[0001] Die Erfindung betrifft eine Lochscheibe sowie deren Verwendung als Verbindungsplättchen
zwischen überlappend angeordneten, miteinander verbundenen Stromschienen unterschiedlicher
Materialien.
[0002] In der Praxis sind Anwendungsfälle zu verzeichnen, gemäß derer Stromschienen miteinander
zu verbinden sind, um über diese Stromschienen Strom transportieren zu können. Aus
Kostengründen kann es vorkommen, dass statt des besser leitfähigen Materials Kupfer
bzw. einer Kupferlegierung das weniger leitfähige und kostengünstigere Material Aluminium
bzw. eine Aluminiumlegierung eingesetzt wird. Nachteilig ist bei der Verwendung von
Stromschienen aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung, dass Aluminium unter Einwirkung
von Umgebungsluft oxidiert. Es bildet sich eine Aluminiumoxidschicht auf der Oberfläche
einer aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung bestehenden Stromschiene, mit der
Konsequenz, dass der Übergangswiderstand bei der Stromleitung zwischen den Stromschienen
unterschiedlicher Materialien steigt.
[0003] Eine Schiene aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierung, die eine Oxidschicht aufweist,
muss vorbehandelt werden, beispielsweise mechanisch mit einer geeigneten Bürste, um
die Oxidschicht zu entfernen. Anschließend ist es erforderlich, die Stromschiene zu
fetten, sodass eine sauerstoffdichte Verbindung entsteht. Ein solches Prozedere ist
recht aufwendig und wird in der Praxis nur unzureichend durchgeführt. Die Konsequenz
ist, dass sich bei miteinander verbundenen Stromschienen aufgrund der Oxidschicht
der einen Stromschiene aus Aluminium bzw. aus einer Aluminiumlegierung der Übergangswiderstand
erhöht und die Verbindung in der Praxis ausfällt.
[0004] Im Zusammenhang mit der Verwendung von Lochscheiben zwischen überlappend angeordneten,
miteinander verbundenen Stromschienen unterschiedlicher Materialien, insbesondere
der Verbindung einer Stromschiene aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung mit
einer Stromschiene aus Kupfer bzw. einer Kupferlegierung ist es aus der Praxis bekannt,
eine Lochscheibe zu verwenden, die auf abgewandten Scheibenseiten Hauptflächen aufweist,
wobei die Lochscheibe im Bereich der einen, ersten Hauptfläche aus Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung besteht und im Bereich der anderen, zweiten Hauptfläche aus
Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht. Die Hauptflächen sind parallel zueinander
angeordnet und es weisen die Lochscheiben jeweils eine kreisrunde Außenkontur und
eine kreisrunde Innenkontur auf. Die Lochscheiben bestehen aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung, wobei hierunter verstanden wird, dass sie nahezu vollständig hieraus
bestehen, weil auf den Grundkörper aus Aluminium bzw. der Aluminiumlegierung eine
relativ dünne Schicht aus Kupfer bzw. einer Kupferlegierung aufgebracht ist. Die Aluminiumseite
der Lochscheibe gelangt bei Verbindung der beiden Stromschienen in Kontakt mit der
Aluminium-Stromschiene, die Kupferseite der Lochscheibe in Kontakt mit der Kupferschiene.
[0005] Nachteilig ist bei dieser bekannten Lochscheibe, dass diese beidseitig flächig an
den zugeordneten Stromschienen bei Verbindung der Stromschienen mittels Befestigungsmitteln
anliegt. Bildet sich im Bereich der Aluminiumseite der Lochscheibe eine Oxidschicht,
ist die erforderliche Leitung des Stroms wegen des hohen Übergangswiderstands in diesem
Bereich nicht gegeben.
[0006] Eine solche Lochscheibe kann beispielsweise bei einer Leiste für NH-Sicherungen,
wie sie beispielsweise aus der
EP 2 546 856 A1 bekanntgeworden ist, Verwendung finden. Hierbei sind Stromschienen der Leiste, die
aus Kupfer bzw. einer Kupferlegierung bestehen, mit Sammelschienen eines Sammelschienensystems
zu verbinden bei Zwischenanordnung der Lochscheiben. Die Sammelschienen bestehen aus
Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lochscheibe anzugeben, die eine besonders
gute elektrische Verbindung zweier Stromschienen unterschiedlicher Stromschienenmaterialien
bei Anordnung zwischen diesen gewährleistet. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es ferner, eine besondere Verwendung einer solchen Lochscheibe anzugeben.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Lochscheibe, die gemäß den Merkmalen das Patentanspruchs
1 ausgebildet ist.
