[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung mit einem Blendrahmen zur Lagerung
eines Flügelrahmens, der einen mit einer Griffolive zusammenwirkenden Schubstangenbeschlag
umfasst, dem zumindest ein Schließbolzen zugeordnet ist, der in mindestens einer Stellung
der Griffolive in eine einseitig offene Nut eines an dem Blendrahmen befestigen Schließteils
eingreift.
[0002] Eine solche Anordnung findet beispielsweise als Fenster oder Tür Verwendung, wobei
der Flügelrahmen häufig mit einer Verglasung bestückt ist. Der Schubstangenbeschlag
kann als Drehbeschlag oder Dreh/Kippbeschlag ausgestaltet sein, so dass in Abhängigkeit
von der Stellung der Griffolive bzw. des mit ihr drehfest gekoppelten Griffstückes
der Flügelrahmen in eine geöffnete oder gekippte Stellung verschwenkt oder in eine
geöffnete oder geschlossene Stellung verschoben werden kann. Um bei einer solchen
Anordnung eine Arretierung des Schubstangenbeschlages zu realisieren, um ein Öffnen
des Flügelrahmens zu verhindern, ist es bekannt, ein mit einem Schloss versehenes
Griffstück zu montieren. Allerdings weisen derartige Griffstücke eine verhältnismäßig
große Bauform auf, weshalb sie in verschiedenen Objekten unerwünscht sind.
[0003] Beispielsweise ein Fenster oder eine Terrassentür wird nach dem Stand der Technik
mittels eines Griffstückes bedient, durch dessen Verdrehung bzw. Verschwenkung ein
Beschlag, der in der Regel als ein Schubstangenbeschlag ausgebildet ist, in seine
bestimmungsgemäßen Stellungen bringbar ist. Im Bereich so genannter einbruchshemmender
Fenster bzw. Fensterbeschläge oder Türen bzw. Türbeschläge verfügen die Schubstangenbeschläge
über Schließbolzen, die als so genannte Pilzkopfbolzen ausgebildet sind, und die mit
als Sicherheitsschließteile ausgebildeten Schließteilen zusammenwirken. In diesem
einbruchshemmenden Bereich kommt dem Griffstück die weitere Aufgabe zu, den Schubstangenbeschlag
gegen ein Verschieben zu sichern. Hierzu werden üblicherweise beschlagarretierende
Griffstücke eingesetzt, z. B. anschließbare Griffstücke oder Griffstücke, die sich
über einen Druckknopf entriegeln lassen. Im arretierten Zustand sorgt das Griffstück
über eine starre Verbindung mittels eines Mehrkantstiftes, insbesondere eines Vierkantbolzens,
der über eine Griffolive mit dem Schubstangenbeschlag fest verbunden ist, für eine
Fixierung der Position des Schubstangenbeschlages. Durch eine äußere Krafteinwirkung
mit üblichen Hebelwerkzeugen auf den Schubstangenbeschlag oder das Griffstück, lässt
sich der Schubstangenbeschlag nicht verschieben.
[0004] Aufgrund der erforderlichen Integration des Arretierungs- und Bedienungsmechanismus
in das Griffstück sind die Gestaltungsmöglichkeiten stark eingeschränkt, insbesondere
filigrane Bauformen sind quasi nicht realisierbar.
[0005] Die
DE 38 36 976 A1 offenbart einen Schubstangenbeschlag für einen Flügel eines Fensters, einer Tür oder
dergleichen, mit einem Handgriff zur Betätigung einer im Flügelrahmen geführten Schubstange
und einem unter Verwendung eines Schlüssels betätigbaren Schloss, das in seiner Sperrstellung
die Schubstange oder einen mit diesem bewegungsverbundenen Sperrschieber blockiert.
Problematisch erweist sich hierbei das zwingende Erfordernis der Änderung des Schubstangenbeschlages,
so dass eine Montage des Schlosses ohne den Einbau eines entsprechend modifizierten
Schubstangenbeschlages nicht möglich ist.
