[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Betonabstandhaltern gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] In der Bauindustrie werden Abstandhalterkörper bspw. bei der Erstellung von Betonwandungen
und -trägern zur Sicherung eines definierten Abstandes zwischen der Schalung einerseits
und der Armierung bzw. den Bewehrungsmatten andererseits verwendet. Die Abstandhalter
stellen zudem sicher, dass die Armierung mit einer bestimmten Schichtdicke an Beton
überdeckt ist, wobei der Abstandhalter in die ausgehärtete Betonmasse des Bauteils
voll integriert ist. Zementgebundene Abstandhalter haben daher gegenüber bspw. solchen
auf Kunststoffbasis den elementaren Vorteil, dass diese im Beton vollständig integriert
werden können und somit keine Fremdkörper im Beton darstellen.
[0003] Betonabstandhalter werden in aller Regel entweder in einem Gussverfahren in unterschiedlich
ausgebildeten Formen in Massen produziert oder in einem Betonextrusionsverfahren gewonnen.
[0004] Bekannt ist ein Extrusionsverfahren zum Herstellen von Abstandhaltern aus zementgebundenem
Material, vorzugsweise Faserbeton, bei dem ein Profilstrang aus diesem zementgebundenen
Material extrudiert und anschließend in einzelne Abstandhalter zertrennt wird (
DE-PS 30 47 116). Dieses bekannte Verfahren dient zum Herstellen von platten- oder scheibenförmigen
Abstandhaltern, die einen zum Umfang des Abstandhalters hin offenen Schlitz aufweisen,
mit dem der jeweilige Abstandhalter auf einen Betonstahl zum Befestigen aufgeschoben
werden kann.
[0005] Eine weitere Veröffentlichung ist ein Verfahren (
DE-OS 34 42 918), bei dem in einen extrudierten Profilstrang aus zementgebundenem Material von einer
Seite her ein Bindedraht derart eingeschoben und anschließend abgeschnitten wird.
[0006] Anstelle des bspw. mit einer Strangpresse auszuführenden Extrusionsverfahrens zur
Herstellung von Abstandhaltern ist es auch bekannt, Abstandhalter durch ein Gießverfahren
in Gußformen herzustellen (DE-GM 19 96 751). Ein solches Gußformprodukt ist in seiner
Dimension klar festgelegt und kann nicht, wie ein extrudierter Abstandhalter, aus
einem Profilstrang durch Abschnitte wählbarer Länge in individuell unterschiedlichen,
bedarfsgemäßen Dimensionen hergestellt werden. Eine solche gießtechnische Herstellung
der Abstandhalter ist gegenüber dem Extrusionsverfahren verhältnismäßig zeitaufwendig
und kostspielig, ermöglicht aber eine uneingeschränkte Gestaltung in Bezug auf die
Formgebung.
[0007] Beide Verfahren unterliegen grundsätzlicher Beschränkungen und verfahrensbedingten
Notwendigkeiten, die im Folgenden näher betrachtet werden sollen.
[0008] Die Produktion von Abstandhalterkörpern in Betongussverfahren ist eine weit verbreitete
und bewährte Technik, bei welcher jeder einzelne Abstandhalter einer eigenen Form
entspringt. Nach Eintragen des Betons in die Form werden Haltekörper in den noch nicht
vollständig verfestigten Abstandhalter eingefügt, mit denen der Abstandhalter zu einem
späteren Zeitpunkt dann einer in ihrem Abstand zu einer Verschalung festzulegenden
Armierung befestigt wird. Es kann sich hierbei sowohl um metallische Körper wie Haltedrähte
als auch um Kunststoffkörper handeln, die beispielsweise als Klammern ausgebildet
sind.
[0009] In diesem Verfahren bedarf es einer definiert zeitlichen Abfolge, da erst eine bestimmte
Aushärtung des Gussbetons erfolgen muss, bevor eine Ausschalung der einzelnen Abstandhalter
aus den Gussformen möglich ist. Im Anschluss daran kommt es häufig noch zu einer Nachbehandlung
und Reifung, beispielsweise bei einer thermischen Nachbehandlung, die beispielsweise
den Reifungsprozess des Betonkörpers begünstigen soll.
[0010] Aus der Veröffentlichung
DE 10 2006 042 343 A1 ist beispielsweise ein derartiges Verfahren zur Herstellung von Gießformteilen für
den Betonbau offenbart, bei dem in eine vorproduzierte Gießform mit einer Vielzahl
an Formhohlräumen für die Gießformteile eine Gießmasse eingefüllt und ausgehärtet
wird, wobei dieses Verfahren als Besonderheit vorsieht, die fertigen Gießformteile
in der Gießform zu lagern, also diese nicht der Gießform nach der Aushärtung zu entnehmen.
Diese Gießform bildet also ein Transportgebinde, das sich einfach handhaben und stapeln
läßt und den sicheren Transport der Gießformteile zur Baustelle erleichtert. Die Formteile
sollen dann erst vor Ort auf der Baustelle aus den folienartigen Formhohlräumen herausgedrückt
werden. Allerdings ist dies im Grunde nur eine geringfügige Neuerung zum Standardgießprozess.
Die Gießformteile selbst weisen alle Merkmale herkömmlich gegossener Gießformteile
auf, insbesondere eine glatte geschlossene seitliche Mantelfläche, die eine gute Anbindung
an den Ortbeton nur bedingt zuläßt.
[0011] Eine ähnliche Offenbarung einer großflächigen Gussform für eine Vielzahl einzelner
Betongußkörper findet sich in der
US 2008/0220268 A1.
[0012] Das Extrusionsverfahren sieht vor, dass Abstandhalterkörper maschinell extrudiert
werden, wobei hier deutliche Einschränkungen in Bezug auf die Formgebung sowie andere
Bedingungen für die Einbringung von Haltekörpern in die Abstandhalterkörper bestehen.
[0013] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Entwicklung ist, dass sich durch experimentelle
Bearbeitung von Abstandhaltern gezeigt hat, dass eine aufgeraute Außenfläche eines
Abstandhalterkörpers grundsätzlich eine positive Wirkung in Bezug auf die Verbindung
eines vorgefertigten Abstandhalters mit dem Ortbeton beispielsweise in einer Betonwandung
hat, der noch als flüssiger Beton mit dem bereits ausgehärteten Abstandhalter in Verbindung
gebracht wird. Es besteht hier bei herkömmlich im Gussverfahren hergestellten Abstandhaltern
grundsätzlich die Problematik, dass der bei Gusskörpern außen anliegende Zementleim
einer idealen chemisch-physikalische Verbindung des vorproduzierten Abstandhalters
mit dem diesen umschließenden Ortbeton in der späteren bspw. Betonwandung in gewissem
Maße entgegenwirkt, wodurch die Gefahr einer Einwanderung von chemischen Stoffen in
einen feinen Spaltbereich zwischen Abstandhalterkörpermantel und umgebenden Ortbeton
begünstigt wird.
[0014] Aus der Veröffentlichung
DE 4120215 A1 ist bereits bekannt, Abstandhalterkörper, die im Gussverfahren produziert worden
sind, durch eine nachträgliche Oberflächenbehandlung aufzurauen und so eine Oberfläche
zu erreichen, die eine bessere Verbindung zum Ortbeton eingehen kann. Hierbei handelt
es sich um eine Behandlung, die erst nach Aushärtung des Abstandhalters erfolgen kann
und zudem verfahrenstechnisch einen erheblichen Aufwand bedeutet.
[0015] Schließlich ist aus der Veröffentlichung
NL 100 76 73 C ein flächige Gießformplatte von Abstandshaltern mit einer flachen Unterfläche und
einer zahnartig ausgebildeten oberen Fläche offenbart, wobei diese Platte an den tiefsten
Punkten der Oberseite zwischen den zahnartigen Spitzen im Verbindungsbereich zwischen
den stabförmigen Abstandhalteern schmal ausgebildet ist, um die Abstandshalter von
Hand aus der Platte abbrechen zu können. Eine für die Anwendung vor Ort ausreichende
Menge an Abstandhalter kann so von dieser Platte abgebrochen werden, um die zu bestückende
Fläche abzudecken. Auch hier liegt der vorteilhafte Aspekt primär in der Produktion
und Handhabbarkeit dieser Abstandhalter, da diese gut zu transportieren und zu lagern
sind gerade durch deren Stapelbarkeit. Die später von der Platte abgebrochenen Abstandhalter
weisen allerdings primär die Merkmale herkömmlich gegossener Gießformteile auf, insbesondere
eine weitestgehend glatt geschlossene seitliche Mantelfläche, die eine gute Anbindung
an den Ortbeton nur bedingt zuläßt. Es entsteht lediglich eine sehr schmale Bruchkante,
die eine aufgebrochene Struktur aufweisen dürfte.
[0016] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe des vorliegenden Verfahrens, die Produktion
von Abstandhalterkörpern zum einen zu vereinfachen und somit eine Beschleunigung des
Herstellungsverfahrens insbesondere bei in Massen produzierten Abstandhalterkörpern
zu ermöglichen. Zum anderen soll zudem die Anbindung des Abstandhalters mit dem Ortbeton
dadurch verbessert werden, dass der fertige Abstandhalterkörper eine raue Oberfläche
aufweist und somit eine bessere Verzahnung des Abstandhalterkörpers an seinem äußeren
Mantel mit dem Ortbeton möglich wird.
[0017] Erreicht wird dies mit dem Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem Abstandhalter, der
nach dem erfinderischen Verfahren hergestellt wird, gemäß den Ansprüchen 7 fortfolgende.
[0018] Die rückbezogene Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens zum
Gegenstand.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Betonabstandhalterkörper sieht
hierbei verschiedene nacheinander ablaufende Verfahrensschritte vor. Im ersten Verfahrensschritt
wird das Ausgangsmaterial für die späteren Abstandhalterkörper, nämlich ein plattenförmiger
Gussbetonquader, vorproduziert. Es ist hierbei relevant, dass diese vorproduzierte
flächige Gussbetonplatte ein späteres Brechen dieser Platte in die einzelnen Abstandhalterkörper
ermöglicht, weshalb zweckdienlicher Weise über die Gussform Sollbruchstellen in der
Gussbetonplatte eingebracht sind, die korrespondieren mit der späteren mechanischen
Säubung der Bruchkanten der Abstandhalterkörper.
[0020] In einer beispielhaften Lösung ist hierbei vorgesehen, am Boden der Gussform zur
Erzeugung der Platten rasterartige Stege anzuordnen, die unterseitig in die gegossene
Betonplatte hineinragen und nach der Ausschalung als rillenartige Vertiefungen unterseitig
in den Betonplatten verlaufen und somit einen Bruch an diesen Stellen begünstigen.
[0021] Es ist allerdings relevant, dass diese Sollbruchstellen lediglich in einer geringen
Tiefe in der vorproduzierten Betonplatte verlaufen, da ein erklärtes Ziel der Erfindung
ist, einen möglichst umfangreichen flächigen Außenmantel der Abstandhalterkörper zu
bewirken, der aus einem freigebrochenen Betonmaterial besteht, welches sich in idealer
Weise mit einem später gegossenen Ortbeton in einem Betongebäude verbindet. Auf diese
Weise wird erreicht, dass ein Eintrag von Schadstoffen, insbesondere von Salzen im
Bereich einer Anwendung des Betonkörpers beispielsweise unter Wasser durch die bessere
Anbindung von Abstandhalterkörper und eigentlichem Betonbauwerk verhindert wird.
[0022] Ein weiterer wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass die Bodenplatte
der Gussform für die zu brechende Basisplatte bereits Formgebungen in Form von Vertiefungen
aufweist, die die spätere Auflagefläche des Abstandhalterkörpers an einer Schalungswand
definieren und somit auch den Bereich der später im Sichtbeton erkennbar ist. Gerade
dies ist eine Stärke herkömmlich im Gussverfahren hergestellter Betonabstandhalter,
dass hier die Auflageflächen, -punkte oder -linien sehr exakt und wunschgemäß produziert
werden können.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt nun, auch trotz der gebrochenen Außenflächen
des Abstandhalterkörpers einen definiert gegossenen Auflagepunkt an der Verschalung
und somit an der Außenfläche des Betongebäudes zu erzeugen. Dies kann in Form eines
punktuellen Auflagepunktes erfolgen oder auch in Form mehrerer Vorsprünge oder einer
kleinen Auflagefläche. Hier ist im Grunde genommen jede Formgestaltung über die Definition
der Bodenplatte der Gussform möglich. Die Bodenplatte der Gussform umfasst entsprechend
der Zahl der aus der Gussform zu brechenden Abstandhalterkörper eine entsprechende
analoge Zahl von Vertiefungen zur Ausbildung der Auflagefläche in gewünschter Form,
wobei die Vertiefungen jeweils einem im letzten Verfahrensschritt aus der Platte gebrochenen
Abstandhalter zugeordnet sind, wodurch die Anordnung dieser Vertiefungen, die Platzierung
der Abstandhalter-Befestigungsmittel in der Betonplatte sowie der Verlauf der Bruchlinien
bei der Erzeugung der einzenen Abstandhalter aus der Platte in Abstimmung zueinander
erfolgen
[0024] Verfahrenstechnisch erfolgt nach dem Einbringen des Gussbetons in die zuvor beschriebene
Aufnahmeform und die vorbeschriebene Gussform das Einbringen der Befestigungsmittel.
Diese werden oberseitig in die Oberfläche der gegossenen Ausgangsplatte eingeführt
und entsprechend der Anzahl der zu brechenden Abstandhalterkörper in einem definierten
Raster angeordnet.
[0025] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt dieses Einbringen der
Befestigungsmittel in die Oberfläche des noch nicht ausgehärteten Gussbetons automatisiert
und nach einem exakt vorbestimmten Raster.
[0026] Grundsätzlich ist hierbei vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Verfahren ein Höchstmaß
an Automatisierung zulässt. Das heißt, es ist vorgesehen, die Befüllung der Gussformen
mit dem Gussbeton, das Bestücken der Formen mit Befestigungsmitteln sowie auch das
Brechen der Abstandhalter aus der Platte automatisiert auf entsprechenden Fördermitteln
wie Förderbändern und ähnlichem durchzuführen.
[0027] Analog hierzu ist auch vorgesehen, die weiteren Verfahrensschritte möglichst automatisiert
vorzunehmen. Nach einem definierten Aushärtungsprozess in Bezug auf Dauer aber auch
Temperatur und Feuchtigkeit ist die Ausgangsplatte in einer Reife fertiggestellt,
die das eigentliche Brechen der Abstandhalterkörper ermöglicht. Hierzu wird die Platte
einer maschinellen Vorrichtung zum Brechen der Betonplatte in Einzelabschnitte zugeführt,
idealerweise ebenfalls automatisiert über Förderbänder.
[0028] Es erfolgt nun das Aufbringen einer Bruchkraft in die gegossene Ausgangsplatte. Hierbei
sind verschiedene Verfahrenswege alternativ möglich. Eine erfindungsgemäße Lösung
sieht hierbei vor, dass die Platte in einem ersten Schritt in Quer- oder Längsrichtung
durch eine lineare Bruchvorrichtung in Streifenabschnitte gebrochen wird. Diese nun
parallel zueinander angeordneten Streifenabschnitte werden in einem zweiten Verfahrensschritt
einer weiteren linear verlaufenden Brechvorrichtung zugeführt, die in etwa rechtwinklig
zur ersten Bruchvorrichtung angeordnet ist und somit aus den Streifenförmigen Abschnitten
der Gussbetonplatte quaderförmige oder auch rechteckige Abstandhalterkörper in der
gewünschten Größe bricht.
[0029] Es sind hierfür Führungsmittel vorgesehen, die die in Streifen gebrochenen Abschnitte
der Ausgangsplatte aneinander pressen und dem nächsten Verfahrensschritt zuführen
und die Ausgangsplatte somit auch im Verfahren fördern.
[0030] Des Weiteren ist es relevant, zur Erreichung von umlaufenden gebrochenen Flanken
an den Abstandhalterkörpern auch die äußeren Kanten der vorgegossenen Betonplatte
in einem Verfahrensschritt zu brechen. Das heißt, beispielsweise bei der Verwendung
der zuvor beschriebenen linearen Bruchvorrichtungen nacheinander auch einen schmalen
Randbereich an den Außenkanten der Gussplatte mit zu brechen und somit sicher zu stellen,
dass auch die Abstandhalterkörper, die an der Ausgangsplatte außenliegend angeordnet
sind umlaufend gebrochene Außenflächen aufweisen. Eine alternative Lösung des Verfahrens
sieht vor, dass in einem einzigen Bruchvorgang durch eine gitterartige Bruchvorrichtung
die Abstandhalterkörper aus der Platte gebrochen werden. Hierfür wird das Bruchgitter
vollständig auf die Ausgangsplatte abgesenkt und mit einem definierten Druck auf die
Ausgangsplatte gepresst. Hierdurch wird die Spannung im Bereich der aufliegenden Gitterlinien
in die Gussplatte eingetragen und es kommt zu definierten Bruchkanten, die in etwa
vertikal durch die Gussplatte verlaufen und somit die gewünschten Abstandhalterkörper
aus der Platte heraus brechen. Auf diese Weise kann vorteilhafter Weise mit einem
einzigen Arbeitsschritt eine komplette Platte in einzelne Abstandhalter gebrochen
werden.
[0031] Eine Besonderheit des Verfahrens kann es in einer speziellen Ausbildung des Verfahrens
sein, dass in der Gussform der Ausgangsplatte die als spätere Auflageflächen zur Verschalung
dienenden Füße insofern variabel sind, dass die Bodenplatte der Gussform auswechselbar
gestaltet ist. So kann in einer grundlegenden Gussform eine Varietät von Auflageflächen
der Abstandhalterkörper realisiert werden.
[0032] Die Höhe der Ausgangsplatte und somit die Tiefe der späteren Abstandhalterkörper
und somit der Abstand zwischen Verschalung und Armierung kann hierbei erfindungsgemäß
etwa 5-20 cm betragen. Dies ermöglicht einen Einsatz der Abstandhalterkörper in vielen
technischen Anwendungen und in einer Vielzahl von später realisierbaren Betonbauwerken.
[0033] Bei der verfahrenstechnischen Lösung des Bruchvorgangs mit zwei nachfolgenden Achsenrichtungen
der Gussplatte ist erfindungsgemäß vorgesehen, im ersten Verfahrensschritt die Ausgangsplatte
auf einem Fördermittel der Bruchvorrichtung zu zuführen. Dieser ist in einer zweckmäßigen
Ausgestaltung des Verfahrens quer zur Förderrichtung der Ausgangsplatte oberhalb der
Fördermittels angeordnet, wobei die Ausgangsplatte um die Breite der zu brechenden
Abstandhalterkörper unter der leistenartigen Bruchvorrichtung hindurchgeführt die
somit schrittweise die streifenartigen Abschnitte der Ausgangsplatte produziert. Im
nächsten Verfahrensschritt wird diese nun in Streifen vorliegende Ausgangsplatte durch
Halterarme zusammengepresst und geführt, die ebenfalls quer zur ursprünglichen Förderrichtung
angeordnet sind und somit die erzeugten Streifen der Ausgangsplatte in der ursprünglichen
Förderrichtung zusammen pressen.
[0034] In einem zweiten Verfahrensschritt nun werden diese durch die Halterarme plattenförmig
zusammen gepressten Streifen quer zur ursprünglichen Förderrichtung gebrochen. Dies
erfolgt entweder direkt über die bisherigen Fördermittel oder die zusammengehaltene
Ausgangsplatte wird quer zur ursprünglichen Förderrichtung weitergeführt und so einer
zweiten Bruchvorrichtung zugeführt, die quer zur ersten Bruchvorrichtung die nun streifenförmigen
Abschnitte der ursprünglichen Ausgangsplatte in Einzelkörper bricht. Abschließend
können dann diese gebrochenen Abstandhalterkörper direkt einer weiterführenden Förderung
beispielsweise in Verpackungseinheiten, beispielsweise Transportsäcke oder ähnliches
zugeführt werden.
[0035] Aus diesem Verfahren hervor gehen die neuartigen erfindungsgemäßen Abstandhalterkörper,
die sich dadurch auszeichnen, dass sie an ihren seitlichen in einem Betongebäude vollflächig
verbauten umlaufenden Kanten aus gebrochenen Betonplanken gebildet sind. Die Auflageflächen
zur Verschalung jedoch sind im Gussverfahren hergestellt und somit in ihrer Formgebung
variabel und einheitlich ausgebildet und ergeben somit saubere und ästhetisch ansprechende
Auflagepunkte oder - flächen an der Außenseite eines Betonbauwerks. Die zur Armierung
hinweisenden, mit Befestigungsmitteln versehenen Bereiche der Abstandhalterkörper
weisen ebenfalls nicht gebrochene und glatte Oberflächen auf, da hier ebenfalls kein
Bruch erfolgt. Das heißt, die sich gegenüber liegende Befestigungsfläche zur Armierung
wie auch die Auflagefläche zur Verschalung weisen definierte ansprechende und funktionsfähige
Oberflächen auf.
[0036] Die seitlichen Flächen des Abstandhalterkörpers, mit welchen die Verbindung im Betongebäude
zu erfolgen hat sind grob gebrochen und somit ideal, um eine Verbindung zwischen dem
gussfähigen Beton und dem bereits vorgefertigten Abstandhalterkörpern zu gewährleisten.
Ein Schadstoffeintrag durch die bei beispielsweise herkömmlichen gegossenen Abstandhalterkörpern
sich ausbildenden feinen Spalten zwischen dem vorgefertigten Abstandhalterkörper und
dem späteren Gussbeton kann somit vermieden werden. Auf diese Art und Weise erfüllen
die erfindungsgemäßen Abstandhalter nach dem erfindungsgemäßen Verfahren höchste Anforderungen
insbesondere im Einsatz bei Betonbauwerken die beispielsweise im Meer bestand haben
sollen, da insbesondere hier die Korrosion der im Beton verbauten Armierungen ein
schwer lösbares technisches Problem darstellt.
[0037] Hierfür ist zudem wesentlich, dass die umlaufende Mantelfläche der gebrochenen Abstandhalter
eine Höhe von zumindest 50% der Dicke der Betonplatte aufweist. Das heißt, die Abstandhalter
sind aus einer vollflächigen Platte gebrochen, die lediglich im Bereich der Auflageflächen
zur Verschalung glatte Gusbereiche aufweist, die durch entsprechend ausgebildete Vertiefungen
in der Gussform resultieren. Es ist aber Ziel des Verfahrens wie auch der daraus resultierenden
Abstandhalterkörper, dass die Mantelfläche umlaufend und großflächig gebrochen ausgebildet
ist, um die angestrebte Verbindung mit dem späteren Gussbeton zu bewirken. Dies wird
so erfindungsgemäß ohne aufwendige Nachbehandlung der Abstandhalter durch den Brechvorgang
aus der vollflächigen Platte erreicht.
[0038] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Draufsicht auf die gegossene Betonplatte 1 mit darin rasterartig
platzierten Abstandhalter Befestigungsmitteln;
- Figur 2
- die erfindungsgemäße Betonplatte 1 in einer seitlich perspektivischen Ansicht;
- Figur 3
- eine perspektivische Detailansicht der Betonplattenoberseite sowie
- Figur 4
- eine perspektivische Unteransicht auf die gegossene Betonplatte 1 mit darin rasterartig
platzierten Aufstandsflächen.
[0039] In der perspektivischen Draufsicht auf die gegossene Betonplatte 1 mit darin rasterartig
platzierten Abstandhalter-Befestigungsmitteln 2 wird deutlich, dass die Betonplatte
für eine Vielzahl späterer Abstandhalter als Ausgangsmaterial vorgefertigt ist. Im
vorliegenden Beispiel handelt es sich bei den verwendeten Befestigungsmitteln 2 um
Befestigungdrähte, die paarweise in den Abstandhaltern angeordnet sind. Zudem sind
auf der Oberfläche der Betonplatte 1 Sollbruchlinien erkennbar, die rasterartig die
Betonplatte 1 überziehen und jeweils einen späteren Abstandhalter begrenzen.
[0040] In Figur 2 ist ebenfalls die erfindungsgemäße Betonplatte 1 in einer seitlich perspektivischen
Ansicht dargestellt, wobei die aus der Oberseite herausragenden Abstandhalter-Befestigungsmitteln
2 erkennbar sind wie auch die an der Unterseite der Betonplatte 1 verlaufenden Aufstandsflächen
3, die in diesem Fall halbschalenförmig ausgebildet sind und somit einen in etwa punktförmigen
Aufstand beim fertigen Betonprodukt erzeugen. Es wird ersichtlich, dass bei dieser
beispielhaften Gestaltung der Betonplatte 1 das Höhenverhältnis von gegossener und
somit glattwandiger Aufstandsfläche 3 und dem später aus der Betonlatte 1 gebrochenen
Mantelflächen zwischen Aufstandsfläche 3 und der glatten Oberseite mit Befestigungsmitteln
2 in etwa 1 zu 2 beträgt und somit die gebrochene Mantelfläche am Abstandhalter etwa
70% der Gesamthöhe ausmacht. So wird der gewünschte Anbindungseffekt zum Ortbeton
großflächig sichergestellt.
[0041] Hierbei handelt es sich wie bereits beschrieben lediglich um eine beispielhafte Darstellung
der möglichen Aufstandsfläche. Diese kann ebenfalls quadratisch, rund und flächig
ausgebildet sein. Sie kann auch aus mehreren, beispielsweise 3 oder 4 Standfüßen bestehen,
eine pyramidenformige oder sternförmige Aufstandsfläche bilden.
[0042] Es sind auf der Unterseite zwischen diesen Aufstandsflächen 3 auch Sollbruchfugen
4 erkennbar, die über die Gussform selbst bereits in die Betonplatte eingebracht worden
sind. Dies ist ebenfalls in Figur 4 zu erkennen.
[0043] Figur 3 zeigt auf, dass auf der Oberseite der Betonplatte derartige Sollbruchfugen
4 in beispielhafter Darstellung quadratisch zueinander in einem Raster verlaufend
angeordnet sind. Es ist hierdurch erkennbar, dass die Anordnung der oberseitig eingesetzten
Abstandhalter-Befestigungsmitteln 2 zentriert und ebenfalls rasterartig in die durch
die Sollbruchfugen 4 vorgegebenen Abstandhalterkörper eingesetzt sind.
[0044] In Figur 4 wird zudem deutlich, dass auch die Anordnung der Aufstandsflächen sowie
die zwischen den Aufstandsflächen verlaufenden Sollbruchfugen 4 nach diesem Raster
wie die oberseitig eingefügten Befestigungsmittel angeordnet sind, so dass diese konstruktiven
Elemente derart abgestimmt an der Betonplatte angeordnet sind, dass beim abschließenden
Brechvorgang und somit dem eigentlichen Produktionsvorgang der einzelnen Abstandhalterkörper
hier klare Zuordnungen von Aufstandsfläche, eigentlichen Betonabstandhalterkörper
und in diesem angeordneten Befestigungsmitteln bestehen.
[0045] Durch das Verfahren vorgegeben entsteht so ein standardisierter Abstandhalterkörper,
der dennoch bei jedem Abstandhalterkörper in geringem Maße voneinander abweicht, da
die 4 umlaufenden Außenflächen, die beim Einsatz des Abstandhalters vom Ortbeton umgeben
sind, aufgrund der Erzeugung durch einen Bruchvorgang bei jedem Bruch unterschiedlich
ausgebildet sind und eine ideale Anbindung zum Ortbeton bewirken.
1. Verfahren zur Herstellung von Betonabstandhalterkörpern unter Verwendung von Gußbeton,
zumindest einer Gussform und in den Abstandhalter eingesetzten Abstandhalter-Befestigungsmitteln
(2),
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
- Herstellen einer flächigen Betonplatte (1) in einer Gussform,
- Einbringen von Abstandhalter-Befestigungsmitteln (2) in die offene Oberseite der
gegossenen Betonplatte (1),
- Aushärtung und anschließendes Entformen der Betonplatte (1) sowie
- maschinelles Brechen der Betonplatte (1)zur Erzeugung einer Vielzahl von Abstandhalterkörpern
aus der Betonplatte (1).
2. Verfahren zur Herstellung von Betonabstandhalterkörpern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
Sollbruchstellen (4) in die Betonplatte (1) eingebracht sind, wobei der maschinelle
Brechen der Betonplatte (1) entlang der Sollbruchstellen (4) erfolgt.
3. Verfahren zur Herstellung von Betonabstandhalterkörpern nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gußform für die Betonplatte (1) speziell ausgeformte Vorsprünge zur Ausbildung
der Sollbruchstellen (4) in der Betonplatte (1) aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gussform für die Betonplatte (1) speziell ausgeformte Vertiefungen zur Ausbildung
von Auflageflächen, -punkten oder -kanten an der den Abstandhalter-Befestigungsmitteln
gegenüberliegenden Seite des Betonabstandhalterkörpers aufweist, wobei diese Vertiefungen
jeweils einem im letzten Verfahrensschritt aus der Platte gebrochenen Abstandhalter
zugeordnet sind, wodurch die Anordnung dieser Vertiefungen, die Platzierung der Abstandhalter-Befestigungsmittel
(2) sowie der Verlauf der Bruchlinien in Abstimmung zueinander erfolgen.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betonsteinplatte (1) eine Dicke im Bereich von ungefähr 0,05 m bis 0,20 m aufweist,
wobei die umlaufende Mantelfläche der gebrochenen Abstandhalter eine Höhe von zumindest
50% der Dicke der Betonplatte (1) aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einbringen der Abstandhalter-Befestigungsmittel (2) in die Betonplatte (1) automatisiert
und nach einem definiert gleichmäßigen Raster direkt nach dem Gießprozeß oder nach
dem Anhärten der gegossenen Betonplatte (1) erfolgt, wodurch die Befestigungsmittel
(2) in den nach dem maschinellen Brechen gebildeten Betonabstandhalterkörper zentriert
ausgerichtet angeordnet sind.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ausgehärtete Betonplatte (1) in einem ersten Schritt in Quer- oder Längsrichtung
durch eine lineare Bruchvorrichtung in Streifenabschnitte gebrochen wird, die im zweiten
Schritt parallel zueinander angeordnet einer weiteren linear verlaufenden Brechvorrichtung
zugeführt werden, die in etwa rechtwinklig zur ersten Bruchvorrichtung angeordnet
ist und somit aus den streifenförmigen Abschnitten der Betonplatte (1) quaderförmige
oder auch rechteckige Abstandhalterkörper in der gewünschten Größe bricht.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem einzigen Bruchvorgang durch ein gitterartig ausgebildetes Bruchwerkzeug eine
Vielzahl von Abstandhalterkörpern aus der Betonplatte (1) gebrochen werden, wofür
das gitterartig ausgebildete Bruchwerkzeug vollständig die Plattenfläche überspannend
auf die Betonplatte (1) abgesenkt wird und mit einem definierten Spaltdruck auf die
Betonplatte (1) gepresst wird.
9. Betonabstandhalterkörper zur Distanzfestlegung von Armierungen in Betonbauwerken mit
im Beton befestigten Abstandhalter-Befestigungsmittel hergestellt nach einem der Verfahrensansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betonabstandhalterkörper an seinen seitlichen, im Betonbauwerk vom Ortbeton umschlossenen
Wandungsflächen vollflächige, durch maschinelles Brechen aus der flächigen Betonplatte
gebildete, aufgebrochen aufgeraute Oberflächen aufweist, die eine Höhe von zumindest
50% der Dicke der Betonplatte (1) aufweisen, sowie die den Abstandhalter-Befestigungsmitteln
gegenüberliegenden Seite des Betonabstandhalterkörpers als Sichtbetongestaltung ausgebildet
ist.
10. Betonabstandhalterkörper nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betonabstandhalterkörper in etwa eine kubische oder quaderförmige Form aufweist.
11. Betonabstandhalterkörper nach einem der vorstehenden Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die auf der dem Abstandhalter-Befestigungsmittel (2) zur Armierung gegenüberliegenden,
verschalungsseitigen Fläche angeordnete Sichtbetongestaltung halbschalenförmig, spitz
zulaufend, in eine Kante oder Fläche zulaufend, in mehrere Auflagepunkte, -kanten
oder -flächen zulaufend oder als eine Kombination dieser Formen ausgebildet ist.
12. Betonabstandhalterkörper nach einem der vorstehenden Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betonabstandhalterkörper eine sich verjüngende Form ausgehend von der Armierungsseite
hin zur Verschalungsseite aufweist.