[0009] Die erfindungsgemäße Lochscheibe besteht aus Metall. Sie weist auf abgewandten Scheibenseiten
Hauptflächen auf. Im Bereich der einen, ersten Hauptfläche besteht die Lochscheibe
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Im Bereich der anderen, zweiten Hauptfläche
besteht die Lochscheibe aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Wesentlich ist, dass
die Lochscheibe im Bereich der die erste Hauptfläche aufweisenden Scheibenseite Erhöhungen
aufweist, die über die erste Hauptfläche der Lochscheibe auf dieser Scheibenseite
überstehen.
[0010] Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung der Lochscheibe ist es weder erforderlich,
diese, zur Verhinderung einer Oxidschicht zu fetten, um die Sauerstoffdichtigkeit
zu erhalten, noch ist es erforderlich, eine evtl. entstandene Oxidschicht zu entfernen,
beispielsweise mittels einer Bürste. Es ist unerheblich, ob die Lochscheibe auf deren
Aluminiumseite und/oder die mit dieser Aluminiumseite zusammenwirkende Aluminiumschiene
jeweils eine Oxidschicht angesetzt haben. Ist eine solche Aluminiumoxidschicht vorhanden,
wird diese von den Erhöhungen der Lochscheibe beim Pressen der Lochscheibe zwischen
den beiden Schienen durchdrungen. Unter dem Druck, den die beiden Schienen auf die
Lochscheibe ausüben, dringt die Lochscheibe mit ihren Erhöhungen geringfügig in die
zugeordnete Aluminiumschiene ein, sodass eine leitende Verbindung zwischen der Lochscheibe
und der Aluminiumschiene gewährleistet ist. Eine eventuelle auf der Aluminiumseite
der Lochscheibe auf deren Erhöhungen befindliche Oxidschicht wird beim Verbinden der
beiden Schienen aufgrund Einwirkung der Aluminiumschiene abgetragen. Eine eventuelle
auf der Aluminiumschiene befindliche Oxidschicht wird beim Verbinden der Schienen
von den Erhöhungen der Lochscheibe durchdrungen.
[0011] Vorzugsweise besteht die Lochscheibe nahezu vollständig aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung. Kupfer bzw. eine Kupferlegierung ist somit nur im Bereich einer
Schichtstärke der Lochscheibe vorhanden. Demzufolge wird es als vorteilhaft angesehen,
wenn die Lochscheibe im Bereich der zweiten Hauptfläche eine Schicht aus Kupfer oder
einer Kupferlegierung aufweist.
[0012] Insbesondere weist die Lochscheibe eine durch Aufwalzen oder Aufspritzen oder Abscheiden
erzeugte Schicht aus Kupfer oder einer Kupferlegierung auf.
[0013] Durch diese Ausbildung und Materialbeschaffenheit der Lochscheibe, nämlich dahingehend,
dass diese im Wesentlichen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht, und
Kupfer oder eine Kupferlegierung nur in einer dünnen Schicht aufgetragen wird, ergeben
sich sehr geringe Materialkosten für die Lochscheibe. Hierbei ist dennoch sichergestellt,
dass die Aluminiumseite der Lochscheibe in Kontakt mit der Aluminiumschiene und die
Kupferseite der Lochscheibe in Kontakt mit der Kupferschiene gelangt.
[0014] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Erhöhungen als Ausprägungen
ausgebildet sind, wobei die Lochscheibe auf der die zweite Hauptfläche aufweisenden
Scheibenseite beim Ausprägen erzeugte Vertiefungen und auf der die erste Hauptfläche
aufweisenden Scheibenseite, die beim Ausprägen erzeugten Erhöhung bzw. Ausprägungen
aufweist. Somit lässt sich die Lochscheibe besonders einfach herstellen.
[0015] Die Lochscheibe weist insbesondere einen abrupten Höhensprung von der ersten Hauptfläche
zur jeweiligen Erhöhung auf.
