[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung
zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern und ein Kommunikationssystem.
[0002] Moderne Fahrzeuge verfügen über Infotainment-Systeme, welche sich mit Smartphones
koppeln lassen. Durch die Kopplung kann ein Infotainment-System beispielsweise auf
Medieninhalte zugreifen, welche auf dem gekoppelten Smartphone gespeichert sind, um
diese im Fahrzeug wiederzugeben.
[0003] Außerdem kann eine signalleitende Verbindung zwischen dem fahrzeuginternen Infotainment-System
und dem Smartphone dazu verwendet werden, eine Benutzeridentifikation durchzuführen
oder dem Infotainment-System anwendungsbezogene Benutzerdaten bereitzustellen.
[0004] Da zwischen dem Infotainment-System und dem Smartphone üblicherweise auch personenbezogene
Daten und anwendungsbezogene Zugangsdaten übermittelt werden, ist diese signalleitende
Verbindung mit einem geeigneten Schutz auszustatten.
[0005] Hierzu schlägt die Druckschrift
DE 10 2005 028 663 A1 ein Verfahren vor, bei welchem Datenpakete zwischen einer Sende-/Empfangseinrichtung
des Fahrzeugs und einer externen Sende-/Empfangsstation ausgetauscht werden, wobei
die Vertrauenswürdigkeit des externen Kommunikationspartners ermittelt werden kann,
um so eine Sicherheitsstufe festzulegen. Die Vertrauenswürdigkeit des Kommunikationspartners
wird dabei beispielsweise durch einen Austausch von Zertifikaten ermittelt.
[0006] In der Druckschrift
DE 10 2012 211 682 A1 ist eine fahrzeuggestützte Datenverarbeitungsvorrichtung offenbart, welche dafür
ausgelegt ist, drahtlos mit einer sich in dem Fahrzeug befindenden drahtlosen Einrichtung
zu kommunizieren. Zum Verbindungsaufbau wird eine Verbindungsanforderung von der drahtlosen
Einrichtung an die fahrzeuggestützte Datenverarbeitungsvorrichtung versendet, welche
den Namen einer Anwendung umfasst, welche die Kommunikationsverbindung nutzen möchte.
Die Anwendungen können mit einem spezifischen Zertifikat signiert werden, wodurch
diese nur mit spezifischen Fahrzeugen in Interaktion treten können.
[0007] Darüber hinaus schlägt die Druckschrift
DE 10 2013 225 742 A1 ein System vor, das ein drahtloses Kommunikationsgerät, ein Fahrzeug und einen einen
Schlüssel bereitstellenden Server umfasst. Der den Schlüssel bereitstellende Server
ist kommunikativ mit dem drahtlosen Kommunikationsgerät und dem Fahrzeug gekoppelt.
Das drahtlose Kommunikationsgerät kommuniziert eine Anforderungsmitteilung, um eine
temporäre Sicherheitsinformation, wie einen öffentlichen Schlüssel und/oder ein digitales
Zertifikat anzufordern. Der den Schlüssel bereitstellende Server kann dann als Antwort
auf die Anforderungsmitteilung das drahtlose Kommunikationsgerät und/oder das Fahrzeug
mit der temporären Sicherheitsinformation versorgen. Die temporäre Sicherheitsinformation
kann dann verwendet werden, um Kommunikationen zwischen dem drahtlosen Kommunikationsgerät
und dem Fahrzeug zu verschlüsseln.
[0008] Bei den bekannten Lösungen erfolgt die Authentifizierung der Verbindung ausschließlich
über Zertifikate. Eine derartige Authentifizierung erfordert weder die Interaktion
des Benutzers noch den Nachweis von spezifischem Wissen, sodass der Benutzer keine
Möglichkeit hat, die Authentifizierung der Verbindung zu beeinflussen.