[0006] Im Weiteren zeigt die
DE 20 2008 012 837 U1 ein Fenster mit einem verriegelbaren Beschlag, der wenigstens eine Schubstange umfasst,
die sich wenigstens über einen Teil des Umfangs des Fensterflügels erstreckt und zwischen
dem Fensterflügel und einem Fensterrahmen wirkende Verriegelungselernente aufweist
und/oder betätigt, wobei die Schubstange längs einer Kante des Fensterflügels verschiebbar
ist. In dem Fensterrahmen ist wenigstens ein Riegelelement quer zur Längserstreckung
eines Rahmenteils verschiebbar gelagert und in wenigstens eine Riegelaufnahmeausnehmung
in der Schubstange und/oder eine Ausnehmung in dem Fensterflügel einschiebbar. Die
Schubstange weist eine Bohrung auf, die sich in einer verriegelten Stellung in einer
deckungsgleichen Lage mit der Bohrung im Fensterflügel befindet, so dass das die Schubstange
arretierende Riegelelement nicht in die Bohrung der Schubstange eingefahren werden
kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der eine Lagesicherung des Schubstangenbeschlages ohne aufwändige
Änderungen des Schubstangenbeschlags auch nachträglich montierbar ist, wobei sich
die Lagesicherung nicht störend auf den optischen Eindruck auswirkt.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
[0009] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
[0010] Eine Anordnung umfasst einen Blendrahmen zur Lagerung eines Flügelrahmens, der einen
mit einer Griffolive zusammenwirkenden Schubstangenbeschlag umfasst, dem zumindest
ein Schließbolzen zugeordnet ist, der in mindestens einer Stellung der Griffolive
in eine einseitig offene Nut eines an dem Blendrahmen befestigen Schließteils eingreift,
wobei der Flügelrahmen oder der Blendrahmen zur Halterung eines Bolzens ausgebildet
ist, der in einer Verriegelt-Stellung eine Blockierung des Schließbolzens und in einer
Entriegelt-Stellung eine Freigabe zur möglichen Lageänderung des Schließbolzens bewirkt.
[0011] Befindet sich beispielsweise der Schließbolzen, der üblicherweise bei einem Sicherheitsbeschlag
einen Pilzkopf aufweist, in einer Lage, in der der Flügelrahmen gegenüber dem Blendrahmen
verriegelt ist, lässt sich der Bolzen in eine entsprechend positionierte Öffnung in
dem Flügelrahmen oder dem Blendrahmen, die rechtwinklig zu der Längserstreckung des
Schubstangenbeschlages und vorzugsweise parallel zu einer Außenkante des Flügelrahmens
oder des Blendrahmens verläuft, einsetzen und in seine Verriegelt-Stellung verlagern,
in der sich der Bolzen in dem Verschiebeweg des Schließbolzens befindet und dessen
Bewegung aus der blockierten Stellung heraus verhindert. Da der mit dem Schubstangenbeschlag
fest verbundene Schließbolzen in seiner Verschiebebewegung blockiert ist, lässt sich
auch der Schubstangenbeschlag nicht verlagern. Wird beispielsweise in der Verriegelt-Stellung
ein Versuch unternommen, die Griffolive zu verdrehen, entweder durch eine Verdrehung
des zugeordneten Griffstücks oder durch einen Angriff auf der dem Griffstück gegenüberliegenden
Seite, verhindert der Bolzen in seiner Verriegelt-Stellung durch die Blockade des
Schließbolzens ein Öffnen des Flügelrahmens. Beispielsweise ist es möglich, den Bolzen
entweder umfangsseitig an den Schließbolzen anzulegen oder den Bolzen mit einer beispielsweise
gabelförmigen Öffnung zu versehen, in der der Schließbolzen unverschiebbar gehalten
wird. In der Entriegelt-Stellung gibt der Bolzen den Schließbolzen zu dessen Verlagerung,
die ein Kippen und/oder Öffnen des Flügelrahmens durch ein Verschwenken oder Verschieben
relativ zu dem Blendrahmen ermöglicht, frei. In dieser Stellung kann der Bolzen weiterhin
in der zugeordneten Öffnung in dem Flügelrahmen oder Blendrahmen verbleiben und lediglich
den Bewegungsweg des Schließbolzens freigeben.
