[0001] Die Erfindung betrifft ein Hubfahrzeug zum Transport von Großvolumensäcken, mit einem
Fahrgestell, an dem wenigstens ein Vorderrad und mindestens zwei Hinterräder drehbar
gelagert sind, wobei an dem Fahrgestell ein erstes Hebezeug und ein zweites Hebezeug
mittels eines Hubantriebs zwischen einer abgesenkten und einer angehobenen Position
verstellbar angeordnet sind, wobei das erste Hebezeug Befestigungsmittel zum Verbinden
mit Tragegriffen des Großvolumensacks aufweist, welche Befestigungsmittel über einem
sich bis zum Erdboden erstreckenden Aufnahmeraum für den Großvolumensack angeordnet
sind, und wobei das zweite Hebezeug als Hubgabel ausgestaltet ist, die Zinken zur
Aufnahme einer Palette aufweist, auf der ein Großvolumensack abstellbar ist.
[0002] Ein derartiges Hubfahrzeug ist aus dem Katalog "Intelligente Lastaufnahmemittel"
der Firma Axzion GKS Stahl- und Maschinenbau, 40764 Langenfeld, DE, Seite 24 bekannt.
Das Hubfahrzeug hat einen Gabelstapler, der ein an Rädern gelagertes Fahrgestell aufweist,
an dem eine Hubgerüst-Lasttrageeinheit angeordnet, die eine mit dem Fahrgestell verbundene,
etwa vertikale Führung aufweist, an der ein Schlitten zwischen einer abgesenkten und
einer angehobenen Position verschiebbar ist. An dem Schlitten ist eine Hubgabel angeordnet,
die zwei etwa horizontale Zinken aufweist, die zur Aufnahme einer Palette dienen,
auf der ein Großvolumensack abgestellt ist. Zum Transport des auf der Palette befindlichen
Großvolumensacks werden die Zinken der Hubgabel zunächst in horizontale Öffnungen
der Palette eingeführt, um den Boden der Palette zu untergreifen. Anschließend wird
die Palette mit der Hubgabel angehoben, um die Palette mit dem darauf befindlichen
Großvolumensack mit dem Hubfahrzeug transportieren zu können. Die Hubgabel ermöglicht
insbesondere ein einfaches Be- oder Entladen eines Lastkraftwagens mit auf Paletten
befindlichen Baumaterialien.
[0003] Ferner können Großvolumensäcke mittels des vorbekannten Hubfahrzeugs auch ohne die
Verwendung einer Palette an ihren Tragegriffen angehoben und transportiert werden.
Um dies zu ermöglichen, weist das Hubfahrzeug eine sogenannte BigBag-Traverse auf,
die anstelle einer Palette mit der Lastgabel ergriffen werden kann. Die BigBag-Traverse
hat zu diesem Zweck zwei im Abstand der Zinken parallel zueinander angeordnete, miteinander
verbundene horizontale Rechteckrohre. Dies haben an ihren Enden Öffnungen, in welche
die Zinken der Lastgabel eingeführt werden können. An ihrer Oberseite hat die BigBag-Traverse
vier etwa hakenförmige Befestigungsmittel, die mit Tragegriffen des Großvolumensacks
verbindbar sind, welche an den Ecken des etwa quaderförmigen Großvolumensacks angeordnet
sind.
[0004] Das vorbekannte Hubfahrzeug hat jedoch den Nachteil, dass nur begrenzt geländegängig
ist, insbesondere wenn schwere Baustoffe in dem Großvolumensack transportiert werden,
wie zum Beispiel Trockenmörtel, Kies, Sand oder dergleichen. Daher ist es für eine
Verwendung auf Baustellen nur bedingt geeignet.
[0005] Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Hubfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen,
das kompakte Abmessungen aufweist und es ermöglicht, auf Baustellen wahl- oder wechselweise
Großvolumensäcke, die mit Schüttgut oder dergleichen fließfähigen Medien beladen sind,
entweder auf einer Palette oder ohne Palette an den Tragegriffen zu transportieren.
Außerdem soll es das Hubfahrzeug ermöglichen, Großvolumensäcke, die an ihrem unteren
Ende eine Auslassöffnung für das Medium haben, auf Baustellen auf einfache Weise mit
der Auslassöffnung über der Einlassöffnung einer Mischmaschine zu positionieren, um
das Medium aus dem Großvolumensack in die Mischmaschine zu entladen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Fahrgestell einen linken
Längsträger und einen rechten Längsträger aufweist, die durch mindestens einen Querträger
etwa U-förmig miteinander verbunden sind, dass der Aufnahmeraum für den Großvolumensack
zwischen dem linken Längsträger und dem rechten Längsträger angeordnet ist, dass benachbart
zu dem freien Ende des linken Längsträgers und benachbart zu dem freien Ende des rechten
Längsträgers jeweils mindestens ein Hinterrad an dem betreffenden Längsträger gelagert
ist, und dass die Hinterräder mit wenigstens einem an dem Fahrgestell angeordneten
Antriebsmotor in Antriebsverbindung stehen.
[0007] In vorteilhafter Weise ermöglichen die angetriebenen Hinterräder des Hubfahrzeugs
auch in beladenem Zustand des Hubfahrzeugs eine gute Geländegängigkeit, weil die Räder
derart am Fahrgestell angeordnet sind, dass das Gewicht eines mit dem Hubfahrzeug
angehobenen Großvolumensacks hauptsächlich die Hinterräder belastet, so dass diese
eine gute Traktion aufweisen. Dies ist insbesondere auf Baustellen bzw. im Gelände
vorteilhaft. Die Hinterräder sind bevorzugt hinter dem Schwerpunkt eines mittels des
ersten oder des zweiten Hebezeugs angehobenen Großvolumensacks an den Längsträgern
gelagert, so dass beim Anheben des Großvolumensacks sowohl das mindestens eine Vorderrad
als auch die Hinterräder mit einer Komponente der Gewichtskraft des Großvolumensacks
belastet werden. Dadurch bleibt das Hubfahrzeug auch im beladenen Zustand im Gelände
gut lenkbar.
