[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss zum Verschliessen einer Öffnung in einem
Gebinde, insbesondere für den Transport von Gefahrgüter, wie er im Oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruchs 1 definiert ist, sowie dessen Verwendung zum Verschliessen
eines Gebindes oder eines Fasses insbesondere für den Transport von Gefahrgüter wie
es im Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 13 definiert ist. Die Erfindung
betrifft ebenfalls ein System zum Verschliessen einer Öffnung in einem Gebinde, insbesondere
für den Transport von Gefahrgütern, wie es im Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
14 definiert ist.
[0002] Der Transport von Gütern, insbesondere Feststoffe wie beispielsweise Pulver, Granulat
oder Pellets, erfolgt üblicherweise in Fässer, welche beispielsweise aus Kraftleiner
und Leim bestehen und Öffnungen aufweisen, welche als Handgriffe genutzt werden können.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass solche Fässer für den Transport von Güter
durch Nutzung von Quer- und/oder längsverstärktes Klebeband, welches den Körper mit
dem Deckel des Fasses verbindet, oder durch Umreifung mit Polypropylenbänder den Deckel
und den Körper fest zusammen halten. Bei diesen Varianten bleiben die Öffnungen, welche
durch die Wand des Fasses gebildet sind, offen, wodurch ein Austausch zwischen dem
Innenraum des Fasses und der Umgebung möglich ist. Solche Fässer genügen daher den
Anforderungen für gewisse Anwendungen im Transportbereich von bestimmten Gefahrgütern
nicht. In einem solchen Fall müsste das Gebinde ohne Handgriffe ausgeführt werden.
[0004] Die vorliegende Erfindung bietet nun einen verbesserten Verschluss zum Verschliessen
einer Öffnung in einem Gebinde, insbesondere für den Transport von Gefahrgütern, welcher
die Nachteile der Verschlüsse aus dem Stand der Technik überwindet.
[0005] Das Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Ein Verschluss zum Verschliessen einer
Öffnung in einem Gebinde, insbesondere für den Transport von Gefahrgüter, wobei der
Verschluss einen Körper mit einer zentralen Öffnung und Verriegelungsmittel umfasst,
welche Verriegelungsmittel zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung
bewegbar sind und ein Entnehmen des Verschlusses aus der Öffnung des Gebindes in der
Verriegelungsstellung verhindern. Der Verschluss umfasst einen Deckel, insbesondere
eine Klappe, welcher lösbar in einer Sperrposition in der zentralen Öffnung des Körpers
angeordnet werden kann um die zentrale Öffnung zu verschliessen.
[0006] Diese Ausführungsform ermöglicht ein Verschliessen einer Öffnung in einem Gebinde,
so dass das Innere vom Gebinde weitestgehend von der Umgebung des Gebindes abgetrennt
ist. Der Deckel verhindert weitestgehend, dass Transportgüter aus dem Innern des Gebindes
in die Umgebung gelangen können, oder dass unerwünschte Substanzen ins Innere des
Gebindes gelangen und die Transportgüter kontaminiert werden. Dabei kann der Deckel
sowohl als separates Teil gebildet sein als auch einteilig mit dem Körper verbunden
sein.
[0007] Unter Gebinde versteht man Behältnisse wie beispielsweise Fässer, Tonnen, Trommeln,
etc. für den Transport von Güter, insbesondere Gefahrgüter. Die Transportgüter sind
beispielsweise Feststoffe wie pulverförmige Feststoffe, Granulate, Pellets, etc.
[0008] Die Verriegelungsmittel können durch ein einzelnes Element gebildet werden oder durch
mehrere symmetrisch angeordnete oder nicht-symmetrisch angeordnete Elemente gebildet
sein.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform sind die Verriegelungsmittel derart angeordnet,
dass sie durch die zentrale Öffnung des Körpers von der Entriegelungsstellung in die
Verriegelungsstellung betätigt werden können.
[0010] Diese Anordnung der Verriegelungsmittel ermöglicht eine besonders einfache Handhabung
des Verschlusses in Kombination mit dem Deckel, welcher in der zentralen Öffnung des
Körpers angeordnet werden kann. Insbesondere können die Verriegelungsmittel durch
die zentrale Öffnung des Körpers ebenfalls von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
zurück betätigt werden.
[0011] In einer weiteren Ausführungsvariante des Verschlusses, ist der Deckel derart ausgebildet,
dass er in der Sperrposition die Verriegelungsmittel in der Verriegelungsstellung
arretiert.
