[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtung zum Auffangen von bei der Reinigung von
Fassaden anfallender Reinigungsflüssigkeit mit einer reinigungsflüssigkeitsundurchlässigen
Auffangeinrichtung und einem Absaugelement.
[0002] Bei der Fassadenreinigung sind Auffangvorrichtungen bekannt (beispielsweise
DE 4231933 A1) die eine Auffangwanne für die von der Fassade ablaufende und je nach Verschmutzungsgrad
unterschiedlich mit Schmutzpartikeln belastete Reinigungsflüssigkeit aufweisen. Diese
Auffangwanne umfasst ein Absaugelement, über das die verschmutzte Reinigungsflüssigkeit
über eine Pumpe abgesaugt und zur Entsorgung gespeichert oder gefiltert und wieder
aufbereitet werden kann. Solche Auffangwannen haben den Nachteil, dass sie üblicherweise
an die Fassade montiert wie zum Beispiel angeschraubt werden müssen, was eine Beschädigung
der Fassadenoberfläche zufolge hat.
[0003] Aufgrund steigender gesetzlicher Anforderungen wird es zudem notwendig, die Reinigungsflüssigkeit
weitgehend wieder aufzufangen und ein Auslaufen und damit eine Verschmutzung von Umwelt
und/oder Grundwasser zu vermeiden. Dazu wurde bereits vorgeschlagen, Auffangwannen
aus zerlegbaren Folienwannen vorzusehen (
DE 4029757 A1) die mit ihrem aufragenden Wannenrändern in ein Fassadengerüst einhängbar sind. Solche
Folienwannen bringen aber den Nachteil mit sich, dass sie in Längsrichtung verhältnismäßig
steif sind und sich daher nur unzureichend an einen in der Höhe veränderlichen Untergrund
anpassen können. Zudem ist gerade im Bereich solcher Höhenveränderungen nur eine unzureichende
Abdichtung zur Fassade hin gegeben, womit die Gefahr des Austretens der verwendeten
Reinigungsflüssigkeit gegeben ist.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Auffangvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art so auszugestalten, dass ein vollständiges Auffangen der Reinigungsflüssigkeit
selbst bei unterschiedlichen Höhenniveaus und Unebenheiten des Untergrundes ermöglicht
wird.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Auffangeinrichtung eine
Auffangmatte bildet, die an ihrer einen Längsseite einen aufbiegbaren Anlagerand für
die Fassade und auf der anderen Längsseite eine mit lösbaren Klammern aufgebogene
Leitfläche für die Reinigungsflüssigkeit aufweist. Zufolge dieser Maßnahmen kann die
Auffangmatte auch in Längsrichtung entsprechend flexibel sein, sodass sich diese gut
an das jeweilige Höhenniveau des Untergrundes anpassen kann und dabei der flexible,
aufbiegbare Anlagerand schon allein aufgrund seines Eigengewichtes an die Fassade
angedrückt wird, sodass ein Austreten von Reinigungsflüssigkeit am Übergang zwischen
Anlagerand und Fassade vermieden wird. Auf der dem Anlagerand gegenüberliegenden Längsseite
kann die Auffangmatte je nach Höhenniveau des Untergrundes mit unterschiedlich vielen
Klammern zu einer Leitfläche für die Reinigungsflüssigkeit aufgebogen werden. Anzahl
und Stärke dieser Klammern muss dabei so gewählt werden, dass dem Flüssigkeitsdruck
der sich in der aufgebogenen Auffangmatte sammelnden Reinigungsflüssigkeit standgehalten
werden kann. Werden die Klammern nicht unmittelbar im Bereich der Stirnseite der Leitfläche
angebracht, sondern in Querrichtung der Auffangmatte von dieser Stirnseite zurückversetzt,
wie sich insbesondere aus dem nachfolgenden Zeichnungen ergibt, bildet die Leitfläche
der Auffangmatte in vorteilhafter Weise einen Spritzschutz für die Reinigungsflüssigkeit,
weil die Leitfläche über den durch die Klammern falzartig zurückgebogenen Teil nach
oben verlängert ist.
[0006] Um den Flüssigkeitsdruck gegen die Leitfläche so gering wie möglich zu halten und
damit Anzahl und Stärke der Klammern für die Leitfläche gering zu halten, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, dass eine Flachsaugmatte als Absaugelement vorgesehen ist. Flachsaugmatten
haben nämlich den Vorteil, dass auch bei sehr geringen Flüssigkeitsständen eine Absaugung
erfolgen kann wie dies insbesondere bei variierenden Höhenniveaus des Untergrundes
zu befürchten ist.
[0007] Weil es je nach Reinigungsflüssigkeitsmenge und verwendetem Absaugsystem zu einem
Trockenlaufen der Absaugpumpe kommen kann, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass
an das Absaugelement eine Absaugpumpe mit Überhitzungsschutz angeschlossen ist. Dies
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn als Absaugelement eine Flachsaugmatte vorgesehen
wird bzw. eine ohne Unterbrechungen durchlaufende Absaugpumpe zum Einsatz kommt.
[0008] Gerade bei rauen und unregelmäßigen Fassaden kann die Steifigkeit der Auffangmatte
dazu führen, dass eine ordnungsgemäße Abdichtung zur Fassade trotz des mit seinem
Eigengewicht an die Fassade angedrückten Anlagerandes nicht mehr gegeben ist. Es wird
daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Stirnseite des Anlagerandes mit einer
zeitverzögert durch das Reinigungsmittel abbaubaren Fugenmasse versehen ist, die nachfolgend
näher beschrieben wird.
[0009] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Auffangen von Reinigungsflüssigkeit
bei der Reinigung von Fassaden, wobei zunächst eine reinigungsflüssigkeitsundurchlässige
Auffangmatte entlang der Fassade verlegt wird, wonach ein aufbiegbarer Längsrand der
Auffangmatte als Anlagerand an die Fassade angelegt und der gegenüberliegende Längsrand
mithilfe von lösbaren Klammern zu einer Leitfläche für die Reinigungsflüssigkeit aufgebogen
wird. Zufolge dieser Vorgehensweise kann die Auffangmatte zunächst auf den Untergrund
aufgelegt werden, wobei sich die Auffangmatte an die Höhenniveaus des Untergrundes
anpasst. Sodann wird die Auffangmatte an die Fassade herangezogen, wobei der Anlagerand
aufgebogen und insbesondere mit seiner Stirnseite an die Fassade angelegt wird. Hiernach
kann der dem Anlagerand gegenüberliegende Längsrand der Auffangmatte mithilfe von
lösbaren Klammern zu einer Leitfläche für die Reinigungsflüssigkeit aufgehoben werden.
Anzahl und Distanz der Klammern zueinander könen dabei wie oben ausgeführt in Abhängigkeit
der Höhenniveaus des Untergrundes und der damit verbundenen Krümmung der Auffangmatte
sowie in Abhängigkeit des zu erwartenden Flüssigkeitsdruckes gegen die Leitfläche
gewählt werden.
[0010] Um eine sichere Abdichtung zur Fassade zu erreichen, wird weiters vorgeschlagen,
dass die Anschlussfuge im Übergangsbereich zwischen Anlagerand und Fassade mit einer
zeitverzögert durch das Reinigungsmittel abbaubaren Fugenmasse abgedichtet wird. Die
Fugenmasse ist dabei so ausgestaltet, dass sie einerseits langsam in der Reinigungsflüssigkeit
löslich ist und andererseits eine die Reinigungsflüssigkeit abweisende pastöse Emulsion
bildet. Wird als Reinigungsflüssigkeit beispielsweise Wasser vorgesehen, so kann die
Fugenmasse aus einem schwer wasserlöslichen Polymer bestehen, das zusammen mit Additiven
eine bedingt wasserabweisende seifig pastöse Emulsion bildet. Eine Abdichtung für
eine circa 30 Minütige Reinigung mit Wasser kann beispielsweise durch eine Zusammensetzung
von weniger als 2 Gew% eines auf Polyalkylenglycolether basierendes Polymers, ca.
