[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Pumpstation in einem hydraulischen
Netzwerk, die ein zumindest einem Verbraucher zu förderndes Medium unter Druck setzt,
wobei der Druck in Abhängigkeit des Volumenstroms durch die Pumpstation gemäß einer
Regelkurve eingestellt wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Wird ein Medium von einer Pumpstation zu einem Verbraucher gepumpt, liegen entlang
der Förderstrecke Druckverluste vor, die zum einen durch die Rohrreibung zum anderen
durch Stellglieder innerhalb der Leitung bedingt sind. Je länger dabei die Leitungswege
sind, umso höher sind die Verluste. Dies ist bei geschlossenen Systemen wie Heizungs-
oder Kühlanlagen ebenso wie bei offenen Systeme, beispielsweise im Falle einer Druckerhöhungsanlage
der Trinkwasserversorgung. Regelmäßig ist es der Wunsch, dass am Verbraucher, beispielsweise
eine Entnahmestelle für das geförderte Trinkwasser, ein Heizkörper oder ein Kühlkreis,
ein genügend Druck vorliegt, um den Verbraucher ausreichend zu versorgen. So soll
beispielsweise bei der Dusche ein ausreichend hoher Druck vorhanden sein, um das Duschvergnügen
nicht zu beeinträchtigen.
[0003] Der tatsächliche Druck am Verbraucher ist aber in der Regel nicht bekannt, so dass
die Pumpstation stets so überdimensioniert gewählt und übertrieben hoch eingestellt
wird, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch bei ungünstigen Systemzuständen
der am schlechtesten versorgte Verbraucher stets ausreichend versorgt wird.
[0004] Bei Druckerhöhungsanlagen in der Trinkwasserversorgung ist es bekannt, auf einen
konstanten, vorgegebenen Ausgangsdruck zu regeln. Der Ausgangsdruck dieser Pumpstationen
wird somit gemäß einer Konstantdruck-Regelkurve eingestellt, d.h. unabhängig vom Volumenstrom
durch die Pumpstation konstant gehalten. Variiert der vom Versorger zur Verfügung
gestellte Versorgungsdruck, so gleicht die Druckerhöhungsanlage derartige Druckschwankungen
aus. Eine Konstantdruck-Regelung führt jedoch zu einem energetisch nicht optimalen
Betrieb. Die Druckverluste steigen mit dem Volumenstrom an, so dass eine Proportionaldruckkurve,
entlang welcher die Pumpstation geregelt wird, energetisch günstiger wäre. Die tatsächlichen
Druckverluste entlang der zu befördernden Strecke sind jedoch in der Regel nicht bekannt
und eine optimale Einstellung der Pumpstation ist deshalb schwierig. Hinzu kommt,
dass gerade bei Druckerhöhungsanlagen die Entnahme an mehreren Zapfstellen gleichzeitig
zu enormen Druckschwankungen im System führt, die keine für die Praxis sinnvolle Einstellung
des Drucks ermöglicht.
[0005] Aufgabe der zugrunde liegenden Erfindung ist es ein Verfahren und ein System zur
Regelung einer Pumpstation in einem hydraulischen Netzwerk zur Verfügung zu stellen,
das den Druck der Pumpstation in Abhängigkeit des Volumenstroms ohne Komforteinbruch
bedarfsgerecht und energieeffizient regelt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Zudem wird die Aufgabe durch ein System mit den technischen Merkmalen des Anspruchs
18 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0007] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, den Druck der Pumpstation in Abhängigkeit des
Volumenstroms durch die Pumpstation gemäß einer Regelkurve einzustellen, wobei die
Regelkurve aus einer Mehrzahl partieller Druckkurven gebildet wird, die jeweils für
ein Volumenstromintervall einer der Mehrzahl entsprechenden Anzahl lückenlos aneinander
angrenzender Volumenstromintervalle auf der Grundlage ermittelter und intervallbezogen
auszuwertender Druck- und Volumenstromwerte des Netzwerks definiert werden. Die Regelkurve
wird somit lückenlos abschnittsweise definiert, d.h. einerseits für alle möglichen
Lastfälle, andererseits unter Berücksichtigung der tatsächlich im System auftretenden
Druckverluste. Dabei ist die konkrete Kenntnis der hydraulischen Widerstände im Netzwerk
nicht erforderlich.
[0008] Erfindungsgemäß wird ferner ein System zur Regelung einer Pumpstation in einem hydraulischen
Netzwerk vorgeschlagen, mit der ein zu mindestens einem Verbraucher zu förderndes
Medium unter Druck setzbar ist, wobei der Druck in Abhängigkeit des Volumenstroms
durch die Pumpstation gemäß einer Regelkurve einstellbar ist, wobei das System dazu
eingerichtet ist, die Regelkurve aus einer Mehrzahl partieller Druckkurven zu bilden,
und diese partieller Druckkurven jeweils für ein Volumenstromintervall einer der Mehrzahl
entsprechenden Anzahl lückenlos aneinander angrenzender Volumenstromintervalle auf
der Grundlage ermittelter und intervallbezogen auszuwertender Druck- und Volumenstromwerte
des Netzwerks zu definieren.
[0009] Die Regelkurve setzt sich aus der Mehrzahl von partiellen Druckkurven zusammen, die
jeweils für ein bestimmtes Volumenstromintervall definiert werden. Die Definition
respektive Bestimmung der jeweiligen partiellen Druckkurve eines bestimmten Volumenstromintervalls
erfolgt vorzugsweise dynamisch im Betrieb, wobei hierzu Druck- und Volumenstromwerte
ermittelt werden und diejenigen Werte ausgewertet werden, die dem bestimmten Volumenstromintervall
zugeordnet sind. Auf diese Weise wird eine Regelkurve gebildet, bei deren Verwendung
die Regelung der Pumpstation optimal auf das hydraulische Netzwerk angepasst wird
und die Pumpstation energetisch besonders günstig betrieben wird.
[0010] Weitere Vorteile sowie Merkmale und Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie des erfindungsgemäßen Systems werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
und der beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein System zur Regelung einer Pumpstation in einem hydraulischen Netzwerk unter Verwendung
von Druckwerten von nur einer Systemstelle,
- Figur 2
- ein System zur Regelung einer Pumpstation in einem hydraulischen Netzwerk unter Verwendung
von Druckwerten von zwei Systemstellen,
- Figur 3a, b
- Ablaufdiagramme des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Figur 4
- eine Darstellung erfasster Druck- und Volumenstromwerte als Datentupel in einem p-Q
Diagramms,
- Figur 5
- eine Zuordnung der Datentupel zu Volumenstromdatenintervallen im Δp-Q Diagramms,
- Figur 6
- eine Darstellung gebildeter Repräsentanzwerte zu den Volumenstromdatenintervallen
im Δp-Q Diagramms,
- Figur 7
- eine aus einer Mehrzahl partieller Konstantdruck-Kurven gebildete Regelkurve im p-Q
Diagramm aufgrund der Repräsentanzwerte in Figur 6,
- Figur 8
- eine Darstellung gebildeter Repräsentanzwerte zu den Volumenstromdatenintervallen
im Δp-Q Diagramm mit linearer Verknüpfung,
- Figur 9
- eine aus einer Mehrzahl partieller Proportionaldruck-Kurven gebildete Regelkurve im
p-Q Diagramm aufgrund der Repräsentanzwerte in Figur 8,
- Figur 10
- eine Darstellung gebildeter Repräsentanzwerte zu den Volumenstromdatenintervallen
im Δp-Q Diagramm mit linearer Verknüpfung, wobei die Repräsentanzwerte den Mitten
der Volumenstromdatenintervalle zugeordnet sind.
- Figur 11
- eine aus einer Mehrzahl partieller Proportionaldruck-Kurven gebildete Regelkurve im
p-Q Diagramm aufgrund der Repräsentanzwerte in Figur 10.
[0011] Figur 1 zeigt ein Gebäude 10 mit einer Trinkwasserversorgung, die von einer zentralen
Versorgungsleitung 9 eines kommunalen Versorgers mit druckbehaftetem Trinkwasser gespeist
wird. Das Trinkwassersystem umfasst eine innerhalb des Gebäudes 10 aufgestellte Pumpstation
1 in der Art einer Druckerhöhungsanlage, die eingangsseitig über eine Zuleitung 16
mit der zentralen Versorgungsleitung 9 verbunden ist, und ausgangseitig mit einem
hydraulischen Netzwerk 8, 2 verbunden ist, welches eine Vielzahl an Verbrauchern 3
aufweist, zu denen das Trinkwasser geleitet Wird. Die Verbraucher 3 sind hier durch
Entnahmestellen zur Entnahme des Trinkwassers gebildet. Beispielsweise sind die Verbraucher,
Wasserarmaturen wie Spülbecken, Badewannen oder Duscharmaturen, Toiletten, Waschmaschinen
oder Spülmaschinen etc. gebildet.