[0012] Aufgrund dieser Art der Blockierung des Schließbolzens mit dem Bolzen in der Verriegelt-Stellung
ist eine zuverlässige Arretierung des Schubstangenbeschlages gegeben, ohne dass dieser,
wie es beispielsweise aus dem Stand der Technik bekannt ist, durch eine entsprechende
Öffnung geschwächt ist. Im Weiteren ist es möglich den Bolzen auch bei einem vorhandenen
Flügelrahmen oder Blendrahmen sowohl werkseitig als auch nachträglich im eingebauten
Zustand des Fensters oder der Tür anzuordnen.
[0013] Bevorzugt blockiert der Bolzen in seiner Verriegelt-Stellung den Schließbolzen in
der Nut des Schließteils. Sonach ist der Schließbolzen in der Nut des fest an dem
Blendrahmen angebrachten Schließteils in einer Lage gehalten, in der der Flügelrahmen
entweder in dem Blendrahmen verriegelt oder verlagerbar, also schwenkbar oder verschiebbar
ist. Eine Bewegung des Schließbolzens aus der Nut des Schließteils heraus ist durch
den Bolzen in seiner Verriegelt-Stellung unterbunden. Sonach ist auch ein Öffnen des
Flügelrahmens nicht möglich.
[0014] In Ausgestaltung liegt der Bolzen in seiner Verriegelt-Stellung in mindestens einer
Öffnung des Schließteils die Nut durchragend ein und gibt in seiner Entriegelt-Stellung
die Nut frei. Da das Schließteil in der Regel aus einem Metall gefertigt ist, stabilisiert
es den Bolzen in seiner Lage bei auftretenden Querkräften durch eine gewaltsame Verlagerung
des Schubstangenbeschlags, beispielsweise aufgrund eines Verdrehens der Griffolive
ohne vorheriges Verlagern des Bolzens in seine Entriegelt-Stellung zur Freigabe des
Schließbolzens. Der Bolzen ragt beispielsweise durch die Öffnung des Flügelrahmens
sowie mindestens eine Öffnung in einer die Nut begrenzenden Wandung des Schließteils
in die Nut hinein, um den Schließbolzen zu blockieren. Vorzugsweise durchragt der
Bolzen die Nut des Schließteils und taucht in eine Öffnung in der weiteren die Nut
begrenzende Wandung des Schließteils.
[0015] Um den Schließbolzen weitergehend zu blockieren, durchragt vorzugsweise alternativ
oder zusätzlich der Bolzen in seiner Verriegelt-Stellung eine Querbohrung des Schließbolzens
ober arretiert mit einer gabelförmigen Öffnung den Schließbolzen. Dieses Blockieren
des Schließbolzens kann sowohl innerhalb des Schließteils als auch an jeder beliebigen
Stelle des Schubstangenbeschlages erfolgen, beispielsweise auch an einem Schließbolzen,
dem kein Schließteil zugeordnet ist. Hierzu ist es entweder erforderlich, den Schließbolzen
durch die Querbohrung zu modifizieren oder den Bolzen derart auszubilden, dass er
den Schließbolzen auch außerhalb einer seiner durch den Schubstangenbeschlag vorgegebenen
Endlagen fixiert.
[0016] In weiterer alternativer Ausgestaltung ist der Bolzen außerhalb des Schließteils
verschiebbar, um in seiner Entriegelt-Stellung die Öffnung der Nut freizugeben oder
in seiner Verriegelt-Stellung die Nut zu verriegeln. Der Bolzen kann sich in seiner
Verriegelt-Stellung beispielsweise umfangsseitig unmittelbar an das Schließteil anlegen
oder geringfügig zu dem Schließteil beabstandet sein und in jedem Fall gewährleisten,
dass der Schließbolzen die Nut des Schließteils nicht verlassen kann.
