[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kapsel zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Portionsverpackungen
und Systemen zur Herstellung von flüssigen Lebensmitteln bekannt. Insbesondere Kapseln
werden häufig zur Zubereitung von unterschiedlichen Getränken, allen voran Kaffee
oder Tee, im Heimgebrauch eingesetzt. Üblicherweise umfassen solche Kapseln, die als
Einwegprodukte konzipiert sind, einen Kapselkörper, der einen Aufnahmeraum für mindestens
eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels bildet. Bei der
Ausgangssubstanz handelt es sich in vielen Fällen um geröstetes und gemahlenes Kaffeepulver,
teilweise aber auch um getrocknete Teeblätter. Allerdings kommen auch lösliche Produkte
im Allgemeinen oder Konzentrate in Frage. Der Kapselkörper ist in der Regel durch
einen Deckel verschlossen. Zur Lebensmittelzubereitung wird unter Druck stehendes
Wasser durch die Kapsel geleitet, wodurch es zu einer Extraktion bzw. zu einem Auflösen
des in der Kapsel enthaltenen Materials kommt.
[0003] So beschreibt die
EP 1 440 911 A1 eine Kapsel, welche zur Aufnahme von verschiedenen Getränkezutaten geeignet ist.
Die besagte Kapsel besteht aus im Wesentlichen luft- und wasserundurchlässigen Materialien.
Die Kapsel umfasst einen kreisrunden Kapselkörper, der einen Aufnahmeraum für die
Getränkezutaten bildet. Im Aufnahmeraum ist ein Innenteil lagestabil gehalten, welches
einen Auslaufstutzen für das mit der Kapsel erzeugte Getränkeprodukt sowie einen Filter
umfasst. Der Filter setzt sich aus radial verlaufenden Streben zusammen, auf denen
ein Filterpapier aufgespannt ist. Bei der besagten Kapsel liegen die gesamten darin
enthaltenen Getränkezutaten im Wesentlichen auf dem Filter auf. In Folge dessen bildet
sich im Rahmen der Getränkezubereitung ein Filterkuchen, der nahezu aus dem gesamten
in der Kapsel enthaltenen Material besteht.
[0004] Unter einem Filterkuchen wird im Allgemeinen eine Partikelschicht verstanden, welche
sich während eines Filtrationsvorganges auf dem Filtermedium abscheidet. Der Filterkuchen
führt einerseits zu einer deutlichen Verbesserung der Filterleistung, da er ab einer
gewissen Dicke die eigentliche Filterfunktion übernimmt. Andererseits erhöht der Filterkuchen
auch den Strömungswiderstand des Filters. Ein steigender Strömungswiderstand erfordert
einen zunehmenden Leistungsbedarf zur Durchströmung des Filters. Bei begrenzter Leistung
kommt es zu einer Abnahme des Volumenstroms durch den Filter. Darüber hinaus können
die auf dem Filterkuchen wirkenden Kräfte dazu führen, dass es zur sogenannten Kuchenkompression,
einer beschleunigten Verdichtung des Filterkuchens und damit zu einem vergleichsweise
schnellen Anstieg des Strömungswiderstandes kommt.
[0005] Bei der beschriebenen Kapsel kann der Druckanstieg daher erheblich sein. Um dem vorzubeugen
deckt die Filterfläche nahezu die gesamte Grundfläche des Kapselkörpers ab. Jedoch
kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in Einzelfällen aufgrund eines überhöhten
Kapselinnendruckes zu einem Bersten der Kapsel, insbesondere durch Abplatzen des Deckels,
kommt.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile im Stand der Technik
zu überwinden.
[0007] Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vielfältig anwendbare
und konstruktiv einfache Kapsel zu schaffen, mit der bei zumindest gleichbleibender
Qualität der Filtration der Kapselinnendruck besser kontrolliert werden kann.
[0008] Diese Aufgaben werden durch eine Kapsel gelöst, welche die Merkmale in Anspruch 1
aufweist.
[0009] Die Kapsel zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels umfasst einen vorzugsweise
rotationssymmetrisch ausgebildeten Kapselkörper, der einen Aufnahmeraum für mindestens
eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels bildet. Die Kapsel
umfasst ferner einen Auslauf zur Abgabe des flüssigen Lebensmittels und einen Filter,
der fluidmässig zwischen dem Aufnahmeraum und dem Auslauf angeordnet ist. Dem Filter
ist eine Filtervorkammer (FVK) zum Abscheiden von zumindest einem in der Ausgangssubstanz
enthaltenen Feststoff fluidmässig vorgelagert.
[0010] Mit der Filtervorkammer weist die Kapsel einen Bereich auf, der bei deren Verwendung
eigens zur kontrollierten Bildung eines Filterkuchens dient. Da sich nur ein Teil
der in der Kapsel enthaltenen Ausgangssubstanz als Filterkuchen ablagert, kann bei
gleichbleibender Qualität der Filtration ein geringerer Strömungswiderstand über den
Filter und damit ein geringerer Kapselinnendruck erzielt werden. Darüber hinaus kann
durch die Geometrie der Filtervorkammer der Aufbau des Filterkuchens kontrolliert
werden, womit auch eine qualitativ bessere Filtration erzielt werden kann.
[0011] Der Aufnahmeraum kann über zumindest einen Einlass, insbesondere mehrere Einlässe,
mit der Filtervorkammer verbunden sein. Durch Anzahl und Grösse Einlässe lässt sich
die Qualität, insbesondere die Körnung, und die Menge des den Filterkuchen bildenden
Materials besser bestimmen. Die Filtervorkammer kann im Wesentlichen kreisrund, insbesondere
kreis- oder ringförmig, ausgebildet und vorzugsweise zentral im oder am Kapselkörper
angeordnet sein. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere bei rotationssymmetrisch
ausgebildeten Kapselkörpern vorteilhaft. Dabei können die Einlässe ringförmig umlaufend
oder lediglich über ein Kreissegment an der Filtervorkammer angeordnet sein. Durch
eine derart flexible Ausgestaltung der Kapsel ist es möglich, diese der jeweiligen
Anwendung anzupassen.
[0012] Die Filtervorkammer kann ausserhalb des Aufnahmeraumes am Kapselkörper angeordnet
und der zumindest eine Einlass als Öffnung im Kapselkörper ausgebildet sein. Durch
die Anordnung der Filtervorkammer ausserhalb des Aufnahmeraums kann die Wand des Kapselkörpers
als Trennwand zwischen dem Aufnahmeraum und der Filtervorkammer fungieren. Dies ermöglicht
eine konstruktive Vereinfachung der Kapsel.
[0013] Die Filtervorkammer kann durch den Kapselkörper und ein insbesondere stopfenförmig
ausgebildetes Abdeckelement, welches den Kapselkörper zumindest teilweise abdeckt,
begrenzt sein. Das besagte Abdeckelement kann kraft- und/oder formschlüssig, insbesondere
über eine Rastverbindung, mit dem Kapselkörper verbunden sein. Diese modulare Ausgestaltung
der Kapsel ermöglicht es, durch den Einsatz von unterschiedlichen Abdeckelementen
die Geometrie der Filtervorkammer dem jeweiligen Anwendungszweck anzupassen. Der Filter
kann als Wandabschnitt mit einer Vielzahl von Filteröffnungen, als Filterpapier oder
als perforierte oder perforierbare Kunststoff- oder Metallfolie ausgebildet sein.
Damit kann die Art des Filtermediums der Grösse der auszufilternden Partikel angepasst
werden.
[0014] Zwischen dem Filter und dem Auslauf kann zumindest ein weiterer Zusatzfilter fluidmässig
angeordnet sein. Damit ist eine mehrstufige Filtration des zuzubereitenden flüssigen
Lebensmittels möglich. Eine solche ist bei verschiedenen Anwendungen erforderlich,
insbesondere wenn eine weitgehende Freiheit von Schwebestoffen beim Lebensmittel erzielt
werden soll.
[0015] Je nach Ausgestaltung der Kapsel kann die Fliessrichtung durch den Filter kann parallel
bis senkrecht zur Fliessrichtung durch den Zusatzfilter verlaufen. Insbesondere kann
Fliessrichtung durch den Filter im Wesentlichen parallel oder senkrecht zur Fliessrichtung
durch den Zusatzfilter verlaufen.
[0016] Der Auslauf kann als Auslaufstutzen ausgebildet sein. Dies ermöglicht es insbesondere,
eine erfindungsgemässe Kapsel sowie eine entsprechende Getränkeherstellungsvorrichtung
derart auszugestalten, dass ein aus der Kapsel austretendes flüssiges Lebensmittel
nicht mit der Vorrichtung in Kontakt kommt. Dadurch kann eine Verunreinigung des flüssigen
Lebensmittels durch in der Vorrichtung anfallende Flüssigkeitsreste weitestgehend
vermieden werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Vorrichtung zur Herstellung
verschiedenartiger flüssiger Lebensmittel eingesetzt werden soll. Darüber hinaus kann
die Reinigung und Wartung der Vorrichtung erleichtert werden.
[0017] Der Auslaufstutzen und der Kapselkörper können einstückig ausgebildet sein. Dies
erlaubt eine konstruktiv einfache Ausgestaltung der Kapsel, die leicht zu fertigen
ist. Der Auslaufstutzen kann in Richtung einer Öffnung des Aufnahmeraums gerichtet
sein. Darüber hinaus kann die Öffnung des Aufnahmeraums, mit einem dem Kapselkörper
abdeckenden Deckel verschlossen sein. Der Deckel kann durch Kleben oder Ultraschallschweissen
mit dem Kapselkörper verbunden sein. Durch die einstückige Ausbildung von Auslaufstutzen
und Kapselkörper kann leicht eine präzise relative Positionierung dieser erzielt werden.
Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Auslaufstutzen in Richtung der Öffnung
des Aufnahmeraums gerichtet ist und sowohl der Aufnahmeraum als auch der Auslaufstutzen
mit einem dem Kapselkörper abdeckenden Deckel verschlossen ist.
[0018] Je nach Ausgestaltung der Kapsel kann die Fliessrichtung durch den Filter parallel
bis senkrecht zur Fliessrichtung durch den Auslauf verlaufen. Insbesondere kann die
Fliessrichtung durch den Filter senkrecht zur Fliessrichtung durch den Auslauf verlaufen.
[0019] Allerdings kann die Fliessrichtung durch den Filter auch der Fliessrichtung durch
den Auslauf entsprechen. Darüber hinaus kann die Fliessrichtung durch den Filter bei
bestimmungsgemässem Gebrauch der Kapsel insbesondere entlang der Richtung der Schwerkraft
verlaufen. Dadurch kann ein unbeabsichtigtes und unerwünschtes Auslaufen von Flüssigkeit
aus der Kapsel nach deren Verwendung bei Entnahme aus einer Vorrichtung zur Zubereitung
eines flüssigen Lebensmittels im Wesentlichen vermieden werden.
[0020] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein System umfassend eine
Kapsel wie oben beschreiben sowie eine Vorrichtung zur Zubereitung eines flüssigen
Lebensmittels. Die Kapsel ist zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels in die Vorrichtung
einlegbar. Die Fliessrichtung durch den Filter der Kapsel bei der Zubereitung des
flüssigen Lebensmittels kann insbesondere entlang der Richtung der Schwerkraft verlaufen.
Wie bereits erwähnt wurde, kann dadurch ein unbeabsichtigtes und unerwünschtes Auslaufen
von Flüssigkeit aus der Kapsel nach deren Verwendung bei Entnahme aus der Vorrichtung
im Wesentlichen vermieden werden.
[0021] Der Kapselkörper und gegebenenfalls auch der Auslaufstutzen und die Abdeckung können
durch ein Spritzguss- oder Tiefziehverfahren gefertigt sein. Die Anwendung eines Spritzgussverfahrens
gewährt eine grosse Flexibilität in Bezug auf die Ausgestaltung der Form des Kapselkörpers.
Diese ist zwar bei einem Tiefziehverfahren eingeschränkt, jedoch ist es damit möglich,
besonders sauerstoff- und/oder aromadichte Kapseln herzustellen. Allerdings ist Sauerstoff-
und/oder Aromadichtigkeit nicht auf durch ein Tiefziehverfahren hergestellte Kapseln
beschränkt.
[0022] Ist die Kapsel sauerstoffdicht ausgebildet, wird ein Eindringen von Sauerstoff in
die Kapsel während der Lagerung einer darin enthaltenen Ausgangssubstanz im Wesentlichen
vermieden. Dadurch kann ein Altern der Ausgangssubstanz, beispielsweise von Kaffeepulver,
durch Oxidation vermieden werden. Eine sauerstoffdichte Kapsel ist in der Regel auch
aromadicht. Entsprechend wird ein Austreten von in der Ausgangssubstanz enthaltenen
Aromastoffen während der Lagerung derselben innerhalb der Kapsel im Wesentlichen verhindert.
Sauerstoff- beziehungsweise Aromadichtigkeit ist erforderlich, um insbesondere bei
Kaffee eine Mindesthaltbarkeit von 12 Monaten, vorzugsweise 18 Monaten, zu erreichen.
Entsprechend wird im vorliegenden Zusammenhang unter einer sauerstoff- und/oder aromadichten
Kapsel eine Kapsel verstanden, in welcher Kaffeepulver für eine Dauer von mindestens
12 Monaten, vorzugsweise 18 Monaten, bei Raumtemperatur an Atmosphärenluft aufbewahrbar
ist, ohne dass es zu einer Veränderung des Kaffeepulvers kommen würde, welche die
Qualität eines daraus hergestellten Kaffeegetränkes beeinträchtigt.
[0023] Wird eine sauerstoff- und/oder aromadichte Kapsel mit einem Tiefziehverfahren hergestellt,
so kann das dazu verwendete Folienmaterial eine OTR (Oxygen Transmission Rate) von
weniger als 5, vorzugsweise weniger als 2 haben. Die OTR gibt an, welche Menge an
Sauerstoff pro Flächen- und Zeiteinheit durch eine Folie diffundiert, in der Einheit:
cm
3/m
2/Tag/0.21 bar.
[0024] Allerdings kann auch der fertige sauerstoff- und/oder aromadichte Kapselkörper, bzw.
die gesamte Kapsel (inklusive Abdeckung und Deckel), eine OTR (Oxygen Transmission
Rate) von weniger als 5, vorzugsweise weniger als 2, haben. Dies gilt losgelöst vom
angewendeten Herstellungsverfahren.
[0025] Der Kapselkörper und der Auslaufstutzen, und gegebenenfalls auch die Abdeckung, können
aus einem ein- oder mehrschichtigen Kunststoff, vorzugsweise enthaltend Polypropylen,
gefertigt sein. Dabei handelt es sich um ein Material, das sich für die Herstellung
von Getränkeverpackungen bewährt hat. Darüber hinaus lässt sich Polypropylen hervorragend
durch Spritzguss verarbeiten.
[0026] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen.
[0027] Es zeigen schematisch:
- Figur 1:
- Perspektivische Darstellung eines Kapselkörpers für eine erfindungsgemässe Kapsel
mit einem entsprechenden Abdeckelement;
- Figur 2:
- Perspektivische Schnittansicht eines Kapselkörpers gemäss Figur 1;
- Figur 3:
- Schnittansicht eines Kapselkörpers gemäss den Figuren 1 und 2;
- Figur 4:
- Vergrösserung des Teilbereichs A aus Figur 3;
- Figur 5:
- Perspektivische Ansicht eines Kapselkörpers für ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen Kapsel mit Abdeckelement und Filter;
- Figur 6:
- Perspektivische Schnittansicht eines Kapselkörpers gemäss Figur 5;
- Figur 7:
- Schnittansicht eines Kapselkörpers gemäss den Figuren 5 und 6;
- Figur 8:
- Vergrösserung des Teilbereichs B aus Figur 7;
- Figur 9:
- Perspektivische Darstellung eines Kapselkörpers für ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen Kapsel mit Filter, Zusatzfilter und Abdeckelement;
- Figur 10:
- Schnittansicht eines Kapselkörpers für eine Kapsel gemäss Figur 9;
- Figur 11:
- Perspektivische Schnittansicht eines Kapselkörpers gemäss den Figuren 9 und 10;
- Figur 12:
- Vergrösserung des Teilbereichs C aus Figur 11;
- Figur 13:
- Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Kapsel.
[0028] Figur 1 zeigt die Unterseite eines Kapselkörpers 2 für eine erfindungsgemässe Kapsel
1. Beim besagten Ausführungsbeispiel ist die Filtervorkammer 6 ausserhalb des durch
den Kapselkörper 2 gebildeten Aufnahmeraumes 3 angeordnet. Der Aufnahmeraum 3 ist
mit der Filtervorkammer 6 über die Einlässe 7, 7' verbunden. Die Filtervorkammer 6
wird durch den Kapselkörper 2 und das Abdeckelement 8 begrenzt. Beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind die Filteröffnungen 9 am Abdeckelement 8 angeordnet.
[0029] In den Figuren 2 bis 4 sind nähere Einzelheiten zum Kapselkörper 2 gemäss Figur 1
zu erkennen. Der Kapselkörper 2 bildet einen Aufnahmeraum 3 für mindestens eine Ausgangssubstanz
zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels. Im Aufnahmeraum 3 ist ein Auslauf 4
angebracht, welcher hier in Form eines Auslaufstutzens ausgeführt ist. Der besagte
Auslaufstutzen 4 ist in Richtung der Öffnung des Aufnahmeraums 3 gerichtet. Der Kapselkörper
2 und der Auslaufstutzen 4 sind einstückig ausgebildet. Die Filtervorkammer 6 ist
durch den Kapselkörper 2 und ein diesen teilweise abdeckendes Abdeckelement 8 begrenzt.
Der Aufnahmeraum 3 und die Filtervorkammer 6 sind über die Einlässe 7, 7' miteinander
verbunden. Der Filter 5 ist hier als ein umlaufender Bereich mit einer Vielzahl von
Filteröffnungen 9 ausgestaltet. Bei der Zubereitung gelangen Feststoffpartikel aus
der Ausgangssubstanz durch die Einlässe 7, 7' in die Filtervorkammer 6 und bilden
dort einen Filterkuchen, welcher durch den Filter 5 zurückgehalten wird. Das Filtrat
passiert den Filter 5 und wird als flüssiges Lebensmittel über den Auslaufstutzen
4 aus der Kapsel geführt.
[0030] Die Figur 5 zeigt die Unterseite eines Kapselkörpers 2 eines alternativen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemässen Kapsel 1. Beim besagten Ausführungsbeispiel ist der Filter
5 als Filterpapier ausgeführt, welches zwischen dem Kapselkörper 2 und dem Abdeckelement
8 angeordnet ist. In der besagten Figur sind darüber hinaus die Einlässe 7, 7' zur
Filtervorkammer 6 gezeigt.
[0031] Durch die Figuren 6 bis 8 sind nähere Einzelheiten zur Kapsel gemäss Figur 5 ersichtlich.
Wie im vorgängig beschriebenen Ausführungsbeispiel bildet der Kapselkörper 2 auch
hier einen Aufnahmeraum 3 für mindestens eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung eines
flüssigen Lebensmittels. Innerhalb des Aufnahmeraumes 3 ist ebenfalls ein Auslaufstutzen
4 angeordnet. Die Filtervorkammer 6 wird durch den Kapselkörper 2, das Abdeckelement
8 und den Filter 5 begrenzt, welcher hier als kreisrunde Scheibe aus Filterpapier
ausgeführt ist. Der Filter 5 ist direkt unterhalb des Auslaufstutzens 4 angeordnet.
[0032] Figur 9 zeigt die Unterseite des Kapselkörpers 2 eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemässen Kapsel 1. Die besagte Kapsel verfügt neben dem Filter 5,
welcher hier als kreisringförmige Scheibe aus Filterpapier ausgestaltet ist, über
einen Zusatzfilter 10. Der Zusatzfilter 10 ist als kreisförmige Scheibe aus Filterpapier
ausgeführt. Sowohl der Filter 5 als auch der Zusatzfilter 10 sind zwischen dem Kapselkörper
2 und dem Abdeckelement 8 angeordnet. Alternativ zu Filterpapier können der Filter
5 und der Zusatzfilter 10 auch aus einer perforierten Folie, insbesondere aus Kunststoff
oder Metall, vorzugsweise aus Aluminium, bestehen. Bei Kapseln von der Art des gezeigten
Ausführungsbeispiels ist es besonders bevorzugt, wenn der Filter 5 aus einer perforierten
Folie und der Zusatzfilter 10 aus Filterpapier besteht.
[0033] Weitere Einzelheiten zu diesem Ausführungsbeispiel gehen aus den Figuren 10 bis 12
hervor. Es ist zu erkennen, dass der Kapselkörper 2 wiederum einen Aufnahmeraum 3
für mindestens eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels
bildet. Am Boden des Kapselkörpers sind die Einlässe 7, 7' angebracht, welche den
Aufnahmeraum 3 mit der Filtervorkammer 6 verbinden. Bei der Zubereitung eines flüssigen
Lebensmittels wird unter Druck stehendes Wasser in den Aufnahmeraum 3 eingeleitet,
wo es mit der zumindest einen Ausgangssubstanz zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels
in Kontakt kommt. Sowohl Flüssigkeit als auch Feststoffe passieren die Einlässe 7,
7' und gelangen in die Filtervorkammer 6, wo sie am Filter 5 einen Filterkuchen bilden.
Nach Passieren des Filters 5 wird die Flüssigkeit weiter zum Zusatzfilter 10 geleitet,
von wo aus sie in den Auslaufstutzen 4 gelangt, welcher das flüssige Lebensmittel
aus der Kapsel 1 leitet.
[0034] Figur 13 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kapsel 1.
Im Gegensatz zu den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen gemäss den Figuren
1 bis 12, bei denen der Einlass 7 und der Auslauf 4 auf derselben Seite des Kapselkörpers
2 angeordnet sind, weist die gezeigte Kapsel 1 einen becherartigen Kapselkörper 2
mit einer Einlassseite und einer Auslaufseite auf. Die Einlassseite wird durch die
mit dem Deckel 11 abgedeckte Öffnung des Kapselkörpers 2 gebildet. Am Boden des Kapselkörpers
2 ist der Auslauf 4 als Auslaufstutzen angebracht. In den Aufnahmeraum 3 des Kapselkörpers
2 ist der Einsatz 12 eingesetzt und über die Rastverbindung 13 lagestabil im Aufnahmeraum
3 gehalten. Der Einsatz 12 umfasst den Filter 5, welcher als Filterplatte mit den
Filteröffnungen 9 ausgeführt ist. Parallel zur Filterplatte 5 erstreckt sich die Abdeckplatte
14, auf welcher die Ausgangssubstanz zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels im
Lieferzustand der Kapsel 1 aufliegt. Zwischen der Filterplatte 5 und der Abdeckplatte
14 liegt die Filtervorkammer 6, welche über die Einlässe 7, 7' mit dem Aufnahmeraum
3 fluidmässig verbunden ist. Der Auslaufstutzen 4 wird durch eine Berstmembran 15
abgedeckt, die bei Verwendung der Kapsel 1 durch den sich im Aufnahmeraum 3 aufbauenden
Druck aufplatzt.
1. Kapsel (1) zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels umfassend einen vorzugsweise
rotationssymmetrisch ausgebildeten Kapselkörper (2), der einen Aufnahmeraum (3) für
mindestens eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels bildet,
wobei die Kapsel (1) ferner einen Auslauf (4) zur Abgabe des flüssigen Lebensmittels
und einen Filter (5), der fluidmässig zwischen dem Aufnahmeraum (3) und dem Auslauf
(4) angeordnet ist, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass dem Filter (5) eine Filtervorkammer (6) zum Abscheiden von zumindest einem in der
Ausgangssubstanz enthaltenen Feststoff fluidmässig vorgelagert ist.
2. Kapsel (1) nach Anspruch 1, wobei der Aufnahmeraum (3) über zumindest einen Einlass
(7), insbesondere mehrere Einlässe (7, 7'), mit der Filtervorkammer (6) verbunden
ist.
3. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Filtervorkammer (6) im Wesentlichen
kreisrund, insbesondere kreis- oder ringförmig, ausgebildet und vorzugsweise zentral
im oder am Kapselkörper (2) angeordnet ist.
4. Kapsel (1) nach den Ansprüchen 2 und 3, wobei die Einlässe (7, 7') ringförmig umlaufend
oder lediglich über ein Kreissegment an der Filtervorkammer (6) angeordnet sind.
5. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Filtervorkammer (6) ausserhalb
des Aufnahmeraums (3) am Kapselkörper (2) angeordnet und der zumindest eine Einlass
(7, 7') als Öffnung im Kapselkörper (2) ausgebildet ist.
6. Kapsel (1) nach Anspruch 5, wobei die Filtervorkammer (6) durch den Kapselkörper (2)
und ein insbesondere stopfenförmig ausgebildetes Abdeckelement (8), welches den Kapselkörper
(2) zumindest teilweise abdeckt, begrenzt ist.
7. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Filter (5) als Wandabschnitt
mit einer Vielzahl von Filteröffungen (9), als Filterpapier oder als perforierte oder
perforierbare Kunststoff- oder Metallfolie gebildet ist.
8. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei zwischen dem Filter (5) und dem
Auslauf (4) zumindest ein weiterer Zusatzfilter (10) fluidmässig angeordnet ist.
9. Kapsel (1) nach Anspruch 8, wobei die Fliessrichtung durch den Filter (5) im Wesentlichen
parallel oder senkrecht zur Fliessrichtung durch den Zusatzfilter (10) verläuft.
10. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Auslauf (4) als Auslaufstutzen
ausgebildet ist.
11. Kapsel (1) nach Anspruch 10, wobei der Auslaufstutzen und der Kapselkörper (2) einstückig
ausgebildet sind.
12. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei der Auslaufstutzen in Richtung
einer Öffnung der Aufnahmeraums (3) gerichtet ist.
13. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Öffnung des Aufnahmeraums
(3) mit einem den Kapselkörper (2) abdeckenden Deckel (11) verschlossen ist.
14. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Fliessrichtung durch den Filter
(5) senkrecht zur Fliessrichtung durch den Auslauf (4) verläuft.
15. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Fliessrichtung durch den Filter
(5) der Fliessrichtung durch den Auslauf (4) entspricht, und wobei die Fliessrichtung
durch den Filter (5) bei bestimmungsgemässem Gebrauch der Kapsel (1) insbesondere
entlang der Richtung der Schwerkraft verläuft.
16. System umfassend eine Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 sowie eine Vorrichtung
zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels, wobei die Kapsel (1) zur Zubereitung
des flüssigen Lebensmittels in die Vorrichtung einlegbar ist, und wobei die Fliessrichtung
durch den Filter (5) der Kapsel (1) bei der Zubereitung des flüssigen Lebensmittels
insbesondere entlang der Richtung der Schwerkraft verläuft.