[0001] Der Reinigungsautomat für die Reinigung von industriellen Anlagen und Anlagenteilen
ist insbesondere, aber nicht ausschließlich für die Reinigung von stehenden Rohrbündelapparaten
vorgesehen, wobei sich die Rohrbündelapparate insbesondere in abgeschlossenen Kammern
befinden, die nur über ein Mannloch zugänglich sind.
[0002] Die Reinigung von derartigen Rohrbündelapparaten, auch Wärmeübertrager oder -tauscher
genannt, aber auch von anderen industriellen Anlageteilen erfolgt nach dem Stand der
Technik zumeist noch manuell. Hierzu wird beispielsweise auf
EP 803 697 B1, dort insbesondere Figur 12, verwiesen. Sie zeigt die manuelle Reinigung eines Rohrbündelapparates.
[0003] Aufgrund des hohen Wasserdrucks und auch möglicher Gefährdung durch freigesetzte
Aerosole und Gefahrstoffe während der Reinigung müssen die Mitarbeiter eine persönliche
Schutzausrüstung tragen. Diese behindert beim Arbeiten, schützt aber vor Schmutz und
vor Verletzungen durch Wasserstrahlen. In die einzelnen Rohre eines Rohrbündelapparates
wird manuell eine Lanze hineingeschoben, an derem vorderen, freien Ende eine Düse
angeordnet ist, aus der das Wasser austritt. Die Reinigung erfolgt bei Wasserdrücken
von typischerweise über 1000 bar, häufig noch höher. Unter Hochdruck Wasser wird Wasser
mit mindestens 500 bar Druck, insbesondere mindestens 500 bar Druck verstanden.
[0004] Aus der
DE 34 18 835 A1 ist eine Hochdruckreinigungsvorrichtung zum Reinigen radioaktiv kontaminierter Rohrbündel
bekannt. Durch die Rohre wird ein Hochdruckschlauch geschoben, der an seinem vorderen
Ende eine Düse für das Reinigungswasser trägt. Die Vorrichtung ist für automatischen
Betrieb bestimmt, da die zu reinigenden Rohrbündel radioaktiv kontaminiert sind und
ein Aufenthalt einer Person in ihrer Nähe gesundheitsgefährdend ist.
[0005] Aus der
US 4 137 928 A ist eine Hochdruckreinigungsvorrichtung bekannt. Sie hat eine Hülse, die unmittelbar
am Ende eines Rohres ansetzt. Sie ist für die Mechanisierung im Einsatz ausgelegt,
die Lanze ist nicht frei zugänglich.
[0006] Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Vorrichtung
zur Hochdruckreinigung zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
vermeidet und es ermöglicht, die Reinigung ohne unmittelbare Nähe von Personen am
Reinigungsort durchzuführen, so dass die Mitarbeiter keine aufwendige persönliche
Schutzausrüstung benötigen, vielmehr weit entfernt vom Reinigungsort den Reinigungsvorgang
durchführen und steuern können.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Reinigungsautomaten mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0008] Dieser Reinigungsautomat besteht aus wenigen, gut handhabbaren Teileinheiten. Die
Teileinheiten können leicht voneinander getrennt und wieder miteinander verbunden
werden. Die Teileinheiten sind die balkenförmige Horizontaleinheit und die Vertikalbalkeneinheit,
vorzugsweise kommt der Stützfuß hinzu. Die balkenförmige Horizontaleinheit ist im
Betrieb im Wesentlichen horizontal angeordnet. Von ihr steht die Vertikalbalkeneinheit
quer nach oben weg. Im Wesentlichen ergibt sich eine L-förmige Anordnung. Die Vertikalbalkeneinheit
wird entlang der Schienenführung verschoben, wenn der Schlitten entlang der Schienenführung
bewegt wird. Durch diese Bewegung ändert sich der Massenmittelpunkt. Um dem entgegenzuwirken,
ist der Gewichteschlitten vorgesehen, der in Gegenrichtung zum Schlitten arbeitet.
Er wird vorzugsweise stets so gefahren, dass sich der Massenmittelpunkt im Wesentlichen
nicht verschiebt. Dadurch ist eine Voraussetzung geschaffen, dass die Bewegung der
Lanze unabhängig von der relativen Position der Vertikalbalkeneinheit in Bezug auf
die balkenförmige Horizontaleinheit ist.
[0009] In die zu reinigenden Rohre wird die Lanze motorisch eingefahren. Hierzu ist sie
verschiebbar am Vertikalbalken geführt. Im Betrieb hat sie an ihrem unteren, freien
Ende eine Düse. Aus dieser Düse tritt Wasser unter Hochdruck aus. Auf diese Weise
werden die Rohre gereinigt, diesen Vorgang bezeichnet man auch als Bohren.
[0010] Durch die Bewegung des Schlittens entlang der Schienenführung wird die Lanze in unterschiedliche
Positionen gebracht, die der Öffnung der Rohre entsprechen. Die Lanze selbst ist motorisch
verschiebbar am Vertikalbalken geführt. Sie kann so in die zu reinigenden Rohre hinein
bewegt werden.
[0011] In einer bevorzugten Weiterbildung ist ein Stützfuß vorgesehen, der ein Basisteil,
einen Schwenkantrieb und eine Aufnahme umfasst. Die Aufnahme ist mit dem Gestell lösbar
verbindbar. Der Schwenkantrieb ist zwischen dem Basisteil und der Aufnahme angeordnet.
Aufgrund des Schwenkantriebs kann die Aufnahme gegenüber dem Basisteil gedreht werden.
Vorzugsweise erfolgt dies über beliebige Winkel, insbesondere über 360°. Wenn das
Basisteil mittig zu einem Rohrbündel ausgerichtet ist, können Rohre erreicht werden,
die auf einem Kreisbogen um die Mitte angeordnet sind.
[0012] Anstelle eines Stützfußes kann ein Fahrgestell vorgesehen sein, das sich unter der
balkenfarbigen Horizontaleinheit befindet. Dabei kann das Fahrgestell einen Schwenkantrieb
aufweisen, der ein Verschwenken gegenüber dem Fahrgestell um eine vertikale Achse
ermöglicht. Vorzugsweise hat das Fahrgestell eine Aufnahme, wie sie der Stützfuß hat.
Die Aufnahme wird lösbar mit dem Gestell verbunden, dies erfolgt vorzugsweise im Bereich
der Längsmitte des Gestells, mit Abweichung plus minus 10 % der Gesamtlänge des Gestells.
[0013] Um die Anordnung aus Vertikalbalkeneinheit und balkenförmiger Horizontaleinheit stabiler
zu gestalten, ist vorzugsweise eine Stützstrebe vorgesehen, die mit ihrem einen Ende
am Schlitten und mit ihrem anderen Ende am Vertikalbalken lösbar befestigt ist. Sie
bildet mit der Vertikalbalkeneinheit und der balkenförmiger Horizontaleinheit ein
Dreieck.
[0014] In einer weiteren, vorzugsweisen Ausbildung ist eine Längsführung am Vertikalbalken
vorgesehen. Ein Balkenschlitten ist entlang dieser Längsführung verschiebbar geführt.
Ihm ist ein Motor bzw. Vertikalantrieb zugeordnet, der den Balkenschlitten entlang
des Vertikalbalkens bewegt. Auf diese Weise kann die Lanze motorisch ein-und ausgefahren
werden. In einer weiteren Verbesserung sind ein Drehantrieb für die Lanze und ein
Drehanschluss für einen Hochdruck-Wasserschlauch vorgesehen. Mittels des Drehantriebs
kann die Lanze um ihre Längsachse gedreht werden, Damit wird auch die an ihrem freien
Ende befindliche Düse gedreht. Dies verstärkt die Reinigungswirkung. Durch den Drehanschluss
wird die Drehung der Lanze vom zuführenden Wasserschlauch entkoppelt.
[0015] Vorzugsweise ist der Reinigungsautomat mit einer Kamera und einer Beleuchtungseinheit
ausgerüstet, beide sind vorzugsweise am Gestell in Nähe des Vertikalbalkens oder am
Vertikalbalken angeordnet und nach unten ausgerichtet.
[0016] Vorzugsweise hat der Reinigungsautomat eine Steuervorrichtung. Sie ist mit allen
motorischen Antrieben, der Kamera, der Beleuchtungseinheit, der Wasserzuleitung usw.
verbunden und steuert diese. Den motorischen Antrieben sind Sensoren zugeordnet, über
die der Zustand einer Verschiebung, der Winkel einer Schwenkbewegung oder dergleichen
erfasst wird. Auch diese Sensoren sind mit der Steuervorrichtung verbunden. Über die
Steuervorrichtung können sämtliche Bewegungsabläufe des Reinigungsautomaten durchgeführt
und erfasst werden. Die Steuervorrichtung ist kabelgebunden oder per Funk mit einem
externen Bediengerät verbunden. Dieses kann sich in einer Entfernung von vielen Metern
vom Reinigungsautomaten und außerhalb jeglicher Gefahrenzone befinden. Am Bediengerät
ist ein Monitor vorgesehen, der das Bild einer Kamera wiedergibt. Vorzugsweise kann
die Kamera auch in ihrer Bewegung gesteuert werden. Auch die Beleuchtungseinheit kann
am Bediengerät geschaltet und gegebenenfalls auch ausgerichtet werden. Die Wasserversorgung
der Lanze wird am Bedienendgerät geschaltet und vorzugsweise auch geregelt. Der Reinigungsautomat
kann vollständig durch das Bediengerät in Betrieb genommen und gesteuert werden.
[0017] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen
sowie der nun folgenden Beschreibung von zwei nicht einschränkend zu verstehenden
Ausführungsbeispielen der Erfindung, die im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert werden. In dieser Zeichnung zeigen:
- Fig.1:
- eine Seitenansicht in prinzipieller Darstellung eines Reinigungsautomaten, der sich
oberhalb eines Wärmeübertragers befindet,
- Fig.2:
- eine Draufsicht auf den Reinigungsautomaten nach Figur 2,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf einen Rohrbündelapparat bzw. Wärmeübertrager in prinzipieller
Darstellung zur Erläuterung eines Reinigungsvorganges,
- Fig. 4:
- eine Seitenansicht in prinzipieller Darstellung des Rohrbündelapparats gemäß Figur
3 zur Erläuterung des Reinigungsvorganges,
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 6:
- eine perspektivische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels und
- Fig. 7:
- eine Draufsicht auf das zweite Ausführungsbeispiel.
[0018] Das erste Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 sowie die zugehörige allgemeine
Erläuterung nach den Figuren 3 und 4 sind skizzenhaft dargestellt. Auf diese Weise
soll das Prinzip erläutert werden. Die Figuren 5-7 zeigen eine ausführbare Variante
in Form des zweiten Ausführungsbeispiels.
[0019] Der Rohrbündelapparat besteht aus drei wesentlichen Teileinheiten, nämlich einer
balkenförmigen Horizontaleinheit 20, einer Vertikalbalkeneinheit 22 und einem Stützfuß
24. Diese drei Teileinheiten lassen sich einfach voneinander separieren, getrennt
transportieren und vor Ort wieder zusammenfügen.
[0020] Die balkenförmige Horizontaleinheit 20 hat ein Gestell 26, das im Wesentlichen aus
zwei parallel zueinander verlaufenden Profilen 27 aufgebaut ist. Diese bilden eine
Linearführung aus. Die balkenförmige Horizontaleinheit 20 hat weiterhin einen Wagen
bzw. Schlitten 28, der sich entlang dieser Linearführung bewegt und eine Antriebseinheit
30, die den Schlitten 28 bewegt. Zudem weist die balkenförmige Horizontaleinheit 20
einen Gewichteschlitten 36 auf, der ebenfalls am Gestell 26 in Längsrichtung des Gestells
26 verschiebbar geführt ist. Er wird ebenfalls durch die Antriebseinheit 30 angetrieben.
Am Gewichteschlitten 36 ist ein Gegengewicht 38 lösbar angehängt. Es können hier unterschiedliche
einzelne Gewichte eingehängt und ein gewünschtes Gegengewicht 38 zusammengestellt
werden.
[0021] Die Antriebseinheit 30 befindet sich an einem Ende des Gestells 26. Gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel treibt sie ein Antriebsrad 32 an, das seinerseits einen Antriebsstrang
34 antreibt, der mit dem Schlitten 28 und dem Gewichteschlitten 36 verbunden ist.
Vorzugsweise ist der Antriebsstrang 34 im ersten Ausführungsbeispiel eine geschlossen
umlaufende Kette, ein Zahnriemen oder dergleichen. Im zweiten Ausführungsbeispiel
hat die Antriebseinheit 30 ebenfalls einen Motor, der über ein Getriebe zwei Schraubenspindeleinheiten
86, 88 antreibt. Eine treibt den Schlitten 28, die andere den Gewichteschlitten 36.
Hierauf wird weiter unten noch eingegangen.
[0022] Die Vertikalbalkeneinheit 22 ist am Schlitten 28 lösbar befestigt und ragt quer zur
Längsrichtung der balkenförmigen Horizontaleinheit 20 von dieser nach oben weg.
[0023] Wenn die Antriebseinheit 30 aktiv ist, bewegt sie die Vertikalbalkeneinheit 22 und
zugleich den Gewichteschlitten 36 entweder aufeinander zu oder voneinander weg, siehe
Pfeil 42. Dadurch wird erreicht, dass ein Massenmittelpunkt des gesamten Reinigungsautomaten
in horizontaler Richtung, parallel zur Längsrichtung der balkenförmigen Horizontaleinheit
20, weitestgehend unverändert bleibt, wenn eine Bewegung durch die Antriebseinheit
30 erfolgt. Es wird angestrebt, dass sich die Lage des Massenmittelpunktes in vertikaler
Richtung möglichst wenig ändert, wenn die Vertikalbalkeneinheit 22 bewegt wird. Seitlich,
also quer zur Längsrichtung sowohl der balkenförmigen Horizontaleinheit 20 als auch
der Vertikalbalkeneinheit 22, soll sich die Lage des Massenmittelpunktes nicht verändern,
wenn eine Bewegung durch die Antriebseinheit 30 erfolgt. Demgemäß sind die balkenförmigen
Horizontaleinheit 20 und/oder die Vertikalbalkeneinheit 22 vorzugsweise spiegelsymmetrisch
zu einer Ebene die von den Längsrichtungen sowohl der balkenförmigen Horizontaleinheit
20 als auch der Vertikalbalkeneinheit 22 aufgespannt wird. Dadurch bleibt die Vertikalbalkeneinheit
22 im Wesentlichen immer in der Senkrechten, unabhängig von ihrer Bewegung entlang
des Pfeils 40. Die Bewegung des Gewichteschlittens 36 ist entlang eines hierzu parallelen
Pfeils 42.
[0024] Die Vertikalbalkeneinheit 22 hat einen Vertikalbalken 44 und eine Lanze 46, die verschiebbar
am Vertikalbalken 44 geführt ist, siehe Pfeil 48. Zudem kann die Lanze 46 um ihre
Längsrichtung gedreht werden, siehe Drehpfeil 50. Am unteren, freien Ende der 46 ist
ein Aufnahmestück 52 für eine Düse vorgesehen, im zweiten Ausführungsbeispiel ist
eine derartige Düse gezeigt.
[0025] Der Stützfuß 24 hat ein Basisteil 54, das sich aus einem Rundflansch und einem daran
befestigten Stutzen zusammensetzt. Der Stützfuß 24 hat weiterhin einen Schwenkantrieb
56, der auf dem Basisteil 54 befestigt ist. Sein Drehbereich ist mit einer Aufnahme
58 verbunden, die Teil des Stützfußes 24 ist. Diese ist leicht lösbar mit dem Gestell
26 verbunden. Eine Schwenkachse des Schwenkantriebs 56 befindet sich normalerweise
in der Vertikalen und verläuft parallel zur Lanze 46. Die Schwenkbewegung erfolgt
um beliebige Winkel. Sie ist mit dem Drehpfeil 50 eingezeichnet. Der genannte Massenmittelpunkt
befindet sich vorzugsweise auf dieser Schwenkachse. Die Schwenkachse liegt in der
oben genannten Ebene.
[0026] Unter dem Reinigungsautomaten ist in Figur 1 ein Rohrbündelapparat 60 gezeigt. Das
Basisteil 54 ist auf einem zentralen Kanal dieses Rohrbündelapparats 60 befestigt.
Dies ist auch aus Figur 3 ersichtlich. Dort ist gezeigt, dass sich die Lanze 46 oberhalb
eines Rohrs des Rohrbündelapparates 60 befindet, dieses Rohr kann gereinigt werden.
Auch Fig. 4 zeigt dies skizzenhaft, zu sehen ist die Lanze 46, die als Strich dargestellt
ist, aus einer unteren Düse tritt Hochdruckwasser aus, auf diese Weise wird ein Rohr
gereinigt.
[0027] Das Gegengewicht 38 ist vorzugsweise so angeordnet, dass der Teil, der sich in Figur
2 links einer Längsmittellinie des Gestells 26 befindet, gleich schwer ist wie der
Teil, der sich rechts dieser Längsmittellinie befindet. Anders ausgedrückt ist das
Gegengewicht 38 spiegelsymmetrisch zur genannten Ebene.
[0028] Die Vertikalbalkeneinheit 22 weist eine Stützstrebe 62 auf, die mit einem unteren
Ende am Schlitten 28 und mit einem oberen Ende am Vertikalbalken 44 befestigt ist.
Auf diese Weise wird der Vertikalbalken 44 abgestützt und in vertikaler Position gehalten.
[0029] Im Folgenden wird auf das zweite Ausführungsbeispiel eingegangen. Alle Ausführungen
zum ersten Ausführungsbeispiel treffen auch für das zweite Ausführungsbeispiel zu,
sofern nicht im Folgenden gegenteilige Ausführungen gemacht werden. Der Aufbau des
Gestells 26 aus zwei parallelen Profilen 27 ist nun zu erkennen. Zu erkennen sind
auch Räder 64 des Schlittens 28 und entsprechende Räder des Gewichteschlittens 36.
Das Gestell 26 ist U-förmig, die beiden Profile 27 sind hinten im Bereich der Antriebseinheit
30 miteinander verbunden, vorn jedoch nicht. Dadurch ist Raum für die Bewegung des
Vertikalbaikens 44. Dieser kann sich sowohl vor dem Gestell 26 als auch zwischen den
beiden Profilen 27 befinden. Der Vertikalbalken 44 befindet sich im Wesentlichen oberhalb
des Gestells 26, teilweise aber auch unterhalb. Er befindet sich zu 5-20 % seiner
Gesamtlänge unterhalb des Gestells 26. Am Vertikalbalken 44 ist ein Balkenschlitten
66 geführt. Er wird über eine umlaufende Kette bzw. einen Riemen angetrieben, der
Antrieb erfolgt über einen Vertikalantrieb 68. Am Balkenschlitten 66 sind ein Drehantrieb
70 für die Lanze 46 und ein Drehanschluss 72 für einen Hochdruck-Wasserschlauch 73
angeordnet. Dieser wird über einen Halter 74, der sich am freien Ende eines Abstützarms
76 befindet, gehalten von dort aus läuft er zu einer Buchse 78 des Stützfußes 24 und
im Wesentlichen entlang der Schwenkachse durch das Basisteil 54.
[0030] Die Vertikalbalkeneinheit bildet am unteren Ende des Vertikalbalkens 44 eine Führung
80 für die Lanze 46 aus.
[0031] In Nähe eines unteren Endes des Vertikalbalken 44 ist eine Kamera 82 angeordnet und
nach unten ausgerichtet ist. Sie ist am Schlitten 28 befestigt. Weiterhin ist eine
Beleuchtungseinheit 84 vorgesehen. Sie ist in Nähe eines unteren Endes des Vertikalbalkens
44 angeordnet und nach unten ausgerichtet.
[0032] Die Antriebseinheit 30 weist eine erste Schraubenspindeleinheit 86, die mit dem Schlitten
28 verbunden ist und weiterhin eine zweite Schraubenspindeleinheit 88 auf, die mit
dem Gewichteschlitten 36 verbunden ist. Vorzugsweise ist die zweite Schraubenspindeleinheit
88 gegenläufig zur ersten Schraubenspindeleinheit ist. Ein Motor der Antriebseinheit
30 treibt bei der Schraubenspindeleinheiten 86, 88 mit gleicher Umdrehungszahl und
im gleichen Drehsinn an, beide Schraubenspindeleinheiten haben gleiche Steigung. Auf
diese Weise wird wie im 1. Ausführungsbeispiel erreicht, dass der Massenmittelpunkt
im Wesentlichen auf der Schwenkachse bleibt. In einer Alternative können gleichläufige
Schraubenspindeleinheiten eingesetzt werden, wenn der Antrieb gegensinnig erfolgt.
[0033] Die Gegengewichte 38 können von unten auf eine Tragstange des Gewichteschlittens
36 eingehängt werden, siehe hierzu Figuren 5-7. Die Gegengewichte 38 befinden sich
unterhalb des Gestells 26. Am Gestell 26 ist in Nähe der Antriebseinheit 30 ein Stützstempel
90 angeordnet, dessen Länge einstellbar ist. Er steht quer nach unten vorm Gestell
26 weg. Der Stützfuß 24 steht nach unten weiter vor als das untere Ende des Vertikalbalkens
44.
[0034] Die balkenförmige Horizontaleinheit 20 und die Vertikalbalkeneinheit 22 weisen Abmessungen
quer zu ihrer Längsrichtung auf, die innerhalb eines Kreises von 1 m, vorzugsweise
von 80 cm Durchmesser liegen, sodass im demontierten Zustand des Reinigungsautomaten
die balkenförmige Horizontaleinheit 20 und die Vertikalbalkeneinheit 22 durch eine
Öffnung mit einem lichten Durchmesser von 1 m bzw. 80 cm hindurch transportiert werden
können.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 20
- balkenförmige Horizontaleinheit
- 22
- Vertikalbalkeneinheit
- 24
- Stützfuß
- 26
- Gestell
- 27
- Profil
- 28
- Schlitten
- 30
- Antriebseinheit
- 32
- Rad
- 34
- Antriebsstrang
- 36
- Gewichteschlitten
- 38
- Gegengewicht
- 32
- Rad
- 34
- Antriebsstrang
- 36
- Gewichteschlitten
- 38
- Gegengewicht
- 40
- Pfeil
- 42
- Pfeil
- 44
- Vertikalbalken
- 46
- Lanze
- 48
- Pfeil
- 50
- Drehpfeil
- 52
- Aufnahme
- 54
- Basisteil
- 56
- Schwenkantrieb
- 58
- Aufnahme
- 59
- Drehpfeil
- 60
- Rohrbündelapparat
- 62
- Stützstrebe
- 64
- Rad
- 66
- Balkenschlitten
- 68
- Vertikalantrieb
- 70
- Drehantrieb
- 72
- Drehanschluss
- 74
- Halter
- 76
- Abstützarm
- 78
- Buchse
- 80
- Führung
- 82
- Kamera
- 84
- Beleuchtungseinheit
- 86
- 1. Schraubenspindeleinheit
- 88
- 2. Schraubenspindeleinheit
- 90
- Stützstempel
1. Reinigungsautomat für die Reinigung von Rohrbündelapparaten (60) mittels HD-Wasser,
- mit einer balkenförmigen Horizontaleinheit (20), die aufweist
a) ein Gestell (26), das eine Linearführung ausbildet,
b) eine Antriebseinheit (30), die an einem Ende des Gestells (26) angeordnet ist,
c) einen Schlitten (28), der entlang der Linearführung geführt und mittels der Antriebseinheit
(30) verschiebbar ist,
d) einen Gewichteschlitten (36), der entlang der Linearführung geführt mittels der
Antriebseinheit (30) in Gegenrichtung zum Schlitten (28) verschiebbar ist,
e) ein Gegengewicht (38), das am Gewichteschlitten (36) gehalten ist, und
- mit einer Vertikalbalkeneinheit (22), die an dem Schlitten (28) befestigt ist, quer
zur balkenförmigen Horizontaleinheit (20) von dieser weg steht und die aufweist
g) einen Vertikalbalken (44) und
h) eine Lanze (46), die motorisch verschiebbar am Vertikalbalken (44) geführt ist
und die an einem unteren, freien Ende ein Aufnahmestück (52) für eine Düse aufweist.
2. Reinigungsautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er zudem einen Stützfuß (24) aufweist, der ein Basisteil (54), einen Schwenkantrieb
(56) und eine Aufnahme (58) umfasst, wobei die Aufnahme (58) mit dem Gestell (26)
lösbar verbindbar ist und der Schwenkantrieb (56) zwischen dem Basisteil (54) und
der Aufnahme (58) angeordnet ist,
3. Reinigungsautomat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalbalkeneinheit (22) eine Stützstrebe (62) aufweist, die an einem Ende
am Schlitten (28) und am anderen Ende am Vertikalbalken (44) lösbar befestigt ist.
4. Reinigungsautomat nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalbalkeneinheit (22) am unteren Ende des Vertikalbalkens (44) eine Führung
(80) für die Lanze (46) ausbildet.
5. Reinigungsautomat nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalbalken (44) eine Längsführung ausbildet, dass die Vertikalbalkeneinheit
(22) einen Balkenschlitten (66) aufweist, der vertikal entlang der Längsführung motorisch
verschiebbar ist, dass die Vertikalbalkeneinheit (22) einen Drehantrieb (70) für die
Lanze (46) und einen Drehanschluss (72) für einen HD- Wasserschlauch (73) aufweist,
und dass der Drehantrieb (70) und/oder der Drehanschluss (72) am Balkenschlitten (66)
gehalten sind.
6. Reinigungsautomat nach einem der Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet, dass sein Massenmittelpunkt auf einer Vertikalen liegt, die mittig durch den Stützfuß
(24) verläuft und auf der die Schwenkachse liegt.
7. Reinigungsautomat nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (30) eine erste Schraubenspindeleinheit (86) aufweist, die mit
dem Schlitten (28) verbunden ist und weiterhin eine zweite Schraubenspindeleinheit
(88) aufweist, die mit dem Gewichteschlitten (36) verbunden ist und vorzugsweise gegenläufig
zur ersten Schraubenspindeleinheit (86) ist.
8. Reinigungsautomat nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin eine Kamera (82) aufweist, die in Nähe eines unteren Endes des Vertikalbalkens
(44) angeordnet und nach unten ausgerichtet ist.
9. Reinigungsautomat nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin eine Beleuchtungseinheit (84) aufweist, die in Nähe eines unteren Endes
des Vertikalbalkens (44) angeordnet und nach unten ausgerichtet ist.
10. Reinigungsautomat nach einem der Ansprüche 3-9, dadurch gekennzeichnet, dass am Ausleger ein Halter (74) für einen HD-Wasserschlauch (73) angeordnet ist.
11. Reinigungsautomat nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die balkenförmige Horizontaleinheit (20) und die Vertikalbalkeneinheit (22) Abmessungen
quer zu ihrer Längsrichtung aufweisen, die innerhalb eines Kreises von 1 m, vorzugsweise
von 80 cm Durchmesser liegen, sodass im demontierten Zustand des Reinigungsautomaten
die balkenförmige hiorizontaleinheit (20) und die Vertikalbalkeneinheit (22) durch
eine Öffnung mit einem lichten Durchmesser von 1 m bzw. 80 cm hindurch transportiert
werden können.
12. Reinigungsautomat nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Gestell (26) in Nähe der Antriebseinheit (30) ein Stützstempel (90) angeordnet
ist, dessen Länge einstellbar ist.