(19)
(11) EP 3 277 011 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.2018  Patentblatt  2018/05

(21) Anmeldenummer: 17180654.0

(22) Anmeldetag:  11.07.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H04W 12/06(2009.01)
H04L 29/08(2006.01)
H04L 29/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 26.07.2016 DE 102016213686

(71) Anmelder: VOLKSWAGEN AKTIENGESELLSCHAFT
38440 Wolfsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Winkelvos, Timo
    38173 Sickte (DE)
  • Tschache, Alexander
    38436 Wolfsburg (DE)
  • Wuschke, Martin
    38527 Meine (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUM BEREITSTELLEN EINER AUTHENTIFIZIERTEN VERBINDUNG ZWISCHEN MINDESTENS ZWEI KOMMUNIKATIONSPARTNERN


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung (16) zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14) und ein Kommunikationssystem (10).
Es ist vorgesehen, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Aufbauen einer anonymen signalleitenden Verbindung (16) zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14), Prüfen der Authentizität eines von einem ersten Kommunikationspartner (12) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14) verwendeten signierten Zertifikats durch einen zweiten Kommunikationspartner (14) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14), Wiedergeben eines Authentifizierungscodes durch den zweiten Kommunikationspartner (14), nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist, und Bestätigen des von dem zweiten Kommunikationspartner (14) wiedergegebenen Authentifizierungscodes durch einen Benutzer mittels des ersten Kommunikationspartners (12).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, welche die Sicherheit einer zertifikatsbasierten Authentifizierung einer Kommunikationsverbindung zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern erhöht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern und ein Kommunikationssystem.

[0002] Moderne Fahrzeuge verfügen über Infotainment-Systeme, welche sich mit Smartphones koppeln lassen. Durch die Kopplung kann ein Infotainment-System beispielsweise auf Medieninhalte zugreifen, welche auf dem gekoppelten Smartphone gespeichert sind, um diese im Fahrzeug wiederzugeben.

[0003] Außerdem kann eine signalleitende Verbindung zwischen dem fahrzeuginternen Infotainment-System und dem Smartphone dazu verwendet werden, eine Benutzeridentifikation durchzuführen oder dem Infotainment-System anwendungsbezogene Benutzerdaten bereitzustellen.

[0004] Da zwischen dem Infotainment-System und dem Smartphone üblicherweise auch personenbezogene Daten und anwendungsbezogene Zugangsdaten übermittelt werden, ist diese signalleitende Verbindung mit einem geeigneten Schutz auszustatten.

[0005] Hierzu schlägt die Druckschrift DE 10 2005 028 663 A1 ein Verfahren vor, bei welchem Datenpakete zwischen einer Sende-/Empfangseinrichtung des Fahrzeugs und einer externen Sende-/Empfangsstation ausgetauscht werden, wobei die Vertrauenswürdigkeit des externen Kommunikationspartners ermittelt werden kann, um so eine Sicherheitsstufe festzulegen. Die Vertrauenswürdigkeit des Kommunikationspartners wird dabei beispielsweise durch einen Austausch von Zertifikaten ermittelt.

[0006] In der Druckschrift DE 10 2012 211 682 A1 ist eine fahrzeuggestützte Datenverarbeitungsvorrichtung offenbart, welche dafür ausgelegt ist, drahtlos mit einer sich in dem Fahrzeug befindenden drahtlosen Einrichtung zu kommunizieren. Zum Verbindungsaufbau wird eine Verbindungsanforderung von der drahtlosen Einrichtung an die fahrzeuggestützte Datenverarbeitungsvorrichtung versendet, welche den Namen einer Anwendung umfasst, welche die Kommunikationsverbindung nutzen möchte. Die Anwendungen können mit einem spezifischen Zertifikat signiert werden, wodurch diese nur mit spezifischen Fahrzeugen in Interaktion treten können.

[0007] Darüber hinaus schlägt die Druckschrift DE 10 2013 225 742 A1 ein System vor, das ein drahtloses Kommunikationsgerät, ein Fahrzeug und einen einen Schlüssel bereitstellenden Server umfasst. Der den Schlüssel bereitstellende Server ist kommunikativ mit dem drahtlosen Kommunikationsgerät und dem Fahrzeug gekoppelt. Das drahtlose Kommunikationsgerät kommuniziert eine Anforderungsmitteilung, um eine temporäre Sicherheitsinformation, wie einen öffentlichen Schlüssel und/oder ein digitales Zertifikat anzufordern. Der den Schlüssel bereitstellende Server kann dann als Antwort auf die Anforderungsmitteilung das drahtlose Kommunikationsgerät und/oder das Fahrzeug mit der temporären Sicherheitsinformation versorgen. Die temporäre Sicherheitsinformation kann dann verwendet werden, um Kommunikationen zwischen dem drahtlosen Kommunikationsgerät und dem Fahrzeug zu verschlüsseln.

[0008] Bei den bekannten Lösungen erfolgt die Authentifizierung der Verbindung ausschließlich über Zertifikate. Eine derartige Authentifizierung erfordert weder die Interaktion des Benutzers noch den Nachweis von spezifischem Wissen, sodass der Benutzer keine Möglichkeit hat, die Authentifizierung der Verbindung zu beeinflussen.

[0009] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, welche die Sicherheit einer zertifikatsbasierten Authentifizierung einer Kommunikationsverbindung zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern erhöht.

[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 beziehungsweise ein Kommunikationssystem gemäß Anspruch 10.

[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern wird eine anonyme signalleitende Verbindung zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern aufgebaut und die Authentizität eines von einem ersten Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats durch einen zweiten Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner geprüft. Zusätzlich wird ein Authentifizierungscode durch den zweiten Kommunikationspartner wiedergegeben, nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist. Nachdem der Authentifizierungscode wiedergegeben wurde, kann ein Benutzer den von dem zweiten Kommunikationspartner wiedergegebenen Authentifizierungscode mittels des ersten Kommunikationspartners bestätigen.

[0012] Die Erfindung hat den Vorteil, dass neben einer digitalen Signatur, welche als Vertrauensanker dient, eine Benutzerhandlung zur Authentifizierung der Verbindung zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern notwendig ist. Durch die Notwendigkeit, dass der Benutzer den wiedergegebenen Authentifizierungscode bestätigen muss, beruht die Authentifizierung ebenfalls auf dem Nachweis von spezifischem Wissen, nämlich dem Wissen über den Authentifizierungscode. Somit wird die Sicherheit einer zertifikatsbasierten Authentifizierung einer Kommunikationsverbindung zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern erhöht.

[0013] In dem Verfahren kann der erste Kommunikationspartner als fahrzeuginterne Einrichtung ausgebildet sein. Insbesondere ist die fahrzeuginterne Einrichtung als Infotainment-System des Fahrzeugs ausgeführt. Vorzugsweise agiert der erste Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner als Server. Alternativ oder zusätzlich kann in dem Verfahren der zweite Kommunikationspartner als mobiles Endgerät ausgebildet sein. Insbesondere ist das mobile Endgerät als Smartphone ausgeführt. Vorzugsweise agiert der zweite Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner als Client.

[0014] Die anonyme signalleitende Verbindung zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern kann auf einem Transport Layer Security Protokoll basieren. Durch die hybride Verschlüsselung des Transport Layer Security Protokolls wird die Sicherheit weiter erhöht, ohne dass die Notwendigkeit eines vorausgehenden Schlüsselaustausches besteht. Das Transport Layer Security Protokoll ermöglicht es höhere Protokolle auf Basis des Transport Layer Security Protokoll Protokolls zu implementieren. Das Transport Layer Security Protokoll ist somit unabhängig von Anwendungen beziehungsweise Applikationen sowie von dem verwendeten System.

[0015] Das von dem ersten Kommunikationspartner verwendete signierte Zertifikat kann mit einem Signaturzertifikat signiert sein und das Signaturzertifikat kann dem zweiten Kommunikationspartner vorliegen. Dadurch, dass das Signaturzertifikat dem zweiten Kommunikationspartner vorliegt, kann dieser die Authentizität des Signaturzertifikats durch einen Zertifikatsabgleich prüfen. Diese Art der Authentizitätsprüfung bietet ein besonders hohes Maß an Sicherheit.

[0016] Das Prüfen der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner kann das Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat durch den zweiten Kommunikationspartner umfassen. Das Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat durch den zweiten Kommunikationspartner kann zu einem positiven Prüfungsergebnis führen, beispielsweise durch das Feststellen der Korrektheit der Signatur des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat. Das Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat durch den zweiten Kommunikationspartner kann auch zu einem negativen Prüfungsergebnis führen, beispielsweise durch das Feststellen der mangelnden Korrektheit der Signatur des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat. In diesem Fall ist die Authentifizierung der Verbindung zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern fehlgeschlagen.