[0012] Das Netzwerk 8, 2 umfasst eine mit dem Ausgang der Pumpstation 1 verbundene Druckleitung
8, von der hier zwei lokale Versorgungsleitungen 2 abgehen, entlang welcher die Verbraucher
3 angeordnet sind. Hydraulisch betrachtet, haben die Verbraucher 3 somit alle einen
unterschiedlichen Abstand zur Pumpstation 1, so dass jeder Leitungsweg von der Pumpstation
1 zu einem der Verbraucher 3 einen individuellen Druckverlust verursacht.
[0013] Die Pumpstation 1 umfasst zwei parallel angeordnete Pumpen 17, die alternativ oder
kumulativ betrieben werden können. Eine Steuer- und Regelungseinheit 7 ist zur Steuerung
und/ oder Regelung der Pumpen 17 vorgesehen und stellt diese in ihrer Leistung und/
oder Drehzahl entsprechend ein.
[0014] Es sei darauf hingewiesen, dass die Darstellung in Figur 1 rein beispielhaft zu verstehen
ist und die Erfindung keinesfalls hierauf beschränkt ist. So kann die Pumpstation
beispielsweise auch nur eine Pumpe 17 oder mehr als zwei Pumpen, z.B. drei oder vier
Pumpen 17 aufweisen, die hydraulisch parallel und/ oder in Reihe liegen können. Die
Steuer- und Regelungseinheit 7 kann baulich Teil der Pumpstation 1 sein, sie kann
alternativ aber auch außerhalb der Pumpstation liegen, beispielsweise Teil einer zentralen
Steuer- und/ oder Regelung einer Gebäudetechnik sein. Ferner kann gemäß einer alternativen
Ausführungsvariante das hydraulische Netzwerk auch zwei oder mehr Druckleitungen 8
aufweisen und/oder die Druckleitung 8 drei oder mehr Etagen versorgen. Auch können
in einer Ausführungsvariante drei oder mehr lokale Versorgungsleitungen 2 von der
Druckleitung 8 abgehen. Schließlich ist es ebenfalls möglich, dass sich eine lokale
Versorgungsleitung in zwei oder mehr weitere Leitungen aufteilt. Schließlich müssen
auch nicht, wie in Figur 1 dargestellt, in den lokalen Versorgungsleitungen 2 die
gleiche Anzahl an Verbrauchern 3 vorhanden sein, die lokalen Versorgungsleitungen
2 dieselbe Länge aufweisen, oder der Beabstandung zwischen den Verbrauchern äquidistant
sein. So zeigt Figur 2 ein beispielhaftes Trinkwassersystem, bei dem die sich in der
zweiten Etage erstreckende lokale Versorgungsleitung 2 einerseits kürzer ist, als
die sich in der ersten Etage erstreckende lokale Versorgungsleitung 2, und andererseits
weniger Verbraucher 3 aufweist, als die sich in der ersten Etage erstreckende lokale
Versorgungsleitung 2.
[0015] Die Pumpstation 1 erhöht den Druck der zentralen Zuleitung 9 und fördert das Trinkwasser
über die Druckleitung 8 und den lokalen Versorgungsleitungen 2 zu den Verbrauchern
3, sofern sich zumindest eine der Entnahmestellen 3 öffnet. Dabei wird die Pumpstation
1 so geregelt, dass an ihrem Ausgang ein bestimmter Ausgangsdruck vorliegt, der sicherstellt,
dass auch an der schlechtesten Entnahmestelle 3 ein ausreichender Fließdruck vorliegt.
Hierbei müssen die Druckverluste Berücksichtigung finden, die zwischen der Pumpstation
1 und der jeweiligen Entnahmestelle 3 vorliegen. Die schlechteste Entnahmestelle 3,
auch Schlechtpunkt genannt, ist in der Regel diejenige Entnahmestelle, die geografisch
betrachtet, am höchsten gelegen ist und/ oder am weitesten von der Pumpstation 1 weg
liegt. Hydraulisch betrachtet ist, es diejenige Entnahmestelle 3, zu deren Erreichen
das Wasser den größten hydraulischen Widerstand erfährt.
[0016] Druckschwankungen in der zentralen Versorgungsleitung 9, die beispielsweise einspeisebedingt
oder stellgliedbedingt vom Versorger zu verantworten sind oder aus Entnahmeschwankungen
in der Nachbarschaft resultieren, müssen von der Pumpstation 1 ebenso ausgeglichen
werden, wie Druckänderungen innerhalb des hydraulischen Netzwerks, die aus dem Öffnen
und Schließen von einer oder mehr Entnahmestellen resultieren. Zum Ausgleich dieser
Druckschwankungen wird der Druck der Pumpstation 1 am Ausgang nach dem Stand der Technik
auf einen konstanten Wert eingestellt, d.h. gemäß einer Konstantdruck- Regelkurve
geregelt. Somit ist der Druck p
aus am Ausgang der Pumpstation über dem Volumenstrom Q konstant.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren baut auf dieser Betriebsweise auf und passt die Regelkurve
so an, dass der Ausgangsdruck in Abhängigkeit des Volumenstroms Q durch die Pumpstation
1 gemäß einer neuen Regelkurve eingestellt wird. Diese neue Regelkurve wird aus einer
Mehrzahl partieller Druckkurven p
soll,1(Q), ..., p
soll,n(Q) gebildet, die jeweils für ein Volumenstromintervall ΔQ
1, ...,ΔQ
n einer der Mehrzahl entsprechenden Anzahl n lückenlos aneinander angrenzender Volumenstromintervalle
ΔQ
1, ...,ΔQ
n auf der Grundlage ermittelter und intervallbezogen auszuwertender Druck- und Volumenstromwerte
des Netzwerks definiert werden.
[0018] Zur Bildung der partiellen Druckkurven können die Druck- und Volumenstromwerte mindestens
Systemdruckwerte p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) des an einer Systemstelle 5, 5a, 5b anliegenden Systemdrucks p
sys, p
sys,k sowie Volumenstromwerte Q(t
v) des fließenden bzw. geförderten Volumenstroms Q zu verschiedenen Zeitpunkten t
v umfassen.
[0019] Wie in Figur 1 gezeigt, kann als Systemstelle 5, der Schlechtpunkt, d.h. der Ort
der schlechtesten Entnahmestelle 3 gewählt werden. Dies hat den Vorteil, dass für
die Bildung der Regelkurve die maximal auftretenden Rohrleitungsverluste berücksichtigt
werden und somit gewährleistet ist, dass auch die schlechteste Entnahmestelle 3 mit
ausreichendem Betriebsdruck versorgt wird, wenn die Pumpstation 1 entsprechend der
erfindungsgemäßen partiellen Druckkurven geregelt wird. Es wird also bevorzugt der
Systemdruck p
sys dieser schlechtesten Entnahmestelle 3 ermittelt. In der Regel ist diese eine Entnahmestelle
3, die am Ende einer der lokalen Versorgungsleitungen 2 liegt, insbesondere diejenige
Entnahmestelle, die am höchsten gelegen ist.
[0020] Es ist jedoch nicht immer der Fall und nicht immer klar, dass die am höchsten gelegene
Entnahmestelle 3 am Ende einer lokalen Versorgungsleitung 8 den Schlechtpuntk darstellt.
Aus diesem Grund zeigt Figur 2 eine Ausführungsvariante, bei der der Systemdruck p
sys,k an zwei Systemstellen 5a, 5b ermittelt wird, die jeweils einen potentiellen Schlechtpunkt
darstellen, weil sie jeweils am Ende eines Zweigs des hydraulischen Netzwerks gelegen
sind. Nachfolgend gibt der Index k den Ort der Systemstelle an, so dass bei zwei Systemstellen
k = 1 für die erste Systemstelle 5a oder k = 2 für die zweite Systemstelle 5b sein
kann.
[0021] In einem komplexen hydraulischen Netzwerk mit mehreren oder einer Vielzahl verzweigter
Leitungswege, sind sogar mehr als zwei potentielle Schlechtpunkte möglich. Es macht
dann Sinn, an mehreren unterschiedlichen Systemstellen im Netzwerk, die diese potentielle
Schlechtpunkte darstellen, entsprechende Systemdruckwerte zu bestimmen.
