[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein militärisches Fahrzeug, mit
einer Wanne und einem gegenüber der Wanne drehbar gelagerten und eine Waffe tragenden
Turm, wobei die Wanne einen die Fahrzeugbesatzung aufnehmenden ersten Bereich und
einen zweiten Bereich aufweist, in welchem ein mehrere Munitionskörper bevorratendes
Magazin zur Versorgung der Waffe mit Munition angeordnet ist.
[0002] Militärische Fahrzeuge weisen in der Regel eine insbesondere gegen ballistische Bedrohungen
gepanzerte Wanne und einen gegenüber der Wanne drehbaren Turm auf, der meist die Hauptbewaffnung
des Fahrzeugs in Form einer großkalibrigen Waffe trägt, so dass durch eine Drehung
des Turms die Waffe in Azimut gerichtet werden kann.
[0003] Zur Versorgung der Waffe mit Munition ist es bekannt, in der Wanne des Fahrzeugs
ein mehrere Munitionskörper bevorratendes Magazin vorzusehen, aus welchem über eine
entsprechende Munitionszuführvorrichtung oder auch per Hand Munitionskörper entnommen
und in das Waffenrohr der Waffe eingebracht werden können. Um das Magazin aufzumunitionieren,
also mit Munitionskörpern zu bestücken, weist die Wanne in der Regel im Bereich des
Magazins eine Aufmunitionierungsöffnung auf, durch welche von außerhalb des Fahrzeugs
Munitionskörper in das Magazin eingebracht werden können.
[0004] Auch die Besatzung des Fahrzeugs ist in der Regel in der geschützt ausgebildeten
Wanne untergebracht, wobei es aus Sicherheitsgründen weiterhin bekannt ist, die Wanne
in zwei Bereiche zu unterteilen, so dass in einem ersten Bereich die Fahrzeugbesatzung
und in einem separaten zweiten Bereich die Munitionskörper untergebracht sind. Oftmals
sind beide Bereiche über eine Wand, ein verschließbares Schott o.ä. voneinander getrennt.
[0005] Um in das Fahrzeug einzusteigen oder um dieses zu verlassen, ist zumeist eine Luke
im Dachbereich des die Fahrzeugbesatzung aufnehmenden ersten Bereichs der Wanne angeordnet.
Die Anordnung der Luke im Dachbereich der Wanne hat sich insoweit als vorteilhaft
erwiesen, als dort die Gefahr ballistischer Bedrohungen durch direkt auf die Luke
auftreffende Geschosse eher gering ist bzw. diese bei seitlichem Beschuss unter einem
eher flachen Winkel auftreffen. Die Anordnung der Luke im Dachbereich kann sich für
die Fahrzeugbesatzung in gewissen Situationen jedoch auch als nachteilig erweisen.
Insbesondere im Rahmen von Kampfeinsätzen kann es in Notsituationen nämlich passieren,
dass das Fahrzeug möglichst schnell verlassen werden muss, beispielsweise wenn dieses
Feuer gefangen hat oder aufgrund einer Beschädigung bewegungsunfähig geworden ist.
In solchen Situationen können sich im Dachbereich angeordnete Luken als problematisch
erweisen, da ein schnelles Verlassen des Fahrzeugs insbesondere im Falle mehrerer
Besetzungsmitglieder und nur einer Luke oft nicht möglich ist. Dies gilt insbesondere
in solchen Situationen, in denen das Fahrzeug durch gegnerische Einwirkung zerstört
ist, auf einer Seite oder im schlimmsten Fall sogar auf dem Kopf liegt. In solchen
Situationen können sich im Dachbereich angeordnete Luken als nachteilig erweisen.
[0006] Davon ausgehend stellt sich die Erfindung die
Aufgabe, ein Fahrzeug der eingangs genannten Art anzugeben, welches auch in einer Notsituation
schnell verlassen werden kann.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Bestandteil der abhängigen Unteransprüche.
[0008] Durch die zweigeteilte Ausgestaltung des Magazins wird der zweite Bereich nicht durch
das dort angeordnete Magazin blockiert. Vielmehr entsteht in dem zweiten Bereich ein
begehbarer Durchgang, den die Besatzung vor allem in Notsituationen zum schnellen
Verlassen des Fahrzeugs nutzen kann, sogar dann wenn das Fahrzeug auf dem Dach liegt.
