[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stangenschloss für einen Flügel eines Fensters
oder einer Tür, mit einer Drehhandhabe, insbesondere einem Drehgriff, welche zwischen
einer ersten Stellung, insbesondere einer Geschlossenstellung für den Flügel, einer
zweiten Stellung, insbesondere einer Offenstellung für den Flügel, und einer dritten
Stellung, insbesondere einer Kippstellung für den Flügel, drehbar ist, einem Schlossgehäuse,
in dem ein Rotations-Linear-Umsetzgetriebe angeordnet ist, das ein mit der Drehhandhabe
drehfest verbundenes, drehbar gelagertes Antriebselement und zwei jeweils längsverschiebbar
geführte, gegenläufig zueinander verschiebbare Anschlussschieber jeweils für eine
Riegelstange umfasst.
[0002] Derartige Stangenschlösser dienen dazu, Fenster oder Türen gegen Einbruch zu sichern.
Insbesondere können Fenster oder Türen mit derartigen Stangenschlössern nachgerüstet
werden. Üblicherweise wird hierzu das Schlossgehäuse am Flügel des Fensters oder der
Tür angebracht, wobei die beiden Riegelstangen bei einem Ausfahren in eine der Geschlossenstellung
entsprechenden Stellung aufgrund entsprechender Betätigung des Drehgriffs in an dem
Fenster- oder Türrahmens angebrachte Schließkästen oder in eine Ausnehmung im Boden
eingreifen und den Flügel so gegen unbefugtes Öffnen sichern.
[0003] Bei bekannten Stangenschlössern ist das Antriebselement als Antriebsritzel ausgebildet,
und die beiden Anschlussschieber sind an diametral gegenüberliegenden Seiten des Antriebsritzels
angeordnet und stehen über eine jeweilige Verzahnung mit dem Antriebsritzel jeweils
in kämmender Antriebsverbindung. Dabei werden die beiden Anschlussschieber bzw. Riegelstangen
auch bei Drehung der Drehhandhabe aus der Offenstellung in die Kippstellung entsprechend
verschoben. Dieses Einfahren der Anschlussschieber bzw. Riegelstangen über die der
Offenstellung entsprechende Position hinaus ist grundsätzlich ohne weiteres möglich,
auch wenn hiermit keine weitere Funktion verbunden ist.
[0004] Nachteilig ist bei den bekannten Stangenschlössern jedoch, dass es nicht möglich
ist, zusätzlich zu den beiden Riegelstangen einen über die Drehhandhabe betätigbaren
Schwenkriegel vorzusehen, da der Schwenkriegel dann den drei vorgenannten Drehstellungen
der Drehhandhabe entsprechende Schwenkstellungen einnehmen würde, d.h. neben einer
ersten Schwenkstellung, in der er in einer ersten seitlichen Richtung aus dem Schlossgehäuse
heraussteht, um in ein im Rahmen des Flügels ausgebildetes Schließblech oder dergleichen
einzugreifen, und einer zweiten Schwenkstellung, in der er in das Schlossgehäuse eingeschwenkt
und durch dieses verdeckt ist, auch eine unerwünschte dritte Schwenkstellung, in der
der Schwenkriegel auch bei geschlossenem Flügel sichtbar aus dem Schlossgehäuse heraussteht.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Stangenschloss der eingangs genannten Art
bereitzustellen, welches die zusätzliche Verwendung eines Schwenkriegels ermöglicht.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Stangenschloss mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, und insbesondere dadurch, dass das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe bei
Drehung der Drehhandhabe aus der ersten in die zweite Stellung eingekoppelt ist, um
die Anschlussschieber gegenläufig zueinander zu verschieben, und bei Drehung der Drehhandhabe
aus der zweiten in die dritte Stellung ausgekoppelt ist, so dass ein weiteres Verschieben
der Anschlussschieber unterbleibt.
[0007] Die Anschlussschieber sind demnach nicht mehr über den gesamten Drehbereich der Drehhandhabe
antriebswirksam mit dieser gekoppelt. Vielmehr werden die Anschlussschieber bei Drehung
der Drehhandhabe aus der zweiten in die dritte Stellung von dem Antriebselement entkoppelt.
Die Drehhandhabe dreht dabei weiter, insbesondere um eine Kippen des Flügels des Fenster
oder der Tür zu ermöglichen. Diese weitere Drehung wird jedoch nicht mehr in eine
entsprechende Linearverschiebung der Anschlussschieber umgesetzt. Ein mit einem der
beiden Anschlussschieber über beispielsweise ein Linear-Rotations-Umsetzgetriebe gekoppelter
Schwenkriegel, sofern vorgesehen, wird bei Drehung der Drehhandhabe aus der zweiten
in die dritte Stellung dann ebenfalls von dem Antriebselement und damit der Drehhandhabe
entkoppelt. Eine unerwünschte dritte Schwenkstellung, in der der Schwenkriegel auch
bei geschlossenem Flügel sichtbar aus dem Schlossgehäuse heraussteht, insbesondere
in einer der ersten Schwenkstellung entgegengesetzten Richtung, kann damit vermieden
werden.
[0008] Das beanspruchte Stangenschloss, bei dem es sich insbesondere um ein Zusatzschloss
handelt, muss aber nicht zwingend einen Schwenkriegel aufweisen, d.h. die vorliegende
Anmeldung umfasst auch Stangenschlösser ohne Schwenkriegel. Allerdings sind diese
Stangenschlösser aufgrund ihrer Konstruktion bereits dafür ausgelegt, zusätzlich mit
einem Schwenkriegel versehen zu werden, der dann lediglich der ersten und der zweiten
Stellung der Drehhandhabe entsprechende Schwenkstellungen aufweist, jedoch keine der
dritten Stellung der Drehhandhabe entsprechende Schwenkstellung. Dadurch wird einem
Hersteller ermöglicht, ansonsten baugleiche Stangenschlösser mit und ohne Schwenkriegel,
d.h. verschiedene Varianten des Stangenschlosses, anzubieten oder bei einem schwenkriegellosen
Stangenschloss den Schwenkriegel ohne weiteres nachzurüsten.
[0009] Der Aspekt, dass zusätzlich ein, insbesondere in der ersten Stellung der Drehhandhabe
aus dem Schlossgehäuse herausstehender, Schwenkriegel vorgesehen ist, insbesondere
um in ein in einem Rahmen des Flügels ausgebildetes Schließblech oder dergleichen
einzugreifen, wird auch unabhängig von den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 beansprucht. Durch den Schwenkriegel wird eine zusätzliche Verriegelung des jeweiligen
Flügels ermöglicht. Vorteilhafte Ausführungsformen eines derartigen Stangenschlosses
ergeben sich in analoger Weise aus den Weiterbildungen des Stangenschlosses nach Anspruch
1.
[0010] Insbesondere ist der Schwenkriegel bei Drehung der Drehhandhabe aus der ersten in
die zweite Stellung antriebswirksam mit der Drehhandhabe gekoppelt und bei Drehung
der Drehhandhabe aus der zweiten Stellung in die dritte Stellung von der Drehung der
Drehhandhabe entkoppelt. Die Kopplung und Entkopplung zwischen dem Schwenkriegel und
der Drehhandhabe kann insbesondere über das vorgenannte Rotations-Linear-Umsetzgetriebe
und ein zusätzlich vorgesehenes Linear-Rotations-Umsetzgetriebe erfolgen. Der Schwenkriegel
kann aber auch direkt, d.h. insbesondere ohne Zwischenschaltung der beiden vorgenannten
Umsetzgetriebe, wie vorstehend erläutert mit der Drehhandhabe verbunden sein.
[0011] Der Schwenkriegel kann beispielswese als ein Stanzteil ausgebildet sein. Ein Stanzteil
ist einfach und kostengünstig fertigbar.
[0012] Vorzugsweise ist der Überstand des Schwenkriegels aus dem Schlossgehäuse in der ersten
Stellung der Drehhandhabe werkzeuglos einstellbar. Das Dornmaß des Schwenkriegels
kann daher einfach eingestellt werden, ohne dass hierfür ein insbesondere spezielles
Werkzeug erforderlich ist.
[0013] Bevorzugt ist das Einkoppeln und das Auskoppeln des Rotations-Linear-Umsetzgetriebes
derart ausgebildet, dass das Antriebselement zwischen den beiden Anschlussschiebern
angeordnet ist und an einander gegenüberliegenden Seiten jeweils mit insbesondere
genau einem Drehmitnehmer versehen ist, der bei Drehung der Drehhandhabe aus der ersten
in die zweite Stellung in eine jeweilige insbesondere an der Innenseite ausgebildete
Drehmitnahmeausnehmung des jeweiligen Anschlussschiebers eingreift, und der bei Drehung
der Drehhandhabe aus der zweiten in die dritte Stellung aus der jeweiligen Drehmitnahmeausnehmung
austritt. Insbesondere kann das Antriebselement genau zwei Drehmitnehmer aufweisen.
Solange der jeweilige Drehmitnehmer in die jeweilige Drehmitnahmeausnehmung eingreift,
ist das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe eingekoppelt, sobald der jeweilige Drehmitnehmer
aus der jeweiligen Drehmitnahmeausnehmung austritt, ist das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe
ausgekoppelt.
[0014] Nach einer Ausbildung der Erfindung weist der jeweilige Anschlussschieber wenigstens
eine weitere Ausnehmung auf, die bei Drehung der Drehhandhabe in Richtung der dritten
Stellung in Verschieberichtung hinter der Drehmitnahmeausnehmung angeordnet ist und
in die in der dritten Stellung der Drehmitnehmer hineinragt, der in der ersten und
zweiten Stellung in die Drehmitnahmeausnehmung des anderen Anschlussschiebers eingreift.
Durch die weiteren Ausnehmungen wird auf einfache Weise vermieden, dass der jeweilige
Drehmitnehmer an dem jeweils anderen Anschlussschieber anschlägt und so ein vollständiges
Drehen der Drehhandhabe in die dritte Stellung verhindert wird.
[0015] Vorzugsweise weist der jeweilige Anschlussschieber drei bezüglich der Verschieberichtung
hintereinander angeordnete Ausnehmungen auf, wobei die Drehmitnahmeausnehmung die
mittlere der drei Ausnehmungen bildet. Hierdurch wird eine entsprechend ordnungsgemäße
Funktion des Stangenschlosses auch bei Verwendung an einem entgegengesetzt anschlagenden
Flügel sichergestellt.
[0016] Bevorzugt weist das Antriebselement einen mit zwei einander gegenüberliegenden Nocken
versehenen Nockenscheibenabschnitt auf, wobei die beiden Drehmitnehmer an den beiden
dazwischenliegenden nockenfreien Umfangsabschnitten vorgesehen sind. Der jeweilige
Anschlussschieber kann zwischen den beiden jeweils benachbarten Ausnehmungen jeweils
einen Stegabschnitt aufweisen, der an seinem dem Antriebselement zugewandten Ende
eine nach innen gewölbte Au-ßenkontur aufweisen kann.
[0017] Dann können zumindest bei Drehung der Drehhandhabe aus der zweiten in die dritte
Stellung die Nocken formschlüssig in die Außenkontur eines des wenigstens einen Stegabschnitts
des jeweiligen Anschlussschiebers eingreifen, um ein Verschieben der Anschlussschieber
durch eine Betätigung der Riegelstangen zu verhindern, wenn das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe
ausgekoppelt ist. Unabhängig von dieser speziellen Ausbildung kann das Antriebselement
ein Blockiermittel aufweisen, das mit den Anschlussschiebern derart zusammenwirkt,
dass, wenn das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe ausgekoppelt ist, ein Verschieben der
Anschlussschieber durch Betätigung der Riegelstangen unterbunden wird.
[0018] Insbesondere sind die erste Stellung und die zweite Stellung um einen Winkel von
90° zueinander versetzt, und/oder die zweite Stellung und die dritte Stellung sind
um einen Winkel von 90° zueinander versetzt.
[0019] Vorzugsweise weist der jeweilige Anschlussschieber bezüglich der Verschieberichtung
an wenigstens einem Ende eine Montagestelle, insbesondere an beiden Enden jeweils
eine Montagestelle zum Anschluss einer jeweiligen Riegelstange auf. Bei Vorhandensein
einer Montagestelle an jedem der beiden Enden kann das Stangenschloss ohne Umbau des
Rotations-Linear-Umsetzgetriebes sowohl bei einem links anschlagenden Flügel als auch
bei einem rechts anschlagenden Flügel eingesetzt werden. Es muss lediglich die jeweilige
Riegelstange an dem einen oder dem anderen Ende des jeweiligen Anschlussschiebers
angebracht werden. Darüber hinaus können über die jeweils freie Montagestelle des
jeweiligen Anschlussschiebers andere Schlösser und/oder weitere Verriegelungspunkte,
insbesondere mit gegenläufiger Öffnungsrichtung, an das Stangenschloss bzw. das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe
angeschlossen werden.
[0020] Der Aspekt, dass das Stangenschloss, insbesondere ohne Umbau des Rotations-Linear-Umsetzgetriebes,
wahlweise links anschlagend oder rechts anschlagend montierbar ist, wird auch unabhängig
von den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 beansprucht. Vorteilhafte Ausführungsformen
eines derartigen Stangenschlosses ergeben sich in analoger Weise aus den Weiterbildungen
des Stangenschlosses nach Anspruch 1.
[0021] Bevorzugt sind die beiden Riegelstangen jeweils mit einem Verbinderelement versehen,
über das die jeweilige Riegelstange an die jeweilige Montagestelle des jeweiligen
Anschlussschiebers anschließbar ist. Die Riegelstangen müssen demnach nicht direkt
an die Anschlussschieber montiert werden, sondern dies kann unter Zwischenschaltung
von Verbinderelement erfolgen.
[0022] Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das jeweilige Verbinderelement wenigstens
zwei Montageabschnitte aufweist, wobei das Verbinderelement wahlweise mit dem einem
oder dem anderen Montageabschnitt mit der jeweiligen Montagestelle verbindbar ist,
und/oder wenn das jeweilige Verbinderelement wenigstens zwei Befestigungsstellen aufweist,
wobei das Verbinderelement wahlweise mit der einen oder der anderen Befestigungsstelle
mit der jeweiligen Riegelstange verbindbar ist. Hierdurch kann eingestellt werden,
ob und/oder wie weit die Riegelstangen von der Mitte des Stangenschlosses seitlich
versetzt angeordnet sind.
[0023] Es kann eine Basisplatte, insbesondere mit einem Durchgriff für einen Dorn der Drehhandhabe,
vorgesehen sein, die an ihrer Rückseite zwei in Verschieberichtung verlaufende Längsnuten
aufweist, in denen die beiden Anschlussschieber gegenläufig zueinander längsverschiebbar
geführt sind. Die Anschlussschieber können jeweils als flächiger Anschlussschieber,
als langgestreckter Anschlussschieber und/oder als Anschlussschieberblech ausgebildet
sein. Insbesondere handelt es sich bei der Rückseite um die Seite der Basisplatte,
die von der Drehhandhabe abgewandt ist.
[0024] Um das Verschieben der Anschlussschieber in jede der beiden möglichen Verschieberichtungen
zu begrenzen, kann alternativ oder zusätzlich die Basisplatte für jeden Anschlussschieber
wenigstens ein von ihrer Rückseite abstehendes Anschlagelement aufweisen, das in ein
jeweiliges in dem jeweiligen Anschlussschieber ausgebildetes Langloch eingreift.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist in dem Schlossgehäuse ein Linear-Rotations-Umsetzgetriebe
angeordnet, das ein mit einem der beiden Anschlussschieber gekoppeltes Koppelelement
und eine drehbar gelagerte Schwenkriegelhalterung für einen optional vorsehbaren,
in der ersten Stellung der Drehhandhabe aus dem Schlossgehäuse herausstehenden Schwenkriegel
umfasst. Durch das Linear-Rotations-Umsetzgetriebe kann eine Verschiebebewegung der
Anschlussschieber in eine Schwenkbewegung für einen Schwenkriegel umgewandelt werden.
Da die beiden Anschlussschieber bei Drehung der Drehhandhabe aus der zweiten in die
dritte Stellung von dem Antriebselement entkoppelt sind, wird der Schwenkriegel auch
nicht in eine dritte, der dritten Stellung der Drehhandhabe entsprechende Schwenkstellung
verschwenkt, in der er auch bei geschlossenem Flügel sichtbar aus dem Schlossgehäuse
heraussteht, ohne hierbei in ein im Rahmen des Flügels ausgebildetes Schließblech
einzugreifen.
[0026] Insbesondere ist die Schwenkriegelhalterung, insbesondere entlang der Drehachse des
Antriebselements gesehen, über dem Antriebselement angeordnet und/ oder fällt die
Schwenkachse der Schwenkriegelhalterung mit der Drehachse des Antriebselements zusammenfallen.
Insbesondere ist unter "über" zu verstehen, dass die Schwenkriegelhalterung an der
der Drehhandhabe zugewandten Seite des Antriebselements angeordnet ist.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass das Koppelelement wenigstens eine Drehmitnahmeausnehmung
und die Schwenkriegelhalterung wenigstens einen Drehmitnehmer aufweist, wobei in allen
Drehstellungen der Drehhandhabe das Koppelelement und die Schwenkriegelhalterung in
Drehmitnahmeeingriff stehen. Insbesondere kann das Koppelelement zumindest zwei, insbesondere
genau zwei, Drehmitnahmeausnehmungen und die Schwenkriegelhalterung zumindest zwei,
insbesondere genau vier, Drehmitnehmer aufweisen, wobei ein erster der Drehmitnehmer
in der ersten Stellung der Drehhandhabe in eine erste der Drehmitnahmeausnehmungen
und ein zweiter der Drehmitnehmer in der zweiten und der dritten Stellung der Drehhandhabe
in eine zweite der Drehmitnahmeausnehmungen eingreift.
[0028] Nach einer Ausführungsform kann die Schwenkriegelhalterung in mehreren, beispielsweise
vier, verschiedenen diskreten Drehpositionen bezüglich ihrer Schwenkachse in das Schlossgehäuse
einsetzbar sein, derart, dass die Position der Schwenkachse der Schwenkriegelhalterung
relativ zu dem Schwenkriegel und damit der Überstand des Schwenkriegels aus dem Schlossgehäuse
in der ersten Stellung der Drehhandhabe einstellbar ist. Hierdurch wird eine werkzeuglose
Einstellung des Dornmaßes des Schwenkriegels ermöglicht. Insbesondere kann die Anzahl
der vorgenannten Drehmitnehmer der Anzahl der verschiedenen diskreten Drehpositionen
entsprechen, wobei für jede der verschiedenen diskreten Drehpositionen in der ersten
Stellung der Drehhandhabe ein anderer der Drehmitnehmer in die vorgenannte erste der
Drehmitnahmeausnehmungen eingreift.
[0029] Dabei kann die Schwenkriegelhalterung einen Dornansatz aufweisen, der eine der Anzahl
der Drehpositionen entsprechende Anzahl an Seiten aufweist, die unterschiedlich voneinander
ausgebildet sind, und der in den mehreren verschiedenen diskreten Drehpositionen jeweils
formschlüssig in eine entsprechend angepasste Ausnehmung des Schwenkriegels einsetzbar
ist. Insbesondere können die Seiten jeweils wenigstens eine Kante aufweisen, die unterschiedlich
weit von der Schwenkachse der Schwenkriegelhalterung entfernt angeordnet sind.
[0030] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der
Figurenbeschreibung und der Zeichnung beschrieben.
[0031] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Stangenschloss für einen Fensterflügel in einer Geschlossenstellung eines Fenstergriffs
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- das Stangenschloss gemäß Fig. 1, wobei zwei jeweils eine Riegelstange abdeckende Abdeckleisten
weggelassen sind,
- Fig. 3
- ein Getriebe des Stangenschlosses gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- das Getriebe aus Fig. 3 in einer Rückansicht,
- Fig. 5
- das Getriebe gemäß Fig. 3, wobei ein Koppelelement, eine Schwenkriegelhalterung und
ein Schwenkriegel weggelassen sind,
- Fig. 6a
- das Getriebe aus Fig. 5 ohne Verbinderelemente in einer Draufsicht,
- Fig. 6b
- das Getriebe gemäß Fig. 6a in einer Offenstellung des Fenstergriffs,
- Fig. 6c
- das Getriebe gemäß Fig. 6a in einer Kippstellung des Fenstergriffs,
- Fig. 7
- das Koppelelement aus Fig. 3, und
- Fig. 8
- die Schwenkriegelhalterung und den Schwenkriegel aus Fig. 3 in einer rückwärtigen
Explosionsansicht.
[0032] In Fig. 1 ist ein rechts anschlagend (DIN rechts) montiertes Stangenschloss 11 gezeigt,
bei welchem es sich um ein Zusatzschloss für ein Fenster mit Drehkippbeschlag handelt
und welches mittels eines abschließbaren Fenstergriffs 13 betätigt werden kann. Das
Stangenschloss 11 umfasst ein an einem nicht dargestellten Fensterflügel angebrachtes
Schlossgehäuse 15 sowie eine obere Riegelstange 17 und eine untere Riegelstange 19
(Fig. 2), die sich ausgehend von dem Schlossgehäuse 15 in vertikaler Richtung nach
oben bzw. unten erstrecken und von einer oberen Abdeckleiste 21 bzw. einer unteren
Abdeckleiste 23, die in Fig. 2 weglassen sind, um den Blick auf die Riegelstangen
17, 19 freizugeben, abgedeckt sind.
[0033] Oberhalb und unterhalb des Fensterflügels ist jeweils ein nicht dargestellter Schließkasten
an einem nicht dargestellten Fensterrahmen angebracht, in welchem jeweils ein Endabschnitt
der jeweiligen Riegelstange 17, 19 aufnehmbar ist. Durch Betätigung des Fenstergriffs
13 in die in Fig. 1 gezeigte Geschlossenstellung können die Riegelstangen 17, 19 in
gegenläufiger Weise aus dem Schlossgehäuse 15 ausgefahren werden, so dass sie mit
den Schließkästen in formschlüssigen Eingriff geraten und dadurch den Flügel am Rahmen
festlegen. Aus der in Fig. 1 gezeigten Geschlossenstellung kann der Griff 13 durch
Drehung um 90° gegen den Uhrzeigersinn in eine Offenstellung, in welcher die beiden
Riegelstangen 17, 19 eine eingefahrene Position einnehmen, und durch weitere Drehung
um 90° gegen den Uhrzeigersinn in eine Kippstellung verstellt werden. Die Geschlossenstellung,
die Offenstellung und die Kippstellung des Fenstergriffs 13 sind durch entsprechende
Stellungen des Drehkippbeschlags des Fensters definiert.
[0034] Neben den beiden Riegelstangen 17, 19 weist das Stangenschloss 11 für eine zusätzliche
Verriegelung des Fensters einen Schwenkriegel 25 auf, der in der Geschlossenstellung
gemäß Fig. 1 nach links aus dem Schlossgehäuse 15 hervorsteht, um in ein in diesem
Bereich in dem Fensterrahmen ausgebildetes, nicht dargestelltes Schließblech einzugreifen.
In der Offenstellung und in der Kippstellung des Fenstergriffs 13 nimmt der Schwenkriegel
25 dieselbe Schwenkstellung ein, nämlich eine um 90° gegen den Uhrzeigersinn verschwenkte
Schwenkstellung, in der der Schwenkriegel 25 innerhalb des Schlossgehäuses 15 verdeckt
angeordnet ist, wie nachstehend anhand der Fig. 3 bis 8 näher erläutert ist.
[0035] Zum Verschieben der beiden Riegelstangen 17, 19 umfasst das Stangenschloss 11 ein
Rotations-Linear-Umsetzgetriebe 27 (Fig. 5), welches ein um eine Drehachse D (Fig.
4) drehbares Antriebselement 29 und zwei jeweils langgestreckte Anschlussschieber
31, 33 für die Riegelstangen 17, 19 aufweist, wobei die beiden Anschlussschieber 31,
33 an einander gegenüberliegenden Seiten des Antriebselements 29 angeordnet sind.
Das Antriebselement 29 ist drehbar in dem Schossgehäuse 15 gelagert und über einen
Mitnehmereingriff 35 drehfest mit einem nicht dargestellten Dorn des Fenstergriffs
13 verbunden, so dass eine Drehbetätigung des Fenstergriffs 13 eine entsprechende
Drehbewegung des Antriebselements 29 zur Folge hat. Darüber hinaus ist eine Basisplatte
37 vorgesehen, die an ihrer Rückseite zwei Längsnuten 39, 41 aufweist (Fig. 4), in
denen die beiden Anschlussschieber 31, 33 in Längsrichtung der beiden Riegelstangen
17, 19 verschiebbar geführt sind. Zudem stehen von der Basisplatte 37 an ihrer Rückseite
vier ovale Zylinderabschnitte 143 ab, die in jeweils vorgesehene Langlöcher 145 der
Anschlussschieber 31, 33 eingreifen und einen Anschlag für deren maximale Verschiebbarkeit
in jeder der beiden Verschieberichtungen bilden.
[0036] Das Antriebselement 29 weist einen Nockenscheibenabschnitt 43 auf, der an zwei einander
gegenüberliegenden Seiten mit jeweils einem Nocken 45, 47 versehen ist (Fig. 6a).
An den beiden dazwischenliegenden nockenfreien Abschnitten des Nockenscheibenabschnitts
43 bzw. den beiden anderen einander gegenüberliegenden Seiten ist an dem Nockenscheibenabschnitt
43 jeweils genau ein Drehmitnehmer 49, 51 ausgebildet.
[0037] Die Anschlussschieber 31, 33 weisen bezüglich ihrer Längsrichtungen, die den Längsrichtungen
der Riegelstangen 17, 19 entsprechen, jeweils drei hintereinander angeordnete Ausnehmungen
auf, nämlich eine mittlere Drehmitnahmeausnehmung 53, 55 und zwei äußere Ausnehmungen
57, 59 bzw. 61, 63. Darüber hinaus weisen die Anschlussschieber 31, 33 zwischen der
mittleren Ausnehmung 53, 55 und ihren äußeren Ausnehmungen 57, 59 bzw. 61, 63 jeweils
einen Stegabschnitt 65, 67 bzw. 69, 71 auf. Dabei weist jeder der Stegabschnitte 65,
67, 69, 71 an seinem dem Antriebselement 29 zugewandten Ende eine nach innen gewölbte
Außenkontur auf.
[0038] Bei der in Fig. 1 gezeigten Geschlossenstellung des Fenstergriffs 13 greifen die
beiden Drehmitnehmer 49, 51 des Antriebselements 29 in die jeweilige Drehmitnahmeausnehmung
53, 55 des jeweiligen Anschlussschiebers 31, 33 ein (Fig. 5, 6a), d.h. das Antriebselement
29 und die beiden Anschlussschieber 31, 33 stehen in einer wirksamen Antriebsverbindung.
Das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe 27 ist eingekoppelt. Dies gilt auch für die Offenstellung
des Fenstergriffs 13 gemäß Fig. 6b sowie bei Drehung des Fenstergriffs 13 aus der
Geschlossenstellung gemäß Fig. 6a in die Offenstellung gemäß Fig. 6b und umgekehrt.
Bei Drehung des Fenstergriffs 13 aus der Geschlossenstellung gemäß Fig. 6a in die
Offenstellung gemäß Fig. 6b werden die beiden Anschlussschieber 31, 33 und damit die
daran befestigten Riegelstangen 17, 19 entlang einer Verschieberichtung V jeweils
eingefahren, bei einer Drehung des Fenstergriffs 13 aus der Offenstellung gemäß Fig.
6b in die Geschlossenstellung gemäß Fig. 6a werden die beiden Anschlussschieber 31,
33 und damit die daran befestigten Riegelstangen 17, 19 jeweils ausgefahren.
[0039] Bei Drehung des Fenstergriffs 13 aus der Offenstellung gemäß Fig. 6b in die Kippstellung
gemäß Fig. 6c treten die beiden Drehmitnehmer 49, 51 jedoch jeweils aus der zugeordneten
Drehmitnahmeausnehmung 53, 55 aus, d.h. das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe 27 wird
ausgekoppelt. Es findet daher hierbei kein Verschieben der Anschlussschieber 31, 33
statt. Entsprechendes gilt bei Drehung des Fenstergriffs 13 aus der Kippstellung gemäß
Fig. 6c in die Offenstellung gemäß Fig. 6b. Die Position der beiden Anschlussschieber
31, 33 in der Offenstellung gemäß Fig. 6b und in der Kippstellung gemäß Fig. 6c ist
daher zumindest im Wesentlichen gleich.
[0040] Da der Schwenkriegel 25 über ein Linear-Rotations-Umsetzgetriebe mit dem Anschlussschieber
33 gekoppelt ist, wie es nachstehend näher erläutert ist, wird bei Drehung des Fenstergriffs
13 aus der Offenstellung in die Kippstellung der Schwenkriegel 25 dann ebenfalls von
dem Antriebselement 29 und damit von dem Fenstergriff 13 entkoppelt. Der Schwenkriegel
25 nimmt dann in der Offenstellung und in der Kippstellung des Fenstergriffs 13 dieselbe
Schwenkstellung ein, nämlich die Schwenkstellung, die der Schwenkriegel 25 bei einem
Schwenken aus der in Fig. 1 gezeigten Schwenkstellung um 90° gegen den Uhrzeigersinn
einnimmt und in der der Schwenkriegel 25 innerhalb des Schlossgehäuses 15 verdeckt
angeordnet ist.
[0041] In der Kippstellung gemäß Fig. 6c ragt der beim Drehen in die Kippstellung zuvor
aus der Drehmitnahmeausnehmung 53, 55 seines zugeordneten Anschlussschiebers 31, 33
ausgetretene jeweilige Drehmitnehmer 49, 51 nicht antreibend in die weitere Ausnehmung
63, 57 des jeweils anderen Anschlussschiebers 33, 31 hinein, um ein Drehen des Antriebselements
29 in die Kippstellung bzw. um volle 180° zu ermöglichen. Die beiden anderen weiteren
Ausnehmungen 59, 61 erfüllen denselben Zweck, wenn das Stangenschloss 11 links anschlagend
(DIN links) montiert wird.
[0042] Darüber hinaus ist aus den Fig. 6a bis 6c zu entnehmen, dass die Nocken 45, 47 des
Nockenscheibenabschnitts 43 des Antriebselements 29 als ein Blockiermittel für die
Anschlussschieber 31, 33 wirken, da sie bei Drehung des Fenstergriffs 13 aus der Offenstellung
gemäß Fig. 6b in die Kippstellung gemäß Fig. 6c formschlüssig in die nach innen gewölbten
Außenkonturen der Stegabschnitte 65, 71 der beiden Anschlussschieber 31, 33 eingreifen,
um ein Verschieben der Anschlussschieber 31, 33 durch Betätigung der Riegelstangen
17, 19 zu verhindern, wenn das Antriebselement 29 beispielsweise eine Drehstellung
einnimmt, die zwischen den in den Fig. 6b und 6c gezeigten Drehstellungen liegt, in
der die beiden Drehmitnehmer 49, 51 in keine der Ausnehmungen 53, 55, 57, 59, 61,
63 der beiden Anschlussschieber 31, 33 eingreifen.
[0043] Der jeweilige Anschlussschieber 31, 33 weist in Verschieberichtung V gesehen an beiden
Enden eine Montagestelle 73, 75 bzw. 77, 79 jeweils zur Befestigung eines Verbinderelements
81, 83 auf, über die die Riegelstangen 17, 19 an den Anschlussschiebern 31, 33 befestigt
werden. In den Fig. 3 bis 5 ist an der Montagestelle 73 des Anschlussschiebers 31
das Verbinderelement 81 vorgesehen, und an der Montagestelle 79 des Anschlussschiebers
33 das Verbinderelement 83. Dabei ist es möglich, über die freien Montagestellen 75,
77 andere Schlösser, Verriegelungspunkte und/oder Riegel an das Stangenschloss 11
bzw. das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe 27 anzuschließen. Soll das Stangenschloss
11 links anschlagend (DIN links) montiert werden, müssen die beiden Verbinderelemente
81, 83 nicht mit den Montagestellen 73 und 79 verbunden werden, sondern vielmehr mit
den Montagestellen 75, 77. Ein weitergehender Umbau des Rotations-Linear-Umsetzgetriebes
27 ist hierfür nicht erforderlich.
[0044] Die Verbinderelemente 81, 83 weisen jeweils zwei in Verschieberichtung V gesehen
nebeneinander angeordnete Montageabschnitte 85, 87 bzw. 89, 91 auf, wobei das jeweilige
Verbinderelement 81, 83 wahlweise mit dem einen oder dem anderen Montageabschnitt
85, 87 bzw. 89, 91 an eine der Montagestellen 73, 75, 77, 79 der Anschlussschieber
31, 33 montiert werden kann. In den Fig. 3 bis 5 ist das Verbinderelement 81 über
den Montageabschnitt 85 mit dem Anschlussschieber 31 verbunden, das Verbinderelement
83 über den Montageabschnitt 91 mit dem Anschlussschieber 33. Darüber hinaus weisen
die Verbinderelemente 81, 83 jeweils zwei in Verschieberichtung V gesehen nebeneinander
angeordnete Befestigungsstellen 93, 95 bzw. 97, 99 zur Befestigung der Riegelstangen
17, 19 auf.
[0045] Das jeweilige Verbinderelement 81, 83 kann wahlweise mit der einen oder der anderen
Befestigungsstelle 93, 95 bzw. 97, 99 mit der jeweils zugeordneten Riegelstange 17,
19 verbunden werden. Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, sind die Riegelstangen 17 und 19
an die Befestigungsstellen 95 und 97 angekoppelt. Durch die mehreren Montageabschnitte
85, 87, 89, 91 und/oder die mehreren Befestigungsstellen 93, 95, 97, 99 kann letztlich
gewählt werden, ob und wie weit die Riegelstangen 17, 19 von dem Schlossgehäuse 15
bezüglich Ihrer Längserstreckung nach links oder rechts versetzt verlaufen.
[0046] Zum Verschwenken des Schwenkriegels 25 umfasst das Stangenschloss 11 ein Linear-Rotations-Umsetzgetriebe
101 (Fig. 3), welches ein Koppelelement 103 und eine Schwenkriegelhalterung 105 für
den Schwenkriegel 25 aufweist. Das Koppelelement 103 ist als L-förmiges Blechstanzteil
ausgebildet (Fig. 7) und mit dem Anschlussschieber 33 in Verschieberichtung V formschlüssig
gekoppelt, so dass eine lineare Bewegung des Anschlussschiebers 33 eine entsprechende
lineare Bewegung des Koppelelements 103 bewirkt. Das Koppelelement 103 nimmt somit
an einer Verschiebebewegung des Anschlussschiebers 33 teil. Hierzu sind an dem Koppelelement
103 zwei Vorsprünge 107, 109 ausgebildet, die in entsprechende, an einer Außenseite
des Anschlussschiebers 33 ausgebildete Ausnehmungen 111, 113 (Fig. 5) formschlüssig
eingreifen (Fig. 4). Darüber hinaus weist das Koppelelement 103 zwei in Verschieberichtung
V hintereinander liegende Drehmitnahmeausnehmungen 115, 117 auf (Fig. 3 und 7).
[0047] Die Schwenkriegelhalterung 105 ist in dem Schlossgehäuse 15 drehbar gelagert und
weist an ihrer Oberseite vier Drehmitnehmer 119, 121, 123, 125 auf, wobei in der in
Fig. 3 gezeigten Offenstellung des Fenstergriffs 13 der Drehmitnehmer 119 in die Drehmitnahmeausnehmung
115 des Koppelelements 103 eingreift. In der nicht gezeigten Offenstellung oder der
nicht gezeigten Kippstellung des Fenstergriffs 13 greift der Drehmitnehmer 121 in
die Drehmitnahmeausnehmung 117 ein. Die Schwenkriegelhalterung 105 ist über dem Antriebselement
29 angeordnet und die Drehachse D des Antriebselements 29 fällt mit der Schwenkachse
der Schwenkriegelhalterung 105 zusammen.
[0048] Um vier verschiedene Dornmaße zu ermöglichen, ist die Schwenkriegelhalterung 105
ist in vier verschiedenen diskreten Drehpositionen in das Schlossgehäuse 15 einsetzbar,
und weist an ihrer Rückseite einen Dornansatz 127 auf (Fig. 8), der vier voneinander
verschiedene Seiten aufweist. Die vier Seiten weisen jeweils wenigstens eine Kante
131, 133, 135, 137 auf, die für einen formschlüssigen Eingriff in eine entsprechend
angepasste Ausnehmung 129 des Schwenkriegels 25 vorgesehen und verschieden weit von
der Schwenkachse der Schwenkriegelhalterung 105 entfernt angeordnet sind. Dabei liegen
wahlweise die Kanten 131, 137 in einer ersten Drehposition oder in einer um 180° gedrehten
vierten Drehposition, oder die Kanten 133, 135 in einer zweiten Drehposition oder
in einer um 180° gedrehten dritten Drehposition, an gegenüberliegenden Anschlägen
139, 141 der Ausnehmung 129 an. Hierdurch ist die Position der Schwenkachse der Schwenkriegelhalterung
105 relativ zu dem Schwenkriegel 25 und damit der Überstand des Schwenkriegels 25
aus dem Schlossgehäuse 15 in der Geschlossenstellung des Fenstergriffs 13 einstellbar.
Besonders vorteilhaft erweist sich hierbei, dass die verschiedenen Dornmaße werkzeuglos
eingestellt werden können.
[0049] Grundsätzlich kann bei dem vorliegenden Stangenschloss 11 der Schwenkriegel 25 auch
weggelassen werden. Darüber hinaus wurde das Stangenschloss 11 im Zusammenhang mit
einem Fenster beschrieben. Ebenso kann das Stangenschloss 11 aber bei einer Tür, insbesondere
einer Fenstertür, eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 11
- Stangenschloss
- 13
- Fenstergriff
- 15
- Schlossgehäuse
- 17
- Riegelstange
- 19
- Riegelstange
- 21
- Abdeckleiste
- 23
- Abdeckleiste
- 25
- Schwenkriegel
- 27
- Rotations-Linear-Umsetzgetriebe
- 29
- Antriebselement
- 31
- Anschlussschieber
- 33
- Anschlussschieber
- 35
- Mitnehmereingriff
- 37
- Basisplatte
- 39
- Längsnut
- 41
- Längsnut
- 43
- Nockenscheibenabschnitt
- 45
- Nocken
- 47
- Nocken
- 49
- Drehmitnehmer
- 51
- Drehmitnehmer
- 53
- Drehmitnahmeausnehmung
- 55
- Drehmitnahmeausnehmung
- 57
- Ausnehmung
- 59
- Ausnehmung
- 61
- Ausnehmung
- 63
- Ausnehmung
- 65
- Stegabschnitt
- 67
- Stegabschnitt
- 69
- Stegabschnitt
- 71
- Stegabschnitt
- 73
- Montagestelle
- 75
- Montagestelle
- 77
- Montagestelle
- 79
- Montagestelle
- 81
- Verbinderelement
- 83
- Verbinderelement
- 85
- Montageabschnitt
- 87
- Montageabschnitt
- 89
- Montageabschnitt
- 91
- Montageabschnitt
- 93
- Befestigungsstelle
- 95
- Befestigungsstelle
- 97
- Befestigungsstelle
- 99
- Befestigungsstelle
- 101
- Linear-Rotations-Umsetzgetriebe
- 103
- Koppelelement
- 105
- Schwenkriegelhalterung
- 107
- Vorsprung
- 109
- Vorsprung
- 111
- Ausnehmung
- 113
- Ausnehmung
- 115
- Drehmitnahmeausnehmung
- 117
- Drehmitnahmeausnehmung
- 119
- Drehmitnehmer
- 121
- Drehmitnehmer
- 123
- Drehmitnehmer
- 125
- Drehmitnehmer
- 127
- Dornansatz
- 129
- Ausnehmung
- 131
- Kante
- 133
- Kante
- 135
- Kante
- 137
- Kante
- 139
- Anschlag
- 141
- Anschlag
- 143
- Anschlagelement
- 145
- Langloch
- D
- Drehachse
- V
- Verschieberichtung
1. Stangenschloss für einen Flügel eines Fensters oder einer Tür, mit
einer Drehhandhabe (13), insbesondere einem Drehgriff, welche zwischen einer ersten
Stellung, insbesondere einer Geschlossenstellung, einer zweiten Stellung, insbesondere
einer Offenstellung, und einer dritten Stellung, insbesondere einer Kippstellung,
drehbar ist,
einem Schlossgehäuse (15), in dem ein Rotations-Linear-Umsetzgetriebe (27) angeordnet
ist, das ein mit der Drehhandhabe (13) drehfest verbundenes, drehbar gelagertes Antriebselement
(29) und zwei jeweils längsverschiebbar geführte, gegenläufig zueinander verschiebbare
Anschlussschieber (31, 33) jeweils für eine Riegelstange (17, 19) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe (27) bei Drehung der Drehhandhabe (13) aus der
ersten in die zweite Stellung eingekoppelt ist, um die Anschlussschieber (31, 33)
gegenläufig zueinander zu verschieben, und bei Drehung der Drehhandhabe (13) aus der
zweiten in die dritte Stellung ausgekoppelt ist, so dass ein weiteres Verschieben
der Anschlussschieber (31, 33) unterbleibt.
2. Stangenschloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einkoppeln und das Auskoppeln des Rotations-Linear-Umsetzgetriebes (27) derart
ausgebildet ist, dass das Antriebselement (29) zwischen den beiden Anschlussschiebern
(31, 33) angeordnet ist und an einander gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einem
Drehmitnehmer (49, 51) versehen ist, der bei Drehung der Drehhandhabe (13) aus der
ersten in die zweite Stellung in eine jeweilige Drehmitnahmeausnehmung (53, 55) des
jeweiligen Anschlussschiebers (31, 33) eingreift, und der bei Drehung der Drehhandhabe
(13) aus der zweiten in die dritte Stellung aus der jeweiligen Drehmitnahmeausnehmung
(53, 55) austritt.
3. Stangenschloss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der jeweilige Anschlussschieber (31, 33) wenigstens eine weitere Ausnehmung (57, 63)
aufweist, die bei Drehung der Drehhandhabe (13) in Richtung der dritten Stellung in
Verschieberichtung (V) hinter der Drehmitnahmeausnehmung (53, 55) angeordnet ist und
in die in der dritten Stellung der Drehmitnehmer (49, 51) hineinragt, der in der ersten
und zweiten Stellung in die Drehmitnahmeausnehmung (53, 55) des anderen Anschlussschiebers
(31, 33) eingreift.
4. Stangenschloss nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der jeweilige Anschlussschieber (31, 33) drei bezüglich der Verschieberichtung hintereinander
angeordnete Ausnehmungen (53, 55, 57, 59, 61, 63) aufweist, wobei die Drehmitnahmeausnehmung
(53, 55) die mittlere der drei Ausnehmungen (53, 55, 57, 59, 61, 63) bildet.
5. Stangenschloss nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Antriebselement (29) einen mit zwei einander gegenüberliegenden Nocken (45, 47)
versehenen Nockenscheibenabschnitt (43) aufweist, wobei die beiden Drehmitnehmer (49,
51) an den beiden dazwischenliegenden nockenfreien Umfangsabschnitten vorgesehen sind,
und/oder der jeweilige Anschlussschieber (31, 33) zwischen den beiden jeweils benachbarten
Ausnehmungen (53, 55, 57, 59, 61, 63) jeweils einen Stegabschnitt (65, 67, 69, 71)
aufweist, der an seinem dem Antriebselement (29) zugewandten Ende eine nach innen
gewölbte Außenkontur aufweist,
wobei insbesondere zumindest bei Drehung der Drehhandhabe (13) aus der zweiten in
die dritte Stellung die Nocken (45, 47) formschlüssig in die Außenkontur eines des
wenigstens einen Stegabschnitts (65, 67, 69, 71) des jeweiligen Anschlussschiebers
(31, 33) eingreifen.
6. Stangenschloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Antriebselement (29) ein Blockiermittel (45, 47) aufweist, das mit den Anschlussschiebern
(31, 33) derart zusammenwirkt, dass, wenn das Rotations-Linear-Umsetzgetriebe (27)
ausgekoppelt ist, ein Verschieben der Anschlussschieber (31, 33) durch Betätigung
der Riegelstangen (17, 19) unterbunden wird.
7. Stangenschloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Stellung und die zweite Stellung und/oder die zweite Stellung und die dritte
Stellung um einen Winkel von 90° zueinander versetzt sind.
8. Stangenschloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der jeweilige Anschlussschieber (31, 33) bezüglich der Verschieberichtung (V) an wenigstens
einem Ende eine Montagestelle (73, 75, 77, 79), insbesondere an beiden Enden jeweils
eine Montagestelle (73, 75, 77, 79) zum Anschluss einer jeweiligen Riegelstange (17,
19) aufweist,
wobei insbesondere die beiden Riegelstangen (17, 19) jeweils mit einem Verbinderelement
(81, 83) versehen sind, über das die jeweilige Riegelstange (17, 19) an die jeweilige
Montagestelle (73, 75, 77, 79) des jeweiligen Anschlussschiebers (31, 33) anschließbar
ist.
9. Stangenschloss nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das jeweilige Verbinderelement (81, 83) wenigstens zwei Montageabschnitte (85, 87,
89, 91) aufweist, wobei das Verbinderelement (81, 83) wahlweise mit dem einem oder
dem anderen Montageabschnitt (85, 87, 89, 91) mit der jeweiligen Montagestelle (73,
75, 77, 79) verbindbar ist, und/oder wenigstens zwei Befestigungsstellen (93, 95,
97, 99) aufweist, wobei das Verbinderelement (81, 83) wahlweise mit der einen oder
der anderen Befestigungsstelle (93, 95, 97, 99) mit der jeweiligen Riegelstange (17,
19) verbindbar ist.
10. Stangenschloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Basisplatte (37) vorgesehen ist, die an ihrer Rückseite zwei in Verschieberichtung
(V) verlaufende Längsnuten (39, 41) aufweist, in denen die beiden Anschlussschieber
(31, 33) gegenläufig zueinander längsverschiebbar geführt sind, und/oder die für jeden
Anschlussschieber (31, 33) wenigstens ein von ihrer Rückseite abstehendes Anschlagelement
(143) aufweist, das in ein jeweiliges in dem jeweiligen Anschlussschieber (31, 33)
ausgebildetes Langloch (145) eingreift, um das Verschieben der Anschlussschieber (31,
33) in jede der beiden möglichen Verschieberichtungen (V) zu begrenzen.
11. Stangenschloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Schlossgehäuse (15) ein Linear-Rotations-Umsetzgetriebe (101) angeordnet ist,
das ein mit einem der beiden Anschlussschieber (31, 33) gekoppeltes Koppelelement
(103) und eine drehbar gelagerte Schwenkriegelhalterung (105) für einen optional vorsehbaren,
in der ersten Stellung der Drehhandhabe (13) aus dem Schlossgehäuse (15) herausstehenden
Schwenkriegel (25) umfasst.
12. Stangenschloss nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkriegelhalterung (105) über dem Antriebselement (29) angeordnet ist und/oder
die Schwenkachse der Schwenkriegelhalterung (105) mit der Drehachse (D) des Antriebselements
(29) zusammenfällt, und/oder das Koppelelement (103) wenigstens eine Drehmitnahmeausnehmung
(115, 117) und die Schwenkriegelhalterung (105) wenigstens einen Drehmitnehmer (119,
121, 123, 125) aufweist, wobei in allen Drehstellungen der Drehhandhabe (13) das Koppelelement
(103) und die Schwenkriegelhalterung (105) in Drehmitnahmeeingriff stehen..
13. Stangenschloss nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkriegelhalterung (105) in mehreren verschiedenen diskreten Drehpositionen
bezüglich ihrer Schwenkachse in das Schlossgehäuse (15) einsetzbar ist, derart, dass
die Position der Schwenkachse der Schwenkriegelhalterung (105) relativ zu dem Schwenkriegel
(25) und damit der Überstand des Schwenkriegels (25) aus dem Schlossgehäuse (15) in
der ersten Stellung der Drehhandhabe (13) einstellbar ist,
wobei insbesondere die Schwenkriegelhalterung (105) einen Dornansatz (127) aufweist,
der eine der Anzahl der Drehpositionen entsprechende Anzahl an Seiten aufweist, die
unterschiedlich voneinander ausgebildet sind, und der in den mehreren verschiedenen
diskreten Drehpositionen jeweils formschlüssig in eine entsprechend angepasste Ausnehmung
(129) des Schwenkriegels (25) einsetzbar ist.
14. Stangenschloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stangenschloss (11) ohne Umbau des Rotations-Linear-Umsetzgetriebes (27) wahlweise
links anschlagend oder rechts anschlagend montierbar ist.
15. Stangenschloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich ein, insbesondere in der ersten Stellung der Drehhandhabe (13) aus dem
Schlossgehäuse (15) herausstehender, Schwenkriegel (25) vorgesehen ist,
wobei insbesondere der Schwenkriegel (25) bei Drehung der Drehhandhabe (13) aus der
ersten in die zweite Stellung antriebswirksam mit der Drehhandhabe (13) gekoppelt
ist und bei Drehung der Drehhandhabe (13) aus der zweiten Stellung in die dritte Stellung
von der Drehung der Drehhandhabe (13) entkoppelt ist.
16. Stangenschloss nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schwenkriegel (25) als ein Stanzteil ausgebildet ist, und/oder
der Überstand des Schwenkriegels (25) aus dem Schlossgehäuse (15) in der ersten Stellung
der Drehhandhabe (13) werkzeuglos einstellbar ist.