[0012] In dieser Ausführungsform wird sichergestellt, dass die Verriegelungsmittel durch
Arretierung in der Verriegelungsstellung mithilfe des Deckels während des Transportes
nicht in die Entriegelungsstellung zurückgeführt werden und sichern somit, dass ein
Entnehmen oder Herausfallen des Verschlusses aus der Öffnung des Gebindes verhindert
wird.
[0013] Insbesondere arretiert der Deckel in der Sperrposition die Verriegelungsmittel in
der Verriegelungsstellung indem er durch die zentrale Öffnung des Körpers des Verschlusses
mit den Verriegelungsmittel zusammenwirkt.
[0014] Wirkt der Deckel durch die zentrale Öffnung des Körpers mit den Verriegelungsmittel
zusammen, um diese zu arretieren, so ermöglicht diese Variante eine besonders einfache
Handhabung des Verschlusses. Insbesondere kann der Deckel durch eine Vertiefung oder
eine Ausbuchtung soweit ins Innere der zentralen Öffnung angeordnet werden, dass die
Wandung des Deckels die Verriegelungsmittel in der Verriegelungsstellung blockiert
und ein Verschieben der Verriegelungsmittel in die Entriegelungsstellung verhindert.
[0015] In einer anderen Ausführungsvariante des Verschlusses ist der Deckel derart ausgebildet,
dass er in der Sperrposition einen Handgriff bildet. Insbesondere weist der Deckel
eine Vertiefung auf, welche in Sperrposition einen Handgriff bildet.
[0016] Diese Ausführungsform ermöglicht eine besonders effiziente Versiegelung des Gebindes,
da der Verschluss gleichzeitig als Handgriff genutzt werden kann um das Handling des
Gebindes zu vereinfachen, ohne weitere Öffnung zu benötigen, welche wiederum Quelle
für Austritt aus dem Innern des Gebindes oder Kontamination des Transportgutes von
aussen bildet. Gleichzeitig kann diese Vertiefung derart ausgebildet sein, dass sie
gleichzeitig die Verriegelungsmittel in der Verriegelungsstellung blockiert wenn der
Deckel in der Sperrposition in der zentralen Öffnung angeordnet ist.
[0017] In einer zusätzlichen Ausführungsvariante des Verschlusses sind die Verriegelungsmittel
durch in Bezug auf eine Achse bewegliche Riegel gebildet werden, wobei die beweglichen
Riegel von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung in diametraler Richtung
zum Verschluss bewegt werden können. In anderen Worten können die beweglichen Riegel
von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung in Richtung eines äusseren
Verschlussrands, welcher den Körper des Verschlusses diametral umrandet, bewegt werden.
Diese Bewegung der Riegel kann sowohl linear sein als auch eine Rotation beschreiben
oder jede andere Art Bewegung.
[0018] Unter diametraler Richtung wird eine Richtung verstanden, welche die sich von der
zentralen Öffnung aus in Bezug auf deren Kreismittelpunkt nach aussen hin senkrecht
zur zentralen Öffnung erstreckt.
[0019] Insbesondere sind die Riegel derart ausgebildet, dass sie um eine Rotationsachse
drehbar oder drehbar gelagert sind. Der Riegel kann über ein Scharnier, insbesondere
über ein Filmscharnier, mit dem Körper verbunden sein.
[0020] In einer weiteren Ausführungsvariante des Verschlusses weist die zentrale Öffnung
des Körpers einen Querschnittsrand auf welcher in der Sperrposition des Deckels zumindest
teilweise umlaufend formschlüssig mit dem Deckel insbesondere an der zentralen Öffnung,
bzw. am Übergang des Querschnittsrandes zur zentralen Öffnung, zusammenwirkt.
[0021] Der formschlüssige Verschluss zwischen dem Körper und dem Deckel ermöglicht eine
besonders gute Versiegelung des Gebindes gegenüber der Umgebung. Dabei kann der Deckel
in der Sperrposition teilweise umlaufend, insbesondere über wenigstens 75%, ganz besonders
wenigstens 85% des Umfangs des Querschnittrandes an der zentralen Öffnung, bzw. am
Übergang des Querschnittsrandes zur zentralen Öffnung, oder vollständig umlaufend
formschlüssig mit dem Deckel zusammenwirken. Für die meisten Anwendungen ist ein teilweise
umlaufend formschlüssiger Verschluss ausreichend.
[0022] Der Querschnittsrand des Körpers des Verschlusses weist insbesondere eine Ausdehnung
auf, die sich von der zentralen Öffnung aus in Bezug auf deren Kreismittelpunkt nach
aussen hin senkrecht zur zentralen Öffnung erstreckt.
[0023] Der Querschnittsrand, welcher in seinen Abmessungen grösser als die Abmessungen der
Öffnung im Gebinde gewährleistet einen sicheren Halt des Verschlusses in der Gebindeöffnung.
[0024] In einer anderen Ausführungsvariante des Verschlusses weist die zentrale Öffnung
des Körpers einen Querschnittsrand auf, welcher eine zumindest teilweise umlaufende
Nut am Übergang des Querschnittsrandes zur zentralen Öffnung und der Deckel einen
zumindest teilweise umlaufenden und in Sperrposition des Deckels zur Nut korrespondierenden
Vorsprung aufweist, welcher Vorsprung mit der Nut in der Sperrposition des Deckels
formschlüssig insbesondere am Übergang des Querschnittsrandes zur zentralen Öffnung
zusammenwirkt.
[0025] Insbesondere wirkt der Deckel derart mit dem Querschnittsrand insbesondere an der
zentralen Öffnung des Körpers zusammen, dass der Verschluss zumindest über einen Teil
des Umfangs des Querschnittsrandes hermetisch verschlossen ist.
[0026] Für einige Anwendungen ist ein hermetischer Verschluss vorteilhaft, um den Anforderungen
während des Transportes zu genügen. In diesem Fall wird bevorzugt der hermetische
Verschluss des Deckels über den gesamten Umfang der zentralen Öffnung gewährleistet.
Unter hermetisch versteht sich, dass weder Flüssigkeiten noch Gase eindringen oder
austreten können.
[0027] In einer anderen Ausführungsvariante des Verschlusses umfasst der Deckel wenigstens
ein Verbindungselement, insbesondere einen Schnappverschluss, welcher mit einem korrespondierenden
Rastelement im Körper zusammenwirken kann und den Deckel in der Sperrposition hält.
[0028] Diese Variante ermöglicht eine sehr schnelle und sichere Handhabung des Verschlusses,
welche ebenfalls während des Transportes eine sichere Befestigung des Deckels in der
Sperrposition gewährleistet.
[0029] In einer anderen Ausführungsvariante des Verschlusses ist der Deckel mit dem Körper
des Verschlusses verbunden. Insbesondere ist der Deckel mit dem Körper des Verschlusses
durch ein Filmscharnier verbunden.
[0030] Die Verbindung des Deckels mit dem Körper des Verschlusses ermöglicht eine einfache
und sichere Handhabung des Verschlusses sowie eine bessere Wiederverwendbarkeit des
Verschlusses, da der korrespondierende Deckel immer mit dem Verschluss verbunden bleibt.
[0031] In einer anderen Ausführungsvariante des Verschlusses umfasst der Körper des Verschlusses
eine weitere Durchgangsöffnung, welche eine Plombieröffnung zur Aufnahme eines Plombierdrahts
einer Plombe bildet.
[0032] Die Verwendung eines Plombierdrahtes ist gerade beim Transport von Gefahrgütern von
besonderer Bedeutung, da hier die Lieferkette nachvollziehbar sein muss. In diesem
Zusammenhang spielen im pharmazeutischen Bereich die Vollaggregation (Full Aggregation)
und die Nachverfolgbarkeit (Tracability) eine grosse Rolle und benötigen daher rigorose
Massnahmen, zu denen eine Plombierung des Gebindes beiträgt.
[0033] Es kann weiterhin vorteilhaft sein, wenn der Deckel über ein Scharnier mit dem Körper
des Verschlusses verbunden ist, wenn die Plombieröffnung am entgegengesetzten Ende
des Scharniers angeordnet ist.
[0034] Insbesondere umfasst der Deckel ebenfalls eine Durchgangsöffnung, welche eine Plombieröffnung
zur Aufnahme eines Plombierdrahtes bildet, welcher Plombierdraht durch die Plombieröffnung
des Deckels und durch die Plombieröffnung des Körpers des Verschlusses geführt werden
kann. Insbesondere kann die Plombieröffnung des Deckels sich im Verbindungselement,
insbesondere im Schnappverschluss des Deckels befinden.
[0035] Die zweite Plombieröffnung ermöglicht es, den Plombierdraht sowohl durch die Plombieröffnung
im Körper des Verschlusses als auch durch den Deckel des Verschlusses durchzuleiten
und gewährleistet einen noch sichereren Transport der Gefahrgüter. In dieser Variante
ist ein Öffnen des Gebindes nur durch Zerstörung der Plombe möglich und verhindert
Betrugsfälle. Zudem kann der Plombierdraht weiterhin eine Sicherung von versehentlichem
Öffnen des Verschlusses in der Lieferkette gewährleisten.
[0036] Der Erfindung liegt zudem die Verwendung des Verschlusses gemäss einer der vorangehenden
Varianten zum Verschliessen eines Gebindes, insbesondere für den Transport von Gefahrgütern,
zugrunde. Insbesondere kann der Verschluss für ein Gebinde mit rechteckigem Grundriss
verwendet werden.
[0037] Diese Verwendung weist ebenfalls Vorteile auf, welche bereits für den erfindungsgemässen
Verschluss erläutert wurden. Diese Vorteile gelten ebenfalls für die beanspruchte
Verwendung.
[0038] Der Erfindung liegt ebenfalls ein System umfassend einen Verschluss gemäss einer
der vorangehenden Varianten, ein Gebinde, insbesondere mit rechteckiger Grundrissfläche,
umfassend einen Gebindekörper und einen Gebindedeckel, wobei das Gebinde eine Öffnung
aufweist, welche durch den Gebindedeckel oder durch den Gebindekörper oder sowohl
durch den Gebindedeckel als auch durch den Gebindekörper reicht. Insbesondere geht
die Öffnung sowohl durch den Gebindedeckel als auch durch den Gebindekörper.
[0039] Weiterhin kann das System einen Plombierdraht und eine Plombe umfassen.
[0040] Die Vorteile eines solchen Systems wurden bereits für den erfindungsgemässen Verschluss
erläutert. Diese Vorteile gelten ebenfalls für das beanspruchte System.
[0041] Die hier genannten und beschriebenen Varianten und Merkmale können ebenfalls in Kombination
zweier oder mehrerer Varianten oder Merkmale untereinander durchgeführt werden und
diese Kombinationen werden von der vorliegenden Erfindung ebenfalls umfasst, gegeben
solche Kombinationen sind nicht gegenseitig inkonsistent.
[0042] Nachfolgend wird nun ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Gebindes mit einem Gebindekörper und einem Gebindedeckel
sowie Öffnungen im Gebindekörper und im Gebindedeckel;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines verschlossenen Gebindes mit einem Verschluss gemäss
einer erfindungsgemässen Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine Aufsicht von oben auf einen erfindungsgemässen Verschluss im geöffneten Zustand
gemäss einer Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Verschlusses von Fig. 3 im geöffneten Zustand;
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht des erfindungsgemässen Verschlusses von Fig. 3 und Fig. 4
entlang der Linie A im geöffneten Zustand;
- Fig. 6
- eine Aufsicht von oben auf einen erfindungsgemässen Verschluss im geschlossenen Zustand;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Verschlusses von Fig. 6 im geschlossenen
Zustand;
- Fig. 8
- eine Querschnittsansicht des erfindungsgemässen Verschlusses von Fig. 6 und Fig. 7
entlang der Linie B im geschlossenen Zustand;
- Fig. 9
- in Querschnittsansicht die Einführung eines erfindungsgemässen Verschlusses in geöffnetem
Zustand in eine Öffnung in einem Gebinde gemäss einer Ausführungsform;
- Fig. 10
- in Querschnittsansicht ein erfindungsgemässer Verschluss in geöffnetem Zustand in
einer Öffnung in einem Gebinde;
- Fig. 11
- in Querschnittsansicht ein verplombter erfindungsgemässer Verschluss in geschlossenem
Zustand in einer Öffnung in einem Gebinde.
[0043] Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung: Sind in einer Figur
zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar
zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden
Figurenbeschreibungen Bezug genommen.
[0044] Die Ausführungsbeispiele werden anhand eines Gebindes mit rechteckigem Grundriss
gezeigt, es ist jedoch dem Fachmann klar, dass bei entsprechender Anpassung des Verschlusses
dieser ebenfalls vorteilhafterweise für alle anderen Gebindeformen anwendbar ist.
[0045] Gebinde mit rechteckiger Grundform sind beispielsweise unter dem Namen ECO DRUM der
Fa. DENSA AG bekannt und können durch verschiedene Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise
kann der Mantel kreis-zylindrisch gewickelt und danach durch Spreizung verformt werden,
um ein Rechteckprofil anzunehmen. Alternativ können solche Gebinde aus einem aus Kraftliner
gewickelten Mantel und rechteckiger Grundrissfläche umfassen, wobei bodenseitig ein
rechteckiges Bodenelement eingelegt und mit umgefalteten Mantelteilen verklebt ist.
[0046] Solche aus dem Stand der Technik bekannte Gebinde weisen beispielsweise eine umlaufende,
aus geraden Abschnitten bestehende Schulter auf, sowie vertikal zwischen der Schulter
und dem Gebinderand verlaufenden linienartigen Einbiegungen. Diese vertikalen, linienartigen
Einbiegungen können beidseitig jeder Gebindeecke angeordnet sein.
[0047] In Fig. 1 ist beispielhaft ein zur Verwendung des erfindungsgemässen Verschlusses
geeignetes Gebinde 10 gezeigt. Es besitzt einen Gebindekörper 11 mit rechteckförmigem
Grundriss. In seinem oberen Bereich 14 ist der Gebindekörper derart verformt, dass
der obere Umfang des Gebindekörpers 14 um ein Mass gegenüber dem restlichen Gebindekörper
11 nach innen versetzt ist. Im Übergang ist eine umlaufende Schulter bzw. Kante ausgeformt.
Die umlaufende Schulter bildet einen Anschluss für einen Deckel 12, der den gleichen
Grundriss wie der Gebindekörper 11 besitzt.
[0048] Der obere Mantelbereich 14 kann zudem mit vertikal zwischen der Schulter und dem
Gebinderand verlaufenden, linienartigen Einbiegungen versehen sein, wie beispielsweise
in der Fig. 1 zu erkennen ist. Die Gebinde können jedoch auch ohne solche Einbiegungen
verwendet werden.
[0049] Das Gebinde 10 weist weiterhin sowohl eine Öffnung 131 im Körper 11 als auch eine
Öffnung 132 im Deckel 12 auf, welche Öffnungen 131, 132 miteinander korrespondieren
wenn Körper 11 und Deckel 12 zusammengefügt sind und eine durchgehende Öffnung 13
wird gebildet.
[0050] Figur 2 zeigt wie ein erfindungsgemässer Verschluss 1 beispielhaft ein Gebinde 10
gemäss Fig. 1 verschliesst. Eine detaillierte Darstellung der Verwendung des erfindungsgemässen
Verschlusses wird im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert.
[0051] Fig. 3, 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verschlusses
1 im geöffneten Zustand. In dieser Ausführungsform ist der Deckel als Klappe 7 ausgebildet
und mithilfe eines Filmscharniers 6 mit dem Körper 3 des Verschlusses 1 verbunden.
[0052] Der Körper 3 umfasst weiterhin Verriegelungsmittel 4, welche Verriegelungsmittel
4 zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung bewegbar sind.
Die Verriegelungsmittel 4 sind durch die zentrale Öffnung 2 des Körpers 3 zugänglich
und können durch die zentrale Öffnung 2 des Körpers 3 von der Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung und umgekehrt betätigt werden. Die Verriegelungsmittel
4 sind derart ausgebildet, dass sie in der Verriegelungsstellung in der geschlossenen
Position des Verschlusses mit der Gebindewand oder Deckelwand derart zusammenwirken,
dass ein Entnehmen des Verschlusses aus der Öffnung des Gebindes in der Verriegelungsstellung
verhindert wird. Insbesondere werden die Verriegelungsmittel 4 in der in den Figuren
gezeigten Ausführungsformen durch Riegel gebildet, welche um eine Rotationsachse bewegt
werden können, so dass die Riegel von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung
sich diametral von der zentralen Öffnung aus in Bezug auf deren Kreismittelpunkt nach
aussen hin senkrecht zur zentralen Öffnung bewegen. Die Verriegelungsmittel werden
durch zwei Elemente gebildet, welche symmetrisch um die zentrale Öffnung 2 verteilt
am Körper 3 des Verschlusses 1 befestigt sind.
[0053] In der Entriegelungsstellung weisen die Riegel unabhängig des Ausführungsbeispiels
eine diametrale Abmessung an den Verriegelungsmittel auf, welche kleiner als die Abmessung
der Öffnung im Gebinde ist und dementsprechend ein Einfügen des Verschlusses in die
Öffnung des Gebindes ermöglicht.
[0054] Unter diametraler Abmessung wird eine Abmessung verstanden, welche sich von der zentralen
Öffnung aus in Bezug auf deren Kreismittelpunkt nach aussen hin senkrecht zur zentralen
Öffnung erstreckt.
[0055] Bevorzugt ist die diametrale Abmessung des Verschlusses an den Verriegelungsmittel
4 in der Entriegelungsstellung nur leicht geringer als die Abmessung der Öffnung im
Gebinde, so dass der Verschluss in der geöffneten Position leicht in die Öffnung des
Gebindes eingefügt werden kann und wieder aus der Öffnung entfernt werden kann. Dennoch
gewährleisten diese Abmessungen in der Verriegelungsstellung einen sicheren Halt des
Verschlusses in der Öffnung des Gebindes.
[0056] In der Verriegelungsstellung weisen die Riegel eine grössere diametrale Abmessung
an den Verriegelungsmittel als in der Entriegelungsstellung auf. Der Verschluss ist
derart ausgebildet, dass die Riegel in der Verriegelungsstellung ebenfalls eine grössere
diametrale Abmessung haben als die Öffnung im Gebinde, so dass die Riegel mit der
Gebindewand des Gebindekörpers und/oder des Gebindedeckels derart zusammenwirken kann,
dass ein entnehmen des Verschlusses in der geschlossenen Position verhindert wird.
[0057] Die Klappe 7 weist eine Vertiefung auf, welche besonders auf der Fig. 4 zu erkennen
ist und die in der Sperrposition in der die Klappe 7 sich in der zentralen Öffnung
2 des Verschlusses 1 befindet einen Handgriff bildet.
[0058] Weiterhin weist der Körper 3 des Verschlusses 1 in Fig. 3 einen Querschnittsrand
31 auf, welcher Querschnittsrand 31 eine Ausdehnung aufweist, die sich von der zentralen
Öffnung 2 aus in Bezug auf deren Kreismittelpunkt nach aussen hin senkrecht zur zentralen
Öffnung 2 erstreckt.
[0059] Dieser Querschnittsrand 31 hat eine teilweise umlaufende Nut 51. Die Klappe 7 ihrerseits
umfasst einen teilweise umlaufenden Vorsprung 52, welcher in der Sperrposition, in
welcher sich die Klappe 7 in der zentralen Öffnung 2 des Verschlusses 1 befindet am
Anschlag, zur Nut 51 des Körpers 3 korrespondiert und mit dieser formschlüssig zusammenwirkt.
[0060] Die Klappe 7 weist einen Schnappverschluss 81 auf, welcher mit einem korrespondierenden
Rasterelement 82 im Körper 3 zusammenwirken kann und die Klappe 7 in der Sperrposition
verriegelt.
[0061] In der gezeigten Ausführungsform umfasst der Verschluss ebenfalls eine weitere Durchgangsöffnung,
welche eine Plombieröffnung 91 im Körper 3 des Verschlusses 1 bildet, sowie eine Durchgangsöffnung,
welche eine Plombieröffnung 92 bildet, in der Klappe 7 des Verschlusses 1 zur Aufnahme
eines Plombierdrahts einer Plombe. Die Plombieröffnung 92 in der Klappe 7 des Verschlusses
1 befindet sich in der vorliegenden Ausführungsform im Schnappverschluss 81 der Klappe
7.
[0062] In der Fig. 5 ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A des Verschlusses,
welcher in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigt ist, abgebildet. In dieser Fig. 5 ist zu erkennen,
dass in dieser Ausführungsform die Verriegelungsmittel 4, beispielsweise über ein
Filmscharnier, mit dem Körper 3 des Verschlusses 1 verbunden sind. Weiterhin ist die
Ausgestaltung des Rastelementes 82, welcher zum Schnappverschluss 81 der Klappe 7
korrespondiert zu erkennen. Dieses Rastelement 82 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine längliche Öffnung ausgebildet, alternativ kann als längliche Nut als Rastelement
verwendet werden.
[0063] Fig. 6, 7 und 8 zeigen eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verschlusses
1 im geschlossenen Zustand. Der Aufbau des Verschlusses wurde bereits weitestgehend
in Bezug auf den Verschluss 1 im geöffneten Zustand für Fig. 3 bis Fig. 5 beschrieben.
In Fig. 6 ist detailliert die Lage der Klappe 7 in der zentralen Öffnung des Körpers
3 des Verschlusses 1 in der Sperrposition der Klappe 7 zu erkennen. Die Verbindung
8 zwischen dem Schnappverschluss 81 der Klappe 7 und dem Rastelement 82 des Körpers
3 des Verschlusses 1 ist anhand der Fig. 6 und Fig. 7 zu erkennen. Weiterhin sieht
man in Fig. 7 wie die Klappe 7 mit dem Körper 3 des Verschlusses 1 zusammenwirkt um
einen Handgriff zu bilden. Die Vertiefung in der Klappe 7 reicht in dieser Ausführungsform
bis zu den Verriegelungsmittel 4, wodurch die Klappe 7 die Verriegelungsmittel 4 in
der Verriegelungsstellung arretiert. In der Tat können in der Sperrposition der Klappe
7 die Verriegelungsmittel 4 nicht in die Entriegelungsstellung zurückgeklappt werden,
da der Deckel diese Bewegung verhindert. Wie an Fig. 8 zu erkennen ist, ist der Querschnittsrand
31 des Körpers 3 von den Verriegelungsmittel 4 durch eine Distanz d senkrecht zur
Fläche, welche durch den Querschnittsrand 31 gebildet wird, beanstandet. Diese Distanz
d entspricht bevorzugt etwa der Dicke der Wandung der Öffnung im Gebinde, entsprechend
der Wandstärke des Gebindekörpers 11 und / oder des Gebindedeckels 12. Insbesondere
liegt diese Distanz im Bereich von 0,4cm bis 1.5cm, insbesondere im Bereich von 0.45
cm bis 1 cm, ganz besonders im Bereich von 0,45 cm bis 0,9 cm.
[0064] Fig. 9 bis Fig. 11 zeigen die Verwendung in einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Verschlusses 1. Der Verschluss 1 umfasst Verriegelungsmittel 4, welche, nachdem der
Verschluss 1 in die Öffnung 13 des Gebindes 10 eingeführt wurde, in die Verriegelungsstellung
gebracht werden (Fig. 10). In dieser Verriegelungsstellung verhindern die Verriegelungsmittel
4 den Verschluss 1 daran, aus der Öffnung 13 genommen zu werden und verriegeln so
das Gebinde 10. Der Querschnittsrand 31 des Körpers 3 des Verschlusses 1 ist in seinen
Abmessungen grösser als die Abmessungen der Öffnung 13 im Gebinde 10 und gewährleistet
so einen sicheren Halt des Verschlusses in der Gebindeöffnung.
[0065] Insbesondere können solche erfindungsgemässe Verschlüsse 1 zur Verriegelung zweier
ineinander gesteckte Teile eines Gebindes 10, der Gebindekörper 11 und der korrespondierende
Gebindedeckel 12, verwendet werden. Dazu wird der erfindungsgemässe Verschluss 1 durch
die Öffnung 13, welche durch beide Gebindewände, die Körperwand und die Deckelwand,
durchgeht, gesteckt und die Verriegelungsmittel 4 dann auseinandergeklappt. Die ausgeklappten
Verriegelungsmittel 4 vergrössern den Durchmesser des Verschlusses 1 derart an den
Verriegelungselementen, dass der Verschluss 1 nicht mehr aus der Öffnung 13 entnommen
werden kann. Diese Verriegelungsmittel 4 sind bevorzugt wieder zurückklappbar, so,
dass der Verschluss 1 wieder aus der Öffnung 13 entnehmbar ist und die zwei Gebindeteile
11, 12 wieder lösbar sind um das Gebinde 10 zu öffnen und den Inhalt entnehmen zu
können. In der Sperrposition der Klappe 7, welche in Fig. 11 für einen Verschluss
1 im geschlossenen Zustand gezeigt ist, wurde ebenfalls ein Plombierdraht mit einer
Plombe 93 am Verschluss 1 angebracht. Die Klappe 7 ist derart in der zentralen Öffnung
2 angebracht, dass die Klappe mittels ihrer Wandung die Verriegelungsmittel 4 in ihrer
Verriegelungsstellung arretiert. Die Klappe 7 weist eine Vertiefung auf, welche einen
Handgriff bildet, so dass das Gebinde bequem transportiert werden kann.
