[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum simultanen Spitzenlos-Rundschleifen mehrerer,
zumindest abschnittsweise rotationssymmetrischer Werkstücke. Die Erfindung betrifft
ferner eine Schleifvorrichtung und deren Verwendung zur Durchführung eines derartigen
Verfahrens.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen zum spitzenlosen Rundschleifen von im Wesentlichen rotationssymmetrischen
Werkstücken sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt, u.a. aus der DIN 8589,
Teil 11. Im Gegensatz zu anderen Rundschleifverfahren ist das Werkstück beim spitzenlosen
Rundschleifen nicht kraftschlüssig eingespannt, sondern befindet sich im sogenannten
Schleifspalt zwischen einer Schleifscheibe und einer Regelscheibe, während es von
einer zumeist schienen- oder linealartigen Auflageeinrichtung unterstützt wird. Schleif-
und Regelscheibe haben die gleiche Rotationsrichtung, jedoch unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten.
Während des Schleifvorgangs wird das Werkstück von der langsam drehenden Regelscheibe
angetrieben und von der im Vergleich zur Regelscheibe schneller drehenden Schleifscheibe
zerspant. Die Auflageeinrichtung und die Regelscheibe stützen das Werkstück auf wenigstens
einem Teil seiner Länge ab und nehmen die auftretenden Zerspanungskräfte auf.
[0003] Durch die gleichzeitige Bearbeitung und Lagerung am Mantel des Werkstückes treten
beim spitzenlosen Schleifen sogenannte Polygoneffekte auf. Um diesen entgegenzuwirken
bzw. um eine optimale Rundheit der Werkstücke zu erzielen, ist es zudem erforderlich,
die Werkstücke durch eine entsprechende Höheneinstellung der Auflageeinrichtung gegenüber
den Rotationsachsen der Schleif- und Regelscheiben überhöht oder tiefer gestellt anzuordnen.
Befindet sich der Werkstückmittelpunkt oberhalb der Verbindungslinie der Mittelpunkte
von Schleif- und Regelscheibe, so spricht man vom "Schleifen über Mitte". Befindet
sich der Werkstückmittelpunkt unterhalb dieser Verbindungslinie, so spricht man vom
"Schleifen unter Mitte". Die genaue Einstellung der Überhöhung/Tiefstellung ist für
eine optimale Rundheit der Werkstücke absolut kritisch.
[0004] Beim spitzenlosen Rundschleifen wird grundsätzlich zwischen dem Durchgangsschleifen
und dem Einstechschleifen unterschieden. Beim Durchgangsschleifen durchläuft eine
lückenlose Abfolge von Werkstücken mit einheitlich zu schleifendem Durchmesser den
Schleifspalt in axialer Richtung. Zur Erzeugung des Vorschubs in axialer Richtung
wird die Regelscheibe in der Regel um 1,5° bis 3,5° geneigt, wodurch die Werkstücke
durch den Schleifspalt gezogen werden. Beim Einstechschleifen sind die Rotationsachsen
der Schleifscheibe und der Regelscheibe nahezu parallel zueinander angeordnet, weisen
jedoch zur Erzeugung eines Vorschubs einen geringen Winkel von etwa 0,5° zueinander
auf, um das Werkstück in axialer Richtung bezüglich der Schleifvorrichtung wohl definiert
gegen einen Anschlag zu drücken und so in seiner Axialposition zu fixieren. In der
Praxis wird häufig die Rotationsachse der Regelscheibe gegenüber einer zu den Rotationsachsen
der Schleifscheibe und der Werkstücke parallel verlaufenden, insbesondere horizontalen
Ebene um einen entsprechenden Neigungswinkel geneigt.
[0005] Beim Einstechschleifen können neben der Einfachproduktion auch mehrere Werkstücke
gleichzeitig in einem Schleifzyklus mit einer einzigen Schleifmaschine geschliffen
werden (Mehrfachproduktion). Hierzu werden die Werkstücke in einer Linie hintereinander
auf der Auflageeinrichtung angeordnet und mit einer entsprechend breiten Schleif-
und Regelscheibe gleichzeitig geschliffen. Alternativ können auch mehrere Schleif-
und Regelscheiben, insbesondere pro Werkstück je ein Paar aus einer Schleif- und Regelscheibe,
zum Einsatz kommen. Zudem ist pro Werkstück in der Regel ein Anschlag vorgesehen.
In der Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass die bei der Mehrfachproduktion mittels
Einstechschleifen in einem Schleifzyklus simultan geschliffenen Werkstücke meist unterschiedliche
Rundheiten bzw. unterschiedlich genaue Werkstückqualitäten aufweisen.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, beim Einstechschleifen
die Qualität der in einem Schleifzyklus simultan geschliffenen Werkstücke im Hinblick
auf eine gleich gute und optimale Rundheit anzugleichen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren nach Anspruch 1 sowie durch die Vorrichtung
nach Anspruch 4 und deren Verwendung nach Anspruch 15. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Gemäss der Erfindung wird ein Verfahren zum simultanen Spitzenlos-Rundschleifen bzw.
Spitzlos-Einstechschleifen mehrerer, zumindest abschnittsweise rotationssymmetrischer
Werkstücke vorgeschlagen, zu dessen Durchführung insbesondere die nachfolgend beschriebene
erfindungsgemässe Vorrichtung verwendet werden kann. Dabei werden die Werkstücke zum
Schleifen zwischen wenigstens einer Schleifscheibe und wenigstens einer Regelscheibe
auf einer Auflageeinrichtung in Richtung ihrer Rotationsachsen hintereinander angeordnet
und die Rotationsachse der Regelscheibe gegenüber einer zu den Rotationsachsen der
Schleifscheibe und der Werkstücke parallel verlaufenden, insbesondere horizontalen
Ebene um einen Neigungswinkel geneigt. Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich
dadurch aus, dass die Werkstücke beim Schleifen bezüglich der parallel verlaufenden
Ebene entsprechend wenigstens einem Viertel des, insbesondere wenigstens dem halben,
bevorzugt wenigstens dreiviertel des Neigungswinkels der Rotationsachse der Regelscheibe
im Schleifspalt hintereinander, d.h. in Richtung ihrer Rotationsachsen, zueinander
höhenversetzt angeordnet werden, um die jeweiligen Anlagewinkel der Werkstücke an
die geneigte Regelscheibe anzugleichen. D.h., die höhenversetzte Anordnung, insbesondere
eine gedachte Verbindungslinie durch die geometrischen Schwerpunkte der höhenversetzt
angeordneten Werkstücke, verläuft entlang einer Linie, die gegenüber der parallel
verlaufenden Ebene wenigstens um ein Viertel des, insbesondere wenigstens um den halben,
bevorzugt wenigstens um dreiviertel des Neigungswinkels der Regelscheiben-Rotationsachse
geneigt ist.
[0009] In erfindungsgemässer Weise wurde erkannt, dass die Werkstücke bei den bisher durchgeführten
Simultan-Schleifverfahren aufgrund der Neigung der Regelscheiben-Rotationsachse jeweils
eine unterschiedliche Höhe bzw. Überhöhung/Tiefstellungen bezüglich der Regelscheibe
aufweisen, so dass der für die Rundheit entscheidende Anlagewinkel der Werkstücke
an die Regelscheibe jeweils unterschiedlich ist. Der Kern der Erfindung besteht darin,
die jeweiligen Anlagewinkel der Werkstücke an die Regelscheibe möglichst anzugleichen,
vorzugsweise gleich zu machen.
[0010] Als Anlagewinke im Sinne der vorliegenden Erfindung wird der Winkel zwischen der
Tangente an die Regelscheibe im Kontaktbereich des Werkstückes zur Lotrechten bzw.
Vertikalen verstanden. Dieser Winkel entspricht dem Winkel der Verbindungslinie zwischen
Regelscheiben-Rotationsachse und Werkstück-Rotationsachse zur Horizontalen.
[0011] Bei den rund zu schleifenden Werkstücken kann es sich beispielsweise um Wellen, Stangen,
Bolzen oder dergleichen handeln, d.h. um zumindest abschnittsweise rotationssymmetrische
Werkstücke. Insbesondere zeichnet sich das erfindungsgemäss vorgeschlagene Verfahren
zum simultanen Schleifen gleichartig ausgebildeter Werkstücke aus.
[0012] Gemäss einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Werkstücke beim Schleifen auf der Auflageeinrichtung derart höhenversetzt
hintereinander angeordnet sind, dass eine gedachte Verbindungslinie durch die geometrischen
Schwerpunkte der Werkstücke im Wesentlichen parallel zur geneigten Rotationsachse
der Regelscheibe verläuft. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass es sich bei den
simultan in einem Schleifzyklus zu schleifenden Werkstücken um gleichartige bzw. identische
Werkstücke handelt. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Werkstücke beim Schleifen
entsprechend dem Neigungswinkel der Regelscheiben-Rotationsachse auf der Auflagelageeinrichtung
derart höhenversetzt hintereinander angeordnet sind, dass die Werkstücke jeweils im
Wesentlichen einen gleichen Anlagewinkel an die geneigte Regelscheibe aufweisen.
[0013] "Im Wesentlichen gleiche" Anlagewinkel im Sinne der Erfindung bedeutet, dass sich
die jeweiligen Anlagewinkel der Werkstücke an die Regelscheibe um nicht mehr als 1
%, insbesondere um nicht mehr als 0.5 % voneinander unterscheiden. Vorzugsweise ist
die höhenversetzte Anordnung der Werkstücke im Schleifspalt derart gewählt, dass die
Anlagewinkel aller Werkstücke an die Regelscheibe gleich bzw. identisch sind. Der
Abweichungsbereich der Anlagewinkel von nicht mehr als 1 %, insbesondere von nicht
mehr als 0.5 %, kann dazu dienen, das Anliegen der Werkstücke an die Schleifscheibe
möglichst anzugleichen.
[0014] Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich einerseits zum sogenannten Gerad-Einstechschleifen,
bei dem die Schleifscheiben-Rotationsachse und die Werkstück-Rotationsachsen parallel
zu einander verlaufen. Umgekehrt eignet sich das vorgeschlagene Verfahren auch zum
sogenannten Schräg-Einstichschleifen, bei dem die Schleifscheibe und die Werkstücke
nicht parallel zueinander angeordnet sind, sondern bei dem die Rotationsachse der
Schleifscheibe gegenüber den Rotationsachsen der Werkstücke bezüglich jener, insbesondere
horizontalen Ebene, die zu der Schleifscheiben-Rotationsachse und den Werkstückrotations-Achsen
parallel verläuft, um einen Winkel abgewinkelt verläuft.
[0015] Um einen genauen Rundlauf und eine korrekte geometrische Form der Schleifscheibe
sowie der Regelscheibe zu erreichen, werden diese in der Praxis häufig vor der ersten
Bearbeitung oder dann, wenn sie durch Verschleiss unbrauchbar wurden, abgerichtet.
Als Abrichtwerkzeuge kommen beispielsweise Einkorndiamanten, Mehrkorndiamanten oder
mit Diamanten besetzte Abrichtrollen zum Einsatz. Um die mit den vorliegend vorgeschlagenen
erfindungsgemässen Verfahren erzielten Vorteile optimal umsetzen zu können, wird zum
Erzielen einer optimalen Rundheit der Werkstücke gemäss einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, die geneigte Regelscheibe vor dem Schleifen
mittels einer höhenverstellbaren Abrichteinrichtung an jenen Stellen abzurichten,
an denen die Werkstücke entsprechend der höhenversetzten Anordnung beim Schleifen
an der Regelscheibe anliegen, d.h. um die Regelscheibe entlang der Regelescheiben-Rotationsachse
auf unterschiedlichen Höhen abrichten zu können. Da die Schleifscheibe beim Einstechschleifen
spiegelbildlich die Form der rund zu schleifenden Werkstücke vorgibt, kann es vorgesehen
sein, auch die Schleifscheibe, vorzugsweise mittels der höhenverstellbaren Abrichteinrichtung,
vor dem Schleifen abzurichten und zwar ebenfalls dort, wo die Werkstücke entsprechend
der höhenversetzten Anordnung beim Schleifen an der Schleifscheibe anliegen. Insbesondere
kann es vorgesehen sein, die Schleifscheibe, vorzugsweise mittels der höhenverstellbaren
Abrichteinrichtung, entlang der Schleifscheiben-Rotationsachse auf unterschiedliche
Durchmesser abzurichten, damit die Schleifscheiben mit den höhenversetzt hintereinander
angeordneten Werkstücken jeweils in Kontakt steht.
[0016] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum simultanen Spitzenlos-Rundschleifen
mehrerer zumindest abschnittsweise rotationssymmetrischer Werkstücke, insbesondere
zum Durchführen des zuvor beschriebenen erfindungsgemässen Verfahrens, wobei die Vorrichtung
wenigstens eine Schleifscheibe und wenigstens eine Regelscheibe aufweist, zwischen
denen die Werkstücke zum Schleifen auf einer Auflageeinrichtung in Richtung ihrer
Rotationsachsen hintereinander anordenbar sind. Die Schleifvorrichtung ist derart
ausgebildet, dass die Rotationsachse der Regelscheibe gegenüber einer zu den Rotationsachsen
der Schleifscheibe und der Werkstücke parallel verlaufenden, insbesondere horizontalen
Ebene um einen Neigungswinkel neigbar ist. In erfindungsgemässer Weise ist die Auflageeinrichtung
der Schleifvorrichtung derart ausgebildet, dass die Werkstücke beim Schleifen bezüglich
der parallel verlaufenden Ebene entsprechend wenigstens einem Viertel des, insbesondere
wenigstens dem halben, bevorzugt wenigstens dreiviertel des Neigungswinkels der Regelscheiben-Rotationsachse
zueinander höhenversetzt angeordnet sind, um beim Schleifen die jeweiligen Anlagewinkel
der Werkstücke an die geneigte Regelscheibe anzugleichen. D.h. die Auflageeinrichtung
der Schleifvorrichtung ist derart ausgebildet, dass die höhenversetzte Anordnung,
insbesondere eine gedachte Verbindungslinie durch die geometrischen Schwerpunkte der
höhenversetzt angeordneten bzw. anordenbaren Werkstücke, entlang einer Linie verläuft,
die gegenüber der parallel verlaufenden Ebene wenigstens um ein Viertel des, insbesondere
wenigstens um den halben, bevorzugt wenigstens um dreiviertel des Neigungswinkels
der Regelscheiben-Rotationsachse geneigt ist.
[0017] Wie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Verfahren beschrieben, kann
es gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemässen Schleifvorrichtung
vorgesehen sein, dass die Auflageeinrichtung derart ausgebildet ist, dass beim Schleifen
eine gedachte Verbindungslinie durch die geometrischen Schwerpunkte der auf der Auflageeinrichtung
lagerbaren bzw. gelagerten Werkstücke parallel zur geneigten Rotationsachse der Regelscheibe
verläuft. Entsprechend kann es auch vorgesehen sein, dass die Auflagelageeinrichtung
derart ausgebildet ist, dass die Werkstücke beim Schleifen entsprechend dem Neigungswinkel
der Regelscheiben-Rotationsachse derart zueinander höhenversetzt angeordnet sind,
dass die Werkstücke jeweils im Wesentlichen einen gleichen Anlagewinkel an die geneigte
Regelscheibe aufweisen. In Bezug zur Vorrichtung sind der "Anlagewinkel" und das Merkmal
"im Wesentlichen gleiche Anlagewinkel" analog wie bei beim erfindungsgemässen Verfahren
zu stehen.
[0018] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Auflageeinrichtung
zur Aufnahme der mehreren Werkstücke entsprechend mehrere in Richtung der Werkstück-Rotationsachsen
hintereinander angeordneter Auflagen auf, die entsprechend dem Neigungswinkel der
Rotationsachse der Regelscheibe zueinander höhenversetzt angeordnet sind. Insbesondere
kann es vorgesehen sein, dass die Auflageeinrichtung zur Aufnahme der mehreren Werkstücke
treppenförmig ausgebildet ist bzw. dass die Auflagen treppenförmig hintereinander
angeordnet sind. Jede der Auflagen kann beispielsweise eine schräge Auflagefläche
ähnlich einer Anlaufschräge aufweisen, die quer, insbesondere senkrecht zur Rotationsachse
des darauf lagerbaren Werkstücks bzw. quer, insbesondere senkrecht zum Schleifspalt
in Richtung der Schleifscheibe ansteigt. Die schräge Auflagefläche schliesst mit der
zu den Werkstück-Rotationsachsen und der Schleifscheiben-Rotationsachse parallel verlaufenden,
insbesondere horizontalen Ebene den sogenannten Werkstückauflagewinkel ein, der in
der Regel zwischen 10° und 50°, insbesondere zwischen 30° und 45° liegt.
[0019] Gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
die zueinander höhenversetzten Auflagen für die Werkstücke beispielsweise als jeweils
voneinander separate Bauteile ausgebildet sein. Des Weiteren ist denkbar, dass diese
separaten Auflagen an oder auf einem gemeinsamen Auflageträger angeordnet sind.
[0020] Um die Überhöhung der Werkstücke gegenüber den Rotationsachsen der Regelscheibe und
Schleifscheibe einstellen zu können, kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die Auflageeinrichtung
als Ganzes, etwa über den bzw. mit Hilfe des gemeinsamen Auflageträger(s), höhenverstellbar
ausgebildet ist. Hierzu kann die Auflageeinrichtung insbesondere eine einstellbare,
vorzugsweise aktuatorbetriebene Höhenverstelleinrichtung aufweisen. Ferner kann es
vorgesehen sein, dass die Auflageeinrichtung als Ganzes austauschbar ausgebildet ist,
damit die Schleifvorrichtung mit verschiedenen Auflageeinrichtungen in Abhängigkeit
der Geometrie der zu schleifenden Werkstücke im Sinne eines Austauschsatzes ausgerüstet
werden kann.
[0021] Um eine Feinjustierung des Höhenversatzes der einzelnen Werkstücke und/oder eine
Anpassung/Adaption der Auflageeinrichtung zum simultanen Schleifen von Werkstücken
unterschiedlicher Geometrie zu ermöglichen, kann es nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, dass wenigstens eine der mehreren,
vorzugsweise jede der mehreren Auflagen separat höhenverstellbar ausgebildet ist.
Im Speziellen kann es vorgesehen sein, dass wenigstens eine der mehreren, vorzugsweise
jede der mehreren Auflagen als separat höhenverstellbarer Auflagekörper ausgebildet
ist. Hierzu können jeweils einstellbare, vorzugsweise aktuatorbetriebene Höhenverstelleinrichtungen
vorgesehen sein. Die separat höhenverstellbaren Auflagekörper können des Weiteren
auch auf oder an einem gemeinsamen Auflageträger angeordnet sein, welcher wiederum
insbesondere dazu dienen kann, die Auflageeinrichtung als Ganzes, d.h. die separat
höhenverstellbaren Auflagekörper global, in der Höhe zu verstellen.
[0022] Für bestimmte Anwendungen kann es ferner erforderlich sein, die Auflagefläche der
Auflageeinrichtung gegenüber der Rotationsachse der Schleifscheibe, insbesondere aus
der Horizontalen heraus zu neigen. Hierzu kann es nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass wenigstens eine der mehreren, vorzugsweise
jede der mehreren Auflagen separat gegenüber der Rotationsachse der Schleifscheibe,
insbesondere aus der Horizontalen neigbar ist. Hierzu kann die Auflageeinrichtung
insbesondere eine einstellbare, vorzugsweise aktuatorbetriebene Neigungsverstelleinrichtung
aufweisen. Insbesondere kann wenigstens einer der mehreren, vorzugsweise jede der
mehreren Auflagen als gegenüber der Rotationsachse der Schleifscheibe, insbesondere
aus der Horizontalen separater neigbarer Auflagekörper ausgebildet sein. Hierzu kann
entsprechend für die Auflagekörper je eine Neigungsverstelleinrichtung vorgesehen
sein. Denkbar ist aber auch, dass die Auflagen bzw. Auflagekörper auf oder an einem
gemeinsamen Auflagekörper angeordnet sind, der etwa mit Hilfe einer Neigungsverstelleinrichtung
gegenüber der Rotationsachse der Schleifscheibe, insbesondere aus der Horizontalen
neigbar ist.
[0023] Im Vergleich zur zuvor beschriebenen separat höhenverstellbaren Auflageeinrichtung
kann auch eine technisch einfacher zu realisierende, jedoch gleichsam sehr präzise
und stabile Auflageeinrichtung vorgesehen sein, die beispielsweise darin besteht,
dass wenigstens zwei der Auflagen, insbesondere alle Auflagen, entsprechend dem Neigungswinkel
der Rotationsachse der Regelscheibe zueinander starr höhenversetzt angeordnet bzw.
ausgebildet sind. Insbesondere können die wenigstens zwei der Auflagen, insbesondere
alle Auflagen einstückig, integral oder monolithisch ausgebildet sein.
[0024] Aufgrund der vorgesehenen Neigung der Regelscheiben-Rotationsachse erfahren die Werkstücke
beim Schleifen in Richtung ihrer Rotationsachse einen Vorschub, um die Werkstück wohl
definiert gegen einen Anschlag zu drücken und in axialer Richtung stabil in der Schleifvorrichtung
zu halten. Dementsprechend ist es gemäss einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
denkbar, dass beim erfindungsgemässen Verfahren für jedes Werkstück wenigstens einen
Anschlag vorgesehen ist bzw. die erfindungsgemässe Schleifvorrichtung für jedes Werkstück
wenigstens einen Anschlag aufweist, an dem das Werkstück beim Schleifen in Richtung
seiner Rotationsachse anliegt. Alternativ kann der Anschlag beispielsweise aber auch
durch eine entsprechende Profilierung der Regelscheibe, etwa durch einen radialen
Versatz, realisiert sein, an der das Werkstück formschlüssig anliegt und so gegen
ein axiales Verschieben gesichert ist.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Schleifscheibe mehrere auf ihrer Rotationsachse hintereinander angeordnete
Teilschleifscheiben umfasst und die Regelscheibe mehrere auf ihrer Rotationsachse
hintereinander angeordnete Teilregelscheiben aufweist. Bevorzugt sind pro zu schleifendem
Werkstück je eine Teilschleifscheibe und je eine Teilregelscheibe vorgesehen.
[0026] Wie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Verfahren beschrieben, so
kann zum Zwecke der individuellen gezielten Abrichtung der Regelscheibe an die höhenversetzte
Anordnung der zu schleifenden Werkstücke die Schleifvorrichtung gemäss einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wenigstens eine zuführbare, insbesondere
höhenverstellbare Abrichteinrichtung zum Abrichten der wenigsten einen Regelscheibe,
bevorzugt auch der wenigstens einen Schleifscheibe aufweisen, um die Regelscheibe
vor dem Schleifen an jenen Stellen gezielt abzurichten, an denen die Werkstücke entsprechend
der höhenversetzten Anordnung beim Schleifen an der Regelscheibe anliegen.
[0027] Die vorgeschlagene Schleifeinrichtung kann entweder derart ausgebildet sein, dass
die Rotationsachse der Werkstücke zum Realisieren des Gerad-Einstechschleifens parallel
zur Schleifscheiben-Rotationsachse verläuft. Umgekehrt kann die Schleifvorrichtung
jedoch auch derart ausgebildet sein, dass die Rotationsachse der Schleifscheibe gegenüber
den Rotationsachsen der Werkstücke um einen Winkel abgewinkelt verläuft, insbesondere
innerhalb der Horizontalen, um das Schräg-Einstichschleifen zu realisieren.
[0028] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer zuvor beschriebenen
erfindungsgemässen Vorrichtung zum Durchführen des eingangs beschriebenen erfindungsgemässen
Verfahrens.
[0029] Weitere Einzelheiten der Erfindung und insbesondere eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- ein mögliches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Schleifvorrichtung zum
simultanen Spitzenlos-Rundschleifen mehrerer Werkstücke in Frontansicht;
- Fig. 2
- Horizontalschnitt durch die Schleifvorrichtung gemäss Fig. 1; und
- Fig. 3
- Vertikalschnitt durch die Schleifvorrichtung gemäss Fig. 1.
[0030] Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein mögliches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Schleifvorrichtung 1 zum simultanen Spitzenlos-Rundschleifen mehrerer Werkstücke 11,
12, 13, 14. Vorliegend handelt es sich bei den Werkstücken 11, 12, 13, 14 um identische,
im Wesentlichen rotationssymmetrische Zylinderkörper, die mithilfe der erfindungsgemässen
Schleifvorrichtung 1 bzw. gemäss dem erfindungsgemässen Rundschleifverfahren auf einen
einheitlich gleich grossen und gleich runden Durchmesser geschliffen werden sollen.
[0031] Die Fig. 1 bis 3 zeigen den Vorgang des spitzenlosen Rundschleifens in schematische
Darstellung. Die Werkstücke 11, 12, 13, 14 sind im sogenannten Schleifspalt zwischen
der Schleifscheibe 110 und der Regelscheibe 120 in Richtung der Werkstück-Rotationsachsen
11.1, 12.1, 13.1, 14.1 hintereinander angeordnet und auf einer linealartigen Auflageeinrichtung
200 gelagert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfassen sowohl die Regelscheibe
120 als auch die Schleifscheibe 110 pro Werkstück 11, 12, 13, 14 jeweils eine Teilregelscheibe
121, 122, 123, 124 und jeweils eine Teilschleifscheibe 111, 112, 113, 114. Sämtliche
Teilregelscheiben 121, 122, 133, 124 bzw. sämtliche Teilschleifscheiben 111, 112,
113, 114 sind jeweils auf einer gemeinsamen Regelscheiben-Rotationsachse 120.1 bzw.
einer gemeinsamen Schleifscheibe-Rotationsachse 110.1 angeordnet, über die die Teilschleifscheiben
bzw. Teilregelscheiben in Rotation versetzt werden können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Schleifvorrichtung 1 befinden sich sämtliche Werkstücke 11,
12, 13, 14 über der Verbindungslinie zwischen der Schleifscheiben-Rotationsachse 110.1
und der Regelscheiben-Rotationsachse 120.1, d.h. es wird "über der Mitte" geschliffen.
Die Tangente T an die Teilregelscheiben 121, 122, 123, 124 im Berührungspunkt der
Werkstücke 11, 12, 13, 14 schliessen gegenüber der Vertikalen bzw. Lotrechten L den
sogenannten Anlagewinkel γ der Werkstücke 11, 12, 13, 14 an die jeweilige Teilregelscheibe
121, 122, 133, 124 ein, welcher für die zu erreichende Rundheit der Werkstücke 11,
12, 13, 14 kritisch ist.
[0032] Während des Schleifvorgangs werden die Werkstücke 11, 12, 13, 14 von der langsam
drehenden Teilregelscheiben 121, 122, 133, 124 angetrieben und von den im Vergleich
dazu schneller drehenden Teilschleifscheiben 111, 112, 113, 114 zerspant. Die Auflageeinrichtung
und die Teilschleifscheiben 111, 112, 113, 114 stützen das Werkstück auf wenigstens
einem Teil seiner Länge ab und nehmen die auftretenden Zerspanungskräfte auf.
[0033] Die vorliegend gezeigte Schleifvorrichtung 1 dient zum sogenannten Gerad-Einstichschleifen.
Dazu sind die Schleifscheiben-Rotationsachse 110.1 und die Regelscheiben-Rotationsachse
120.1 im Wesentlichen achsparallel nebeneinander angeordnet. Die Regelscheiben-Rotationsachse
120.1 ist jedoch gegenüber einer parallel zur Schleifscheiben-Rotationsachse 110.1
und zu den Werkstück-Rotationsachsen 11.1, 12.1, 13.1, 14.1 parallel verlaufenden
Horizontalebene um einen Neigungswinkel α geneigt. Für das Einstechschleifen beträgt
der Neigungswinkel α typischerweise etwa 0,5°. Hierdurch wird auf die Werkstücke 11,
12, 13, 14 aufgrund der Rotation der Teilregelscheiben 121, 122, 123, 124 ein Vorschub
in Richtung der Werkstück-Rotationsachsen 11.1, 12.1, 13.1, 14.1 erzeugt, der dazu
genutzt wird, die Werkstücke 11, 12, 13, 14 gegen einen jeweiligen (Axial-)Anschlag
311, 312, 313, 314 zu drücken, um diese in axialer Richtung stabil in der Schleifvorrichtung
1 zu halten.
[0034] Aufgrund der Neigung der Regelscheiben-Rotationsachse 120.1 würden die Werkstücke
11, 12, 13, 14 bei einer Anordnung auf horizontal gleicher Höhe - wie bisher im Stand
der Technik praktiziert - jeweils mit unterschiedlichen Anlagewinkel γ an den Teilregelscheiben
121, 122, 123, 124 anliegen. In erfindungsgemässe Weise wurde jedoch erkannt, dass
dies zu unterschiedlichen Schleifergebnissen, insbesondere unterschiedlichen Rundheiten
und Durchmessern der in einem Schleifzyklus simultan geschliffenen Werkstücke 11,
12, 13, 14 führt. Um dem entgegenzuwirken, ist es gemäss der vorliegenden Erfindung
vorgesehen, die Werkstücke 11, 12, 13, 14 im Schleifspalt entsprechend dem Neigungswinkel
α der Regelscheiben-Rotationsachse 120.1 zueinander höhenversetzt anzuordnen und zwar
bevorzugt - wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel - derart, dass die Werkstücke
jeweils im Wesentlichen einen gleichen Anlagewinkel γ an die geneigte Regelscheibe
120 aufweisen, insbesondere, dass die Anlagewinkel γ aller Werkstücke 11, 12, 13,
14 an die jeweilige Teilregelscheibe 121, 122, 133, 124 gleich bzw. identisch sind.
Hierzu sind die Werkstücke 11, 12, 13, 14 - wie in Fig. 3 gezeigt - auf der Auflagelageeinrichtung
200 derart höhenversetzt hintereinander angeordnet, dass eine gedachte Verbindungslinie
LS durch die geometrischen Schwerpunkte S der Werkstücke 11, 12, 13, 14 parallel zur
geneigten Regelscheiben-Rotationsachse 120.1 verläuft.
[0035] Das hier gezeigte Ausführungsbespiel der Schleifvorrichtung 1 zeigt eine mögliche
und besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Auflageneinrichtung 200, um die erfindungsgemässe
höhenversetzte Anordnung der Werkstücke 11, 12, 13, 14 entsprechend dem Neigungswinkel
α der Regelscheiben-Rotationsachse 120.1 zu realisieren. Für jedes der Werkstücke
11, 12, 13, 14 weist die Auflageeinrichtung je eine Auflage 211, 212, 213, 214 mit
je einer quer zum Schleifspalt in Richtung Schleifscheibe 110 schräg ansteigenden
Auflagefläche auf, auf der die entsprechenden Werkstückes 11, 12, 13, 14 beim Schleifen
aufliegen. Die verschiedenen Auflagen 211, 212, 213, 214 sind entsprechend dem Neigungswinkel
α der Regelscheiben-Rotationsachse 120.1 in axialer Richtung, d.h. entlang des Schleifspalts
treppenartig zueinander versetzt. Insbesondere sind die Auflagen 211, 212, 213, 214
im vorliegenden Ausführungsbeispiel als voneinander separat höhenverstellbare Auflagekörper
201, 202, 203, 204 ausgebildet (angedeutet durch die Doppelpfeile in Fig. 3). Dadurch
kann in vorteilhafter Weise eine Feinjustierung des Höhenversatzes der einzelnen Werkstücke
11, 12, 13, 14 und/oder eine Anpassung/Adaption der Auflageeinrichtung 200 zum simultanen
Schleifen von Werkstücken unterschiedlicher Geometrie ermöglicht werden. Sämtliche
Auflagekörper 201, 202, 203, 204 sind auf einem gemeinsamen Auflagenträger 230 angeordnet,
welcher wiederum selbst höhenverstellbar ausgebildet ist, um die Höhe der gesamten
Auflageeinrichtung 200 global einstellen zu können. Zur Höhenverstellung der Auflagekörper
201, 202, 203, 204 und des Auflageträgers 230 können beispielsweise Stellschrauben
oder Aktuatoren vorgesehen sein.
[0036] Um die Regelscheibe 120 bzw. die Teilregescheiben 121, 122, 123, 124 entlang der
Regelescheiben-Rotationsachse 120.1 auf unterschiedlichen Höhen entsprechend der höhenversetzten
Anordnung der Werkstücke abrichten zu können, kann es vorgesehen sein, dass die Schleifvorrichtung
1 eine hier nicht gezeigte höhenverstellbare Abrichteinrichtung aufweist. Neben der
Höhenverstellbarkeit kann die Abrichteinrichtung selbstverständlich auch in axialer
Richtung entlang des Schleifspaltes und/oder in der Horizontalen verstellbar bzw.
zuführbar ausgebildet sein. Auch kann es vorgesehen sein, die Schleifscheibe 110 bzw.
die Teilschleifscheiben 111, 112, 113, 114, vorzugsweise mittels der höhenverstellbaren
Abrichteinrichtung, vor dem Schleifen abzurichten und zwar ebenfalls dort, wo die
Werkstücke entsprechend der höhenversetzten Anordnung beim Schleifen an der Schleifscheibe
anliegen. Insbesondere kann es vorgesehen sein, die Schleifscheibe 110 bzw. die Teilschleifscheiben
111, 112, 113, 114 entlang der Schleifscheiben-Rotationsachse 110.1 auf unterschiedliche
Durchmesser abzurichten, um die Schleifscheibe 110 bzw. die Teilschleifscheiben 111,
112, 113, 114 aufgrund der höhenversetzten Anordnung mit den Werkstücken 11, 12, 13,
14 jeweils in optimalen Schleifkontakt zu bringen.
1. Verfahren zum simultanen Spitzenlos-Rundschleifen mehrerer, zumindest abschnittsweise
rotationssymmetrischer Werkstücke (11, 12, 13, 14), wobei die Werkstücke (11, 12,
13, 14) zum Schleifen zwischen wenigstens einer Schleifscheibe (110) und wenigstens
einer Regelscheibe (120) auf einer Auflagelageeinrichtung (200) in Richtung der Werkstück-Rotationsachsen
(11.1, 12.1, 13.1, 14.1) hintereinander angeordnet werden und wobei die Regelscheiben-Rotationsachse
(120.1) gegenüber einer zu den Werkstück-Rotationsachsen (11.1, 12.1, 13.1, 14.1)
und der Schleifscheiben-Rotationsachse (110.1) parallel verlaufenden, insbesondere
horizontalen Ebene um einen Neigungswinkel (α) geneigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (11, 12, 13, 14) beim Schleifen bezüglich der parallel verlaufenden
Ebene entsprechend wenigstens einem Viertel des, insbesondere wenigstens dem halben,
bevorzugt wenigstens dreiviertel des Neigungswinkels (α) der Regelscheiben-Rotationsachse
(120.1) zueinander höhenversetzt angeordnet sind, um die jeweiligen Anlagewinkel (γ)
der Werkstücke an die geneigte Regelscheibe (120) anzugleichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke (11, 12, 13, 14) beim Schleifen entsprechend dem Neigungswinkel (α)
der Regelscheiben-Rotationsachse (120.1) auf der Auflagelageeinrichtung (200) derart
höhenversetzt hintereinander angeordnet sind, dass eine gedachte Verbindungslinie
(LS) durch die geometrischen Schwerpunkte (S) der Werkstücke (11, 12, 13, 14) parallel
zur geneigten Regelscheiben-Rotationsachse (120.1) verläuft; und/oder die Werkstücke
(11, 12, 13, 14) beim Schleifen entsprechend dem Neigungswinkel (α) der Regelscheiben-Rotationsachse
(120.1) auf der Auflagelageeinrichtung (200) derart höhenversetzt hintereinander angeordnet
sind, dass die Werkstücke jeweils im Wesentlichen einen gleichen Anlagewinkel (γ)
an die geneigte Regelscheibe (120) aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelscheibe (120) vor dem Schleifen mittels einer höhenverstellbaren Abrichteinrichtung
(500) an jenen Stellen abgerichtet wird, an denen die Werkstücke (11, 12, 13, 14)
entsprechend der höhenversetzten Anordnung beim Schleifen an der Regelscheibe (120)
anliegen.