[0009] Es hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn sich der Durchgang in Richtung der
Fahrzeuglängsachse erstreckt.
[0010] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn sich ein erster Magazinteil
und ein zweiter Magazinteil bezüglich der Fahrzeuglängsachse gegenüberliegen. Der
erste Magazinteil kann aus Sicht der Besatzung links von dem Durchgang und der zweite
Magazinteil kann rechts von dem Durchgang angeordnet sein. Es ist weiterhin vorteilhaft,
wenn sich der Durchgang in der Mitte des Fahrzeugs befindet, was im Falle seitlichen
Beschusses u.U. einen gewissen Schutz bietet. Ferner ergeben sich konstruktive Vorteile.
[0011] Ferner hat es sich im Hinblick auf die Magazinteile als vorteilhaft erwiesen, wenn
diese gegenüber dem Fahrzeugboden beabstandet angeordnet sind. Durch die beabstandete
Anordnung können Verformungen des Fahrzeugbodens, beispielsweise aufgrund einer Mineneinwirkung
o.ä., nicht direkt auf die Magazinteile durchschlagen und ggf. zu einem ungewollten
Auslösen der Munitionskörper führen.
[0012] Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Magazins hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Magazinteile mehrere austauschbare Ladeboxen aufweisen, in denen jeweils
mindestens zwei Munitionskörper bevorratet sind. Durch die Aufnahme mehrerer Munitionskörper
in einer Ladebox können die Munitionskörper einfacher gehandhabt werden und beispielsweise
mehrere Munitionskörper gleichzeitig bewegt werden. Es hat sich insbesondere als vorteilhaft
erwiesen, wenn in einer Ladebox Munitionskörper seitlich nebeneinander angeordnet
sind. Ferner kann es von Vorteil sein, wenn in einer Ladebox jeweils mehrere Munitionskörper
des gleichen Typs angeordnet sind, jedoch im Fahrzeug Ladeboxen mit unterschiedlichen
Typen von Munitionskörpern angeordnet sind. Auf diese Weise können in Abhängigkeit
der gewünschten Waffenwirkung auf einfache Weise verschiedene Munitionskörper ausgewählt
werden.
[0013] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Fahrzeug eine Wechseleinrichtung
zum Wechseln der Ladeboxen aufweist, mit welcher die Ladeboxen gegeneinander ausgetauscht
werden können. Durch diese Wechseleinrichtung können die Ladeboxen auf einfache Weise
gewechselt, bewegt bzw. ausgetauscht werden, so dass die Variabilität insgesamt erhöht
ist. Wenn alle Munitionskörper einer Ladebox verschossen wurden, kann eine leere Ladebox
gegen eine volle Ladebox ausgetauscht werden. In konstruktiver Hinsicht hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn die Wechseleinrichtung zwischen den Magazinteilen angeordnet
ist und der Abstand zwischen den Magazinteilen, also die Breite des begehbaren Durchgangs,
mindestens die Breite einer Ladebox aufweist.
[0014] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Wechseleinrichtung
mindestens eine bewegliche Ladeboxenaufnahme zur Aufnahme der Ladeboxen aufweist.
Mittels der Ladeboxenaufnahme können die Ladeboxen auf einfache Weise aus dem entsprechenden
Magazin bzw. aus einem Magazinteil entnommen und beispielsweise an einer anderen Stelle
wieder in dieses oder in ein anderes Magazinteil eingebracht werden. Zur Aufnahme
von Ladeboxen aus beiden Magazinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
Wechseleinrichtung zwei Ladeboxaufnahmen aufweist, nämlich eine für den ersten Magazinteil
und eine für den zweiten Magazinteil. Die Ladeboxenaufnahme kann in horizontaler Richtung
und/oder in vertikaler Richtung bewegbar sein.
