[0001] Die Erfindung betrifft ein Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe mit wenigstens
einem verschließbaren Lagerraum.
[0002] Die Sicherung von sonstigen radioaktiven Stoffen im Sinne des Paragrafen 2 Abs. 3
Atomgesetz muss zu jeder Zeit gemäß den jeweils gültigen Richtlinien gewährleistet
sein. Es ist bekannt, dass sonstige radioaktive Stoffe auf dem Gelände eines Kernkraftwerkes
in einfachen Lagereinrichtungen, zum Beispiel Standardcontainern, gelagert werden.
Der Schutz der sonstigen radioaktiven Stoffe vor dem Zugriff von Unbefugten ist dadurch
gewährleistet, dass die Lagereinrichtung innerhalb eines äußeren Sicherheitsbereiches
(ASB) des Kraftwerks angeordnet ist. Der ASB erfüllt damit einen Teil der sicherheitsrelevanten
Vorgaben und Vorschriften.
[0003] Wird der ASB nun aus bestimmten Gründen, zum Beispiel wenn ein Kernkraftwerk rückgebaut
wird, aufgelöst, dürfen die sonstigen radioaktiven Stoffe nicht mehr in den einfachen
Lagereinrichtungen alleine auf dem Gelände des Kernkraftwerks gelagert werden. Die
entsprechenden Vorgaben und Vorschriften zur Sicherheit werden dann nämlich nicht
mehr erfüllt. Dementsprechend muss das gelagerte Kernmaterial an eine andere Stelle
umgelagert werden, die den Sicherheitsvorgaben des ASB entspricht, zum Beispiel auf
das Gelände eines anderen Kernkraftwerkes oder in ein Gebäude, welches die erforderlichen
Sicherheitsstandards erfüllt. Die für eine solche Lösung erforderlichen Transportwege
und -zeiten zum Ein- beziehungsweise Auslagern der sonstigen radioaktiven Stoffe sind
mit einem entsprechend hohen Aufwand verbunden. Zudem stellen die sonstigen radioaktiven
Stoffe während des Transportes ein zusätzliches Sicherheitsrisiko dar.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Lagerungssystem
für sonstige radioaktive Stoffe der eingangs genannten Art anzugeben, welches mit
vergleichsweise geringem Aufwand und Einhaltung der Sicherungsvorschriften Lagerraum
für sonstige radioaktive Stoffe bereitstellt.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe
der eingangs genannten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass Wände, Decke
sowie Boden des wenigstens einen verschließbaren Lagerraums eine vorbestimmte Widerstandsfähigkeit
gegen Eindringen Dritter aufweist, dass Detektorelemente in dem wenigstens einen verschließbaren
Lagerraum angeordnet sind, durch die wenigstens die Wände des wenigstens einen verschließbaren
Lagerraums auf Eindringversuche überwacht sind, dass weitere Detektorelemente in dem
wenigstens einen verschließbaren Lagerraum angeordnet sind, durch die ein Zugangselement
zu einem verschließbaren Lagerraum zumindest dessen Öffnen erkennbar ist, dass ein
Überwachungssystem mit den Detektorelementen und den weiteren Detektorelementen verbunden
ist, und dass mit dem Überwachungssystem im Bedarfsfall Alarmmeldungen verschickbar
sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Idee wird in vorteilhafter Weise zum Beispiel nach Wegfall
des ASB durch vergleichsweise einfach zu realisierende Maßnahmen an einem verschließbaren
Lagerraum dieser Lagerraum selbst in die Lage versetzt, die erforderlichen Sicherungsvorschriften
zur Lagerung sonstiger radioaktiver Stoffe im Wesentlichen zu erfüllen. Dazu werden
an den Wänden, der Decke sowie ggf. dem Boden eines verschließbaren Lagerraums mit
einer vorbestimmten Widerstandsfähigkeit ausgeführt. Dies kann zum Beispiel fallweise
gemäß den Anforderungen einer Widerstandsklasse, die für den konkreten Lagerfall vorgesehen
ist, bestimmt werden. Zum anderen werden Maßnahmen getroffen, die das Erkennen von
Eindringversuchen von Personen ermöglichen. Dies geschieht durch die Verwendung von
Detektorelementen. Eine detektierte Störung, ein Eindringen oder ein Sabotageversuch
wird so von dem Überwachungssystem erkannt, in eine entsprechende Alarmmeldung gewandelt
und an eine zuständige Stelle geschickt. Das kann zum Beispiel Sicherungspersonal
auf der Anlage sein, auf der das Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe steht.