[0009] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, welche
die Sicherheit einer zertifikatsbasierten Authentifizierung einer Kommunikationsverbindung
zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern erhöht.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 beziehungsweise ein
Kommunikationssystem gemäß Anspruch 10.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung
zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern wird eine anonyme signalleitende Verbindung
zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern aufgebaut und die Authentizität
eines von einem ersten Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner
verwendeten signierten Zertifikats durch einen zweiten Kommunikationspartner der mindestens
zwei Kommunikationspartner geprüft. Zusätzlich wird ein Authentifizierungscode durch
den zweiten Kommunikationspartner wiedergegeben, nachdem die Prüfung der Authentizität
des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats erfolgt
ist. Nachdem der Authentifizierungscode wiedergegeben wurde, kann ein Benutzer den
von dem zweiten Kommunikationspartner wiedergegebenen Authentifizierungscode mittels
des ersten Kommunikationspartners bestätigen.
[0012] Die Erfindung hat den Vorteil, dass neben einer digitalen Signatur, welche als Vertrauensanker
dient, eine Benutzerhandlung zur Authentifizierung der Verbindung zwischen den mindestens
zwei Kommunikationspartnern notwendig ist. Durch die Notwendigkeit, dass der Benutzer
den wiedergegebenen Authentifizierungscode bestätigen muss, beruht die Authentifizierung
ebenfalls auf dem Nachweis von spezifischem Wissen, nämlich dem Wissen über den Authentifizierungscode.
Somit wird die Sicherheit einer zertifikatsbasierten Authentifizierung einer Kommunikationsverbindung
zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern erhöht.
[0013] In dem Verfahren kann der erste Kommunikationspartner als fahrzeuginterne Einrichtung
ausgebildet sein. Insbesondere ist die fahrzeuginterne Einrichtung als Infotainment-System
des Fahrzeugs ausgeführt. Vorzugsweise agiert der erste Kommunikationspartner der
mindestens zwei Kommunikationspartner als Server. Alternativ oder zusätzlich kann
in dem Verfahren der zweite Kommunikationspartner als mobiles Endgerät ausgebildet
sein. Insbesondere ist das mobile Endgerät als Smartphone ausgeführt. Vorzugsweise
agiert der zweite Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner
als Client.
[0014] Die anonyme signalleitende Verbindung zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern
kann auf einem Transport Layer Security Protokoll basieren. Durch die hybride Verschlüsselung
des Transport Layer Security Protokolls wird die Sicherheit weiter erhöht, ohne dass
die Notwendigkeit eines vorausgehenden Schlüsselaustausches besteht. Das Transport
Layer Security Protokoll ermöglicht es höhere Protokolle auf Basis des Transport Layer
Security Protokoll Protokolls zu implementieren. Das Transport Layer Security Protokoll
ist somit unabhängig von Anwendungen beziehungsweise Applikationen sowie von dem verwendeten
System.
[0015] Das von dem ersten Kommunikationspartner verwendete signierte Zertifikat kann mit
einem Signaturzertifikat signiert sein und das Signaturzertifikat kann dem zweiten
Kommunikationspartner vorliegen. Dadurch, dass das Signaturzertifikat dem zweiten
Kommunikationspartner vorliegt, kann dieser die Authentizität des Signaturzertifikats
durch einen Zertifikatsabgleich prüfen. Diese Art der Authentizitätsprüfung bietet
ein besonders hohes Maß an Sicherheit.
[0016] Das Prüfen der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten
signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner kann das Überprüfen
des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats mit dem,
dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat durch den zweiten
Kommunikationspartner umfassen. Das Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner
verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden
Signaturzertifikat durch den zweiten Kommunikationspartner kann zu einem positiven
Prüfungsergebnis führen, beispielsweise durch das Feststellen der Korrektheit der
Signatur des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats
mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat. Das Überprüfen
des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten signierten Zertifikats mit dem,
dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden Signaturzertifikat durch den zweiten
Kommunikationspartner kann auch zu einem negativen Prüfungsergebnis führen, beispielsweise
durch das Feststellen der mangelnden Korrektheit der Signatur des von dem ersten Kommunikationspartner
verwendeten signierten Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner vorliegenden
Signaturzertifikat. In diesem Fall ist die Authentifizierung der Verbindung zwischen
den mindestens zwei Kommunikationspartnern fehlgeschlagen.
