[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich das Verpacken von Stückgutstapeln, die aus
einer Mehrzahl von Stückgutteilen gebildet sind. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise
aus der auf die Anmelderin zurückgehenden
EP 1 013 549 A1 bekannt. Dabei betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere das Umhüllen von Gutstapeln,
die aus einer Vielzahl von Säcken gebildet sind. Solche Gutstapel werden mit einer
Schrumpf- oder Stretchhaube umhüllt, die aus einem Längenstück einer Schlauchfolie
jeweils gebildet ist, wobei die Schlauchfolie zur Ausbildung einer Schlauchhaube an
dem zu bildenden geschlossenen Ende der Schlauchhaube in der Regel verschweißt und
von dem zugeführten Material des Schlauchvorrates getrennt wird. Diese Verfahrensschritte
werden üblicherweise durchgeführt, bevor die Schlauchfolie über den Gutstapel gezogen
wird. Zum Überziehen wird das Material der Schlauchfolie üblicherweise auf Finger
abgelegt, die in Höhenrichtung entlang des Gutstapels bewegt werden, wobei sich die
Folie von den Fingern abzieht und parallel zu den Seitenwänden des Gutstapels ausrichtet.
Dabei kann die Folie als Schrumpffolie verarbeitet werden.
[0002] Bei diesem Vorgehen wird das Schlauchfolienmaterial üblicherweise ohne Spannung über
den Stückgutstapel gezogen. Danach wird Wärme auf das Folienmaterial aufgebracht,
wodurch molekulare Orientierungen innerhalb des Folienmaterials relaxieren und die
Folie eng an die Kontur des Stückgutstapels angelegt wird. Die Schlauchfolie kann
aber auch ebenso gut elastisch auf ein Übermaß gedehnt werden und beim Überziehen
sich elastisch gegen die Kontur des Stückgutstapels anlegen, ohne dass gesonderter
Wärmeeintrag erforderlich ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das entsprechende
erfindungsgemäße Vorgehen eignen sich somit sowohl für das Aufschrumpfen der Schlauchfolie
als auch für das Stretchen derselben.
[0003] Beim Wechsel des Schlauchfolienvorrates in der Vorrichtung wird das nachlaufende
Ende des aufgebrauchten Schlauchfolienvorrates mit dem vorlaufenden Ende des neuen
Schlauchfolienvorrats verbunden. In solcher Weise zu einer Einheit verbunden, werden
die Folien des neuen und des alten Schlauchfolienvorrates gefördert und in Richtung
auf die Schneideinrichtung zugeführt. Diese wird bei dem vorbekannten Vorgehen so
betrieben, dass der Fügebereich zwischen dem vorlaufenden und dem nachlaufenden Ende
durch die Schneideinrichtung abgetrennt wird. Er fällt dann aufgrund der Schwerkraft
in einen Aufnahmebereich für den Stückgutstapel. Dieser abgetrennte Längenabschnitt
weist danach das vorlaufende und das nachlaufende Ende auf. Diese beiden Enden werden
vor dem Durchtrennen mit der Schneideinrichtung durch Förderwalzen der Fördereinrichtung
gezogen, sodass das neue Folienmaterial nicht dort eingefädelt werden muss.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zum Umhüllen eines Stückgutstapels und ein entsprechendes Verfahren anzugeben.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird zur Lösung dieses Problems eine Vorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben. Diese vorbekannte Vorrichtung hat in an
sich bekannter Weise eine Schneideinrichtung zum Abschneiden der von dem Folienvorrat
abgezogenen Schlauchfolie. Diese Schneideinrichtung kann mit einer Schweißeinrichtung
kombiniert sein, um die Schlauchfolie oberseitig zu verschweißen und danach eine oberseitig
geschlossene Schlauchhaube auszubilden. Für die vorliegende Erfindung ist dieses Merkmal
aber nicht erfindungswesentlich. Man kann sich durchaus vorstellen, eine Schlauchhaube
auch oberseitig unverschlossen um einen Stückgutstapel herumzulegen, um die einzelnen
Stückgutteile zu einer Einheit zu fügen und zu sichern, wobei es nicht auf einen Witterungsschutz
und damit auf einen oberen Abschluss der Schlauchhaube durch eine Querschweißnaht
ankommt. In an sich bekannter Weise hat die Vorrichtung eine Überzieheinrichtung zum
Überziehen der Schlauchhaube über den Stückgutstapel und des Weiteren eine Fördereinrichtung
zum Abziehen einer vorbestimmten Länge an Schlauchfolie aus dem Schlauchfolienvorrat.
Erfindungsgemäß ist es des Weiteren eine Ausschleuseinrichtung zum Ausschleusen eines
Längenabschnitts der Schlauchfolie vorgesehen. Diese Ausschleuseinrichtung ist üblicherweise
der Schneideinrichtung nachgelagert vorgesehen, sodass die gefügten vorlaufenden und
nachlaufenden Enden zunächst die Schneideinrichtung passieren können, um mit der Ausschleuseinrichtung
zusammenzuwirken, welche den Längenabschnitt üblicherweise oberhalb des Aufnahmebereiches
für den Stückgutstapel erfasst und in der Regel seitlich aus der Vorrichtung ausfördert,
sodass der Längenabschnitt nicht in den Aufnahmebereich herabfällt, wie dies beim
Stand der Technik üblich ist. Denn von dort muss der Längenabschnitt händisch entfernt
werden, was aufgrund der zu fordernden Sicherheit des Bedienpersonals erfordert, dass
der Betrieb der Vorrichtung unterbrochen wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Vorgehen schaffen hier
Abhilfe durch die Ausschleuseinrichtung, durch welche der Längenabschnitt automatisiert
erfasst und aus der eigentlichen Vorrichtung ausgeschleust wird, jedenfalls so weit
von dieser entfernt wird, dass der Betrieb der Vorrichtung zum Umhüllen des Stückgutstapels
nicht beeinträchtigt wird und fortlaufen kann, und zwar auch dann, wenn der Schlauchfolienvorrat
gewechselt wird.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Ausschleuseinrichtung
der Schneideinrichtung in Förderrichtung der Schlauchfolie nachgelagert vorgesehen.
Diese bevorzugte Ausgestaltung findet ihre Begründung in dem Umstand, dass der Aufnahmebereich
für den Stückgutstapel üblicherweise in Höhenrichtung, d. h. in Schwerkraftrichtung
der Schneideinrichtung nachgelagert vorgesehen, d. h. unterhalb der Schneideinrichtung
vorgesehen ist. So kann der zwischen dem nachlaufenden und dem vorlaufenden Ende gefügte
Bereich durch die Schneideinrichtung geschnitten werden und im Schwerefeld der Erde
nachgelagert auf die Ausschleuseinrichtung treffen, um von dort und durch diese ausgeschleust
zu werden. Dabei ist die Schneideinrichtung üblicherweise in Kombination mit der Schweißeinrichtung
vorgesehen.Üblicherweise ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Schneideinrichtung
eine Spreizeinrichtung nachgelagert. Durch diese Spreizeinrichtung wird die als Flachmaterial
zugeführte Schlauchfolie aufgezogen, sodass die Überzieheinrichtung in die unterseitig
offene Schlauchfolie eingreifen kann. Diese Spreizeinrichtung ist üblicherweise unmittelbar
unterhalb der Schneid- bzw. Schweißeinrichtung vorgesehen, bei welcher in Förderrichtung
der Schlauchfolie üblicherweise zunächst die Schneideinrichtung und danach die Schweißeinrichtung
vorgesehen ist, sodass bei einer Unterbrechung der Folienförderung die Schlauchhaube
zeitgleich abgeschweißt und von dem zugeführten Schlauchfolienmaterial getrennt werden
kann.
[0008] Mit einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung befindet sich die Ausschleuseinrichtung
der Spreizeinrichtung in Förderrichtung der Schlauchfolie vorgelagert, bevorzugt zwischen
der Schweiß- bzw. Schneideinrichtung und der Spreizeinrichtung. Hierdurch wird eine
kompakte indes funktionsfähige Vorrichtung geschaffen, bei welcher sicher verhindert
wird, dass der auszuschleusende Längenabschnitt in den Wirkbereich der Spreizeinrichtung
gelangt und dort die funktionalen Bestandteile derselben beeinträchtigt. Entsprechendes
gilt für die Überzieheinrichtung. So kann der auszuschleusende Längenabschnitt auch
dort den ungehinderten Betrieb nicht stören und mit eventuell dort vorgesehenen Sensoren
in Wechselwirkung treten, die einen geordneten Betrieb der Vorrichtung überwachen.