Das kann aber auch ein Objektsicherungsdienst oder die Polizei sein. Insgesamt sind
dann die Erfordernisse nach den Grundsätzen einer umsichtigen Betriebsführung für
sonstige radioaktive Stoffe erfüllt (zum Beispiel: Anhang 2 des Übereinkommens über
den physischen Schutz von Kernmaterial vom 26. Oktober 1979).
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Lagersystems für sonstige radioaktive Stoffe
sieht vor, dass die Detektorelemente als Matte oder Zaunfeld ausgebildet sind, die
Detektoren aufweisen, durch die eine Beschädigung der betreffenden Matte oder des
betreffenden Zaunfeldes erkennbar ist.
[0008] Eine solche Ausgestaltung der Detektorelemente wird auch als Sicherheitszaun oder
Sicherheitsmatte bezeichnet, wobei der jeweilige Mattenteil zum Beispiel aus ineinander
verflochtenen Röhrchen, ohne Schweißpunkte und Verschraubungen ausgestaltet sein kann.
Eine Erkennung von Beschädigung oder Sabotage erfolgt beispielsweise durch Ruhestromüberwachung
oder verdeckt installierte Sabotagekontakte. Die Detektorelemente sind von einer Position
außerhalb eines Lagerraumes nicht erkennbar und erhöhen zudem durch ihre mechanische
Stabilität auch die Widerstandsfähigkeit in dem betreffenden Bereich.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist dadurch gekennzeichnet,
dass vor den Detektorelementen auf der zum Rauminneren des wenigstens einen Lagerraums
weisenden Seite Abdeckelemente angeordnet sind.
[0010] Hierdurch ist erreicht, dass die Detektorelemente auch aus dem Rauminneren heraus
nicht erkennbar sind. Zudem ist verhindert, dass durch das Be- und Entladen eines
verschließbaren Lagerraumes zum Beispiel mit Behältern oder Gitterboxen die Detektionsmodule
vor Beschädigung geschützt sind.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, dass die weiteren Detektorelemente des
wenigstens einen verschließbaren Lagerraums zur Überwachung auf Öffnung (z. B. Magnet-
oder Federzugkontakt), Verschluss (z. B. Magnet- oder Schließblechkontakt), Durchstieg
(z. B. Flächenüberwachung durch Drähte, Lichtschranke, Körperschall-, Mikrowellenbewegungs-
oder Ultraschallbewegungsmelder) und Sabotage (z. B. Ruhestromprinzip oder Sabotagekontakte)
ausgebildet sind.
[0012] Die weiteren Detektorelemente sind vor allem dazu gedacht, zumindest das Öffnen des
Zugangselements, also zum Beispiel eine Tür, einen Türflügel, ein Tor oder Ähnliches
zu überwachen. Das geschieht auf besonders einfache Weise mit Anschlagschaltern oder
Tastern, die ein Signal senden oder eine Signalleitung öffnen oder schließen, sobald
ein Schließmechanismus betätigt wird oder das Zugangselement oder Teile davon bewegt
werden, also mit Bauelementen zur Öffnungs-, Verschluss und Durchstiegsüberwachung.
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten solche Schaltelemente an eine für die Detektionsaufgabe
günstige Stelle einzusetzen, zum Beispiel auch Lagerwächter für ein Schließelement
oder ein Schloss. Zudem kommen auch Bewegungsmelder oder Infrarotsensoren, die im
Innern eines verschließbaren Lagerraums angeordnet sind und ihr Detektionsbereich
auf die zu überwachende Stelle, also zum Beispiel die Tür, gerichtet ist.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes sieht vor, dass die Detektorelemente
und/oder die weiteren Detektorelemente durch Signalleitungen mit dem Überwachungssystem
verbunden sind, und dass die Signalleitungen auf Signalunterbrechung oder/und die
Detektorelemente bzw. die weiteren Detektorelemente auf Funktion überwacht sind.