[0017] Das Signaturzertifikat kann ein Zertifikat sein, welches von einer Zertifizierungsstelle herausgegeben worden ist. Insbesondere ist die Zertifizierungsstelle der Hersteller des Fahrzeugs, in welchem der erste Kommunikationspartner integriert ist. Alternativ kann die Zertifizierungsstelle auch eine Zertifizierungsstelle sein, welche digitale Zertifikate für den Automobilbereich und gegebenenfalls andere Branchen erstellt und herausgibt.

[0018] Der Authentifizierungscode kann dem Benutzer optisch durch eine Anzeigeeinrichtung des zweiten Kommunikationspartners wiedergegeben werden. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise einen Display oder einen Touchscreen umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann der Authentifizierungscode dem Benutzer auch akustisch mittels einer Tonwiedergabeeinrichtung wiedergegeben werden.

[0019] Der Authentifizierungscode kann ein fahrzeugbezogener Code sein. Insbesondere kann der Authentifizierungscode als Buchstaben- und/oder Zahlenfolge ausgebildet sein. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Authentifizierungscode um die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs, in welchem der erste Kommunikationspartner verbaut ist. Die Fahrzeugidentifikationsnummer ist dem Benutzer entweder bekannt oder kann ohne großen Aufwand in Erfahrung gebracht werden. Da die Fahrzeugidentifikationsnummer an ein Fahrzeug gebunden ist, ist der Authentifizierungscode stets eindeutig und einzigartig. Außerdem ist der Verlust der Fahrzeugidentifikationsnummer äußerst unwahrscheinlich, da diese in sämtlichen offiziellen Fahrzeugdokumenten verzeichnet ist. Die Fahrzeugidentifikationsnummer eignet sich somit in besonderem Maße als Authentifizierungscode.

[0020] Alternativ kann der Authentifizierungscode ein nicht-fahrzeugbezogender Code sein. Beispielsweise ist der Authentifizierungscode eine frei gewählte Buchstaben- und/oder Zahlenfolge, welche etwa von dem Fahrzeughersteller erzeugt oder von dem Benutzer beim Erwerb des Fahrzeugs definiert worden ist. Auf diese Weise kann ein einprägsamer Authentifizierungscode erzeugt werden, welcher ein aufwändiges Aufsuchen des Authentifizierungscodes überflüssig macht.

[0021] Das Verfahren kann das Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den ersten Kommunikationspartner umfassen, wobei der Authentifizierungscode dem Benutzer vorzugsweise optisch durch eine Anzeigeeinrichtung des ersten Kommunikationspartners wiedergegeben wird. Das Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den ersten Kommunikationspartner führt zu einer weiteren Unterstützung des Benutzers. Insbesondere, wenn es sich bei dem Authentifizierungscode um die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs handelt, ist eine derartige Unterstützung des Benutzers sinnvoll, da der Benutzer die Fahrzeugidentifikationsnummer zwar kennt, diese aber nicht ohne Weiteres aus seinem Erinnerungsvermögen abrufen kann.

[0022] Das erfindungsgemäße Kommunikationssystem umfasst mindestens zwei Kommunikationspartner, wobei die mindestens zwei Kommunikationspartner dazu eingerichtet sind, eine anonyme signalleitende Verbindung miteinander aufzubauen. Ein zweiter Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner ist außerdem dazu eingerichtet, die Authentizität eines von einem ersten Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats zu prüfen und einen Authentifizierungscode wiederzugeben, nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist. Der erste Kommunikationspartner ist dazu eingerichtet, dass ein Benutzer den von dem zweiten Kommunikationspartner wiedergegebenen Authentifizierungscode mittels des ersten Kommunikationspartners bestätigen kann.

[0023] Der erste Kommunikationspartner kann als fahrzeuginterne Einrichtung ausgebildet sein. Insbesondere ist die fahrzeuginterne Einrichtung als Infotainment-System des Fahrzeugs ausgeführt. Vorzugsweise agiert der erste Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner als Server. Alternativ oder zusätzlich kann der zweite Kommunikationspartner als mobiles Endgerät ausgebildet. Insbesondere ist das mobile Endgerät als Smartphone ausgeführt. Vorzugsweise agiert der zweite Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner als Client.