[0009] Des Weiteren ist bevorzugt die Fördereinrichtung mit die Schlauchfolie klemmenden
Förderwalzen vorgesehen. Diese Förderwalzen sind in an sich bekannter Weise der Schweiß-
bzw. Schneideinrichtung in Förderrichtung vorgelagert vorgesehen, d. h. im Schwerefeld
der Erde oberhalb dieser Schweiß- bzw. Schneideinrichtung angeordnet. Die Schlauchfolie
wird dementsprechend bevorzugt in Richtung auf die Schweiß- bzw. Schneideinrichtung
im Schwerefeld der Erde gefördert, d. h. herabgelassen, sodass auf komplizierte Führungseinrichtungen
verzichtet werden kann und der auszuschleusende Längenabschnitt über die Förderwalzen
auf die Ausschleuseinrichtung abgesenkt und/oder auf diese fallengelassen werden kann.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung hat die Ausschleuseinrichtung
ein Förderelement, das von einer Ruheposition in eine Ausschleusposition beweglich
ist, in welcher das Förderelement im Schwerefeld der Erde unterhalb der Schweiß- bzw.
Schneideinrichtung vorgesehen ist. In dieser Ausschleusposition trifft der in Richtung
auf die Überzieheinrichtung geförderte Längenabschnitt auf das Förderelement, sodass
dieser Längenabschnitt abgefördert werden kann. In der Ruheposition hingegen befindet
sich kein Förderelement im Schwerefeld der Erde unmittelbar unterhalb der Schweiß-
bzw. Schneideinrichtung, sodass die Schlauchfolie von dort über die Spreizeinrichtung
aufgezogen und/oder von der Überzieheinrichtung gegriffen und über den Stückgutstapel
gezogen werden kann. Das Förderelement erlaubt dementsprechend in der Ruheposition
einen herkömmlichen Betrieb der Vorrichtung, wohingegen in der Ausschleusposition
das Abfördern und Ausschleusen des Längenabschnitts möglich ist. Die Bewegung von
der Ruheposition in die Ausschleusposition kann durch translatorische oder verschenkende
Bewegung einer ausschleusseitigen Umlenkrolle erfolgen.
[0011] Das Förderelement kann durch einen Greifarm oder dergleichen gebildet sein, der die
Schlauchfolie greift und ausfördert. In einfacher Weise ist indes ein kontinuierlich
umlaufendes Fördermittel vorgesehen, das um eine abwurfseitige Umlenkrolle umgelenkt
ist, die am Rand eines den zu umhüllenden Stückgutstapel einrahmenden Gestells vorgesehen
ist. Dieses Gestell trägt üblicherweise an seiner Oberseite regelmäßig die Schweiß-
bzw. Schneideinrichtung sowie in der Regel auch die Fördereinrichtung. Des Weiteren
hält das Gestell seitlich einen Folienvorrat. Der von dem Gestell umrahmte Aufnahmebereich
für den zu umhüllenden Stückgutstapel wird üblicherweise außenseitig von Sensoren
überstrichen, die die Anwesenheit eines Fremdkörpers oder Menschen innerhalb des Gestells
erfassen und in einem solchen Fall den Betrieb automatisiert unterbrechen, um Personen-
bzw. Materialschäden zu vermeiden. Die abwurfseitige Umlenkrolle befindet sich am
Rand des Gestells, und zwar bevorzugt so, dass der ausgeschleuste Längenabschnitt
außerhalb des Rahmens fällt und nicht zu befürchten ist, dass der Längenabschnitt
mit den Sensoren in Wechselwirkung tritt. So kann der ausgeschleuste Längenabschnitt
nach dem Ausschleusen und Absinken auf den Boden manuell und ohne Gefahr für Leib
und Leben eines Bedieners entfernt werden. Dazu können beispielsweise an dem Rahmen
außenseitig Gleitflächen vorgesehen sein, die das Abrutschen des ausgeschleusten Längenabschnitts
durch Schwerkraft begünstigen und diesen Längenabschnitt einen vorbestimmten Weg aufprägen.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als Folienführung mit Doppelkopf ausgebildet
sein, welche in der Lage ist, zwei unterschiedliche Folien parallel zueinander bereitzuhalten.
