Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umformvorrichtung für Bandabschnitte und
ein Verfahren zum Formen von Bandabschnitten.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Bei Bandvergütelinien wird von einem sog. Coil (Spule), auf welchem ein Metallband
aufgewickelt ist, dieses abgewickelt und einer Vergütungslinie zugeführt. Dabei wird
das Metallband zunächst durch einen Durchlaufofen geführt, um das Metallband beispielsweise
auf Temperaturen bis in den Austenitisierungsbereich von über 900 Grad zu erwärmen.
Anschließend durchläuft das Metallband weitere Wärmebehandlungsstationen, in welchen
das Metallband gewünschten Vergütungstemperaturen ausgesetzt ist. Somit kann eine
definierte Gefügestruktur des Metallbands eingestellt werden. Der Grad der Abkühlung
bestimmt dabei das Gefüge und somit die Eigenschaften des herzustellenden Metallbands.
Am Ende eines Vergütungsprozesses durchläuft das Metallband eine Anlassstation, in
welcher das Metallband mit einer Anlasstemperatur angelassen wird, sodass Spannungen
in der Metallwand reduziert werden.
[0003] Nach dem Anlassen wird das Metallband erneut auf einer Coil aufgewickelt und für
weitere Verarbeitungsschritte bereitgestellt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein flexibel einsetzbares Herstellwerkzeug
für Metallplatinen bzw. Metallbänder bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung und einem Verfahren zum Umformen eines Bandabschnitts,
insbesondere eines Metallbandabschnitts, gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zum Umformen
eines Bandabschnitts, insbesondere eines Metallbandabschnitts, beschrieben. Die Vorrichtung
weist eine erste Umformplatte mit einer Auflagefläche auf, wobei die erste Umformplatte
mittels der Auflagefläche auf dem Bandabschnitt aufpressbar ist, um dieses umzuformen
und zu temperieren. Die Vorrichtung weist ferner eine Verformungseinrichtung auf,
wobei die Verformungseinrichtung konfiguriert ist, die erste Umformplatte zu verformen,
sodass die Auflagefläche ein vorbestimmtes Umformprofil aufweist. Die Vorrichtung
weist ferner eine Temperiereinrichtung auf, welche konfiguriert ist, die erste Umformplatte
derart zu temperieren, dass die Auflagefläche bei Auflage auf dem Bandabschnitt dieses
temperiert.
[0007] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Umformen
eines Bandabschnitts, insbesondere eines Metallbandabschnitts beschrieben. Gemäß dem
Verfahren wird eine erste Umformplatte mittels einer Verformungseinrichtung verformt,
sodass die Auflagefläche ein vorbestimmtes Umformprofil aufweist. Ferner wird die
erste Umformplatte temperiert, derart, dass die Auflagefläche bei Auflage auf dem
Bandabschnitt diesen temperiert. Ferner wird die erste Umformplatte mittels einer
Auflagefläche auf dem Bandabschnitt gepresst, um diesen umzuformen und zu temperieren.
[0008] Der zu temperierende Bandabschnitt stellt einen Abschnitt eines Bandes dar, welches
aus einem metallischen Werkstoff besteht. Insbesondere ist das Band ein Stahlband.
Beispielsweise ist der Bandabschnitt ein Bereich oder ein Teil eines Blechbandes aus
Metall bzw. Aluminium. Der Bandabschnitt kann von einer Spule (Coil) abgerollt werden
und durch die Vorrichtung geführt werden. Der Bandabschnitt wird mit der Vorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung temperiert (erwärmt oder abgeschreckt), sodass unterschiedliche
Duktilitätseigenschaften bzw. Bereiche mit unterschiedlichen Duktilitätseigenschaften
eingestellt werden.
[0009] Das Band kann dabei sequenziell vorangetrieben werden, sodass, wenn ein Bandabschnitt
sich in der Vorrichtung befindet, der Bandvortrieb gestoppt wird und die Vorrichtung
den Bandabschnitt temperieren und umformen kann. Nach dem Behandeln des Bandabschnitts
mit der Vorrichtung wird der Bandvortrieb erneut gestartet und ein weiterer sich anschließender
Bandabschnitt erneut mit der Vorrichtung behandelt. Die behandelten Bandabschnitte
nach der Vorrichtung können erneut von einer weiteren Coil (Spule) aufgerollt werden.
In einer alternativen Ausführungsform kann der Bandabschnitt vor der Behandlung in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung von dem Band separiert bzw. getrennt werden und
somit der Bandabschnitt als Einzelteil der Vorrichtung zugeführt werden.
[0010] In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird das Band kontinuierlich vorangetrieben
und entsprechend kontinuierlich durch die Vorrichtung gezogen. Das Band wird zwischen
der ersten Umformplatte einerseits und einer, der ersten Umformplatte gegenüberliegenden
Auflagefläche oder einer gegenüberliegenden zweiten Umformplatte andererseits durchgezogen
und somit kontinuierlich umgeformt. Um Reibverluste zwischen der Umformplatte und
dem Band zu reduzieren, kann die Umformplatte auf der Auflagefläche eine Teflon- oder
Graphitbeschichtung aufweisen. Ferner können auf der Auflagefläche der Umformplatte
und/oder auf der Auflagefläche bzw. der weiteren Umformplatte ein Gewebe, beispielsweise
ein Graphitgewebe, aufgetragen sein, um Reibungsverluste zu reduzieren.
[0011] Die Umformplatte besteht aus einem plattenförmigen Umformwerkzeug, welches insbesondere
aus Metall besteht. Die Umformplatte ist insbesondere härter und weniger duktil als
das zu formende Band. Insbesondere weist die Umformplatte eine Duktilität auf, sodass
ein Verbiegen bzw. ein Verformen zerstörungsfrei möglich ist. Die Umformplatte kann
im unverformten Zustand eine ebene Platte darstellen und entlang einer Ebene verlaufen.
Die Umformplatte ist dabei derart verformbar, dass diese eine gebogene Form, beispielsweise
in Form eines Kreissegments ausbildet. Betrachtet man die jeweiligen Randkanten der
Umformplatte in einer Ebene liegend, so kann sich die Umformplatte derart verformen,
dass eine Höhe zwischen der Ebene und dem Scheitel bzw. dem weit entferntesten Punkt
der Umformplatte von der Ebene, 1cm bis 20cm, insbesondere 1cm bis 10 cm aufweist.
[0012] Ferner kann die Umformplatte eine Dicke zwischen 1 cm (Zentimeter) und 10 cm aufweisen.