[0022] Es ist nicht erforderlich, den Systemdruck p
sys, p
sys,k genau am Ort einer Entnahmestelle zu ermitteln. Er kann vielmehr auch entfernt von
dieser, davor oder danach ermittelt werden, wie Figur 2 zeigt. Folglich kann auch
die Systemstelle 5 oder die erste oder zweite Systemstelle 5a, 5b vor oder nach einer
Entnahmestelle 3, insbesondere vor oder nach dem Schlechtpunkt liegen. Die dadurch
bedingte Ungenauigkeit in der Werteerfassung ist gering und beeinträchtigt das erfindungsgemäße
Verfahren somit nicht. Bevorzugt befindet sich die Systemstelle 5 aber in unmittelbarer
Nähe zur Entnahmestelle 3, da dort der Einbau einer Messvorrichtung am einfachsten
ist.
[0023] Vorzugsweise erfolgt die Ermittlung der Systemdruckwerte durch Messen mittels einer
Messvorrichtung wie einem Drucksensor. Der Systemdruck p
sys, p
sys,k kann alternativ aber auch aus anderen Größen berechnet oder geschätzt werden.
[0024] Zusätzlich zum Systemdruck p
sys, p
sys,k wird der Volumenstrom Q ermittelt. Dies kann ebenfalls durch Messen mittels einer
Messvorrichtung wie einem Volumenstromsensor 6, alternativ aber auch rechnerisch aus
anderen Größen wie der Leistung oder der Drehzahl eines der oder beider Pumpen 17
erfolgen. Die Messvorrichtung 6 kann beispielsweise am Eingang der Pumpstation 1 angeordnet
sein. Weiter alternativ kann eine Schätzung des Volumenstroms erfolgen, beispielsweise
aufgrund von mathematischen, elektro-mechanischen und/ oder mechanisch- hydraulischen
Modellen der Pumpstation 1.
[0025] Soweit eine oder mehr Messvorrichtungen vorhanden sind, bilden sie vorzugsweise einen
Teil des erfindungsgemäßen Systems zur Regelung der Pumpstation 1. Insbesondere kann
die Messvorrichtung für den Ausgangsdruck und/ oder für den Volumenstrom baulich mit
der Pumpstation 1 vereinigt sein.
[0026] Die vorhandenen Messvorrichtungen können mit der Steuer- und Regelungseinheit 7 verbunden
sein, beispielsweise über eine Kabelverbindung und/ oder über eine Funkverbindung.
Eine Kabelverbindung hat den Vorteil einer zuverlässigen und im Wesentlichen zeitgleichen
Erfassung des Systemdrucks oder eines der Systemdrücke, des Ausgangsdrucks und/ oder
des Volumenstroms. Demgegenüber hat eine Funkverbindung den Vorteil einer leichten
Installation oder Nachrüstung von datentechnisch zu verbindenden Komponenten wie einer
Messvorrichtung zur Erfassung des Systemdrucks, da die Verlegung einer Datenleitung
entfällt.
[0027] Der Systemdruck p
sys, oder jeweilige Systemdruck p
sys,k, und der Volumenstrom Q werden geeigneterweise einander zeitlich zugeordnet, d.h.
vorzugsweise zum selben oder im Wesentlichen gleichen Zeitpunkt t
v ermittelt. Aufgrund dieses gemeinsamen zeitlichen Bezugs bilden sie eine Einheit
in Gestalt eines Datentupels. Für die Definition der Regelkurve wird bevorzugt eine
Vielzahl von Datentupeln zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelt.
[0028] Die Ermittlung der Druck- und Volumenstromwerte, insbesondere Erfassung der Datentupel,
kann in zeitlichen Abständen erfolgen, beispielsweise entweder zu bestimmten Zeitpunkten,
wie zur vollen Stunde, oder immer nach Ablauf einer Zeitspanne, z.B. alle 15 Minuten.
Sie können folglich periodisch ermittelt werden. Alternativ oder kumulativ können
bestimmte Ereignisse die Ermittlung von Druck- und Volumenstromwerten auslösen, beispielsweise
das Öffnen einer Entnahmestelle.
[0029] Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Druck p
sys, p
sys,k an der Systemstelle 5, 5a, 5b identisch oder zumindest nahezu identisch dem Ausgangsdruck
p
aus der Pumpstation 1 ist, wenn keine Entnahmestelle geöffnet ist, bzw. kein Verbraucher
3 etwas verbraucht. In diesem Fall ist ferner der Volumenstrom Q gleich null und damit
das entsprechende Datentupel nicht brauchbar.
[0030] Gemäß einer Ausführungsvariante können diese Fälle ungeachtet der damit verbundenen
Erkenntnis dennoch zunächst als Druck- und Volumenstromwerte aufgenommen werden, wobei
sich dann eine Filterung der Datentupel anschließen kann, bei der solche Datentupel
mit Volumenstrom null und/ oder solche mit einem Systemdruckwert im Wesentlichen dem
Ausgangsdruck p
aus der Pumpstation 1 entfernt werden. Um dies zu vermeiden, kann dafür gesorgt werden,
dass die nicht brauchbaren Datentupel gar nicht erst erfasst werden. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass während des Betriebs der Pumpstation 1 ermittelt wird, wann
der Volumenstrom Q größer null ist, wobei nur in diesem Fall der oder die Druckwerte
p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) und der Volumenstromwert Q(t
v) ermittelt werden.
[0031] Um zudem valide Druck- und Volumenstromwerte zu erhalten, ist es von Vorteil, Übergangseffekte
von einem Systemzustand "Entnahmestelle geschlossen" zum anderen Systemzustand "Entnahmestelle
geöffnet" auszublenden. Derartige Übergangseffekte sind z.B. ein Einschwingen, d.h.
abklingende periodische Druckschwankungen. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des
Verfahrens kann somit zusätzlich oder alternativ zur Feststellung, wann der Volumenstrom
größer null ist, während des Betriebs der Pumpstation 1 ermittelt werden, wann die
zeitliche Änderung eines von null verschiedenen Volumenstroms Q zumindest für einen
bestimmten Zeitraum im Wesentlichen konstant ist, wobei nur in diesem Fall der oder
die Druckwerte p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) und der Volumenstromwert Q(t
v) aufgenommen werden. Denn in diesem Fall sind die Übergangseffekte weitestgehend
abgeklungen.
[0032] Die Ermittlung der Druck- und Volumenstromwerte, insbesondere die Erfassung der Datentupel
erfolgt zumindest zu Beginn des Verfahrens und mindestens für einen gewissen Zeitraum,
da sie die Grundlage für die Definition der partiellen Druckkurven bilden. Je länger
der Zeitraum ist, desto mehr Werte, bzw. Datentupel werden gesammelt und desto genauer
kann die Regelkurve abschnittsweise an die tatsächlichen Verhältnisse angepasst werden.
Es ist nicht erforderlich, die Datenerfassung auf diesen Zeitraum zu beschränken.
Vielmehr kann das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich im Betrieb der Pumpstation
1 angewendet werden, und auf diese Weise die Regelkurve immer wieder dynamisch angepasst
werden. Jedoch kann das Ende des Zeitraums bestimmt sein durch den Beginn der sich
anschließenden Auswertung der gesammelten Datentupel. An den beendeten Zeitraum kann
sich dann ein neuer Zeitraum anschließen innerhalb dem die Datenerfassung erfolgt.
[0033] Die Auswertung der ermittelten Druck- und Volumenstromwerte bzw. Datentupel kann
wie folgend beschrieben erfolgen.
[0034] Gemäß einer Ausführungsvariante können zunächst die Datentupel anhand ihres jeweiligen
Volumenstromwerts Q(t
v) jeweils einem Volumenstromdatenintervall ΔQd
i zugeordnet werden, das mit einem der Volumenstromintervalle ΔQ
i korreliert. Die gesammelten Daten werden somit im Hinblick auf die zu definierenden
partiellen Druckkurven zu einer Gruppe zusammengefasst, wobei die Gruppen zudem sortiert
sind. Auf den Zeitbezug der Druck- und Volumenstromwerte, respektive der Datentupel
kommt es dann nicht mehr an.