[0024] Bei dem Kommunikationssystem kann die anonyme signalleitende Verbindung zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern auf einem Transport Layer Security Protokoll basieren. Durch die hybride Verschlüsselung des Transport Layer Security Protokolls wird die Sicherheit weiter erhöht, ohne dass die Notwendigkeit eines vorausgehenden Schlüsselaustausches besteht. Das Transport Layer Security Protokoll ermöglicht es höhere Protokolle auf Basis des Transport Layer Security Protokoll Protokolls zu implementieren. Das Transport Layer Security Protokoll ist somit unabhängig von Anwendungen beziehungsweise Applikationen sowie von dem verwendeten System.

[0025] Das von dem ersten Kommunikationspartner des Kommunikationssystems verwendete signierte Zertifikat kann mit einem Signaturzertifikat signiert sein und das Signaturzertifikat kann dem zweiten Kommunikationspartner des Kommunikationssystems vorliegen, wobei das Signaturzertifikat vorzugsweise ein Zertifikat ist, welches von einer Zertifizierungsstelle herausgegeben worden ist. Dadurch, dass das Signaturzertifikat dem zweiten Kommunikationspartner vorliegt, kann dieser die Authentizität des Signaturzertifikats durch einen Zertifikatsabgleich prüfen. Diese Art der Authentizitätsprüfung bietet ein besonders hohes Maß an Sicherheit.

[0026] Der erste Kommunikationspartner und/oder der zweite Kommunikationspartner des Kommunikationssystems können jeweils eine Anzeigeeinrichtung aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, dem Benutzer den Authentifizierungscode optisch wiederzugeben. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise einen Display oder einen Touchscreen umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann der Authentifizierungscode dem Benutzer auch akustisch mittels einer Tonwiedergabeeinrichtung wiedergegeben werden.

[0027] Das Kommunikationssystem kann außerdem dazu eingerichtet sein, das Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen auszuführen. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben.

[0028] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.

[0029] Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.

[0030] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems in einer schematischen Darstellung; und
Figur 2
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem schematischen Ablaufdiagramm.


[0031] Figur 1 ein zeigt ein Kommunikationssystem 10 mit zwei Kommunikationspartnern 12, 14. Der erste Kommunikationspartner 12 ist als fahrzeuginterne Einrichtung des Fahrzeugs 34 ausgebildet, wobei die fahrzeuginterne Einrichtung ein Infotainment-System ist. Der zweite Kommunikationspartner 14 ist als mobiles Endgerät ausgebildet, wobei das mobile Endgerät als Smartphone ausgeführt ist.

[0032] Der erste Kommunikationspartner 12 umfasst eine Recheneinheit 18, ein Kommunikationsmodul 20, eine Anzeigeeinrichtung 22 und eine Betätigungseinrichtung 24. Das Kommunikationsmodul 20, die Anzeigeeinrichtung 22 und die Betätigungseinrichtung 24 sind signalleitend mit der Recheneinheit 18 verbunden. Das Kommunikationsmodul 20 ist dazu eingerichtet, drahtlos, beispielsweise per Bluetooth, mit anderen Kommunikationspartnern zu kommunizieren. Die Anzeigeeinrichtung 22 ist als Display ausgebildet und in das Armaturenbrett des Fahrzeugs 34 integriert. Die Betätigungseinrichtung 24 umfasst mehrere drucksensitive Eingabeelemente und ist in der Mittelkonsole des Fahrzeugs 34 integriert.

[0033] Der zweite Kommunikationspartner 14 umfasst ebenfalls eine Recheneinheit 26, ein Kommunikationsmodul 28, eine Anzeigeeinrichtung 30 und eine Betätigungseinrichtung 32. Das Kommunikationsmodul 28, die Anzeigeeinrichtung 30 und die Betätigungseinrichtung 24 sind signalleitend mit der Recheneinheit 26 verbunden. Das Kommunikationsmodul 28 ist dazu eingerichtet, drahtlos, beispielsweise per Bluetooth, mit anderen Kommunikationspartnern zu kommunizieren. Die Anzeigeeinrichtung 30 ist als Touchscreen ausgebildet. Die Betätigungseinrichtung 32 ist als Druckknopf ausgebildet.

[0034] Die zwei Kommunikationspartner 12, 14 sind dazu eingerichtet, eine anonyme signalleitende Verbindung 16 miteinander aufzubauen. Die anonyme signalleitende Verbindung 16 zwischen den zwei Kommunikationspartnern 12, 14 basiert auf einem Transport Layer Security Protokoll.