5 Gew% Additive und Wasser erreicht werden. Diese Fugenmasse kann entweder bereits
wie oben beschrieben auf die Stirnseite der Auffangmatte aufgebracht sein oder erst
nach dem Verlegen der Auffangmatte auf die Stirnseite des Anlagerandes aufgebracht
werden. Durch ein nachfolgendes Verstreichen der Fugenmasse, beispielsweise mit einem
flexiblen Abstreifer, werden Unebenheiten der Putzoberfläche ausgefüllt und es bildet
sich ein schräg zur Fassade und zur Auffangmatte hin abfallender Fugenmassenfilm,
über den das Reinigungsmittel im Wesentlich tangential zur Oberfläche des Fugenmassenfilems
während der Reinigung der Fassade in die Auffangmatte abläuft. Dabei wird die Fugenmasse
langsam im Reinigungsmittel gelöst, sodass nach Beenden der Reinigung keine Rückstände
der Fugenmasse auf der Fassade verbleiben.
[0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung quer zur Auffangmatte,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine vergrößerte Detailansicht des Übergangsbereichs zwischen Anlagerand der Auffangmatte
und Fassade in einem der Fig. 1 entsprechenden Schnitt.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Auffangmatte 1 als Auffangeinrichtung
zum Auffangen von bei der Reinigung von Fassaden anfallenden Reinigungsflüssigkeiten.
Die Auffangmatte 1 bildet an ihre Längsseite einen aufbiegbaren Anlagerand 2 für die
Fassade 3 und auf ihrer anderen Längsseite eine mit lösbaren Klammern 4 aufgebogene
Leitfläche 5 über die Reinigungsflüssigkeit. Als Absaugelement ist eine auf der Auffangmatte
1 aufliegende Flachsaugmatte 6 vorgesehen, die wie in der Fig. 2 schematisch dargestellt
über eine Saugleitung 7 mit einer Pumpe 8 verbunden ist. Ablaufende Reinigungsflüssigkeit
kann somit über die Flachsaugmatte 6 als Absaugelement und die Pumpe 8 in einen Auffangbehälter
9. Um eine Beschädigung der Pumpe 8 beim Trockenlaufen zu vermeiden, kann diese erfindungnsgemäß
mit einem Überhitzungsschutz ausgerüstet sein.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann der Übergangsbereich
zwischen Anlagerand 2 und Fassade 3 mit einer, zeitverzögert durch das Reinigungsmittel
abbaubaren Fugenmasse 10 abgedichtet werden.
1. Vorrichtung zum Auffangen von bei der Reinigung von Fassaden anfallender Reinigungsflüssigkeit
mit einer reinigungsflüssigkeitsundurchlässigen Auffangeinrichtung und einem Absaugelement,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung eine Auffangmatte (1) bildet, die an ihrer einen Längsseite
einen aufbiegbaren Anlagerand (2) für die Fassade (3) und auf der anderen Längsseite
eine mit lösbaren Klammern (4) aufgebogene Leitfläche (5) für die Reinigungsflüssigkeit
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Flachsaugmatte (6) als Absaugelement vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an das Absaugelement eine Absaugpumpe (8) mit Überhitzungsschutz angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite des Anlagerandes (2) mit einer zeitverzögert durch das Reinigungsmittel
abbaubaren Fugenmasse (10) versehen ist.
5. Verfahren zum Auffangen von Reinigungsflüssigkeit bei der Reinigung von Fassaden,
wobei zunächst eine reinigungsflüssigkeitsundurchlässige Auffangmatte (1) entlang
der Fassade (3) verlegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein aufbiegbarer Längsrand der Auffangmatte (1) als Anlagerand (2) an die Fassade
(3) angelegt und der gegenüberliegende Längsrand mithilfe von lösbaren Klammern zu
einer Leitfläche (5) für die Reinigungsflüssigkeit aufgebogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussfuge im Übergangsbereich zwischen Anlagerand (2) und Fassade (3) mit
einer zeitverzögert durch das Reinigungsmittel abbaubaren Fugenmasse (10) abgedichtet
wird.
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