[0014] Grundsätzlich ist es möglich dass die Detektor- oder die weiteren Detektorelemente
mit allen denkbaren technischen Möglichkeiten der Signalübermittlung mit dem Überwachungssystem
verbunden sind. Signalleitungen sind jedoch sehr zuverlässig und im Vergleich zu Funkübertragungstechnologien
wenig störanfällig und vergleichsweise schlecht manipulierbar.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind den weiteren abhängigen Ansprüchen
zu entnehmen.
[0016] Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung,
weitere Ausführungsformen und weitere Vorteile näher beschrieben werden.
[0017] Es zeigen
- Fig. 1
- ein Beispiel eines Sicherheitscontainers in perspektivischer Darstellung, sowie
- Fig. 2
- ein Beispiel eines Lagerungssystems.
[0018] Figur 1 zeigt ein Beispiel eines 20-Fuß Sicherheitscontainers 10 in perspektivischer
Darstellung. Dabei sind verschiedene Seitenflächen bzw. Teile dieser Seitenflächen
freigeschnitten, um die Sicht ins Innere des quaderförmigen Sicherheitscontainers
10 zu gewähren.
[0019] Eine erste Stirnseite 12 des Sicherheitscontainers 10 weist eine zweiflügelige Zugangstür
14 auf, von der jedoch nur ein erster Türflügel 16 im geschlossenen Zustand dargestellt
ist. Ein Türgestänge 18 ist auf dem ersten Türflügel 16 gezeigt ist und durch entsprechende
Bewegung eines nicht näher dargestellten Verriegelungshebels den ersten Türflügel
16 in einem ersten Zustand zu verriegeln und damit den Sicherheitscontainer 10 unzugänglich
zu machen. Durch Umlegen des Verriegelungshebels kann das Türgestänge 18 entsprechend
in die geöffnete Position gebracht werden. Eine Überwachung der beiden Positionen
geöffnet oder geschlossen erfolgt durch einen entsprechenden Lagedetektor für den
Verriegelungshebel der jedoch nicht in der Figur gezeigt ist. Ein weiterer Detektor
ist als Positionsmelder 19 gezeigt und so auf der ersten Stirnseite 12 positioniert,
dass dieser betätigt wird und dementsprechend ein Signal liefert, wenn das entsprechende
Ende des Türgestänges 18 im geschlossenen Zustand in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung
für die Arretierung des ersten Türflügels 16 angeordnet ist. In der gewählten Ansicht
ist eine Innenseite einer zweiten Stirnseite 20 als Wandfläche des Sicherheitscontainers
10 gezeigt.
[0020] Eine zum Betrachter weisende erste Seitenwand 23 ist komplett freigeschnitten. Ein
Containerdach 22 ist zu großen Teilen freigeschnitten und nur ein kleinerer Dachbereich
ist als Dach- oder Deckenfläche erkennbar. Die gewählte Darstellung ermöglicht es,
auf die Innenseite einer ersten Seitenwand 24 des Standardcontainers 10 zu blicken.
Auf der zur zweiten Stirnseite 20 weisenden Hälfte der ersten Seitenwand 24 ist beispielhaft
der schichtartige Wandaufbau der Seitenwände dargestellt. Auf der Innenseite der ersten
Seitenwand 24 ist zunächst ein Detektionsmodul 26 gezeigt, dass als Matte ausgeführt
ist. Dabei sind die Strukturelemente der Matte als Rohre beziehungsweise Röhrchen
ausgebildet und die einzelnen Rohre wellenförmig ausgestaltet. Diese sind so miteinander
verbunden bzw. ineinander verflochten, dass sich die Matte mit quadratischen Einzelflächen
zeigt. Im gewählten Beispiel sind in den Rohren jeweils Sensorleitungen verlegt, die
eine unzulässige Verformung der Einzelrohre der Matte detektiert und somit auch ein
Versuch des Eindringens durch die entsprechende Wand des Sicherheitscontainers 10
interpretierbar und feststellbar ist. Ein Detektionsmodul 26 ist dabei nicht nur für
die Wände des Sicherheitscontainers 10 verwendbar, sondern auch für die Zugangselemente,
die Decke oder auch den Boden.