[0035] Der zweite Kommunikationspartner 14 ist dazu eingerichtet, die Authentizität eines von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats zu prüfen und einen Authentifizierungscode wiederzugeben, nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist. Die Wiedergabe des Authentifizierungscodes erfolgt optisch durch die Anzeigeeinrichtung 22 des ersten Kommunikationspartners. Der Authentifizierungscode umfasst mehrere Buchstaben und Zahlen und stimmt mit der Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 überein.

[0036] Das von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendete signierte Zertifikat ist mit einem Signaturzertifikat signiert und das Signaturzertifikat liegt dem zweiten Kommunikationspartner 14 vor. Das Signaturzertifikat ist ein Zertifikat, welches von einer Zertifizierungsstelle, nämlich einem Fahrzeughersteller, herausgegeben worden ist.

[0037] Der erste Kommunikationspartner 12 ermöglicht es einem Benutzer den von dem zweiten Kommunikationspartner 14 wiedergegebenen Authentifizierungscode zu bestätigen. Das Bestätigen des wiedergegebenen Authentifizierungscodes erfolgt durch eine Betätigung der Betätigungseinrichtung 24 des ersten Kommunikationspartners 12. Damit der Benutzer die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 nicht in den amtlichen Fahrzeugdokumenten nachschlagen muss, bevor eine Bestätigung des wiedergegebenen Authentifizierungscodes erfolgen kann, wird die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 dem Benutzer zusätzlich optisch über die Anzeigeeinrichtung 22 des ersten Kommunikationspartners wiedergegeben.

[0038] Das dargestellte Kommunikationssystem 10 ist außerdem dazu eingerichtet, das Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung 16 zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern 12, 14 nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auszuführen.

[0039] Figur 2 zeigt ein Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung 16 zwischen zwei Kommunikationspartnern 12, 14, welches mit dem folgenden Schritt beginnt:

36) Aufbauen einer anonymen signalleitenden Verbindung 16 zwischen den zwei Kommunikationspartnern 12, 14.



[0040] Der erste Kommunikationspartner 12 ist als fahrzeuginterne Einrichtung, nämlich als Infotainment-System eines Fahrzeugs 34, ausgebildet. Der zweite Kommunikationspartner 14 ist als mobiles Endgerät, nämlich als Smartphone, ausgebildet. Die anonyme signalleitende Verbindung 16 zwischen den zwei Kommunikationspartnern 12, 14 basiert auf einem Transport Layer Security Protokoll. Nachdem die anonyme signalleitende Verbindung zwischen den zwei Kommunikationspartnern 12, 14 aufgebaut wurde, wird der folgende Schritt ausgeführt:

38) Prüfen der Authentizität eines von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner.



[0041] Das von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendete signierte Zertifikat ist mit einem Signaturzertifikat signiert und das Signaturzertifikat liegt dem zweiten Kommunikationspartner 14 vor. Das Signaturzertifikat ist ein Zertifikat, welches von einer Zertifizierungsstelle, nämlich einem Fahrzeughersteller, herausgegeben worden ist.

[0042] Das Prüfen der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner 14 umfasst den folgenden Schritt:

40) Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner 14 vorliegenden Signaturzertifikat durch den zweiten Kommunikationspartner 14.



[0043] Nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist, werden die folgenden Schritte ausgeführt:

42) Wiedergeben der Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 durch den ersten Kommunikationspartner 12; und

44) Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den zweiten Kommunikationspartner 14.



[0044] Der Authentifizierungscode und die Fahrzeugidentifikationsnummer werden dem Benutzer optisch durch Anzeigeeinrichtungen 22, 30 des ersten Kommunikationspartners 12 und des zweiten Kommunikationspartner 14 wiedergegeben. Der Authentifizierungscode ist ein fahrzeugbezogener Code, nämlich die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34. Ist der von dem zweiten Kommunikationspartner 12 wiedergegebene Authentifizierungscode korrekt, also entspricht dieser der Fahrzeugidentifikationsnummer und somit auch dem von den ersten Kommunikationspartner 12 angezeigten Wert, kann die Authentifizierung der Verbindung 16 durch den folgenden Schritt abgeschlossen werden:

46) Bestätigen des von dem zweiten Kommunikationspartner 14 wiedergegebenen Authentifizierungscodes durch einen Benutzer mittels des ersten Kommunikationspartners 12.



[0045] Die Bestätigung des von dem zweiten Kommunikationspartner 14 wiedergegebenen Authentifizierungscodes erfolgt durch die Betätigung einer Betätigungseinrichtung 24 des ersten Kommunikationspartners 12.

