[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine mit Wirknadeln, Legenadeln und Platinenanordnungen
mit Abschlagkanten und Niederhaltern, wobei die Wirknadeln, die Legenadeln und die
Platinenanordnung in einer Breitenrichtung jeweils nebeneinander angeordnet sind.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Kettenwirkware,
bei dem Fäden einer Fadenschar durch Legenadeln relativ zu Wirknadeln geführt werden,
wobei nach dem Abschlagen von Maschen Niederhalter in die Fadenschar einstechen.
[0003] Kettenwirkmaschinen unterschiedlicher Bauart unterscheiden sich u.a. durch die Richtung
des Warenabzugs. Wenn die Ware, also die erzeugte Kettenwirkware, annähernd geradlinig
oder mit einem großen stumpfen Winkel relativ zu den zugeführten Fäden abgezogen werden,
dann hält die abgezogene Kettenwirkware die Maschen auf den Wirknadeln, wenn Wirknadeln
in einem neuen Maschenbildungsvorgang steigen, um Kettfäden in ihrem Kopf aufzunehmen.
Bei einem derartigen Warenabzug, der insbesondere bei Raschelmaschinen verwendet wird,
ergibt sich eine relativ harte Kettenwirkware, die beispielsweise beim Tragen auf
der Haut unangenehm wirkt.
[0004] Wenn der Abzug der Kettenwirkware unter einem kleineren Winkel zu den zugeführten
Kettfäden erfolgt, wie dies beispielsweise bei einem Kettenwirkautomaten der Fall
ist, dann müssen die Maschen festgehalten werden, damit die Wirknadeln steigen können,
ohne die Maschen mitzunehmen. In diesem Fall werden so genannte Einschließ-Abschlagplatinen
verwendet, die eine Abschlagkante, eine Einschlusskehle und Niederhalter aufweisen.
Die Niederhalter bewirken, dass die Maschen an ihren Unterlegungen auf den Schäften
der Wirknadeln festgehalten werden, wenn die Wirknadeln steigen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Herstellungsmöglichkeit für
eine Kettenwirkware anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Kettenwirkmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die Platinenanordnung Abschlagplatinen und von den Abschlagplatinen getrennte
Niederhalter aufweist, wobei die Abschlagplatinen und die Niederhalter zumindest auf
einem Teil ihrer jeweiligen Bewegungsbahnen mit unterschiedlichen Bewegungen antreibbar
sind.
[0007] Mit einer derartigen Ausgestaltung lassen sich nun Kettenwirkwaren mit einer relativ
geringen Spannung herstellen, die ansonsten nur auf so genannten Raschelmaschinen
herstellbar wären. So kann beispielsweise eine Spitze, die bislang nur auf Raschelmaschinen
hergestellt werden konnte und somit eine hohe Spannung aufweist, was zu einer harten
Haptik führt, auf der neuen Kettenwirkmaschine hergestellt werden. Ermöglicht wird
dies dadurch, dass man die Abschlagplatinen und die Niederhalter zumindest zeitweilig
getrennt voneinander bewegt. In einem anderen Bereich der Bewegungsbahnen können die
Abschlagplatinen und die Niederhalter auch gemeinsam bewegt werden, wie dies weiter
unten ausgeführt werden wird.
[0008] Vorzugsweise wirkt ein Niederhalterantrieb in Breitenrichtung auf die Niederhalter,
durch den die Niederhalter relativ zu den Abschlagplatinen in Breitenrichtung verlagerbar
sind. Die Verlagerung in Breitenrichtung wird auch als "seitlicher Versatz" bezeichnet.
Wenn die Niederhalter seitlich versetzt werden, also in Breitenrichtung verlagert
werden, dann bewegen sie die Fäden entsprechend mit. Die Niederhalter bewirken also
eine vorübergehende Unterlegung.
[0009] Vorzugsweise weist der Niederhalterantrieb einen Antriebshub in Breitenrichtung auf,
der die Position des Niederhalters innerhalb des kollisionsfreien Bereiches zwischen
zwei Wirknadeln in einen anderen kollisionsfreien Bereich zwischen zwei Wirknadeln
verschiebt. Die Teilung der Abschlagplatinen und der Niederhalter entspricht der Teilung
der Wirknadeln. Die Abschlagplatinen und die Niederhalter sind in einer Ausgangsposition
in Nadelgassen zwischen den Wirknadeln angeordnet. Die Wirknadeln können auch als
"Arbeitsnadeln" bezeichnet werden. Wenn die Niederhalter seitlich verlagert werden,
und diese seitliche Verlagerung der Teilung der Abschlagplatinen oder einem ganzzahligen
Vielfachen der Teilung der Abschlagplatinen entspricht, dann werden die von den Niederhaltern
beaufschlagten Fäden ebenfalls um eine Teilung der Abschlagplatinen oder um ein ganzzahliges
Vielfaches der Teilung der Abschlagplatinen seitlich ausgelenkt. Dadurch schafft man
sozusagen eine künstliche Unterlegung zwischen zwei benachbarten Maschen. Der Antriebshub
kann auch von der genauen Teilung abweichen, solange die Wirknadeln kollisionsfrei
zwischen den Niederhaltern bewegt werden können.
[0010] Vorzugsweise verlagert der Niederhalterantrieb den Niederhalter jeweils in einen
geradlinigen Fadenpfad zwischen einer Legenadel und einer Wirknadel. Dieser geradlinige
Fadenpfad wird also gestört, so dass die Wirknadel nach der seitlichen Verlagerung
der Niederhalter steigen können und die Niederhalter die Fäden dann auf den Schäften
der Wirknadeln festhalten. Damit lässt sich eine relativ spannungsarme Wirkware erzeugen.
[0011] Vorzugsweise weisen die Abschlagplatinen und/oder die Niederhalter zumindest einen
Teil einer Einschlusskehle auf. Der übrige Teil der Einschlusskehle kann dann durch
den Niederhalter bzw. die Abschlagplatinen gebildet werden, so dass sich zumindest
in einem Teil eines Maschenbildungsvorgangs wiederum eine Ausgestaltung ergibt, die
den herkömmlich Einschließ- Abschlagplatinen ähnlich ist.
[0012] Vorzugsweise ist der Niederhalterantrieb mit einem Wirknadelantrieb dergestalt synchronisiert,
dass der Niederhalterantrieb einen Versatz der Niederhalter in Breitenrichtung bewirkt,
bevor der Wirknadelantrieb eine Steigbewegung der Wirknadeln bewirkt. Es werden also
zunächst die Niederhalter seitlich versetzt. Danach steigen die Wirknadeln, wobei
die Niederhalter die Fäden festhalten.
[0013] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
man Niederhalter verwendet, die von Abschlagplatinen getrennt sind und die Niederhalter
vor dem Steigen der Wirknadeln ohne die Abschlagplatinen seitlich versetzt werden.
[0014] Wie oben ausgeführt, lässt sich auf diese Weise eine spannungsarme Wirkware erzeugen,
die ansonsten auf die gleiche Weise gestaltet werden kann, wie dies bisher nur mit
einer Raschelmaschine möglich war. Man kann beispielsweise eine Franse mit extrem
niedriger Spannung herstellen.
[0015] Dadurch wird es möglich, eine Wirkware mit dünneren Garnen herzustellen, so dass
sich vielfach eine vollkommen neue Haptik und/oder Optik ergibt.
[0016] Vorzugsweise stören die Niederhalter jeweils eine gerade Linie zwischen den Legenadeln
und den Wirknadeln. Die Fäden werden also aus dieser geraden Linie heraus bewegt.
[0017] Auch ist von Vorteil, wenn die Niederhalter aus einer Position innerhalb des kollisionsfreien
Bereichs zwischen zwei Wirknadeln in einen anderen kollisionsfreien Bereich zwischen
zwei Wirknadeln seitlich versetzt werden. Die Niederhalter werden dann von einer Nadelgasse
zwischen den Wirknadeln in eine andere Nadelgasse verlagert, so dass sie die Wirknadeln
beim Steigen nicht stören.
[0018] Vorzugsweise halten die Niederhalter einen Abschnitt der Fäden während der Unterlegung
seitlich versetzt. Damit schafft man sozusagen eine künstliche Unterlegung.
[0019] Bevorzugterweise werden beim Einstechen der Niederhalter in die Fadenschar die Abschlagplatinen
gemeinsam mit den Niederhaltern bewegt. Diese Bewegung erfolgt senkrecht zur Breitenrichtung.
Durch diese Bewegung der Abschlagplatinen entsteht eine Platinenmasche bei jedem Faden.
[0020] Vorzugsweise bewegt man beim Fallen der Wirknadel die Abschlagplatine und die Niederhalter
zurück. Diese Bewegung kann auch in einem letzten Abschnitt der Fallbewegung der Wirknadel
erfolgen. Die Abschlagplatinen und die Niederhalter befinden sich dann wieder in ihrer
Ausgangsposition vor dem nächsten Maschenbildungszyklus.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1a + 1 b
- schematische Darstellungen von Teilen einer Kettenwirkmaschine,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Teile in einem Abschnitt eines Maschenbildungsvorgangs,
- Fig. 3
- eine Darstellung der Elemente aus Fig. 2 ohne Fäden,
- Fig. 4
- einen dritten Schritt beim Maschenbildungsvorgang,
- Fig. 5
- einen vierten Schritt beim Maschenbildungsvorgang,
- Fig. 6
- einen fünften Schritt beim Maschenbildungsvorgang und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung ähnlich zu Fig. 1.
[0022] Fig. 1a und 1b zeigen schematisch Teile einer Kettenwirkmaschine, nämlich eine Legenadel
1, die hier als Lochnadel ausgebildet ist und einen Faden 2 führt, eine Wirknadel
3, die auch als "Arbeitsnadel" bezeichnet wird, eine Abschlagplatine 4 und einen Niederhalter
5.
[0023] Fig. 1a zeigt schematisch den Abschlag. Dieser wird hier bei einem Umdrehungswinkel
von 0° einer ebenfalls nicht dargestellten Hauptwelle der Kettenwirkmaschine angenommen.
[0024] Fig. 1b zeigt eine geringfügig gegenüber Fig. 1a abgewandelte Ausführungsform von
Teilen der Kettenwirkmaschine.
[0025] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 1a ist eine Einschlusskehle 7 als Teil der Abschlagplatine
4 ausgebildet. Bei der Ausgestaltung nach Fig. 1b ist die Einschlusskehle 7 am Niederhalter
5 ausgebildet. Durch das Zusammenwirken von Abschlagplatine 4 mit dem Niederhalter
5 lässt sich dann der gewünschte Einschluss beim Steigen der Wirknadel 3 erreichen.
[0026] Bei einem Maschenbildungsvorgang wird die Wirknadel 3 (bezogen auf die Darstellungen
der Fig. 1a und 1 b) auf und ab bewegt. Die Legenadel 1 wird (ebenfalls bezogen auf
die Darstellungen der Fig. 1a und 1b) von links nach rechts und von rechts nach links
und dazwischen zweimal senkrecht zur Zeichenebene bewegt. Die Abschlagplatine 4 und
der Niederhalter 5 werden in Richtung des Doppelpfeils 6 bewegt. Der Niederhalter
5 bildet ein von der Abschlagplatine 4 getrenntes Bauteil, wobei die Abschlagplatine
4 für das Abschlagen der Maschen und die Einschlussfunktion verwendet wird und der
Niederhalter 5 zusätzlich zu der Bewegung in Richtung des Doppelpfeils 6 auch senkrecht
zur Zeichenebene bewegt werden kann. Ein hierzu verwendeter Niederhalterantrieb ist
nicht näher dargestellt. Er kann beispielsweise ähnlich wie der Antrieb einer Barre,
an der die Legenadeln 1 befestigt sind, an einem Ende der entsprechenden Barre angeordnet
sein und über eine Nockenscheibe oder dergleichen auf eine Barre wirken, die die Niederhalter
5 trägt.
[0027] Fig. 2 zeigt einen zweiten Schritt in schematisch perspektivischer Darstellung. Dieser
zweite Schritt betrifft den "Einschluss", der beispielsweise bei 40° Umdrehungswinkel
der Hauptwelle erfolgt.
[0028] Nach dem Abschlagen der Masche wird sowohl die Abschlagplatine 4 als auch der Niederhalter
5 quer zur Breitenrichtung der Kettenwirkmaschine bewegt. Diese Bewegung wird als
"nach vorne" bezeichnet. Der Niederhalter sticht in eine durch mehrere Fäden 2 gebildete
Fadenschar ein. Die Abschlagplatine 4 schiebt mit ihrer Einschlusskehle 7 die Maschen
nach vorne. Durch dieses Vorschieben entsteht eine Platinenmasche. Die Abschlagplatine
4 bewegt sich zusammen mit dem Niederhalter 5 nach vorne und nach hinten, also quer
zur Breitenrichtung in Richtung eines Pfeiles 8. In Fig. 3 ist zusätzlich ein Maß
9 für den so genannten "Einschluss" dargestellt. Dieses Maß ergibt sich aus einem
Abstand zwischen der Einschlusskehle 7 und dem Rücken der Nadel 3, also der Seite
der Nadel 3, die der Einschlusskehle 7 zugewandt ist.
[0029] Wie man in Fig. 2 erkennen kann, ist eine Abzugsrichtung 10 etwa gleich mit der Bewegung
der Abschlagplatine 4 und der Niederhalter 5, die durch den Pfeil 8 dargestellt ist.
Die Abzugsrichtung 10 verläuft etwa unter einem rechten Winkel zu einer mittleren
Zufuhrrichtung der Fäden 2. Der Winkel kann auch größer als 90° sein. Er ist aber
auf jeden Fall kleiner als 180°. Dementsprechend wird durch den Abzug kein Zug auf
die Maschen ausgebildet, der zu einer starken Verfestigung führen würde.
[0030] In Fig. 2 erkennt man auch einen Brustanstieg 11 der Wirknadel sowie einen Kopf 12
der Wirknadeln. Die Wirknadeln 12 sind hier als Schiebernadeln mit Schiebern 17 ausgebildet.
[0031] Fig. 4 zeigt einen dritten Schritt bei der Maschenbildung, das Verdrängen der Unterlegung.
[0032] Sobald die Niederhalter 5 durch die Fadenschar 2 gestochen haben, werden sie um mindestens
eine Nadelteilung der Wirknadeln 3 seitlich versetzt. Zuvor, also in der Ausgangslage
befinden sich die Niederhalter 5 ebenfalls in einer Nadelgasse zwischen zwei Wirknadeln
3, also in der gleichen Position wie die Abschlagplatinen 4. Durch diese Versatzbewegung
der Niederhalter 5 wird die Unterlegung der Fransen verdrängt und eine Masche, die
sich auf dem Schaft der Wirknadel 3 befindet, wird gegen den Brustanstieg 11 (siehe
Fig. 2) der steigenden Wirknadel 3 niedergehalten. Der Versatz der Niederhalter 5
mit der Verdrängung des Fadens und der daraus resultierenden vorübergehenden Unterlegung
kann eine oder mehrere Nadelteilungen betragen. Bei diesem Vorgang ergibt sich allerdings
nicht unbedingt eine Querverbindung der Maschenreihen zueinander. Die Versatzbewegung
der Niederhalter ist durch einen Pfeil 14 dargestellt. Die Abschlagplatinen 4 bleiben
hingegen in ihrer ursprünglichen Position in Breitenrichtung.
[0033] Fig. 5 zeigt einen vierten Schritt, bei dem die Überlegung erfolgt. Während der Überlegung
halten die Niederhalter 5 die Unterlegung weiter auf Position. Die um die Wirknadel
3 liegenden Maschen 13 werden also auf den Schäften der Wirknadel 3 niedergehalten.
[0034] Fig. 6 zeigt einen fünften Schritt, bei dem die Wirknadel 3 fällt. Beim Fallen der
Wirknadel 3, also bei der Bewegung von oben nach unten, bewegt sich der Niederhalter
5 nach hinten (bezogen auf die Fig. 6 senkrecht zur Zeichenebene). Die Verdrängung
wird aufgehoben. Die Unterlegung wird freigegeben. Die Masche 13 kann abgeschlagen
werden. Hierzu kann die Abschlagplatine 4 eine zusätzliche Abschlageinrichtung 15
aufweisen. Die Abschlageinrichtung 15 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die
Maschen 13 beim Abschlagen die Abschlagplatine 4 nicht kreuzen (siehe Fig. 6). Hierzu
kann vorgesehen sein, dass die Abschlageinrichtung 15 Gassen zwischen Abschlagplatinen
4 überbrückt.
[0035] Da die Abschlagplatine 4 in gleicher Richtung angeordnet ist, wie die Laufrichtung
der Franse, kann auf der Abschlagplatine 4 durch die Abschlageinrichtung 15 eine Querverbindung
geschaffen werden, an der die abzuschlagende Masche 13 gegen die neu gebildete Masche
gehalten werden kann. Fig. 7 zeigt diesen Schritt in Seitenansicht. Der Niederhalter
5 wird gemeinsam mit der Abschlagplatine 4 zurückbewegt, also entlang des Pfeiles
16. Diese Bewegung kann gemeinsam erfolgen. Die Wirknadel 3, die hier zusammen mit
dem Schieber 17 dargestellt ist, kann durch die "alte" Masche 13 hindurchgezogen werden.
[0036] Da die Maschen nicht durch einen hohen Zug am Warenabzug auf dem Schaft der Wirknadel
3 gehalten werden müssen, sondern durch die Niederhalter 5 gehalten werden, kann man
eine Kettenwirkware mit einer relativ geringen Spannung erzeugen. Dies hat zur Folge,
dass man auch mit dünnen Garnen arbeiten kann, die eine beschränkte Zugfestigkeit
haben.
[0037] Dementsprechend kann man beispielsweise auch Spitze, die man bislang nur auf Raschelmaschinen
herstellen konnte, erzeugen. Eine derartige Spitze wurde mit einer hohen Spannung
erzeugt und war dementsprechend relativ hart im Griff. Unter Verwendung der seitlich,
also in Breitenrichtung, bewegbaren Niederhalter 5, lässt sich nun eine wesentlich
spannungsärmere Kettenwirkware herstellen, auch als Spitze.
[0038] Wie oben erwähnt, kann die Versatzbewegung der Niederhalter 5 um den Faden zu verdrängen,
eine Nadelteilung der Wirknadeln 3 oder auch ein ganzzahliges Vielfaches der Nadelteilung
der Wirknadeln 3 betragen. Diese Teilung stimmt überein mit der Teilung der Niederhalter
5 und mit der Teilung der Abschlagplatinen 4. Die Teilung muss nicht exakt eingehalten
werden, solange sich die Niederhalter 5 kollisionsfrei zwischen den Wirknadeln 3 bewegen
können.
[0039] Wie man insbesondere in Fig. 4 bis 6 erkennen kann, wird durch den seitlichen Versatz
der Niederhalter 5 eine Störung einer geraden Linie zwischen den Legenadeln 1 und
den Wirknadeln 3 bewirkt. Dadurch ergibt sich, wie man insbesondere in Fig. 4 erkennen
kann, eine Zwischenstrecke 18 der Fäden 2, die eine künstliche Unterlegung bilden.
[0040] Die Abschlageinrichtung 15 wird insbesondere verwendet, um eine Franse abschlagen
zu können.
[0041] Das Einschlussmaß 9 ist ein Kriterium für die Spannung in der Kettenwirkware. Man
kann relativ lockere Platinenmaschen erzeugen, was sich günstig auf die Haptik der
Kettenware auswirkt.
[0042] Durch den seitlichen Versatz der Fäden 2, der durch die Niederhalter 5 bewirkt wird,
wird eine künstliche Unterlegung erzeugt, so dass man auch relativ lockere Fransen
mit der Kettenwirkmaschine erzeugen kann.
1. Kettenwirkmaschine mit Wirknadeln (3), Legenadeln (1) und Platinenanordnungen mit
Abschlagkanten (15) und Niederhaltern (5), wobei die Wirknadeln (3), die Legenadeln
(1) und die Platinenanordnungen in einer Breitenrichtung jeweils nebeneinander angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinenanordnung Abschlagplatinen (4) und von den Abschlagplatinen (4) getrennte
Niederhalter (5) aufweist, wobei die Abschlagplatinen (4) und die Niederhalter (5)
zumindest auf einem Teil ihrer jeweiligen Bewegungsbahnen mit unterschiedlichen Bewegungen
antreibbar sind.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Niederhalterantrieb in Breitenrichtung auf die Niederhalter (5) wirkt, durch
den die Niederhalter (5) relativ zu den Abschlagplatinen (4) in Breitenrichtung verlagerbar
sind.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalterantrieb einen Antriebshub in Breitenrichtung aufweist, der die Position
des Niederhalters (5) innerhalb des kollisionsfreien Bereiches zwischen zwei Wirknadeln
(3) in einen anderen kollisionsfreien Bereich zwischen zwei Wirknadeln 3 verschiebt.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) und die Abschlagplatinen (4) quer zur Breitenrichtung gemeinsam
verlagerbar sind.
5. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalterantrieb die Niederhalter (5) jeweils in einen geradlinigen Fadenpfad
zwischen einer Legenadel (1) und einer Wirknadel (3) verlagert.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlagplatinen (4) zumindest einen Teil einer Einschlusskehle (7) aufweisen.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) zumindest einen Teil der Einschlusskehle (7) aufweisen.
8. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalterantrieb mit einem Wirknadelantrieb dergestalt synchronisiert ist,
dass der Niederhalterantrieb einen Versatz der Niederhalter(5) in Breitenrichtung
bewirkt, bevor der Wirknadelantrieb eine Steigbewegung der Wirknadeln (3) bewirkt.
9. Verfahren zum Herstellen einer Kettenwirkware, bei dem Fäden (2) einer Fadenschar
durch Legenadeln(1) relativ zu Wirknadeln (3) geführt werden, wobei nach dem Abschlagen
von Maschen (13) Niederhalter (5) in die Fadenschar einstechen, dadurch gekennzeichnet, dass man Niederhalter (5) verwendet, die von Abschlagplatinen (4) getrennt sind und die
Niederhalter (5) vor dem Steigen der Wirknadeln (3) ohne die Abschlagplatinen seitlich
versetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) jeweils eine gerade Linie zwischen den Legenadeln (1) und den
Wirknadeln (3) stören.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) einen Abschnitt der Fäden (2) während der Unterlegung seitlich
versetzt halten.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) aus einer Position innerhalb des kollisionsfreien Bereiches
zwischen zwei Wirknadeln in einen anderen kollisionsfreien Bereich zwischen zwei Wirknadeln
seitlich versetzt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einstechen der Niederhalter (5) in die Fadenschar die Abschlagplatinen (4) gemeinsam
mit den Niederhaltern (5) bewegt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass man beim Fallen der Wirknadel (3) die Abschlagplatine (4) und die Niederhalter (5)
zurück bewegt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Kettenwirkmaschine mit Wirknadeln (3), Legenadeln (1) und Platinenanordnungen mit
Abschlagkanten (15) und Niederhaltern (5), wobei die Wirknadeln (3), die Legenadeln
(1) und die Platinenanordnungen in einer Breitenrichtung jeweils nebeneinander angeordnet
sind, wobei die Platinenanordnung Abschlagplatinen (4) und von den Abschlagplatinen
(4) getrennte Niederhalter (5) aufweist und die Abschlagplatinen (4) und die Niederhalter
(5) zumindest auf einem Teil ihrer jeweiligen Bewegungsbahnen mit unterschiedlichen
Bewegungen antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Niederhalterantrieb in Breitenrichtung auf die Niederhalter (5) wirkt, durch
den die Niederhalter (5) relativ zu den Abschlagplatinen (4) in Breitenrichtung verlagerbar
sind.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalterantrieb einen Antriebshub in Breitenrichtung aufweist, der die Position
des Niederhalters (5) innerhalb des kollisionsfreien Bereiches zwischen zwei Wirknadeln
(3) in einen anderen kollisionsfreien Bereich zwischen zwei Wirknadeln 3 verschiebt.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) und die Abschlagplatinen (4) quer zur Breitenrichtung gemeinsam
verlagerbar sind.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalterantrieb die Niederhalter (5) jeweils in einen geradlinigen Fadenpfad
zwischen einer Legenadel (1) und einer Wirknadel (3) verlagert.
5. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlagplatinen (4) zumindest einen Teil einer Einschlusskehle (7) aufweisen.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) zumindest einen Teil der Einschlusskehle (7) aufweisen.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalterantrieb mit einem Wirknadelantrieb dergestalt synchronisiert ist,
dass der Niederhalterantrieb einen Versatz der Niederhalter(5) in Breitenrichtung
bewirkt, bevor der Wirknadelantrieb eine Steigbewegung der Wirknadeln (3) bewirkt.
8. Verfahren zum Herstellen einer Kettenwirkware, bei dem Fäden (2) einer Fadenschar
durch Legenadeln (1) relativ zu Wirknadeln (3) geführt werden, wobei nach dem Abschlagen
von Maschen (13) Niederhalter (5) in die Fadenschar einstechen, dadurch gekennzeichnet, dass man Niederhalter (5) verwendet, die von Abschlagplatinen (4) getrennt sind und die
Niederhalter (5) vor dem Steigen der Wirknadeln (3) ohne die Abschlagplatinen seitlich
versetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) jeweils eine gerade Linie zwischen den Legenadeln (1) und den
Wirknadeln (3) stören.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) einen Abschnitt der Fäden (2) während der Unterlegung seitlich
versetzt halten.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalter (5) aus einer Position innerhalb des kollisionsfreien Bereiches
zwischen zwei Wirknadeln in einen anderen kollisionsfreien Bereich zwischen zwei Wirknadeln
seitlich versetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einstechen der Niederhalter (5) in die Fadenschar die Abschlagplatinen (4) gemeinsam
mit den Niederhaltern (5) bewegt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass man beim Fallen der Wirknadel (3) die Abschlagplatine (4) und die Niederhalter (5)
zurück bewegt.