Insbesondere weist die Dicke der Umformplatte eine Dicke zwischen 2 cm und 5 cm auf.
[0013] Die Auflagefläche der ersten Umformplatte definiert die Fläche, welche in Kontakt
mit dem Bandabschnitt gebracht werden kann, um dieses zu temperieren (erwärmen oder
kühlen) und zu verformen. Die Auflagefläche ist dabei glatt ausgebildet und gibt ein
Umformprofil vor, welches insbesondere eine Negativform der gewünschten Endform des
Bandabschnitts aufweist. Die Auflagefläche kann ferner ein bestimmtes Verformungsmuster
aufweisen, wie beispielsweise Erhebungen oder Vertiefungen, welche ein entsprechendes
Muster in den Bandabschnitt pressen können.
[0014] Ferner kann in einer beispielhaften Ausführungsform die Umformplatte im unverformten
Zustand gebogen ausgebildet werden, wobei die Verformungseinrichtung die Umformplatte
aus den gebogen Zustand heraus verformt.
[0015] Die Verformungseinrichtung ist konfiguriert, die erste Umformplatte zu verformen.
Dabei bringt die Verformungseinrichtung ein definiertes Biegemoment auf die erste
Umformplatte auf, um die erste Umformplatte zu verformen und ein gewünschtes Umformprofil
der Auflagefläche einzustellen. Beispielhafte Ausführungsformen der Verformungseinrichtungen
werden im Folgenden beschrieben.
[0016] Ferner wird die erste Umformplatte mittels der Temperiereinrichtung temperiert. Wie
weiter unten detaillierter beschrieben kann die Temperiereinrichtung ein Fluid, beispielsweise
Luft, ein Gas (insbesondere ein Inertgas) oder eine Flüssigkeit (insbesondere Kühlflüssigkeit,
Wasser) temperieren, z.B. erwärmen oder kühlen, und an die Umformplatte weitergeben.
Entsprechend temperiert das Fluid die Umformplatte vollständig oder in gewünschten
und vordefinierten Bereichen mit einer definierten Temperatur, um ein exaktes Temperierprofil
entlang der Auflagefläche einzustellen.
[0017] Mit der beschriebenen Vorrichtung wird der Bandabschnitt wärmebehandelt und umgeformt,
indem zunächst der Bandabschnitt in eine vorbestimmte Position relativ zu der Umformplatte
justiert wird. Anschließend kann die erste Umformplatte in Richtung Bandabschnitt
mittels einer Verfahreinrichtung verfahren werden. Die Umformplatte wird dabei derart
gegen den Bandabschnitt gedrückt, dass die Auflagefläche gegen den Bandabschnitt gepresst
wird, sodass sich dieser an die Auflagefläche anschmiegt und das entsprechende Umformprofil
der Auflagefläche annimmt. Gleichzeitig temperiert die Temperiereinrichtung während
des Umformvorgangs die Umformplatte, sodass während des Umformens der Bandabschnitt
temperiert, und somit entsprechend gehärtet wird.
[0018] Der Bandabschnitt kann dabei seitlich zwischen die erste Umformplatte und einer entsprechenden
Auflagerfläche eingebracht werden. Ferner kann das Band entlang einer Vortriebsrichtung
zwischen der Umformplatte und der entsprechenden Auflagefläche durchgeführt werden
und sequenziell oder kontinuierlich angetrieben werden. Anstatt der Auflagerfläche
kann beispielsweise eine weitere zweite Umformplatte, wie weiter unten im Detail beschrieben,
vorgesehen werden. In einer entsprechenden Ausführungsform werden die entsprechenden
Umformplatten zueinander bewegt, bis der zwischenliegende Bandabschnitt in das entsprechende
Umformprofil gepresst bzw. umgeformt wird.
[0019] Wie weiter unten beschrieben, kann die zweite Umformplatte entsprechend der ersten
Umformplatte ausgebildet sein und entsprechend ebenfalls eine zugeordnete Verformungseinrichtung
und Temperiereinrichtung aufweisen.
[0020] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein flexibles Umform- und Temperierwerkzeug
bereitgestellt, welches für verschiedene zu formende Bandabschnitte eingesetzt werden
kann. Beispielsweise kann ein erster Bandabschnitt mit einem ersten Umformprofil umgeformt
werden und anschließend ein weiterer Bandabschnitt mit einem zweiten Umformprofil,
welches sich von dem ersten Umformprofil unterscheidet, umgeformt werden. Es ist dabei
nicht notwendig, die Umformplatte auszutauschen, um ein Umformprofil zu ändern. Somit
werden die Umrüstzeiten der Vorrichtung und die Herstellkosten für verschieden geformte
Bandabschnitte reduziert.
[0021] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die erste Umformplatte elastisch
verformbar ausgebildet. Beispielsweise kann zwischen zwei Pressvorgängen die Umformplatte
in ihre Ausgangsposition zurückverfahren werden, um aufzubringende Umformkräfte einzusparen.
Ebenfalls kann bei Änderung des Umformprofils eine Rückstellkraft reduziert werden.
[0022] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Verformungseinrichtung
einen ersten Hebel auf, welcher mit einem ersten Fixierungsabschnitt an einem ersten
Randbereich der ersten Umformplatte derart fixiert ist, dass mittels Betätigens des
ersten Hebels ein Biegemoment auf die erste Umformplatte übertragbar ist. Der Fixierungsabschnitt
definiert den Bereich des ersten Hebels, welcher in Kontakt mit dem ersten Randbereich
steht und eine Kraft und/oder ein Biegemoment auf die Umformplatte übertragen kann.
Der Randbereich der Umformplatte definiert den Bereich, welcher beispielsweise die
Randkanten der Umformplatte aufweist. Dabei kann der Hebel an einer lateralen Seitenfläche
der Umformplatte befestigt sein oder an einer Oberfläche, beispielsweise der der Auflagefläche
gegenüberliegenden Funktionsfläche der ersten Umformplatte befestigt werden. In dem
Fixierungsabschnitt wird somit ein Angelpunkt bzw. Drehpunkt des Hebels geschaffen.
An einem, gegenüber dem Fixierungsabschnitt gelegenen Befestigungsabschnitt des Hebels
wird eine Betätigungskraft ausgeübt, um den Hebel um den Drehpunkt zu drehen. Da der
Hebel an den Drehpunkt mit der Umformplatte fixiert ist, wird ein entsprechendes Drehmoment
bzw. Biegemoment auf die erste Umformplatte übertragen, sodass diese verformt wird
und ein gewünschtes Umformprofil einnimmt. Der Biegemomentenverlauf ist dabei über
die Umformplattenbreite insbesondere konstant.
[0023] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der erste Hebel beabstandet
von dem ersten Fixierungsabschnitt einen ersten Betätigungsabschnitt auf, wobei an
dem ersten Betätigungsabschnitt eine Betätigungskraft auf den ersten Hebel übertragbar
ist.
[0024] Entlang eines Randbereichs der Umformplatte können eine Vielzahl von ersten Hebeln
beabstandet voneinander angeordnet werden, um eine homogene Krafteinleitung entlang
des Randbereichs zu erzeugen. Die entsprechenden ersten Hebel können mit einer gleichen
Betätigungskraft beaufschlagt werden. Alternativ können die ersten Hebel mit unterschiedlichen
Betätigungskräften beaufschlagt werden, sodass entlang des Randbereichs unterschiedliche
Biegemomente in die Umformplatte eingeleitet werden. Somit kann entlang einer Erstreckungsrichtung
parallel zu der Randbereich ein sich änderndes Umformprofil eingestellt werden.
[0025] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Verformungseinrichtung
einen zweiten Hebel auf, welcher mit einem zweiten Fixierungsabschnitt an einem zweiten
Randbereich der Umformplatte derart fixiert ist, dass mittels Betätigens des zweiten
Hebels ein weiteres Biegemoment auf die Umformplatte übertragbar ist. Der zweite Hebel
kann entsprechende Merkmale des ersten Hebels aufweisen. Der zweite Randbereich der
Umformplatte kann beispielsweise eine Kante der Umformplatte aufweisen, welche in
einem Winkel zu der Kante des ersten Randbereichs angeordnet ist. In einer weiteren
beispielhaften Ausführungsform liegt der erste Randbereich dem zweiten Randbereich
gegenüber. Insbesondere bilden die Kanten des ersten Randbereichs und des zweiten
Randbereichs parallel verlaufende gegenüberliegende Kanten, insbesondere Längskanten
der Umformplatte aus.
[0026] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der zweite Hebel beabstandet
von dem zweiten Fixierungsabschnitt einen zweiten Betätigungsabschnitt auf, wobei
an dem zweiten Betätigungsabschnitt eine Betätigungskraft auf den zweiten Hebel übertragbar
ist.
[0027] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform sind der erste Hebel und der
zweite Hebel derart angeordnet, dass der erste Betätigungsabschnitt und der zweite
Betätigungsabschnitt einander derart gegenüberliegen (und insbesondere die entsprechenden
Randbereiche, in welchen die Hebel befestigt sind, gegenüberliegen), dass mittels
Heranziehens oder Entfernens des ersten Betätigungsabschnitts und des zweiten Betätigungsabschnitts
zueinander oder voneinander ein Biegemoment auf die erste Umformplatte übertragbar
ist.
[0028] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Verformungseinrichtung
eine Betätigungseinrichtung auf, welche zwischen dem ersten Betätigungsabschnitt und
dem zweiten Betätigungsabschnitt angeordnet ist. Die Betätigungseinrichtung weist
eine erste Koppelstange zum Koppeln der Betätigungseinrichtung mit dem ersten Betätigungsabschnitt
und eine zweite Koppelstange zum Koppeln mit dem zweiten Betätigungsabschnitt auf.
Mittels der Betätigungseinrichtung sind die erste Koppelstange und die zweite Koppelstange
derart steuerbar, dass ein Abstand zwischen dem ersten Betätigungsabschnitt und dem
zweiten Betätigungsabschnitt einstellbar ist. Beispielsweise kann somit der erste
Betätigungsabschnitt und der zweite Betätigungsabschnitt zueinander bewegt werden,
sodass entsprechend die Fixierungsabschnitte Kraft in die Umformplatte einleiten,
welche ein Biegemoment generieren, die dazu führen, dass das Umformprofil der Umformplatte
eingestellt wird.
[0029] Alternativ zu der oben beschriebenen Ausführungsform mittels der Koppelstange, kann
an jedem Hebel ein entsprechender elektrischer Aktuatoren vorgesehen sein, welche
die Hebel entsprechend schwenken.
[0030] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Betätigungseinrichtung
eine elektrische, hydraulische oder pneumatische Antriebseinheit zum Betätigen der
ersten Koppelstange oder der zweiten Koppelstange auf. Beispielsweise können die Koppelstangen
entsprechende hydraulische oder pneumatische Zylinder der Betätigungseinrichtung eingreifen
und entsprechend aus dem Zylinder hinaus oder hinein befördert werden. Ferner kann
beispielsweise jede Koppelstange mit einem elektrischen Aktuator der Betätigungseinrichtung
versehen werden. Die erste Koppelstange und/oder die zweite Koppelstange kann auch
manuell bedienbar sein.
[0031] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform bildet die erste Koppelstange
und/oder die zweite Koppelstange eine Gewindestange aus.
[0032] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung (alternativ
oder zusätzlich zu der Verformungseinrichtung) ein Stempelelement auf, welches ausgebildet
ist, eine Druckkraft auf eine der Auflagefläche gegenüberliegende Funktionsfläche
der ersten Umformplatte auszuüben, um die erste Umformplatte zu verformen. Ferner
kann die Vorrichtung ein Zugelement aufweisen, welches ausgebildet ist, eine Zugkraft
auf eine der Auflagefläche gegenüberliegende Funktionsfläche der ersten Umformplatte
auszuüben, um die erste Umformplatte zu verformen. Die Umformplatte kann beispielsweise
an gegenüberliegenden Randbereichen entsprechende Auflager aufweisen. Die Auflager
können beispielsweise durch die oben beschriebenen ersten Hebel und zweiten Hebel
gebildet werden, welche an der Umformplatte fixiert sind und diese tragen. Im Mittelbereich,
das heißt zwischen den gegenüberliegenden Auflagern, kann das Stempelelement auf die
Funktionsfläche drücken oder das Zugelement die Umformplatte ziehen, um somit eine
Verformung der Umformplatte und entsprechend das gewünschte Umformprofil einzustellen.
[0033] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die erste Umformplatte
einen Fluidkanal auf, welcher mit der Temperiereinrichtung derart gekoppelt ist, dass
ein Temperierfluid zum Temperieren der ersten Umformplatte in den Fluidkanal einströmbar
ist. Der Fluidkanal kann beispielsweise auf der Funktionsfläche der Umformplatte angeordnet
sein. Ferner kann der Fluidkanal integral im Inneren der Umformplatte verlaufen. Ferner
kann der Fluidkanal schlaufenförmig, beispielsweise mäanderförmig, entlang der Umformplatte
verlaufen. Der Fluidkanal kann dabei die gesamte Fläche der Umformplatte abdecken
bzw. temperieren. Ferner kann der Fluidkanal ausschließlich einen ersten Bereich der
Umformplatte abdecken, sodass ein beabstandeter zweiter Bereich nicht von dem Fluidkanal
thermisch beeinflusst wird.
[0034] Die Temperiereinrichtung ist eingerichtet, ein Temperierfluid in den Fluidkanal einzuführen
und beispielsweise abzuleiten. Das Temperierfluid kann dabei gasförmig oder flüssig
ausgebildet sein. Dabei kann das Temperierfluid insbesondere Wasser, Luft oder ein
Erdgas darstellen.
[0035] Ferner kann die Umformplatte einen weiteren Fluidkanal aufweisen, sodass mehrere
Kühlkreisläufe bzw. Temperierkreisläufe ausgebildet werden. Damit kann der Bandabschnitt
mit unterschiedlichen Temperiersequenzen behandelt werden. So kann beispielsweise
ein Bandabschnitt in zwei Sektionen unterteilt werden, wobei die erste Sektion mit
einer ersten Abkühlkurve und die zweite Sektion mit einer zweiten Abkühlkurve behandelt
wird. Die erste Sektion liegt dabei in einem ersten Bereich auf der Auflagefläche
auf, welche mittels des ersten Fluidkanals temperiert wird und die zweite Sektion
liegt in einem zweiten Bereich auf der Auflagefläche auf, welche mittels des zweiten
Fluidkanals temperiert wird. Entsprechend können auch mehr als zwei Kreisläufe vorgesehen
sein, um gewünschte Bereiche des Bandabschnitts zu temperieren. In einer beispielhaften
Ausführungsform ist ebenfalls möglich, dass der Fluidkanal nur einem Bereich der Auflagefläche
temperiert und ein weiterer Bereich der Auflagefläche frei von einem Fluidkanal vorliegt.
[0036] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die erste Umformplatte
Temperierrippen auf, welche auf einer der Auflagefläche gegenüberliegenden Funktionsflächen
derart ausgebildet sind, dass ein Temperierfluid entlang der Temperierrippen führbar
ist. Die Temperierrippen können linear oder bogenförmig entlang der Funktionsfläche
verlaufen.
[0037] Zwischen zwei benachbarten Temperierrippen wird ein Fluidkanal gebildet, durch welchen
das Temperierfluid strömt. Somit wird die Oberfläche der Funktionsfläche erhöht, sodass
ein größerer Temperaturaustausch zwischen der Umformplatte und dem Temperierfluid
stattfindet und eine Einstellung der Temperatur der Umformplatte effektiver gestaltet
werden kann.
[0038] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Isolierschicht,
welche auf einer der Auflagefläche gegenüberliegenden Funktionsflächen angeordnet
ist. Die Isolierschicht kann dabei auf der Funktionsfläche, insbesondere in Kontakt
mit der Funktionsfläche, stehen. Alternativ kann die Isolierschicht beabstandet von
der Funktionsfläche angeordnet werden, sodass beispielsweise ein Abstand zwischen
ungefähr 2 cm bis 10 cm zwischen Isolierschicht und der Funktionsfläche vorliegt.
In diesem so gebildeten Volumen können beispielsweise die Temperierrippen angeordnet
werden. In diesem gebildeten Volumen kann ferner das Temperierfluid strömen, um Wärme
zuzuführen oder abzuführen. Die Isolierschicht ist beispielsweise eine Metallplatte
oder aus einem Material mit einem kleinen Wärmeleitkoeffizienten, beispielsweise kleiner
als 45 W/(mxK) (Watt/(Meter x Kelvin), insbesondere kleiner als 10 W/(mxK)
[0039] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine zweite
Umformplatte mit einer weiteren Auflagefläche auf. Die zweite Umformplatte ist mittels
der weiteren Auflagefläche auf den Bandabschnitt aufpressbar, um dieses umzuformen
und zu temperieren. Die erste Umformplatte und die zweite Umformplatte sind derart
zueinander verfahrbar, dass der Bandabschnitt zwischen der Auflagefläche und der weiteren
Auflagefläche einpressbar ist. Die zweite Umformplatte weist eine entsprechend korrespondierende
Form bezüglich der ersten Umformplatte auf, sodass die weitere Auflagefläche ein entsprechend
korrespondierendes vom Profil bezüglich des Umformprofils der Auflagefläche der ersten
Umformplatte aufweist. Die zweite Umformplatte kann beispielsweise räumlich fixiert
vorliegen, sodass nur die erste Umformplatte in Richtung der zweiten Umformplatte
bewegbar ist, oder umgekehrt.
[0040] Die zweite Umformplatte kann dieselben oben beschriebenen strukturellen und funktionalen
Merkmale aufweisen wie die oben beschriebene erste Umformplatte.
[0041] Entsprechend kann die Vorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
eine weitere Verformungseinrichtung aufweisen, welche konfiguriert ist, die zweite
Umformplatte zu verformen, sodass die weitere Auflagefläche ein weiteres vorbestimmtes
Umformprofil aufweist.
[0042] Dabei kann die weitere Verformungseinrichtung entsprechende strukturelle funktionale
Merkmale aufweisen wie die oben beschriebene Verformungseinrichtung bezüglich der
ersten Umformplatte.
[0043] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Temperiereinrichtung
konfiguriert, die zweite Umformplatte derart zu temperieren, dass die weitere Auflagefläche
bei Auflage auf dem Bandabschnitt diesen temperiert. Entsprechend kann die zweite
Umformplatte beispielsweise entsprechende Kühlkanäle aufweisen, durch welche das Temperierfluid
strömen kann. Zusätzlich oder alternativ kann die zweite Umformplatte entsprechende
Temperierrippen aufweisen entlang welchem das Temperierfluid strömen kann.
[0044] Es wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Ausführungsformen lediglich
eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen.
So ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander
zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier expliziten Ausführungsvarianten
eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen
sind. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen
und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem
Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern
nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die
zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige Kombination von
Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0045] Im Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden
Erfindung Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer beispielhaften
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Vorrichtung zwei Umformplatten
aufweist,
Fig. 2 eine perspektivische schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß Fig.
1, wobei die Umformplatten ein konvexes Umformprofil aufweisen, und
Fig. 3 eine perspektivische schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß Fig.
1, wobei die Umformplatten ein konkaves Umformprofil aufweisen.
Detaillierte Beschreibung von exemplarischen Ausführungsformen
[0046] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch.
[0047] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 100 zum Umformen eines Bandabschnitts eines Bandes, insbesondere
eines Metallbandes. Die Vorrichtung 100 weist eine erste Umformplatte 110 mit einer
Auflagefläche 111, wobei die erste Umformplatte 110 mittels der Auflagefläche 111
auf den Bandabschnitt aufpressbar ist, um diesen umzuformen und zu temperieren, und
eine Verformungseinrichtung 130 auf, wobei die Verformungseinrichtung 130 konfiguriert
ist, die erste Umformplatte 110 zu verformen, sodass die Auflagefläche 111 ein vorbestimmtes
Umformprofil aufweist. Die Vorrichtung weist ferner eine Temperiereinrichtung 140
auf, welche konfiguriert ist, die erste Umformplatte 110 derart zu temperieren, dass
die Auflagefläche 111 bei Auflage auf dem Bandabschnitt diesen temperiert.
[0048] Die Vorrichtung 100 weist ferner eine zweite Umformplatte 120 mit einer Auflagefläche
121, wobei die zweite Umformplatte 120 mittels der Auflagefläche 121 auf den Bandabschnitt
150 aufpressbar ist, um diesen umzuformen und zu temperieren, und eine weitere Verformungseinrichtung
133 auf, wobei die weitere Verformungseinrichtung 133 konfiguriert ist, die zweite
Umformplatte 120 zu verformen, sodass die weitere Auflagefläche 121 ein vorbestimmtes
weiteres Umformprofil aufweist. Die Temperiereinrichtung 140 ist ferner konfiguriert,
die zweite Umformplatte 120 derart zu temperieren, dass die weitere Auflagefläche
121 bei Auflage auf dem Bandabschnitt 150 diesen temperiert.
[0049] Die Umformplatte 110, 120 besteht aus einem plattenförmigen Umformwerkzeug, welches
insbesondere aus Metall besteht. Die Umformplatten 110, 120 sind insbesondere härter
und weniger duktile als der zu formende Bandabschnitt. Insbesondere weist die Umformplatte
110, 120 eine Duktilität auf, sodass ein verbiegen bzw. ein verformen zerstörungsfrei
möglich ist. Die Umformplatte 110, 120 kann im unverformten Zustand eine ebene Platte
darstellen und entlang einer Ebene 103 verlaufen. Die Umformplatte 110, 120 ist dabei
derart verformbar, dass diese eine gebogene Form, beispielsweise in Form eines Kreissegments
ausbildet. Betrachtet man die jeweiligen Randkanten der Umformplatte 110, 120 in einer
Ebene 103 liegend, so kann sich die Umformplatte 110, 120 derart verformen, dass eine
Höhe h zwischen der Ebene 103 und dem Scheitel 102 bzw. dem weit entferntesten Punkt
auf der Auflagefläche 111 der Umformplatte 110, 120 von der Ebene 103, 1cm bis 20cm,
insbesondere 1cm bis 10 cm aufweist. Ferner kann die Umformplatte 110, 120 eine Dicke
zwischen 1 cm (Zentimeter) und 10 cm aufweisen.
[0050] Die Auflagefläche 111 der ersten Umformplatte 110 definiert die Fläche, welche in
Kontakt mit dem Bandabschnitt 150 gebracht werden kann, um diesen zu temperieren und
zu verformen. Die Auflagefläche 111 ist dabei glatt ausgebildet und gibt ein Umformprofil
vor, welches insbesondere eine Negativform der gewünschten Endform des Bandabschnitts
150 aufweist.
[0051] Die Verformungseinrichtung 130 ist konfiguriert, die erste Umformplatte 110 zu verformen.
Dabei bringt die Verformungseinrichtung 130 ein definiertes Biegemoment auf die erste
Umformplatte 110 auf, um die erste Umformplatte 110 zu verformen und ein gewünschtes
Umformprofil der Auflagefläche 111 einzustellen.
[0052] Die Verformungseinrichtung 130 weist einen ersten Hebel 113 auf, welcher mit einem
ersten Fixierungsabschnitt 114 an einem ersten Randbereich der erste Umformplatte
110 derart fixiert ist, dass mittels Betätigens des ersten Hebels 113 ein Biegemoment
auf die erste Umformplatte 110übertragbar ist. Der Fixierungsabschnitt 114 definiert
den Bereich des ersten Hebels 113, welcher in Kontakt mit dem ersten Randbereich steht
und eine Kraft und/oder ein Biegemoment auf die Umformplatte 110 übertragen kann.
Der Randbereich der Umformplatte 110 definiert den Bereich, welcher beispielsweise
die Randkanten der Umformplatte 110 aufweist. Dabei kann der erste Hebel 113 an einer
lateralen Seitenfläche der Umformplatte 110 befestigt sein oder an einer Oberfläche,
beispielsweise der der Auflagefläche 111 gegenüberliegenden Funktionsfläche 112 der
ersten Umformplatte 110 befestigt werden. In dem Fixierungsabschnitt 114 wird somit
ein Angelpunkt bzw. Drehpunkt des Hebels 110 geschaffen. An einem, gegenüber dem Fixierungsabschnitt
114 gelegenen Befestigungsabschnitt 115 des Hebels 113 wird eine Betätigungskraft
ausgeübt, um den Hebel 113 um den Drehpunkt zu drehen. Da der Hebel 113 an den Drehpunkt
mit der Umformplatte 110 fixiert ist, wird ein entsprechendes Drehmoment bzw. Biegemoment
auf die erste Umformplatte 110 übertragen, sodass diese verformt wird und ein gewünschtes
Umformprofil einnimmt.
[0053] Entsprechend weist die Verformungseinrichtung 130 einen zweiten Hebel 116 auf, welcher
mit einem zweiten Fixierungsabschnitt 117 an einem zweiten Randbereich der Umformplatte
110 derart fixiert ist, dass mittels Betätigens des zweiten Hebels 116 ein weiteres
Biegemoment auf die Umformplatte 110 übertragbar ist. Der zweite Hebel 116 kann entsprechende
Merkmale des ersten Hebels 113 aufweisen. Der zweite Randbereich der Umformplatte
110 liegt dem ersten Randbereich gegenüber. Insbesondere bilden die Kanten des ersten
Randbereichs und des zweiten Randbereichs parallel verlaufende gegenüberliegende Kanten,
insbesondere Längskanten der Umformplatte 110 aus.
[0054] Der zweite Hebel 116 weist beabstandet von dem zweiten Fixierungsabschnitt 117 einen
zweiten Betätigungsabschnitt 118 auf, wobei an dem zweiten Betätigungsabschnitt 118
eine Betätigungskraft auf den zweiten Hebel 116 übertragbar ist.
[0055] Der erste Hebel 113 und der zweite Hebel 116 sind derart angeordnet, dass der erste
Betätigungsabschnitt 115 und der zweite Betätigungsabschnitt 118 einander derart gegenüberliegen
(und insbesondere die entsprechenden Randbereiche, in welchen die Hebel 113, 116 befestigt
sind, gegenüberliegen), dass mittels Heranziehens oder Entfernens (siehe Pfeile) des
ersten Betätigungsabschnitts 115 und des zweiten Betätigungsabschnitts 118 zueinander
oder voneinander ein Biegemoment auf die erste Umformplatte 110 übertragbar ist.
[0056] Die Verformungseinrichtung 130 weist eine Betätigungseinrichtung auf, welche zwischen
dem ersten Betätigungsabschnitt 115 und dem zweiten Betätigungsabschnitt 116 angeordnet
ist. Die Betätigungseinrichtung weist eine erste Koppelstange 131 zum Koppeln der
Betätigungseinrichtung mit dem ersten Betätigungsabschnitt 115 und eine zweite Koppelstange
132 zum Koppeln mit dem zweiten Betätigungsabschnitt 118 auf. Mittels der Betätigungseinrichtung
sind die erste Koppelstange 131 und die zweite Koppelstange 132 derart steuerbar,
dass ein Abstand zwischen dem ersten Betätigungsabschnitt 115 und dem zweiten Betätigungsabschnitt
118 einstellbar ist. Beispielsweise kann somit der erste Betätigungsabschnitt 115
und der zweite Betätigungsabschnitt 118 zueinander bewegt werden, sodass entsprechend
die Fixierungsabschnitte 114, 117 Kraft in die Umformplatte 110 einleiten, welche
ein Biegemoment generieren, die dazu führen, dass das Umformprofil der Umformplatte
110 eingestellt wird.
[0057] Die Betätigungseinrichtung eine elektrische, hydraulische oder pneumatische Antriebseinheit
zum Betätigen der ersten Koppelstange 131 oder der zweiten Koppelstange 132 auf. Beispielsweise
können die Koppelstangen 131, 132 entsprechende hydraulische oder pneumatische Zylinder
der Betätigungseinrichtung eingreifen und entsprechend aus dem Zylinder hinaus oder
hinein befördert werden.
[0058] Entsprechend ist an der zweiten Umformplatte 120 ein weiterer erster Hebel 123 und
ein weiterer zweiter Hebel 126 fixiert. Der weitere erste Hebel 123 ist mit einem
weiteren ersten Fixierungsabschnitt 124 an die zweite Umformplatte 120 fixiert. Der
weitere zweite Hebel 126 ist mit einem weiteren zweiten Fixierungsabschnitt 127 an
die zweite Umformplatte 120 fixiert. An den entsprechenden weiteren ersten Betätigungsabschnitten
125 und weiteren zweiten Betätigungsabschnitten 128 sind beispielsweise weitere Koppelstangen
angeordnet, welche wiederum mit einer weiteren Verformungseinrichtung 133 gekoppelt
sind. Entsprechend der ersten Umformplatte 110 wird die zweite Umformplatte 120 verformt,
indem die weiteren ersten Hebel 123 und weiteren zweiten Hebel 126 zueinander gezogen
oder voneinander fortgedrückt werden (siehe Pfeile).
[0059] Die Vorrichtung 100 weist (alternativ oder zusätzlich zu der Verformungseinrichtung)
ein Stempelelement 101 auf. In Fig. 1 ist das Stempelelement 101 wirkend auf die weitere
Funktionsfläche 122 der zweiten Umformplatte 120 dargestellt. Entsprechend kann ein
weiteres Stempelelement ebenfalls auf die Funktionsfläche 112 der ersten Umformplatte
110 wirken. Das Stempelelement 101 ist ausgebildet, eine Druckkraft auf eine der Auflagefläche
121 gegenüberliegende Funktionsfläche 122 der zweiten Umformplatte 120 auszuüben,
um diese zu verformen. Die Umformplatte 110, 120 kann beispielsweise an gegenüberliegenden
Randbereichen entsprechende Auflager aufweisen. Die Auflager können beispielsweise
durch die oben beschriebenen ersten Hebel 113, 123und zweiten Hebel 116, 126 gebildet
werden, welche an der Umformplatte 110, 120 fixiert sind und diese tragen. Im Mittelbereich,
das heißt zwischen den gegenüberliegenden Auflagern, kann das Stempelelement 101 auf
die Funktionsfläche 122 drücken (oder ein Zugelement die entsprechende Umformplatte
110, 120 ziehen), um somit eine Verformung der entsprechenden Umformplatte 110, 120
und entsprechend das gewünschte Umformprofil einzustellen.
[0060] Die erste Umformplatte 110 und die zweite Umformplatte 120 werden mittels der Temperiereinrichtung
140 temperiert. Die Temperiereinrichtung 140 kann ein Fluid, beispielsweise Luft,
ein Gas (insbesondere ein Inertgas) oder eine Flüssigkeit (insbesondere Kühlflüssigkeit,
Wasser) temperieren, z.B. erwärmen oder kühlen, und an die entsprechende Umformplatte
110, 120 weitergeben. Entsprechend temperiert das Fluid die Umformplatte 110, 120
vollständig oder in gewünschten und vordefinierten Bereichen mit einer definierten
Temperatur, um ein exaktes Temperierprofil entlang der Auflageflächen 111, 121 einzustellen.
[0061] Ein Bandabschnittwird mittels der Vorrichtung 150 temperiert und umgeformt, indem
zunächst der Bandabschnitt 150 in eine vorbestimmte Position relativ zu den Umformplatten
110, 120 justiert wird. Anschließend kann die erste Umformplatte 110 in Richtung Bandabschnitt
150 und in Richtung zweiter Umformplatte 120 mittels einer Verfahreinrichtung verfahren
werden. Die Umformplatte 110 wird dabei derart gegen den Bandabschnitt 150 gedrückt,
dass die Auflagefläche 111 gegen den plattenförmigen Bandabschnitt 150 gepresst wird,
sodass sich dieses an die Auflagefläche 111 anschmiegt und das entsprechende Umformprofil
der Auflagefläche 111 annimmt. Gleichzeitig temperiert die Temperiereinrichtung 140
während des Pressvorgangs die Umformplatten 110, 120, sodass während des Umformens
des Bandabschnitts 150 temperiert und somit entsprechend gehärtet wird. Insbesondere
wird der Bandabschnitt150 dabei durch die verfahrbare erste Umformplatte 110 gegen
die zweite Umformplatte 120 gepresst.
[0062] Der Bandabschnitt 150 kann dabei seitlich zwischen die erste Umformplatte 110 und
die zweite Umformplatte 120 gebracht werden. Die entsprechenden Umformplatten 110,
120 werden zueinander bewegt, bis der zwischen liegende Bandabschnitt 150 in das entsprechenden
Umformprofil gepresst bzw. umgeformt wird.
[0063] Die Umformplatten 110 können elastisch verformbar ausgebildet sein. Beispielsweise
kann zwischen zwei Pressvorgängen die Umformplatte 110, 120 in ihre Ausgangsposition
zurückverfahren werden, um aufzubringende Umformkräfte einzusparen.
[0064] Die erste Umformplatte 110 weist einen Fluidkanal 119 auf, welcher mit der Temperiereinrichtung
140 derart gekoppelt ist, dass ein Temperierfluid zum Temperieren der ersten Umformplatte
110 in den Fluidkanal 119 einströmbar ist. Der Fluidkanal 119 ist in der beispielhaften
Ausführungsform integral im Inneren der Umformplatte 110 verlaufen. Der Fluidkanal
119 kann schlaufenförmig, beispielsweise mäanderförmig, entlang der Umformplatte 110
verlaufen.
[0065] Entsprechend kann in der zweiten Umformplatte 120 ein weiterer Fluidkanal 129 integriert
sein, welcher mit der Temperiereinrichtung 140 gekoppelt ist, um somit die zweite
Umformplatte 120 und entsprechend die weitere Auflagefläche 121 zu temperiert.
[0066] Eine Isolierschicht ist auf einer der Auflagefläche 111 gegenüberliegenden Funktionsfläche
112 angeordnet ist. Die Isolierschicht 104 ist beabstandet von der Funktionsfläche
112 angeordnet, sodass beispielsweise ein Abstand zwischen ungefähr 2 cm bis 10 cm
zwischen Isolierschicht 104 und der Funktionsfläche 112 vorliegt. In diesem so gebildeten
Volumen können beispielsweise die Temperierrippen 201 (siehe Fig. 2) angeordnet werden.
In diesem gebildeten Volumen kann ferner das Temperierfluid strömen, um Wärme zuzuführen
oder abzuführen. Die Isolierschicht 102 ist beispielsweise eine Metallplatte.
[0067] Fig. 2 zeigt die Vorrichtung 100 aus Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung. Die Umformplatten
110, 120 weisen z.B. ein konvexes Umformprofil auf. Die Umformplatten 110, 120 weisen
Temperierrippen 201 auf, welche auf einer den Auflageflächen 111, 121 gegenüberliegenden
Funktionsflächen 112, 122 derart ausgebildet sind, dass ein Temperierfluid entlang
der Temperierrippen 201 führbar ist. Die Temperierrippen 201 können linear oder bogenförmig
entlang der Funktionsflächen 112, 122 verlaufen. Zwischen zwei benachbarten Temperierrippen
201 wird ein Fluidkanal gebildet, durch welchen der Temperierfluidstrom 202 strömt.
Somit wird die Oberfläche der Funktionsflächen 112, 122 erhöht, sodass eine größerer
Temperaturaustausch zwischen den Umformplatten 110, 120 und dem Temperierfluid stattfindet
und eine Einstellung der Temperatur der Umformplatten 110, 120 effektiver gestaltet
werden kann.
[0068] Fig. 3 eine perspektivische schematische Darstellung einer Vorrichtung 100 gemäß Fig. 1,
wobei zur vereinfachten Darstellung lediglich die Umformplatten 110, 120 und der Bandabschnitt
150 dargestellt ist. Die Hebel 113, 116, 123, 126 können derart verschwenkt werden,
dass die Umformplatten 110, 120 ein konkaves Umformprofil aufweisen.
[0069] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden ist, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer
oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in
den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste:
| 100 Umformvorrichtung |
130 Verformungseinrichtung |
| 101 Stempelelement |
131 erste Koppelstange |
| 102 Scheitelpunkt |
132 zweite Koppelstange |
| 103 Ebene |
133 weitere Verformungseinrichtung |
| 104 Isolierschicht |
| |
140 Temperiereinrichtung |
| 110 erste Umformplatte |
150 Bandabschnitt |
| 111 Auflagefläche |
|
| 112 Funktionsfläche |
201 Temperierrippen |
| 113 erster Hebel |
202 Fluidstrom |
| 114 erster Fixierungsabschnitt |
|
| 115 erster Betätigungsabschnitt |
h Höhe |
| 116 zweiter Hebel |
|
| 117 zweiter Fixierungsabschnitt |
|
| 118 zweiter Betätigungsabschnitt |
|
| 119 Fluidkanal |
|
| |
|
| 120 zweite Umformplatte |
|
| 121 weitere Auflagefläche |
|
| 122 weitere Funktionsfläche |
|
| 123 weiterer erster Hebel |
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| 124 weiterer erster Fixierungsabschnitt |
|
| 125 weiterer erster Betätigungsabschnitt |
|
| 126 weiterer zweiter Hebel |
|
| 127 weiterer zweiter Fixierungsabschni |
|
| 128 weiterer zweiter Betätigungsabsch |
|
| 129 weiterer Fluidkanal |
|
1. Vorrichtung (100) zum Umformen eines Bandabschnitts (150), insbesondere eines Metallbandabschnitts,
die Vorrichtung (100) aufweisend:
eine erste Umformplatte (110) mit einer Auflagefläche (111),
wobei die erste Umformplatte (110) mittels der Auflagefläche (111) auf den Bandabschnitt
(150) aufpressbar ist, um diesen umzuformen und zu temperieren, und
eine Verformungseinrichtung (130),
wobei die Verformungseinrichtung (130) konfiguriert ist, die erste Umformplatte (110)
zu verformen, sodass die Auflagefläche (111) ein vorbestimmtes Umformprofil aufweist,
und
eine Temperiereinrichtung (140), welche konfiguriert ist, die erste Umformplatte (110)
derart zu temperieren, dass die Auflagefläche (111) bei Auflage auf dem Bandabschnitt
(150) diesen temperiert.
2. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 1,
wobei die erste Umformplatte (110) elastisch verformbar ausgebildet ist.
3. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 1 oder 2,
wobei die Verformungseinrichtung (130) einen ersten Hebel (113) aufweist, welcher
mit einem ersten Fixierungsabschnitt (115) an einem ersten Randbereich der ersten
Umformplatte (110) derart fixiert ist, dass mittels Betätigens des ersten Hebels (113)
ein Biegemoment auf die erste Umformplatte (110) übertragbar ist.
4. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 3,
wobei der erste Hebel (113) beabstandet von dem ersten Fixierungsabschnitt (115) einen
ersten Betätigungsabschnitt (115) aufweist,
wobei an dem ersten Betätigungsabschnitt (115) eine Betätigungskraft auf den ersten
Hebel (113) übertragbar ist.
5. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 3 oder 4,
wobei die Verformungseinrichtung (130) einen zweiten Hebel (116) aufweist, welcher
mit einem zweiten Fixierungsabschnitt (117) an einem zweiten Randbereich der Umformplatte
(110) derart fixiert ist, dass mittels Betätigens des zweiten Hebels (116) ein weiteres
Biegemoment auf die Umformplatte (110) übertragbar ist.
6. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 5,
wobei der zweite Hebel (116) beabstandet von dem zweiten Fixierungsabschnitt (117)
einen zweiten Betätigungsabschnitt (118) aufweist,
wobei an dem zweiten Betätigungsabschnitt (118) eine Betätigungskraft auf den zweiten
Hebel (116) übertragbar ist.
7. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 5 oder 6,
wobei der erste Randbereich dem zweiten Randbereich gegenüberliegt,
wobei der erste Hebel (113) und der zweite Hebel (116) derart angeordnet sind, dass
der erste Betätigungsabschnitt (115) und der zweite Betätigungsabschnitt (118) einander
derart gegenüberliegen, dass mittels Heranziehens oder Entfernens des ersten Betätigungsabschnitts
(115) und des zweiten Betätigungsabschnitts (118) zueinander oder voneinander ein
Biegemoment auf die erste Umformplatte (110) übertragbar ist.
8. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 6 oder 7,
wobei die Verformungseinrichtung (130) eine Betätigungseinrichtung aufweist, welche
zwischen dem ersten Betätigungsabschnitt (115) und dem zweiten Betätigungsabschnitt
(118) angeordnet ist,
wobei die Betätigungseinrichtung eine erste Koppelstange (131) zum Koppeln der Betätigungseinrichtung
mit dem ersten Betätigungsabschnitt (115) und eine zweite Koppelstange (132) zum Koppeln
mit dem zweiten Betätigungsabschnitt (118) aufweist,
wobei mittels der Betätigungseinrichtung die erste Koppelstange (131) und die zweite
Koppelstange (132) derart steuerbar sind, dass ein Abstand zwischen dem ersten Betätigungsabschnitt
(115) und dem zweiten Betätigungsabschnitt (118) einstellbar ist,
wobei die Betätigungseinrichtung insbesondere eine elektrische, hydraulische oder
pneumatische Antriebseinheit zum Betätigen der ersten Koppelstange (131) oder der
zweiten Koppelstange (132) aufweist, oder
wobei die erste Koppelstange (131) oder die zweite Koppelstange (132) insbesondere
manuell bedienbar ist.
9. Vorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, ferner aufweisend
wobei zumindest die erste Koppelstange (131) oder die zweite Koppelstange (132) eine
Gewindestange ausbildet.
10. Vorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
ein Stempelelement (101), welches ausgebildet ist, eine Druckkraft auf eine der Auflagefläche
(111) gegenüberliegende Funktionsfläche (112) der ersten Umformplatte (110) auszuüben,
um die erste Umformplatte (110) zu verformen, und/oder
ein Zugelement, welches ausgebildet ist, eine Zugkraft auf eine der Auflagefläche
(111) gegenüberliegende Funktionsfläche (112) der ersten Umformplatte (110) auszuüben,
um die erste Umformplatte (110) zu verformen,
wobei die erste Umformplatte (110) insbesondere einen Fluidkanal (119) aufweist, welcher
mit der Temperiereinrichtung (140) derart gekoppelt ist, dass ein Temperierfluid zum
Temperieren der ersten Umformplatte (110) in den Fluidkanal (119) einströmbar ist,
wobei die erste Umformplatte (110) insbesondere Temperierrippen (201) aufweist, welche
auf einer der Auflagefläche (111) gegenüberliegenden Funktionsfläche (112) derart
ausgebildet sind, dass ein Temperierfluid entlang der Temperierrippen (201) führbar
ist.
11. Vorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, ferner aufweisend
eine Isolierschicht, welche auf einer der Auflagefläche (111) gegenüberliegenden Funktionsflächen
(112) angeordnet ist.
12. Vorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, ferner aufweisend
eine zweite Umformplatte (120) mit einer weiteren Auflagefläche (121),
wobei die zweite Umformplatte (120) mittels der weiteren Auflagefläche (121) auf den
Bandabschnitt (150) aufpressbar ist, um diesen umzuformen und zu temperieren, und
wobei die erste Umformplatte (110) und die zweite Umformplatte (120) derart zueinander
verfahrbar sind, dass den Bandabschnitt (150) zwischen der Auflagefläche (111) und
der weiteren Auflagefläche (121) einpressbar ist.
13. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 12, ferner aufweisend
eine weitere Verformungseinrichtung (133), welche konfiguriert ist, die zweite Umformplatte
(120) zu verformen, sodass die weitere Auflagefläche (121) ein weiteres vorbestimmtes
Umformprofil aufweist.
14. Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 12 oder 13,
wobei die Temperiereinrichtung (140) konfiguriert ist, die zweite Umformplatte (120)
derart zu temperieren, dass die weitere Auflagefläche (121) bei Auflage auf dem Bandabschnitt
(150) dieses temperiert.
15. Verfahren zum Umformen eines plattenförmigen Bandabschnitts (150), insbesondere eines
Metallbandabschnitts, das Verfahren aufweisend:
Verformen einer ersten Umformplatte (110) mittels einer Verformungseinrichtung (130),
sodass die Auflagefläche (111) ein vorbestimmtes Umformprofil aufweist, und
Temperieren der ersten Umformplatte (110), derart, dass die Auflagefläche (111) bei
Auflage auf dem Bandabschnitt (150) diesen temperiert, und
Pressen der ersten Umformplatte (110) mittels einer Auflagefläche (111) auf den Bandabschnitt
(150), um diesen umzuformen und zu temperieren.