[0046] Die Erfindung ermöglicht durch die Kombination einer zertifikatsbasierten Authentifizierung mit einer wissensbasierten Authentifizierung die Erhöhung der Authentifizierungssicherheit und führt somit zu einer sichereren Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Kommunikationspartnern.

Bezugszeichenliste



[0047] 
10
Kommunikationssystem
12
erster Kommunikationspartner
14
zweiter Kommunikationspartner
16
Verbindung
18
Recheneinheit
20
Kommunikationsmodul
22
Anzeigeeinrichtung
24
Betätigungseinrichtung
26
Recheneinheit
28
Kommunikationsmodul
30
Anzeigeeinrichtung
32
Betätigungseinrichtung
34
Fahrzeug
36-46
Verfahrensschritte



Ansprüche

1. Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung (16) zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14), mit den Schritten:

- Aufbauen einer anonymen signalleitenden Verbindung (16) zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14);

- Prüfen der Authentizität eines von einem ersten Kommunikationspartner (12) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14) verwendeten signierten Zertifikats durch einen zweiten Kommunikationspartner (14) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14);

- Wiedergeben eines Authentifizierungscodes durch den zweiten Kommunikationspartner (14), nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist;

- Bestätigen des von dem zweiten Kommunikationspartner (14) wiedergegebenen Authentifizierungscodes durch einen Benutzer mittels des ersten Kommunikationspartners (12); und

- Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den ersten Kommunikationspartner (12);

wobei der Authentifizierungscode dem Benutzer optisch durch eine Anzeigeeinrichtung (22) des ersten Kommunikationspartners (12) wiedergegeben wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kommunikationspartner (12) als fahrzeuginterne Einrichtung und/oder der zweite Kommunikationspartner (14) als mobiles Endgerät ausgebildet ist.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die anonyme signalleitende Verbindung (16) zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14) auf einem Transport Layer Security Protokoll basiert.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendete signierte Zertifikat mit einem Signaturzertifikat signiert ist und das Signaturzertifikat dem zweiten Kommunikationspartner (14) vorliegt.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfen der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner (14) den folgenden Schritt umfasst:

- Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner (14) vorliegenden Signaturzertifikat durch den zweiten Kommunikationspartner (14).


 
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Signaturzertifikat ein Zertifikat ist, welches von einer Zertifizierungsstelle herausgegeben worden ist.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Authentifizierungscode dem Benutzer optisch durch eine Anzeigeeinrichtung (30) des zweiten Kommunikationspartners (14) wiedergegeben wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Authentifizierungscode ein fahrzeugbezogener Code ist.
 
9. Kommunikationssystem (10), mit

- mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14),

wobei die mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14) dazu eingerichtet sind, eine anonyme signalleitende Verbindung (16) miteinander aufzubauen,
wobei ein zweiter Kommunikationspartner (14) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14) dazu eingerichtet ist, die Authentizität eines von einem ersten Kommunikationspartner (12) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14) verwendeten signierten Zertifikats zu prüfen und einen Authentifizierungscode wiederzugeben, nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist, und wobei der erste Kommunikationspartner (12) dazu eingerichtet ist, dass ein Benutzer den von dem zweiten Kommunikationspartner (14) wiedergegebenen Authentifizierungscode mittels des ersten Kommunikationspartners (12) bestätigen kann;
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kommunikationspartner (12) eine Anzeigeeinrichtung (22) aufweist, welche dazu eingerichtet ist, dem Benutzer den Authentifizierungscode optisch wiederzugeben.
 
10. Kommunikationssystem (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kommunikationspartner (12) als fahrzeuginterne Einrichtung und/oder der zweite Kommunikationspartner (14) als mobiles Endgerät ausgebildet ist.
 
11. Kommunikationssystem (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die anonyme signalleitende Verbindung (16) zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14) auf einem Transport Layer Security Protokoll basiert.
 
12. Kommunikationssystem (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendete signierte Zertifikat mit einem Signaturzertifikat signiert ist und das Signaturzertifikat dem zweiten Kommunikationspartner (14) vorliegt, wobei das Signaturzertifikat vorzugsweise ein Zertifikat ist, welches von einer Zertifizierungsstelle herausgegeben worden ist.
 
13. Kommunikationssystem (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kommunikationspartner (14) eine Anzeigeeinrichtung (30) aufweist, welche dazu eingerichtet ist, dem Benutzer den Authentifizierungscode optisch wiederzugeben.
 
14. Kommunikationssystem (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationssystem (10) dazu eingerichtet ist, das Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung (16) zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auszuführen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente