(19)
(11) EP 3 266 574 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.2018  Patentblatt  2018/02

(21) Anmeldenummer: 17000974.0

(22) Anmeldetag:  09.06.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B28B 11/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 04.07.2016 DE 102016008020

(71) Anmelder: Keller HCW GmbH
49479 Ibbenbüren-Laggenbeck (DE)

(72) Erfinder:
  • BARKOWSKY, Udo
    49124 Georgsmarienhütte (DE)
  • LÖCHTE, Wolfgang
    48477 Hörstel (DE)

(74) Vertreter: Pott, Ulrich et al
Busse & Busse Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaft Großhandelsring 6
49084 Osnabrück
49084 Osnabrück (DE)

   


(54) VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM VERBRINGEN VON ISOLIERMATERIALIEN IN LOCHZIEGEL


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen von vorgeschnittenen Isoliermaterialien 26, insbesondere streifenförmigen Isoliermaterialien 26 wie Mineralwolle, in ein Lochmuster darstellende Löcher 4 mindestens eines Lochziegels 6, umfassend ein Gestell 8, einer an dem Gestell 8 abstützbaren Ziegelaufnahme 10, einer eine Druckdifferenz in den Löchern 4 des Lochziegels 6 bewirkende Ansaugvorrichtung 24, sowie einer oberhalb der Ziegelaufnahme 10 angeordneten Aufnahmeeinrichtung 14, mit in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster der Löcher des Lochziegels entsprechenden Aufnahmeelementen 16, die zur Aufnahme der streifenförmigen Isoliermaterialien 26 ausgebildet sind, wobei zwischen der Aufnahmeeinrichtung 14 und der Ziegelaufnahme 10 eine in vertikaler Richtung auf- und absenkbare Ausrichtungseinheit 12 mit in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster der Löcher des Lochziegels entsprechenden Ausrichtungselementen 20 zur Ausrichtung der streifenförmigen Isoliermaterialien 26 auf das Lochmuster der Löcher 4 des Lochziegels 6 angeordnet sind sowie ein Verfahren zum Einbringen von vorgeschnittenen Isoliermaterialien 26, insbesondere streifenförmigen Isoliermaterialien wie Mineralwolle, in ein Lochmuster darstellende Löcher 4 mindestens eines Lochziegels 6, bei dem die Isoliermaterialien 26 in eine oberhalb einer Ziegelaufnahme 10 angeordneten Aufnahmeeinrichtung 14 eingebracht und durch das Anlegen einer Druckdifferenz zwischen den dem Lochmuster zugewandten Enden der Isoliermaterialien und den entgegengesetzten Enden in die Löcher 4 überführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermaterialien 26 nach dem Einbringen in die Aufnahmeeinrichtung 14 einenends durch eine Ausrichtungseinheit 12 auf die ein Lochmuster darstellende Löcher 4 des Lochziegels 6 ausgerichtet werden (Fig. 1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen von Isoliermaterialien in die Löcher mindestens eines Lochziegels, wobei die Löcher des Lochziegels ein Lochmuster darstellen. Bei den Isoliermaterialien handelt es sich vorzugsweise um Mineralfaserdämmstoffe wie z. B. Glaswolle oder Steinwolle, die als streifenförmige Abschnitte vorliegen. Die Vorrichtung umfasst ein Gestell, eine an dem Gestell abstützbare Ziegelaufnahme, eine Ansaugvorrichtung, die eine Druckdifferenz in den Löchern des Lochziegels bewirkt, sowie eine oberhalb der Ziegelaufnahme angeordnete Aufnahmeeinrichtung. Die Aufnahmeeinrichtung weist dabei dem Lochmuster der Löcher des Lochziegels entsprechende Aufnahmeelemente auf, die zur Aufnahme der streifenförmigen Isoliermaterialien ausgebildet sind.