Hierzu weist die Vorrichtung üblicherweise zwei separat voneinander zu betreibende
Fördereinrichtungen auf, wobei eine erste Fördereinrichtung einer ersten Schlauchfolie
und eine zweite Fördereinrichtung einer zweiten Schlauchfolie zugeordnet ist. Diese
Vorrichtung bietet die Möglichkeit, zwei identisch ausgebildete Schlauchfolien im
Bereich der Fördereinrichtung bereitzuhalten, sodass sich eine Schlauchfolie in der
Fördereinrichtung in Wartestellung befindet. Ist die andere Schlauchfolie verbraucht,
so kann unmittelbar durch Antrieb der einen Schlauchfolie der Betrieb aufrechterhalten
werden. Das nachlaufende Ende der anderen Schlauchfolie kann derweil mit dem vorlaufenden
Ende eines weiteren Schlauchfolienvorrates zu dieser anderen Schlauchfolie verbunden
werden, wobei während des Betriebs der Vorrichtung das unbrauchbare Längenstück gefördert,
geschnitten und ausgeschleust werden kann. So kann beispielsweise beim Überziehen
der Schlauchhaube aus dem einen Schlauchfolienmaterial das andere Schlauchfolienmaterial
durch Ausschleusen des unbrauchbaren Längenabschnitts vorbereitet werden. Denn beim
Überziehen der Schlauchfolie über den Stückgutstapel wird das Umhüllen des Stückgutstapels
nicht durch eine gegebenenfalls im Förderweg der Folie befindliche Ausschleuseinrichtung
beeinträchtigt.
[0013] Das zur Lösung des verfahrensmäßigen Problems vorgeschlagene Vorgehen ist in Anspruch
8 definiert. Bei diesem Verfahren wird vorzugsweise der Längenabschnitt erst abgeschnitten,
nachdem der Längenabschnitt mit der das Ausschleusen bewirkenden Ausschleuseinrichtung
in Wechselwirkung getreten ist. Wird die Ausschleuseinrichtung durch ein bewegliches
Förderelement gebildet, ergibt sich diese Wechselwirkung nach Auftreffen des Längenabschnitts
auf die Fördereinrichtung, gegebenenfalls das kontinuierlich umlaufende Fördermittel
oder das Greifen des Längenabschnitts durch einen Greifarm. Erst wenn der Längenabschnitt
in dieser Weise durch die Ausschleuseinrichtung kontrollierbar ist, wird das andere,
bis dahin noch mit der Fördereinrichtung verbundene Ende des Längenabschnitts abgetrennt
und damit frei beweglich.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels;
- Fig. 2
- das in Fig. 1 eingezeichnete Detail II in vergrößerter Darstellung in einer Ruheposition
der Ausschleuseinrichtung
- Fig. 3
- das Detail II nach Fig. 2 in einer Ausschleusposition der Ausschleuseinrichtung und
- Fig. 4
- eine perspektivische Draufsicht auf die Ausschleuseinrichtung des gezeigten Ausführungsbeispiels.
[0015] Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst
ein Gestell 1, zwischen dessen vertikalen Ständern eine Fahrbahn 2 zum Zu- und Abfördern
von Stückgutstapeln 3, die jeweils aus einer Mehrzahl von übereinander und nebeneinander
angeordneten Stückgutteilen in Form von Säcken gebildet sind, angeordnet ist. An dem
Gestell 1 ist als Schlauchfolienvorrat eine Rolle 4 frei drehbar gelagert, auf der
eine Schlauchfolie 5 aufgewickelt ist. Dabei sind die Seitenränder der Schlauchfolie
5 im aufgewickelten Zustand eingefaltet. Die verwendete Folie ist danach ein Seitenfaltenschlauch
5. Die Schlauchfolie 5 wird über Umlenkrollen 6 einer Fördereinrichtung zugeführt,
die durch zwei Förderwalzen 7, 8 gebildet wird, wobei die mit Bezugszeichen 7 gekennzeichnete
Förderwalze motorisch angetrieben ist und die Schlauchfolie zwischen der Förderwalze
7 und der Förderwalze 8 geklemmt wird. Unterhalb dieser Fördereinrichtung 7, 8 befindet
sich eine Schneideinrichtung 9, die geeignet ist, das von den Förderwalzen 7, 8 herunter
hängende Schlauchfolienmaterial zu trennen. In Förderrichtung hinter dieser Schneideinrichtung
9 befindet sich eine Schweißeinrichtung 10 mit auf einander zufahrbaren Schweißbacken,
die in Förderrichtung der Schlauchfolie 5 und damit im Schwerefeld der Erde einer
Spreizeinrichtung 11 vorgelagert vorgesehen ist. Die Spreizeinrichtung 11 hat an Schienen
bewegliche Saugkästen, die durch Unterdruck das Material der Schlauchfolie 5 halten
und längs und/oder quer zueinander beweglich sind, um den Seitenfaltenschlauch für
den Eingriff einer Überzieheinrichtung 12 in die Schlauchfolie 5 zu öffnen (vgl.