[0016] Die Erhöhungen sind insbesondere radial verlaufend angeordnet. Hierdurch lässt sich
ein Erhöhungsmuster erzeugen, das über eine vorteilhafte Verteilung im Bereich der
zugeordneten Hauptfläche der Lochscheibe eine günstige Druckverteilung zwischen Lochscheibe
und zugeordneter Aluminiumschiene beim Verbinden der beiden Schienen sicherstellt.
[0017] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Erhöhungen über einen Vollkreis gleichmäßig
verteilt angeordnet sind. Insbesondere ist vorgesehen, dass über den Vollkreis vier
bis sechs, vorzugsweise fünf Erhöhungen angeordnet sind. Diese geringe Zahl von Erhöhungen
gewährleistet eine relativ hohe Flächenpressung zwischen den Erhöhungen und der Aluminiumschiene,
sodass nicht nur die Durchdringung der Oxidschicht mittels der Erhöhungen gewährleistet
ist, sondern auch eine gewisse Verformung der Aluminiumschiene unter Einwirkung der
Erhöhungen, die sich geringfügig in die Aluminiumschiene einpressen.
[0018] Die Lochscheibe ist vorzugsweise derart gestaltet, dass sie eine kreisrunde oder
eckige Außenkontur und/oder eine zumindest über Teilabschnitte kreisrunde Innenkontur
aufweist. Bei eckiger Außenkontur ist diese bevorzugt viereckig, insbesondere quadratisch
ausgebildet. Mittels der zumindest über Teilabschnitte kreisrunden Innenkontur wird
erreicht, dass eine definierte Führung der Lochscheibe in einem die Schienen verbindenden
Befestigungsmittel möglich ist. Aufgrund dieser Führung ist die Lochscheibe im Befestigungsmittel
weitgehend verliersicher gehalten. Dies vereinfacht die Montage von Stromschienen,
Befestigungsmittel und Lochscheibe. Unter diesem Aspekt wird es als besonders vorteilhaft
angesehen, wenn die Lochscheibe eine kreisrunde Innenkontur mit mehreren nach innen
gewölbten Teilbereichen aufweist, insbesondere drei nach innen gewölbte Teilbereiche
aufweist.
[0019] Die jeweilige Erhöhung erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen über die radiale
Erstreckung der Lochscheibe. Hierunter wird die radiale Erstreckung zwischen dessen
Außenkontur und dessen Innenkontur verstanden. Insbesondere erstreckt sich die jeweilige
Erhöhung über eine Länge von mehr als 50 % der radialen Erstreckung der Lochscheibe
zwischen der Außenkontur und der Innenkontur.
[0020] Die jeweilige Erhöhung weist zweckmäßig ein größeres Längen-Breitenverhältnis auf,
insbesondere bei Längenausrichtung der Erhöhung in Radialrichtung der Lochscheibe.
Das Längen-Breiteverhältnis beträgt vorzugsweise 5 bis 8.
[0021] Gelöst wird die Aufgabe ferner durch eine besondere Verwendung der erfindungsgemäßen
und gemäß Weiterbildungen beschriebenen Lochscheibe. Diese findet Verwendung als Verbindungsplättchen
zwischen überlappend angeordneten, miteinander verbundenen Stromschienen unterschiedlicher
Materialien. Hierbei durchsetzt ein Verbindungsmittel Löcher in den Stromschienen
und verbindet die Stromschienen fest miteinander. Die Lochschiene kontaktiert im Bereich
deren Erhöhungen die eine aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehende Stromschiene
und die Lochscheibe kontaktiert im Bereich der den Erhöhungen abgewandten Seite die
andere aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehende Stromschiene.
[0022] Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Lochscheibe im Zusammenhang mit
einem Verbindungsmittel verwendet wird, das eine Schraube und eine Mutter aufweist.
Insbesondere kann unter einen Schraubenkopf der Schraube und unter die Mutter jeweils
eine Spannscheibe gelegt sein. Bei diesem Verbindungsmittel kann es sich durchaus
um ein handelübliches Produkt handeln. Diesbezüglich ist somit auf keine besondere
Materialwahl zu achten.
[0023] Es wird ferner als vorteilhaft angesehen, wenn die Lochscheibe mit deren nach innen
gewölbten Teilbereichen auf einen Gewindeabschnitt der Schraube mit Spiel aufschraubbar
ist. Diese Anordnung dient der verliersicheren Positionierung der Lochscheibe bei
der Montage der Anordnung der beiden Stromschienen und vereinfacht somit das Handling
deutlich.