[0017] Das Signaturzertifikat kann ein Zertifikat sein, welches von einer Zertifizierungsstelle
herausgegeben worden ist. Insbesondere ist die Zertifizierungsstelle der Hersteller
des Fahrzeugs, in welchem der erste Kommunikationspartner integriert ist. Alternativ
kann die Zertifizierungsstelle auch eine Zertifizierungsstelle sein, welche digitale
Zertifikate für den Automobilbereich und gegebenenfalls andere Branchen erstellt und
herausgibt.
[0018] Der Authentifizierungscode kann dem Benutzer optisch durch eine Anzeigeeinrichtung
des zweiten Kommunikationspartners wiedergegeben werden. Die Anzeigeeinrichtung kann
beispielsweise einen Display oder einen Touchscreen umfassen. Alternativ oder zusätzlich
kann der Authentifizierungscode dem Benutzer auch akustisch mittels einer Tonwiedergabeeinrichtung
wiedergegeben werden.
[0019] Der Authentifizierungscode kann ein fahrzeugbezogener Code sein. Insbesondere kann
der Authentifizierungscode als Buchstaben- und/oder Zahlenfolge ausgebildet sein.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Authentifizierungscode um die Fahrzeugidentifikationsnummer
des Fahrzeugs, in welchem der erste Kommunikationspartner verbaut ist. Die Fahrzeugidentifikationsnummer
ist dem Benutzer entweder bekannt oder kann ohne großen Aufwand in Erfahrung gebracht
werden. Da die Fahrzeugidentifikationsnummer an ein Fahrzeug gebunden ist, ist der
Authentifizierungscode stets eindeutig und einzigartig. Außerdem ist der Verlust der
Fahrzeugidentifikationsnummer äußerst unwahrscheinlich, da diese in sämtlichen offiziellen
Fahrzeugdokumenten verzeichnet ist. Die Fahrzeugidentifikationsnummer eignet sich
somit in besonderem Maße als Authentifizierungscode.
[0020] Alternativ kann der Authentifizierungscode ein nicht-fahrzeugbezogender Code sein.
Beispielsweise ist der Authentifizierungscode eine frei gewählte Buchstaben- und/oder
Zahlenfolge, welche etwa von dem Fahrzeughersteller erzeugt oder von dem Benutzer
beim Erwerb des Fahrzeugs definiert worden ist. Auf diese Weise kann ein einprägsamer
Authentifizierungscode erzeugt werden, welcher ein aufwändiges Aufsuchen des Authentifizierungscodes
überflüssig macht.
[0021] Das Verfahren kann das Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den ersten Kommunikationspartner
umfassen, wobei der Authentifizierungscode dem Benutzer vorzugsweise optisch durch
eine Anzeigeeinrichtung des ersten Kommunikationspartners wiedergegeben wird. Das
Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den ersten Kommunikationspartner führt
zu einer weiteren Unterstützung des Benutzers. Insbesondere, wenn es sich bei dem
Authentifizierungscode um die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs handelt,
ist eine derartige Unterstützung des Benutzers sinnvoll, da der Benutzer die Fahrzeugidentifikationsnummer
zwar kennt, diese aber nicht ohne Weiteres aus seinem Erinnerungsvermögen abrufen
kann.
[0022] Das erfindungsgemäße Kommunikationssystem umfasst mindestens zwei Kommunikationspartner,
wobei die mindestens zwei Kommunikationspartner dazu eingerichtet sind, eine anonyme
signalleitende Verbindung miteinander aufzubauen. Ein zweiter Kommunikationspartner
der mindestens zwei Kommunikationspartner ist außerdem dazu eingerichtet, die Authentizität
eines von einem ersten Kommunikationspartner der mindestens zwei Kommunikationspartner
verwendeten signierten Zertifikats zu prüfen und einen Authentifizierungscode wiederzugeben,
nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner verwendeten
signierten Zertifikats erfolgt ist. Der erste Kommunikationspartner ist dazu eingerichtet,
dass ein Benutzer den von dem zweiten Kommunikationspartner wiedergegebenen Authentifizierungscode
mittels des ersten Kommunikationspartners bestätigen kann.