[0021] Als Abdeckung des Detektionsmoduls 26 ist eine Abdeckplatte 28 gezeigt, sodass das
Detektionsmodul 26 zwischen der zweiten Seitenwand 24 und der Abdeckplatte 28 angeordnet
ist. Einerseits wird vorteilhafterweise verhindert, dass das Detektionsmodule 26 ohne
weiteres erkennbar ist, auf der anderen Seite ist sichergestellt, dass beim Be- und
Entladen des Sicherheitscontainers 10 eine ungewollte Beschädigung durch das bewegte
Transportgut verhindert ist. Als Material für die Abdeckplatte wird in einer einfachen
Ausgestaltung Holz gewählt. Hier sind jedoch eine Vielzahl von Materialien denkbar,
die zum Beispiel die Widerstandsklasse des Sicherheitscontainers 10 erhöhen oder auch
einen bestimmten Grad an Strahlenschutz gewährleisten, damit von außen nicht ohne
weiteres erkennbar ist das in einem solchen Container radioaktives Material lagert.
Nur als Beispiel seien hier die ballistische Wandpanzerung und durchschusshemmende
Panzerpaneele CPP der Firma Technolog genannt. Als weitere Möglichkeit eine Flächenüberwachung
zum Beispiel einer Wand zu realisieren, ist es auch möglich, einen oder mehrere Drähte
über den Flächen zu verlegen. Das erfolgt beispielsweise mit einem Muster von mehreren
Drähten parallel oder überkreuz oder mäanderförmig oder in anderen denkbaren Mustern.
Zudem wird ein Eindringversuch von außen zum Beispiel durch die zweite Seitenwand
24 vom Detektionsmodul 26 erfasst und gemeldet. Die erhöhte widerstandleistende Abdeckplatte
wird vom Eindringling aber erst nach der Detektion des Eindringversuchs erreicht.
Das weitere Eindringen ist erschwert und vorteilhaft verlangsamt. Durch die Detektion
des Eindringens sind jedoch bereits Gegenmaßnahmen einleitbar.
[0022] Die Struktur des Standardcontainers 10 weist einen Tragrahmen auf, der vier senkrecht
stehende Eckträger 30 aufweist, deren oberen Enden mit den Ecken eines rechteckigen
Deckenrahmens 32 und deren unteren Enden mit den Ecken eines rechteckigen Bodenrahmens
34 verbunden sind. Der Deckenrahmen 32 trägt das Containerdach 22, welches neben einer
Dachfläche auf der zum Containerinnern weisenden Seite ebenfalls ein Detektionsmodul
26 und eine oder mehrere Abdeckplatten 28 in dem zuvor beschriebenen schichtförmigen
Aufbau aufweisen kann. Dieses ist in dieser Figur jedoch nicht dargestellt.
[0023] Der Bodenrahmen 34 ist mit einem Boden 36 verbunden, der aus mehreren Bodenplatten
38 gebildet ist. Der Boden 36 muss im Wesentlichen die Last aufnehmen von dem Material,
das in den Sicherheitscontainer 10 eingelagert wird. Dazu weist der Boden 36 Bodenquerträger
40 auf, die mit dem Bodenrahmen 34 verbunden sind und zum Containerinnern mit den
Bodenplatten 38 belegt sind.
[0024] Auf diese Weise ist ein Standardcontainer zu einen stabilen Sicherheitscontainer
10 umgestaltet, der gleichzeitig wichtige Sicherheitsmerkmale aufweist, so dass ein
Eindringen in diesem Lagerraum erschwert ist.
[0025] Fig. 2 zeigt ein Beispiel eines Lagerungssystems mit einer Lagerraumanordnung 50,
die einen ersten Lagerraum 52, einen zweiten Lagerraum 54 sowie einen dritten Lagerraum
56 aufweist. Solche Lagerräume 52, 54, 56 können zum Beispiel Sicherheitscontainer
10 sein, es ist auch ohne weiteres denkbar dass hier Lagerboxen, Betonboxen oder andere
standardisierte Lagerungsmöglichkeiten eingesetzt werden. Im dargestellten Beispiel
sind die Lagerräume 52, 54, 56 bereits mit speziellen Zaunelementen als Detektorelemente
zur Überwachung aller Wände, Decken und Böden ausgestattet sowie mit Zugangssensoren
zur Überwachung einer Torposition der Zugangstore 58 sowie weiteren Sensoren, die
die Schließstellung der Schlösser 60 auf die Zustände offen oder geschlossen überwachen.
Die Zugangssensoren, Sensoren sowie Detektorelemente sind innerhalb des jeweiligen
Lagerraums 52, 54, 56 verkabelt, vorzugsweise in einer Weise, dass die Verkabelung
im Innern nicht erkennbar ist. Zudem ist die Verkabelung jeweils an eine bestimmte
Stelle auf der in dieser ansichtsabgewandten Stirnseite der Lagerräume 52, 54, 56
geführt und in einem Steckerelement zusammen geführt. Als Steckerelement ist zum Beispiel
ein so genannter Harting Stecker der Firma Harting einsetzbar.
[0026] Es ist noch ein Überwachungscontainer 62 gezeigt, die mit Kabeln 64 mit den zuvor
beschriebenen Steckelementen steckbar verbunden ist. Damit ist in besonders günstiger
Weise sichergestellt, dass eine Überwachungsanlage im Überwachungscontainer 62 mit
den Zugangssensoren, Sensoren sowie Detektorelementen zusammenarbeitet und besonders
sicher bestimmte Fehlerquellen in der Verbindung zu den Sensoren und Detektorelementen
erfasst, zum Beispiel wenn ein Stecker gezogen wird, ein Kabel durchtrennt oder sonst
wie unterbrochen wird bzw. ein Zensor oder ein Direktionselement ausfällt oder ordnungsgemäß
in einem Überwachungsfall ein Signal generiert. All diese Zustände sind besonders
leicht mit der Überwachungsanlage 62 erfassbar, die zum Beispiel als Einbruchmeldeanlage
(EMA) oder als Gefahrenmeldeanlage (GMA) ausgestaltet ist.
[0027] Im gezeigten Beispiel gemäß der Figur 2 ist die Überwachungsanlage im Überwachungscontainer
62 angeordnet. Damit wird verhindert, dass die Überwachungsanlage selbst sabotiert
werden kann. Idealerweise besitzt die Überwachungsanlage auch eine redundante selbstständig
Energieversorgung, so dass die Überwachungsanlage auch dann in Betrieb bleibt, wenn
sie von der externen Stromversorgung getrennt werden sollte. In diesem Fall ist immer
sichergestellt, dass im Alarmfall ein entsprechendes Alarmsignal im gewählten Beispiel
an Sicherheitspersonal in einer Alarmwarte 66 mittels einer Standleitung 68 übermittelt
wird. Die Alarmwarte 66 ist ständig besetzt und wird unmittelbar auf ein Alarmsignal
entsprechend reagieren. Genauso ist es auch vorstellbar dass die Alarmmeldungen unmittelbar
an die Polizei oder an einen externen Sicherheitsdienst oder an ein anderes Sicherheitssystem
übermittelt werden oder mehrere dieser Möglichkeiten parallel genutzt werden. Die
Signalübermittlung des Alarmsignals kann dabei alternativ auch über Funk, Telefon
oder elektronischer Datenübermittlung erfolgen.
[0028] Es ist auch innerhalb des Erfindungsgedankens, dass die Überwachungsanlage in keinem
der Lagerräume 10, 52, 54, 56, 62 angeordnet ist, sondern in einem anderen Raum, zum
Beispiel einer vorhandenen Warte in einem auf dem Gelände existierenden Gebäudes.
Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass bereits eine Gefahrenmeldeanlage oder Einbruchsmeldeanlage
existiert, so dass die Lagerräume 10, 52, 54, 56, 62 einfach der vorhandenen Überwachungsanlage
zugeschaltet werden.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 10
- Sicherheitscontainer
- 12
- erste Stirnseite
- 14
- Zugangstür
- 16
- erster Türflügel
- 18
- Türgestänge
- 19
- Positionsmelder
- 20
- zweite Stirnseite
- 22
- Containerdach
- 23
- erste Seitenwand
- 24
- zweite Seitenwand
- 26
- Detektionsmodul
- 28
- Abdeckplatte
- 30
- Eckträger
- 32
- Deckenrahmen
- 34
- Bodenrahmen
- 36
- Boden
- 38
- Bodenplatten
- 40
- Bodenquerträger
- 50
- Lagerraumanordnung
- 52
- erster Lagerraum
- 54
- zweiter Lagerraum
- 56
- dritter Lagerraum
- 58
- Zugangstore
- 60
- Schloss
- 62
- Überwachungscontainer
- 64
- Kabel
- 66
- Alarmwarte
- 68
- Standleitung
1. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe im Sinne des Paragrafen 2 Abs. 3 Atomgesetz
auf dem Gelände eines Kernkraftwerkes mit wenigstens einem verschließbaren Lagerraum
(10, 52, 54, 56)
dadurch gekennzeichnet, dass
Wände (12, 20, 23, 24) Decke (22) und/oder Boden (36) des wenigstens einen verschließbaren
Lagerraums eine vorbestimmte Widerstandsfähigkeit gegen Eindringen Dritter aufweist,
dass Detektorelemente (26) in dem wenigstens einen verschließbaren Lagerraum (10,
52, 54, 56) angeordnet sind, durch die wenigstens die Wände (12, 20, 23, 24) des wenigstens
einen verschließbaren Lagerraums auf Eindringversuche überwacht sind, dass weitere
Detektorelemente in dem wenigstens einen verschließbaren Lagerraum (10, 52, 54, 56)
angeordnet sind, durch die ein Zugangselement (14, 58) zu einem verschließbaren Lagerraum
(10, 52, 54, 56) zumindest dessen Öffnen oder Schließen erkennbar ist, dass ein Überwachungssystem
(62) mit den Detektorelementen (26) und den weiteren Detektorelementen (19) verbunden
ist, und dass mit dem Überwachungssystem (62) im Bedarfsfall Alarmmeldungen verschickbar
sind.
2. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektorelemente (26) als Matte (26),Zaunfeld, Drähte, mäanderförmig gelegte
Drähte oder sonstige Flächenüberwachungselemente ausgebildet sind, die Detektoren
aufweisen, durch die eine Beschädigung des betreffenden Detektorelements (26) erkennbar
ist.
3. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor den Detektorelementen (26) auf der zum Rauminneren des wenigstens einen Lagerraums
(12, 20, 23, 24) weisenden Seite Abdeckelemente (28) angeordnet sind.
4. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckelemente, Metallplatten, Verbundwerkstoffplatten, Panzerungselemente durchschußhemmende
Paneele oder auf eine Widerstandsklasse angepasste Wandelemente sind.
5. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Detektorelemente (19) des wenigstens einen verschließbaren Lagerraums
zur Überwachung auf Öffnung, Verschluss, Durchstieg und Sabotage ausgebildet sind.
6. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein überwachungssystemloser verschließbarer Lagerraum (52, 54, 56) mit dem Überwachungssystem
(62) verbunden ist.
7. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Detektorelemente (26) und/oder die weiteren Detektorelemente durch Signalleitungen
(64) mit dem Überwachungssystem (62) verbunden sind, und dass die Signalleitungen
(64) auf Signalunterbrechung oder/und die Detektorelemente (26) bzw. die weiteren
Detektorelemente auf Funktion überwacht sind.
8. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalleitungen (64) in Abschnitte unterteilt sind, und dass ein erster Abschnitt
zwischen den Detektorelementen (26) und dem Überwachungssystem (62) eines zu überwachenden
verschließbaren Lagerraums (12, 20, 23, 24) auf eine Steckverbindung zusammengeführt
ist.
9. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachungssystem in einem der verschließbaren Lagerräume (20) angeordnet ist.
10. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachungssystem eine Gefahrenmeldeanlage oder eine Einbruchsmeldeanlage ist.
11. Lagerungssystem für sonstige radioaktive Stoffe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein verschließbare Lagerraum ein Standardcontainer ist.