[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kapsel zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels
gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Portionsverpackungen
und Systemen zur Herstellung von flüssigen Lebensmitteln bekannt. Insbesondere Kapseln
werden häufig zur Zubereitung von unterschiedlichen Heissgetränken, allen voran Kaffee
oder Tee, im Heimgebrauch eingesetzt. Üblicherweise umfassen solche Kapseln, die als
Einwegprodukte konzipiert sind, einen Kapselkörper, der einen Aufnahmeraum für die
Getränkezutaten bildet, sowie einen den Kapselkörper abdeckenden Deckel. Bei den Zutaten
handelt es sich meist um geröstetes und gemahlenes Kaffeepulver, teilweise aber auch
um getrocknete Teeblätter. Allerdings kommen auch lösliche Produkte im Allgemeinen
oder Konzentrate in Frage. Bei der eigentlichen Zubereitung wird unter Druck stehendes
Wasser durch die Kapsel geleitet, wodurch es zu einer Extraktion bzw. zu einem Auflösen
des in der Kammer enthaltenen Materiales kommt.
[0003] So beschreibt die
EP 1 440 913 A1 eine Kapsel, welche zur Aufnahme von verschiedenen Getränkezutaten geeignet ist.
Die besagte Kapsel besteht aus im Wesentlichen luft- und wasserundurchlässigen Materialien.
Die Kapsel umfasst einen Kapselkörper, der einen Aufnahmeraum für die Getränkezutaten
bildet. Zur Ableitung des Getränkes aus der Kapsel ist ein Auslaufstutzen durch ein
am Boden der Kapsel angreifendes Stützmittel im Aufnahmeraum gehalten. Im Lieferzustand
der Kapsel sind sowohl der Aufnahmeraum als auch der Auslaufstutzen mit einem den
Kapselkörper abdeckenden Deckel verschlossen. Zur Zubereitung eines Getränkeproduktes
wird der Deckel gleichzeitig an zwei Stellen penetriert; Einerseits zum Einleiten
von unter Druck stehendem Wasser in die Kammer, andererseits um den Auslaufstutzen
zu öffnen.
[0004] Bei der besagten Kapsel besteht das Problem, dass das Stützmittel zum Halten des
Auslaufstutzens durch den Aufnahmeraum verläuft und damit dessen nutzbares Volumen
reduziert. Dies ist insbesondere nachteilig, wenn grössere Portionen von Getränkezutaten
benötigt werden, beispielsweise zur gleichzeitigen Herstellung von mehreren Tassen
Kaffee oder eines besonders starken Kaffeegetränkes, welches grössere Mengen Kaffeepulver
erfordert.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile im Stand der
Technik zu überwinden.
[0006] Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vielfältig anwendbare
und konstruktiv einfache Kapsel zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels zu schaffen,
die bei gleichem Gesamtvolumen des Kapselkörpers eine gegenüber dem Stand der Technik
grössere Menge an Ausgangssubstanz aufnehmen kann. Dabei soll die Kapsel kostengünstig
und in grossen Stückzahlen herstellbar sein.
[0007] Diese Aufgaben werden durch eine Kapsel gelöst, welche die Merkmale in Anspruch 1
aufweist.
[0008] Die Kapsel zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels umfasst einen vorzugsweise
rotationssymmetrisch ausgebildeten Kapselkörper mit einer Seitenwand und mit einem
insbesondere einstückig mit dieser ausgebildeten Boden. Darüber hinaus umfasst die
Kapsel einen den Kapselkörper abdeckenden Deckel zur Bildung eines Aufnahmeraums für
mindestens eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels. Zur
Ableitung des flüssigen Lebensmittels aus der Kapsel ist ein Auslaufstutzen mit einer
Eintrittsöffnung und einer Austrittsöffnung im Kapselkörper gehalten. Der Auslaufstutzen
ist mit seiner Austrittsöffnung gegen die Innenseite des Deckels gerichtet.
[0009] Der Auslaufstutzen kann von zumindest einem Stützmittel im Kapselkörper gehalten
sein. Dabei greift das zumindest eine Stützmittel den Kapselkörper an der Seitenwand,
insbesondere in einem Randbereich, bevorzugterweise an einer Innenschulter oder an
einem Innenrand, an.
[0010] Alternativ dazu kann der Auslaufstutzen auch an der Innenseite des Deckels befestigt
und damit im Kapselkörper gehalten sein.
[0011] Der Aufnahmeraum erstreckt sich zumindest zwischen der Eintrittsöffnung des Auslaufstutzens
und dem Boden des Kapselkörpers.
[0012] Durch diese Ausgestaltung der Kapsel kann vermieden werden, dass das zumindest eine
Stützmittel durch den Aufnahmeraum für die Ausgangssubstanz verläuft. Damit kann der
Anteil des Gesamtvolumens des Kapselkörpers, welcher zur Aufnahme der Ausgangssubstanz
nutzbar ist, erhöht werden.
[0013] Das zumindest eine Stützmittel kann als eine den Aufnahmeraum überdeckende Lochplatte
ausgebildet sein. Dies ermöglicht es einer durch den Deckel der Kapsel eingeleiteten
Flüssigkeit durch die Löcher der Lochplatte in den Aufnahmeraum mit der Ausgangssubstanz
überzuströmen. Der dabei auftretende strömungswiderstand ist vergleichsweise gering.
Der Auslaufstutzen ist durch die Lochplatte zuverlässig im Kapselkörper gehalten.
[0014] Das zumindest eine Stützmittel kann ferner als eine den Aufnahmeraum überdeckende
Ventilplatte ausgebildet sein. Ein Rand der Ventilplatte kann mit dem Kapselkörper
in einem drucklosen Zustand sich gegenseitig berührende Ventilflächen bilden. Durch
die Ausführung des zumindest einen Stützmittels als Ventilplatte wird ein unbeabsichtigtes
und unerwünschtes Auslaufen von Flüssigkeit aus dem Aufnahmeraum durch eine Öffnung
im Deckel nach erfolgter Zubereitung des Flüssigen Lebensmittels weitestgehend verhindert.
Der Auslaufstutzen ist ebenfalls zuverlässig im Kapselkörper gehalten.
[0015] Das zumindest eine Stützmittel kann darüber hinaus als eine Vielzahl von insbesondere
radial verlaufenden Streben ausgebildet sein. Durch diese Ausführung entfällt eine
Unterteilung des Kapselkörpers in mehrere Kompartimente, womit sich der Aufnahmeraum
für die mindestens eine Ausgangssubstanz im Wesentlichen durch den gesamten Kapselkörper
erstreckt. Damit kann der Kapselkörper bis zum Deckel mit Ausgangssubstanz befüllt
werden. Entsprechend gut wird das verfügbare Volumen des Kapselkörpers ausgenützt.
Zu einer Erhöhung des Strömungswiderstandes einer durch die Kapsel geleiteten Flüssigkeit
durch das zumindest eine Stützmittel kommt es nicht. Der Auslaufstutzen ist dennoch
zuverlässig im Kapselkörper gehalten.
[0016] Der Auslaufstutzen und das zumindest eine Stützmittel können einstückig ausgebildet
sein. Dadurch entfällt das Problem, eine zuverlässige Verbindung zwischen Stützmittel
und Auslaufstutzen zu schaffen. Ferner ist eine derartige Kapsel effizient und kostengünstig
herstellbar.
[0017] Der Auslaufstutzen und/oder das Stützmittel können fest, insbesondere fluiddicht,
mit dem den Kapselkörper abdeckenden Deckel verbunden sein. Dadurch kann insbesondere
ein unbeabsichtigtes Auslaufen des Kapselinhaltes während der Lebensmittelzubereitung
vermieden werden.
[0018] Darüber hinaus kann der Auslaufstutzen durch den den Kapselkörper abdeckenden Deckel
verschlossen sein. Dies ermöglicht es, die zumindest eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung
des flüssigen Lebensmittels hermetisch abgeschlossen im Aufnahmeraum des Kapselkörpers
zu lagern.
[0019] Am Auslaufstutzen, insbesondere an dessen Eintrittsöffnung, kann ein Filterelement
angeordnet sein. Ein solches ist für die Zubereitung von flüssigen Lebensmitteln durch
Extraktion einer Ausgangssubstanz üblicherweise notwendig. Dies gilt insbesondere
für Kaffee oder Tee. Eine Anordnung mit dem Filterelement direkt an der Eintrittsöffnung
des Auslaufstutzens ist insofern vorteilhaft, dass keine weiteren fluidführenden Elemente
zum Leiten des Filtrates zum Auslaufstutzen notwendig sind. Dadurch kann ein grösserer
Anteil des Gesamtvolumens des Kapselkörpers als Aufnahmeraum für die mindestens eine
Ausgangssubstanz genutzt werden.
[0020] Das Filterelement kann die Eintrittsöffnung des Auslaufstutzens überdecken und eine
Fläche von 200 bis 1000 mm
2, vorzugsweise 400 bis 800 mm
2, bevorzugterweise 500 bis 700 mm
2, aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass eine solche Fläche insbesondere bei Kapseln,
welche zur Herstellung einer Einzelportion eines Kaffeegetränkes vorgesehen sind,
vorteilhaft ist. Dies kann damit begründet werden, dass eine derartige Dimensionierung
des Filterelementes eine gute Balance zwischen seinem Platzbedarf innerhalb des Kapselkörpers
und dem von ihm verursachten Strömungswiderstand darstellt.
[0021] Das Filterelement kann als Vlies, Lochfolie oder Filterplatte ausgebildet sein. Dabei
handelt es sich um Filtertypen, die sich bei der Getränkeherstellung, insbesondere
bei der Herstellung von Kaffeegetränken, bewährt haben. Darüber hinaus sind diese
kostengünstig herstellbar und damit in Einwegkapseln verwendbar. Das Filterelement
kann von einer Stützstruktur gestützt sein. Durch den Einsatz einer Stützstruktur
wird ein Bersten des Filterelementes aufgrund des Auftretens eines Druckgradienten
während einer Filtration wirkungsvoll verhindert.
[0022] Zum Einleiten von Flüssigkeit in die Kapsel kann innerhalb des Kapselkörpers ein
Einlauf, insbesondere eine Einlaufrinne, angeordnet und in Richtung des den Kapselkörper
abdeckenden Deckels gerichtet sein. Allerdings ist es auch möglich, den Einlauf, gegebenenfalls
zusätzlich, als Einlaufstutzen auszuführen. Das Vorhandensein eines Einlaufes erlaubt
es, das Einleiten einer Flüssigkeit in den Aufnahmeraum des Kapselkörpers besser zu
kontrollieren. Mit einer Einlaufrinne kann beispielsweise die Verteilung der Flüssigkeit
über den gesamten Kapselinhalt besser erreicht werden. Durch das Vorhandensein eines
Einlaufstutzens ist es einfacher, eine dichte Fluidverbindung zwischen einer Lebensmittelherstellungsvorrichtung
und der Kapsel herzustellen.
[0023] Der Einlauf kann mit dem den Kapselkörper abdeckenden Deckel verschlossen sein. Bei
einer derartigen Ausführung sind sowohl der Einlauf als auch der Auslaufstutzen auf
derselben Seite der Kapsel angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass zur Durchleitung
einer Flüssigkeit durch die Kapsel gegebenenfalls nur der die Öffnung des Kapselkörpers
abdeckende Deckel durchbrochen werden muss. Eine oftmals schwierige Penetration des
Kapselkörpers, die gegebenenfalls auch das Anbringen von Sollbruchstellen erfordert,
entfällt.
[0024] Die Stirnseiten des Kapselkörpers und des Auslaufstutzens, und gegebenenfalls auch
des Einlaufs, können insbesondere im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet sein.
Damit kann das Anbringen des Deckels am Kapselkörper durch herkömmliche Verfahren
erfolgen, wie sie zum Versiegeln von Lebensmittelpackungen gebräuchlich sind. Der
Auslaufstutzen kann zentral und der Einlauf in einem Randbereich des Kapselkörpers
angeordnet sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da sich in der Praxis eine Extraktion
beziehungsweise ein Auflösen des Kapselinhaltes von aussen nach innen als vorteilhaft
erwiesen hat.
[0025] Der Kapselkörper kann durch ein Spritzguss- oder ein Tiefziehverfahren gefertigt
und insbesondere sauerstoff- und/oder aromadicht ausgebildet sein. Ist die Kapsel
sauerstoffdicht ausgebildet, wird ein Eindringen von Sauerstoff in die Kapsel während
der Lagerung einer darin enthaltenen Ausgangssubstanz im Wesentlichen vermieden. Dadurch
kann ein Altern der Ausgangssubstanz, beispielsweise von Kaffeepulver, durch Oxidation
vermieden werden. Eine sauerstoffdichte Kapsel ist in der Regel auch aromadicht. Entsprechend
wird ein Austreten von in der Ausgangssubstanz enthaltenen Aromastoffen während der
Lagerung derselben innerhalb der Kapsel im Wesentlichen verhindert. Sauerstoff- bzw.
Aromadichtigkeit sind erforderlich, um insbesondere bei Kaffee eine Mindesthaltbarkeit
von zwölf Monaten, vorzugsweise achtzehn Monaten, zu erreichen. Entsprechend wird
im vorliegenden Zusammenhang unter einer sauerstoff- und/oder aromadichten Kapsel
eine Kapsel verstanden, in welcher Kaffeepulver für eine Dauer von mindestens zwölf
Monaten, vorzugsweise mindestens achtzehn Monaten, bei Raumtemperatur an Atmosphärenluft
möglich ist, ohne dass es zu einer Veränderung des Kaffeepulvers kommen würde, welche
die Qualität eines daraus hergestellten Kaffeegetränkes beeinträchtigt.
[0026] Wird eine sauerstoff- und/oder aromadichte Kapsel mit einem Tiefziehverfahren hergestellt,
so hat die dazu verwendete Folie eine OTR (Oxygen Transmission Rate) von weniger als
5, vorzugsweise weniger als 2. Die OTR gibt an, welche Menge an Sauerstoff pro Flächen-
und Zeiteinheit durch eine Folie diffundiert, in der Einheit: cm
3/m
2/Tag/0.21 bar.
[0027] Der Kapselkörper und optional auch der Auslaufstutzen und/oder das Haltemittel können
aus einem ein- oder mehrschichtigen Kunststoff, vorzugsweise enthaltend Polyepropylen,
gefertigt sein. Dabei handelt es sich um ein Material, dass sich für die Herstellung
von Lebensmittelverpackungen bewährt hat. Darüber hinaus lässt sich Polypropylen gut
durch Spritzguss verarbeiten.
[0028] Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Lebensmittelzubereitungssystem
umfassend eine Kapsel wie oben beschrieben und eine Lebensmittelzubereitungsvorrichtung.
[0029] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen.
[0030] Es zeigen schematisch:
- Figuren 1 und 2:
- Perspektivische Darstellungen eines Kapselkörpers für eine erfindungsgemässe Kapsel;
- Figuren 3 und 4:
- Perspektivische Darstellungen eines einstückig mit einer Lochplatte ausgebildeten
Auslaufstutzens für eine erfindungsgemässe Kapsel mit einem Kapselkörper gemäss den
Figuren 1 und 2;
- Figur 5:
- Explosionsdarstellung einer erfindungsgemässen Kapsel gemäss den Figuren 1 bis 4;
- Figur 6:
- Perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemässen Kapsel gemäss den Figuren
1 bis 5;
- Figur 7:
- Vergrösserung des Teilbereichs A aus Figur 6;
- Figuren 8 und 9:
- Perspektivische Darstellungen eines Kapselkörpers für ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen Kapsel;
- Figuren 10 und 11:
- Perspektivische Darstellungen eines einstückig mit einer Ventilplatte ausgebildeten
Auslaufstutzens für eine erfindungsgemässe Kapsel mit einem Kapselkörper gemäss den
Figuren 8 und 9;
- Figur 12:
- Explosionsdarstellung einer erfindungsgemässen Kapsel gemäss den Figuren 8 bis 11;
- Figur 13:
- Perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemässen Kapsel gemäss den Figuren
8 bis 12;
- Figur 14:
- Vergrösserung des Teilbereichs B aus Figur 13;
- Figur 15:
- Perspektivische Darstellung eines einstückig mit Streben ausgebildeten Auslaufstutzens
für ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kapsel;
- Figur 16:
- Explosionsdarstellung einer erfindungsgemässen Kapsel mit einem Auslaufstutzen gemäss
Figur 15;
- Figur 17:
- Perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemässen Kapsel gemäss den Figuren
15 und 16, ohne Filterelement;
- Figur 18:
- Vergrösserung des Teilbereiches C aus Figur 17;
- Figur 19:
- Perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemässen Kapsel gemäss den Figuren
15 bis 18, mit Filterelement;
- Figur 20:
- Vergrösserung des Teilbereichs D aus Figur 19;
- Figur 21:
- Explosionsdarstellung einer Kapsel mit einem an der Innenseite des Deckels angebrachten
Auslaufstutzen;
- Figur 22:
- Perspektivische Schnittansicht einer Kapsel gemäss Figur 21;
- Figur 23:
- Vergrösserung eines Teilbereichs aus Figur 22.
[0031] Wie aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, umfasst ein Kapselkörper 2 für eine erfindungsgemässe
Kapsel 1 eine Seitenwand 3, die einstückig mit einem Boden 4 ausgebildet ist. Der
Kapselkörper 2 bildet einen Aufnahmeraum 6 für mindestens eine Ausgangssubstanz zur
Zubereitung eines Getränkes. Der Kapselkörper 2 weist in einem Randbereich 11 eine
Innenschulter 12 auf, an welcher ein Stützmittel 10 angreifen kann. Ferner verfügt
der Kapselkörper 2 über eine Stirnseite 24, an welcher ein den Kapselkörper abdeckender
Deckel 5 angeklebt, angesiegelt oder angeschweisst werden kann.
[0032] Aus der Figur 3 sind nähere Einzelheiten zum Auslaufstutzen 7 ersichtlich, wie beispielsweise
die Austrittsöffnung 9. Der Auslaufstutzen 7 ist einstückig mit dem Stützmittel 10,
hier eine Lochplatte 14, ausgebildet. Die Lochplatte 14 weist eine Vielzahl von Löchern
25 auf. Der Auslaufstutzen 7 ist von zwei umlaufenden Kragen 26 und 27 umgeben. Der
Auslaufstutzen 7 und die beiden umlaufenden Kragen 26 und 27 weisen die Stirnseiten
24', 24" und 24''' auf.
[0033] Die Figur 4 zeigt die Rückseite der Lochplatte 14. Hier ist die Eintrittsöffnung
8 des Auslaufstutzens 7 zu erkennen. Ferner sind in dieser Darstellung die Stützstrukturen
20 für das Filterelement 19' gut ersichtlich.
[0034] Die Explosionsdarstellung 5 verdeutlicht den Aufbau einer Kapsel 1 gemäss den Figuren
1 bis 4. Es ist zu erkennen, dass beim gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Filterelemente
19 und 19' vorhanden sind, welche beide übereinander an der Eintrittsöffnung 8 des
Auslaufstutzens 7 angeordnet sind. Auf der gegenüberliegenden Seite der Lochplatte
14 ist ein Deckel 5 angebracht.
[0035] Die Figuren 6 und 7 zeigen die entsprechende Kapsel 1 in zusammengesetztem Zustand.
Es wird deutlich, dass die aus dem Auslaufstutzen 7 und der Lochplatte 14 gebildete
Einheit auf der Innenschulter 12 aufliegt, wenn sie in den Kapselkörper 2 eingesetzt
ist. Die besagte Einheit wird durch den den Kapselkörper 2 abdeckenden Deckel 5 im
Kapselkörper 2 gehalten. Im gezeigten Beispiel ist der Deckel 5 einerseits mit der
Stirnseite 24 des Kapselkörpers 2 verschweisst, andererseits aber auch mit den Stirnseiten
24" und 24'" der umlaufenden Kragens 26 und 27. Dadurch sind sowohl der Kapselkörper
2 als auch der Auslaufstutzen 7 fluiddicht durch den Deckel 5 verschlossen.
[0036] Wird eine Flüssigkeit durch die Einlaufrinne 23 in die Kapsel 1 eingeleitet, kann
sie zwischen dem Deckel 5 und der Lochplatte 14 zu den Löchern 25 gelangen und über
diese in den Aufnahmeraum 6 einströmen. Durch die Vielzahl der angebrachten Löcher
25 wird ein gleichmässiges Verteilen der in die Kapsel 1 eingeleiteten Flüssigkeit
über den gesamten Aufnahmeraum 6 gewährleistet. Nach erfolgter Extraktion oder Auflösen
einer im Aufnahmeraum 6 gelagerten Ausgangssubstanz, durchläuft die eingeleitete Flüssigkeit
nacheinander die beiden Filterelemente 19 und 19', um über die Eintrittsöffnung 8
in den Auslaufstutzen 7 zu gelangen. Das zweite Filterelement 19' ist dabei mit den
Stützstrukturen 20 abgestützt, was gut aus der Vergrösserung des Teilbereichs A in
Figur 7 ersichtlich ist.
[0037] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Eintrittsöffnung 8 als Cremaschlitz 28 ausgeführt.
Um in den Auslaufstutzen 7 einzuströmen, muss die Flüssigkeit den Cremaschlitz 28
passieren, wodurch es zu einem Aufschäumen derselben kommt. Der Deckel 5 wird zwischen
dem Auslaufstutzen 7 und dem umlaufenden Kragen 26 durch ein an einer Getränkeherstellungsvorrichtung
vorhandenes ringförmiges Penetrationselement penetriert. Dadurch kann das fertige
Getränk aus der Kapsel 1 abgeleitet werden.
[0038] Wie aus der Figur 8 hervorgeht, weist der Kapselkörper 2 eines alternativen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemässen Kapsel 1 keine Innenschulter 12 sondern einen Innenrand 13
auf. Dieser bildet gemeinsam mit der Seitenwand 3 des Kapselkörpers 2 eine Einlaufrinne
23. Die Figur 9 zeigt die Aussenseite des Kapselkörpers 2 des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemässen Kapsel 1. Es ist zu erkennen, dass die Aussenseite der Kapsel
1 mit derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels gemäss den Figuren 1 bis 6 identisch
ist. Die beiden Kapseln lassen sich daher in Verbindung mit ein und derselben Getränkeherstellungsvorrichtung
verwenden.
[0039] Die Figur 10 zeigt den dazugehörigen Auslaufstutzen 7, der einstückig mit der Ventilplatte
15 als Stützmittel 10 ausgebildet ist. Auch hier ist der Auslaufstutzen 7 von einem
umlaufenden Kragen 26 umgeben. Anstelle eines weiteren umlaufenden Kragens 27 ist
jedoch eine Schulter 30 vorhanden, die in die Ventilplatte 15 übergeht. Die Figur
11 zeigt die Rückseite der durch den Auslaufstutzen 7 und die Filterplatte 15 gebildeten
Einheit. Auch hier sind wieder die Eintrittsöffnung 8 sowie die Stützstrukturen 20
für das Filterelement 19' zu erkennen.
[0040] Die Figur 12 zeigt den Aufbau der Kapsel 1 gemäss dem entsprechenden Ausführungsbeispiel.
Es ist ersichtlich, dass auch hier zwei Filterelemente 19 und 19' vorhanden sind.
Die Ventilplatte 15 mit dem Auslaufstutzen 7 wird in den Kapselkörper 2 eingesetzt,
wodurch die Ventilplatte 15 mit ihrem Rand 16 auf dem Innenrand 13 des Kapselkörpers
2 aufliegt. Der Rand 16 der Ventilplatte 15 und der Innenrand 13 bilden damit die
Ventilflächen 17 und 17'.
[0041] Die Figuren 13 und 14 zeigen die Kapsel 1 in zusammengesetztem Zustand. Auch hier
ist die aus dem Auslaufstutzen 7 und der Ventilplatte 15 gebildete Einheit durch den
Deckel 5 im Kapselkörper 2 gehalten. Der Deckel 5 ist an der Stirnseite 24 mit dem
Kapselkörper 2 verschweisst. Zudem ist der Deckel 5 an der Stirnseite 24" des umlaufenden
Kragens 26 sowie an der Stirnseite 24'" mit der Ventilplatte 15 verschweisst. Bei
Einleiten von Flüssigkeit in die Einlaufrinne 23 muss diese damit zwischen den beiden
Ventilflächen 13 und 13' passieren, um in den Aufnahmeraum 6 zu gelangen. Wie aus
der Darstellung 14 ersichtlich ist, ist die weitere Ausgestaltung des Auslaufstutzens
7 mit den Filterelementen 19 und 19' mit dem vorgängig diskutierten Ausführungsbeispiel
identisch.
[0042] Die Figur 15 zeigt das Stützmittel 10 und die Eintrittsöffnung 8 des Auslausstutzens
7 eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Kapsel 1. Hier wird
der Auslaufstutzen 7 über radial verlaufende Streben 18 im Kapselkörper 2 gehalten.
Zudem sind die Stützstrukturen 20 für das Filterelement 19 zu erkennen. Diese sind
hier in radialer Richtung um die Eintrittsöffnung 8 des Auslausstutzens 7 angeordnet.
Aus der Explosionsdarstellung 16 ist der Aufbau der Kapsel 1 gemäss dem entsprechenden
Ausführungsbeispiel ersichtlich. Hier ist nur ein Filterelement 19 vorhanden. Allerdings
wären auch mehrere, insbesondere zwei, Filterelemente denkbar.
[0043] Zur besseren Übersichtlichkeit zeigen die Figuren 17 bis 20 die Kapsel 1 ohne (Figuren
17 und 18) beziehungsweise mit (Figuren 19 und 20) Filterelement 19 und Deckel 5,
zusätzlich jeweils in Teilvergrösserung (Figuren 18 und 20). Es wird deutlich, dass
das durch die Streben 18 gebildete Stützmittel 10 auf der Innenschulter 12 des Kapselkörpers
2 aufliegt, wenn die durch den Auslaufstutzen 7 und das Stützmittel 10 gebildete Einheit
in diesen eingelegt wird. Aus der Vergrösserung des Teilbereichs C von Figur 17 gemäss
Figur 18 ist ferner ersichtlich, dass die bei der Getränkezubereitung in die Kapsel
1 eingeleitete Flüssigkeit durch die Stützstrukturen 20 in radialer Richtung zum Cremaschlitz
28, welcher die Eintrittsöffnung 8 des Auslausstutzens 7 bildet, geleitet wird.
[0044] Der Figur 19 ist ferner zu entnehmen, dass der Deckel 5 an der Stirnseite 24 mit
dem Kapselkörper 2 verbunden ist. Zusätzlich ist ein um den Auslaufstutzen 7 umlaufender
Kragen 26 vorhanden, der über seine Stirnseite 24" ebenfalls mit dem Deckel 5 verbunden
ist. Dadurch wird ein Auslaufen des Kapselinhalts aus dem Aufnahmeraum 6, insbesondere
während der Zubereitung eines Getränkes, vermieden. Das Aufschäumen des hergestellten
Getränkes mit dem Cremaschlitz 28 erfolgt gleich wie in den vorgängig diskutierten
Ausführungsbeispielen gemäss den Figuren 1 bis 14.
[0045] Die Figuren 21 bis 23 zeigen ein von den Figuren 15 bis 20 abgewandeltes Ausführungsbeispiel,
bei dem der Auslaufstutzen 7 an der Innenseite des Deckels 5 angebracht und damit
im Kapselkörper 2 gehalten ist. Entsprechend kommt eine derartige Kapsel 1 ohne Stützmittel
10 aus. Ein Aufstechen des Deckels 5, sowohl zur Einleitung als auch zur Ableitung
von Flüssigkeit, kann gleichzeitig beim Einlegen der Kapsel 1 in eine dazu geeignete
Getränkeherstellungsvorrichtung erfolgen. Allerdings ist es auch möglich, dass der
Deckel 5 erst nur zur Einleitung von Flüssigkeit penetriert wird. Hat sich im Aufnahmeraum
6 ein Flüssigkeitsdruck aufgebaut, kann ein weiteres Aufstechen des Deckels 5 zur
Ableitung eines Getränkes durch den Auslaufstutzen 7 deutlich leichter erfolgen.
1. Kapsel (1) zur Zubereitung eines flüssigen Lebensmittels umfassend einen vorzugsweise
rotationssymmetrisch ausgebildeten Kapselkörper (2), mit einer Seitenwand (3) und
mit einem insbesondere einstückig mit dieser ausgebildeten Boden (4), sowie einen
den Kapselkörper (2) abdeckenden Deckel (5) zur Bildung eines Aufnahmeraums (6) für
mindestens eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung des flüssigen Lebensmittels, wobei
zur Ableitung des flüssigen Lebensmittels aus der Kapsel (1) ein Auslaufstutzen (7)
mit einer Eintrittsöffnung (8) und einer Austrittsöffnung (9) im Kapselkörper (2)
gehalten und mit der Austrittsöffnung (9) gegen die Innenseite des Deckels (5) gerichtet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Auslaufstutzen (7) von zumindest einem Stützmittel (10) im Kapselkörper (2)
gehalten ist, wobei das Stützmittel (10) den Kapselkörper (2) an der Seitenwand (3),
insbesondere in einem Randbereich (11), bevorzugterweise an einer Innenschulter (12)
oder an einem Innenrand (13), angreift,
b) oder dass der Auslaufstutzen (7) an der Innenseite des Deckels (5) befestigt und
damit im Kapselkörper (2) gehalten ist,
und dass sich der Aufnahmeraum (6) zumindest zwischen der Eintrittsöffnung (8) des
Auslaufstutzens (7) und dem Boden (4) des Kapselkörpers (2) erstreckt.
2. Kapsel (1) nach Anspruch 1, wobei das Stützmittel (10) als eine den Aufnahmeraum (6)
überdeckende Lochplatte (14) ausgebildet ist.
3. Kapsel (1) nach Anspruch 1, wobei das Stützmittel (10) als eine den Aufnahmeraum (6)
überdeckende Ventilplatte (15) ausgebildet ist und ein Rand (16) der Ventilplatte
(15) mit dem Kapselkörper (2) in einem drucklosen Zustand sich gegenseitig berührende
Ventilflächen (13, 13') bilden.
4. Kapsel (1) nach Anspruch 1, wobei das Stützmittel (10) als eine Vielzahl von insbesondere
radial verlaufenden Streben (18) ausgebildet ist.
5. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Auslaufstutzen (7) und das
Stützmittel (10) einstückig ausgebildet sind.
6. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Auslaufstutzen (7) und/oder
das Stützmittel (10) fest, insbesondere fluiddicht, mit dem den Kapselkörper (2) abdeckenden
Deckel (5) verbunden ist.
7. Kapsel (1) nach Anspruch 6, wobei der Auslaufstutzen (7) durch den den Kapselkörper
(2) abdeckenden Deckel (5) verschlossen ist.
8. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei am Auslaufstutzen (7), insbesondere
an dessen Eintrittsöffnung (8), ein Filterelement (19) angeordnet ist.
9. Kapsel (1) nach Anspruch 8, wobei das Filterelement (19) die Eintrittsöffnung (8)
des Auslaufstutzens (7) überdeckt und eine Fläche von 200 bis 1000 mm2, vorzugsweise 400 bis 800 mm2, bevorzugterweise 500 bis 700 mm2, aufweist.
10. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei das Filterelement (19) als Vlies,
Lochfolie oder Filterplatte ausgebildet ist.
11. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei zum Einleiten einer Flüssigkeit
in die Kapsel (1) innerhalb des Kapselkörpers ein Einlauf, insbesondere eine Einlaufrinne
(23), angeordnet und in Richtung des den Kapselkörper (2) abdeckenden Deckels (5)
gerichtet ist.
12. Kapsel (1) nach Anspruch 11, wobei der Einlauf (18) mit dem den Kapselkörper (2) abdeckenden
Deckel (5) verschlossen ist.
13. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Kapselkörper (2) durch ein
Spritzguss- oder Tiefziehverfahren gefertigt und insbesondere sauerstoff- und/oder
aromadicht ausgebildet ist.
14. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Kapselkörper (2) aus einem
ein- oder mehrschichtigen Kunststoff, vorzugsweise enthaltend Polypropylen, gefertigt
ist.
15. Lebensmittelzubereitungssystem umfassend eine Kapsel (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 14 und eine Lebensmittelzubereitungsvorrichtung.