[0024] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
Zeichnung und der Zeichnung selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0025] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer bevorzugten
Verwendung dargestellt, ohne hierauf beschränkt zu sein.
[0026] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht einer Lochscheibe,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Lochscheibe gemäß der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- ein Detail der Lochscheibe gemäß der Schnittansicht III in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Unteransicht der Lochscheibe in räumlicher Darstellung,
- Fig. 5
- eine Draufsicht der Lochscheibe in räumlicher Darstellung,
- Fig. 6
- eine Draufsicht einer Anordnung von zwei mittels eines Befestigungsmittels verbundener
Stromschienen unter Verwendung der Lochscheibe gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
den Fig. 1 bis 5,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch die Anordnung gemäß der Linie VII-VII in Fig. 6,
- Fig. 8
- ein Detail der Anordnung gemäß der Schnittansicht VIII in Fig. 7,
- Fig. 9
- die Anordnung gemäß der Fig. 6 und 7 in einer räumlichen Darstellung, schräg von oben
gesehen.
Figurenbeschreibung:
[0027] Die Lochscheibe 1 ist als Einzelteil in den Fig. 1 bis 5 veranschaulicht:
Die Lochscheibe 1 besteht nahezu vollständig aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung.
Dies ist in der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 durch die gestrichelten Linien veranschaulicht.
Dieser Aluminium-Grundkörper ist im Bereich einer Hauptfläche der Lochscheibe 1 mit
einer Beschichtung aus Kupfer oder einer Kupferlegierung versehen.
[0028] Konkret ist gezeigt, dass die Lochscheibe 1 auf abgewandten Scheibenseiten Hauptflächen
2 und 3 aufweist. Diese sind parallel zueinander angeordnet. Die Lochscheibe 1 durchsetzt
ein Loch 4. Die Lochscheibe 1 weist eine kreisrunde Außenkontur 5 und eine über Teilabschnitte
kreisrunde Innenkontur 6 auf. Diese Innenkontur 6 ist mit drei nach innen gewölbten
Teilbereichen 7 versehen.
[0029] Demnach besteht die Lochscheibe 1 im Bereich der Hauptfläche 2 aus Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung. Im Bereich der anderen Hauptfläche 3 besteht die Lochscheibe
1 aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
[0030] Die Lochscheibe 1 weist im Bereich der die Hauptfläche 2 aufweisenden Scheibenseite
fünf Erhöhungen 8 auf. Diese stehen über die Hauptfläche 2 auf dieser Scheibenseite
über.
[0031] Die Erhöhungen 8 sind als Ausprägungen ausgebildet. Hierbei weist die Lochscheibe
1 auf der die Hauptfläche 3 aufweisenden Scheibenseite beim Ausprägen erzeugte fünf
Vertiefungen 9 und auf der die Hauptfläche 2 aufweisenden Scheibenseite die beim Ausprägen
erzeugten Ausprägungen, somit Erhöhungen 8 auf. Diese Erhöhungen 8 sind radial verlaufend
angeordnet. Sie sind über den Vollkreis der Lochscheibe 1 gleichmäßig verteilt angeordnet,
somit unter einem Winkel von 72° positioniert.
[0032] Die jeweilige Erhöhung 8 erstreckt sich im Wesentlichen über die radiale Erstreckung
der Lochscheibe 1. Sie erstreckt sich insbesondere über eine Länge von mehr als 50
% der Radialerstreckung der Lochscheibe zwischen Außenkontur 5 und Innenkontur 6.
[0033] Die jeweilige Erhöhung 8 weist ein großes Längen-Breitenverhältnis auf, beispielsweise
von 5 bis 8, bei Längenausrichtung der Erhöhung 8 in Radialrichtung der Lochscheibe.
[0034] Die jeweilige Erhöhung 8 stellt sich aufgrund der Bildung durch Prägen als stabförmiger
Vorsprung bezüglich der Hauptfläche 2 dar. Die Lochscheibe 1 weist somit einen abrupten
Höhensprung im Übergang von der Hauptfläche 2 zur jeweiligen Erhöhung 8 auf. Die jeweilige
Erhöhung ist als gerader stabförmiger Vorsprung bezüglich der Hauptfläche 2 ausgebildet.
[0035] Die Lochscheibe weist beispielsweise einen Durchmesser von 30 mm auf, bei einer Stärke
von 2 mm zwischen den beiden Hauptflächen 2, 3. Die Höhe der jeweiligen Erhöhung beträgt
beispielsweise 0,5 mm.
[0036] In der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 ist der Bereich der Lochscheibe 1, der aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht, mit der Bezugsziffer 10 und der Bereich
der Beschichtung aus Kupfer oder Kupferlegierung mit der Bezugsziffer 11 bezeichnet.
[0037] Die Fig. 6 bis 9 veranschaulichen die Verbindung zweier Stromschienen 12, 13 unter
Verwendung eines Befestigungsmittels 14 bei Anordnung der Lochscheibe 1 zwischen den
beiden Stromschienen 12, 13.
[0038] Die dickere Stromschiene 12 besteht hierbei aus Aluminium oder einer Aluminium-legierung,
die dünnere Stromschiene 13 aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Die Breite der
Stromschienen 12, 13 ist gleich.
[0039] Verbunden werden die beiden Stromschienen 12, 13 mittels eines handelsüblichen Befestigungsmittels
14 aus Stahl. Hierbei handelt es sich um eine Schraube 15, eine Mutter 16 sowie zwei
Spannscheiben 17. Zum Verbinden der beiden Stromschienen 12, 13 wird zunächst die
Schraube 15 mit einem Gewindeabschnitt 18 der Schraube 15 durch die eine Spannscheibe
17 und eine dem Gewindeabschnitt 18 angepasstes Loch der Stromschiene 12 gesteckt
und auf den freien Bereich des Gewindeabschnitts 18 die Lochscheibe 1 mit Spiel aufgedreht.
Ein Aufstecken der Lochscheibe 1 ist hierbei infolge des Eingriffs der Teilbereiche
7 der Lochscheibe 1 in den Gewindeabschnitt 18 nicht möglich. Somit ist die Lochscheibe
1 für den weiteren Montagevorgang verliersicher auf dem Gewindeabschnitt 18 gehalten.
[0040] Die Lochscheibe 1 ist mit ihrer Aluminiumseite der Aluminiumstromschiene 12 zugewandt,
womit auch die Erhöhungen 8 der Lochscheibe 1 dieser Stromschiene 12 zugewandt sind.
[0041] Anschließend wird die Schraube 15 durch ein bezüglich deren Gewindeabschnitt 18 angepasstes
Loch der Kupferstromschiene 13 gesteckt, und zwar in beliebiger Montagelage, und anschließend
auf den freien Gewindeabschnitt 18 die weitere Spannscheibe 17 gesteckt und die Mutter
16 aufgeschraubt. Durch Ansetzen geeigneter Werkzeuge an der Mutter 16 und dem Kopf
19 der Schraube 15 werden dann die Stromschienen 12, 13 gegeneinander verspannt bei
zwischen diesen angeordneter Lochscheibe 1. Die Aluminiumseite der Lochscheibe 1 gelangt
hierbei über deren Erhöhungen 8 in Kontakt mit der Aluminiumstromschiene 12 und es
hinterlassen diese Erhöhungen 8 geringfügige Vertiefungen in der Stromschiene 12.
Die Kupferstromschiene 13 kontaktiert die Kupferseite der Lochscheibe 1.
[0042] Eine etwaige Oxidschicht im Bereich der Aluminiumerhöhungen 8 der Lochscheibe 1 und/oder
der der Lochscheibe 1 zugewandten Seite der Aluminiumstromschiene 12 wird hierbei
aufgrund des Zusammenwirkens der Erhöhungen 8 mit der Stromschiene 12 durchbrochen,
sodass eine optimale Stromleitung zwischen der Stromschiene 12 und der Lochscheibe
1 gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Lochscheibe
- 2
- Hauptfläche
- 3
- Hauptfläche
- 4
- Loch
- 5
- Außenkontur
- 6
- Innenkontur
- 7
- Teilbereich
- 8
- Erhöhung
- 9
- Vertiefung
- 10
- Bereich
- 11
- Bereich
- 12
- Stromschiene
- 13
- Stromschiene
- 14
- Befestigungsmittel
- 15
- Schraube
- 16
- Mutter
- 17
- Spannscheibe
- 18
- Gewindeabschnitt
- 19
- Kopf
1. Lochscheibe (1) mit folgenden Merkmalen:
- die aus Metall bestehende Lochscheibe (1) weist auf abgewandten Scheibenseite Hauptflächen
(2, 3) auf,
- im Bereich der einen, ersten Hauptfläche (2) besteht die Lochscheibe (1) aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung,
- im Bereich der anderen, zweiten Hauptfläche (3) besteht die Lochscheibe (1) aus
Kupfer oder Kupferlegierung, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:
- die Lochscheibe (1) weist im Bereich der die erste Hauptfläche (2) aufweisenden
Scheibenseite Erhöhungen (8) auf, die über die erste Hauptfläche (2) der Lochscheibe
(1) auf dieser Scheibenseite überstehen.
2. Lochscheibe nach Anspruch 1, wobei diese aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
besteht, wobei die Lochscheibe (1) im Bereich der zweiten Hauptfläche (3) eine Schicht
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung aufweist.
3. Lochscheibe nach Anspruch 2, wobei die Lochscheibe (1) einen durch Aufwalzen oder
Aufspritzen oder Abscheiden erzeugte Schicht (10) aus Kupfer oder Kupferlegierung
aufweist.
4. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Erhöhungen (8) als Ausprägungen
ausgebildet sind, wobei die Lochscheibe (1) auf der die zweite Hauptfläche (3) aufweisenden
Scheibenseite beim Ausprägen erzeugte Vertiefungen (9) und auf der die erste Hauptfläche
(2) aufweisenden Scheibenseite die beim Ausprägen erzeugten Ausprägungen (8) aufweist.
5. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Erhöhungen (8) radial verlaufend
angeordnet sind.
6. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Erhöhungen (8) über einen
Vollkreis gleichmäßig verteilt angeordnet sind, insbesondere über den Vollkreis vier
bis sechs, vorzugsweise fünf Erhöhungen (8) angeordnet sind.
7. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei diese eine kreisrunde oder eckige
Außenkontur (5) und/oder eine zumindest über Teilabschnitte kreisrunde Innenkontur
(6) aufweist.
8. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei sich die jeweilige Erhöhung (8)
im Wesentlichen über die radiale Erstreckung der Lochscheibe (1) erstreckt, insbesondere
über eine Länge von mehr als 50 % in der radialen Erstreckung der Lochscheibe (1)
zwischen der Außenkontur (5) und der Innenkontur (6).
9. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die jeweilige Erhöhung (8) ein
großes Längen-Breitenverhältnis aufweist, insbesondere bei Längenausrichtung der Erhöhung
(8) in Radialrichtung der Lochscheibe (1).
10. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Erhöhung (8) in Art eines
stabförmigen Vorsprungs bezüglich der ersten Hauptfläche (2), insbesondere in Art
eines geraden stabförmigen Vorsprungs ausgebildet ist.
11. Lochscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei diese eine kreisrunde Innenkontur
(6) mit mehreren nach innen gewölbten Teilbereichen (7) aufweist, insbesondere drei
nach innen gewölbte Teilbereiche (7) aufweist.
12. Verwendung einer Lochscheibe (1) gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11
als Verbindungsplättchen zwischen überlappend angeordneten, miteinander verbundenen
Stromschienen (12, 13) unterschiedlicher Materialien, wobei ein Befestigungsmittel
(14) Löcher in den Stromschienen (12, 13) durchsetzt und die Stromschienen (12, 13)
fest verbindet, wobei die Lochscheibe (1) im Bereich deren Erhöhungen (8) die eine,
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehende Stromschiene (12) kontaktiert
und die Lochscheibe (1) im Bereich der den Erhöhungen (8) abgewandten Seite die andere,
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehende Stromschiene (13) kontaktiert.
13. Verwendung einer Lochscheibe nach Anspruch 12 im Zusammenhang mit einem Befestigungsmittel
(14), das eine Schraube (15) und eine Mutter (16) aufweist, insbesondere bei unter
einen Schraubenkopf (19) der Schraube (15) und unter die Mutter (16) gelegten Spannscheiben
(17).
14. Verwendung einer Lochscheibe nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Lochscheibe (1) mit
deren nach innen gewölbten Teilbereichen (7) auf einen Gewindeabschnitt (18) der Schraube
(15) mit Spiel aufschraubbar ist.