4. Vorrichtung (1) zum simultanen Spitzenlos-Rundschleifen mehrerer, zumindest abschnittsweise
rotationssymmetrischer Werkstücke (11, 12, 13, 14), insbesondere zum Durchführen eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit wenigstens einer Schleifscheibe (110)
und wenigstens einer Regelscheibe (120), zwischen denen die Werkstücke (11, 12, 13,
14) zum Schleifen auf einer Auflagelageeinrichtung (200) in Richtung der Werkstück-Rotationsachsen
(11.1, 12.1, 13.1, 14.1) hintereinander anordenbar sind und wobei die Regelscheiben-Rotationsachse
(120.1) gegenüber einer zu den Werkstück-Rotationsachsen (11.1, 12.1, 13.1, 14.1)
und der Schleifscheiben-Rotationsachse (110.1) parallel verlaufenden, insbesondere
horizontalen Ebene um einen Neigungswinkel (α) neigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagelageeinrichtung (200) derart ausgebildet ist, dass die Werkstücke (11,
12, 13, 14) beim Schleifen bezüglich der parallel verlaufenden Ebene entsprechend
wenigstens einem Viertel des, insbesondere wenigstens dem halben, bevorzugt wenigstens
dreiviertel des Neigungswinkels (α) der Regelscheiben-Rotationsachse (120.1) zueinander
höhenversetzt angeordnet sind, um die jeweiligen Anlagewinkel (γ) der Werkstücke an
die geneigte Regelscheibe (120) anzugleichen.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagelageeinrichtung (200) derart ausgebildet ist, dass beim Schleifen eine
gedachte Verbindungslinie (LS) durch die geometrischen Schwerpunkte (S) der Werkstücke
(11, 12, 13, 14) parallel zur geneigten Regelscheiben-Rotationsachse (120.1) verläuft;
und/oder die Auflagelageeinrichtung (200) derart ausgebildet ist, dass die Werkstücke
(11, 12, 13, 14) beim Schleifen entsprechend dem Neigungswinkel (α) der Regelscheiben-Rotationsachse
(120.1) derart zueinander höhenversetzt angeordnet sind, dass die Werkstücke jeweils
im Wesentlichen einen gleichen Anlagewinkel (γ) an die geneigte Regelscheibe (120)
aufweisen.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagelageeinrichtung (200) als Ganzes höhenverstellbar ausgebildet ist und/oder
dass die Auflagelageeinrichtung (200) als Ganzes austauschbar ausgebildet ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagelageeinrichtung (200) zur Aufnahme der mehreren Werkstücke (11, 12, 13,
14) mehrere in Richtung ihrer Rotationsachsen hintereinander angeordnete Auflagen
(211, 212, 213, 214) aufweist, die entsprechend dem Neigungswinkel (α) der Regelscheiben-Rotationsachse
(120.1) zueinander höhenversetzt angeordnet sind, insbesondere dass die Auflagelageeinrichtung
(200) zur Aufnahme der mehreren Werkstücke (11, 12, 13, 14) treppenförmig ausgebildet
ist bzw. dass die Auflagen (211, 212, 213, 214) treppenförmig hintereinander angeordnet
sind.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der mehreren, vorzugsweise jede der mehreren Auflagen (211, 212,
213, 214) separat höhenverstellbar ausgebildet ist, insbesondere dass wenigstens eine
der mehreren, vorzugsweise jede der mehreren Auflagen (211, 212, 213, 214) als separat
höhenverstellbarer Auflagenkörper ausgebildet ist.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der mehreren, vorzugsweise jede der mehreren Auflagen (211, 212,
213, 214) separat gegenüber der Schleifscheiben-Rotationsachse (110.1) aus der Horizontalen
neigbar ist, insbesondere dass wenigstens eine der mehreren, vorzugsweise jede der
mehreren Auflagen (211, 212, 213, 214) als gegenüber der Schleifscheiben-Rotationsachse
(110.1) aus der Horizontalen separat neigbarer Auflagenkörper ausgebildet ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der Auflagen (211, 212, 213, 214) entsprechend dem Neigungswinkel
(α) der Regelscheiben-Rotationsachse (120.1) zueinander starr höhenversetzt, insbesondere
nicht separat höhenverstellbar, angeordnet sind.
11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifscheibe (110) mehrere auf der Schleifscheiben-Rotationsachse (110.1) hintereinander
angeordnete Teilschleifscheiben (111, 112, 113, 114) umfasst und die Regelscheibe
(120) mehrere auf der Regelscheiben-Rotationsachse (120.1) hintereinander angeordnete
Teilregelscheiben (121, 122, 123, 124)umfasst, wobei bevorzugt pro zu schleifendem
Werkstück (11, 12, 13, 14) je eine Teilschleifscheibe (111, 112, 113, 114) und je
eine Teilregelscheibe 121, 122, 123, 124) vorgesehen sind.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) für jedes Werkstück (11, 12, 13, 14) wenigstens einen Anschlag
(311, 312, 313, 314) aufweist, an dem das Werkstück beim Schleifen in Richtung der
Werkstück-Rotationsachse (11.1, 12.1, 13.1, 14.1) anliegt.
13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) wenigstens eine zuführbare, insbesondere höhenverstellbare Abrichteinrichtung
zum Abrichten der wenigstens einen Regelscheibe (120) und/oder der wenigstens einen
Schleifscheibe (110) aufweist, insbesondere um die Regelscheibe (120) vor dem Schleifen
an jenen Stellen abzurichten, an denen die Werkstücke (11, 12, 13, 14) entsprechend
der höhenversetzten Anordnung beim Schleifen an der Regelscheibe (120) anliegen.
14. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifscheiben-Rotationsachse (120.1) zum Gerad-Einstichschleifen im Wesentlichen
parallel zu den der Werkstück-Rotationsachsen (11.1, 12.1, 13.1, 14.1) verläuft oder
dass die Schleifscheiben-Rotationsachse (120.1) zum Schräg-Einstichschleifen gegenüber
den Werkstück-Rotationsachsen (11.1, 12.1, 13.1, 14.1) um abgewinkelt verläuft.
15. Verwendung einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 14 zum Durchführen
eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3.