[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung
10 2016 213 503.1 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft eine verpackte Anordnung, umfassend eine Steuereinheit. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Konfigurieren einer verpackten Anordnung.
[0003] Verpackte Steuereinheiten sind vielfach durch offenkundige Vorbenutzung bekannt.
Derartige verpackte Steuereinheiten dienen zum Ansteuern zu steuernder Komponenten,
beispielsweise zum Ansteuern von Motoren. Die zu steuernden Komponenten wiederum können
für eine Mehrzahl von Maschinen, in denen die zu steuernden Komponenten arbeiten,
zum Einsatz kommen. Ein Beispiel für eine zu steuernde Komponente ist ein Elektromotor,
insbesondere ein Nähmaschinenantrieb. Ein Beispiel für die anzutreibende Maschine
ist eine Nähmaschine.
[0004] Die
US 2016/018821 offenbart eine Steuereinheit für Klimaanlagen.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verpackte Anordnung, umfassend
eine Steuereinheit, derart weiterzubilden, dass eine Konfiguration der Steuereinheit
vereinfacht ist.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine verpackte Anordnung mit den in
Anspruch 1 genannten Merkmalen.
[0007] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass es bereits in verpacktem Zustand der Steuereinheit
möglich ist, diese zum Betrieb einer anzusteuernden Komponente vorzukonfigurieren.
Insbesondere wurde dabei erkannt, dass es nicht erforderlich ist, dass zu einer solchen
Konfiguration der Steuereinheit die Steuereinheit aktiviert ist. Die Steuereinheit
wird so verpackt, dass sie zum Konfigurieren nicht ausgepackt werden muss. Die Konfiguration
der Steuereinheit dient zum hinsichtlich einer anzutreibenden Nähmaschine angepassten
Ansteuern eines Nähmaschinenmotors. Dieser kann zusammen mit der Steuereinheit in
ein und derselben Verpackung vorliegen. Durch entsprechende Konfiguration der Steuereinheit
kann der Motor für den Betrieb eines spezifischen Nähmaschinentyps ertüchtigt werden.
Die an die Steuereinheit zu übertragenden Parameter werden von einer externen Komponente
an die verpackte Steuereinheit übertragen. Die externe Komponente muss nicht Bestandteil
der verpackten Anordnung sein. Die Steuereinheit kann in der Verpackung mittels einer
Halterung definiert vorpositioniert sein. Die Steuereinheit kann in der Verpackung
in ausgeschaltetem Zustand vorliegen.
[0008] Eine Verpackungs-Ausnehmung nach Anspruch 2 erleichtert die Vorpositionierung der
Steuereinheit in der Verpackung.
[0009] Ein Einsatzrahmen nach Anspruch 3 hat sich zur Verpackung von dort zu positionierenden
Komponenten bewährt. Der Einsatzrahmen kann aus Styropor
® gefertigt sein. Die äußere Verpackungshülle kann aus Karton gefertigt sein.
[0010] Ein Maximalabstand zwischen dem Empfangsmodul und der positionierten Steuereinheit
nach Anspruch 4 ermöglicht eine Nahfeld-Kommunikation (Near Field Communication, NFC)
zwischen der externen Komponente und der in der Verpackung positionierten Steuereinheit.
Entsprechende Informationen zur Nahfeld-Kommunikation sind dem Fachmann beispielsweise
aus der
EP 2 975 168 A und den dort angegebenen Referenzen zugänglich. Eine derartige Nahfeld-Kommunikation
vermeidet ein Übertragen von Parametern unerwünscht an nicht ausgewählte Steuereinheiten.
[0011] Eine Zielfeld-Markierung nach Anspruch 5 erleichtert die Initiierung des Parameter-Übertragungsvorgangs.
Das Zielfeld kann insbesondere mit einem intuitiven Piktogramm markiert sein, was
die Parameterübertragung gerade bei internationalem Versand vereinfacht. Das Zielfeld
kann auf einer Verpackungs-Stirnwand angeordnet sein, die bei gestapelter Verpackung
frei ist. Auch dies erleichtert die Parameterübertragung.
[0012] Bei einer Anordnung nach Anspruch 6 kommen die Vorteile der Parameterübertragung
auf die verpackte Steuereinheit besonders gut zum Tragen. Bei der zu steuernden Einheit
kann es sich um einen Motor handeln.
[0013] Die Vorteile eines Verfahrens nach Anspruch 7 entsprechen denen, wie vorstehend unter
Bezugnahme auf die erfindungsgemäße Anordnung bereits erläutert wurden. Dieses Verfahren
kann unter Einsatz einer der vorstehend beschriebenen Varianten der verpackten Anordnung
durchgeführt werden.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Diese zeigen:
- Fig. 1
- Eine Verpackung in Form eines Verpackungskartons, dessen Deckel bereits geöffnet ist;
- Fig. 2
- Eine Aufsicht von oben in den geöffneten Karton hinein, wobei ein in die äußere Karton-Verpackungshülle
eingesetzter Einsatzrahmen mit einer Ausnehmung sichtbar ist, in die eine verpackte
Steuereinheit zur Positionierung eingeschoben ist;
- Fig. 3
- Eine Aufsicht auf eine Bedienseite der ausgepackten Steuereinheit zusammen mit einer
externen Komponente in Form eines Smartphones zum Übertragen von Parametern an die
Steuereinheit.
[0015] Fig. 1 zeigt insgesamt eine Außenansicht einer verpackten Anordnung 1 mit einer Verpackung
2 in Form eines Kartons. Ein Deckel 3 dieses Kartons 2 ist bereits teilweise geöffnet.
[0016] Eine stirnseitige Verpackungswand 4 der Verpackung 2 trägt eine Zielfeld-Markierung
5 eines Zielfeldes 6, dessen Funktion nachfolgend noch erläutert wird. Die stirnseitige
Verpackungswand 4 ist, soweit mehrere verpackte Anordnungen 1 des dargestellten Typs
gestapelt sind, frei von vorne zugänglich. Die stirnseitige Verpackungswand 4 ist
eine Außenwand der Verpackung 2.
[0017] Fig. 2 zeigt bei vollständig abgeklappten Deckel einen Blick von oben in die Verpackung
2.
[0018] Zum vollständigen Verpackungsinhalt der verpackten Anordnung 1 gehört ein Motor,
der in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Hierbei kann es sich um einen Nähmaschinenmotor
handeln.
[0019] Eine Steuereinheit 7 (vgl. auch Fig. 3) ist in eine Ausnehmung 8 der Verpackung 2
eingeschoben. Die Ausnehmung 8 ist so ausgebildet, dass es nur möglich ist, die Steuereinheit
7 in die Ausnehmung 8 einzuschieben, wenn dabei eine Bedienerseite 9 (vgl. auch Fig.
3) der Steuereinheit 7 einer nächstgelegenen Außenwand der Verpackung 2, nämlich der
stirnseitigen Verpackungswand 4, zugewandt ist. Hierdurch ist die Steuereinheit 7
in der Verpackung 2 definiert vorpositioniert. Die Ausnehmung 8 ist Bestandteil eines
Einsatzrahmens 10 der Verpackung 2, der in eine äußere Verpackungshülle der Verpackung
2, nämlich in den Karton, eingesetzt ist. Der Einsatzrahmen 10 ist aus Styropor
®.
[0020] Die Bedienerseite 9 der Steuereinheit 7 umfasst eine Mehrzahl von Bedienelementen
sowie ein Display, was in der Fig. 3 beispielhaft dargestellt ist.
[0021] Die Steuereinheit 7 hat ein Empfangsmodul 11 zum Empfangen von Parametern, die die
Steuereinheit 7 von einer externen Komponente 12 (vgl. Fig. 3) empfängt. Das Empfangsmodul
11 ist in die Steuereinheit 7 integriert und in den Fig. 2 und 3 gestrichelt angedeutet.
Die externe Komponente 12 stellt eine externe Parameter-Eingabe-Komponente zur Datenkommunikation
dar.
[0022] Zwischen dem Empfangsmodul 11 der in der Ausnehmung 8 positionierten Steuereinheit
7 und dem Zielfeld 6 liegt ein Abstand vor, der höchstens 5 cm beträgt.
[0023] Bei dem Empfangsmodul 11 handelt es sich um ein Empfangsmodul der NFC (Near Field
Communication) -Technik. In diesem Zusammenhang wird verwiesen auf die
EP 2 975 168 A der Anmelderin, auf die vollumfänglich Bezug genommen wird.
[0024] Weiterhin beinhaltet die Steuereinheit 7 ein Speichermodul 13 zum Abspeichern übertragener
Parameter, welches in der Fig. 2 ebenfalls schematisch dargestellt ist.
[0025] Die Steuereinheit 7 hat zudem ein Verbindungskabel 13a sowie einen Verbindungsstecker
14 zum Verbinden der Steuereinheit 7 mit dem Motor.
[0026] Die verpackte Anordnung mit dem Motor und der zugehörigen Steuereinheit 7 kann zum
Antrieb einer Mehrzahl anzutreibender Komponenten, beispielsweise zum Antrieb einer
Mehrzahl von Nähmaschinentypen herangezogen werden. Hierzu kann die Steuereinheit
7 entsprechend parametrisiert werden, damit die Baugruppe aus der Steuereinheit 7
und dem zugehörigen, ebenfalls verpackten Motor für den jeweiligen Nähmaschinentyp
einsatzbereit ist.
[0027] Zum Konfigurieren der verpackten Anordnung wird dann folgendermaßen vorgegangen:
Zu Beginn dieses Konfigurationsverfahrens liegt die Steuereinheit 7 zusammen mit dem
anzusteuernden Motor in der Verpackung 2 vorpositioniert vor, sodass die Steuereinheit
7 dem an der Verpackung vorgesehenen Zielfeld 6 benachbart angeordnet ist. Zwischen
dem Empfangsmodul 11 der positionierten Steuereinheit 7 und dem Zielfeld 6 liegt dann
ein Abstand vor, der höchsten 5 cm beträgt.
[0028] Zunächst wählt der Benutzer aus, welcher Maschinentyp mit dem verpackten Motor betrieben
und entsprechend mit der verpackten Steuereinheit angesteuert werden soll. Diesen
Maschinentyp wählt der Benutzer mittels einer entsprechenden Auswahl-Software auf
der externen Komponente 12 aus. Diese Auswahl-Software kann als Applikation (App)
auf der externen Komponente 12, die als Smartphone ausgebildet sein kann, ausgestaltet
sein.
[0029] Nach erfolgter Maschinenauswahl initiiert der Benutzer die Parameterdatenübertragung.
Nun wird die externe Komponente 12 benachbart zum an der Verpackung 2 vorgesehenen
Zielfeld 6 positioniert und insbesondere innerhalb der Zielfeld-Markierung 5 auf die
stirnseitige Verpackungswand 4 der Verpackung 2 aufgelegt. Nun sind sich ein Sendemodul
der externen Komponente 12 einerseits und das Empfangsmodul 11 der Steuereinheit 7
andererseits so nahe, dass über insbesondere eine NFC-Kommunikation auch bei deaktivierter
Steuereinheit 7 die erforderlichen Konfigurations-Parameter vom Sendemodul der externen
Komponente 12 an das Empfangsmodul 11 der Steuereinheit 7 durch die stirnseitige Verpackungswand
4 der Verpackung 2 hindurch übertragen werden.
[0030] Bei den Konfigurations-Parametern kann es sich neben Maschinen-bezogenen Paramenten
auch um beispielsweise ländertypische Parameter handeln, zum Beispiel Informationen
über eine Netzfrequenz oder über eine Netzspannung. Bei den Maschinen-abhängigen Parametern
kann es sich um eine Maximaldrehzahl oder auch um Informationen zu einer Anzahl von
Steuerungsimpulsen pro kompletter Umdrehung einer Motorwelle handeln. Auch eine maximale
Leistungsaufnahme des Motors kann zu diesen Konfigurations-Parametern gehören.
[0031] Die an die Steuereinheit 7 von der externen Komponente 12 übertragenen Parameter
werden anschließend im Speichermodul 13 der externen Komponente 12 abgespeichert.
[0032] Die Steuereinheit 7 ist anschließend zum Betrieb des Motors für die jeweilige Nähmaschine
konfiguriert. Bei der anschließenden Maschineninstallation kann der Motor einfach
an die Maschine angeschlossen und die Steuereinheit 7 kann mit dem Motor und gegebenenfalls
mit einer Zentralsteuerung der Maschine verbunden werden, sodass hierüber jeweils
Signalverbindungen möglich sind. Der Motor ist dann sofort zum Betrieb, gesteuert
über die Steuereinheit 7, mit der Maschine fertig konfiguriert.
1. Verpackte Anordnung (1) umfassend:
- eine Steuereinheit (7) zum Ansteuern eines Nähmaschinenmotors,
- eine Verpackung (2), in welcher die Steuereinheit (7) definiert vorpositioniert
ist,
- wobei die Steuereinheit (7) zum Antrieb einer Mehrzahl von Nähmaschinentypen konfigurierbar
ist und zur Datenkommunikation mit einer externen Parameter-Eingabe-Komponente (12)
aufweist:
-- ein Empfangsmodul (11) zum Empfangen von von der externen Komponente (12) übertragenen
Parametern und
-- ein Speichermodul (13) zum Abspeichern der Parameter,
- wobei an einer Außenwand (4) der Verpackung (2) ein Zielfeld (6) zum benachbarten
Positionieren der externen Komponente (12) vorgesehen ist,
- wobei die Steuereinheit (7) in der Verpackung (2) derart definiert vorpositioniert
ist, dass die Steuereinheit (7) benachbart zu dem Zielfeld (6) angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (2) eine Ausnehmung (8) aufweist, in die die Steuereinheit (7) zur
Positionierung eingeschoben ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (8) Bestandteil eines Einsatzrahmens (10) der Verpackung (2) ist,
welcher in eine äußere Verpackungshülle eingesetzt ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Empfangsmodul (11) der positionierten Steuereinheit (7) und dem Zielfeld
(6) ein Abstand vorliegt, der höchstens 5 cm beträgt.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zielfeld (6) auf der Verpackungswand (4) markiert ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der zusätzlich zur Steuereinheit (7)
eine zu steuernde Einheit in der Verpackung (2) enthalten ist.
7. Verfahren zum Konfigurieren einer verpackten Anordnung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 6 mit folgenden Schritten:
- Vorpositionieren einer Steuereinheit (7) in einer Verpackung (2), wobei die Steuereinheit
(7) derart vorpositioniert ist, dass diese einem an der Verpackung (2) vorgesehenen
Zielfeld (6) benachbart angeordnet ist,
- Positionieren einer externen Komponente (12) benachbart zum an der Verpackung (2)
vorgesehenen Zielfeld (6),
- Übertragen von Parametern an ein Empfangsmodul (11) der Steuereinheit (7) durch
die Verpackung (2) hindurch und
- Abspeichern der übertragenen Parameter in dem Speichermodul (13) der Steuereinheit
(7).