[0008] In vorteilhafter Weise ermöglicht es das erfindungsgemäße Hubfahrzeug, Großvolumensäcke,
die Trockenmörtel, Kies, Sand oder dergleichen Schüttgut enthalten, mittels des ersten
Hebezeugs derart an den Tragegriffen anzuheben, dass sie von einem Abstellplatz zu
einer im Gelände befindlichen Mischmaschine transportiert und dort mit einer an dem
Großvolumensack vorgesehenen, zwischen einer Offen- und einer Schließstellung verstellbaren
Auslassöffnung so über einer Befüllöffnung der Mischmaschine positionieren werden
können, dass das Schüttgut direkt in die Befüllöffnung entladen werden kann. Die Auslassöffnung
des Großvolumensacks kann dabei beispielsweise an einem mit seiner Innenhöhlung verbundenen
Auslassschlauch vorgesehen sein, der mit Hilfe einer Klemme, eines Bands, eines Kabelbinders
oder dergleichen abklemmbar ist, um die Auslassöffnung während des Transports und
der Lagerung des Schüttguts zu verschließen. Das erfindungsgemäße Hubfahrzeug ist
bevorzugt derart ausgestaltet, dass die Befestigungsmittel zum Verbinden mit den Tragegriffen
in einer Höhe von mindestens 2,50 m, gegebenenfalls von mindestens 2,75 m und vorzugsweise
von mindestens 3,00 m über dem Erdboden angeordnet sind, wenn sich das erste Hebezeug
in seiner obersten Position befindet.
[0009] Auf Baustellen hat das Abstellen der Großvolumensäcke auf Paletten den Nachteil,
dass die Paletten nach dem Entladen der Großvolumensäcke bis zu ihrer Abholung auf
der Baustelle zwischengelagert werden müssen. Hierfür ist jedoch häufig nicht genügend
Platz vorhanden. Mit dem erfindungsgemäßen Hubwagen können die Großvolumensäcke mittels
des ersten Hebezeugs direkt auf dem Erdboden abgestellt werden. Dadurch kann auf der
Baustelle der Platz zum Zwischenlagern von Paletten eingespart werden.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das erste Hebezeug an der
linken und der rechten Hubfahrzeugseite jeweils mindestens zwei hakenförmige Befestigungsmittel
zum Verbinden mit Tragegriffen des Großvolumensacks auf, wobei die Hubgabel eine linke
Zinke und eine rechte Zinke hat, und wobei die an der linken Hubfahrzeugseite befindlichen
Befestigungsmittel quer zur Längserstreckungsrichtung des Hubfahrzeugs seitlich über
den der rechten Zinke abgewandten Längsaußenrand der linken Zinke und die an der rechten
Hubfahrzeugseite befindlichen Befestigungsmittel quer zur Längserstreckungsrichtung
des Hubfahrzeugs seitlich über den der linken Zinke abgewandten Längsaußenrand der
rechten Zinke überstehen. Wenn der Großvolumensack auf einer Palette angeordnet ist,
die mit der Hubgabel angehoben wird, kann sich der Großvolumensack bis in den seitlich
über die Längsaußenränder der Zinken bzw. der Hubgabel überstehenden Teil der Palette
erstrecken. Bevorzugt ist der lichte Abstand zwischen den an der rechten Hubfahrzeugseite
befindlichen Befestigungsmitteln und den an der linke Hubfahrzeugseite befindlichen
Befestigungsmitteln mindestens so groß wie die Breite der Palette, so dass diese über
ihre gesamte Breite mit dem Großvolumensack beladen sein kann, wenn die Palette mit
der Hubgabel angehoben wird.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist am linken Längsträger ein
linker Antriebsmotor angeordnet, der über ein linkes umlaufendes Zugelement mit dem
linken Hinterrad in Antriebsverbindung steht, und/oder am rechten Längsträger ist
ein rechter Antriebsmotor angeordnet, der über ein rechtes umlaufendes Zugelement
mit dem rechten Hinterrad in Antriebsverbindung steht. Dabei kann der Antriebsmotor
radial zur Rotationsachse des Hinterrads zu diesem versetzt angeordnet sein, insbesondere
vor und/oder über dem betreffenden Hinterrad. Dies ermöglicht eine schmale Bauweise
der aus dem Antriebsmotor, dem Zugelement und dem mindestens einem diesem zugeordneten
Hinterrad gebildeten Anordnung. Dadurch kann das Hubfahrzeug insbesondere bei beengten
Platzverhältnissen, wie zum Beispiel auf Baustellen, besser rangiert werden.
[0012] Zweckmäßigerweise sind die Antriebsmotoren als Hydraulikmotoren ausgestaltet, die
Hydraulikanschlüsse aufweisen, welche über eine Betätigungseinrichtung mit einer Hydraulikpumpe
in einen Hydraulikkreis schaltbar sind. Dies ermöglicht sehr kompakte Abmessungen
der Antriebsmotoren und dadurch eine noch schmalere Bauweise der jeweils aus dem Antriebsmotor,
dem Zugelement und dem mindestens einem diesem zugeordneten Hinterrad gebildeten Anordnung.
Dabei ist es sogar möglich, dass die Breite dieser Anordnung die Breite des Längsträgers
nicht oder nur geringfügig überschreitet. Die Hydraulikpumpe kann beispielsweise mittels
eines Verbrennungsmotors und/oder eines akkugespeisten Elektromotors angetrieben werden.
Der Verbrennungsmotors bzw. der Elektromotor und gegebenenfalls das Akku sind bevorzugt
in Vorwärtsfahrrichtung vor dem Aufnahmeraum für den Großvolumensack auf dem Fahrgestell
angeordnet.
[0013] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Vorderräder und/oder
die Hinterräder luftgefüllt, wobei der Durchmesser der Vorderräder und/oder der Hinterräder
bevorzugt größer als 13 Zoll, vorzugsweise größer 15 Zoll und insbesondere größer
als 16 Zoll ist. Dies ermöglicht eine hohe Bodenfreiheit des Hubwagens. Das Hubfahrzeug
ist dadurch noch besser für Fahrten auf unebenem Gelände geeignet, insbesondere wenn
die Reifen der Räder entsprechend breit dimensioniert sind und ein grobes Profil aufweisen.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das mindestens eine Vorderrad
lenkbar und vorzugsweise an einer Deichsel angeordnet. Der Benutzer des Hubwagens
kann diesen dann an der Deichsel leicht steuern. Wenn die Hinterräder hinter dem Schwerpunkt
eines mit dem ersten oder dem zweiten Hebezeug des Hubfahrzeugs angehobenen Großvolumensacks
an den Längsträgern gelagert sind, werden sowohl das mindestens eine Vorderrad als
auch die Hinterräder mit einer Gewichtskraftkomponente des Großvolumensacks belastet.
Dadurch bleibt das Hubfahrzeug auch im beladenen Zustand im Gelände gut lenkbar.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Zinken der Hubgabel mittels einer
Verstelleinrichtung zwischen einer Gebrauchsstellung, in der sie im Wesentlichen in
dem Aufnahmeraum positioniert sind, und einer Ruhestellung, in der sie neben dem Aufnahmeraum
angeordnet sind, verstellbar, wobei das erste Hebezeug derart mit dem Hubantrieb in
Antriebsverbindung steht, dass es in der Ruhestellung der Zinken mittels des Hubantriebs
zwischen der abgesenkten und der angehobenen Position verstellbar ist. In vorteilhafter
Weise ist es dadurch möglich, Großvolumensäcke wahl- oder wechselweise entweder mittels
des ersten Hebezeugs an ihren Tragegriffen oder mittels des zweiten Hebezeugs auf
Paletten zu transportieren, ohne das erste und/oder zweite Hebezeug vom Hubwagen zu
demontieren. Wenn sich die Zinken der Hubgabel in der Gebrauchsstellung befinden,
können die Großvolumensäcke auf Paletten transportiert werden. Dabei ist das die Befestigungsmittel
zum Verbinden mit Tragegriffen aufweisende erste Hebezeug oberhalb der Zinken und
in einem vertikalen Abstand zu diesen angeordnet, der größer ist als die Höhe des
zu transportierenden Großvolumensacks zuzüglich der Dicke des Palettenbodens. Dieser
Abstand kann mindestens 1,40 m, insbesondere mindestens 1,50 m und bevorzugt mindestens
1,60 m betragen. Somit können die Zinken der Hubgabel in eine Palette eingeführt werden,
auf der ein Großvolumensack abgestellt ist, ohne dass das erste Hebezeug mit dem Großvolumensack
kollidiert. Danach kann die Palette mit der Hubgabel angehoben werden, um die Palette
zusammen mit dem darauf befindlichen Großvolumensack zu transportieren. Wenn die Großvolumensäcke
an ihren Tragegriffen transportiert werden sollen, werden die Zinken der Hubgabel
aus der Gerbrauchstellung in die Ruhestellung verstellt. Die Zinken sind dann neben
dem Aufnahmeraum angeordnet, so dass das erste Hebezeug derart über einem auf dem
Erdboden abgestellten Großvolumensack positioniert werden kann, dass die Tragegriffe
des Großvolumensacks mit den Befestigungsmitteln des ersten Hebezeugs verbunden werden
können. Danach kann der Großvolumensack mittels des ersten Hebezeugs angehoben werden,
um ihn beispielsweise zu einer Mischmaschine zu transportieren und in dem Großvolumensack
befindliches Schüttgut in eine Befüllöffnung der Mischmaschine zu entladen. Dabei
wird der Großvolumensack bevorzugt derart über der Befüllöffnung positioniert, dass
das Schüttgut aufgrund der darauf einwirkenden Schwerkraft beim Entladen selbständig
aus dem Großvolumensack in die Befüllöffnung der Mischmaschine strömt.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Hubantrieb eine Hubgerüst-Lasttrageeinheit
mit einer Führung auf, an der ein Schlitten zwischen einer abgesenkten und einer angehobenen
Position verstellbar ist, wobei das erste Hebezeug und die Zinken der Hubgabel von
dem Schlitten getragen werden. Die Zinken der Hubgabel und das erste Hebezeug werden
dann beim Verstellen des Schlittens jeweils gleichzeitig angehoben bzw. abgesenkt.
Wenn die Hebezeuge übereinander und durch einen vertikalen Abstand voneinander getrennt
angeordnet sind, hat dies den Vorteil, dass beim Anheben oder Absenken eines auf einer
Palette befindlichen Großvolumensacks der vertikale Abstand zwischen dem ersten Hebezeug
und der Hubgabel im Wesentlichen konstant bleibt, dass also unabhängig von der Hubhöhe
der Zinken zwischen dem ersten Hebezeug und den Zinken stets genügend Platz für die
Aufnahme der Palette und des Großvolumensacks frei bleibt. Außerdem ergibt sich ein
einfacher Aufbau des Hubwagens, weil zum Betätigen beider Hebezeuge derselbe Hubantrieb
verwendet wird.
[0017] Vorteilhaft ist, wenn das erste Hebezeug als lösbar mit den Zinken verbindbare Traverse
ausgebildet ist, und wenn die Traverse vorzugsweise Öffnungen oder Kanäle aufweist,
in welche die mit den Zinken zum Anheben und Absenken der Traverse einführbar ist.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Hebezeug als Traverse
ausgebildet, wobei die Traverse oberhalb der Zinken angeordnet und von diesen vertikal
beabstandet ist und wobei die Traverse über einen Mast mit dem Schlitten verbunden
ist. Dadurch können Biegemomente, die durch die Gewichtskraft eines von der Traverse
angehängten Großvolumensacks an der Führung des Schlittens abgestützt werden. Der
Schlitten kann dann sowohl zum Betätigen der Hubgabel als auch zu Betätigen der Traverse
genutzt werden.
[0019] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Verstelleinrichtung eine Schwenklagerung
auf, mittels der die Zinken um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar mit dem
Schlitten verbunden sind, wobei eine erste Arretierungseinrichtung vorgesehen ist,
mittels der die Zinken in der Gebrauchsstellung arretierbar sind. Das Hubfahrzeug
kann dann auf einfache Weise durch Hoch- oder Herunterklappen der Zinken zwischen
einer Betriebsart, in der Großvolumensäcke auf Paletten transportiert werden können,
und einer Betriebsart, in der Großvolumensäcke an ihren Tragegriffen transportiert
werden können, umgerüstet werden.
[0020] Zweckmäßigerweise hat die erste Arretierungseinrichtung an dem Schlitten mindestens
eine erste Widerlagerstelle, gegen die mindestens ein Zinken und/oder ein damit verbundener
erster Anschlag mit radialem Abstand zur Schwenkachse in der Gebrauchsstellung positionierbar
ist. Dabei ist die erste Widerlagerstelle bevorzugt über dem Zinken bzw. dem damit
verbundenen ersten Anschlag angeordnet, wenn der Zinken in der Gebrauchsstellung angeordnet
ist.
[0021] Vorteilhaft ist, wenn eine zweite Arretierungseinrichtung vorgesehen ist, mittels
der die Zinken in der Ruhestellung arretierbar sind, wobei die zweite Arretierungseinrichtung
an dem Schlitten vorzugsweise mindestens eine zweite Widerlagerstelle aufweist, gegen
die mindestens ein Zinken und/oder ein damit verbundener zweiter Anschlag mit radialem
Abstand zur Schwenkachse in der Ruhestellung positionierbar ist. Dabei kann die Arretierungseinrichtung
derart ausgestaltet sein, dass der Zinken oder der Anschlag in der Ruhestellung durch
die Gewichtskraft oder eine Komponente der Gewichtskraft des Zinken an die Widerlagerstelle
angedrückt wird.
[0022] Bevorzugt weist der Hubantrieb mindestens einen Hydraulikzylinder und eine damit
zusammenwirkende Hydraulikpumpe auf, wobei das eine Ende des Hydraulikzylinders am
Fahrgestell abgestützt ist und das andere Ende des Hydraulikzylinders mit dem Schlitten
verbunden ist. Der Hydraulikzylinder kann im Wesentlichen vertikal angeordnet sein.
Bevorzugt sind zwei Hydraulikzylinder vorgesehen, die seitlich von einer vertikalen
Längsmittelebene des Hubfahrzeugs derart beabstandet, dass zwischen den Hydraulikzylindern
ein Sichtfeld für den Fahrer des Hubwagens freibleicht. Anstelle des mindestens einen
Hydraulikzylinders kann der Hubantrieb auch mindestens eine über wenigstens ein Umlenkelement,
wie zum Beispiel ein Zahnrad, geführte Kette aufweisen, die mit einem Hydraulikmotor
oder dergleichen in Antriebsverbindung steht. Bevorzugt weist das Hubfahrzeug nur
eine einzige Hydraulikpumpe auf, welche die Antriebsmotoren der Hinterräder und den
Hydraulikzylinder mit Hydraulikflüssigkeit versorgt.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Schlitten an mindestens
zwei in Erstreckungsrichtung der Führung voneinander beabstandeten Stellen der Führung
verschiebbar gelagert, wobei die Führung einen von einer geraden Linie abweichenden
Verlauf aufweist, der derart ausgestaltet ist, dass der Schlitten beim Verstellen
aus der abgesenkten in die angehobene Position mit seinem oberen Ende vom Aufnahmeraum
für den Großvolumensack weg verkippt. Durch die Kippbewegung werden die Zinken beim
Anheben der Lastgabel an ihren freien Enden etwas mehr angehoben als an ihrem gegenüberliegenden,
dem Schlitten zugewandten Ende. Ein auf einer mit der Hubgabel angehobenen Palette
befindlicher Großvolumensack kann dann beim Transport des Großvolumensacks über unebenes
Gelände und/oder an Steigungen nicht so leicht von der Palette herunterfallen.
[0024] Nachfolgend sind Ausführungsbespiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines geländegängigen Hubwagens, der eine Hubgabel zur Aufnahme
einer Palette und eine Traverse zum Verbinden mit Tragegriffen eines Großvolumensacks
hat, wobei die Hubgabel und die Traverse abgesenkt sind,
- Fig. 2
- eine Darstellung ähnlich Fig. 1, wobei jedoch die Hubgabel und die Traverse gegenüber
Fig. 1 angehoben sind,
- Fig. 3
- eine Darstellung ähnlich Fig. 3, wobei jedoch die Hubgabel in eine Ruhestellung verschwenkt
und an der Traverse ein Großvolumensack aufgehängt ist, und wobei eine Radabdeckung
demontiert ist,
- Fig. 4
- eine Darstellung ähnlich Fig. 2, wobei jedoch die Hubgabel eine Palette trägt, auf
der ein Großvolumensack abgestellt ist,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf den Hubwagen, wobei Teile des Hubwagens im Querschnitt dargestellt
sind,
- Fig. 6
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 5, der ein Wälzlager in einer Schiebeführung
im Querschnitt zeigt,
- Fig. 7
- eine Rückseitenansicht des mit einem auf einer Palette angeordneten Großvolumensack
beladenen Hubwagens,
- Fig. 8
- eine Aufsicht auf den mit einem auf einer Palette angeordneten Großvolumensack beladenen
Hubwagen,
- Fig. 9
- einen Querschnitt durch den Hubwagen entlang der in Fig. 1 mit IX bezeichneten Ebene,
- Fig. 10
- eine Rückseitenansicht des Hubwagens, wobei die Hubgabel in der Ruhestellung angeordnet
ist,
- Fig. 11
- eine Aufsicht auf den Hubwagen, wobei die Radabdeckungen der Hinterräder demontiert
sind und wobei an der Traverse ein Großvolumensack aufgehängt ist,
- Fig. 12
- eine Rückseitenansicht auf das linke Hinterrad und einen Hydraulikmotor des Hubwagens,
wobei die Radabdeckung demontiert ist,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht des Hubwagens, wobei die Traverse und die Radabdeckungen demontiert
sind,
- Fig. 14
- eine Aufsicht auf den in Fig. 13 abgebildeten Hubwagen, wobei die Traverse und die
Radabdeckungen demontiert sind,
- Fig. 15
- eine Seitenansicht eines Hubwagens, der eine mit einer Hubgabel verbindbare Traverse
zum Anheben eines Großvolumensack aufweist, wobei die Radabdeckungen demontiert sind,
- Fig. 16
- eine Vorderansicht einer mit einer Hubgabel verbindbaren Traverse zum Anheben eines
Großvolumensacks,
- Fig. 17
- eine Aufsicht auf die in Fig. 16 gezeigte Traverse und
- Fig. 18
- eine dreidimensionale Darstellung der Traverse.
[0025] Ein in Fig. 1 und 2 im Ganzen mit 1 bezeichnetes Hubfahrzeug zum Transport von Großvolumensäcken
2 weist ein Fahrgestell 3 auf, an dem zwei Vorderräder 4 und zwei Hinterräder 5L,
5R drehbar gelagert sind. Auf dem Fahrgestell 3 ist eine Hubgerüst-Lasttrageeinheit
6 angeordnet, die ein erstes Hebezeug 7 und ein zweites Hebezeug trägt. Mit Hilfe
der Hebezeuge kann jeweils ein Großvolumensack 2 angehoben und abgesenkt werden (Fig.
3 und 4).
[0026] Der Großvolumensack 2 hat ein etwa quader- oder würfelfömiges Behälterteil 8, das
zur Aufnahme von Schüttgut dient. Das Behälterteil 8 weist vier Seitenwände und einen
Boden auf, die einen Innenraum zur Aufnahme des Schüttguts begrenzen. Der Innenraum
hat ein Volumen von etwa 1000 bis 1300 Liter.
[0027] Am oberen Rand der Seitenwände hat der Großvolumensack 2 vier schlaufenförmige Tragegriffe
9L, 9R, die derart ausgestaltet sind, dass Sie das Gewicht des in dem Behälterteil
8 befindlichen Schüttguts tragen können. Die Tragegriffe 9L, 9R sind an den Ecken
des Großvolumensacks 2 angeordnet. Wenn das Hubfahrzeug 1 mit dem Großvolumensack
2 beladen ist, sind zwei Tragegriffe 9L an der linken Hubfahrzeugseite und zwei weitere
an der rechten Hubfahrzeugseite angeordnet. Die beiden an der linken Hubfahrzeugseite
befindlichen Tragegriffe 9L und die beiden an der rechten Hubfahrzeugseite befindlichen
Tragegriffe 9R sind jeweils in Fahrzeuglängsrichtung voneinander beabstandet.
[0028] An den Tragegriffen 9L, 9R kann das Behälterteil 8 zwecks Befüllung, Transport oder
Entleerung mit Hilfe des ersten Hebezeugs 7 angehoben und abgesenkt werden. Der Boden
des Behälterteils 8 weist eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte verschließbare
Auslassöffnung auf, durch die das in dem Behälterteil 8 befindliche Schüttgut aus
diesem entladen werden kann, wenn das Behälterteil 8 an den Tragegriffen 9L, 9R von
Erdboden angehoben ist.
[0029] Das Behälterteil 8 und die Tragegriffe 9L, 9R bestehen aus einem flexiblen Material,
wie zum Beispiel einem Gewebe aus Polypropylen. Die Abmessungen des Großvolumensacks
2 sind derart dimensioniert, dass der Großvolumensack 2 im befüllten Zustand auf einer
handelsüblichen Palette, wie zum Beispiel einer Euro-Palette abgestellt und transportiert
werden kann.
[0030] Das erste Hebezeug 7 ist als Traverse ausgebildet, die über einem sich bis zum Erdboden
erstreckenden Aufnahmeraum 11 für den Großvolumensack 2 angeordnet ist. Die Traverse
hat für jeden Tragegriff 9L, 9R des Großvolumensacks 2 jeweils ein etwa hakenförmiges
Befestigungsmittel 10L, 10R, an dem ein diesem zugeordneter Tragegriff 9L, 9R des
Großvolumensacks 2 einhängbar ist. Zwei Befestigungsmittel 10L sind an der linken
Hubfahrzeugseite bzw. an der linken Seite der Traverse und zwei weitere Befestigungsmittel
10R sind an der rechten Hubfahrzeugseite bzw. an der rechte Seite der Traverse angeordnet.
Die beiden an der linken Hubfahrzeugseite befindlichen Befestigungsmittel 10L und
die beiden an der rechten Hubfahrzeugseite vorgesehenen Befestigungsmittel 10R sind
jeweils in Fahrzeuglängsrichtung voneinander beabstandet.
[0031] Wie in Fig. 5 erkennbar ist, hat das erste Hebezeug 7 zwei parallel zueinander angeordnete
Querprofile 12, die durch zwei Längsprofile 13 etwa rahmenförmig miteinander verbunden
sind, beispielsweise durch Schweißnähte. Die Befestigungsmittel 10L, 10R sind an den
Enden der Querprofile 12 angeordnet und weisen Plättchen auf, die mit ihren Erstreckungsebenen
quer zu den Längsachsen der Querprofile 12 ausgerichtet sind und derart mit den Stirnenden
der Querprofile 12 verschweißt sind, dass sie nach oben hin von den Querprofilen 12
abstehen.
[0032] Die Hubgerüst-Lasttrageeinheit 6 weist eine fest mit dem Fahrgestell 3 verbundene,
sich in vertikaler Richtung erstreckende Führung auf, an der ein Schlitten 14 zwischen
einer abgesenkten und einer angehobenen Position verschiebbar gelagert ist. Die Führung
hat zwei parallel zueinander verlaufende Führungsschienen 16 mit etwa C-förmigem Querschnitt,
die mit den freien Enden ihrer Schenkelteile einander zugewandt und durch einen Zwischenraum
voneinander beabstandet sind. Die Führungsschienen 16 sind oberhalb des Fahrgestells
über Streben 17, welche in der Seitenansicht des Hubwagens 1 unter einem Winkel zu
den Führungsschienen 16 geneigt sind, gegen das Fahrgestell 3 abgestützt. Außerdem
sind die Führungsschienen 16 an ihren oberen Endbereichen durch ein horizontales Verbindungsprofil
38 in einem vorbestimmten Abstand zueinander miteinander verbunden.
[0033] Die Führungsschienen 16 weisen jeweils einen von einer geraden Linie abweichenden
Verlauf auf. Wie in Fig. 1 erkennbar ist, ist ein unterer Abschnitt 16A jeder Führungsschiene
16 ist etwa vertikal angeordnet und ein oberer Abschnitt 16B jeder Führungsschiene
16 ist gegenüber dem unteren Abschnitt 16A unter einem spitzen Winkel etwas zu den
Vorderrädern 4 hin verkippt. Der Kippwinkel α beträgt etwa 5° bis 10°.
[0034] Der Schlitten 14 hat zwei parallel zueinander verlaufende Querprofile 18, die in
vertikaler Richtung voneinander beabstandet. Der Schlitten 14 ist seitlich beidseits
mittels Wälz- oder Gleitlager 19 entlang der Führungsschienen 16 verschiebbar an diesen
gelagert (Fig. 6). Die Querprofile 18 sind durch zwei Tragprofile 20 miteinander verbunden,
die sich quer zu den Querprofilen 18 im Wesentlichen in vertikale Richtung erstrecken.
Jedes der beiden Tragprofile 20 ist jeweils benachbart zu einer ihm zugeordneten Führungsschiene
16 angeordnet (Fig. 5).
[0035] Zwischen den Tragprofilen 20 ist ein erster Mast 21 angeordnet, der mit einem unteren
Endbereich fest mit den Tragprofilen 20 des Schlittens 14 verbunden ist, beispielsweise
durch Schweißnähte. Das obere Ende des ersten Masts 21 ist über ein oberes Kipplager
24 um eine horizontale Kippachse verschwenkbar mit einem Ende eines Hydraulikzylinders
25 verbunden, der mit seinem gegenüberliegenden anderen Ende über ein unteres Kipplager
26 um eine parallel zu der Kippachse des ersten Kipplagers 24 angeordnete zweite horizontale
Schwenkachse verschwenkbar am Fahrgestell abgestützt ist. Der Hydraulikzylinder 25
weist eine Kolbenstange und ein dazu passendes Zylinderteil auf, in dem die Kolbenstange
axial verschiebbar gelagert ist. In dem Zylinderteil ist eine mit einer Hydraulikflüssigkeit
befüllte Druckkammer gebildet, die durch das Zylinderteil, die Kolbenstange und eine
zwischen dem Zylinderteil und der Kolbenstange angeordneten Kolbenring begrenzt wird.
Die Druckkammer ist über Hydraulikleitungen mit einer in der Zeichnung nicht näher
dargestellten Hydraulikpumpe verbunden. Zum Steuern der Hubbewegung des Hydraulikzylinders
25 ist eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Betätigungseinrichtung vorgesehen,
die Ventile aufweist, mittels denen der Volumenstrom der Hydraulikflüssigkeit in den
Hydraulikleitungen gesteuert werden kann.
[0036] Beidseits des ersten Masts 21 sind zwei zweite Masten 22 angeordnet, die an einem
unteren Mastabschnitt an den Querprofilen 18 des Schlittens 14 verankert sind (Fig.
10). An ihrem oberen Ende sind die zweiten Masten 22 über einen Mastausleger 23 mit
dem ersten Hebezeug 7 verbunden. Das Gewicht eines von dem ersten Hebezeug 7 angehobenen
Großvolumensacks 2 wird also von den Querprofilen 12 auf den Mastausleger 23, von
diesem über die zweiten Masten 22 auf den Schlitten 14 und von dort über den ersten
Mast 21 auf den Hydraulikzylinder 25 übertragen.
[0037] Das zweite Hebezeug weist eine Hubgabel auf, die zur Aufnahme einer Palette 27 (Fig.
4 und 7) dient, auf der ein Großvolumensack 2 in dem Aufnahmeraum 11 abgestellt ist.
Die Hubgabel hat zwei Zinken 28L, 28R, von denen die eine Zinke 28L an linken Hubfahrzeugseite
bzw. an der linken Seite der Hubgabel und die andere Zinke 28R an der rechten Hubfahrzeugseite
bzw. an der rechten Seite der Hubgabel angeordnet ist.
[0038] In der Aufsicht auf das Hubfahrzeug 1 stehen die an der linken Hubfahrzeugseite befindlichen
Befestigungsmittel 10L, 10R quer zur Längserstreckungsrichtung des Hubfahrzeugs 1
seitlich über den der rechten Zinke 28R abgewandten Längsaußenrand 40L der linke Zinke
28L über. In entsprechender Weise stehen die an der rechten Hubfahrzeugseite befindlichen
Befestigungsmittel 10L, 10R quer zur Längserstreckungsrichtung des Hubfahrzeugs 1
seitlich über den der linken Zinke 28R abgewandten Längsaußenrand 40R der rechten
Zinke 28L über. Die lichte Weite zwischen dem vorderen linken Befestigungsmittel 10L
und dem vorderen rechten Befestigungsmittel 10R bzw. zwischen dem hinteren linken
Befestigungsmittel 10L und dem hinteren rechten Befestigungsmittel 10R ist also jeweils
größer als der parallel zur Rotationsachse der Hinterräder 5L, 5R gemessene Abstand
zwischen den Längsaußenrändern 40R der Zinken 28L, 28R der Hubgabel.
[0039] Die Zinken 28L, 28R sind mittels einer Verstelleinrichtung 15 um eine gedachte horizontale
Schwenkachse zwischen einer Gebrauchsstellung (Fig. 1, 2 ,4, 5 und 7) und einer Ruhestellung
(Fig. 3) verschwenkbar mit dem Schlitten 14 verbunden. Die Schwenkachse verläuft etwa
parallel zur Rotationsachse der Hinterräder 5L, 5R.
[0040] In der Gebrauchsstellung und in der Ruhestellung sind die Zinken 28L, 28R jeweils
etwa parallel zueinander angeordnet. Wenn sich die Zinken 28L, 28R in der Gebrauchsstellung
befinden und der Schlitten 14 in seiner untersten Position angeordnet sind, sind die
Zinken 28L, 28R etwa horizontal ausgerichtet. Das wird dadurch erreicht, dass an dem
Schlitten 14 für jede Zinke 28L, 28R jeweils mindestens eine erste Widerlagerstelle
29 vorgesehen ist, gegen die ein mit dem betreffenden Zinken 28L, 28R verbundener
erster Anschlag 30 mit radialem Abstand zur Schwenkachse in der Gebrauchsstellung
positionierbar ist. Dadurch sind die Zinken 28L, 28R in der Gebrauchsstellung arretiert,
d.h. sie können aus der Gebrauchsstellung heraus zwar nach oben, aber nicht nach unten
verschwenkt werden.
[0041] In der Gebrauchsstellung befinden sich die Zinken 28L, 28R im Wesentlichen in dem
unterhalb des ersten Hebezeugs 7 befindlichen Aufnahmeraum 11. Wenn sich die Zinken
28L, 28R in der Gebrauchsstellung befinden und der Schlitten 14 in seiner untersten
Position angeordnet sind, können die Zinken 28L, 28R in dazu passende horizontale
Öffnungen einer auf dem Erdboden aufliegenden Palette 27 eingeführt werden, um den
Palettenboden zu untergreifen. Danach wird die Kolbenstange aus dem Zylinderteil des
Hydraulikzylinders 25 ausgefahren, um den Schlitten 14 über den ersten Mast 21 an
den Führungsschiene 16 nach oben zu ziehen und dadurch die Palette 27 mit dem darauf
befindlichen Großvolumensack 2 anzuheben.
[0042] In der Ruhestellung sind die Zinken 28L, 28R neben dem Aufnahmeraum 11 angeordnet
und weisen mit ihren freien Enden nach oben. Der Schwenkwinkel zwischen der Gebrauchsstellung
und der Ruhestellung beträgt etwa 95°. Zum Arretieren der Zinken 28L, 28R in der Ruhestellung
ist eine zweite Arretierungseinrichtung vorgesehen. Diese weist an dem Schlitten 14
für jeden Zinken 28L, 28R jeweils eine zweite Widerlagerstelle auf, gegen die der
betreffende Zinken 28L, 28R mit radialem Abstand zur Schwenkachse in der Ruhestellung
positionierbar ist. Dadurch sind die Zinken 28L, 28R in der Ruhestellung arretiert,
d.h. sie können aus der Ruhestellung heraus zwar mit ihren freien Enden zum Aufnahmeraum
11 hin, aber nicht von diesem weg verschwenkt werden.
[0043] Wenn der Schlitten 14 in seiner untersten Stellung (Fig. 1) angeordnet ist, greifen
alle vier Wälz- oder Gleitlager 19 des Schlittens 14 jeweils in den unteren Abschnitt
16A der ihnen jeweils zugeordneten Führungsschiene 16 ein. In diesem Fall sind der
erste Mast 21 senkrecht und die Zinken 28L, 28R horizontal angeordnet, wenn das Hubfahrzeug
1 auf einer in einer Horizontalebene angeordneten Standfläche abgestellt ist. Wenn
der Schlitten 14 in seiner untersten Stellung angeordnet ist, spannen die Befestigungsmittel
10L, 10Rdes ersten Hebezeugs 7 eine horizontale Ebene auf.
[0044] Wenn der Schlitten 14 aus seiner untersten Stellung um eine vorbestimmte Strecke
entlang der Führungsschienen 16 nach oben bewegt wird (Fig. 2 bis 4 und 7), sind die
beiden linken und rechten Wälz- oder Gleitlager 19 jeweils in dem oberen Abschnitt
16B der ihnen zugeordneten Führungsschiene 16 angeordnet. Dadurch ist der Schlitten
gegenüber seiner vollständig abgesenkten Position mit seinem oberen Ende vom Aufnahmeraum
11 für den Großvolumensack 2 weg verkippt. Der Kippwinkel α gegenüber der Vertikalen
beträgt etwa 5° bis 10°.
[0045] Wie in Fig. 2 erkennbar ist, steigen die Zinken 28L, 28R in der oberen Stellung des
Schlittens 14, ausgehend von dem Schlitten 14 zum freien Ende der Zinken 28L, 28R
hin an. In entsprechender Weise spannen die Befestigungsmittel 10L, 10R des ersten
Hebezeugs 7 in der in Fig. 2 bis 4 gezeigten oberen Position des Schlittens 14 eine
Ebene auf, die ausgebend vom Hydraulikzylinder 25 zu dem am weitesten davon entfernten
Ende des ersten Hebezeugs 7 ansteigt.
[0046] Das Fahrgestell 3 hat einen linken Längsträger 31 und einen rechten Längsträger 32,
die in dem vor dem Aufnahmeraum 11 für den Großvolumensack 2 befindlichen Teil des
Fahrgestells 3 durch Querträger 33 etwa U-förmig miteinander verbunden sind (Fig.
5). Der Aufnahmeraum 11 für den Großvolumensack 2 ist zwischen dem linken Längsträger
31 und dem rechten Längsträger 32 angeordnet. Ein vorderer Anschnitt jedes Längsträgers
32, 32 ist jeweils als Kastenprofil ausgestaltet. Ein hinterer Anschnitt jedes Längsträgers
32, 32 ist im Wesentlichen durch ein L-Profil gebildet (Fig. 12), das sich von dem
Kastenprofil zum freien Ende des betreffenden Längsträgers 32, 32 erstreckt. Das L-Profil
hat einen vorderen Schenkel, der sich in einer Vertikalebene erstreckt, die quer zur
Längserstreckung des Kastenprofils des betreffenden Längsträgers 32, 32 angeordnet
und mit diesem verschweißt ist. Das L-Profil hat außerdem einen hinteren Schenkel,
der in einer Vertikalebene angeordnet ist, die quer zur Vertikalebene des vorderen
Schenkels verläuft.
[0047] An dem hinteren Schenkel des jedes Längsträgers 31, 32 ist jeweils ein Hinterrad
5L, 5R drehbar gelagert. Wie in Fig. 3 erkennbar ist, ist die Rotationsachse der Hinterräder
5L, 5R unterhalb der geraden Verlängerung der als Kastenprofil ausgestalteten vorderen
Anschnitte der Längsträger 32, 32 angeordnet, um mehr Bodenfreiheit der Längsträger
31, 32 und der Querträger 33 zu erreichen.
[0048] Am vorderen Ende des Fahrgestells 3 sind zwei Vorderräder 4 angeordnet, die am Fahrgestell
3 um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar gelagert sind. Die Schwenkachse ist
mit einer Deichsel 34 verbunden, die an ihrem freien Ende einen Handgriff 35 aufweist
(Fig. 5).
[0049] Wie in Fig. 11 und 12 besonders gut erkennbar ist, steht jedes Hinterrad 5L, 5R über
eine Antriebskette 36L, 36R mit einem Antriebsmotor 37L, 37R in Antriebsverbindung.
Der Antriebsmotor 37L für das linke Hinterrad 5L ist am linken Längsträger 31 vor
dem linken Hinterrad 5L und der Antriebsmotor 37R für das rechte Hinterrad 5R ist
am rechten Längsträger 32 vor dem rechten Hinterrad 5R angeordnet. Die Antriebsmotoren
37L, 37R sind jeweils als Hydraulikmotoren ausgestaltet, deren Hydraulikanschlüsse
über in der Zeichnung nicht näher dargestellte Hydraulikleitungen und eine Betätigungseinrichtung
mit der Hydraulikpumpe in einen Hydraulikkreis schaltbar sind.
[0050] Erwähnt werden soll noch, dass das erste Hebezeug 7 und die Radabdeckungen auch von
dem Hubwagen 1 demontiert werden können (Fig. 13 und 14).
[0051] Das in Fig. 15 gezeigte Ausführungsbeispiel entspricht mit Ausnahme des nicht vorhandenen
zweiten Masts 22, dem Mastausleger 23 und dem ersten Hebezeug dem in den Fig. 1 bis
12 gezeigten Ausführungsbeispiel, so dass die dortige Beschreibung für die Fig. 15
entsprechend gilt.
[0052] Im Unterschied zu dem in den Fig. 1 bis 12 gezeigten Ausführungsbeispiel ist bei
dem in Fig. 15 abgebildeten Ausführungsbeispiel das erste Hebezeug 7 als lösbar mit
den Zinken 28L, 28R verbindbare Traverse ausgebildet. Diese hat zwei parallel zueinander
angeordnete Längsprofile 13, die als Rechteckprofile ausgestaltet sind, die an ihren
Stirnenden jeweils Öffnungen 39 haben, durch welche die Zinken 28L, 28R zum Anheben
und Absenken der Traverse in die Längsprofile 13 einführbar sind. Wenn die Zinken
28L, 28R vollständig in die Längsprofile 13 eingeführt sind, liegen diese flächig
auf den Zinken 28L, 28R auf.
[0053] Wie in den Fig. 16 bis 18 erkennbar ist, sind die Längsprofile 13 durch zwei parallel
zueinander angeordnete Querprofile 12 miteinander verbunden, beispielsweise durch
Schweißnähte. Wie in Fig. 17 und 18 zu sehen ist, können die Querprofile 12 beispielsweise
als Flachstähle ausgestaltet sein. An denen Enden der Querprofile 12 sind in der Zeichnung
nur schematisch dargestellte Befestigungsmittel 10L, 10R vorgesehen, die jeweils mit
einem der Tragegriffe 9L, 9R des Großvolumensacks 2 verbindbar sind.
[0054] Wenn die Zinken 28L, 28R in die Öffnungen 39 der Längsprofile 13 eingeführt und die
Tragegriffe 9L, 9R mit den Befestigungsmitteln 10L, 10R verbunden sind, kann der Großvolumensack
2 durch nach oben Verschieben des Schlittens 14 an den Tragegriffen 9L, 9R angehoben
werden.
[0055] Zum Transportieren eines auf einer Palette 27 angeordneten Großvolumensacks 2 wird
das erste Hebezeug 7 von der Hubgabel entfernt, um anstelle des ersten Hebezeugs 7
die Palette 27 mit dem darauf befindlichen Großvolumensack mit der Hubgabel aufzunehmen.
1. Hubfahrzeug (1) zum Transport von Großvolumensäcken (2), mit einem Fahrgestell (3),
an dem wenigstens ein Vorderrad (4) und mindestens zwei Hinterräder (5L, 5R) drehbar
gelagert sind, wobei an dem Fahrgestell (3) ein erstes Hebezeug (7) und ein zweites
Hebezeug mittels eines Hubantriebs zwischen einer abgesenkten und einer angehobenen
Position verstellbar angeordnet sind, wobei das erste Hebezeug (7) Befestigungsmittel
(10L, 10R) zum Verbinden mit Tragegriffen (9L, 9R) des Großvolumensacks (2) aufweist,
welche Befestigungsmittel (10L, 10R) über einem sich bis zum Erdboden erstreckenden
Aufnahmeraum (11) für den Großvolumensack (2) angeordnet sind, und wobei das zweite
Hebezeug als Hubgabel ausgestaltet ist, die Zinken (28L, 28R) zur Aufnahme einer Palette
(27) aufweist, auf der ein Großvolumensack (2) abstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgestell (3) einen linken Längsträger (31) und einen rechten Längsträger (32)
aufweist, die durch mindestens einen Querträger (33) etwa U-förmig miteinander verbunden
sind, dass der Aufnahmeraum (11) für den Großvolumensack (2) zwischen dem linken Längsträger
(31) und dem rechten Längsträger (32) angeordnet ist, dass benachbart zu dem freien
Ende des linken Längsträgers (31) und benachbart zu dem freien Ende des rechten Längsträgers
(32) jeweils mindestens ein Hinterrad (5L, 5R) an dem betreffenden Längsträger (31,
32) gelagert ist, und dass die Hinterräder (5L, 5R) mit wenigstens einem an dem Fahrgestell
(3) angeordneten Antriebsmotor (37L, 37R) in Antriebsverbindung stehen.
2. Hubfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hebezeug (7) an der linken und der rechten Hubfahrzeugseite jeweils mindestens
zwei hakenförmige Befestigungsmittel (10L, 10R) zum Verbinden mit Tragegriffen des
Großvolumensacks aufweist, dass die Hubgabel eine linke Zinke (28L) und eine rechte
Zinke (28R) hat, und dass die an der linken Hubfahrzeugseite befindlichen Befestigungsmittel
(10L, 10R) quer zur Längserstreckungsrichtung des Hubfahrzeugs (1) seitlich über den
der rechten Zinke (28R) abgewandten Längsaußenrand (40L) der linken Zinke (28L) und
die an der rechten Hubfahrzeugseite befindlichen Befestigungsmittel (10L, 10R) quer
zur Längserstreckungsrichtung des Hubfahrzeugs (1) seitlich über den der linken Zinke
(28R) abgewandten Längsaußenrand (40R) der rechten Zinke (28L) überstehen.
3. Hubfahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am linken Längsträger (31) ein linker Antriebsmotor (37L) angeordnet ist, der über
ein linkes umlaufendes Zugelement mit dem linken Hinterrad (5L) in Antriebsverbindung
steht, und/oder dass am rechten Längsträger (32) ein rechter Antriebsmotor (37R) angeordnet
ist, der über ein rechtes umlaufendes Zugelement mit dem rechten Hinterrad (5R) in
Antriebsverbindung steht.
4. Hubfahrzeug (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmotoren (37L, 37R) als Hydraulikmotoren ausgestaltet sind, die Hydraulikanschlüsse
aufweisen, welche über eine Betätigungseinrichtung mit einer Hydraulikpumpe in einen
Hydraulikkreis schaltbar sind.
5. Hubfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderräder (4) und/oder die Hinterräder (5) luftgefüllt sind, und dass der Durchmesser
der Vorderräder (4) und/oder der Hinterräder (5L, 5R) bevorzugt größer als 13 Zoll,
vorzugsweise größer 15 Zoll und insbesondere größer als 16 Zoll ist.
6. Hubfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Vorderrad (4) lenkbar ist und vorzugsweise an einer Deichsel
(34) angeordnet ist.
7. Hubfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (28L, 28R) der Hubgabel mittels einer Verstelleinrichtung (15) zwischen
einer Gebrauchsstellung, in der sie im Wesentlichen in dem Aufnahmeraum (11) positioniert
sind, und einer Ruhestellung, in der sie neben dem Aufnahmeraum (11) angeordnet sind,
verstellbar sind, und dass das erste Hebezeug (7) derart mit dem Hubantrieb in Antriebsverbindung
steht, dass es in der Ruhestellung der Zinken (28L, 28R) mittels des Hubantriebs zwischen
der abgesenkten und der angehobenen Position verstellbar ist.
8. Hubfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb eine Hubgerüst-Lasttrageeinheit (6) mit einer Führung aufweist, an
der ein Schlitten (14) zwischen einer abgesenkten und einer angehobenen Position verstellbar
ist, und dass das erste Hebezeug (7) und die Zinken (28L, 28R) der Hubgabel von dem
Schlitten (14) getragen werden.
9. Hubfahrzeug (1) nach Anspruch 1 einem der Ansprüche 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hebezeug (7) als Traverse ausgebildet ist, und dass die Traverse oberhalb
der Zinken (28L, 28R) angeordnet und von diesen vertikal beabstandet ist und über
einen Mast (21) mit dem Schlitten (14) verbunden ist.
10. Hubfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (15) eine Schwenklagerung aufweist, mittels der die Zinken
(28L, 28R) um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar mit dem Schlitten verbunden
sind, und dass eine erste Arretierungseinrichtung vorgesehen ist, mittels der die
Zinken (28L, 28R) in der Gebrauchsstellung arretierbar sind.
11. Hubfahrzeug (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Arretierungseinrichtung an dem Schlitten (14) mindestens eine erste Widerlagerstelle
(29) aufweist, gegen die mindestens ein Zinken (28L, 28R) und/oder ein damit verbundener
erster Anschlag (30) mit radialem Abstand zur Schwenkachse in der Gebrauchsstellung
positionierbar ist.
12. Hubfahrzeug (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Arretierungseinrichtung vorgesehen ist, mittels der die Zinken (28L,
28R) in der Ruhestellung arretierbar sind, und dass die zweite Arretierungseinrichtung
an dem Schlitten (14) vorzugsweise mindestens eine zweite Widerlagerstelle aufweist,
gegen die mindestens ein Zinken (28L, 28R) und/oder ein damit verbundener zweiter
Anschlag mit radialem Abstand zur Schwenkachse in der Ruhestellung positionierbar
ist.
13. Hubfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb mindestens einen Hydraulikzylinder (25) und eine damit zusammenwirkende
Hydraulikpumpe aufweist, und dass das eine Ende des Hydraulikzylinders (25) am Fahrgestell
(3) abgestützt ist und das andere Ende des Hydraulikzylinders (25) mit dem Schlitten
(14) verbunden ist.
14. Hubfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (14) an mindestens zwei in Erstreckungsrichtung der Führung voneinander
beabstandeten Stellen der Führung verschiebbar gelagert ist, und dass die Führung
einen von einer geraden Linie abweichenden Verlauf aufweist, der derart ausgestaltet
ist, dass der Schlitten (14) beim Verstellen aus der abgesenkten in die angehobene
Position mit seinem oberen Ende vom Aufnahmeraum (11) für den Großvolumensack weg
verkippt.