[0035] Anschließend wird zu jedem Datentupel der Druckvertust Δp von der Pumpstation 1 zur
entsprechenden Systemstelle 5, 5a, 5b berechnet. Dies kann gemäß einer Ausführungsvariante
dadurch erfolgen, dass die Differenz aus einem Ausgangsdrucksollwert p
booster der Pumpstation 1 und dem Systemdruckwert p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) des jeweiligen Datentupels gebildet wird. Der Ausgangsdrucksollwert p
booster der Pumpstation 1 ist bekannt, da er dem Konstantdruck entspricht, auf den die Pumpstation
1 zumindest zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens geregelt wird. Er definiert
die initiale Konstantdruck-Regelkurve, gemäß derer der Ausgangsdruck p
aus von der Steuer- und Regeleinheit 7 eingestellt wird.
[0036] Naturgemäß ist es jedoch so, dass der Ausgangsdruck p
aus der Pumpstation 1 in der Praxis nicht oder zumindest nicht immer dem Ausgangsdrucksollwert
p
booster entspricht, weil vor und/ oder hinter der Pumpstation dynamische Druckänderungen
vorkommen, die entsprechend ausgeregelt werden. Somit können die Druckverluste von
der Pumpstation 1 zur entsprechenden Systemstelle 5, 5a, 5b genauer berechnet werden,
wenn anstelle des Ausgangsdrucksollwerts p
booster der tatsächlich am Ausgang der Pumpstation 1 vorliegende Druck p
aus verwendet wird. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn die ermittelten bzw. zu
ermittelnden Druck- und Volumenstromwerte auch den Ausgangsdruck p
aus der Pumpstation 1 umfassen.
[0037] Wie bei der Systemstelle 5 oder den Systemstellen 5a, 5b kann auch der Ausgangsdruck
p
aus messtechnisch oder rechnerisch ermittelt oder geschätzt werden beispielsweise aufgrund
eines mathematischen Modells der Pumpstation 1. Bevorzugt erfolgt auch hier die Ermittlung
messtechnisch, beispielsweise mittels einem Drucksensor, der geeigneterweise am Ausgang
der Pumpstation 1 angeordnet ist.
[0038] Verfahrenstechnisch einfach für die Druckverlustermittlung ist es, wenn die Datentupel
zusammen mit dem jeweiligen Systemdruckwert p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) und Volumenstromwert Q(t
v) auch einen Ausgangsdruckwert p
aus(t
v) des am Ausgang der Pumpstation 1 aktuell anliegenden Ausgangsdrucks p
aus umfassen. Er wird zum selben oder zumindest im Wesentlichen gleichen Zeitpunkt t
v wie die anderen beiden Werte ermittelt, so dass ein entsprechender Systemdruckwert
p
sys(t
v), p
sys,k(t
v), ein Ausgangsdruckwert p
aus(t
v) und ein Volumenstromwert Q(t
v) aufgrund des gemeinsamen Ermittlungszeitpunktes eine Gruppe bilden. Somit umfasst
dann in dieser Ausführungsvariante jedes Datentupel drei Elemente und bildet somit
ein Datentripel.
[0039] Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsvariante mit Datentripeln, und alternativ
zur Berechnung des Druckverlusts von der Pumpstation 1 zur entsprechenden Systemstelle
5, 5a, 5b aufgrund des Ausgangsdrucksollwert p
booster, kann der Druckverlust Δp(t
v) aus dem Systemdruckwert p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) und dem ermittelten Ausgangsdruckwert p
aus(t
v) eines jeden Datentupels durch Differenzbildung ermittelt werden. Somit ergibt sich
aus jedem Datentupel ein Druckverlust Δp(t
v).
[0040] Eine diagrammatische Darstellung der ermittelten Datentupel ist in Figur 4 dargestellt.
Sie zeigt in einem pQ-Diagramm für verschiedene, zu unterschiedlichen Zeitpunkten
t
v gebildete Datentupel den Ausgangsdruckwert p
aus(t
v), den Systemdruckwert p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) -jeweils durch einen kleinen Kreis gebildet- und den dabei vorliegenden Volumenstromwert
Q(t
v). Besonders herausgestellt, sind die Datentupel der vier Zeitpunkte t
1, t
2, t
3, t
4. Der vertikale Abstand der Kreise entspricht dabei dem Druckverlust Δp(t
v) zum jeweiligen Zeitpunkt (t
v). Erkennbar liegt der Ausgangsdruckwert p
aus(t
v) bei allen ermittelten Datentupeln auf einer dem Ausgangsdrucksollwert p
booster entsprechenden Linie, was verdeutlicht, dass anstelle der Ist-Ausgangsdruckwerte
p
aus(t
v) der Ausgangsdrucksollwert p
booster verwendet werden kann, ohne bedeutende Abweichungen und damit Verschlechterung in
der Qualität des Verfahrens in Kauf nehmen zu müssen.
[0041] Durch die Zuordnung der Datentupel zu einem der Volumenstromdatenintervalle ΔQd
1, ... ΔQd
n erhält man im Ergebnis für jedes Volumenstromdatenintervall ΔQd
i eine Menge m an Druckverlustwerten Δp
i,j (mit i = 1 ...n; j = 1 ... m), die zur Berechnung der jeweiligen partiellen Druckkurve
verwendet werden können. Dies ist in Figur 5 veranschaulicht. An dieser Stelle sei
darauf hingewiesen, dass obwohl zuvor im Falle der Verwendung von zwei oder mehr Systemstellen
5a, 5a, hinsichtlich ihres Ortes differenziert wurde, nämlich indem bei dem entsprechenden
Systemdruck p
sys,k durch den Index k dieser Ort referenziert wurde, es letztendlich auf den Ort der
Erfassung nicht ankommt. Denn von Bedeutung sind letztendlich nur die Höhe der Druckverluste
und deren Zuordnung zu einem Volumenstromdatenintervall ΔQd
i. Bei zwei Systemstellen 5a, 5b, verdoppelt sich lediglich die in derselben Zeitspanne
erfasste Menge an Datentupeln.
[0042] Dasselbe Ergebnis wie in Figur 5 wird erreicht, wenn die Schritte der Intervallzuordnung
und Druckverlustberechnung vertauscht werden. So kann gemäß einer anderen Ausführungsvariante
zunächst aus dem Systemdruckwert p
sys(t
v), p
sys,k(t
v) und dem Ausgangssollwert p
booster der Pumpstation 1 oder dem ermitteln Ausgangsdruckwert p
aus(t
v) eines jeden Datentupels durch Differenzbildung ein Druckverlust Δp(t
v) vom Ausgang der Pumpstation 1 zu der Systemstelle 5, 5a, 5b ermittelt werden, und
anschließend dieser ermittelte Druckverlust Δp(t
v) anhand des Volumenstromwerts Q(t
v) des jeweiligen Datentupels einem Volumenstromdatenintervall ΔQd
i zugeordnet werden. Auf den Zeitbezug kommt es dann nicht mehr an. Der Druckverlust
Δp kann vielmehr als j-ter Wert des i-ten Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i angegeben werden.
[0043] Die Volumenstromintervalle ΔQ
1, ...., ΔQ
n sind abgeschlossene Teilbereiche des Volumenstrombereichs, der von der Pumpstation
1 gefördert werden kann. Dieser Volumenstrombereich erstreckt sich von Q = 0 bis Q
= Q
max, vgl. Figur 4, für den Fall, dass alle Pumpen 17 der Pumpstation 1 gleichzeitig in
Betrieb sind. Die Intervalle werden somit jeweils nach unten durch einen Minimalwert
oder Anfangswert und nach oben durch einen Maximalwert (Endwert) begrenzt, wobei der
Maximalwert eines Volumenstromintervalls ΔQ
i dem Minimalwert des nächst höheren Volumenstromintervalls ΔQ
i+1 bzw. wobei der Minimalwert eines Volumenstromintervalle AQ
i dem Maximalwert des nächst niedrigeren Volumenstromintervalls ΔQ
i-1 entspricht. Die Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n liegen somit lückenlos aneinander. Für eine mathematisch exakte Intervalldefinition
dürfen diese Werte natürlich nur einem der Intervalle zugeordnet werden.
[0044] Erfindungsgemäß wird für jedes Volumenstromintervalle ΔQ
1, .... ΔQ
n eine partielle Druckkurve festgelegt. Die Anzahl n an Volumenstromintervallen ΔQ
1, ..., ΔQ
n respektive die entsprechende Anzahl an partiellen Druckkurven kann grundsätzlich
frei gewählt werden. Um eine gute Anpassung des Ausgangsdrucks der Pumpstation 1 an
die volumenstromabhängigen Druckverluste des hydraulischen Systems zu gewährleisten,
sollten mindestens 6 oder 8 Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n verwendet werden. Das Verfahren ist aber ebenso ausführbar, wenn nur 4 Volumenstromintervalle
ΔQ
1, ..., ΔQ
n verwendet werden. Es versteht sich von selbst, dass die Anpassung der Regelkurve
an die volumenstromabhängigen Druckverluste des hydraulischen Systems umso genauer
ist, je mehr Volumenstromintervallen ΔQ
1, ..., ΔQ
n verwendet werden. Ferner kann bei größeren Pumpstationen 1, d.h. solchen mit leistungsstärkeren
Pumpen 17 oder mehr als 2 Pumpen 17, die auch entsprechend einen größeren Volumenstrombereich
abdecken, die Anzahl n an Volumenstromintervallen ΔQ
1, ..., ΔQ
n größer gewählt werden, als bei der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Pumpstation 1.
So können durchaus auch 20 oder 30 Volumenstromintervallen ΔQ
1, .... ΔQ
n sinnvoll sein.
[0045] Gemäß einer Ausführungsvariante können die Volumenstromintervallen ΔQ
1, .... ΔQ
n bereits vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens festgelegt sein. Beispielsweise
können die Volumenstromintervalle eine Breite von 0,5 m
3/h bis 3 m
3/h, insbesondere 1 m
3/h aufweisen. Die Festlegung kann aber auch durch die Festlegung der Anzahl n erfolgen,
wobei dann entsprechend der von der Pumpstation 1 förderbare Volumenstrombereich 0
... Q
max in diese Anzahl n Volumenstromintervallen ΔQ
1, ...., ΔQ
n unterteilt wird oder ist. Geeigneterweise weisen die Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n dann eine im Wesentlichen gleiche Breite auf, wodurch die Unterteilung vereinfacht
wird.
[0046] Es ist aber nicht zwingend erforderlich, dass die Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n alle eine im Wesentlichen gleiche Breite aufweisen. So kann z.B. eine Einteilung
alle 1m
3/h vorgenommen werden, wobei das letzte Intervall bei Q
max endet und schmaler ist als 1m
3/h. Alternativ kann vorgesehen werden, dass im Teillastbereich mehr Intervalle liegen,
als im Vollast- oder Niedriglastbereich. Die Intervallbreite ist dann im Teillastbereich
entsprechend kleiner, so dass hier eine genauere Anpassung an die tatsächlichen Duckverluste
im hydraulischen Netzwerk möglich ist. Somit können alternativ oder in Kombination
zur Festlegung der Anzahl n, auch die Grenzwerte und damit die Lagen der Volumenstromintervallen
ΔQ
1, ..., ΔQ
n bereits vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens festgelegt sein.
[0047] Gemäß einer anderen Ausführungsvariante können die Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n während des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. dynamisch im Betrieb, in Abhängigkeit
der ermittelten Druck- und Volumenstromwerte festgelegt werden. Die Festlegung kann
die Anzahl n und/ oder die Breite der Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n betreffen. So kann der von der Pumpstation 1 förderbare Volumenstrombereich 0 ...
Q
max in Abhängigkeit der ermittelten Druck- und Volumenstromwerte in die Anzahl n an Volumenstromintervallen
ΔQ
1, ..., ΔQ
n unterteilt werden. Dies kann beispielsweise anhand der volumenstrombezogenen Dichte
der Datentupel erfolgen, d.h. aufgrund der Anzahl der in einem bestimmten Volumenstrombereich
vorkommenden Druckwerte. So können beispielsweise einem Volumenstrombereich, in dem
sich Datentupel häufen, schmalere Volumenstromintervalle, d.h. mehr Volumenstromintervalle,
verwendet werden als in einem anderen Volumenstrombereich gleicher Breite, in dem
sich weniger Datentupel befinden. Auf diese Weise wird eine bedarfsabhängige Feinjustierung
der Regelkurve automatisch vorgenommen. Besonders einfach ist es, die Breite der Volumenstromintervalle
ΔQ
1,..., ΔQ
n so zu wählen, dass sie dieselbe oder im Wesentlichen dieselbe Anzahl an Datentupeln
umfassen.
[0048] Die Volumenstromdatenintervalle ΔQd
1, .... ΔQd
n sind ebenfalls abgeschlossene Teilbereiche des Volumenstrombereichs O...Q
max, der von der Pumpstation 1 gefördert werden kann. Hinsichtlich ihrer Festlegung und
Breite gilt das zuvor zu den Volumenstromintervallen ΔQ
1, ..., ΔQ
n Gesagte. Sie werden somit ebenfalls jeweils nach unten durch einen Minimalwert und
nach oben durch einen Maximalwert begrenzt. Die Volumenstromdatenintervalle ΔQd
1, ..., ΔQd
n bilden eine Art Datencontainer für die Zuordnung der Datentupel oder der berechneten
Druckverluste Δp
i,j zu einem Volumenstrombereich. Jedes Volumenstromdatenintervall ΔQd
i korreliert mit einem Volumenstromintervall ΔQ
i. Dies bedeutet, dass jedes Volumenstromdatenintervall ΔQd
i einem der Volumenstromintervalle ΔQ
i zugeordnet ist. Im einfachsten Fall sind die Volumenstromintervalle ΔQ
i, .... ΔQ
n deckungsgleich mit den Volumenstromdatenintervallen ΔQd
1, ..., ΔQd
n. Dies ist bei den Beispielen in den Figuren 5 bis 9 der Fall. Alternativ können die
Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n aber auch versetzt zu den Volumenstromdatenintervallen ΔQd
1, ..., ΔQd
n liegen. Dies ist beispielsweise bei dem Beispiel in Figur 11 der Fall, der nachfolgend
noch beschrieben wird. Hier liegen die partiellen Druckkurven (die Volumenstromintervalle
ΔQ
1, ..., ΔQ
n) volumenstrombezogen versetzt zu den Datencontainern (den Volumenstromdatenintervallen
ΔQd
1, ..., ΔQd
n), so dass die Definition der Druckkurven nicht für dieselben Volumenstromintervalle
erfolgt, für die die Zuordnung der Datentupel oder der Druckverluste erfolgt.
[0049] Ausgehend von den berechneten, volumenstromdateninterverall-bezogenen Druckverlusten
Δp
i,j kann für jedes Volumenstromdatenintervall ΔQd
i aus den, insbesondere der Gesamtheit der diesem Volumenstromdatenintervall ΔQd
i zugeordneten Druckverluste(n) Δp
i,j ein Repräsentanzwert Δp
rep,i bestimmt werden, der einen Druckverlust für das jeweilige Volumenstromdateninterverall
bzw. für den das Volumenstromdateninterverall abdeckenden Volumenstrombereich repräsentiert.
Durch den Repräsentanzwert Δp
rep,i werden die einem Volumenstromdatenintervall direkt oder indirekt zugeordneten Druckverluste
zu einem repräsentativen Wert vereint.
[0050] Als Repräsentanzwert Δp
rep,i kann beispielsweise der Maximalwert der dem entsprechenden Volumenstromdatenintervall
ΔQd
1, ...., ΔQd
n zugeordneten Druckverluste Δp
i,j sein. Entsprechend ist aus den zugeordneten Druckverluste Δp
i,j der größte Wert herauszufiltern. Alternativ kann als Repräsentanzwert Δp
rep,i der arithmetische Mittelwert oder ein Quantil im Bereich von 75% bis 95% der Gesamtheit
der dem entsprechenden Volumenstromdatenintervall ΔQd
1, ...., ΔQd
n zugeordneten Druckverluste Δp
i,j verwendet werden. Durch das Quantil wird sichergestellt, dass Ausreißer in den berechneten
Druckverlusten nach oben bei der Bestimmung des Repräsentanzwerts nicht berücksichtigt
werden, so dass zu hohe Drücke durch die Pumpstation vermieden und damit Energie eingespart
wird. Die Bildung des arithmetischen Mittelwerts der zugeordneten Druckverlustwerte
eines Volumenstromintervalls führt dazu, dass sowohl Abweichungen nach oben als auch
nach unten ausgeglichen bzw. gemittelt werden.
[0051] Figur 6 veranschaulicht das Ergebnis der Ermittlung eines Repräsentanzwert Δp
rep,1, Δp
rep,2, Δp
rep,3, ... Δp
rep,n für jedes der Volumenstromdatenintervall ΔQd
1, ..., ΔQd
n, wobei hier aus der Menge der einem jeweiligen Volumenstromdatenintervall ΔQd
i zugeordneten Druckverluste Δp
i,j jeweils das Maximum genommen ist. Diese Repräsentanzwerte Δp
rep,i besagen somit, dass es für das entsprechende Volumenstromintervall keinen höheren
Druckverlust gibt oder zumindest während des zurückliegenden Zeitraums der Erfassung
der Druck- und Volumenstromwerte nicht gegeben hat.
[0052] In vorteilhafter Weiterbildung kann anschließend allen Repräsentanzwerten Δp
rep,1 ... Δp
rep,n ein gemeinsamer Vorgabedruckwert p
set hinzuaddiert werden. Dieser Vorgabedruckwert p
set kann demjenigen Druck entsprechen, den man an einer Entnahmestelle 3 mindestens haben
möchte, im Jargon auch Komfortdruck genannt. Da die Repräsentanzwerte Δp
rep,i den maximalen Druckverlust im jeweiligen Volumenstromdatenintervall ΔQd
1, ..., ΔQd
n angeben, wird dieser Komfortdruck auch an allen Entnahmestellen 3 bei jedem Volumenstrom
erreicht. Durch diese Addition erhält man einen intervallbezogenen Solldruck für die
Pumpstation 1, der für das entsprechende Volumenstromintervall mindestens erreicht
werden muss, um den Komfortdruck zu gewährleisten.
[0053] Von diesem Grundgedanken umfasst, ist auch eine Variante, bei der die Ermittlung
der Repräsentanzwerte Δp
rep,i und die Addition des Vorgabedruckwerts p
set zeitlich vertauscht sind. So kann gemäß einer alternativen Ausführungsvariante zunächst
den Druckverlusten Ap
i,j der gemeinsame Vorgabedruckwert p
set hinzuaddiert und anschließend der jeweilige Repräsentanzwert Δp
rep,i bestimmt werden.
[0054] Durch die Addition des Vorgabedruckwerts p
set werden die Repräsentanzwerte Δp
rep,i in Figur 6 um p
set angehoben. Das Ergebnis dieser Anhebung kann Figur 7 entnommen werden. Die angehobenen
Repräsentanzwerte Δp
rep,i können nun zur Definition der partiellen Druckkurven verwendet werden.
[0055] Gemäß einer Ausführungsvariante können die partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) Konstantdruck-Kurven sein. In diesem Fall ist jede Druckkurve p
soll,i(Q) durch einen konstanten Solldruck festgelegt. Diese Variante ist in Figur 7 veranschaulicht.
Die aus der Gesamtheit der partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) gebildete Regelkurve p
soll(Q) ist dann unstetig. Sie besitzt an den Intervallgrenzen, d.h.im Übergang von einer
partiellen Druckkurve zur nächsten einen Sprung.
[0056] Sofern die Repräsentanzwerte Δp
rep,i aus der Summe der Druckverluste Δp
i,j und dem Vorgabewert p
set ermittelt worden sind, kann der konstante Solldruck der entsprechenden Druckkurve
p
soll,i(Q) direkt dem Repräsentanzwert Δp
rep,i desjenigen Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i entsprechen, für das die entsprechende partielle Druckkurve p
soll,i(Q) zumindest teilweise definiert wird. Sofern der Vorgabewert p
set aber noch nicht in den Repräsentanzwerten Δp
rep,i berücksichtigt ist, kann alternativ der konstante Solldruck der entsprechenden Druckkurve
p
soll,i(Q) der Summe aus dem Vorgabedruckwert p
set und dem Repräsentanzwert Δp
rep,i desjenigen Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i entsprechen, für das die entsprechende partielle Druckkurve p
soll,i zumindest teilweise definiert wird. Eben diese zweitgenannte Möglichkeit zeigt Figur
7, in der die partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) durch die Summe des gemeinsamen Vorgabewerts p
set und dem entsprechenden Repräsentanzwert Δp
rep,i des jeweiligen Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i definiert werden. Da die Volumenstromdatenintervalle ΔQd
1, ..., ΔQd
n in Figur 7 deckungsgleich mit den Volumenstromintervallen ΔQ
1, ..., ΔQ
n liegen, erfolgt die Definition der partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) hier nicht nur teilweise für ein jeweiliges Volumenstromdatenintervall ΔQd
i sondern vollständig. Wären die Volumenstromdatenintervalle ΔQd
1, ..., ΔQd
n zu den Volumenstromintervallen ΔQ
1, ..., ΔQ
n, verschoben, wäre dies nicht so, wie es in Figur 11 der Fall ist.
[0057] Gemäß einer anderen Ausführungsvariante können die partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) Proportionaldruck-Kurven sein. In diesem Fall ist jede partielle Druckkurve p
soll,i(Q) durch einen linear mit dem Volumenstrom Q ansteigenden Solldruck p
soll(Q) festgelegt. Diese Variante ist in Figuren 8 und 9 veranschaulicht. Die aus der
Gesamtheit der partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) gebildete Regelkurve p
soll(Q) ist dann stetig. Sie besitzt allerdings an den Intervallgrenzen, einer partiellen
Druckkurve p
soll,i(Q) zur nächsten p
soll,i+1(Q) einen Knick.
[0058] Figur 8 zeigt, dass der für ein Volumenstromdatenintervall ΔQd
i ermittelte und festgelegte Repräsentanzwert Δp
rep,i im Vergleich zu einer partiellen Konstantdruckkurve nur den Solldruck am Anfang der
für dieses Volumenstromdatenintervall AQd
i bestimmten partiellen Druckkurve p
soll,i(Q) definiert. Demgegenüber bestimmt der für das nächste Volumenstromdatenintervall
ΔQd
i+1 ermittelte und festgelegte Repräsentanzwert Δp
rep,i+1 den Solldruck am Ende dieser partiellen Druckkurve p
soll,i(Q). Die partielle Druckkurve p
soll,i(Q) wird dann durch die Linie zwischen den beiden Repräsentanzwerten Δp
rep,i und Δp
rep,i+1 definiert. Da Figur 8 auf Figur 5 aufbaut, fehlt es hier jedoch noch an dem addierten
Vorgabedruckwert p
set. Dieser ist in Figur 9 berücksichtigt.
[0059] Sofern also die Repräsentanzwerte Δp
rep,i aus der Summe der Druckverluste Δp
i,j und dem Vorgabewert p
set ermittelt worden sind, kann der lineare Solldruck der entsprechenden Druckkurve p
soll,i(Q) so gebildet sein, dass er von dem durch den Repräsentanzwert Δp
rep,i desjenigen Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i, für das die entsprechende partielle Druckkurve p
soll,i(Q) zumindest teilweise definiert wird, gebildeten ersten Druckwert, zu dem durch
den Repräsentanzwert Δp
rep,i+1 des nächst folgenden Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i+1 gebildeten zweiten Druckwert ansteigt oder abfällt. Sofern der Vorgabewert p
set aber noch nicht in den Repräsentanzwerten Δp
rep,i berücksichtigt ist, kann -wie in Figur 9- der lineare Solldruck der entsprechenden
Druckkurve p
soll,i(Q) alternativ so gebildet sein, dass er von dem durch die Summe aus dem Vorgabedruckwert
p
set und dem Repräsentanzwert Δp
rep,i desjenigen Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i, für das die entsprechende partielle Druckkurve p
soll,i(Q) zumindest teilweise definiert wird, gebildeten ersten Druckwert, zu dem durch
die Summe aus dem Vorgabedruckwert p
set und dem Repräsentanzwert Δp
i+1 des nächst folgenden Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i+1 gebildeten zweiten Druckwert ansteigt oder abfällt.
[0060] Vorzugsweise kann die partielle Proportionaldruck-Kurve für das i-te Volumenstromintervall
ΔQ
i nach der Gleichung:

bestimmt werden oder sein, wobei
p
soll,i der volumenstromabhängige Druck-Sollwert für das i-te Volumenstromintervall,
- Q
- der Volumenstrom,
- pset
- der Vorgabedruckwert,
- Δprep,l
- der Repräsentanzwert für das i-te Volumenstromdatenintervall,
- Δprep,i+1
- der Repräsentanzwert für das (i+1)-te Volumenstromdatenintervall,
- ΔQi,max
- der Maximalwert (Endwert) des Volumenstroms im i-ten Volumenstromintervall ist.
- ΔQi,min
- der Minimalwert (Anfangswert) des Volumenstroms im i-ten Volumenstromintervall ist.
[0061] Anhand dieses mathematischen Zusammenhang lässt sich in Abhängigkeit des Volumenstroms
Q auf einfache Weise der Ausgangsdruck p
aus = p
soll,i(Q) der Pumpvorrichtung 1 für alle Volumenstromintervalle einstellen.
[0062] Gemäß einer wiederum anderen Ausführungsvariante können ein Teil der partiellen Druckkurven
p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) Konstantdruck-Kurven und der übrige Teil Proportionaldruck-Kurven sein. Eine solche
Mischvariante ist in Figur 11 gezeigt, bei der die erste und die letzte partielle
Druckkurve Druckkurven p
soll,1(Q), p
soll,n(Q) Konstantdruck-Kurven und die zwischen diesen liegenden partiellen Druckkurven
P
soll,2(Q), ..., P
soll,n-1(Q) Proportionaldruck-Kurven sind.
[0063] Gegebenenfalls kann der Fall eintreten, dass die Pumpstation 1 während des Zeitraums
der Erfassung der Druck- und Volumenstromwerte nicht in allen Volumenstrombereichen
betrieben wird, so dass nicht zu allen Volumenstromdatenintervallen ΔQd
1, .... ΔQd
n Werte vorliegen. Vorzugsweise kann in dem Fall, dass einem der Volumenstromdatenintervalle
ΔQd
i kein Datentupel oder kein Druckverlust Δp(t
v), Δp
k(t
v) zugeordnet worden ist, als Repräsentanzwert Ap
rep,i für dieses Volumenstromdatenintervall ΔQd
i der Repräsentanzwert Δp
rep,i-1, Δp
rep,i+1 des vorhergehenden oder nachfolgenden Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i-1, ΔQd
i+1 verwendet werden. Dies stellt sicher, dass die Regelkurve für den gesamten Volumenstrombereich
der Pumpstation 1 definiert werden kann.
[0064] Figur 10 veranschaulicht eine Ausführungsvariante, bei der die Repräsentanzwerte
Δp
rep,1,... Δp
rep,n nicht dem Anfang der Volumenstromdatenintervallen ΔQd
1, ..., ΔQd
n zugeordnet werden, sondern etwa der Mitte. Dies führt dazu, dass die Definition der
partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) die Volumenstromdatenintervalle ΔQd
1, ..., ΔQd
n übergreift. Sie verlaufen jeweils von der Mitte des einen Volumenstromdatenintervalls
AQd
i zur Mitte des nächsten Volumenstromdatenintervalls ΔQd
i+1. Die Volumenstromintervallen ΔQ
1, ..., ΔQ
n haben somit zwar dieselbe Breite wie die Volumenstromdatenintervallen ΔQd
1, ..., ΔQd
n, sie sind zu diesen jedoch um die halbe Breite versetzt. Dies ist in Figur 11 dargestellt,
die den Verlauf der finalen partiellen Druckkurven p
soll,1(Q), ... p
soll,n(Q) zeigt.
[0065] Bei der in Figur 11 veranschaulichten Ausführungsvariante hat das erste Volumenstromintervall
ΔQ
1 nur die halbe Breite der übrigen Volumenstromintervalle ΔQ
2, ..., ΔQ
n. Dies zeigt, dass nicht alle Volumenstromintervalle ΔQ
1, ..., ΔQ
n dieselbe Breite haben müssen.
[0066] Bei der in Figur 11 veranschaulichten Ausführungsvariante ist ferner zu bemerken,
dass für das erste Volumenstromintervall ΔQ
1 eine partielle Konstantdruckkurve definiert ist, deren Sollwert durch den dem ersten
Volumenstromintervall ΔQ
1 zugeordneten Repräsentanzwert Δp
rep,1 definiert ist. Demgegenüber sind für die übrigen Volumenstromintervalle ΔQ
2, ..., ΔQ
n partielle Proportionaldruckkurven definiert. Dies zeigt, dass nicht alle partiellen
Druckkurven dieselbe Ordnung haben müssen.
[0067] Es sei ferner angemerkt, dass die maximale Pumpenkurve M den Betriebsbereich der
Pumpstation 1 begrenzt. Es können somit keine Betriebspunkte jenseits dieser Pumpenkurve
M erreicht werden. Die Pumpenkurve M überlagert somit die Regelkurve p
soll(Q) in dem oder in den letzten Volumenstromintervall(en) derart, dass Betriebspunkte
auf der zum letzten oder gegebenenfalls auch vorletzten Volumenstromintervall ΔQ
n gebildeten partiellen Druckkurve p
soll,n(Q), die jenseits der maximale Pumpenkurve M liegen würden, auf der maximale Pumpenkurve
M liegen.
[0068] Figuren 3a und 3b zeigen nun noch eine grafische Darstellung eines ersten und zweiten
erfindungsgemäßen Verfahrensablaufs in seinen grundsätzlichen Schritten. In einem
ersten Schritt 11 erfolgt bei beiden Varianten die Ermittlung von Datentupeln aus
Druck- und Volumenstromwerten. Bei dem ersten Verfahrensablauf in Figur 3a folgt dann
in Schritt 12a die Zuordnung der Datentupel zu einem Volumenstromdatenintervall, woran
sich in Schritt 13a die Berechnung eines Druckverlusts für jedes Datentupel anschließt.
Diese beiden Schritte sind in dem zweiten Verfahrensablauf in Figur 3b vertauscht,
wobei hier in Schritt 12a zunächst die Berechnung eines Druckverlusts für jedes Datentupel
erfolgt und anschließend in Schritt 13a diese Druckverluste jeweils einem Volumenstromdatenintervall
zugeordnet werden. Die nachfolgenden Schritte 14, 15, 16 sind wieder bei beiden Varianten
gleich. Aus den berechneten Druckverlusten wird ein Repräsentanzwert für jedes Volumenstromdatenintervall
bestimmt, Schritt 14. Aus jedem Repräsentanzwert wird anschließend jeweils eine partielle
Druckkurve für jedes mit dem entsprechenden Volumenstromdatenintervall korrelierte
Volumenstromintervall definiert, Schritt 15, woran sich dann die Regelung der Pumpstation
entlang der durch die Gesamtheit der partiellen Druckkurven gebildeten Regelkurve
anschließt, Schritt 16. Das Verfahren wird sodann wiederholt. Nach Schritt 16 wird
es bei Schritt 11 fortgeführt und somit die definierte Regelkurve dynamisch, insbesondere
immer wieder angepasst. Die Bildung der partiellen Druckkurven kann wie zuvor beschrieben
werden. Dabei können die partielle Druckkurven Konstantdruckkurven, oder Proportionaldruckkurven
oder zum Teil Konstantdruckkurven und zum anderen Teil Proportionaldruckkurven sein.
[0069] Das erfindungsgemäße Verfahren kann gemäß einer Variante im Rahmen einer Inbetriebnahmeprozedur
unmittelbar nach der Installation der Pumpstation 1 ausgeführt werden. Wird das Verfahren
gestartet, so muss lediglich nacheinander eine der Entnahmestellen 3 und/ oder zwei
oder mehr, insbesondere alle Entnahmestellen 3 gleichzeitig geöffnet werden. Zumindest
sollte auch der Schlechtpunkte darunter sein. Dies hat den Vorteil, dass für den gesamten
förderbaren Volumenstrombereich der Pumpstation 1 Druck- und Volumenstromwerte in
kurzer Zeit aufgenommen werden können. Anschließend kann die Datenerfassung, Schritt
11, beendet und mit der Auswertung, Schritte 12 bis 15, begonnen werden.
[0070] Alternativ kann das erfindungsgemäße Verfahren unabhängig von der Installation der
Pumpstation 1 im Rahmen ihres bestimmungsgemäßen Betriebs erfolgen. Dies bedingt zwar
einen längeren Zeitraum, bis ausreichend viele Druck- und Volumenstromwerte erfasst
sind. Es entfällt jedoch die Inbetriebnahmeprozedur für die Datenermittlung. Bei beiden
Varianten kann die Pumpstation zunächst gemäß einer über dem gesamten Volumenstrom
konstanten Druckkurve geregelt werden.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 1
- Pumpstation
- 2
- lokale Versorgungsleitung
- 3
- Verbraucher, Entnahmestelle
- 4
- Ausgang der Pumpstation mit Drucksensor
- 5, 5a, 5b
- Systemstelle mit Drucksensor
- 6
- Volumenstromsensor
- 7
- Steuer- und Regelungseinheit
- 8
- Druckleitung
- 9
- zentrale Versorgungsleitung
- 10
- Gebäude
- 11
- Schritt Betriebswertaufnahme
- 12a
- Schritt Datentupelzuordnung
- 12b
- Schritt Druckverlustberechnung
- 13a
- Schritt Druckverlustberechnung
- 13b
- Schritt Druckverlustzuordnung
- 14
- Schritt Repräsentanzwertbestimmung
- 15
- Schritt Bildung der partiellen Druckkurven
- 16
- Schritt Regelung der Pumpstation anhand partieller Druckkurven
- 17
- Zuleitung
- 18
- Pumpe
1. Verfahren zur Regelung einer Pumpstation (1) in einem hydraulischen Netzwerk, die
ein zu mindestens einem Verbraucher (3) zu förderndes Medium unter Druck setzt, wobei
der Druck in Abhängigkeit des Volumenstroms (Q) durch die Pumpstation (1) gemäß einer
Regelkurve eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelkurve aus einer Mehrzahl partieller Druckkurven (psoll,1(Q), ..., psoll,n(Q)) gebildet wird, die jeweils für ein Volumenstromintervall (ΔQ1, ...,ΔQn) einer der Mehrzahl entsprechenden Anzahl (n) lückenlos aneinander angrenzender Volumenstromintervalle
(ΔQ1, ..., ΔQn) auf der Grundlage ermittelter und intervallbezogen auszuwertender Druck- und Volumenstromwerte
des Netzwerks definiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druck- und Volumenstromwerte Datentupel mit zumindest folgenden, einander zeitlich
zugeordnete Werten umfassen:
- einen Systemdruckwert (psys(tv), psys,k(tv)) des an einer Systemstelle (5, 5a, 5b) anliegenden Systemdrucks (psys, psys,k) und
- einen Volumenstromwert (Q(tv)) des fließenden Volumenstroms (Q).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Datentupel ferner einen Ausgangsdruckwert (paus(tv)) des am Ausgang der Pumpstation (1) aktuell anliegenden Ausgangsdrucks (paus) umfassen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Datentupel anhand ihres jeweiligen Volumenstromwerts (Q(tv)) jeweils einem Volumenstromdatenintervall (ΔQdi) zugeordnet werden, das mit einem der Volumenstromintervalle (ΔQi) korelliert, und dass aus dem Systemdruckwert (psys(tv), psys,k(tv)) und einem Ausgangsdrucksollwert (pbooster) der Pumpstation (1) oder dem ermittelten Ausgangsdruckwert (paus(tv)) eines jeden Datentupels durch Differenzbildung ein Druckverlust (Δpi,j) vom Ausgang der Pumpstation (1) zu der Systemstelle (5, 5a, 5b) ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Systemdruckwert (psys(tv), psys,k(tv)) und einem Ausgangssollwert (pbooster) der Pumpstation (1) oder dem ermitteln Ausgangsdruckwert (paus(tv)) eines jeden Datentupels durch Differenzbildung ein Druckverlust (Δpi,j) vom Ausgang der Pumpstation (1) zu der Systemstelle (5, 5a, 5b) ermittelt wird,
und dass dieser Druckverlust (ΔPi,j) anhand des Volumenstromwerts (Q(tv)) des jeweiligen Datentupels einem Volumenstromdatenintervall (ΔQdi) zugeordnet wird, das mit einem der Volumenstromintervalle (ΔQj) korelliert.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Volumenstromdatenintervall (ΔQdi) aus den, insbesondere der Gesamtheit der diesem Volumenstromdatenintervall (ΔQdi) zugeordneten Druckverluste(n) (Δpi,j) ein Repräsentanzwert (Δprep,i) bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass allen Repräsentanzwerten (Δprep,i) ein gemeinsamer Vorgabedruckwert (pset) hinzuaddiert wird oder dass den Druckverlusten (Δp(tv), Δpk(tv)) zunächst ein gemeinsamer Vorgabedruckwert (pset) hinzuaddiert wird und anschließend der jeweilige Repräsentanzwert (Δprep,i) bestimmt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fall, dass einem der Volumenstromdatenintervalle (ΔQdi) kein Datentupel oder kein Druckverlust (Δp(tv), Δpk(tv)) zugeordnet worden ist, als Repräsentanzwert (Δprep,i) für dieses Volumenstromdatenintervall (ΔQdi) der Repräsentanzwert (Δprep,i-1, Δprep,i+1) des vorhergehenden oder nachfolgenden Volumenstromdatenintervalls (ΔQdi-1, ΔQdi+1) verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine, mehrere oder alle partiellen Druckkurven (psoll,1(Q), ... psoll,n(Q)) Konstantdruck-Kurven sind, deren Solldruck jeweils dem Repräsentanzwert (Δprep,i) oder der Summe aus dem Vorgabedruckwert (pset) und dem Repräsentanzwert (Δprep,i) desjenigen Volumenstromdatenintervalls (ΔQdi) entspricht, für das die entsprechende partielle Druckkurve (psoll,i) zumindest teilweise definiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine, mehrere oder alle partiellen Druckkurven (psoll,1(Q), ... psoll,n(Q)) Proportionaldruck-Kurven sind, deren Solldruck jeweils von dem durch den Repräsentanzwert
(Δpi) oder die Summe aus dem Vorgabedruckwert (pset) und dem Repräsentanzwert (Δprep,i) desjenigen Volumenstromdatenintervalls (ΔQdi), für das die entsprechende partielle Druckkurve (psoll,i(Q)) zumindest teilweise definiert wird, gebildeten ersten Druckwert, zu dem durch
den Repräsentanzwert (Δpi+1) oder die Summe aus dem Vorgabedruckwert (pset) und dem Repräsentanzwert (Δpi+1) des nächst folgenden Volumenstromdatenintervalls (ΔQdi) gebildeten zweiten Druckwert ansteigt oder abfällt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Repräsentanzwert (Δprep,i) der Maximalwert, der arithmetische Mittelwert oder ein Quantil im Bereich von 75%
bis 95% der Gesamtheit der dem entsprechenden Volumenstromdatenintervall (ΔQd1, ..., ΔQdn) zugeordneten Druckverluste (Δpi,j) ist.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenstromintervalle (ΔQ1, ..., ΔQn) eine im Wesentlichen gleiche Breite aufweisen.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Pumpstation (1) förderbare Volumenstrombereich (0 ... Qmax) in Abhängigkeit der ermittelten Druck- und Volumenstromwerte in die Anzahl (n) an
Volumenstromintervallen (ΔQ1, ΔQn) unterteilt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenstromintervalle (ΔQ1, ..., ΔQn) deckungsgleich mit den Volumenstromdatenintervallen (ΔQd1, ..., ΔQdn) sind oder hierzu versetzt liegen.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Betriebs der Pumpstation (1) ermittelt wird, wann der Volumenstrom (Q)
größer Null ist, und dass nur in diesem Fall der oder die Druckwerte (psys(tv), psys,k(tv), paus(tv)) und der Volumenstromwert (Q(tv)) ermittelt werden.
16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Betriebs der Pumpstation (1) ermittelt wird, wann die Änderung des Volumenstroms
(Q) für einen Zeitraum im Wesentlichen konstant ist, und dass nur in diesem Fall der
oder die Druckwerte (psys(tv), psys,k(tv), paus(tv)) und der Volumenstromwert (Q(tv)) aufgenommen werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Systemdruck (psys(tv), psys,k(tv)) an einer hydraulisch am weitesten von der Pumpstation (1) entfernten Entnahmestelle
(5, 5a, 5b) und/ oder am Ende eines Versorgungsstranges (2) ermittelt wird.
18. System zur Regelung einer Pumpstation (1) in einem hydraulischen Netzwerk, mit der
ein zu mindestens einem Verbraucher (3) zu förderndes Medium unter Druck setzbar ist,
wobei der Druck in Abhängigkeit des Volumenstroms durch die Pumpstation (Q) gemäß
einer Regelkurve einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das System dazu eingerichtet ist, die Regelkurve aus einer Mehrzahl partieller Druckkurven
(psoll,1(Q), ... psoll,n(Q)) zu bilden, und diese partieller Druckkurven (psoll,1(Q), ... psoll,n(Q)) jeweils für ein Volumenstromintervall (ΔQ1, ...,ΔQn) einer der Mehrzahl entsprechenden Anzahl (n) lückenlos aneinander angrenzender Volumenstromintervalle
(ΔQ1, ...,ΔQn) auf der Grundlage ermittelter und intervallbezogen auszuwertender Druck- und Volumenstromwerte
des Netzwerks zu definieren.