DE 20 2014 102 841 U1).
[0016] Die Überzieheinrichtung 12 umfasst Greiffinger 13, die in Höhenrichtung der vertikalen
Ständer synchron, d. h. vertikal verfahrbar sind und in die geöffnete Schlauchfolie
eingreifen können. Die Greiffinger 13 sind auch horizontal aufeinander zu bzw. voneinander
weg beweglich, um einerseits zunächst in die unterseitig geöffnete Schlauchfolie 5
einzugreifen und danach diese auf ein Maß aufzuziehen, welches größer als die Grundfläche
des Stückgutstapels 3 ist. Dabei kann die Schlauchfolie 5 elastisch gedehnt werden,
wie dies aus der
EP 1 013 549 A1 der Anmelderin bekannt ist. Der zuvor beschriebene Aufbau einer Vorrichtung zum Umhüllen
eines Stückgutstapels ist im Wesentlichen auch der
EP 2 719 628 B1 bzw. der
EP 2 336 033 B1 oder der
DE 10 2013 019 576 B4 oder aber der
DE 1 938 960 C1 vorgeschrieben und zu entnehmen.
[0017] Wie bei dem zuvor erwähnten Stand der Technik sind den Greiffingern 13 jeweils Antriebsrollen
14 zugeordnet, die zwischen sich und Greiffingern 13 nach Eingreifen der Spreizfinger
13 in die Schlauchfolie 4 das Schlauchfolienmaterial klemmen und durch Antrieb auf
die Greiffinger 13 auftreffen können. Beim Herunterfahren der einzelnen Greiffinger
13 entlang des Stückgutstapels 3 und in Höhenrichtung desselben wird die so gereffte
Schlauchfolie 5 von den Greiffingern 13 entnommen bzw. abgezogen und gegen den Stückgutstapel
3 gelegt. Zuvor wird in der Regel durch Betätigen der Schneideinrichtung 9 und der
Schweißeinrichtung 10 eine oberseitig geschlossene Schlauchhaube gebildet, deren Deckel
sich beim Herunterfahren der Greiffinger 13 gegen die Oberseite des Stückgutstapels
3 anlegt und so einen Widerstand entgegensetzt, der zum Abziehen der Folien von den
Greiffingern 13 sorgt. So müssen die Antriebsrollen 14 beim Überziehen nicht notwendigerweise
gegenläufig zu der Aufreffrichtung betrieben werden, um das Material der Schlauchfolie
5 von den Greiffingern 13 abzufördern.
[0018] Die Figuren 2 und 3 verdeutlichen bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Ausschleuseinrichtung,
welche mit Bezugszeichen 20 gekennzeichnet ist. Die Ausschleuseinrichtung 20 hat ein
umlaufendes Förderband 21, welches um eine ausschleusseitige Umlenkrolle 22 und eine
abwurfseitige Umlenkrolle 23 umläuft. Die ausschleusseitige Umlenkrolle 22 ist translatorisch
querbeweglich, d. h. in horizontaler Richtung. In Fig. 2 ist die ausschleusseitige
Umlenkrolle 22 in ihrer Ruheposition gezeigt. In Fig. 3 ist die ausschleusseitige
Umlenkrolle 22 in ihrer Ausschleusposition gezeigt, in welcher das Förderband 21 im
Schwerefeld der Erde unmittelbar unterhalb der Fördereinrichtung 7, 8 bzw. der Schneideinrichtung
9 bzw. der Schweißbacken 10 vorgesehen ist, sodass ein von der Fördereinrichtung 7,
8 abgeförderter Längenabschnitt der Schlauchfolie 5 unmittelbar auf das Förderband
21 auftrifft. Das Förderband 21 verlegt danach in der Umlenkposition gemäß Fig. 3
den Weg der Schlauchfolie 5 von der Fördereinrichtung 7, 8 zu dem innerhalb des Gestells
1 definierten Aufnahmebereich für den Stückgutstapel 3. Zur Kompensation der variierenden
Länge durch Bewegung der ausschleusseitigen Umlenkrolle 22 von der Ruheposition in
die Ausschleusposition ist eine zweite bewegliche, nicht im Detail dargestellte unter
Vorspannung gehaltene Umlenkrolle vorgesehen, um welche das Förderband 21 umläuft.