[0002] Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Einbringen von vorgeschnittenen Isoliermaterialien, insbesondere streifenförmigen Isoliermateriealien wie Mineralwolle, in ein Lochmuster darstellende Löcher mindestens eines Lochziegels. Die vorgeschnittenen Isoliermaterialien werden dabei in eine oberhalb einer Ziegelaufnahme angeordneten Aufnahmeeinrichtung eingebracht und durch das Anlegen einer Druckdifferenz zwischen den dem Lochmuster zugewandten Enden der Isoliermaterialien und den entgegengesetzten Enden in die Löcher überführt.

[0003] Lochziegel, auch Hohlziegel genannt, sind Mauerziegel, die zur Gewichtsminderung und zur besseren Wärmedämmfähigkeit mit Löchern versehen und insgesamt durchlocht sind. Es wird zwischen Hohllochziegeln und Langlochziegeln unterschieden, wobei bei den Hohllochziegeln die entsprechenden Löcher senkrecht zur Auflagefläche verlaufen, beim Langlochziegel hingegen waagerecht zur Auflagefläche. Lochziegel weisen gegenüber Vollziegeln eine geringere Rohdichte auf, da die Masse durch den Lochanteil und die Anzahl von Poren und das Porenvolumen bzw. die Rohstoffauswahl gesteuert wird. Die Ziegelscherben können durch Einsatz von brennbaren Stoffen wie Polystyrolkügelchen, Sägemehl, Papierfasern oder ähnlichem leichter gemacht und mit einer besseren Wärmedämmung versehen werden. Den Ziegelscherben beigemischte Polystyrolkügelchen beispielsweise verbrennen beim Brennvorgang der Ziegelscherben und hinterlassen Luftporen im Ziegel.

[0004] Um die Wärmedämmeigenschaften von Hohlziegeln weiter zu verbessern, können die Löcher mit Isoliermaterialien verfüllt werden. Die Isoliermaterialien können beispielsweise als Flocken oder Granulate vorliegen. Für einen sicheren Verbleib der Isoliermaterialien in den Löchern der Lochziegel wird jedoch die Verwendung von vorgeschnittenen streifenförmigen Isoliermaterialien bevorzugt. Vorgeschnittene Isoliermaterialien können z. B. durch Stopfen oder durch Anlegen einer Druckdifferenz in die Löcher eines Ziegels verbracht werden. Hierzu sind Vorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt, bei der vorgeschnittene streifenförmige Isoliermaterialien von oben einem Ziegel in einer Ziegelaufnahme zugeführt und die Isoliermaterialien über eine Druckdifferenz in die Löcher des Lochziegels verbracht werden.

[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, mit der die Isoliermaterialien sicher in Löcher eines Lochziegels einzubringen sind.

[0006] Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9 zu schaffen, mit dem Isoliermaterialien zuverlässig in die Löcher eines Lochziegels eingebracht werden können.

[0007] Zur Lösung der ersten Aufgabe zeichnet sich die Vorrichtung der gattungsgemäßen Art dadurch aus, dass zwischen der Aufnahmeeinrichtung und der Ziegelaufnahme eine in vertikaler Richtung auf- und absenkbare Ausrichtungseinheit mit dem Lochmuster der Löcher des Lochziegels entsprechenden Ausrichtungselementen zur Ausrichtung der streifenförmigen Isoliermaterialien auf das Lochmuster der Löcher des Lochziegels angeordnet ist.

[0008] Die streifenförmigen Isoliermaterialien werden in die Aufnahmeeinrichtung oberhalb der Ziegelaufnahme eingebracht. Die Ausrichtungseinheit befindet sich währenddessen direkt unter der Aufnahmevorrichtung, so dass die streifenförmigen Isoliermaterialien bei der Zuführung sowohl durch die Aufnahmeeinrichtung als auch durch die Ausrichtungseinheit hindurchgeführt werden. Die Ausrichtungseinheit wird dann in Richtung des Lochziegels abgesenkt, wobei sich die in der Ausrichtungseinheit angeordneten Ausrichtungselemente das dem Lochziegel zugewandte freihängende Ende der streifenförmigen Isoliermaterialien auf die Löcher des Lochziegels ausrichten, so dass bei Anlegen einer Druckdifferenz die Enden der Isoliermaterialien auf die Löcher ausgerichtet sind. Aufgrund der Druckdifferenz zwischen den entgegengesetzten Enden der streifenförmigen Isoliermaterialien werden diese in die Löcher des Lochziegels verbracht.

[0009] Damit ist eine Vorrichtung zum Einbringen von Isoliermaterialien in Hohlziegel geschaffen, bei der die Isoliermaterialien durch Anlegen einer Druckdifferenz in die Löcher des Hohlziegels verbracht werden. Die Zuführung der Isoliermaterialien ist dabei unabhängig vom Einbringen der Isoliermaterialien in die Lochziegel möglich.

[0010] Um das Einführen der streifenförmigen Isoliermaterialien in den Lochziegel weiter zu optimieren, ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Aufnahmeeinrichtung Klemmelemente an den Aufnahmeelementen aufweist, die zur zeitweisen Festlegung der streifenförmigen Isoliermaterialien dienen. Die Aufnahmeeinrichtung ist dabei in senkrechter Richtung auf- und absenkbar ausgebildet, wobei diese Bewegung auch unabhängig von der Ausrichtungseinheit erfolgen kann. Durch die Festlegung der streifenförmigen Isoliermaterialien an der Aufnahmeeinrichtung und das Absenken der Aufnahmeeinrichtung kann die Einbringtiefe der streifenförmigen Isoliermaterialien in den Lochziegel kontrolliert werden. Somit wird verhindert, dass die Isoliermaterialien aufgrund der Druckdifferenz auf der gegenüberliegenden Seite aus dem Lochziegel austreten. Ein beiderseits bündiger Abschluss der Isoliermaterialien mit den Oberflächen des Lochziegels wird damit erleichtert.

[0011] Vorzugsweise sind die Klemmelemente dabei als einander gegenüber angeordnete, gegeneinander in horizontaler Richtung verschiebbare Bleche ausgebildet, wobei die Bleche jeweils zu dem Lochmuster der Löcher im Lochziegel korrespondierende Ausnehmungen aufweisen. Ein Festlegen bzw. Freigaben der Isoliermaterialien kann dabei durch einfaches Verschieben eines oder beider Bleche erfolgen.

[0012] Vorteilhafterweise sind an den Blechen Greifelemente angeordnet. Diese Greifelemente stehen von den Klemmblechen ab und sind vorteilhafterweise in Richtung der Ziegelaufnahme ausgerichtet. Die Ausbildung von Greifelementen ermöglicht die Freigabe bzw. das Festlegen der streifenförmigen Isoliermaterialien in unmittelbarer Nachbarschaft der Oberfläche des Lochziegels.

[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Greifelemente so ausgestaltet, dass sie in einer geschlossenen Position in die Löcher des Lochziegels eingebracht werden können und die streifenförmigen Isoliermaterialien innerhalb des Lochziegels freigeben. So kann ermöglicht werden, dass die Enden der streifenförmigen Isoliermaterialien bündig mit der Oberfläche des Lochziegels abschließen. Dies kann beispielsweise durch eine Ausgestaltung der Greifelemente durch pinzettenartig angeordnete Federbleche erfolgen.

[0014] Vorzugsweise sind die Aufnahmeelemente der Aufnahmeeinrichtung zumindest an ihrer der Ziegelaufnahme abgewandten Seite in ihrer Geometrie größer ausgebildet als die Löcher der Lochsteine. Wenn die Aufnahmeelemente Klemmelemente aufweisen, die in ihrer Größe veränderlich sind, so sind diese vorzugsweise in ihrer geöffneten Position größer ausgebildet als die Löcher der Lochsteine. Durch eine solche Formgebung wird das Einbringen der streifenförmigen Isoliermaterialien in die Aufnahmeeinrichtung erleichtert.

[0015] Bevorzugt sind die Ausrichtungselemente an der Ausrichtungseinheit zumindest an ihrer der Ziegelaufnahme abgewandten Seite in ihrer Geometrie größer ausgebildet als die Löcher der Lochsteine. Hierdurch wird das Einführen der streifenförmigen Isoliermaterialien in die Ausrichtungselemente der Ausrichtungseinheit erleichtert.