[0017] Sollte es aus Platzgründen nicht möglich sein, den Schließbolzen unmittelbar durch
den Bolzen zu arretieren, wirkt der Bolzen mit einem Riegelelement zusammen, das den
Schließbolzen innerhalb der Nut blockiert oder freigibt. Beispielsweise kann der Bolzen
eine Verzahnung in Art einer Zahnstange aufweisen und bei einer Längsbewegung in Richtung
der Verriegelt-Stellung, in der der Bolzen weitgehend in den Flügelrahmen oder den
Blendrahmen eintaucht, das schwenkbar oder verschiebbar gelagerte Riegelelement, das
beispielsweise ebenfalls eine Verzahnung aufweist, zum Blockieren des Schließbolzens
innerhalb der Nut des Schließteils verlagern.
[0018] Zweckmäßigerweise ist der Bolzen unverlierbar in dem Flügelrahmen gehaltert. Dementsprechend
kann der Bolzen geradlinig aus seiner in den Flügelrahmen weitgehend eingeschobenen
Verriegelt-Stellung in seine weitgehend über den Flügelrahmen vorstehende Entriegelt-Stellung
verschoben aber nicht vollständig aus dem Flügelrahmen entfernt werden.
[0019] Zur besseren Handhabbarkeit ist dem Bolzen eine Handhabe und/oder ein Schloss zugeordnet.
Die Handhabe kann beispielsweise ein Griffelement oder der Schlüssel des Schlosses
sein. Mit dem optionalen Schloss erfolgt eine Sicherung des Bolzens in seiner Verriegelt-Stellung.
[0020] Damit die Verlagerung des Bolzes aus seiner aus dem Flügelrahmen ausgezogenen Entriegelt-Stellung
in die in den Flügelrahmen eingeschobene Verriegelt-Stellung zuverlässig erfolgt,
ist der Bolzen mittels eines Federelementes in der Verriegelt-Stellung gehalten und
entgegen der Wirkung des Federelementes in seine Entriegelt-Stellung bringbar. Selbstverständlich
ist benutzerseitig darauf zu achten, dass der Bolzen die Verriegelt-Stellung erst
einnimmt, wenn der Schließbolzen in die Nut des Schließteils verschoben ist, der Flügelrahmen
gegenüber dem Blendrahmen also maximal kippbar ist.
[0021] Um ein übermäßig großes auf die Griffolive über das zugeordnete Griffstück einwirkendes
Drehmoment, das zu einer Beschädigung des gesamten Schubstangenbeschlages führen kann,
zu vermeiden, ist ein Griffstück mittels eines Mehrkantstiftes mit einem Getriebe
der Griffolive zur Betätigung des Schubstangenbeschlages verbunden, wobei der Mehrkantstift
eine Querschnittschwächung in seinem Verlauf zwischen dem Griffstück und dem Getriebe
aufweist. Die Querschnittsschwächung, beispielsweise eine Einkerbung, stellt eine
Sollbruchstelle dar und ermöglich ein Abscheren des Mehrkantstiftes bei einer unzulässig
großen Krafteinwirkung über das Griffstück auf das Getriebe und den damit verbundenen
Schubstangenbeschlag.
[0022] Durch den in den Flügelrahmen integrierten Bolzen ist in dessen Verriegelt-Stellung
eine Verschiebung des Schubstangenbeschlages behindert. Die Bedienung des Schubstangenbeschlages
und des Fensters bzw. der Tür erfolgt mittels eines bekannten Griffstückes. Dem Griffstück
selbst ist keine beschlagarretierende Funktion zugewiesen, weshalb ein beliebiges
Griffstück montiert werden kann und die Bedienfunktion von der Arretierungsfunktion
getrennt ist. Durch die Querschnittsschwächung des das Griffstück mit einem Getriebe
der Griffolive verbindenden Mehrkantstiftes kann bei einer mechanischen Überlastung
z. B. durch einen Angriff auf das Griffstück, eine Überbeanspruchung der Arretierung
vermieden werden.
[0023] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
[0025] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Darstellung einer ein Fenster umfassenden Anordnung nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines Griffstücks des Fensters der Anordnung nach Fig.
1,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung gemäß der Linie III-III nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung nach Fig. 3,
- Fig. 5
- eine erste alternative Schnittdarstellung gemäß der Linie III-III nach Fig. 1,
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung nach Fig. 5,
- Fig. 7
- eine zweite alternative Schnittdarstellung gemäß der Linie III-III nach Fig. 1 und
- Fig. 8
- eine dritte alternative Schnittdarstellung gemäß der Linie III-III nach Fig. 1.
[0026] Die als ein Fenster 1 ausgebildete Anordnung umfasst im Wesentlichen einen aus mehreren
Blendrahmenprofilen 2 zusammengesetzten Blendrahmen 3, und einen an dem Blendrahmen
3 verriegelbar angelenkten Flügelrahmen 4, der aus mehreren Flügelrahmenprofilen 5
gefügt ist. In dem Flügelrahmen 5 ist eine umlaufende Nut 6 zur Anordnung eines Schubstangenbeschlages
7 ausgebildet, wobei der Schubstangenbeschlag 7 mit einem Griffstück 8 einer Griffolive
9 bzw. einem Getriebe der Griffolive 9 zusammenwirkt, um mit der Schubstangenbeschlag
7 fest verbundene Schließbolzen 10, die vorliegend einen Pilzkopf 11 aufweisen, in
ihrer Lage zu verschieben und zwar in eine erste Position, in der der Flügelrahmen
4 gegenüber dem Blendrahmen 3 verriegelt ist, und zumindest in eine zweite Position,
in der der Flügelrahmen 4 offenbar ist. Häufig lässt sich bei einer entsprechenden
Ausgestaltung der verbauten Beschlagteile auch eine dritte Position einstellen, in
der der Flügelrahmen 4 gegenüber dem Blendrahmen 3 kippbar ist.
[0027] Fig. 1 sind Eventual-Positionen 12 für die Anordnung eines Bolzens 13 zu entnehmen,
dessen Funktionalität im Folgenden beschrieben ist. Hierbei ist zu beachten, dass
bei einer Anordnung des Bolzens 13 im Bereich des mit der Griffolive 9 versehenen
längsseitigen Flügelrahmenrofils 5 der Bolzen 13 nur dann wirksam seine Verriegelt-Stellung
18 einnehmen kann, wenn der Flügelrahmen 4 gegenüber dem Blendrahmen 3 verriegelt
ist. Bei der Anordnung des Bolzens 13 im Bereich des unterseitigen Flügelrahmenprofils
5 kann der Bolzen 13 auch dann wirksam seine Verriegelt-Stellung 18 einnehmen, wenn
der Flügelrahmen 4 gegenüber dem Blendrahmen 3 gekippt ist, wie sich im Folgenden
in naheliegender Weise ergibt.
[0028] Nach Fig. 1 befindet sich die Griffolive 9 in einer 6-Uhr-Stellung, in der Flügelrahmen
4 gegenüber dem Blendrahmen 3 verriegelt ist. In dieser Stellung sind die Schließbolzen
10 derart positioniert, dass sie in einseitig offenen Nuten 14 zugeordneter Schließteile
15, die an dem Blendrahmen 3 befestigt sind, eingreifen und zwar an unterschiedlichen
über den Umfang verteilten Positionen.
[0029] Durch eine Drehung der Griffolive 9 um 90° gegen den Uhrzeigersinn in eine 3-Uhr-Stellung
werden die über den Umfang verteilten Schließbolzen 10 aus den Nuten 14 der zugeordneten
Schließteile 15 herausverlagert und der Flügelrahmen 4 ist aufgrund der an der der
Griffolive 9 gegenüberliegenden Längsseite vorhandenen Aufhängungen zum Öffnen des
Fensters 1 gegenüber dem Blendrahmen 3 verschwenkbar.
[0030] Nach einer weiteren Drehung der Griffolive 9 um 90° gegen den Uhrzeigersinn in eine
12-Uhr-Stellung befinden sich an der unterseitigen Breitseite des Fensters 1 vorhandene
Schließbolzen 10 in Eingriff mit zugeordneten Nuten 6 entsprechend befestigter Schließteile.
[0031] Um ein Verdrehen es Griffstückes 8 der Griffolive 9, insbesondere bei einem gewaltsamen
Eindringen von außen, in eine 3-Uhr-Position, in der sich der Flügelrahmen 4 öffnen
lässt, zu verhindern, wird mittels mindestens eines verschiebbar in dem Flügelrahmen
4 gelagerten Bolzens 13 der dem Bolzen 13 zugeordnete Schließbolzen 10 arretiert,
indem der Bolzen 13 in seine Verriegelt-Stellung 18 verbracht wird. In der Verriegelt-Stellung
18 blockiert der Bolzen 13 den Verschiebeweg des zugeordneten Schließbolzens 10 und
in seiner Entriegelt-Stellung 19 gibt der Bolzen 13 diesen Verschiebeweg wieder frei,
wonach die Griffolive 9 in üblicher Wiese zu betätigen ist.
[0032] Um in der Verriegelt-Stellung 18 des Bolzens 13 bei einer großen Kraftbeaufschlagung
der Griffolive 9 eine Beschädigung des gesamten Schubstangenbeschlages 7 zu verhindern,
weist ein Mehrkantstift 23 des Griffstückes 8 eine Querschnittsschwächung 24 auf,
die als eine Sollbruchstelle dient. Die Querschnittschwächung 24 befindet sich selbstverständlich
in einem Bereich zwischen dem eigentlichen Griffstück 8 und einem Getriebe das die
Drehbewegung des Griffstückes 9 in eine geradlinige Bewegung des Schubstangenbeschlages
7 umformt.
[0033] Nach den Fig. 3 und 4 liegt der Bolzen 13 in seiner Verriegelt-Stellung 18 derart
vor dem Schließteil 15, dass die Nut 14 blockiert und damit ein Herausfahren des Schließbolzens
10 aus dem Schließteil 15 wirksam verhindert ist. Der Bolzen 13 ist zur Sicherung
gegen eine unbefugte Betätigung sowie zur vereinfachten Handhabung mit einer über
den Flügelrahmen 4 vorstehenden Handhabe 16 mit einem Schloss 17 versehen. Im Weiteren
ist der Bolzen 13 über das Schloss 17 bzw. die Handhabe 16 unverlierbar an dem Flügelrahmen
gehalten.
[0034] Gemäß den Fig. 5 und 6 befindet sich der Bolzen 13 in seiner Entriegelt-Stellung
19, in der er die Nut 14 des Schließteils 15 freigibt so dass der Schließbolzen 10
mittels einer entsprechenden Drehbewegung des Griffstücks 8 der Griffolive 9 aus der
Nut 14 herausbewegt und das Fenster 1 geöffnet oder der Flügelrahmen 4 gekippt werden
kann. Um von der Verriegelt-Stellung 18 in die Entriegelt-Stellung 19 zu gelangen,
wird das dem Bolzen 13 zugeordnete Schloss 17 geöffnet und entweder manuell zurückgezogen
oder federbetätigt zurückverlagert, so dass das freie Ende des Schlossen 17 und somit
auch der Handhabe 16 weiter über den Flügelrahmen hervorsteht als in der, insbesondere
abgeschlossenen Verriegelt-Stellung 18. Selbstverständlich ist das Schloss 17 nicht
zwingend notwendig. Dem Bolzen 13 kann zur manuellen ungesicherten Betätigung auch
lediglich die Handhabe 16 zugeordnet sein, an der ein Benutzer mit seinen Fingern
angreifen kann, oder ein federbelasteter Druckknopf, der in seiner eingedrückten Stellung,
in der der Bolzen seine Verriegelt-Stellung 18 einnimmt, lösbar verrastet und bei
einer Betätigung in der eingedrückten Stellung aufgrund der Wirkung der verbauten
Feder eine ausgefahrene Stellung einnimmt, der die Entriegelt-Stellung 19 des Bolzens
13 zugeordnet ist.
[0035] In alternativer Ausgestaltung entsprechend den Fig. 7 und 8 wirkt der dem Blendrahmen
5 zugeordnete Bolzen 13 zur Blockierung des Schließbolzens 10 mit einem Riegelelement
20 zusammen, das über eine Verzahnung 21 derart mit dem Bolzen 13 gekoppelt ist, dass
dessen Linearbewegung von der Verriegelt-Stellung 18 in die Entriegelt-Stellung 19
in eine Rotationsbewegung des Riegelelementes 20 umgesetzt wird, und zwar derart,
dass ein Riegelansatz 22 des Riegelelementes 20 in der Verriegelt-Stellung 18 des
Schließbolzen 10 blockiert und in der Entriegelt-Stellung 19 frei gibt. Die übrigen
Vorgänge, Bewegungsabläufe sowie Bauteile sind bereits weiter oben beispielhaft dargestellt.
[0036] Vorliegend ist der Flügelrahmen 4 schwenkbar an dem Blendrahmen 3 gelagert. Es ist
aber für den Fachmann ersichtlich, dass der Flügelrahmen 3 auch verschiebbar gelagert
sein kann.
[0037] Bezugszeichen
- 1.
- Fenster
- 2.
- Blendrahmenprofil
- 3.
- Blendrahmen
- 4.
- Flügelrahmen
- 5.
- Flügelrahmenprofil
- 6.
- Nut
- 7.
- Schubstangenbeschlag
- 8.
- Griffstück
- 9.
- Griffolive
- 10.
- Schließbolzen
- 11.
- Pilzkopf
- 12.
- Eventual-Position
- 13.
- Bolzen
- 14.
- Nut
- 15.
- Schließteil
- 16.
- Handhabe
- 17.
- Schloss
- 18.
- Verriegelt-Stellung
- 19.
- Entriegelt-Stellung
- 20.
- Riegelelement
- 21.
- Verzahnung
- 22.
- Riegelansatz
- 23.
- Mehrkantstift
- 24.
- Querschnittsschwächung
1. Anordnung mit einem Blendrahmen (3) zur Lagerung eines Flügelrahmens (4), der einen
mit einer Griffolive (9) zusammenwirkenden Schubstangenbeschlag (7) umfasst, dem zumindest
ein Schließbolzen (10) zugeordnet ist, der in mindestens einer Stellung der Griffolive
(9) in eine einseitig offene Nut (14) eines an dem Blendrahmen (3) befestigen Schließteils
(15) eingreift, wobei der Flügelrahmen (4) oder der Blendrahmen (3) zur Halterung
eines Bolzens (13) ausgebildet ist, der in einer Verriegelt-Stellung (18) eine Blockierung
des Schließbolzens (10) und in einer Entriegelt-Stellung (19) eine Freigabe zur möglichen
Lageänderung des Schließbolzens (10) bewirkt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (13) in seiner Verriegelt-Stellung (18) den Schließbolzen (10) in der
Nut (14) des Schließteils (15) blockiert.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (13) in seiner Verriegelt-Stellung (18) in mindestens einer Öffnung des
Schließteils (15) die Nut (14) durchragend einliegt und in seiner Entriegelt-Stellung
(19) die Nut (14) freigibt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (13) in seiner Verriegelt-Stellung (18) eine Querbohrung des Schließbolzens
(10) durchragt oder mit einer gabelförmigen Öffnung den Schließbolzen (10) arretiert.
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (13) außerhalb des Schließteils (15) verschiebbar ist, um in seiner Entriegelt-Stellung
(19) die die Öffnung der Nut (14) freizugeben oder in seiner Verriegelt-Stellung (18)
die Nut (14) zu verriegeln.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (13) mit einem Riegelelement (20) zusammenwirkt, das den Schließbolzen
(10) innerhalb der Nut (14) blockiert oder freigibt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (13) unverlierbar in dem Flügelrahmen (4) oder dem Blendrahmen (3) gehaltert
ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bolzen (13) eine Handhabe (16) und/oder ein Schloss (17) zugeordnet ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (13) mittels eines Federelementes in der Verriegelt-Stellung (18) gehalten
und entgegen der Wirkung des Federelementes in seine Entriegelt-Stellung (19) bringbar
ist oder umgekehrt.
10. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Griffstück (8) mittels eines Mehrkantstiftes (23) mit einem Getriebe der Griffolive
(9) zur Betätigung des Schubstangenbeschlages (7) verbunden ist, wobei der Mehrkantstift
(23) eine Querschnittschwächung (24) in seinem Verlauf zwischen dem Griffstück (8)
und dem Getriebe aufweist.