[0023] Der erste Kommunikationspartner kann als fahrzeuginterne Einrichtung ausgebildet
sein. Insbesondere ist die fahrzeuginterne Einrichtung als Infotainment-System des
Fahrzeugs ausgeführt. Vorzugsweise agiert der erste Kommunikationspartner der mindestens
zwei Kommunikationspartner als Server. Alternativ oder zusätzlich kann der zweite
Kommunikationspartner als mobiles Endgerät ausgebildet. Insbesondere ist das mobile
Endgerät als Smartphone ausgeführt. Vorzugsweise agiert der zweite Kommunikationspartner
der mindestens zwei Kommunikationspartner als Client.
[0024] Bei dem Kommunikationssystem kann die anonyme signalleitende Verbindung zwischen
den mindestens zwei Kommunikationspartnern auf einem Transport Layer Security Protokoll
basieren. Durch die hybride Verschlüsselung des Transport Layer Security Protokolls
wird die Sicherheit weiter erhöht, ohne dass die Notwendigkeit eines vorausgehenden
Schlüsselaustausches besteht. Das Transport Layer Security Protokoll ermöglicht es
höhere Protokolle auf Basis des Transport Layer Security Protokoll Protokolls zu implementieren.
Das Transport Layer Security Protokoll ist somit unabhängig von Anwendungen beziehungsweise
Applikationen sowie von dem verwendeten System.
[0025] Das von dem ersten Kommunikationspartner des Kommunikationssystems verwendete signierte
Zertifikat kann mit einem Signaturzertifikat signiert sein und das Signaturzertifikat
kann dem zweiten Kommunikationspartner des Kommunikationssystems vorliegen, wobei
das Signaturzertifikat vorzugsweise ein Zertifikat ist, welches von einer Zertifizierungsstelle
herausgegeben worden ist. Dadurch, dass das Signaturzertifikat dem zweiten Kommunikationspartner
vorliegt, kann dieser die Authentizität des Signaturzertifikats durch einen Zertifikatsabgleich
prüfen. Diese Art der Authentizitätsprüfung bietet ein besonders hohes Maß an Sicherheit.
[0026] Der erste Kommunikationspartner und/oder der zweite Kommunikationspartner des Kommunikationssystems
können jeweils eine Anzeigeeinrichtung aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, dem
Benutzer den Authentifizierungscode optisch wiederzugeben. Die Anzeigeeinrichtung
kann beispielsweise einen Display oder einen Touchscreen umfassen. Alternativ oder
zusätzlich kann der Authentifizierungscode dem Benutzer auch akustisch mittels einer
Tonwiedergabeeinrichtung wiedergegeben werden.
[0027] Das Kommunikationssystem kann außerdem dazu eingerichtet sein, das Verfahren zum
Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern
nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen auszuführen. Es gelten die
gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben.
[0028] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
[0029] Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind,
sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems in einer schematischen
Darstellung; und
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem schematischen Ablaufdiagramm.
[0031] Figur 1 ein zeigt ein Kommunikationssystem 10 mit zwei Kommunikationspartnern 12,
14. Der erste Kommunikationspartner 12 ist als fahrzeuginterne Einrichtung des Fahrzeugs
34 ausgebildet, wobei die fahrzeuginterne Einrichtung ein Infotainment-System ist.
Der zweite Kommunikationspartner 14 ist als mobiles Endgerät ausgebildet, wobei das
mobile Endgerät als Smartphone ausgeführt ist.
[0032] Der erste Kommunikationspartner 12 umfasst eine Recheneinheit 18, ein Kommunikationsmodul
20, eine Anzeigeeinrichtung 22 und eine Betätigungseinrichtung 24. Das Kommunikationsmodul
20, die Anzeigeeinrichtung 22 und die Betätigungseinrichtung 24 sind signalleitend
mit der Recheneinheit 18 verbunden. Das Kommunikationsmodul 20 ist dazu eingerichtet,
drahtlos, beispielsweise per Bluetooth, mit anderen Kommunikationspartnern zu kommunizieren.
Die Anzeigeeinrichtung 22 ist als Display ausgebildet und in das Armaturenbrett des
Fahrzeugs 34 integriert. Die Betätigungseinrichtung 24 umfasst mehrere drucksensitive
Eingabeelemente und ist in der Mittelkonsole des Fahrzeugs 34 integriert.
[0033] Der zweite Kommunikationspartner 14 umfasst ebenfalls eine Recheneinheit 26, ein
Kommunikationsmodul 28, eine Anzeigeeinrichtung 30 und eine Betätigungseinrichtung
32. Das Kommunikationsmodul 28, die Anzeigeeinrichtung 30 und die Betätigungseinrichtung
24 sind signalleitend mit der Recheneinheit 26 verbunden. Das Kommunikationsmodul
28 ist dazu eingerichtet, drahtlos, beispielsweise per Bluetooth, mit anderen Kommunikationspartnern
zu kommunizieren. Die Anzeigeeinrichtung 30 ist als Touchscreen ausgebildet. Die Betätigungseinrichtung
32 ist als Druckknopf ausgebildet.
[0034] Die zwei Kommunikationspartner 12, 14 sind dazu eingerichtet, eine anonyme signalleitende
Verbindung 16 miteinander aufzubauen. Die anonyme signalleitende Verbindung 16 zwischen
den zwei Kommunikationspartnern 12, 14 basiert auf einem Transport Layer Security
Protokoll.
[0035] Der zweite Kommunikationspartner 14 ist dazu eingerichtet, die Authentizität eines
von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats zu prüfen
und einen Authentifizierungscode wiederzugeben, nachdem die Prüfung der Authentizität
des von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten Zertifikats erfolgt
ist. Die Wiedergabe des Authentifizierungscodes erfolgt optisch durch die Anzeigeeinrichtung
22 des ersten Kommunikationspartners. Der Authentifizierungscode umfasst mehrere Buchstaben
und Zahlen und stimmt mit der Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 überein.
[0036] Das von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendete signierte Zertifikat ist mit
einem Signaturzertifikat signiert und das Signaturzertifikat liegt dem zweiten Kommunikationspartner
14 vor. Das Signaturzertifikat ist ein Zertifikat, welches von einer Zertifizierungsstelle,
nämlich einem Fahrzeughersteller, herausgegeben worden ist.
[0037] Der erste Kommunikationspartner 12 ermöglicht es einem Benutzer den von dem zweiten
Kommunikationspartner 14 wiedergegebenen Authentifizierungscode zu bestätigen. Das
Bestätigen des wiedergegebenen Authentifizierungscodes erfolgt durch eine Betätigung
der Betätigungseinrichtung 24 des ersten Kommunikationspartners 12. Damit der Benutzer
die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 nicht in den amtlichen Fahrzeugdokumenten
nachschlagen muss, bevor eine Bestätigung des wiedergegebenen Authentifizierungscodes
erfolgen kann, wird die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 dem Benutzer
zusätzlich optisch über die Anzeigeeinrichtung 22 des ersten Kommunikationspartners
wiedergegeben.
[0038] Das dargestellte Kommunikationssystem 10 ist außerdem dazu eingerichtet, das Verfahren
zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung 16 zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern
12, 14 nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auszuführen.
[0039] Figur 2 zeigt ein Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung
16 zwischen zwei Kommunikationspartnern 12, 14, welches mit dem folgenden Schritt
beginnt:
36) Aufbauen einer anonymen signalleitenden Verbindung 16 zwischen den zwei Kommunikationspartnern
12, 14.
[0040] Der erste Kommunikationspartner 12 ist als fahrzeuginterne Einrichtung, nämlich als
Infotainment-System eines Fahrzeugs 34, ausgebildet. Der zweite Kommunikationspartner
14 ist als mobiles Endgerät, nämlich als Smartphone, ausgebildet. Die anonyme signalleitende
Verbindung 16 zwischen den zwei Kommunikationspartnern 12, 14 basiert auf einem Transport
Layer Security Protokoll. Nachdem die anonyme signalleitende Verbindung zwischen den
zwei Kommunikationspartnern 12, 14 aufgebaut wurde, wird der folgende Schritt ausgeführt:
38) Prüfen der Authentizität eines von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten
signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner.
[0041] Das von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendete signierte Zertifikat ist mit
einem Signaturzertifikat signiert und das Signaturzertifikat liegt dem zweiten Kommunikationspartner
14 vor. Das Signaturzertifikat ist ein Zertifikat, welches von einer Zertifizierungsstelle,
nämlich einem Fahrzeughersteller, herausgegeben worden ist.
[0042] Das Prüfen der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten
signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner 14 umfasst den folgenden
Schritt:
40) Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner 12 verwendeten signierten
Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner 14 vorliegenden Signaturzertifikat
durch den zweiten Kommunikationspartner 14.
[0043] Nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner 12
verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist, werden die folgenden Schritte ausgeführt:
42) Wiedergeben der Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs 34 durch den ersten
Kommunikationspartner 12; und
44) Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den zweiten Kommunikationspartner
14.
[0044] Der Authentifizierungscode und die Fahrzeugidentifikationsnummer werden dem Benutzer
optisch durch Anzeigeeinrichtungen 22, 30 des ersten Kommunikationspartners 12 und
des zweiten Kommunikationspartner 14 wiedergegeben. Der Authentifizierungscode ist
ein fahrzeugbezogener Code, nämlich die Fahrzeugidentifikationsnummer des Fahrzeugs
34. Ist der von dem zweiten Kommunikationspartner 12 wiedergegebene Authentifizierungscode
korrekt, also entspricht dieser der Fahrzeugidentifikationsnummer und somit auch dem
von den ersten Kommunikationspartner 12 angezeigten Wert, kann die Authentifizierung
der Verbindung 16 durch den folgenden Schritt abgeschlossen werden:
46) Bestätigen des von dem zweiten Kommunikationspartner 14 wiedergegebenen Authentifizierungscodes
durch einen Benutzer mittels des ersten Kommunikationspartners 12.
[0045] Die Bestätigung des von dem zweiten Kommunikationspartner 14 wiedergegebenen Authentifizierungscodes
erfolgt durch die Betätigung einer Betätigungseinrichtung 24 des ersten Kommunikationspartners
12.
[0046] Die Erfindung ermöglicht durch die Kombination einer zertifikatsbasierten Authentifizierung
mit einer wissensbasierten Authentifizierung die Erhöhung der Authentifizierungssicherheit
und führt somit zu einer sichereren Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Kommunikationspartnern.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 10
- Kommunikationssystem
- 12
- erster Kommunikationspartner
- 14
- zweiter Kommunikationspartner
- 16
- Verbindung
- 18
- Recheneinheit
- 20
- Kommunikationsmodul
- 22
- Anzeigeeinrichtung
- 24
- Betätigungseinrichtung
- 26
- Recheneinheit
- 28
- Kommunikationsmodul
- 30
- Anzeigeeinrichtung
- 32
- Betätigungseinrichtung
- 34
- Fahrzeug
- 36-46
- Verfahrensschritte
1. Verfahren zum Bereitstellen einer authentifizierten Verbindung (16) zwischen mindestens
zwei Kommunikationspartnern (12, 14), mit den Schritten:
- Aufbauen einer anonymen signalleitenden Verbindung (16) zwischen den mindestens
zwei Kommunikationspartnern (12, 14);
- Prüfen der Authentizität eines von einem ersten Kommunikationspartner (12) der mindestens
zwei Kommunikationspartner (12, 14) verwendeten signierten Zertifikats durch einen
zweiten Kommunikationspartner (14) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12,
14);
- Wiedergeben eines Authentifizierungscodes durch den zweiten Kommunikationspartner
(14), nachdem die Prüfung der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner
(12) verwendeten signierten Zertifikats erfolgt ist;
- Bestätigen des von dem zweiten Kommunikationspartner (14) wiedergegebenen Authentifizierungscodes
durch einen Benutzer mittels des ersten Kommunikationspartners (12); und
- Wiedergeben des Authentifizierungscodes durch den ersten Kommunikationspartner (12);
wobei der Authentifizierungscode dem Benutzer optisch durch eine Anzeigeeinrichtung
(22) des ersten Kommunikationspartners (12) wiedergegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kommunikationspartner (12) als fahrzeuginterne Einrichtung und/oder der
zweite Kommunikationspartner (14) als mobiles Endgerät ausgebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die anonyme signalleitende Verbindung (16) zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern
(12, 14) auf einem Transport Layer Security Protokoll basiert.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendete signierte Zertifikat mit
einem Signaturzertifikat signiert ist und das Signaturzertifikat dem zweiten Kommunikationspartner
(14) vorliegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfen der Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten
signierten Zertifikats durch den zweiten Kommunikationspartner (14) den folgenden
Schritt umfasst:
- Überprüfen des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten signierten
Zertifikats mit dem, dem zweiten Kommunikationspartner (14) vorliegenden Signaturzertifikat
durch den zweiten Kommunikationspartner (14).
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Signaturzertifikat ein Zertifikat ist, welches von einer Zertifizierungsstelle
herausgegeben worden ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Authentifizierungscode dem Benutzer optisch durch eine Anzeigeeinrichtung (30)
des zweiten Kommunikationspartners (14) wiedergegeben wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Authentifizierungscode ein fahrzeugbezogener Code ist.
9. Kommunikationssystem (10), mit
- mindestens zwei Kommunikationspartnern (12, 14),
wobei die mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14) dazu eingerichtet sind, eine
anonyme signalleitende Verbindung (16) miteinander aufzubauen,
wobei ein zweiter Kommunikationspartner (14) der mindestens zwei Kommunikationspartner
(12, 14) dazu eingerichtet ist, die Authentizität eines von einem ersten Kommunikationspartner
(12) der mindestens zwei Kommunikationspartner (12, 14) verwendeten signierten Zertifikats
zu prüfen und einen Authentifizierungscode wiederzugeben, nachdem die Prüfung der
Authentizität des von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendeten signierten
Zertifikats erfolgt ist, und wobei der erste Kommunikationspartner (12) dazu eingerichtet
ist, dass ein Benutzer den von dem zweiten Kommunikationspartner (14) wiedergegebenen
Authentifizierungscode mittels des ersten Kommunikationspartners (12) bestätigen kann;
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kommunikationspartner (12) eine Anzeigeeinrichtung (22) aufweist, welche
dazu eingerichtet ist, dem Benutzer den Authentifizierungscode optisch wiederzugeben.
10. Kommunikationssystem (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kommunikationspartner (12) als fahrzeuginterne Einrichtung und/oder der
zweite Kommunikationspartner (14) als mobiles Endgerät ausgebildet ist.
11. Kommunikationssystem (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die anonyme signalleitende Verbindung (16) zwischen den mindestens zwei Kommunikationspartnern
(12, 14) auf einem Transport Layer Security Protokoll basiert.
12. Kommunikationssystem (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem ersten Kommunikationspartner (12) verwendete signierte Zertifikat mit
einem Signaturzertifikat signiert ist und das Signaturzertifikat dem zweiten Kommunikationspartner
(14) vorliegt, wobei das Signaturzertifikat vorzugsweise ein Zertifikat ist, welches
von einer Zertifizierungsstelle herausgegeben worden ist.
13. Kommunikationssystem (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kommunikationspartner (14) eine Anzeigeeinrichtung (30) aufweist, welche
dazu eingerichtet ist, dem Benutzer den Authentifizierungscode optisch wiederzugeben.
14. Kommunikationssystem (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationssystem (10) dazu eingerichtet ist, das Verfahren zum Bereitstellen
einer authentifizierten Verbindung (16) zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern
(12, 14) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auszuführen.