[0016] Die Ziegelaufnahme der Vorrichtung weist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung Fixierelemente zur Fixierung und Ausrichtung des Lochziegels in Längs- und in Querrichtung auf. Hierdurch ist der Ziegel beim Einbringvorgang festgelegt und in einer Position ausgerichtet, bei der die Löcher des Lochziegels mit den Ausrichtungselementen der Ausrichtungseinheit und den Aufnahmeelementen der Aufnahmeeinrichtung in Deckung stehen. Diese Elemente sind somit auf die Löcher des Lochziegels ausgerichtet. Hierdurch wird die Zuverlässigkeit für das Einführen der streifenförmigen Isoliermaterialien in die Löcher des Lochziegels erhöht.

[0017] Bevorzugt weist die Vorrichtung eine Zuführeinrichtung für die Isoliermaterialien auf. Die Zuführeinrichtung hat dabei eine in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster der Löcher des Lochziegels angepassten Zuführelemente. Zuführelemente sind dabei in die Aufnahmeelemente der Aufnahmeeinrichtung einführbar und aus diesen herausnehmbar. Vorzugsweise sind die Aufnahmeelemente als Stachelgreifer ausgeführt. Die Zuführeinrichtung nimmt die streifenförmigen Isoliermaterialien auf und bringt diese in die Aufnahmeelemente der Aufnahmeeinrichtung ein.

[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die streifenförmigen Isoliermaterialien in der Aufnahmeeinrichtung festgelegt, vorzugsweise durch Klemmelemente. Sodann kann die Zuführeinrichtung aus der Aufnahmeeinrichtung entnommen werden, wobei die streifenförmigen Isoliermaterialien in der Aufnahmeeinrichtung verbleiben. Das Einführen der streifenförmigen Isoliermaterialien in die Löcher des Lochziegels erfolgt somit unabhängig von der Zuführeinrichtung. Hierdurch kann die Zuführeinrichtung bereits mit neuen streifenförmigen Isoliermaterialien bestückt werden, während die Löcher eines Lochziegels mit den in der Aufnahmeeinrichtung befindlichen Isoliermaterialien befüllt wird.

[0019] Die weitere Aufgabe wird durch ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 9 genannten Art gelöst, bei dem die dem Lochmuster zugewandten Enden der Isoliermaterialien nach dem Einbringen der Isoliermaterialien in die Aufnahmeeirichtung und vor dem Einbringen der Isoliermaterialien in die Löcher des Lochziegels mittels der Druckdifferenz durch eine Ausrichtungseinheit auf die ein Lochmuster darstellenden Löcher des Lochziegels ausgerichtet werden.

[0020] In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird mittels einer unterhalb einer Ziegelaufnahme angeordneten Ansaugvorrichtung ein Unterdruck in den Löchern des Lochziegels aufgebaut, wodurch die über den Löchern angeordneten Isoliermaterialien in die Löcher des Lochziegels eingesogen werden. Dadurch wird ein Abknicken der streifenförmigen Isoliermaterialien beim Einbringen, wie es beispielsweise bei der Verwendung eines Überdruckes auftreten kann, verhindert.

[0021] In einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens sind die Isoliermaterialien in die Aufnahmeelemente der Aufnahmeeinrichtung sowie in darunter befindliche Ausrichtungselemente der Ausrichtungseinheit eingebracht und die Isoliermaterialien werden hier durch Betätigen von Klemmelementen in der Aufnahmeeinrichtung festgelegt und anschließend durch ein Absenken der Ausrichtungseinheit auf den Lochziegel mit ihrem dem Lochziegel zugewandten Ende des Isoliermaterialstreifens auf die Löcher des Lochziegels ausgerichtet.

[0022] Vorzugsweise wird die Geschwindigkeit des Einbringens der Isoliermaterialien mittels Druckdifferenz durch ein gezieltes Absenken der Aufnahmeeinrichtung auf den Lochziegel gesteuert. Der Zeitpunkt der Abgabe der Isoliermaterialien in den Lochziegel kann dabei durch den Zeitpunkt des Öffnens der Klemmelemente festgelegt werden. Die Öffnung der Klemmelemente erfolgt in abgesenkter Position. Dadurch wird erreicht, dass die Isoliermaterialien nicht durch die Löcher hindurchgesogen werden und insbesondere auf beiden Seiten des Lochziegels die Enden der Isoliermaterialien mit der Oberfläche des Lochziegels bündig abschließen.

[0023] In einer bevorzugten Variante werden vorgeschnittene Isoliermaterialien von einer Zuführeinheit in die Aufnahmeeinrichtung überführt. Die Bestückung der Aufnahmeeinrichtung erfolgt somit automatisch und das Einbringen der isoliermaterialstreifen in den Lochziegel ist unabhängig vom Zuführen der Isoliermaterialien, so dass ein Zuführzyklus bereits während des Einbringens beginnen kann. Dadurch wird die Geschwindigkeit des Verfahrens erhöht.

[0024] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf weitere Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnungen verwiesen. In der Zeichnung zeigen jeweils in einer schematischen Seitenansicht:

Fig. 1: ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung in der Grundstellung;

Fig. 2: das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, bei dem der Hohlziegel ausgerichtet und fixiert ist;

Fig. 3: das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, bei dem die streifenförmigen Isoliermaterialien durch die Zufuhreinführung in die Aufnahmeeinrichtung eingeführt sind;

Fig. 4: Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, bei dem die Ausrichtungseinheit auf den Hohlziegel abgesenkt ist;

Fig. 5: Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, bei dem die Aufnahmeeinrichtung auf den Hohlziegel abgesenkt und die streifenförmige Isoliermaterialien in die Löcher des Hohlziegels eingebracht sind.



[0025] In der Zeichnung sind grundsätzlich gleiche Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen.

[0026] In den Fig. 1 bis 5 ist das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Einbringen von Isoliermaterialien in einer Lochmuster darstellende Löcher von Lochziegeln jeweils übereinstimmender Seitenansichten aber jeweils verschiedenen Betriebsstellungen dargestellt. Die Vorrichtung 2 zum Einbringen von Isoliermaterialien in einem Lochmuster darstellende Löcher 4 von Lochziegeln 6 umfasst eine an einem Gestell 8 abgestützte Ziegelaufnahme 10. An dem Gestell 8 sind verschiedene Gestellführungen, motorische Antriebe usw. angeordnet, die für die hier interessierende Funktion der Vorrichtung nur von zweitrangiger Bedeutung sind, sodass auf eine nähere Erläuterung und Darstellen dieser Vorrichtungsteile abgesehen wird.

[0027] In der in Fig. 1 gezeigten Grundstellung ist oberhalb einer Ausrichtungseinheit 12 die Aufnahmeeinrichtung 14 dargestellt, die verschieden Aufnahmeelemente 16 aufweist. An den Aufnahmeelementen 16 sind Klemmelemente 18 angeordnet. Die Klemmelemente 18 sind hier als Bleche ausgebildet, die aufeinander zu und voneinander weg bewegbar angeordnet sind. An den Klemmelementen sind Greifelemente 19 angeordnet, die als pinzettenartig ausgeformte Federbleche ausgebildet sind. Die Ausrichtungseinheit 12 weist Ausrichtungselemente 20 auf, die im Ausführungsbeispiel den Klemmelementen 18 unmittelbar benachbart dargestellt sind. Sowohl die Ausrichtungseinheit 12 als auch die Aufnahmeeinrichtung 14 sind durch entsprechend motorische Antriebe an dem Gestell 8 auf und ab beweglich geführt, wobei die Ausrichtungseinheit 12 auch relativ zu der Aufnahmeeinrichtung 14 bewegt werden kann. Sowohl die Ausrichtungseinheit 12 als auch Aufnahmeelemente 16 sind nach oben hin aufweitend ausgestaltet. An der Ziegelaufnahme 10 sind Fixierelemente 22 zur Fixierung und Ausrichtung eines Lochziegels 12 angeordnet. Diese sind in Fig. 1 in einer abgesenkten Position dargestellt und können hochgefahren werden um den Ziegel 6 zu umgreifen. Unterhalb der Ziegelaufnahme 10 ist ein Ansaugkasten 24 angeordnet. Über diesen Ansaugkasten wird die Druckdifferenz, insbesondere als Unterdruck in den Löchern des Lochziegels 12, erzeugt.

[0028] In Fig. 2 ist der Lochziegel 6 in einer durch die Ziegelaufnahme 10 und die Fixierelemente 22 angehobenen und ausgerichteten Positionen dargestellt. Der Ansaugkasten 24 ist ebenfalls angehoben, sodass er an die Unterseite des Lochziegels 6 anliegt.

[0029] In Fig. 3 werden die streifenförmigen Isoliermaterialien in einer durch eine Zuführeinrichtung 28 in die Aufnahmeeinrichtung 14 und Ausrichtungseinheit 12 verbracht zur Position dargestellt. Die streifenförmigen Isoliermaterialen 26 sind hier auf Stachelgreifern 30 der Zuführeinrichtung 28 aufgefädelt dargestellt.

[0030] In Fig. 4 ist die Ausrichtungseinheit 12 in einer auf die Oberfläche des Lochziegels 6 abgesenkten Position dargestellt. Die dem Lochziegel zugewandten Enden der streifenförmigen Isoliermaterialien 26 werden hierbei durch die Ausrichtungselemente 20 der Ausrichtungseinheit 12 auf die Löcher 4 des Lochziegels 6 ausgerichtet. Die Klemmelemente 18 der Aufnahmeeinrichtung 14 fixieren die streifenförmigen Isoliermaterialen 26, sodass die Zuführeinrichtung 28 mit den Stachelgreifern 30 von den streifenförmigen Isoliermaterialien 26 getrennt werden kann. In dieser Position kann der Ansaugkasten 24 eingeschaltet werden, um eine Druckdifferenz zwischen den Enden der streifenförmigen Isoliermaterialien 26 aufzubringen.

[0031] In der Fig. 5 ist die Aufnahmeeinrichtung ebenfalls in Richtung des Lochziegels 6 abgesenkt und in der tiefsten Position dargestellt. In dieser Position dringen die Greifelemente 19 der Klemmelemente 18 in die Löcher 4 des Lochziegels 6 ein. Die streifenförmigen Isoliermaterialien 26 befinden sich nun in der gewünschten Position innerhalb der Löcher 4. In dieser Position kann der Ansaugkasten 24 ausgeschaltet und die Klemmelemente 18 geöffnet werden, um die streifenförmigen Isoliermaterialien 26 freizugeben. Im Anschluss fahren die Aufnahmeeinrichtung 14, die Ausrichtungseinheit 12, die Ziegelaufnahme 10 und der Ansaugkasten 24 in die Ausgangsposition zurück wie sie in Fig. 1 dargestellt ist.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Einbringen von vorgeschnittenen Isoliermaterialien (26), insbesondere streifenförmigen Isoliermaterialien (26) wie Mineralwolle, in ein Lochmuster darstellende Löcher (4) mindestens eines Lochziegels (6), umfassend ein Gestell (8), einer an dem Gestell (8) abstützbaren Ziegelaufnahme (10), einer eine Druckdifferenz in den Löchern (4) des Lochziegels (6) bewirkende Ansaugvorrichtung (24), sowie einer oberhalb der Ziegelaufnahme (10) angeordneten Aufnahmeeinrichtung (14), mit in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster der Löcher des Lochziegels entsprechenden Aufnahmeelementen (16), die zur Aufnahme der streifenförmigen Isoliermaterialien (26) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Aufnahmeeinrichtung (14) und der Ziegelaufnahme (10) eine in vertikaler Richtung auf- und absenkbare Ausrichtungseinheit (12) mit in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster der Löcher des Lochziegels entsprechenden Ausrichtungselementen (20) zur Ausrichtung der streifenförmigen Isoliermaterialien (26) auf das Lochmuster der Löcher (4) des Lochziegels (6) angeordnet sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung (14) zur zeitweisen Festlegung der streifenförmigen Isoliermaterialien (26) ausgebildete Klemmelemente (18) an den Aufnahmeelementen (16) aufweist und die Aufnahmeeinrichtung (14) in vertikaler Richtung separat von der Ausrichtungseinheit (12) auf- und absenkbar ausgebildet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmelemente (18) als übereinander angeordnete, gegeneinander in horizontaler Richtung verschiebbare Bleche mit jeweils zu dem Lochmuster der Löcher (4) im Lochziegel (6) korrespondierenden Ausnehmungen ausbildet sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmelemente (18) Greifelemente (19) aufweisen, die in Richtung der Ziegelaufnahme (10) ausgerichtet sind.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeelemente (16) zumindest auf ihrer der Ziegelaufnahme (10) abgewandten Seite in ihrer Geometrie größer ausgebildet sind als die Löcher (4) der Lochziegel (6).
 
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ausrichtungselemente (20) zumindest auf ihrer der Ziegelaufnahme (10) abgewandten Seite in ihrer Geometrie größer ausgebildet sind als die Löcher (4) der Lochziegel (6).
 
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ziegelaufnahme (10) Fixierelemente (22) zur Fixierung und Ausrichtung des Lochziegels (6) aufweist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (2) eine Zuführeinrichtung (28) für die Isoliermaterialien (26) mit in Anzahl und Anordnung dem Lochmuster der Löcher (4) des Lochziegels (6) angepassten Zuführelementen (30) umfasst, wobei die Zuführelemente (30) in die Aufnahmeelemente (16) der Aufnahmeeinrichtung (14) einführbar und aus diesen herausnehmbar sind.
 
9. Verfahren zum Einbringen von vorgeschnittenen Isoliermaterialien (26), insbesondere streifenförmigen Isoliermaterialien wie Mineralwolle, in ein Lochmuster darstellende Löcher (4) mindestens eines Lochziegels (6), bei dem die Isoliermaterialien (26) in eine oberhalb einer Ziegelaufnahme (10) angeordneten Aufnahmeeinrichtung (14) eingebracht und durch das Anlegen einer Druckdifferenz zwischen den dem Lochmuster zugewandten Enden der Isoliermaterialien und den entgegengesetzten Enden in die Löcher (4) überführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermaterialien (26) nach dem Einbringen in die Aufnahmeeinrichtung (14) einenends durch eine Ausrichtungseinheit (12) auf die ein Lochmuster darstellende Löcher (4) des Lochziegels (6) ausgerichtet werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer unterhalb einer Ziegelaufnahme (10) angeordneten Ansaugvorrichtung (24) ein Unterdruck in die Löcher (4) des Lochziegels (6) eingebracht wird, wodurch die über den Löchern (4) angeordneten Isoliermaterialien (26) in die Löcher (4) eingesogen werden.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermaterialien (26) in Aufnahmeelemente (16) der Aufnahmeeinrichtung (14) und darunter befindliche Ausrichtungselemente (20)der Ausrichtungseinheit (12) eingebracht werden, wobei die Isoliermaterialien (26) durch Betätigen von Klemmelementen (18) in der Aufnahmeeinrichtung (14) festgelegt und anschließend durch ein Absenken der Ausrichtungseinheit (12) auf den Lochziegel (6) ausgerichtet werden.
 
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Einbringens der Isoliermaterialien (26) mittels Druckdifferenz durch ein gezieltes Absenken der Aufnahmeeinrichtung (14) auf den Lochziegel gesteuert wird und die Abgabe der Isoliermaterialien durch Öffnen der Klemmelemente (18) in abgesenkter Position erfolgt.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgeschnittenen Isoliermaterialien (26) von einer Zuführeinheit (28) in die Aufnahmeeinrichtung (14) überführt werden.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht