[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften umfassend
eine Profilbauglasbahn, die wenigstens einen Steg und wenigstens einen Flansch aufweist,
und ein wärmedämmendes Material, eine Profilbauglasanordnung umfassend wenigstens
eine Reihe nebeneinander angeordneter Profilbauglasbahnen, die derartige Profilbauglasbahnen
mit wärmedämmenden Eigenschaften umfassen, sowie die Verwendung eines wärmedämmenden
Materials zur Herstellung einer Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften.
[0002] Profilbauglasbahnen mit darin eingepassten formstabilen, lichtdurchlässigen Komponenten,
wie weiteren Glasplatten zur mechanischen Stabilisierung oder lichtdurchlässigen Kapillareinrichtungen
zur Wärmedämmung, sowie derartige Profilbauglasbahnen umfassende Profilbauglasanordnungen
sind beispielsweise aus der
EP 1 058 760 B1 oder
EP 0 742 34 B1 bekannt. U-Profilgläser mit formstabilen, lichtdurchlässigen Kapillareinlagen sind
von der OKALUX GmbH (www.okalux.com) im Handel erhältlich. Zweischalige Profilgläser
mit einer lichtdurchlässigen und lichtstreuenden Wärmedämmung aus einem formstabilen
Glasgespinst aus Glasfaser/Kunstharz-Filament werden von Wacotech GmbH & Co. KG beschrieben
(Prospekt "TWD für Profilglas - Transparente Wärmedämmung" - www.wacotech.de).
[0003] Profilbauglasbahnen sind insbesondere durch Glasprofile gebildet. Insbesondere kommen
hierzu U-Glasprofile mit einem Steg und zwei Flanschen, die zusammen ein U-Profil
bilden, oder auch L-Profile mit einem Steg und einem Flansch an der Seite in Betracht.
Sie werden zu Profilbauglasanordnungen zur Verglasung und für Gebäude zusammengefügt.
[0004] Die Profilbauglasbahnen können einschalig in einer einzigen Reihe nebeneinander angeordneter
und miteinander verbundener Profilbauglasbahnen zusammengefügt werden. Die Profilbauglasbahnen
und die Profilbauglasanordnungen weisen dann vorzugsweise einseitig offen ausgebildete
Vertiefungen auf, die von dem Steg und einem Flansch (bei der Kombination von L-Glasprofilen)
oder zwei Flanschen (bei der Kombination von U-Glasprofilen) gebildet werden.
[0005] Die Profilbauglasbahnen können weiterhin doppelschalig zusammengefügt werden. Bei
einer doppelschaligen Ausbildung werden eine erste Reihe von Profilbauglasbahnen und
parallel dazu eine zweite Reihe von Profilbauglasbahnen zu einer zweireihigen Profilbauglasanordnung
zusammengefügt, wobei die Flansche der ersten Reihe und die Flansche der zweiten Reihe
vorzugsweise aufeinander zuweisen. Im Fall der U-förmigen Profilbauglasbahnen können
die Flansche stumpf aufeinanderstoßend oder ineinander verschachtelt angeordnet sein.
In beiden Ausgestaltungen werden so zwischen den beiden Reihen von Profilbauglasbahnen
Hohlräume geschaffen, die an den Stirnseiten der Profilbauglasbahnen offen sind.
[0006] Für eine dreischalige oder mehrschalige Ausbildung der Profilbauglasanordnung können
weitere Reihen von Profilbauglasbahnen auf eine doppelschalige Profilbauglasanordnung
aufgesetzt werden, wodurch je nach Ausrichtung der Flansche dieser der Profilbauglasbahnen
dieser Flasche weitere Hohlräume oder offene Vertiefungen entstehen.
[0007] Aus der
EP 0 742 324 B1 ist es bekannt, an der Innenseite der Stege transparente Wärmedämmeinrichtungen vorzusehen.
Zum Beispiel werden hierzu Kapillarpackungen, Kapillarplatten, Kapillarrohrpackungen
oder Glaskugelhaufpackungen angeordnet.
[0008] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Profilbauglasbahnen und Profilbauglasanordnungen
der aus der
EP 0 742 324 B1 bekannten Art hinsichtlich der Wärmedämmfähigkeit sowie einer einfacheren Herstellung
bzw. Montage zu verbessern. Es soll eine Profilbauglasbahn mit bereits vor der Montage
der Profilbauglasbahnen zu einer Profilbauglasanordnung integrierter Wärmedämmeinrichtung
gebildet werden, mit der sich wärmgedämmte Profilbauglasanordnungen und Wandbereiche
von Gebäuden in einfacher Art und Weise bilden lassen, wobei dennoch eine höhere Wärmedämmfähigkeit
als bisher bei derartigen Profilbauglasanordnungen erzielbar sind. Es soll ferner
ein Kit-of-parts gebildet werden, der eine Profilbauglasbahn und ein wärmedämmendes
Material in Form einer Bahn oder von an die Oberfläche der Profilbauglasbahnen, insbesondere
die Steginnenoberfläche, angepassten Zuschnitten umfasst, der eine vereinfachte Wärmedämmung
einer Profilbauglasanordnung auf einer Baustelle ermöglicht.
[0009] Zum Lösen dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Profilbauglasbahn nach Anspruch
1 vor.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt schafft die Erfindung eine Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden
Eigenschaften umfassend eine Profilbauglasbahn, die wenigstens einem Steg mit Steginnenoberfläche
und Stegaußenoberfläche und wenigstens einem Flansch mit Flanschinnenoberfläche und
Flanschaußenoberfläche umfasst, und eine wärmedämmenden Matte aus einem flexiblen,
faserigen Polymerverbundmaterial, die auf einer oder mehreren der Innenoberflächen
und/oder Außenoberflächen der Profilbauglasbahn befestigt ist.
[0012] Es ist bevorzugt, dass die wärmedämmende Matte aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbundmaterial
glasfaserverstärktes Polyethylenterephthalat, methylsilylierte Kieselsäure und Calciumsilicat
umfasst.
[0013] Es ist bevorzugt, dass es sich bei der wärmedämmenden Matte aus einem flexiblen,
faserigen Polymerverbundmaterial um eine wärmedämmende Matte mit der Bezeichnung "HPI-1000
Building Insulation Blanket Grey" von der Firma Dow Corning
® handelt.
[0014] Es ist bevorzugt, dass die wärmedämmende Matte mit einer oder mehreren der Innenoberflächen
und/oder Außenoberflächen der Profilbauglasbahn verklebt ist.
[0015] Es ist bevorzugt, dass die wärmedämmende Matte eine oder mehrere der Innenoberflächen
und/oder Außenoberflächen der Profilbauglasbahn vollflächig oder teilflächig bedeckt.
[0016] Es ist bevorzugt, dass die wärmedämmende Matte einen oder mehrere Zuschnitte umfasst,
die an die Größe einer oder mehrerer der Innenoberflächen und/oder Außenoberflächen
der Profilbauglasbahn (11) angepasst sind.
[0017] Es ist bevorzugt, dass die Profilbauglasbahn ein U-Glasprofil oder ein L-Glasprofil
ist, bei dem die wärmedämmende Matte teilflächig oder vollflächig mit der Steginnenoberfläche
verbunden ist.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung einen Kit-of-parts umfassend
- eine oder mehrere Profilbauglasbahnen jeweils umfassend wenigstens einen Steg mit
Steginnenoberfläche und Stegaußenoberfläche und wenigstens einen Flansch mit Flanschinnenoberfläche
und Flanschaußenoberfläche und
- eine wärmedämmende Matte (24), die wie weiter oben definiert ist,
zur Verwendung für die dauerhafte Verbindung der wärmedämmenden Matte mit einer oder
mehreren der Innenoberflächen und/oder Außenoberflächen der Profilbauglasbahnen auf
einer Baustelle vor oder nach der Montage der Profilbauglasbahnen zu einer Profilbauglasanordnung.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung eine Profilbauglasanordnung umfassend
mindestens eine Reihe nebeneinander angeordneter und miteinander verbundener Profilbauglasbahnen,
die ganz oder teilweise aus Profilbauglasbahnen mit wärmedämmenden Eigenschaften,
wie sie weiter oben beschrieben werden, bestehen.
[0020] Es ist bevorzugt, dass die Profilbauglasanordnung einschalig aus einer einzigen Reihe
nebeneinander angeordneter Profilbauglasbahnen aufgebaut ist.
[0021] Es ist bevorzugt, dass die Profilbauglasanordnung doppelschalig aus einer ersten
Reihe nebeneinander angeordneter Profilbauglasbahnen und einer zweiten Reihe nebeneinander
angeordneter Profilbauglasbahnen ausgebildet ist, wobei die Flansche der Profilbauglasbahnen
der ersten Reihe und der zweiten Reihe einander zugewandt sind und stumpf aufeinanderstoßend
oder ineinandergreifen und so Hohlräume bilden, wobei die Profilbauglasbahnen der
ersten Reihe und/oder die Profilbauglasbahnen der zweiten Reihe ganz oder teilweise
aus Profilbauglasbahnen mit wärmedämmenden Eigenschaften, wie sie weiter oben definiert
werden, bestehen. Die Hohlräume sind zwischen Steginnenflächen und Flanschinnenflächen
ausgebildet und sind an den Stirnflächen der zusammenwirkenden Profilbauglasbahnen
offen und mit Verschlusseinrichtungen verschließbar.
[0022] Mehrschalige Profilbauglasanordnungen mit Hohlräumen werden in
EP 0 742 324 B1 beschrieben, die durch die Bezugnahme Teil der hiesigen Offenbarung bildet und den
Anmeldungsunterlagen beigefügt ist. In
EP 0 742 324 B1 sind die entsprechenden Hohlräume ganz oder teilweise durch wärmedämmende Kapillareinrichtungen
ausgefüllt. Für bevorzugte Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindung werden
anstelle der wärmedämmenden Kapillareinrichtungen Zuschnitte einer wärmedämmenden
Matte aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbundmaterial, insbesondere aus "HPI-1000
Building Insulation Blanket Grey" von Dow Corning
® in die aus den Steginnenflächen und Flanschinnenflächen gebildeten Hohlräume beispielsweise
durch Kleben eingefügt. Üblicherweise füllt dabei die wärmedämmenden Matte wegen ihrer
geringen Dicke die Hohlräume nur teilweise aus. Bei schmäleren Hohlräumen können die
Zuschnitte aus der wärmedämmenden Matte auch ohne Verkleben in die beim Zusammenbau
der Schalen der Profilbauglasanordnung entstehenden Hohlräume eingelegt werden. Sie
werden dann durch den Kontakt mit den Steginnenflächen und Flanschinnenflächen in
ihrer Position gehalten.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt gibt die Erfindung eine Verwendung einer wärmedämmenden
Matte, die wie weiter oben beschrieben ist, zur Wärmedämmung von Profilbauglasbahnen
und damit erhältlichen Profilbauglasanordnungen an.
[0024] Die Profilbauglasbahn kann eine maximale Glaslänge von vorzugsweise bis zu 700 cm
aufweisen. Die Ansichtsbreite der Profilbauglasbahn, die der Stegbreite b entspricht,
ist so groß wie technisch und statisch möglich. Sie kann beispielsweise etwa 200 bis
600 mm, vorzugweise etwa 300 bis 500 mm betragen. Eine Sonderstegbreite liegt bei
etwa 400 mm. Mit großen Stegbreiten wird das Ziel verfolgt, die Ansichtsbreite zu
maximieren und die Dichtstofffugen zu minimieren, so dass nach innen ein maximaler
Tageslichteintrag erhalten wird. Die Flanschhöhe h kann vorzugsweise im Bereich von
30 bis 100 mm liegen und beträgt beispielsweise 60 mm. Die Glasdicke d liegt vorzugsweise
bei 5 bis 10 mm und beträgt beispielsweise 7 mm.
[0025] Die zulässige untere Grenze für die Glasdicke d hängt von der Stabilität des verwendeten
Glases ab. Thermisches Vorspannen führt nach außen zu einer deutlichen Steigerung
der Glasfestigkeit und ermöglicht die Verwendung dünnerer Gläser in anspruchsvolleren
Situationen, wie beim Einwirken einer starken Windlast. Das thermische Vorspannen
ermöglicht eine 5-fache Steigerung der aufgrund ihres U-Profils an sich schon starken
Profilgläser und macht es möglich, beispielsweise ein 400 mm breite und 7 m lange
Profilbauglasbahn erfolgreich einzusetzen.
[0026] Die wärmedämmende Matte hat eine Dicke im Bereich von 5 mm bis 20 mm und beträgt
beispielsweise 10 mm. Sie ist formstabil, aber flexibel und biegsam und kann gegebenenfalls
mit einfachen Mitteln, wie einem Messer, zu der der gewünschten Form zugeschnitten
werden.
[0027] Die wärmedämmende Matte wird entsprechend der Größe der Oberfläche von einer oder
mehreren der Innenoberflächen und/oder Außenoberflächen der Profilbauglasbahn zugeschnitten
und vorzugsweise auf das Profilbauglas aufgeklebt.
[0028] Diese wärmedämmende Matte HPI-1000 hat mit einer Dicke von vorzugsweise 10 mm ein
dünnes Profil, ist sehr flexibel und gleichzeitig kompressionsstabil. Sie weist aufgrund
ihrer Zusammensetzung eine hohe thermische Beständigkeit auf. Sie kann leicht zerschnitten
werden und an komplexe Formen und enge Krümmungen angepasst werden. Sie haftet ohne
Probleme an Gebäuden.
[0029] Das von Dow Corning
® im Handel erhältliche Produkt "HPI-1000 Building Insulation Blanket Grey" weist die
folgenden Eigenschaften auf:
| Eigenschaft |
HPI-1000 Building Insulation Blanket |
| Farbe |
grau |
| Dicke |
10 mm |
| Wärmeleitfähigkeit (ASTM C518) |
0,0146 W/mK |
| R-Wert (inch) |
9,8 (h*ft2*F)/(Btu*in) |
| U-Wert |
0,58 W/m2 K pro 25 mm Dicke |
| Gewicht |
0,31 Ib/ft2 |
| Maximale Betriebstemperatur |
200 °C |
| Kompressionsfestigkeit (ASTM C165) |
10 psi |
| Feuerfestigkeit (ASTM E84) |
Klasse A: FSI 5, SDI 10 |
| Hydrophob |
ja |
| Feuchtigkeitstransport |
gering |
| Permeabilität (ASTM E96) |
2300 ng/Pa*m2*s / 41 US perms |
[0030] Bei der wärmedämmenden Matte "HPI-1000 Building Insulation Blanket" handelt es sich
um einen Gegenstand aus glasfaserverstärktem PET mit methylsilylierter Kieselsäure
(engl. Silica) und Calciumsilikat. Andere Basispolymere als PET, wie sonstige duroplastische
oder thermoplastische Polymere, wie Polyethylen und Polybutylenterephthalat, sind
ebenfalls einsetzbar.
[0031] Die in der wärmedämmenden Matte enthaltene Kieselsäure ist eine hydrophobe Kieselsäure,
die durch Methylsilylierung einer unbehandelten Kieselsäure erhalten wird. Die Methylsilylierung
erfolgt beispielsweise mit Methylsilazanen. Bei den Kieselsäuren kann es sich um kolloidale
amorphe Kieselsäure einschließlich pyrogene Kieselsäure und im Nassverfahren hergestellter
Kieselsäure (Fällungskieselsäure, Kieselgel) handeln.
[0032] Die wärmedämmende Matte "HPI-1000 Building Insulation Blanket" von Dow Corning wird
weiterhin in den Prospekten "
Dow Corning® HPI-1000 Building Insulation Blanket - Thin-profile, flexible, high thermal resistance
blanket" (©2014 Dow Corning
®) und "
Thin Insulation Blanket Solutions - Pack more energy efficiency into tight spaces
with thin high-performance insulation" beschrieben. Sie wird außerdem in einem Sicherheitsdatenblatt gemäß Verordnung (EG)
Nr. 1907/2006 von Dow Corning
® mit der SDS-Nummer 881455-0005, das am 19.03.2016 überarbeitet wurde, und in einem
englischsprachigen Sicherheitsdatenblatt mit der SDS-Nummer 905729-0005, das ebenfalls
am 19.03.2016 überarbeitet wurde, beschrieben.
[0033] Außerdem betrifft die Erfindung Profilbauglasanordnungen umfassend solche Profilbauglasbahnen
mit wärmedämmenden Eigenschaften, einen Kit-of-parts aus Profilbauglasbahn(en) ohne
wärmedämmende Eigenschaften und einem wärmedämmenden Material sowie die Verwendung
eines wärmedämmenden Materials zur Herstellung solcher Profilbauglasbahnen und Profilbauglasanordnungen.
[0034] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht einer Profilbauglasbahn mit U-Profil und einer darin befestigten
wärmedämmenden Matte aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbundmaterial;
- Fig. 2
- eine einschalige Profilbauglasanordnung aus vier Profilbauglasbahnen, wie sie in Fig.
1 gezeigt werden, gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine doppelschalige Profilbauglasanordnung aus acht Profilbauglasbahnen, wie sie in
Fig. 1 gezeigt werden, gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine doppelschalige Profilbauglasanordnung aus acht Profilbauglasbahnen, wie sie in
Fig. 1 gezeigt werden, gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform.
[0035] Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden
Eigenschaften 10 mit U-Profil mit darin befestigter, beispielsweise eingeklebter wärmedämmender
Matte 24 aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbundmaterial.
[0036] Die U-Profilbauglasbahn umfasst einen Steg 12 mit Steginnenfläche 14 und Stegaußenfläche
16 sowie zwei Flansche 18 mit Flanschinnenfläche 20 und Flanschaußenfläche 22. Auf
die Steginnenfläche 14 ist eine wärmedämmende Matte 24, wie die "
HPI-1000 Building Insulation Blanket"-Matte von
Dow Corning® aufgeklebt. Eine gleichwirkende Ausbildung auf der Basis einer Profilbauglasbahn
mit L-Profil, das ebenfalls einen Steg und eine Steginnenfläche zur Befestigung der
wärmedämmenden Matte 24 umfasst, ist ebenso möglich.
[0037] Die Profilbauglasbahn 10, 11 hat eine Stegbreite b von beispielsweise etwa 200 bis
600 mm, vorzugweise etwa 300 bis 500 mm betragen, hier etwa 400 mm. Die Profilbauglasbahn
10, 11 hat eine Flanschhöhe h von beispielsweise etwa 30 bis 100 mm, hier etwa 60
mm. Die Glasdicke d liegt vorzugsweise bei etwa 5 bis 10 mm und beträgt hier etwa
7 mm. Die Glasdicke d hängt von der gewünschten Stabilität der Profilbauglasbahn ab
und kann bei thermisch vorgespanntem Glas verringert werden. Die Profilbauglasbahn
10, 11 kann (im Querschnitt nicht erkennbar) eine maximale Glaslänge von vorzugsweise
bis zu 700 cm aufweisen.
[0039] Die Profilbauglasbahn 10, 11 sind beispielsweise aus Naturglasprofilen, Ornamentglasprofilen,
Profilgläsern mit Wärmeschutzbeschichtung, sandgestrahlten Profilgläsern, farbemaillierten
Profilgläsern, UV-Schutz-Profilgläsern, vorgespannten Profilgläsern und/oder Prisma-Profilgläsern
gebildet. Das Profilbauglas 10, 11 kann an seiner Stegaußenoberfläche 16 mit einer
Prismastruktur versehen sein.
[0040] Die Profilbauglasbahn 10, 11 gemäß Fig. 1 kann einschalig 110 oder zweischalig 120,
130 zu einer Profilbauglasanordnung 100 zusammengefügt werden. Beim Zusammenbau in
einer zweischaligen Profilbauglasanordnung 100 entstehen innerhalb der Anordnung 100
Hohlräume 140 für die Aufnahme der wärmedämmende Matte 24 aus einem flexiblen, faserigen
Polymerverbundmaterial.
[0041] Fig. 2 zeigt eine einschalige Profilbauglasanordnung 100 aus einer einzigen Reihe
110 von Profilbauglasbahnen mit wärmedämmenden Eigenschaften 10. Die Seite unterhalb
der Profilbauglasanordnung 100 entspricht der Außenseite
150, die Seite oberhalb der Profilbauglasanordnung 100 entspricht der Gebäudeseite
160. Die Flansche 18 weisen zum Gebäude hin. Die Flansche 18 können aber auch in umgekehrter
Anordnung nach außen zeigen. Außerdem können die Profilbauglasbahnen mit wärmedämmenden
Eigenschaften 10 in einer Spundwand aneinandergereiht oder untereinander eingehakt
sein. Die Befestigung der Profilbauglasbahnen mit wärmedämmenden Eigenschaften 10
an einem Gebäude erfolgt beispielsweise über Aluminiumrahmenprofile (nicht dargestellt)
an den Stirnflächen der Profilbauglasbahnen.
[0042] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform betrifft eine zweischalige Anordnung von
Profilbauglasbahnen 10, 11, wobei nur die auf der Außenseite
150 angeordneten Profilbauglasbahnen Profibauglasbahnen mit wärmedämmenden Eigenschaften
10 sind. Alternativ oder zusätzlich können die Profilbauglasbahnen auf der Gebäudeseite
160 mit wärmedämmenden Matten 24 ausgerüstet sein. Die Profilbauglasbahnen 10, 11 sind
in dieser doppelschaligen Ausbildung jeweils über ihre Flansche stumpf aufeinanderstoßend
angeordnet (Flansch-gegen-Flansch-Anordnung), wodurch Hohlräume 140 ausgebildet werden.
Die Verbindung aller Profilbauglasbahnen 10, 11 erfolgt über Profilleisten 180, wie
Polsterprofile, die insgesamt vier Nuten aufweisen, in welche die Flansche benachbarter
Profibauglasbahnen 10, 11 beider Schalen 120, 130 einsteckbar sind. Für weitere Einzelheiten
zur Verbindung der Profilbauglasbahnen 10, 11 mit derartigen Profilleisten 180 wird
auf das Dokument
EP 0 742 324 B1 und die bereits weiter oben erwähnte Firmendruckschrift "Lamberts LINIT - Technische
Einführung U-Glas" verwiesen.
[0043] Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform betrifft eine zweischalige Anordnung von
Profilbauglasbahnen 10, 11, wobei nur die auf der Gebäudeseite
160 angeordneten Profilbauglasbahnen Profibauglasbahnen mit wärmedämmenden Eigenschaften
10 sind. Ebenso ist es möglich, dass die Profilbauglasbahnen auf der Außenseite
150 Profilbauglasbahnen mit wärmedämmenden Eigenschaften 10 sind. Die Flansche der Profilbauglasbahnen
10, 11 greifen ineinander (paarweise Flanschstöße) und bilden so Hohlräume 140 für
die Aufnahme der wärmedämmenden Matte 24. Die Verbindung der Profilbauglasbahnen erfolgt
über Profilleisten 180. Die aus den beiden Reihen 120, 130 von Profilbauglasbahnen
gebildeten Schalen werden zusätzlich mit Silicon 190 abgedichtet. Für weitere Einzelheiten
zu dieser Art der Verbindung der Profilbauglasbahnen 10, 11 wird auf das Dokument
EP 0 742 324 B1 und die bereits weiter oben erwähnte Firmendruckschrift "Lamberts LINIT - Technische
Einführung U-Glas" verwiesen.
Bezugszeichenliste:
[0044]
- 10
- Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften
- 11
- Profilbauglasbahn
- 12
- Steg
- 14
- Steginnenoberfläche
- 16
- Stegaußenoberfläche
- 18
- Flansch
- 20
- Flanschinnenoberfläche
- 22
- Flanschaußenoberfläche
- 24
- wärmedämmende Matte aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbund-material
- 100
- Profilbauglasanordnung
- 110
- einreihige Anordnung von Profilbauglasbahnen
- 120
- erste Reihe nebeneinander angeordneter Profilbauglasbahnen
- 130
- zweite Reihe nebeneinander angeordneter Profilbauglasbahnen
- 140
- Hohlraum
- 150
- Außenseite
- 160
- Gebäudeseite
- 180
- Profilleiste
- 190
- Silicon
1. Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) umfassend eine Profilbauglasbahn
(11), die wenigstens einem Steg (12) mit Steginnenoberfläche (14) und Stegaußenoberfläche
(16) und wenigstens einem Flansch (18) mit Flanschinnenoberfläche (20) und Flanschaußenoberfläche
(22) umfasst, und eine wärmedämmenden Matte (24) aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbundmaterial,
die auf einer oder mehreren der Innenoberflächen (14, 20) und/oder Außenoberflächen
(16, 22) der Profilbauglasbahn (10) befestigt ist.
2. Profibauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wärmedämmende Matte (24) aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbundmaterial
glasfaserverstärktes Polyethylenterephthalat, methylsilylierte Kieselsäure und Calciumsilicat
umfasst.
3. Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei der wärmedämmenden Matte (24) aus einem flexiblen, faserigen Polymerverbundmaterial
um eine wärmedämmende Matte mit der Bezeichnung "HPI-1000 Building Insulation Blanket
Grey" von der Firma Dow Corning® handelt.
4. Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wärmedämmende Matte (24) mit einer oder mehreren der Innenoberflächen (14, 20)
und/oder Außenoberflächen (16, 22) der Profilbauglasbahn (10) verklebt ist.
5. Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wärmedämmende Matte (24) eine oder mehrere der Innenoberflächen (14, 20) und/oder
Außenoberflächen (16, 22) der Profilbauglasbahn (11) vollflächig oder teilflächig
bedeckt.
6. Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmedämmende Matte (24) einen oder mehrere Zuschnitte umfasst, die an die Größe
einer oder mehrerer der Innenoberflächen (14, 20) und/oder Außenoberflächen (16, 22)
der Profilbauglasbahn (11) angepasst sind.
7. Profilbauglasbahn mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Profilbauglasbahn (11) ein U-Glasprofil oder ein L-Glasprofil ist, bei dem die
wärmedämmende Matte (24) teilflächig oder vollflächig mit der Steginnenoberfläche
(14) verbunden ist.
8. Kit-of-parts umfassend:
- eine oder mehrere Profilbauglasbahnen (10) jeweils umfassend wenigstens einen Steg
(12) mit Steginnenoberfläche (14) und Stegaußenoberfläche (16) und wenigstens einen
Flansch (18) mit Flanschinnenoberfläche (20) und Flanschaußenoberfläche (22) und
- eine wärmedämmende Matte (24), die wie in einem der Ansprüche 1 bis 3 definiert
ist,
zur Verwendung für die dauerhafte Verbindung der wärmedämmenden Matte (24) mit einer
oder mehreren der Innenoberflächen (14, 20) und/oder Außenoberflächen (16, 22) der
Profilbauglasbahnen (10) auf einer Baustelle vor oder nach der Montage der Profilbauglasbahnen
(10, 11) zu einer Profilbauglasanordnung (100).
9. Profilbauglasanordnung (100) umfassend mindestens eine Reihe nebeneinander angeordneter
Profilbauglasbahnen, die ganz oder teilweise aus Profilbauglasbahnen mit wärmedämmenden
Eigenschaften (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 bestehen.
10. Profilglasanordnung (100) nach Anspruch 9, die einschalig aus einer Reihe (110) nebeneinander
angeordneter Profilbauglasbahnen aufgebaut ist.
11. Profilglasanordnung (100) nach Anspruch 9, die doppelschalig aus einer ersten Reihe
(120) nebeneinander angeordneter Profilbauglasbahnen (10, 11) und einer zweiten Reihe
(130) nebeneinander angeordneter Profilbauglasbahnen (10, 11) ausgebildet ist, wobei
die Flansche (18) der Profilbauglasbahnen (10) der ersten Reihe und der zweiten Reihe
einander zugewandt sind und stumpf aufeinanderstoßend oder ineinandergreifen und so
Hohlräume (140) bilden, wobei die Profilbauglasbahnen (10, 11) der ersten Reihe und/oder
die Profilbauglasbahnen (10, 11) der zweiten Reihe ganz oder teilweise aus Profilbauglasbahnen
mit wärmedämmenden Eigenschaften (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 bestehen.
12. Verwendung einer wärmedämmenden Matte nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Wärmedämmung
von Profilbauglasbahnen (10) und damit erhältlicher Profilbauglasanordnungen (100,
110, 120, 130).