1. Verschluss (1) zum Verschliessen einer Öffnung (13) in einem Gebinde (10), insbesondere
für den Transport von Gefahrgüter, wobei der Verschluss (1) einen Körper (3) mit einer
zentralen Öffnung (2) und Verriegelungsmittel (4) umfasst, welche Verriegelungsmittel
(4) zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung bewegbar
sind und ein Entnehmen des Verschlusses (1) aus der Öffnung (13) des Gebindes (10)
in der Verriegelungsstellung verhindern, wobei der Verschluss (1) einen Deckel (7),
insbesondere eine Klappe umfasst, welcher lösbar in einer Sperrposition in der zentralen
Öffnung (2) des Körpers (3) angeordnet werden kann um die zentrale Öffnung (2) zu
verschliessen.
2. Verschluss (1) nach Anspruch 1, wobei die Verriegelungsmittel (4) derart angeordnet
sind, dass sie durch die zentrale Öffnung (2) des Körpers (3) von der Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung betätigt werden können.
3. Verschluss (1) nach Anspruch 1, wobei der Deckel (7) derart ausgebildet ist, dass
er in der Sperrposition die Verriegelungsmittel (4) in der Verriegelungsstellung arretiert.
4. Verschluss (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Deckel (7) derart ausgebildet ist,
dass er in der Sperrposition einen Handgriff bildet.
5. Verschluss (1) nach Anspruch 3, wobei der Deckel (7) eine Vertiefung aufweist, welche
in Sperrposition einen Handgriff bildet.
6. Verschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Verriegelungsmittel (4)
durch in Bezug auf eine Achse bewegliche Riegel gebildet werden, wobei die beweglichen
Riegel von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung in diametraler Richtung
zum Verschluss bewegt werden können.
7. Verschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die zentrale Öffnung (2) des
Körpers (3) einen Querschnittsrand (31) aufweist welcher in der Sperrposition des
Deckels (7) zumindest teilweise umlaufend formschlüssig insbesondere am Übergang des
Querschnittsrandes zur zentralen Öffnung, mit dem Deckel (7) zusammenwirkt.
8. Verschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die zentrale Öffnung (2) des
Körpers (3) einen Querschnittsrand (31) aufweist, welcher eine zumindest teilweise
umlaufende Nut (51) am Übergang des Querschnittsrandes zur zentralen Öffnung und der
Deckel (7) einen zumindest teilweise umlaufenden und in Sperrposition des Deckels
(7) zur Nut (51) korrespondierenden Vorsprung (52) aufweist, welcher Vorsprung (52)
mit der Nut (51) in der Sperrposition des Deckels (7) formschlüssig zusammenwirkt.
9. Verschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Deckel (7) wenigstens ein
Verbindungselement (81), insbesondere einen Schnappverschluss, umfasst, welcher mit
einem korrespondierenden Rastlement (82) im Körper (3) zusammenwirken kann und den
Deckel (7) in der Sperrposition hält.
10. Verschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Deckel (7) mit dem Körper
(3) des Verschlusses (1), insbesondere durch ein Filmscharnier (6), verbunden ist.
11. Verschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Körper (3) des Verschlusses
(1) eine Plombieröffnung (91) zur Aufnahme eines Plombierdrahts einer Plombe (23)
umfasst.
12. Verschluss (1) nach Anspruch 11, wobei der Deckel (7) eine Plombieröffnung (92) zur
Aufnahme eines Plombierdrahtes umfasst, welcher Plombierdraht durch die Plombieröffnung
(91) des Körpers (3) und durch die Plombieröffnung (92) des Deckels (7) geführt werden
kann.
13. Verwendung des Verschlusses (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Verschliessen
eines Gebindes (10), insbesondere für den Transport von Gefahrgütern.
14. System umfassend:
einen Verschluss (1) gemäss einem der Ansprüche 1 - 12
ein Gebinde (1), insbesondere mit rechteckiger Grundrissfläche, umfassend einen Gebindekörper
(11) und einen Gebindedeckel (12), wobei das Gebinde eine Öffnung (13) aufweist, welche
durch den Gebindedeckel (12) oder durch den Gebindekörper (11) oder sowohl durch den
Gebindedeckel (12) als auch durch den Gebindekörper (11) reicht.
15. System gemäss Anspruch 14, wobei das System weiterhin einen Plombierdraht und eine
Plombe (23) umfasst.