[0015] Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Ladeboxenaufnahme zur
Bewegung der Ladeboxen in dem Durchgang auf und ab bewegbar und in einer Ruheposition
unterhalb des Durchgangs angeordnet ist. Mittels der Ladeboxaufnahme können die Ladeboxen
aus dem entsprechenden Magazinteil entnommen und in den Durchgang zwischen den Magazinteilen
bewegt werden. Des Weiteren können diese dann im Durchgang auf- und ab bewegt werden
und beispielsweise an eine freie Position im Magazinteil eingefügt werden. In der
Ruheposition kann sich die Ladeboxaufnahme unterhalb des Durchgangs befinden, so dass
der Durchgang in dieser Position frei bleibt und die Besatzung durch den Durchgang
den Bereich hinter dem Magazin erreichen kann. Weiterhin ist es möglich, dass die
Ladeboxaufnahme in einer Notsituation automatisch oder auch manuell in die Ruheposition
unterhalb des Durchgangs verfahren werden kann, so dass der Durchgang in einer entsprechenden
Notsituation stets passierbar ist. Dem Durchgang kann somit eine Doppelfunktion zukommen,
denn zum einen kann er zum Wechsel der Ladeboxen verwendet werden und zum anderen
als Fluchtweg aus dem ersten Bereich der Wanne.
[0016] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn im zweiten Bereich eine
verschließbare Öffnung, insbesondere zum Aufmunitionieren des Magazins und zum Ein-
und Ausstieg aus dem Fahrzeug angeordnet ist. Durch eine solche Öffnung, die üblicherweise
dazu dient, Munitionskörper von außen in das Fahrzeug bzw. in das entsprechende Magazin
einzubringen, kann das Fahrzeug in einer Notsituation auch verlassen werden. Der Durchgang
kann als Fluchtweg dienen den ersten die Besatzung aufnehmenden Bereich mit der Öffnung
verbinden, so dass die Besatzung zwischen den beiden Magazinteilen hindurch die Öffnung
erreichen und das Fahrzeug auch in einer Notsituation sicher verlassen kann. Die Öffnung
kann derart dimensioniert sein, dass sowohl eine Person als auch Munitionskörper durch
diese hindurchpassen.
[0017] Im Hinblick auf die Öffnung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn diese derart
angeordnet ist, dass sich die Fahrzeuglängsachse durch die Öffnung erstreckt. Insbesondere
wenn das Fahrzeug auf dem Kopf liegt und die normalen Luken im die Besatzung aufnehmenden
Bereich der Wanne nicht geöffnet werden können, kann durch die Anordnung der Öffnung
in Richtung der Fahrzeuglängsachse diese immer noch geöffnet werden, und das Fahrzeug
durch diese verlassen werden. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Öffnung heckseitig angeordnet ist.
[0018] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Öffnung insbesondere
durch eine schwenkbewegliche Klappe verschlossen werden kann. Die Klappe kann von
der Besatzung aus dem Fahrzeuginneren in einer Notsituation geöffnet werden, so dass
diese das Fahrzeug verlassen kann.
[0019] Im Hinblick auf die Anordnung der beiden Bereiche hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn der zweite Bereich heckseitig und der erste Bereich in Fahrtrichtung vor dem
zweiten Bereich, insbesondere frontseitig angeordnet ist. Die Besatzung kann durch
den Durchgang aus dem ersten Bereich in den heckseitigen zweiten Bereich des Fahrzeugs
gelangen. Die einzelnen Bereiche der Wanne können unterschiedlich gepanzert sein,
beispielsweise ist es möglich, dass der die Besatzung aufnehmende erste Bereich stärker
gepanzert ist als der zweite Bereich.
[0020] Im Hinblick auf die Sicherheit hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zwischen dem
ersten Bereich und dem zweiten Bereich eine Trennwand angeordnet ist. Durch eine solche
Trennwand kann das Magazin von der Besatzung baulich getrennt sein. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn das Magazin oder der hintere Bereich des Fahrzeugs unter Beschuss
genommen wird und es gegebenenfalls sogar zu einer ungewollten Auslösung eines oder
mehrerer Munitionskörper kommt. Die Trennwand kann gepanzert ausgeführt sein, wodurch
die Fahrzeugbesatzung noch besser geschützt ist.
[0021] Damit die Besatzung die Öffnung erreichen kann hat es sich im Hinblick auf die Trennung
der Bereiche als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Trennwand eine verschließbare
Durchgangsöffnung aufweist. Die Durchgangsöffnung kann in einer Notsituation manuell
oder automatisch geöffnet werden, so dass die Besatzung durch die Trennwand und den
Durchgang zu der Öffnung gelangen und das Fahrzeug verlassen kann. Die Durchgangsöffnung
kann von einer Schiebetür verschlossen sein, die beim Öffnen möglichst wenig Platz
benötigt. Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Durchgangsöffnung von einem gepanzerten
Element, beispielsweise einer gepanzerten Tür verschlossen werden kann.
[0022] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Trennwand zur Förderung
von Munitionskörpern aus dem Magazin zur Waffe mindestens ein öffenbares Schott aufweist.
Das Schott kann insbesondere nur dann geöffnet werden, wenn die Waffe beladen werden
muss. Sofern kein Munitionskörper zur Waffe befördert werden soll, ist es im Hinblick
auf die Sicherheit der Besatzung vorteilhaft, wenn das Schott geschlossen ist. Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Trennwand für jedes Magazinteil
ein separates öffenbares Schott aufweist.
[0023] Nachfolgend werden weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung unter Zuhilfenahme
der beigefügten Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugs;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf das Fahrzeug; und
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Magazins.
[0024] In Fig. 1 ist ein militärisches Fahrzeug 1 mit einer Wanne 2 und einem eine in Elevation
richtbare Waffe 4 aufweisenden, gegenüber der Wanne 4 in Azimut richtbaren Turm 3
in einer schematischen Seitenansicht dargestellt.
[0025] Damit die Besatzung in das Fahrzeug 1 einsteigen oder dieses verlassen kann, ist
im Dachbereich der Wanne 2 in üblicherweise eine von der Fahrzeugbesatzung begehbare
Luke angeordnet, die jedoch in der Darstellung der Fig. 1 nicht zu erkennen ist. In
einer Notsituation, beispielsweise wenn das Fahrzeug 1 auf dem Kopf liegt, kann es
vorkommen, dass diese Luke nicht mehr geöffnet werden kann und die Besatzung das Fahrzeug
1 nicht oder nur sehr langsam verlassen kann.
[0026] Wie dies in der Darstellung der Fig. 1 zu erkennen ist, ist im Heckbereich des Fahrzeugs
1 jedoch eine nach Art einer Heckklappe ausgebildete Öffnung 6 angeordnet, die beim
Ausführungsbeispiel eine Doppelfunktion erfüllt. Zum einen dient die Öffnung 6 zur
Aufmunitionierung des Fahrzeugs 1. In einer Notsituation kann die Öffnung 6 jedoch
auch als Notausstieg dienen, über welchen die Fahrzeugbesatzung das Fahrzeug 1 rasch
verlassen kann.
[0027] Wie dies in der Darstellung der Fig. 1 zu erkennen ist, ist zwischen dem ersten Bereich
2.1, in welchem die Besatzung untergebracht ist und der Öffnung 6 jedoch noch ein
zweiter Bereich 2.2 mit einem darin angeordneten Magazin 5 sowie auch eine Trennwand
8 angeordnet. Diese Elemente müssten dementsprechend zunächst überwunden werden, bevor
die Besatzung das Fahrzeug 1 durch die Öffnung 6 verlassen kann.
[0028] Im Folgenden wird nun zunächst die Ausgestaltung des Fahrzeugs 1 anhand der Fig.
1 und 2 beschrieben, bevor dann anhand der Darstellung in Fig. 3 noch genauer auf
die Ausgestaltung des Magazins 5 eingegangen wird.
[0029] Wie bereits kurz erläutert wurde, ist die Wanne 2 des Fahrzeugs 1 in zwei Bereiche
unterteilt, nämlich einen in Fahrtrichtung vorderen Bereich 2.1, der die Besatzung
des Fahrzeugs 1 aufnimmt, und einen heckseitig angeordneten zweiten Bereich 2.2 zur
Aufnahme eines Magazins 5.
[0030] Die beiden Bereiche 2.1, 2.2 sind durch eine gepanzerte Trennwand 8 voneinander getrennt,
die zum Schutz der Besatzung dient, beispielsweise wenn ein sich im Magazin 5 befindlicher
Munitionskörper 14 explodieren sollte. Um die Waffe 4 mit Munition zu versorgen, kann
ein in den Darstellungen nicht gezeigtes Schott innerhalb der Trennwand 8 geöffnet
werden, so dass eine Verbindung zwischen dem zweiten Bereich 2.2 und dem ersten Bereich
2.1 entsteht und Munitionskörper 14 vom Magazin 5 zur Waffe 4 transportiert werden
können.
[0031] In der Darstellung der Fig. 2 ist das Fahrzeug 1 in einer Draufsicht gezeigt. Wie
zu erkennen ist, ist das Magazin 5 zweigeteilt ausgebildet, wobei sich der erste Magazinteil
5.1 und der zweite Magazinteil 5.2 bezüglich der Fahrzeuglängsachse L gegenüberliegen
und so zwischen den beiden Magazinteilen 5.1, 5.2 ein Durchgang 7 entsteht. Damit
die Besatzung durch den Durchgang 7 die Öffnung 6 erreichen kann, weist die zwischen
den Bereichen 2.1, 2.2 angeordnete Trennwand 8 eine Schiebetür auf, welche aus dem
ersten Bereich 2.1 geöffnet werden kann. Durch diese Tür und durch den Durchgang 7
können die Besatzungsmitglieder somit aus dem Besatzungsraum kommend die heckseitige
Öffnung 6 erreichen und das Fahrzeug 1 auch in einer Notsituation rasch verlassen.
[0032] Die Öffnung 6 ist durch eine Klappe 9 verschließbar ausgebildet, so dass der Heckbereich
des Fahrzeugs 1 trotz der Öffnung 6 gegen ballistischen Beschuss geschützt ist. Die
Klappe 9 kann dann, um das Fahrzeug zu verlassen, von der Besatzung aus dem zweiten
Bereich 2.2 nach außen hin geöffnet werden.
[0033] Nachfolgend soll nun anhand der Darstellung in Fig. 3 der Aufbau des Magazins 5 etwas
genauer erläutert werden.
[0034] Jedes Magazinteil 5.1, 5.2 weist fünf übereinander angeordnete Ladeboxen 11 auf,
in welchen sich jeweils drei nebeneinander angeordnete Munitionskörper 14 befinden.
Zwischen den Magazinteilen 5.1, 5.2 ist in der Darstellung der Fig. 3 der Durchgang
7 gut zu erkennen. Im unteren Bereich des Durchgangs 7 ist eine Wechseleinrichtung
13 angeordnet, mit welcher die Ladeboxen 11 wahlweise gewechselt werden können. Die
Wechseleinrichtung 12 weist dafür zwei Ladeboxenaufnahmen 13 auf, mit welchen Ladeboxen
11 aus einem der Magazinteile 5.1, 5.2 entnommen und in den Durchgang 7 gezogen werden
können. Im Durchgang können die Ladeboxen 11 dann mittels der Wechseleinrichtung 12
auf und ab bewegt werden und beispielsweise an eine freie Stelle in einem Magazinteil
5.1, 5.2 wieder eingefügt werden. Wie dies zudem in der Darstellung der Fig. 3 zu
erkennen ist, ist unterhalb des Durchgangs 7 genug Platz, um dort eine Ladebox 11
in einer sogenannten Ruheposition zwischenzuparken.
[0035] Um eine leere Ladebox 11 gegen eine volle auszutauschen, wird die leere Ladebox 11
durch die Ladeboxenaufnahme 13 in den Durchgang 7 gezogen. Die leere Ladebox 11 wird
dann in die unterste sogenannte Ruheposition verfahren und dort zwischengeparkt. In
einem nächsten Schritt wird dann eine volle Ladebox 11 von der Ladeboxenaufnahme 13
in den Durchgang 7 bewegt und an die frei gewordene Stelle, an welcher zuvor die leere
Ladebox 11 angeordnet war, verbracht. In einem nächsten Schritt kann dann die in der
Parkposition angeordnete Ladebox 11 von der Ladeboxenaufnahme 13 aufgenommen und an
die frei gewordene Position im entsprechenden Magazinteil 5.1, 5.2 geschoben werden.
[0036] Der Bereich zwischen den Magazinteilen 5.1, 5.2 bietet sowohl genug Platz, um die
Ladeboxen 11 auszutauschen, kann jedoch in einer Notsituation beispielsweise auch
genutzt werden, um das Fahrzeug 1 zu verlassen. Die Wechseleinrichtung 12 kann daher
auch aus dem ersten Bereich 2.1 per Hand in die in Fig. 3 dargestellte Parkposition
verfahren werden, so dass die Besatzung den Durchgang 7 zwischen den beiden Magazinteilen
5.1, 5.2 freilegen kann, um zur Öffnung 6 zu gelangen.
Bezugszeichen:
[0037]
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Wanne
- 2.1
- erster Bereich
- 2.2
- zweiter Bereich
- 3
- Turm
- 4
- Waffe
- 5
- Magazin
- 5.1
- erster Magazinteil
- 5.2
- zweiter Magazinteil
- 6
- Öffnung
- 7
- Durchgang
- 8
- Trennwand
- 9
- Klappe
- 10
- Fahrzeugboden
- 11
- Ladeboxen
- 12
- Wechseleinrichtung
- 13
- Ladeboxenaufnahme
- 14
- Munitionskörper
- F
- Fahrtrichtung
- L
- Fahrzeuglängsachse
1. Fahrzeug, insbesondere militärisches Fahrzeug, mit einer Wanne (2) und einem gegenüber
der Wanne (2) drehbar gelagerten und eine Waffe (4) tragenden Turm (3), wobei die
Wanne (2) einen die Fahrzeugbesatzung aufnehmenden ersten Bereich (2.1) und einen
zweiten Bereich (2.2) aufweist, in welchem ein mehrere Munitionskörper (14) bevorratendes
Magazin (5) zur Versorgung der Waffe (4) mit Munition angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Magazin (5) zur Schaffung eines sich durch den zweiten Bereich (2.2) erstreckenden
Durchgangs (7) zweigeteilt ausgebildet ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Durchgang (7) in Richtung der Fahrzeuglängsachse (L) erstreckt.
3. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein erster Magazinteil (5.1) und ein zweiter Magazinteil (5.2) bezüglich der
Fahrzeuglängsachse (L) gegenüberliegen.
4. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magazinteile (5.1, 5.2) gegenüber dem Fahrzeugboden (10) beabstandet angeordnet
sind.
5. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magazinteile (5.1, 5.2) mehrere austauschbare Ladeboxen (11) aufweisen, in denen
jeweils mindestens zwei Munitionskörper (14) bevorratet sind.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Wechseleinrichtung (12) zum Wechsel der Ladeboxen (11), mit welcher verschiedene
Ladeboxen (11) ausgetauscht werden können.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechseleinrichtung (12) mindestens eine bewegliche Ladeboxenaufnahme (13) zur
Aufnahme der Ladeboxen (11) aufweist.
8. Fahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeboxenaufnahme (13) zur Bewegung der Ladeboxen (11) in dem Durchgang (7) auf
und ab bewegbar ist und in einer Ruheposition unterhalb des Durchgangs (7) angeordnet
ist.
9. Fahrzeug nach in einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Bereich (2.2) eine verschließbare Öffnung (6), insbesondere zum Aufmunitionieren
des Magazins (5) und zum Ein- und Ausstieg aus dem Fahrzeug (1) angeordnet ist.
10. Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (6) derart angeordnet ist, dass sich die Fahrzeuglängsachse (L) durch
die Öffnung (6) erstreckt.
11. Fahrzeug nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine insbesondere schwenkbewegliche Klappe (9) zum wahlweisen Verschließen der Öffnung
(6).
12. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich (2.2) heckseitig und der erste Bereich (2.1) in Fahrtrichtung
(F) vor dem zweiten Bereich (2.2) angeordnet ist.
13. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Bereich (2.1) und dem zweitem Bereich (2.2) eine Trennwand (8)
angeordnet ist.
14. Fahrzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (8) eine verschließbare Durchgangsöffnung aufweist.
15. Fahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (8) zur Ermöglichung der Beförderung von Munitionskörpern (14) aus
dem Magazin (5) zur Waffe (4) mindestens ein öffenbares Schott aufweist.