[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Straßenbelags gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Straßenfertiger
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Straßenfertiger der gattungsgemäßen Art dienen der Herstellung von Straßenbelägen
aus Asphalt und anderen Straßenbaumaterialien, wie beispielsweise Beton. Solche Straßenfertiger
sind selbstfahrend ausgebildet. Dazu verfügen sie über ein Fahrwerk, bei dem es sich
um ein Kettenfahrwerk oder ein Radfahrwerk handeln kann. Straßenfertiger weisen in
Einbaurichtung gesehen mindestens einen vorderen Vorratsbehälter zur Aufnahme des
Straßenbaumaterials, insbesondere des heißen bituminösen Asphaltmaterials, auf.
[0003] Das Asphaltmaterial wird vom Vorratsbehälter mittels eines Fördermittels unter einer
Plattform mit einem Bedienstand zu einer hinteren Verteilerschnecke transportiert,
die das noch heiße bituminöse Straßenbaumaterial über die Arbeitsbreite des Straßenfertigers
vor mindestens einer hinteren Einbaubohle verteilt. Zum Einbauen des Straßenbaumaterials
wird die Einbaubohle an zwei Tragarmen hängend auf dem Straßenbaumaterial abgesenkt.
[0004] Zur Regulierung der Schichtdicke des Straßenbelags auf einem Untergrund wird die
Einbaubohle, einem Sollwert der Schichtdicke entsprechend, abgesenkt oder angehoben.
Zum Anheben bzw. Absenken der Einbaubohle sind den Tragarmen an den vorderen bzw.
hinteren Enden Nivellierzylinder bzw. Hubzylinder zugeordnet, die mit dem Chassis
des Straßenfertigers verbunden sind. Durch eine aufeinander abgestimmte Längenänderung
der Zylinder wird über die Tragarme die Einbaubohle angehoben oder abgesenkt. Nachdem
durch Anheben oder Absenken der Einbaubohle eine bestimmte Schichtdicke eingestellt
wurde, wird die Einbaubohle zur Herstellung des Straßenbelags über das Straßenbaumaterial
gezogen. Während des Herstellungsprozesses sollte sich die Schichtdicke bzw. der Abstand
zwischen der Einbaubohle und dem Untergrund nicht ändern. Besonders problematisch
sind ungewollte Änderungen des Abstandes zwischen der Einbaubohle und dem Untergrund.
Derartige Änderungen treten zu Beginn oder bei der Wiederaufnahme des Herstellungsprozesses
auf und können zu Unebenheiten im Straßenbild führen.
[0005] Während der Herstellung des Straßenbelags wird die Einbaubohle über das noch heiße
unverdichtete Straßenbaumaterial gezogen. Besonders beim Anfahren des Straßenfertigers
mit Materialvorlage kann es zum Aufschwimmen der Einbaubohle auf dem Straßenbaumaterial
kommen. Dieses Aufschwimmen führt dann zu ungewollter Dellenbildung im Straßenbelag.
Ursache für dieses Aufschwimmen kann eine Kompression der Hydraulikflüssigkeit bzw.
des Hydrauliköls in den Hubzylindern und den Hydraulikleitungen sein. Die Kompression
der Hydraulikflüssigkeit entsteht durch den Widerstand des Straßenbaumaterials auf
die Einbaubohle, der sich in den Hubzylindern als Druckerhöhung bzw. Kompression wiederspiegelt.
Diese durch die Kompression des Hydrauliköls entstehende Elastizität des Hydrauliksystems
verleiht der Einbaubohle in vertikaler Richtung bzw. nach oben ein Spiel, welches
zu der besagten Bildung von Unebenheiten führt. Insbesondere bei Straßen, die von
Fahrzeugen mit hohen Geschwindigkeiten befahren werden, ist eine derartige Bildung
von Unebenheiten unerwünscht.
[0006] Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger
und ein Verfahren zur Herstellung eines Straßenbelags zu schaffen, bei dem die Qualität
des herzustellenden Straßenbelags auf eine einfache Art und Weise verbessert wird.
[0007] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Demnach ist es vorgesehen, dass nach dem Absenken der Einbaubohle auf dem Straßenbaumaterial
jeweils mindestens ein, an den Zylinderseiten der Hubzylinder befestigtes Ventil elektrisch
angesteuert und beim Anfahren des Straßenfertigers die Menge an Hydraulikflüssigkeit
in den Zylinderseiten durch Schließen der Ventile konstant gehalten wird. Beim Absenken
der Einbaubohle auf das einzubauende Straßenbaumaterial wird, bedingt durch die auf
die Einbaubohle wirkende Schwerkraft, Hydraulikflüssigkeit bzw. Hydrauliköl in die
Zylinderseiten der Hubzylinder gesogen. Alternativ kann die Hydraulikflüssigkeit in
die Zylinderseiten der Hubzylinder gepumpt werden, so dass die Einbaubohle abgesenkt
wird. Nach Beendigung des Absenkens bzw. nach Positionierung der Einbaubohle in einer
vorgegebenen Einbauhöhe fährt der Straßenfertiger an. Für das Anfahren werden Ventile,
die, insbesondere direkt, an den Zylindern positioniert sind, geschlossen, so dass
keine Hydraulikflüssigkeit bzw. kein Hydrauliköl mehr die Hubzylinder verlassen kann.
Die Menge der Hydraulikflüssigkeit wird somit während des Anfahrens des Straßenfertigers
konstant gehalten. Durch dieses Konstanthalten der Menge an Hydraulikflüssigkeit in
den Zylindern wird die Elastizität des Hydrauliksystems verringert und somit ein Aufschwimmen
bzw. die Bildung von Unebenheiten beim Anfahren des Straßenfertigers unterbunden.
Dadurch, dass die Hydraulikflüssigkeit die Zylinderseiten der Hubzylinder zu Beginn
oder bei der Wiederaufnahme des Herstellungsprozesses nicht verlassen kann, ist der
Einbaubohle ein Bewegungsfreiheitsgrad genommen. Durch dieses Schalten der an den
Hubzylindern positionierten Ventile lässt sich die Einbauqualität des Straßenbelags
auf eine einfache Art und Weise verbessern.
[0008] Insbesondere kann es die vorliegende Erfindung vorsehen, dass ein Heben der Einbaubohle
während des Anfahrens des Straßenfertigers durch ein Schließen der Ventile, bei denen
es sich insbesondere um 2/2-Wege-Magnetsitzventile (37) handelt, unterbunden wird.
Außerdem kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Absenken und/oder Anheben
der Einbaubohle durch ein Mehrwegeventil, insbesondere ein 4/3-Wege-Ventil, das mit
den, vorzugsweise zwei, Hubzylindern verbunden ist, gesteuert wird. Dabei ist beiden
Hubzylindern vorzugsweise das gleiche 4/3-Wege-Ventil zugeordnet, das dafür sorgt,
dass die Hubzylinder mit einer ausreichenden Menge an Hydraulikflüssigkeit versorgt
werden und der Druck der Flüssigkeit entsprechend aufrechterhalten wird. Bei diesem
Ventil kann es sich jedoch auch um ein anderes Ventil handeln. Die direkt an den Hubzylindern
angeordnete 2/2-Wege-Magnetsitzventile eignen sich besonders gut, da sie elektrisch
ansteuerbar sowie unempfindlich gegen Verschmutzung sind und sich auch bei hohen Drücken
zuverlässig bedienen lassen.
[0009] Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass die beiden Hubzylinder und/oder die den Hubzylindern
direkt zugeordneten Ventile zur Fixierung der Höhe der Einbaubohle parallel oder unabhängig
voneinander elektrisch angesteuert werden. Im Regelfall werden die Hubzylinder derart
gesteuert, dass die Einbaubohle parallel zum Untergrund angehoben und abgesenkt wird.
Dazu werden die Hubzylinder sowie die Ventile parallel bzw. gleichermaßen angesteuert
und mit Hydrauliköl unter einem bestimmten Druck versorgt. Es sind jedoch auch Situationen
denkbar, wo die Hubzylinder bzw. die Ventile auf unterschiedliche Arten angesteuert
werden müssen und somit unabhängig voneinander mit der Hydraulikflüssigkeit versorgt
werden. Dies bietet dem gesamten Verfahren zur Herstellung des Straßenbelags eine
zusätzliche Flexibilität.
[0010] Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann es
vorsehen, dass während des Absenkens der Einbaubohle zusätzlich Hydraulikflüssigkeit,
vorzugsweise Hydrauliköl, durch jeweils ein Rückschlagventil oder ein Nachsaugventil,
das jeweils zwischen den Zylinderseiten und den Mehrwegeventilen positioniert ist,
in die Zylinderseiten gesaugt wird, um die Bildung von Kavitäten in den Zylinderseiten
zu vermeiden. Beim Absenken der Einbaubohle entsteht in den Zylinderseiten der Hubzylinder
ein Unterdruck. Mit diesem Unterdruck wird Hydrauliköl durch die Leitungen in die
Zylinderseiten gesogen. Da die Menge an Hydraulikflüssigkeit, die durch die Mehrwegventile
in die Zylinderseiten gesogen wird nicht ausreicht, um Kavitäten zu vermeiden, wird
über die zusätzlichen Rückschlagventile eine entsprechende Menge an Hydraulikflüssigkeit
in die Zylinderseiten gesogen. Diese Rückschlagventile oder Nachsaugventile sind daher
zwischen den Zylinderseiten und den Mehrwegeventilen bzw. 2/2-Wege-Magnetventilen
angeordnet. Die Rückschlagventile bzw. die Nachsaugventile sind jeweils mit einem
Reservoir für Hydraulikflüssigkeit verbunden. Nach dem Start bzw. nach der Wiederaufnahme
des Herstellungsverfahrens werden die ansteuerbaren Mehrwegeventile geöffnet und die
Hydraulikflüssigkeit zurück in den Tank gedrückt bzw. gepumpt.
[0011] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel kann es des Weiteren vorsehen, dass nach dem
Absenken der Einbaubohle (17) alle Zuleitungen zu den Zylinderseiten (29), insbesondere
die Mehrwegeventile (35, 37), geschlossen werden und nach dem Anfahren des Straßenfertigers
(10) wieder geöffnet werden. Die Ansteuerung der ansteuerbaren Ventile erfolgt über
eine Steuereinheit, die entweder automatisch funktioniert oder den Befehlen einer
Bedienperson folgt.
[0012] Ein Straßenfertiger zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale
des Anspruchs 7 auf. Demnach ist es vorgesehen, dass an den Zylinderseiten der Hubzylinder
jeweils mindestens ein Mehrwegeventil angeordnet und zum Anheben und Absenken der
Einbaubohle elektrisch ansteuerbar ist, wobei während des Anfahrens des Straßenfertigers
die Menge an Hydraulikflüssigkeit in den Zylinderseiten durch Schließen der Ventile
konstant haltbar ist, um ein Heben der Einbaubohle zu unterbinden. Die ansteuerbaren
Ventile sind an einem oberen Ende der Zylinderseiten befestigt. Durch das Schließen
der Rückschlagventile wird das Volumen der Zylinder begrenzt, wodurch die Elastizität
des hydraulischen Systems minimiert wird. Ein durch das Heben der Einbaubohle in der
Zylinderseite erzeugter Druck kann nicht in das aus mehreren Schläuchen bestehende
Hydrauliksystem abgeleitet werden. Daher wird die Elastizität des Systems ausschließlich
durch die Kompressibilität der Hydraulikflüssigkeit in den Zylinderseiten bestimmt.
Durch das Ansteuern der Rückschlagventile lässt sich die Einbauqualität des Straßenbelags
auf eine einfache Art und Weise verbessern.
[0013] Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass an den Zylinderseiten als Mehrwegeventile
direkt 2/2-Wege-Magnetsitzventile angeordnet sind, welche wiederum mit einem Mehrwegeventil,
insbesondere einem 4/3-Wege-Ventil verbunden sind. Diese Ventile eignen sich besonders
zum Absperren einer Flüssigkeit unter einem hohen Druck. Des Weiteren sind diese Ventile
elektrisch ansteuerbar, was eine automatisierte Ansteuerung durch ein Steuersystem
ermöglicht.
[0014] Weiter kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass zwischen den 2/2-Wege-Magnetsitzventilen
und den Zylinderseiten jeweils ein weiteres Rückschlageventil, insbesondere ein Nachsaugventil,
vorzugsweise parallel zu den 2/2-Wege-Magnetsitzventilen, angeordnet ist, wobei die
Rückschlageventile direkt mit einem Ölreservoir für die Hydraulikflüssigkeit verbunden
sind. Diese Nachsaugventile dienen dazu, Kavitäten in den Zylinderseiten zu verhindern,
wenn beim Absenken der Einbaubohle ein Unterdruck in den Zylinderseiten entsteht.
Der Unterdruck in den Zylinderseiten führt dazu, dass durch die Nachsaugventile Hydraulikflüssigkeit
aus dem Ölreservoir in die Zylinderseiten gesogen wird. Ein Entweichen der Hydraulikflüssigkeit
durch die Nachsaugventile ist nicht möglich.
[0015] Ein weiteres besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
kann es vorsehen, dass dem 2/2-Wege-Magnetsitzventil eine Handnotbetätigung zugeordnet
ist. Diese Handnotbetätigung dient insbesondere der manuellen Lösung der Einbaubohle
in Notfällen. So lässt sich mit einem einfachen Handgriff das besagte Ventil öffnen,
wodurch die Einbaubohle, der auf selbige wirkende Kraft folgend, angehoben werden
kann. Durch Betätigung der Handnotbetätigung strömt die Hydraulikflüssigkeit aus der
Zylinderseite zurück in das Hydrauliksystem.
[0016] Außerdem kann es bevorzugt weiter vorgesehen sein, dass das mit den Hubzylindern
(22) verbundene Mehrwegeventil mit einer Hydraulikpumpe, einem Druckregelventil und
einem Tank für Hydraulikflüssigkeit zusammenwirkt. Durch dieses Zusammenwirken der
einzelnen Bestandteile kann gewährleistet werden, dass die Hubzylinder für jeden Verfahrensschritt
mit ausreichend Hydraulikflüssigkeit versorgt wird.
[0017] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen.
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Straßenfertigers,
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild einer Hydrauliksteuerung,
- Fig. 3
- ein Hubzylinder mit einem Ventil und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Hubzylinders.
[0018] Ein in Fig. 1 schematisch dargestellter Straßenfertiger 10 ist selbstfahrend ausgebildet.
Dazu verfügt er über eine zentrale Antriebseinheit 11, die beispielsweise einen Verbrennungsmotor
aufweist, der beispielsweise Hydraulikpumpen zur Versorgung von Hydraulikmotoren und
ggf. einen Generator zur Erzeugung von Energie für elektrische Antriebe antreibt.
[0019] Der Straßenfertiger 10 weist ein Fahrwerk auf, das im gezeigten Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 als Radfahrwerk ausgebildet ist, aber auch als Raupenfahrwerk oder als
ein anderes Fahr- bzw. Lauffahrwerk ausgebildet sein kann.
[0020] In Fertigungsrichtung 13 gesehen ist vor der Antriebseinheit 11 ein wannen- bzw.
muldenartig ausgebildeter Vorratsbehälter 14 angeordnet. Dieser Vorratsbehälter 14
nimmt einen Vorrat des zur Herstellung des Straßenbelags dienenden Straßenbaumaterials,
beispielsweise Asphalt, auf. Gegebenenfalls können auch mehrere Vorratsbehälter 14
vorgesehen sein. Der Vorratsbehälter 14 weist zwei Klappen 15 auf, die gegenüberliegend
angeordnet und parallel zur Fertigungsrichtung 13 hochklappbar sind. Während der Herstellung
des Straßenbelags befinden sich die beiden Klappen 15 in einer hochgeklappten Position,
sodass sie einen Winkel einschließen, dessen Scheitelpunkt mit einer Mittelachse des
Straßenfertigers 10 zusammenfallen, wobei dieser Scheitelpunktbereich geöffnet ist,
damit das Straßenbaumaterial auf ein, unter den Klappen 15 führendes Förderband, rutschen
kann. Für die Befüllung des Vorratsbehälters 14 werden die beiden Klappen 15 in eine
waagerechte Position verschwenkt, sodass eine Aufnahmebreite des Vorratsbehälters
14 maximiert ist.
[0021] Durch ein nicht dargestelltes Förderorgan wird das Straßenbaumaterial vom Vorratsbehälter
14 unter der Antriebseinheit 11 hindurch zu einem, in Fertigungsrichtung 13 betrachtet,
hinteren Teil des Straßenfertigers 10 transportiert. Von einer hinter dem Fahrwerk
12 angeordneten Verteilerschnecke 16 wird das Straßenbaumaterial über die gesamte
Arbeitsbreite des Straßenfertigers 10 verteilt. Dabei gelangt ein Vorrat des Straßenbaumaterials
vor eine, hinter der Verteilerschnecke 16 und dem Fahrwerk 12 angehängte, auf- und
abbewegbare Einbaubohle 17. Durch die Einbaubohle 17 wird eine Schicht des Straßenbelags
mit einer vorbestimmten Dicke hergestellt.
[0022] Die Einbaubohle 17 ist schwenkbar an zwei parallel zur Fertigungsrichtung 13 ausgerichteten
holmenartigen Tragarmen 18 angeordnet. Die Tragarme 18 sind dem Straßenfertiger 10
schwenkbar zugeordnet. An einem Zugpunkt 19 am vorderen Ende 20 der Tragarme 18 ist
jeweils ein Nivellierzylinder 21 angeordnet. Diese Nivellierzylinder 21 sind dem Straßenfertiger
10 fest zugeordnet, und zwar vorzugsweise in Fertigungsrichtung 13 betrachtet, hinter
dem Vorratsbehälter 14. Des Weiteren sind den Tragarmen 18 in Einbaurichtung gesehen
vor der Einbaubohle 17 jeweils ein Hubzylinder 22 bzw. ein Bohlenhubzylinder zugeordnet.
Diese Hubzylinder 22 dienen im Wesentlichen dazu, die Einbaubohle 17 für den Straßentransport
des Straßenfertigers 10 hochzuschwenken bzw. anzuheben. Während des Herstellungsprozesses
ist die Einbaubohle 17 abgesenkt und die Hubzylinder 22 befinden sich vorzugsweise
in einer Schwimmstellung.
[0023] Der Straßenfertiger 10 wird von einer nicht dargestellten Bedienperson von einem
Bedienstand 23 aus gesteuert. Dieser Bedienstand 23 kann als geschlossene oder offene
Kabine ausgebildet sein und befindet sich über dem Fahrwerk 12. Dabei weist der Bedienstand
23 einen Fahrersitz 24 und einen Bedienpult 25 auf. Es ist jedoch auch denkbar, dass
der Straßenfertiger 10 ferngesteuert betreibbar ist und keine Person für den Betrieb
des Straßenfertigers 10 in dem Bedienstand 23 notwendig ist.
[0024] Für die Herstellung eines Straßenbelags werden die Tragarme 18 von den Nivellierzylindern
21 derart auf- und abgeschwenkt, dass eine bestimmte Schichtdicke erreicht wird. Die
Schichtdicke wird durch den Abstand der Unterseite 26 der Einbaubohle 17 zum Untergrund
27 beschrieben.
[0025] Zum Absenken und Anheben der Einbaubohle 17 für die Herstellung eines Straßenbelags
werden die Hubzylinder 22 durch ein Hydrauliksystem 28, wie in Fig. 2 als Blockschaltbild
dargestellt, gesteuert. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Einbaubohle
17 jeweils über einen Hubzylinder 22 mit den Tragarmen 18 verbunden. Die Hubzylinder
weisen eine Zylinderseite 29 und eine Kolbenstangenseite 30 auf, die von einem in
den Hubzylindern 22 auf- und abbewegbaren Kolben 31 voneinander getrennt sind. Zum
Absenken der Einbaubohle 17 auf dem Straßenbaumaterial wird der Kolben 31 ausgefahren
und zum Anheben der Einbaubohle 17 wieder eingefahren. Dazu werden die Zylinderseiten
29 und die Kolbenstangenseiten 30 alternierend mit einer Hydraulikflüssigkeit, insbesondere
einem Hydrauliköl, versorgt. Diese Versorgung mit dem Hydrauliköl findet durch das
Hydrauliksystem 28 statt. Das Absenken der Einbaubohle 17 kann allerdings auch schwerkraftbedingt
durch das Eigengewicht der Bohle 17 erfolgen.
[0026] Gemäß dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Hydrauliksystem
28 des Straßenfertigers 10 einen Tank 32 auf. Dieser Tank 32 ist mit der Hydraulikflüssigkeit
gefüllt. Über eine Hydraulikpumpe 33 wird die Hydraulikflüssigkeit aus bzw. in den
Tank 32 gepumpt. Dazu sind der Tank 32 sowie die Hydraulikpumpe 33 sowie alle anderen
Komponenten des Systems 28 durch Leitungen 34 miteinander verbunden. Zur Regelung
des Druckes in den Leitungen 34 ist zwischen der Hydraulikpumpe 33, dem Tank 32 und
einem 4/3-Wege-Ventil 35 ein Druckregelventil 36 bzw. ein Druckventil oder ein Druckbegrenzungsventil
geschaltet (Fig. 2). Bei dem hier dargestellten 4/3-Wege-Ventil 35 kann es sich auch
um eine andere Art von Ventil handeln. Das 4/3-Wege-Ventil 35 ist jeweils mit den
Zylinderseiten 29 und den Kolbenstangenseiten 30 der Hubzylinder 22 verbunden. Diese
Verbindung mit dem Hubzylinder 22 erfolgt parallel, sodass in beiden Hubzylindern
22 das gleiche Druckverhältnis herrscht.
[0027] Erfindungsgemäß ist zwischen den Zylinderseiten 29 der Hubzylinder 22 und dem 4/3-Wege-Ventil
35 jeweils ein elektrisch ansteuerbares 2/2-Wege-Magnetsitzventil 37 bzw. ein Rückschlagventil
angeordnet. Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann es vorsehen, dass
diese Ventile 37 direkt an den Zylinderseiten 29 der Hubzylinder 22 angebaut sind
(Fig. 3).
[0028] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht es vor, dass zwischen
den Zylinderseiten 29 der Hubzylinder 22 und den 2/2-Wege-Magnetsitzventilen 37 jeweils
ein Nachsaugventil 38 bzw. ein weiteres Rückschlagventil angeordnet ist (Fig. 4).
Diese Nachsaugventil 38 sind über Leitungen 34 jeweils mit einem Ölreservoir 39 verbunden,
können allerdings alternativ auch einem gemeinsamen Reservoir für Öl zugeordnet sein.
[0029] Im Folgenden wird anhand des in Fig. 2 dargestellten Blockschaltbildes das Verfahren
zur Herstellung des Straßenbelags gemäß der vorliegenden Erfindung beschrieben: Zum
Absenken der Einbaubohle auf das Straßenbaumaterial wird das 4/3-Wege-Ventil 35 derart
geschaltet, dass die Einbaubohle 17 durch ihr Eigengewicht die Kolben 31 der Hubzylinder
22 runterzieht, so dass Hydraulikflüssigkeit aus den Ölreservoirs 39 in die Zylinderseiten
29 gesogen wird, wobei gleichzeitig Hydraulikflüssigkeit aus den Kolbenstangenseiten
30 in den Tank 32 zurückgedrückt wird. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar,
dass durch die Hydraulikpumpe 33 die Hydraulikflüssigkeit unter Druck in die Zylinderseiten
29 gepumpt wird, sodass ein Absenken der Einbaubohle 17 beschleunigt werden kann.
[0030] Damit sich beim Absenken der Kolben 31 keine Kavitäten in den Zylinderseiten 29 der
Hubzylinder 22 bilden, sieht es das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 und 4 vor, dass
sich zwischen den 2/2-Wege-Magnetsitzventilen 37 und der Zylinderseite 29 jeweils
ein Nachsaugventil 38 angeordnet ist. Durch das Herabziehen der Kolben 31 entsteht
in den Zylinderseiten 29 ein Unterdruck, wodurch Hydraulikflüssigkeit durch das 2/2-Wege-Magnetsitzventil
37 in die Zylinderseiten 29 gesogen wird. Da die Menge des durch das 2/2-Wege-Magnetsitzventil
37 angesogene Hydrauliköl nicht ausreicht, um die Zylinderseiten vollkommen mit Öl
zu füllen, wird zusätzlich direkt aus den Ölreservoirs 39 über die Nachsaugventile
38 Hydraulikflüssigkeit in die Zylinderseiten 29 gesogen. Dadurch wird garantiert,
dass genügend Hydraulikflüssigkeit in die Zylinderseiten strömen kann, um die Bildung
von Kavitäten zu unterbinden.
[0031] Sobald die Einbaubohle 17 auf dem Straßenbaumaterial abgelegt wurde bzw. die richtige
Einbauhöhe erreicht hat und der Straßenfertiger 10 anfährt, werden die ansteuerbaren
2/2-Wege-Magnetsitzventile 37 geschlossen, sodass keine Hydraulikflüssigkeit mehr
zurück in die Leitung 34 bzw. in den Tank 32 gedrückt werden kann. Wenn nun die Einbaubohle
17 aufschwimmt bzw. durch Material ungewollt hochgedrückt wird, erfährt der Kolben
31 den Gegendruck der Hydraulikflüssigkeit in den Zylinderseiten 29. Da die Hydraulikflüssigkeit
aufgrund des geschlossenen 2/2-Wege-Magnetsitzventils 37 und dem Nachsaugventil 38
nicht entweichen kann, weist das gesamte System 28 keine Elastizität mehr auf, und
die Einbaubohle 17 kann nicht, auch nicht geringfügig, nach oben gedrückt werden.
Durch die direkte Positionierung der 2/2-Wege-Magnetsitzventile 37 an den Zylinderseiten
29 sowie durch die Ansteuerbarkeit der Ventile 37 kann somit ein Aufschwimmen der
Einbaubohle während des Anfahrens des Straßenfertigers 10 verhindert werden. Die Ventile
35, 37, 38 sowie die Hydraulikpumpe 33 und das Druckregelventil 36 werden von einer
nicht dargestellten Steuereinrichtung des Straßenfertigers 10 manuell oder automatisch
gesteuert.
[0032] Nach dem Anfahren bzw. nach dem Start oder nach der Wiederaufnahme des Herstellungsprozesses
wird das 2/2-Wege-Magnetsitzventil 37 geöffnet, so dass sich die Einbaubohle 17 bzw.
die Kolbe 31 frei auf- und abbewegen kann.
[0033] Für den Fall, dass während des Anfahrens des Straßenfertigers 10 die Einbaubohle
17 aufgrund beispielsweise eines Notfalls angehoben werden muss, ist dem System 28
bzw. dem 2/2-Wege-Magnetsitzventil 37 eine nicht dargestellte Handnotbetätigung zugeordnet.
Diese Handnotbetätigung ist manuell betätigbar und dient dazu, dass die Einbaubohle
17 im Notfall anhebbar ist..
[0034] Neben der hier dargestellten Anordnung der verschiedenen Ventile und den übrigen
Komponenten des Hydrauliksystems 28 sind erfindungsgemäß auch noch weitere Ausführungsformen
denkbar.
Bezugszeichenliste:
10 |
Straßenfertiger |
36 |
Druckregelventil |
11 |
Antriebseinheit |
37 |
2/2-Wege-Magnetsitzventil |
12 |
Fahrwerk |
38 |
Nachsaugventil |
13 |
Fertigungsrichtung |
39 |
Ölreservoir |
14 |
Vorratsbehälter |
|
|
15 |
Klappe |
|
|
16 |
Verteilerschnecke |
|
|
17 |
Einbaubohle |
|
|
18 |
Tragarm |
|
|
19 |
Zugpunkt |
|
|
20 |
vorderes Ende |
|
|
21 |
Nivellierzylinder |
|
|
22 |
Hubzylinder |
|
|
23 |
Bedienstand |
|
|
24 |
Fahrersitz |
|
|
25 |
Bedienpult |
|
|
26 |
Unterseite |
|
|
27 |
Untergrund |
|
|
28 |
Hydrauliksystem |
|
|
29 |
Zylinderseite |
|
|
30 |
Kolbenstangenseite |
|
|
31 |
Kolben |
|
|
32 |
Tank |
|
|
33 |
Hydraulikpumpe |
|
|
34 |
Leitung |
|
|
35 |
4/3-Wege-Ventil |
|
|
1. Verfahren zur Herstellung eines Straßenbelags mit einem Straßenfertiger (10), der
eine an Tragarmen (18) angehängte Einbaubohle (17) aufweist, die zu Beginn oder bei
der Wiederaufnahme des Herstellungsprozesses auf einem Straßenbaumaterial abgesenkt
und gegebenenfalls durch an den Tragarmen (18) angreifende Hubzylinder (22) wieder
angehoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Absenken der Einbaubohle (17) jeweils mindestens ein, an den Zylinderseiten
(29) der Hubzylinder (22) befestigtes Ventil (37) elektrisch angesteuert und beim
Anfahren des Straßenfertigers (10) die Menge an Hydraulikflüssigkeit in den Zylinderseiten
(29) durch Schließen der Ventile (37) konstant gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Heben der Einbaubohle (17) während des Anfahrens des Straßenfertigers (10) durch
ein Schließen der Ventile (37), bei denen es sich insbesondere um 2/2-Wege-Magnetsitzventile
(37) handelt, unterbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Absenken und/oder Anheben der Einbaubohle (10) durch ein Mehrwegeventil, insbesondere
ein 4/3-Wege-Ventil (35), das mit den, vorzugsweise zwei, Hubzylindern (22) verbunden
ist, gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Hubzylinder (22) und/oder die den Hubzylindern (22) direkt zugeordneten
Ventile (37) zur Fixierung der Höhe der Einbaubohle (17) parallel oder unabhängig
voneinander elektrisch angesteuert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Absenkens der Einbaubohle (17) zusätzlich Hydraulikflüssigkeit, vorzugsweise
Hydrauliköl, durch jeweils ein Rückschlagventil oder ein Nachsaugventil (38), das
jeweils zwischen den Zylinderseiten (29) und den Mehrwegeventilen (35, 37) positioniert
ist, in die Zylinderseiten (29) gesaugt wird, um die Bildung von Kavitäten in den
Zylinderseiten (29) zu vermeiden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Absenken der Einbaubohle (17) alle Zuleitungen zu den Zylinderseiten (29),
insbesondere die Mehrwegeventile (35, 37), geschlossen werden und nach dem Anfahren
des Straßenfertigers (10) wieder geöffnet werden.
7. Straßenfertiger (10) zur Herstellung eines Straßenbelags mit einem Fahrwerk (12),
mindestens einer einem. in Fertigungsrichtung (13) betrachtet hinterem Ende des Straßenfertigers
zugeordneten Einbaubohle (17), die an zwei Tragarmen (18) angehängt ist und mit zwei
den Tragarmen (18) zugeordneten Hubzylindern (22) zum Anheben der Einbaubohle (22),
dadurch gekennzeichnet, dass an den Zylinderseiten (29) der Hubzylinder (22) jeweils mindestens ein Mehrwegeventil
(37) angeordnet und zum Anheben und Absenken der Einbaubohle (17) elektrisch ansteuerbar
ist, wobei während des Anfahrens des Straßenfertigers (10) die Menge an Hydraulikflüssigkeit
in den Zylinderseiten (29) durch Schließen der Ventile (37) konstant haltbar ist,
um ein Heben der Einbaubohle (17) zu unterbinden.
8. Straßenfertiger (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Zylinderseiten (29) als Mehrwegventile (37) direkt 2/2-Wege-Magnetsitzventile
(37) angeordnet sind, welche wiederum mit einem Mehrwegeventil, insbesondere einem
4/3-Wege-Ventil (35) verbunden sind.
9. Straßenfertiger (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den 2/2-Wege-Magnetsitzventilen (37) und den Zylinderseiten (29) jeweils
ein weiteres Rückschlageventil, insbesondere ein Nachsaugventil (38), vorzugsweise
parallel zu den 2/2-Wege-Magnetsitzventilen (37), angeordnet ist, wobei die Rückschlageventile
direkt mit einem Ölreservoir (39) für die Hydraulikflüssigkeit verbunden sind.
10. Straßenfertiger (10) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass dem 2/2-Wege-Magnetsitzventil (37) eine Handnotbetätigung zugeordnet ist.
11. Straßenfertiger (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mit den Hubzylindern (22) verbundene Mehrwegeventil (35) mit einer Hydraulikpumpe
(33), einem Druckregelventil (36) und einem Tank (32) für Hydraulikflüssigkeit zusammenwirkt.