispielsweise eine Windkraft, auf das Torblatt einwirken,
kann dies dazu führen, dass einzelne Torblattsegmente in einer etwa horizontalen Richtung
aus der Torzarge herausgedrückt werden. Eine einen Bund aufweisende Führungsrolle
kann dem entgegenwirken.
[0016] Es ist denkbar, dass mehrere Torblattsektionen jeweils einzeln mit dem Antriebsmittel
verbunden sind. So kann die zur Betätigung des Tors benötigte Kraft vorteilhaft auf
mehrere einzelne Torblattsegmente verteilt werden. Die einzelnen Verbindungselemente
können, den verringerten Kräften entsprechend, kleine Abmessungen aufweisen.
[0017] Einer Weiterbildung der Erfindung gemäß kann wenigstens ein Scharniergewerbe kombiniert
mit dem Antriebsmittel ausgeführt sein. Dadurch können die Aufgaben der Scharniergewerbe
und des Antriebsmittels zumindest teilweise von dem jeweils anderen mit übernommen
werden oder von beiden Elementen zusammenwirkend erfüllt werden. Weiterhin können
durch die Kombination der von Antriebsmittel und Scharniergewerben die Kraftübertragung
und Bewegungskopplung zwischen diesen Elementen verbessert werden.
[0018] Vorteilhafterweise kann wenigstens eine Torblattsektion eine Aussparung zum Aufnehmen
des Antriebsmittels aufweisen, wobei die Aussparungen der einzelnen Torblattsektionen
etwa fluchtend zueinander angeordnet sein können. So können die in den einzelnen Gewerben
vorgesehenen Aussparungen eine Art Kanal für das Antriebselement bereitstellen, wobei
dieser Kanal der Aufnahme und Führung sowie dem Schutz des Antriebsmittels vor äußeren
Einflüssen, wie beispielsweise einer äußeren mechanischen Krafteinwirkung, dienen
kann.
[0019] Es ist denkbar dass das Antriebsmittel an wenigstens einer Oberfläche einer Aussparung
anliegen kann, wobei die Beweglichkeit des Antriebsmittels etwa quer zur Bewegungsrichtung
Torblattes durch die Aussparung beschränkt werden kann. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit
des Antriebsmittels kann dessen Position relativ zu dem Torblatt besser festgelegt
und somit die Kraftkopplung zwischen Torblatt und Antriebsmittel verbessert werden,
wodurch eine ruhigere und gleichmäßigere Auf- und Abwärtsbewegung des Tores gefördert
wird.
[0020] In besonderer Weise kann zwischen dem Antriebsmittel und wenigstens einer Oberfläche
einer Torblattsektion ein Dämpfer vorgesehen sein, welcher geeignet ist eine Relativbewegung
zwischen dem Antriebsmittel und dem Scharniergewerbe zu dämpfen. Ein derartiger Dämpfer
kann die Beweglichkeit des Antriebsmittels relativ zum Scharniergewerbe einschränken
und somit einerseits eine Geräuschbildung und andererseits den Verschleiß durch ein
Aufeinanderprallen des Antriebsmittels auf das Scharniergewerbe beim Öffnen und Schließen
des Torblattes vermindern.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann zwischen wenigstens einer Oberfläche
eines Torblattprofils und wenigstens einem Scharniergewerbe ein Gleitelement, insbesondere
eine Gleitscheibe angeordnet sein, welche insbesondere an dem Verbindungsmittel gelagert
sein kann. Das Gleitelement bewirkt eine Führung des Torblattes quer zu dessen Öffnungs-
und Schließbewegung. Möglicher, durch Reibung auftretender, Verschleiß kann dabei
zu einem Teil an den Gleitscheiben und in geringerem Maße an anderen Komponenten der
Vorrichtung, auftreten. Insbesondere wirkt das Verbindungselement als Lager für das
Gleitelement und erlaubt eine günstige Positionierung des Gleitelementes nah an Ort
der Kraftübertragung zwischen Antriebselement und Torsektion. In einer Weiterbildung
kann ein Scharniergewerbe mindestens ein Seitenführungselement aufweisen, welches
dazu geeignet ist, dass Scharniergewerbe in Richtung in etwa quer einer Öffnungs-
oder Schließbewegung des Torblattes zu führen. Somit kann eine korrekte Führung des
gesamten Torblatts während einer Vertikalbewegung sichergestellt werden, was zu einer
guten Betätigbarkeit des Tores beiträgt.
[0022] Wahlweise kann das jeweilige Scharniergewerbe wenigstens teilweise in einem Hohlraum
des jeweiligen Torblattsegments angeordnet sein und im Wesentlichen innerhalb dieses
Hohlraums mit dem jeweiligen Torblattsegment verbunden sein, wobei das jeweilige Scharniergewerbe
und das jeweilige Torblattsegment insbesondere über eine Klebeverbindung miteinander
verbunden sind. Diese Anordnung des Scharniergewerbes in einem Hohlraum des Torblattsegments
bietet den Vorteil, dass das Scharniergewerbe zumindest teilweise innerhalb des Torblattsegments
angeordnet ist, was einer kompakten Bauweise des Tors dienlich ist. Außerdem steht
eine ausreichend große Fläche zum klebenden Verbinden beider Teile zur Verfügung.
[0023] Günstigerweise kann wenigstens ein Scharniergewerbe mit einem Torblattsegment mittels
einer Schraubverbindung verbunden wobei, wobei insbesondere das Torblattsegment wenigstens
eine Bohrung mit einem Gewinde und das Scharniergewerbe wenigstens eine Durchgangsbohrung
aufweisen kann durch die hindurch sich eine Schraube erstrecken kann. Die Schraubverbindung
ist eine günstige und zuverlässige Verbindungsart, die es außerdem erlaubt, Torblattsegmente
von den Scharniergewerben zu demontieren und je nach Aufgabenfeld auszutauschen, wodurch
das Torblatt mit geringerem Aufwand an verschiedene Aufgaben anpassbar ist. Gemäß
einer Ausführungsform kann ein Antriebselement, insbesondere ein Kettenrad, an das
Antriebsmittel angreifen und eine Führung vorgesehen sein, welche das längliche Antriebsmittel
im Bereich des Antriebselementes in Eingriff mit dem länglichen Antriebsmittel hält.
Durch das Zusammenwirken von Antriebselement und Führung kann ein sicherer Angriff
des Antriebselementes an das Antriebsmittel und somit eine zuverlässige Beförderung
des Torblatt es gewährleistet werden. Insbesondere wenn als Antriebsmittel eine Kette
zum Einsatz kommt, eignet sich Kettenrad zu dessen Antrieb.
[0024] Gemäß einer Weiterbildung kann sich das Antriebselement wenigstens teilweise in die
Aussparung erstrecken. Sofern eine Torblattsektion eine Aussparung aufweist, in der
das Antriebsmittel aufgenommen ist, wird dadurch ein sicherer Angriff des Antriebselementes
an das Antriebsmittel gewährleistet. Weiterhin kann durch eine derartige Anordnung
das Antriebselement dicht an den Torblattsektionen platziert werden und somit Bauraum
eingespart werden.
[0025] Möglicherweise kann die Führung wenigstens ein Gegenhaltemittel aufweisen welches
das längliche Antriebsmittel in Richtung Antriebselementes gedrängt hält und insbesondere
geeignet ist, an ein Scharniergewerbe anzugreifen. Dadurch kann der Eingriff zwischen
Antriebsmittel und Antriebselement weiter verbessert werden. Wenn das Scharniergewerbe
mit dem Antriebsmittel gekoppelt ist, kann das Gegenhaltemittel bei einem Angriff
an das Scharniergewerbe günstig auf das Antriebsmittel wirken.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform kann die Führung wenigstens eine Halterolle aufweisen,
welche insbesondere geeignet ist, an einem Scharniergewerbes abrollend anzugreifen.
Mittels der Halterolle kann eventuell auftretende Reibung zwischen der Führung und
den beweglichen Komponenten des Tores verringert werden, was zu geringerer zur Bewegung
des Torblattes notwendiger Energie und zu geringerem Verschleiß führt.
[0027] Darüber hinaus sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
denkbar.
[0028] Günstigerweise können die Scharniere seitlich an den Torblattsegmenten angeordnet
sein. Bei einer seitlichen Anordnung der Scharniere kann, beispielsweise bei einem
Aufrollen des Torblatts, sichergestellt werden, dass die Scharniere den Aufrollvorgang
nicht behindern. Außerdem wird so die Gefahr verringert, dass die Scharniere, bei
aufgerolltem Torblatt, die jeweils darunter aufgewickelte Lage beschädigen können.
[0029] Es ist denkbar, dass das Antriebsmittel über einen Elektromotor, insbesondere über
einen Synchronmotor, betätigbar ist, welcher bis auf Drehzahl Null herab regelbar
ist. Bei einem derartiger Motor kann auf aufwendige Konstruktionen von mechanischen
Sicherheits-Bremsvorrichtungen verzichtet werden. Außerdem werden nur wenige bis keine
zusätzlichen externen Anbauteile, wie etwa Getriebe, benötigt. Ein derartiger Motor
findet somit auf verhältnismäßig kleinem Raum Platz zum Einbau im Bereich des Torsturzes.
Somit kann die Einbautiefe des Tors gering gehalten werden.
[0030] Des Weiteren ist es günstig, wenn die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, beim Eintreten
einer Haltbedingung den Antriebsmotor so anzusteuern, dass seine Drehzahl kontrolliert
reduziert und damit das Torblatt motorisch abgebremst wird, wobei der Antriebsmotor
dazu ausgelegt ist, bei Drehzahl Null ein ausreichendes Drehmoment zu liefern, um
das Torblatt an einer augenblicklichen Position zu halten. Dies trifft insbesondere
bei Nothalt-Bedingungen zu, bei denen das Tor meist abrupt abgebremst werden muss.
Da beispielsweise Asynchronmotoren im Stillstand kein ausreichendes Drehmoment zum
Halten des Tores liefern, müssen mechanische Notfallbremsen zusätzlich installiert
werden. Bei Verwendung des vorgeschlagenen Motors kann auf aufwendige und großen Bauraum
benötigende mechanische Systeme verzichtet werden, so dass im Bereich des Torsturzes,
d.h. in der Einbautiefe, sowie in der Torzargenbreite Bauraum eingespart werden kann.
[0031] In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung kann der Antriebsmotor eine Ausgangswelle
aufweisen, welche über ein zusätzliches Kraftübertragungsmittel, insbesondere über
einen Riemen oder eine Kette, mit dem Antriebsmittel verbunden ist. Über eine derartige
Umlenkung kann auf engem Raum beispielsweise eine Über- oder Untersetzung des Antriebs
realisiert werden. Außerdem kann so auf einfache Art und Weise beispielsweise ein
Gewichtsausgleich zusammen mit dem Antriebsmittel über denselben Motor angesteuert
werden.
[0032] Es ist vorstellbar, dass beidseitig an dem Hubtor Antriebsmotore vorgesehen sind.
Diese können vorzugsweise beidseitig im Bereich des Torsturzes angebracht sein. Die
Aufteilung der aufzubringenden Kraft auf zwei Motore verringert die benötigte Größe
der jeweiligen Motore, im Vergleich zu nur einem Motor. Durch kleinere Motoren kann
auf einfache Weise Bauraum, insbesondere im Bereich des Torsturzes, d.h. in der Einbautiefe,
eingespart werden.
[0033] Es ist auch denkbar, dass beidseitig an dem Hubtor Antriebsmittel vorgesehen sind.
Die Aufteilung der aufzubringenden Kraft auf zwei Antriebsmittel verringert die benötigte
Größe der jeweiligen Antriebsmittel, im Vergleich zu nur einem Antriebsmittel. Durch
kleinere Abmessungen der Antriebsmittel kann auf einfache Weise Bauraum, insbesondere
im Bereich der Torzarge, d.h. in der Einbaubreite, eingespart werden.
[0034] In einer möglichen Ausgestaltung kann eine Gewichtsausgleichsvorrichtung vorgesehen
sein, wobei der Antriebsmotor diese Gewichtsausgleichsvorrichtung betätigt. Somit
kann mit dem Antriebsmotor zum Antrieb des Torblatts auch die Gewichtsausgleichvorrichtung
betätigt werden. Durch die Einsparung eines zusätzlichen Motors kann Bauraum, insbesondere
im Bereich des Torsturzes, d.h. hinsichtlich der Einbautiefe, eingespart werden.
[0035] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass ein Gewerbe eines Scharniers an dessen einem
Ende ein Festlager und an dessen gegenüberliegendem Ende ein Loslager aufweist. Auf
diese Weise wird eine Lagerstelle mit rotatorischem sowie eine Lagerstelle mit rotatorischem
und translatorischem Freiheitsgrad realisiert, so dass auf besonders vorteilhafte
Weise eine zerstörungsfreie Längenänderung zwischen zwei Scharniergewerben ermöglicht
wird.
[0036] Es ist außerdem denkbar, dass die einzelnen Scharniergewerbe miteinander verbindbar
sind und eine Scharnierkette bilden. Mit einer solchen Scharnierkette können die einzelnen
Torblattsegmente einfach zu einem gemeinsamen stabilen Torblatt zusammengefügt werden,
wobei die einzelnen Torblattsegmente in Leichtbauweise ausgeführt werden können.
[0037] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann das jeweilige Scharniergewerbe
an einer zu der Torzarge weisenden stirnseitigen Endseite des jeweiligen Torblattsegments
angeordnet sein. Außerdem kann sich das jeweilige Scharniergewerbe etwa über die gesamte
Höhe des jeweiligen Torblattsegments erstrecken. So kann eine besonders einfache Ausgestaltung
der einzelnen Scharniergewerbe, beispielsweise als einfaches Spritzgussteil, realisiert
werden. Eine Erstreckung des Scharniergewerbes über etwa die gesamte Höhe des Torblattsegments
bietet den Vorteil, dass eine große Verbindungsfläche zwischen Torblattsegment und
Scharniergewerbe bereitgestellt wird, so dass eine gute Verbindung realisiert werden
kann.
[0038] Es wird vorgeschlagen, dass das Verbindungsmittel in der oberen Hälfte eines Torblattsegments,
und insbesondere im Bereich einer Oberkante des Torblattsegments, mit dem jeweiligen
Torblattsegment verbunden ist. Da das Verbindungsmittel in der oberen Hälfte, d.h.
oberhalb der Kippachse des Torblattsegments liegt, wird eine hängende Tragekonstruktion
realisiert, wobei ein Torblattsegment der Schwerkraft folgend von dem Verbindungsmittel
herab hängt. So werden die einzelnen Torblattsegmente bei einer Vertikalbewegung des
Torblatts von dem Antriebsmittel gezogen, was zu einer Straffung der einzelnen Torblattsegmente
untereinander führt und so die Stabilität sowie die Betätigbarkeit und die Dauerhaltbarkeit
des Tores verbessert.
[0039] Vorteilhafterweise kann der Antriebsmotor direkt, insbesondere getriebelos, mit dem
Torblatt koppelbar sein. Dies vermindert konstruktiv aufwändige, verschleiß- und fehleranfällige
Getriebeeinheiten.
[0040] In einer weiteren günstigeren Ausführungsform umfasst das Antriebssystem des Weiteren
einen elektrischen Energiespeicher, vorzugsweise in Form einer Akkumulator-Einheit,
der dazu eingerichtet ist, den Antriebsmotor und die Steuereinheit im Falle eines
Stromausfalls mit elektrischer Energie zu versorgen. Vorteilhafterweise kann die Steuereinheit
dabei dazu eingerichtet sein, einen Stromausfall zu erkennen und als Nothaltbedingung
zu interpretieren, so dass der Antriebsmotor auch bei Stromausfall in der Lage ist,
die Geschwindigkeit zu reduzieren und das Torblatt im Stillstand zu halten. Außerdem
kann auf diese Weise auf den Gewichtsausgleich des Torblattes verzichtet werden.
[0041] Der Synchronantrieb kann wahlweise so ausgelegt werden, dass er das Torblatt auch
ohne den Einsatz von Gewichtsausgleichsystemen bewegen kann. Zugleich kann die Leistungsregelung
des Synchronantriebs die beim Abbremsen und/oder beim Schließen des Tores frei werdende
Energie rekuperieren und zwischenspeichern, beispielsweise in einer Akkumulatoreinheit
oder Kondensatoreinheit. Der mit den Gewichtsausgleichsystemen verbundene konstruktive
Aufwand kann daher ebenfalls vermindert werden, ohne die Belastung der mechanischen
Tragmittel zu erhöhen oder die Sicherheit zu verringern.
[0042] Zudem kann die Steuereinheit des Weiteren dazu eingerichtet sein, bei Vorliegen eines
Stromausfalls einen Notbetrieb des Hubtors zu ermöglichen, insbesondere den Antriebsmotor
für eine Notöffnung des Hubtors anzusteuern. Durch den elektrischen Energiespeicher
wird also ein Notbetrieb ermöglicht.
[0043] Vorteilhafterweise kann das Antriebssystem des Weiteren eine Leistungsregeleinheit
zur Ansteuerung des Antriebsmotors aufweisen, wobei die Leistungsregeleinheit dazu
eingerichtet ist, die beim motorischen Abbremsen des Torblatts generierte elektrische
Energie zu rekuperieren und den elektrischen Energiespeicher mit der rekuperierten
Energie zu laden. Auf diese Weise kann der Antrieb des Hubtors in äußerst energieeffizienter
Weise erfolgen, eine Eigenschaft, die Insbesondere bei einem Akku-gestützten Notbetrieb
von Bedeutung sein kann.
[0044] Vorteilhafterweise kann die Steuereinheit des Weiteren dazu eingerichtet sein, auf
Basis eines von dem Positionsgeber gelieferten Signals einen Ist-Wert zu ermitteln,
der eine Position oder eine Positionsänderung des Hubtors angibt, und den Antriebsmotor
auf Basis eines Vergleichs des Ist-Werts mit einem Soll-Wert anzusteuern. Auf diese
Weise ist eine präzise Regelung der Torbewegung möglich. Auch kann anhand des Soll-
Ist- Vergleiches bei Abweichung eine Reaktion in Form einer Bewegungsunterbrechung
durchgeführt werden.
[0045] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann die Steuereinrichtung die Akkurestladung
überwachen und bei Erreichen einer vorgegebenen Untergrenze mit der Restenergie das
Torblatt in eine sichere, nicht absturzgefährdete Position gefahren werden. Auch kann
eine weitere, als redundante Absicherung vorgesehene Akkueinheit, diese Energie zur
Verfügung stellen. In einer alternativen Ausführung kann eine mechanische Bremse die
Funktion dieser redundanten Absicherung übernehmen. Ebenfalls kann - in dem Fall,
dass das Torblatt für längere Zeit in der Haltposition verharrt - aus Energiespargründen
die Bremse wirksam geschaltet werden.
[0046] Über Positionsgeberwerte kann überprüft werden, ob die Halteposition stabil eingehalten
wird. Wird festgestellt, dass die Halteposition nicht eingehalten ist, wird der Antriebsmotor
wieder bestromt, um ein erneutes Festhalten bei Drehzahl Null herbeizuführen oder
in eine sichere, nicht absturzgefährdete Position gefahren. In diesem Falle kann zudem
eine Warnung zur Überprüfung und Instandsetzung der Bremse ausgegeben werden.
[0047] Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Tor in einer Frontansicht mit teilweise freigeschnittenen Elementen,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Tor aus Figur 1 in einer schematischen Seitenansicht von links,
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Tor in einer Frontansicht, bei der die unbestimmte Länge der
Torblattsegmente durch Trennlinien verdeutlicht ist,
- Fig. 4
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Tores in einer Perspektivansicht,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Tores in einer Frontansicht, bei der die
unbestimmte Länge der Torblattsegmente durch Trennlinien verdeutlicht ist,
- Fig. 6
- einen Schnitt entlang der horizontalen Schnittlinie VI - VI in Figur 5,
- Fig. 7
- einen Schnitt entlang der horizontalen Schnittlinie VII - VII in Figur 5,
- Fig. 8
- einen Ausschnitt eines Scharniers eines erfindungsgemäßen Tors in einer Seitenansicht,
- Fig. 9
- ein einzelnes Scharniergewerbe zusammen mit einem Ausschnitt eines Torblattsegments
eines erfindungsgemäßen Tors in einer Perspektivansicht,
- Fig. 10
- eine Detailansicht eines Teils des Scharniergewerbes aus Figur 9, dargestellt in einer
Seitenansicht,
- Fig. 11
- eine schematische Übersicht eines Torblattsegments zusammen mit Scharniergewerben
in einer Frontansicht, wobei die unbestimmte Länge des Torblattsegments durch Trennlinien
verdeutlicht ist,
- Fig. 12
- ein Torzargenprofil in einer Querschnittsansicht mit einem darin angeordneten Torblattsegment,
- Fig. 13
- den schematischen Aufbau eines Hubtors gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung,
- Fig. 14
- ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen Hubtors von
Fig. 13 illustriert,
- Fig. 15
- ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen Hubtors von
Fig. 13 im Falle eines Stromausfalls illustriert,
- Fig. 16
- ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen Hubtors von
Fig. 13 im Falle einer Not-Öffnung des Tores illustriert,
- Fig. 17
- ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen Hubtors von
Fig. 13 zur Überwachung der Akkurestladung illustriert, und
- Fig. 18
- ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen Hubtors von
Fig. 13 zur permanenten Überwachung der Position und/oder Geschwindigkeit des Antriebsmotors
bzw. des Torblatts illustriert,
- Fig. 19
- ein Torzargenprofil in einer Querschnittsansicht mit einem darin angeordneten Torblattsegment
gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 20
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Verbindung eines Torblattsegmentes
mit einem Scharniergewerbe gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung.
[0048] Gleiche oder sich entsprechende Merkmale sind mit identischen Referenzzeichen gekennzeichnet,
[0049] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Hubtor mit einem Torblatt 1, welches mehrere
Torblattsektionen 40 aufweist. Jeweils zwei benachbarte Torblattsektionen 40 sind
über wenigstens ein Scharnier 3 (siehe Figur 4) gelenkig miteinander verbunden.
[0050] Das Hubtor umfasst außerdem einen motorischen Antrieb 100 zum Heben und Senken des
Torblatts 1 sowie ein Antriebsmittel in Form einer endlichen Antriebskette 4.
[0051] Der motorische Antrieb 100 weist des Weiteren einen mit der Antriebskette 4 verbundenen
Antriebsmotor 101 auf.
[0052] Die Antriebskette 4 wird über ein Kettenrad 104a angetrieben, welches als Antriebselement
dient. Das Kettenrad 104a wird von einer Abtriebswelle 105a bewegt, welches über ein
Kraftübertragungsmittel, hier ein Zahn- bzw. Keilriemen 107a, mit der Motorausgangswelle
102 verbunden ist. Der Riemen 107a wird außerdem über zwei Umlenkrollen 106a, 106b
geführt. Hier kann beispielsweise anhand der Größe der Umlenkrollen 106a, 106b eine
Über- bzw. Untersetzung der zu übertragenden Kraft realisiert werden.
[0053] Das Kettenrad 104a ist mit der Kette 4 in Eingriff und kann durch seine Rotation
das Tor öffnen und schließen. In der Nähe des Kettenrades 104a und diesem in etwa
gegenüberliegend ist die Halterolle 44 vorgesehen, sodass Bereiche der Torblattsektionen
40 mit dem Antriebsmittel 4 beim Öffnen und beim Schließen des Tores zwischen dem
Kettenrad 104a und der Halterolle hindurch laufen.
[0054] Die Motorausgangswelle 102 treibt zusätzlich eine optionale Gewichtsausgleichsvorrichtung
200 an. In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Motorausgangswelle
102 durch die Gewichtsausgleichsvorrichtung 200 hindurch und tritt an einer gegenüberliegenden
Seite des Tores wieder aus.
[0055] Auf dieser gegenüberliegenden Torseite befindet sich eine zweite Antriebskette 4,
welche über ein zweites Kettenrad 104b angetrieben ist. Das zweite Kettenrad 104b
wird von einer Abtriebswelle 105b bewegt, welches über ein Kraftübertragungsmittel,
hier ein Zahn- bzw. Keilriemen 107b, mit der Motorausgangswelle 102 verbunden ist.
Der Riemen 107b wird außerdem über zwei Umlenkrollen 106c, 106d geführt. Hier kann
beispielsweise anhand der Größe der Umlenkrollen 106c, 106d eine Über- bzw. Untersetzung
der zu übertragenden Kraft realisiert werden.
[0056] Obwohl in Figur 1 nicht explizit dargestellt, kann auch auf dieser gegenüberliegenden
Torseite ein Antriebsmotor vorgesehen sein. Dieser kann zusätzlich zu dem Antriebsmotor
101 oder anstelle des Antriebsmotors 101 vorgesehen sein. Dabei muss sich die Motorausgangswelle
102 des abgebildeten Antriebsmotors 101 nicht zwangsläufig durch die Gewichtsausgleichvorrichtung
200 hindurch erstrecken.
[0057] Das Hubtor weist beidseitig Torzargen 16 auf. Die Torzargen 16 weisen eine Breite
B
Z auf, welche die Einbaubreite des Tors mitbestimmen. Die Antriebskette 4 ist innerhalb
dieser Torzarge 16 angeordnet. Die Torzarge 16 bildet die Anbindungsstelle zwischen
der in einer Wand vorgesehenen Öffnung und dem Hubtor. Die Torzarge 16 ist in Figur
12 in einem Querschnitt dargestellt und weist auf der dem Torblatt 1 zugewandten Seite
eine Öffnung 110 auf, durch die die einzelnen Torblattsektionen 40 geführt sind. Die
Öffnung 110 kann mit Dichtlippen 112a, 112b abgedichtet sein.
[0058] Weiterhin mit Bezug auf Figur 12 weist das Hubtor seitlich an den Torblattsektionen
40 angeordnete Führungsmittel auf, welche hier als Führungsrollen 12 ausgebildet sind.
Die Führungsrollen 12 dienen zum horizontalen und/oder vertikalen Führen der einzelnen
Torblattsektionen 40 während einer Bewegung (Öffnen bzw. Schließen) des Torblatts
1.
[0059] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht, wobei das Torblatt 1 schematisch in Strichlinien
dargestellt ist. Das Torblatt 1 wird entlang einem Spiralgang 109 aufgewickelt. Der
Spiralgang 109 ist im Bereich des Torsturzes 120 angeordnet. Die Tiefe T des Torsturzes
120 bestimmt maßgeblich die Einbautiefe des Tors.
[0060] Figur 3 zeigt eine weitere Ansicht des erfindungsgemäßen Tors. Das Tor ist vertikal
bewegbar, wobei das Tor in Richtung des Pfeils A geöffnet und in Richtung des Pfeils
B geschlossen wird.
[0061] Jeweils zwei benachbarte Torblattsektionen 40 sind über wenigstens ein Scharnier
3 gelenkig miteinander verbunden. Jede Torblattsektionen weist ein Torblattsegment
2 auf. Wie in Figur 4 dargestellt, weist ein Scharnier 3 jeweils zwei Scharniergewerbe,
nämlich ein erstes Scharniergewerbe 31 und ein gelenkig damit verbundenes zweites
Scharniergewerbe 32 auf. Jedes Torblattsegment 2 ist an seinen beiden gegenüberliegenden
Enden jeweils mit einem Scharniergewerbe 31, 32 verbunden. Jede Torblattsektion 40
weist ein Torblattsegment 2 sowie die beiden mit dessen Enden verbundene Scharniergewerbe
31, 32 auf. Alternativ können die Scharniergewerbe auch an anderen Stellen der Torblattsegmente,
als beispielsweise etwa mittig angeordnet sein oder zwei Torblattsektionen mit mehr
als zwei Scharnieren aneinander gekoppelt sein.
[0062] Das erfindungsgemäße Tor wird mit dem motorischen Antrieb 100 zwischen einer geöffneten
und einer geschlossenen Position bewegt. Die zum Heben und Senken des Torblatts 1
benötigte Kraft wird über wenigstens ein Antriebsmittel, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
über die Kette 4, von dem motorischen Antrieb 100 auf das Torblatt 1 übertragen.
[0063] Verbindungsmittel 5 verbinden die Kette 4 mit dem Torblatt 1. Hierbei sind mehrere
Torblattsegmente 2 jeweils einzeln mit der Kette 4 verbunden. Die Verbindungsmittel
5 werden nachstehend mit Bezug auf Figur 6 näher erläutert.
[0064] In Figur 4 ist die als Antriebsmittel dienende Kette 4 zu erkennen. In diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung handelt es sich um eine Hohlbolzenkette, das heißt die einzelnen Glieder
der Kette 4 sind untereinander mit hohlen Bolzen 7 verbunden. Durch einen solchen
Hohlbolzen 7 kann sich beispielsweise ein Verbindungsmittel 5 hindurch erstrecken.
[0065] Wie in Figur 5 zu erkennen ist, kann sich jeweils eine als Antriebsmittel dienende
Kette 4 an den außen liegenden Enden des Torblatts 1 befinden. Das Tor kann also wahlweise
mit einem oder mit zwei Antriebsmitteln betätigbar sein. Die Kette 4 ist als ein endliches
Antriebmittel ausgebildet. In anderen Ausführungsformen kann jedoch auch ein endloses
Antriebsmittel vorgesehen sein.
[0066] Figur 6 zeigt eine Querschnittsansicht entlang der in Figur 5 abgebildeten Schnittlinie
VI-VL. Dargestellt ist ein Scharniergewerbe 32, welches mit einem Torblattsegment
2 verbunden ist. Das Scharniergewerbe 32 weist eine Aussparung 6 auf, in welcher die
Kette 4 Platz findet. Die Kette 4 ist in die Aussparung 6 des Scharniergewerbes 32
eingesetzt und in diesem aufgenommen. In alternativen Ausführungsformen kann das Antriebsmittel
teilweise oder vollständig in den Torblattsegmenten aufgenommen sein.
[0067] In dieser Ausführungsform sind die Kette 4 und das Scharnier 3 über das Verbindungsmittel
5 verbunden. Eine kombinierte Ausführung kann zum Beispiel durch eine einstückige
Ausbildung von Kette 4 und Scharnier 3 realisiert werden. Das Scharnier 3 kann beispielsweise
die Funktion der Kette 4 übernehmen, und die Kette 4 kann auch die Funktion des Scharniers
3 übernehmen.
[0068] In Figur 6 ist ein einzelnes Kettenglied 41 mit einem Hohlbolzen 7 dargestellt. Ein
Verbindungsmittel, hier ein Scharnierbolzen 5, erstreckt sich in dessen axialer Richtung
durch das Scharniergewerbe 32 und durch den Hohlbolzen 7 des Kettenglieds 41 hindurch.
Der Scharnierbolzen 5 ist an einem dem Torblattsegment 2 zugewandten Ende 8 mit einem
Splint 9 gegen axial translatorische sowie radiale rotatorische Bewegungen gesichert.
An dem gegenüberliegenden Ende wird der Scharnierbolzen 5 mit geeigneten Mitteln,
hier mit einer Mutter 11, fixiert.
[0069] Eine Führungsrolle 12 ist mit handelsüblichen Lagern 13 drehbar an dem Scharnierbolzen
5 gelagert. Die Führungsrolle 12 ist in axialer Richtung zwischen der Mutter 11 und
dem Scharniergewerbe 32 angeordnet. Die Führungsrolle 12 weist eine Lauffläche 14
und einen außen liegenden Bund 15 auf. Der außen liegende Bund 15 ist in radialer
Richtung weiter von der Mittelachse L des Scharnierbolzens 5 beabstandet als die Lauffläche
14. Der Bund 15 dient zum horizontalen Führen der Torblattsegmente 2 bei einer Vertikalbewegung
des Torblatts 1.
[0070] In Figur 6 ist zu erkennen, dass das Hubtor des Weiteren wenigstens ein Verbindungsmittel
5 zum Verbinden der Antriebskette 4 mit wenigstens einem Torblattsegment 2 umfasst.
In Figur 6 ist außerdem zu sehen, dass das seitlich umlaufende Antriebsmittel, d.h.
die Kette 4, zumindest abschnittsweise zwischen einem Torblattsegment 2 und einem
Führungsmittel, d.h. der Rolle 12, angeordnet ist.
[0071] Diese Anordnung der Kette 4 zwischen einem Torblattsegment 2 und einer Führungsrolle
12 bezieht sich, im Sinne der vorliegenden Offenbarung, auf eine Querschnittsansicht,
wie zum Beispiel in Figur 6 dargestellt, wobei die Positionierung der Kette 4 mit
Bezug auf eine horizontale Erstreckungsrichtung E
H beschrieben ist. Entlang dieser horizontalen Erstreckungsrichtung E
H ist die Kette 4 demnach zwischen einem Torblattsegment 2 und einer Führungsrolle
12 angeordnet.
[0072] Figur 12 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung, welche sich zumindest teilweise in
einem Torzargenprofil 16 befindet. Das Torzargenprofil 16 ist in einem Querschnitt
dargestellt. Es ist ein segmentiertes Hohlprofil, in dessen Innenraum sich zumindest
zwei Profilteile 17 etwa symmetrisch gegenüberliegen. Die lichte Weite W der beiden
Profilteile 17 ist etwas größer als der Durchmesser D
L an den Laufflächen 14 der Führungsrolle 12. Die Führungsrolle 12 ist zwischen den
beiden Profilteilen 17 angeordnet.
[0073] Die Profilteile 17 weisen sich gegenüberliegende Laufflächen 18 auf, welche mit den
Laufflächen 14 der Führungsrolle 12 zur Anlage kommen können. Aufgrund dieser Anordnung
der Führungsrolle 12 zwischen den beiden sich gegenüberliegend angeordneten Profilteilen
17 wird die Führungsrolle 12 einschließlich des daran befestigten Torblattsegments
2 bei einer Vertikalbewegung des Torblatts 1 in ihrer vertikalen Bewegungsrichtung
geführt.
[0074] Der Bund 15 der Führungsrolle 12 weist einen Durchmesser D
B auf, welcher größer ist als der Durchmesser D
L an den Laufflächen 14 der Führungsrolle 12. Der Durchmesser D
B des Bunds 15 ist außerdem größer als die lichte Weite W der beiden Profilteile 17.
Hieraus ergibt sich eine Anlagefläche 20 auf der Innenseite des Bunds 15, welche mit
einer gegenüberliegend angeordneten Anlagefläche 19 der Profilteile 17 zur Anlage
gelangen kann.
[0075] Wirkt beispielsweise eine Kraft F auf ein Torblattsegment 2 ein, so führt dies zu
einer Durchbiegung des Torblattsegments 2 und somit zu einer translatorischen Bewegung
des Torblattsegments 2 in Richtung des Bewegungspfeils V. In einem solchen Fall verhindert
der Bund 15 der Führungsrolle 12 ein Herausgleiten der Führungsrolle 12 sowie des
daran angeordneten Torblattsegments 2 aus den Profilteilen 17 des Torzargenprofils
16. Das Torblattsegment 2 wird so bei einer Vertikalbewegung des Tors etwa horizontal
geführt.
[0076] An einer der Öffnung des Torzargenprofils 16 gegenüberliegenden Seite befindet sich
eine Lichtschranke 45, mittels derer überwacht werden kann, ob sich das Tor im offenen
oder im geschlossenen Zustand befindet oder ob ein Hindernis den Weg des offenen Torblattes
2 versperrt.
[0077] Auf der dem Antriebsmittel 4 gegenüberliegenden Seite des Scharniergewerbes 31 ist
eine Halterolle 44 angeordnet, welche drehbar am Torzargenprofil 16 gelagert ist und
die Aufgabe einer Führung übernimmt. Beim Öffnen und Schließen des Torblattes 2 rollt
die Halterolle 44 über die Oberfläche des Scharniergewerbes 31 ab, die dem Antriebsmittel
4 gegenüberliegt und mit der die Halterolle 44 in Kontakt ist.
[0078] Die Halterolle 44 befindet sich im oberen Bereich des geschlossenen Torblattes im
Bereich des Torsturzes um den Eingriff des Kettenrades in das Antriebsmittel zu verbessern.
Es ist außerdem möglich, mehrere Halterollen 44 am Torzargenprofil 16 vorzusehen,
beispielsweise im unteren Bereich des geschlossenen Tores oder über die Höhe des Tores
verteilt.
[0079] In der Aussparung 6, in der die Kettenglieder 41 des Antriebsmittels 4 aufgenommen
ist, ist zwischen dem Antriebsmittel 4 und einer hinteren Oberfläche in der Aussparung
6 ein Dämpfer 43 vorgesehen, mit dem sowohl die Aussparung 6 als auch das Antriebsmittel
4 in Kontakt sind. Der Dämpfer 43 kann aus einem weichen und/der elastischen Material
gefertigt sein, beispielsweise aus einem Elastomer.
[0080] In Figur 8 ist ein Scharnier 3 dargestellt. Das Scharnier 3 weist ein erstes Scharniergewerbe
31 und ein zweites Scharniergewerbe 32 auf. Beide Scharniergewerbe 31, 32 weisen je
eine fluchtende Bohrung 21 auf, durch welche sich das Verbindungsmittel 5 erstreckt.
Das Verbindungsmittel 5 dient als Scharnierbolzen 5 und bildet eine Gelenkachse um
welche das Scharnier 3 in bekannter Weise schwenkbar ist.
[0081] In Figur 9 ist ein einzelnes Scharniergewerbe 31 exemplarisch dargestellt. Das Scharniergewerbe
31 weist an einer außenliegenden lateralen Endseite einen Führungsabschnitt 22 auf.
Der Führungsabschnitt 22 besteht aus zwei vertikalen Wänden 22a, 22b und einer dazwischen
angeordneten horizontalen Wand 22c, welche die beiden vertikalen Wände 22a, 22b verbindet.
Die dabei resultierende U-Form bildet eine Aussparung 6.
[0082] Die lichte Weite Z der Aussparung 6 ist etwas größer als die Breite B
K der Kette 4 (siehe Figur 5). Die Kette 4 findet in der Aussparung 6 Platz und kann
in die Aussparung 6 eingesetzt werden. Die horizontale Beweglichkeit der Kette 4 wird
durch die inneren Oberflächen der Aussparung 6 begrenzt, wobei sich die die Kette
4 nur so weit bewegen kann, bis sie mit einer dieser Oberflächen in Kontakt ist.
[0083] An der dem Torblattsegment 2 zugewandten vertikalen Wand 22b weist das Scharniergewerbe
31 einen Verbindungsabschnitt 23 auf, welcher vorzugsweise einstückig mit dem Führungsabschnitt
22 ausgebildet ist. Der Verbindungsabschnitt 23 weist eine äußere Form auf, welche
etwa der inneren Hohlprofilform 24 des Torblattsegments 2 entspricht. Ein Torblattsegment
2 kann so passend auf den Verbindungsabschnitt 23 aufgeschoben werden.
[0084] Das Scharniergewerbe 31 ist in einem Hohlraum 25 des Torblattsegments 2 angeordnet.
Um eine sichere Verbindung zwischen dem Scharniergewerbe 31 und dem Torblattsegment
2 zu schaffen, wird das Scharniergewerbe 31 im Bereich des Verbindungsabschnitts 23
mit dem Torblattsegment 2 vorzugsweise verklebt. Andere Verbindungsformen, wie beispielsweise
Schraubverbindungen, sind hierbei jedoch nicht ausgeschlossen.
[0085] Wie in Figur 11 zu erkennen ist, können Scharniergewerbe 31, 32 beidseitig an einem
Torblattsegment 2, auf die mit Bezug auf Figur 9 beschriebene Weise, angebracht sein.
Des Weiteren zeigt Figur 11, dass das jeweilige Scharniergewerbe 31, 32 an einer zu
der Torzarge 16 weisenden stirnseitigen Endseite 26 des Torblattsegments 2 angeordnet
ist und sich etwa über die gesamte Höhe h des Torblattsegments 2 erstreckt.
[0086] Die einzelnen Scharniergewerbe 31, 32 eines Scharniers 3 weisen dieselbe äußere Form
auf und sind insbesondere etwa identische Teile, vorzugsweise Spritzgussteile. In
den Figuren 9 und 10 ist zu erkennen, dass ein Scharniergewerbe 31, 32 an dessen einem
axialen Ende 27 eine Bohrung 21 zum Aufnehmen eines Scharnierbolzens 5 aufweist.
[0087] In Figur 6 ist eine derartige Anordnung im Querschnitt zu sehen, wobei ein Scharnierbolzen
5 durch eben diese Bohrungen 21 des Scharniergewerbes 31 geführt ist.
[0088] Der Innendurchmesser der Bohrung 21 ist geringfügig größer als der Außendurchmesser
des Scharnierbolzens 5. Die Anordnung des Scharnierbolzens 5 in der Bohrung 21 realisiert
ein Festlager mit einem rotatorischen Freiheitsgrad, d.h. das Scharniergewerbe 31,
32 kann mit der an dessen einem axialen Ende angebrachten Bohrung 21 um den Scharnierbolzen
5 rotieren.
[0089] Um den Scharnierbolzen 5 gegen ein Verdrehen bzw. Verschieben zu sichern, wird ein
bereits zuvor beschriebener Splint 9 durch eine in dem Scharnierbolzen 5 vorgesehene
Bohrung gesteckt, welche quer zur Längsachse L des Scharnierbolzens 5 verläuft. Der
Splint 9 ist außerdem durch eine an dem Scharniergewerbe 31 eingebrachten Querbohrung
29 gesteckt (Figur 9), welche vorzugsweise im Verbindungsabschnitt 23 vorgesehen ist.
[0090] In den Figuren 8, 9 und 10 ist gezeigt, dass ein Scharniergewerbe 31, 32 auf dessen
anderen axialen Seite 28 ein Langloch 30 aufweist. Das Langloch 30 ist eine Bohrung,
welche etwa in Längserstreckungsrichtung Y (Figur 10) verlängert ist. Der Innendurchmesser
d des Langlochs 30 ist geringfügig größer als der Außendurchmesser des Scharnierbolzens
5. So wird ein Loslager realisiert, wobei das Scharniergewerbe 31, 32 aufgrund des
Langlochs 30 sowohl rotatorisch, als auch translatorisch in Y-Richtung, d.h. entlang
der Erstreckungsrichtung des Langlochs 30, um den Scharnierbolzen 5 herum bewegbar
ist.
[0091] Wie am besten in den Figuren 4, 5 und 8 zu sehen ist, sind die einzelnen Scharniergewerbe
31, 32 miteinander verbindbar, so dass diese eine Scharnierkette 300 bilden. Die Enden
27, 28 eines Scharniergewerbes 31, 32 sind dabei so geformt, dass diese jeweils mit
den Bohrungen 21, 30 überlappend ineinander einpassbar sind.
[0092] So sind auf den Innenseiten der Bohrungen 21 (Figur 9) eines Scharniergewerbes 31,
32 Aussparungen 34 vorgesehen, in welche die Gabelenden 33 eines benachbarten Scharniergewerbes
31, 32 einpassbar sind. Da die Scharniergewerbe 31, 32 untereinander alle dieselbe
Form aufweisen, können die einzelnen Scharniergewerbe 31, 32 zu einer beliebig langen
Scharnierkette 300 zusammengesetzt werden.
[0093] Jedes Scharniergewerbe 31, 32 weist ein Seitenführungselement 35 auf, welches dazu
geeignet ist, das mit diesem Scharniergewerbe 31, 32 verbundene Torblattsegment 2
entgegen der horizontalen Richtung V (Figur 12) bei einer Vertikalbewegung des Torblatts
1 gegen das Profilteil 17 abzustützen und zu führen. Das Seitenführungselement 35
ist an der lateralen Außenseite der ersten vertikalen Wand 22a des Führungsabschnitts
22 eines Scharniergewerbes 31, 32 angeordnet.
[0094] Figur 19 zeigt eine alternative Ausführungsform des Torblattes 1, die eine als Gleitelement
dienende Gleitscheibe 42 enthält. Die Art und Perspektive der Darstellung entspricht
der bereits in Figur 10 gewählten, jedoch für eine horizontal gegenüberliegende Seite
des Torblattes 1.
[0095] In dieser Ausführung besitzt das Torblatt 2 kein Seitenführungselement 35 und keinen
Dämpfer 43. Zur seitlichen Führung des Torblattes 2 ist zwischen dem Scharniergewerbe
31 und der Führungsrolle 12 eine Gleitscheibe 42 vorgesehen, die somit bezogen auf
die Führungsrolle 12 dem Bund 15 in axialer Richtung gegenüberliegt. Bei einer horizontalen
Verschiebung des Torblattes 2 kann die Gleitscheibe 42 mit einem oder beiden der Profilteile
17 in Kontakt kommen und an ihnen entlang gleiten um die horizontale Beweglichkeit
des Torblattes 2 zu begrenzen. In der gezeigten Ausführung ist die Gleitscheibe 42
etwa rund und mit einem zentralen Loch versehen, wobei sich das Verbindungsmittel
5 durch dieses Loch hindurch erstreckt und somit die Gleitscheibe 42 fixiert.
[0096] Die Gleitscheibe 42 kann aus einem reibungsarmen und/oder vergleichsweise weichen
Material gefertigt sein um Reibungskräfte zwischen der Gleitscheibe 42 und den Profilteilen
17 sowie den Verschleiß der Führungsrolle und der Profilteile 17 zu minimieren. Insbesondere
wenn an den beiden jeweils horizontal gegenüberliegenden Verbindungsmitteln 5 eines
Torblattsegmentes 2 jeweils ein Gleitelement 42 vorgesehen ist, kann die horizontale
Führung der Führungsrollen 12 wesentlich durch das Gleitelement 42 erfolgen.
[0097] Das Torblatt 2 kann über seine Höhe verteilt mehrere Gleitelemente 42 aufweisen.
Zum Beispiel können die Gleitelemente 42 immer paarweise sich jeweils horizontal gegenüberliegend
angeordnet sein. Derartige Paare von Gleitelementen 42 können gleichmäßig über die
Höhe des geschlossenen Torblattes verteilt sein, beispielsweise mit insgesamt drei
Paaren am oberen Ende, am unteren Ende und in etwa mittig.
[0098] Figur 20 zeigt eine alternative Ausführungsform der Verbindung zwischen einem Torblattsegment
2 und einem Scharniergewerbe 31 in einer Explosionsdarstellung. In dieser Ausführungsform
besteht das Torblattsegment aus zwei Profilelementen 49 und einer zwischen den Profilelementen
49 aufgenommenen Blende 50. Die Profilelemente 49 können beispielsweise aus Metall
bestehen, vorzugsweise aus Aluminium. Für die Blende sind ebenfalls zahlreiche Werkstoffe
möglich, beispielsweise Metalle oder Kunststoffe, vorzugsweise transparente Kunststoffe.
[0099] Die Profilelemente 49 weisen jeweils ein Schraubenloch 47 mit einem Innengewinde
auf. Das Scharniergewerbe weist in dieser Ausführung zwei Durchgangsbohrungen 48 auf,
deren Abstand zueinander dem Abstand der Schraubenlöcher 47 des Torblattsegmentes
2 entsprechen. Die Verbindung zwischen Scharniergewerbe 31 und Torblattsegment 2 kann
hergestellt werden, indem Schrauben 46 durch die Durchgangsbohrungen 48 des Scharniergewerbes
31 und mit den Schraubenlöchern 47 der Profilelemente 49 verschraubt werden.
[0100] Die mit Bezug auf die Figuren beschriebene Anordnung funktioniert wie folgt:
Die Kette 4 ist mit dem in den Figuren 1 und 13 dargestellten Motor 101 über die Ausgangswelle
102, den Riemen 107, die Umlenkrollen 106a, 106b und die Vorgelegewelle 105 mittels
des Kettenrads 104a verbunden und dient dem Antrieb des gesamten Torblatts 1. Das
Kettenrad erstreckt 104a sich zum Teil in die Aussparungen 6 der Scharniergewerbe
und greift darin in die Kette 4 ein.
[0101] Das Torblatt 1 besteht aus mehreren Torblattsegmenten 2, wobei mehrere dieser Torblattsegmente
2, und vorzugsweise alle Torblattsegmente 2, mit der Kette 4 verbunden sind. Vorzugsweise
ist jedes Torblattsegment 2 einzeln mit jeweils einem Scharnierbolzen 5 an der Kette
4 befestigt.
[0102] Die statischen Gewichtskräfte sowie die im Betrieb auftretenden dynamischen Kräfte
werden so an den jeweiligen von der Kette 4 und dem Scharnierbolzen 5 gebildeten Verbindungsstellen
etwa gleichmäßig auf das jeweils daran angebundene Torblattsegment 2 übertragen. Die
Gesamtkraft muss somit nicht mehr von dem untersten Torblattsegment aufgenommen werden,
sondern wird so, möglichst gleichmäßig, auf das gesamte Torblatt 1 verteilt.
[0103] Die zum Anheben des einzelnen Torblattsegments 2 benötigten Kräfte F
1, F
2 (Figur 11) treten an den Kontaktstellen des Verbindungsabschnitts 23 mit dem Torblattsegment
2 auf und werden hauptsächlich von der Kette 4 übertragen. Die Scharniergewerbe 31,
32 dienen lediglich dazu, die einzelnen Torblattsegmente 2 gelenkig miteinander zu
verbinden. Aufgrund der besonderen Aufhängung der einzelnen Scharniergewerbe 31, 32
an den Scharnierbolzen 5, treten an den Scharniergewerben 31, 32 selbst, insbesondere
im Bereich ihrer Bohrungen 21, 30, lediglich kleine Kräfte auf, die im Vergleich zu
den zum Anheben des Torblatts 1 benötigten Kräften F
1, F
2 gering bis vernachlässigbar sind.
[0104] Die gemeinsame Verbindung zwischen der Kette 4, dem Scharnierbolzen 5 und den einzelnen
Scharniergewerben 31, 32 bedingt außerdem, dass sich die Kette 4 und die einzelnen
Scharniergewerbe 31, 32 im Wesentlichen gemeinsam bewegen. Die Langlöcher 30 dienen
hierbei insbesondere dazu, eine statische Überbestimmtheit des Systems auszuschließen
und so Toleranzen bzw. Längenänderungen zwischen Kette 4 und den Scharniergewerben
31, 32 auszugleichen.
[0105] Es ist hierbei von Vorteil, wenn die Scharnierbolzen 5 in der oberen Hälfte eines
Torblattsegments 2, und insbesondere, wie in den Figuren 3, 4 und 9 dargestellt, im
Bereich einer Oberkante 36 des Torblattsegments 2 angeordnet sind. Somit hängen die
einzelnen Torblattsegmente 2, der Schwerkraft folgend, vertikal nach unten.
[0106] Eine Laständerung tritt in der Kette 4 und den Torblattsektionen 2 erst oberhalb
des Kettenrades, das heißt im Bereich des Torsturzes 120, auf, in dem das Torblatt
2 im offenen Zustand gelagert, also aufgerollt wird, wobei die beim Aufrollen des
Torblattes zwischen den Torblattsektionen wirkenden Zug- und Druckkräfte geringer
sind als jene beim Heben des Torblattes 2 im Durchfahrtsbereich.
[0107] Die in den Scharniergewerben 31, 32 ausgebildete Aussparung 6 dient zur stabilen
Seitenführung der Kette 4 sowie zum Schutz der Kette 4 vor äußeren Einflüssen. Die
Anordnung der Kette 4 in der Aussparung 6 führt außerdem zu einer kompakten Bauweise,
welche weiter dadurch begünstigt wird, dass die in den Scharniergewerben 31, 32 eingesetzte
Kette 4 zwischen den Torblattsegmenten 2 und einer Führungsrolle 12 angeordnet ist,
wobei der Scharnierbolzen 5 gleichzeitig als Achse für diese Führungsrolle 12 dienen
kann.
[0108] Der zwischen der Kette 4 und der Aussparung 6 vorgesehene Dämpfer 43 reduziert dabei
die Geräuschbildung während der Bewegung des Torblattes 1, die durch geringe Bewegungen
der Kette 4 und den Scharniergewerbe 31, 32 auftreten kann. Eine weitere Quelle für
Geräusche, der der Dämpfer 43 entgegenwirkt, ist der Eingriff des Kettenrades 53 in
die Kette 4.
[0109] Diese kompakte Bauform führt dazu, dass die Zargenbreite B
Z im Vergleich zum Stand der Technik verringert werden kann. Durch die eingesparte
Zargenbreite kann die Durchfahrtsbreite des Tores vergrößert werden.
[0110] Die Zargenbreite B
Z wird des Weiteren dadurch gering gehalten, dass der Antrieb 100 zumindest teilweise
außerhalb der Torzargen angeordnet ist. Wie in Figur 1 dargestellt, sind zumindest
der Motor 101, die Ausgangswelle 102, die Umlenkrollen 106a, 106b, der Riemen 107
und zumindest teilweise die Welle 105 außerhalb der Torzargen 16 angeordnet.
[0111] Des Weiteren können die Abmessungen der einzelnen Komponenten aufgrund der mit Bezug
auf die Figuren 1 bis 12 beschriebenen günstigen, d.h. etwa gleichmäßigen, Verteilung
der Kräfte über das gesamte Torblatt 1, klein gehalten werden. Diese geringen Abmessungen,
insbesondere des Antriebs 100, sind einer kompakten Bauform des erfindungsgemäßen
Hubtores förderlich. Bei einem derartigen "Downsizing" des Antriebs, ist insbesondere
der Einsatz von kompakt bauenden Synchronmotoren vorteilhaft. Hierdurch kann neben
der Torzargenbreite B
Z nämlich auch der für den Torsturz 120 benötigte Bauraum, d.h. die Einbautiefe T des
Tores kompakt gehalten werden.
[0112] In Figur 13 ist das erfindungsgemäße Hubtor schematisch dargestellt, wobei das Torblatt
1 mit einem derartigen Synchronmotor 101 betrieben ist. Das Torblatt 1 wird über den
Synchronmotor 101, die Ausgangswelle 102 und das Antriebsmittel 4 auf und ab bewegt.
Dabei wird der zuvor mit Bezug auf die Figuren 1 bis 12 beschriebene Antrieb des Torblatts
1 über eine Leistungsregeleinheit 50 betrieben, die es in beschriebener Art und Weise
ermöglicht, einen bestromten Stillstandsbetrieb des Motors durchzuführen.
[0113] Eine Logik- und Steuereinheit 60 generiert die Steuerbefehle für die Regeleinheit
anhand von Befehlsgebersignalen und koordiniert die Funktionsweisen der Regeleinheit
mit den weiteren Steuerungskomponenten.
[0114] Statt der hier schematisch dargestellten durchgehenden Ausgangswelle 102 kann das
Torblatt auch in separaten, an beiden Seiten des Torblatts vorgesehenen Spiralführungsbahnen
109 aufgenommen werden, wie sie etwa in Figur 2 dargestellt sind.
[0115] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines Synchronmotors als Antriebsmotor
beschränkt. Anstelle des Synchronmotors kann jeder Motor verwendet werden, der bis
zur Drehzahl Null regelbar ist und auch bei Drehzahl Null ein ausreichendes Drehmoment
erzeugt, wie Z. B. Schrittmotore, Reluktanzmotore und dergleichen.
[0116] Fig. 13 zeigt weiterhin eine Akkumulator-Einheit 70, in die rekuperierte Energie
eingespeist werden kann. Des Weiteren kann die Akkumulator-Einheit zusätzlich über
eine externe Stromversorgung 80 gespeist werden.
[0117] Fig. 13 zeigt weiterhin eine auf die Torantriebswelle wirkende elektromechanische
Bremse 90 und ein Wegmesssystem 91, ausgeführt als Inkrementalgeber, Absolutwertgeber
oder ähnlichem, der ebenfalls direkt auf der Welle sitzt, wobei idealerweise sowohl
Bremse als auch Wegmesssystem im Antrieb integriert sein können.
[0118] Der Antrieb wird über eine Steuereinheit so angesteuert, dass seine Drehzahl (und
damit die Geschwindigkeit des Torblattes) vorgegebenen Rampen folgt. Alle bewegten
Teile unterliegen damit etwa gleichmäßigen Beschleunigungen. Die mechanischen Belastungen
auf Wellen und Bremsen sowohl bei regulärem Torlauf, als auch bei Reversier- und Not-Halt-
Vorgängen, aber auch bei Stromausfall werden somit vermindert.
[0119] Fig. 14 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen
Hubtors von Fig. 13 illustriert. Im Falle der Anforderung eines Halts wird der Motor
auf kurzem Wege geregelt, bis zur Drehzahl Null gefahren und in dieser Position gehalten.
[0120] Im Schritt S11 wird eine Verzögerung, mit der das Torblatt abgebremst werden soll,
durch die Steuereinheit vorgegeben. Im Schritt S12 wird der Torblattantrieb auf Basis
der vorgegebenen Verzögerung angesteuert, um die Geschwindigkeit bis zur Drehzahl
Null zu reduzieren. Das Torblatt wird dann an der erreichten Position durch den Antrieb
gehalten (Schritt S13). Die Steuereinheit wartet dann im Schritt S14 auf neue Befehle.
[0121] Fig. 15 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen
Hubtors von Fig. 13 im Falle eines Stromausfalls illustriert. Im Falle des Stromausfalles,
wird dieser im Schritt S21 von der Steuereinheit erkannt und als (Not-)Haltbefehl
interpretiert (Schritt S23). Die Steuereinheit kann dazu mit einer entsprechenden
Überwachungseinrichtung ausgestattet sein, die die Hauptstromversorgung (z.B. Netzspannung)
kontinuierlich überwacht und bei einem Ausfall oder einer Unterbrechung der Hauptstromversorgung
auf eine Notstromversorgung (z. B. Akkumulatoreinheit) umschaltet (Schritt S22).
[0122] Die in der Akkumulatoreinheit bereitgehaltene elektrische Energie wird dann dazu
benutzt, über die Regeleinheit den Antrieb über eine geführte Geschwindigkeitsreduzierung
geregelt zum Stillstand (Drehzahl Null) zu bringen (Schritt S24). Sobald das Torblatt
die Geschwindigkeit Null erreicht hat (Schritt S25), wird das Torblatt an der Stillstandsposition
durch den bestromten Antrieb gehalten (Schritt S26). Danach wartet die Steuereinheit
im Schritt S27 auf neue Befehle.
[0123] In der Ausführungsform gemäß Fig. 15 kann also trotz Stromausfall auf aufwändige
mechanische Bremsen zur Vermeidung eines Torblattabsturzes verzichtet werden. Die
Sicherheitsfunktionen werden durch die kontrollierte motorische Abbremsung des Torblatts
mittels der in der Akkumulatoreinheit vorgehaltenen Energie übernommen.
[0124] Ein Ausfall der Sicherheitsfunktion aufgrund versagender mechanischer Bremsen kann
damit ausgeschlossen werden.
[0125] Fig. 16 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen
Hubtors von Fig. 13 zur Durchführung einer Notöffnung während eines Stromausfalls
illustriert.
[0126] Die in der Akkumulatoreinheit gespeicherte Energie kann bei nicht vorhandener externer
Stromversorgung genutzt werden, um über die Regeleinheit eine gesteuerte Not-Öffnung
des Tores durchzuführen. Erkennt die Steuereinheit, dass keine externe Stromversorgung
vorliegt, kann sie in einen sogenannten Not-Strom- Modus wechseln (Schritt S31). Dabei
werden nicht benötigte Stromkreise zwecks Energieeinsparung abgeschaltet.
[0127] Wenn im Schritt S32 ein Befehl zur Notöffnung empfangen wird, erfolgt im Schritt
S33 die Öffnung des Tors. Die Steuereinheit und der Antriebsmotor werden dazu mit
elektrischer Energie aus der Akkumulatoreinheit versorgt, wobei die zur Verfügung
stehende Leistung durchaus geringer sein kann als die bei externer Netzspannungsversorgung.
[0128] Die Notfahrt-Geschwindigkeit wird entsprechend angepasst, so dass die Akkumulatorkapazität
gering gehalten werden kann. Das Not-Strom-Programm kann sich der vorhandenen Restkapazität
der Akkumulatoreinheit anpassen, so dass möglichst eine vollständige Öffnung des Tores
erreicht wird.
[0129] Die Auslösung der Not-Öffnung kann über eine manuell ausgeführte Auslösetaste, durch
eine angekoppelte Brandmeldeanlage oder automatisch bei Stromausfall erfolgen. Andere
Auslöser sind denkbar.
[0130] Fig. 17 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen
Hubtors von Fig. 13 zur Überwachung der Akkurestladung illustriert.
[0131] Wie bereits erwähnt, ist die Steuereinrichtung in günstiger Weise derart ausgebildet,
dass sie die Akkurestladung überwachen und bei Unterschreitung einer vorgegebenen
Untergrenze mit der verbleibenden Restenergie das Torblatt in eine sichere Position
fahren kann.
[0132] Dazu wird im Schritt S41 die in der Akkumulatoreinheit verbliebene Restladung erfasst
und mit einem vorgegebenen unteren Grenzwert verglichen (Schritt S42). Solange der
Grenzwert nicht erreicht ist, wird die Motorbestromung aufrecht erhalten und das Torblatt
an der augenblicklichen Position gehalten (Schritt S44). Wenn jedoch der untere Grenzwert
erreicht ist, wird das Torblatt im Schritt S45 in eine sichere Position gebracht.
Konstruktionsabhängig kann dies eine vollständig geöffnete oder vollständig geschlossene
Position sein.
[0133] Anschließend wird das Hubtor solange in dieser Position außer Funktion gesetzt, bis
die Stromversorgung wieder hergestellt ist (Schritt S46). Als weitere, optionale Maßnahme,
um den Ausfall der Akkueinheit abzusichern, kann eine Haltebremse aktiviert werden
(Schritt S47). Außerdem kann die Steuereinrichtung in günstiger Weise derart ausgebildet
sein, dass sie über die Positionsdatenerfassung eine Bewegung des Torblatts detektiert
werden kann, während die Haltebremse eine derartige Bewegung verhindern soll, und
in Reaktion auf die Detektion einer derartigen Bewegung wird der Antriebsmotor mit
Drehzahlen Null angesteuert, um das Torblatt zusätzlich motorisch festzuhalten.
[0134] Des Weiteren kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, die Positionsdatenerfassung
für einen Vergleich von Soll- und Ist-Geschwindigkeiten heranzuziehen und im Rahmen
einer Regelungsschleife etwaige Abweichung zu korrigieren oder den Stillstand herbeizuführen.
Gefahrbringender Bewegung kann so entgegensteuert werden.
[0135] Die in der Akkumulatoreinheit bereitgestellte elektrische Energie kann auch dafür
genutzt werden, die Positionsdatenerfassung der Steuereinheit auch bei Ausfall der
externen Stromversorgung aufrecht zu erhalten Dadurch ist es auch im Not-Strom-Betrieb
möglich, abwärts gerichtete gefahrbringende Bewegungen zu erkennen und der Bewegung
entgegenzusteuern.
[0136] Fig. 18 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm, das den Betrieb des erfindungsgemäßen
Hubtors von Fig. 13 zur permanenten Überwachung der Position und/oder Geschwindigkeit
des Antriebsmotors bzw. des Torblatts illustriert.
[0137] Über die von den Positionssensoren erfasste Positionsänderung des Torblatts oder
des Torblattantriebs kann im Schritt S51 die Geschwindigkeit des Torblatts ermittelt
werden. Diese wird im Schritt S53 mit einer vorgegebenen Soll-Geschwindigkeit (Schritt
S52) verglichen.
[0138] Bei einer Übereinstimmung der Ist- mit der Soll-Geschwindigkeit wird das Verfahren
im Schritt S51 fortgesetzt. Bei einer Abweichung der Ist- von der Soll-Geschwindigkeit
kann im Schritt S54 das Torblatt angehalten werden, bzw. ein im Zusammenhang mit Fig.
2 beschriebener Nothalt veranlasst werden. Durch die permanente Überwachung der Position
und/oder Geschwindigkeit des Antriebsmotors bzw. des Torblatts kann so eine gefahrbringende
Abwärtsbewegung erkannt und ihr entgegengesteuert werden. Die Sicherheit gegen Absturz
wird dadurch erhöht.
1. Tor mit einem Torblatt (1), mit
mehreren Torblattsektionen (2), die mittels Scharnieren (3) gelenkig miteinander verbunden
sind, wobei ein Scharnier (3) zwei Scharniergewerbe (31, 32) benachbarter Torblattsektionen
aufweist,
wenigstens einem längliches Antriebsmittel (4), welches mit wenigstens einer Torblattsektion
verbunden ist,
wenigstens einem Führungsmittel (12), welche geeignet ist das Torblatt (1) während
dessen Bewegung zu führen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das längliche Antriebsmittel (4) zumindest abschnittsweise in den Torblattsektionen
aufgenommen angeordnet ist.
2. Tor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das längliche Antriebsmittel (4) ein endliches Antriebsmittel und/oder eine Kette
ist.
3. Tor nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Torblattsektion ein Torblattsegment (2) und ein Scharniergewerbe
(31, 32) aufweist und dass das längliche Antriebsmittel (4) zumindest abschnittsweise
zwischen wenigstens einem Torblattsegment (2) und wenigstens einem Führungsmittel
(12) ausgeführt ist.
4. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verbindungsmittel (5) vorgesehen ist, welches ein Torblattsegment (2) mit dem
länglichen Antriebsmittel (4) und einem Führungsmittel (12) verbindet.
5. Tor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das sich das Verbindungsmittel (5) durch zwei Scharniergewerbe (31, 32) erstreckt
und als Scharnierbolzen dient.
6. Tor nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (12) eine Führungsrolle aufweist, welche an dem Verbindungsmittel
(5) drehbar gelagert ist.
7. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Torblattsegmente (2) jeweils einzeln mit dem Antriebsmittel (4) verbunden
sind.
8. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharniergewerbe (31, 32) eines Scharniers (3) kombiniert mit dem Antriebsmittel
(4) ausgebildet sind.
9. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Torblattsektion eine Aussparung (6) zum Aufnehmen des Antriebsmittels
(4) aufweist, wobei die Aussparungen (6) der einzelnen Torblattsektionen etwa fluchtend
zueinander angeordnet sind.
10. Tor nach einem Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel an wenigstens einer Oberfläche einer Aussparung (6) anliegt, wobei
die Beweglichkeit des Antriebsmittels (4) etwa quer zur Bewegungsrichtung des Torblattes
durch die Aussparung (6) beschränkt wird.
11. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Antriebsmittel (4) und wenigstens einer Oberfläche einer Torblattsektion
ein Dämpfer (43) vorgesehen ist, welcher geeignet ist, eine Relativbewegung zwischen
dem Antriebsmittel (4) und dem Scharniergewerbe (31, 32) zu dämpfen.
12. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen wenigstens einer Oberfläche eines Torzargenprofils (16) und wenigstens einem
Scharniergewerbe (31, 32) ein Gleitelement (42), insbesondere eine Gleitscheibe, angeordnet
ist, welche insbesondere an dem Verbindungsmittel (5) gelagert ist.
13. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Scharniergewerbe (31, 32) mindestens ein Seitenführungselement (35) aufweist,
welches dazu geeignet ist, das Scharniergewerbe (31, 32) in Richtung in etwa quer
zu einer Öffnungs- oder Schleißbewegung des Torblatts (1) zu führen.
14. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Scharniergewerbe (31, 32) wenigstens teilweise in einem Hohlraum (25)
des jeweiligen Torblattsegments (2) angeordnet ist und im Wesentlichen innerhalb dieses
Hohlraums (25) mit dem jeweiligen Torblattsegment (2) verbunden ist, wobei das jeweilige
Scharniergewerbe (31, 32) und das jeweilige Torblattsegment (2) insbesondere über
eine Klebeverbindung miteinander verbunden sind.
15. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Scharniergewerbe (31, 32) mit einem Torblattsegment (2) mittels einer
Schraubverbindung verbunden ist, wobei insbesondere das Torblattsegment (2) wenigstens
eine Bohrung mit einem Gewinde und das Scharniergewerbe (31, 32) wenigstens eine Durchgangsbohrung
aufweist durch die hindurch sich eine Schraube (46) erstreckt.
16. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antriebselement (53), insbesondere ein Kettenrad (53), an das Antriebsmittel
(4) angreift und dass eine Führung vorgesehen ist, welche das längliche Antriebsmittel
(4) im Bereich des Antriebselementes (53) in Eingriff mit dem länglichen Antriebsmittel
(4) hält.
17. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Antriebselement (53) wenigstens teilweise in die Aussparung (6) erstreckt.
18. Tor nach einem der Ansprüche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung wenigstens ein Gegenhaltemittel aufweist, welches das längliche Antriebsmittel
(4) in Richtung des Antriebselementes (53) gedrängt hält und insbesondere geeignet
ist, an ein Scharniergewerbe (31, 32) anzugreifen.
19. Tor nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung wenigstens eine Halterolle aufweist, welche geeignet ist, an ein Scharniergewerbes
(31, 32) rollend anzugreifen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Motorisch betätigbares und vertikal bewegbares Hubtor mit einem Torblatt (1), mit
mehreren Torblattsektionen, die mittels Scharnieren (3) gelenkig miteinander verbunden
sind, wobei ein Scharnier (3) zwei Scharniergewerbe (31, 32) benachbarter Torblattsektionen
aufweist,
wenigstens einem längliches Antriebsmittel (4), welches mit wenigstens einer Torblattsektion
verbunden ist,
wenigstens einem Führungsmittel (12), welche geeignet ist das Torblatt (1) während
dessen Bewegung zu führen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das längliche Antriebsmittel (4) zumindest abschnittsweise in den Torblattsektionen
aufgenommen angeordnet ist.
2. Tor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das längliche Antriebsmittel (4) ein endliches Antriebsmittel und/oder eine Kette
ist.
3. Tor nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Torblattsektion ein Torblattsegment und ein Scharniergewerbe (31,
32) aufweist und dass das längliche Antriebsmittel (4) zumindest abschnittsweise zwischen
wenigstens einem Torblattsegment und wenigstens einem Führungsmittel (12) ausgeführt
ist.
4. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verbindungsmittel (5) vorgesehen ist, welches ein Torblattsegment mit dem länglichen
Antriebsmittel (4) und einem Führungsmittel (12) verbindet.
5. Tor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das sich das Verbindungsmittel (5) durch zwei Scharniergewerbe (31, 32) erstreckt
und als Scharnierbolzen dient.
6. Tor nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (12) eine Führungsrolle aufweist, welche an dem Verbindungsmittel
(5) drehbar gelagert ist.
7. Tor nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Torblattsegmente jeweils einzeln mit dem Antriebsmittel (4) verbunden sind.
8. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharniergewerbe (31, 32) eines Scharniers (3) kombiniert mit dem Antriebsmittel
(4) ausgebildet sind.
9. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Torblattsektion eine Aussparung (6) zum Aufnehmen des Antriebsmittels
(4) aufweist, wobei die Aussparungen (6) der einzelnen Torblattsektionen etwa fluchtend
zueinander angeordnet sind.
10. Tor nach einem Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel an wenigstens einer Oberfläche einer Aussparung (6) anliegt, wobei
die Beweglichkeit des Antriebsmittels (4) etwa quer zur Bewegungsrichtung des Torblattes
durch die Aussparung (6) beschränkt wird.
11. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Antriebsmittel (4) und wenigstens einer Oberfläche einer Torblattsektion
ein Dämpfer (43) vorgesehen ist, welcher geeignet ist, eine Relativbewegung zwischen
dem Antriebsmittel (4) und dem Scharniergewerbe (31, 32) zu dämpfen.
12. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen wenigstens einer Oberfläche eines Torzargenprofils (16) und wenigstens einem
Scharniergewerbe (31, 32) ein Gleitelement (42), insbesondere eine Gleitscheibe, angeordnet
ist, welche insbesondere an dem Verbindungsmittel (5) gelagert ist.
13. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Scharniergewerbe (31, 32) mindestens ein Seitenführungselement (35) aufweist,
welches dazu geeignet ist, das Scharniergewerbe (31, 32) in Richtung in etwa quer
zu einer Öffnungs- oder Schleißbewegung des Torblatts (1) zu führen.
14. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Scharniergewerbe (31, 32) wenigstens teilweise in einem Hohlraum (25)
des jeweiligen Torblattsegments (2) angeordnet ist und im Wesentlichen innerhalb dieses
Hohlraums (25) mit dem jeweiligen Torblattsegment verbunden ist, wobei das jeweilige
Scharniergewerbe (31, 32) und das jeweilige Torblattsegment insbesondere über eine
Klebeverbindung miteinander verbunden sind.
15. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Scharniergewerbe (31, 32) mit einem Torblattsegment mittels einer
Schraubverbindung verbunden ist, wobei insbesondere das Torblattsegment wenigstens
eine Bohrung mit einem Gewinde und das Scharniergewerbe (31, 32) wenigstens eine Durchgangsbohrung
aufweist durch die hindurch sich eine Schraube (46) erstreckt.
16. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antriebselement (53), insbesondere ein Kettenrad (53), an das Antriebsmittel
(4) angreift und dass eine Führung vorgesehen ist, welche das längliche Antriebsmittel
(4) im Bereich des Antriebselementes (53) in Eingriff mit dem länglichen Antriebsmittel
(4) hält.
17. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Antriebselement (53) wenigstens teilweise in die Aussparung (6) erstreckt.
18. Tor nach einem der Ansprüche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung wenigstens ein Gegenhaltemittel aufweist, welches das längliche Antriebsmittel
(4) in Richtung des Antriebselementes (53) gedrängt hält und insbesondere geeignet
ist, an ein Scharniergewerbe (31, 32) anzugreifen.
19. Tor nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung wenigstens eine Halterolle aufweist, welche geeignet ist, an ein Scharniergewerbes
(31, 32) rollend anzugreifen.