[0019] Die abwurfseitige Umlenkrolle 23 befindet sich am Rand des Gestells 1, sodass der
auf der Oberseite des Förderbandes 21 gebildete Ausschleusweg außerhalb des Gestells
1 endet.
[0020] Unterhalb des Förderbands 21 sind Führungsmittel für die Saugkästen der Spreizeinrichtung
11 ausgebildet. Dementsprechend befindet sich die Ausschleuseinrichtung zwischen der
Schweißeinrichtung 10 und der Spreizeinrichtung 11.
[0021] Die Fig. 4 verdeutlicht die Details der Ausschleuseinrichtung. Wie ersichtlich umfasst
das Förderband 21 vier parallel gespannte Stränge, die über mit Nuten zur Aufnahme
der Stränge versehenen Rollen geführt sind. Dabei zeigt Fig. 4 die Ausschleuseinrichtung
in der Ruheposition, bei welcher ein die ausschleusseitige Umlenkrolle 22 und eine
obere Umlenkrolle 24 haltender Gleitrahmen 25 den darunter liegenden Halterahmen 26
zu einem erheblichen Teil überdeckt. Der Halterahmen 26 trägt an seinem ausschleusseitigen
Ende eine Antriebswelle 27 für die Stränge des Förderbandes 21. Diese Antriebswelle
27 ist über eine Kette 28 mit einem Antrieb 29 antriebsmäßig gekoppelt. Der Halterahmen
26 trägt auch die abwurfseitige Umlenkrolle. Der Gleitrahmen 25 trägt eine innere
Umlenkrolle 30 sowie die unmittelbar benachbart, jedoch in der Vertikalen leicht oberhalb
dazu vorgesehene obere Umlenkrolle 24. Um sämtliche Rollen 22, 23, 24, 30 und die
Antriebswelle 27 mit zugehörigen Antriebsrädern 31 für die jeweiligen Strängen des
Förderbandes 21 läuft das Förderband 21 um.
[0022] An dem Halterahmen 26 sind außenseitig jeweils Stellzylinder 32 vorgesehen, die den
Gleitrahmen 25 relativ zu dem Halterahmen 26 verschieben können, um den Gleitrahmen
25 von der in den Fig. 2 und 4 gezeigten Ruheposition in die in Fig. 3 gezeigte Ausschleusposition
zu verbringen. Bei dieser Verschiebebewegung bleibt das Förderband 21 aufgrund der
Umlenkung desselben über die an dem Gleitrahmen 25 befestigte innere Umlenkrolle 30
gespannt. Denn die Abstandvergrößerung durch das Herausfahren des Gleitrahmens 25
in Richtung auf die Ausschleusposition zwischen der ausschleusseitigen Umlenkrolle
22 und der abwurfseitigen Umlenkrolle 23 entspricht der Verkürzung der Länge zwischen
der Antriebswelle 27 und der inneren Umlenkrolle 30.
[0023] Beim üblichen Betrieb der Vorrichtung zum Umhüllen eines Gutstapels befindet sich
die ausschleusseitige Umlenkrolle 22 in der Ruheposition gemäß Fig. 2. Wird im Rahmen
eines Umhüllens das Schlauchfolienmaterial der Rolle 4 aufgebraucht, so wird eine
weitere Rolle an dem Gestell 1 befestigt. Dabei kann die weitere Rolle an derjenigen
Position angeordnet sein, an welcher zuvor die frühere Rolle 4 angeordnet war. Alternativ
kann das Gestell auch eine zweite Halterung für die weitere nachfolgende Rolle aufweisen.
Das im Inneren der Rolle 4 vorgesehene nachlaufende Ende der Folie wird nach Verbrauch
der Rolle 4 mit dem vorlaufenden freien Ende der weiteren Rolle verbunden. Danach
wird die Fördereinrichtung 7, 8 betrieben, um das Folienmaterial der Schlauchfolie
5 zu fördern und vorbei an den Umlenkrollen 6 und den beiden Förderwalzen 7, 8 oberhalb
des Aufnahmebereichs anzuordnen. Der durch die Fügestelle zwischen dem vorlaufenden
und dem nachfolgenden Ende für das Umhüllen eines Gutstapels unbrauchbare Längenbereich
L wird dabei ausgeschleust. Dazu wird der Längenbereich L durch Betätigen der Schneideinrichtung
9 an seinem vorderen Ende im Rahmen des Umhüllens des letzten Stückgutstapels 2 mit
dem alten Folienmaterial freigeschnitten. Danach wird das Förderband 21 in die Ausschleusposition
verbracht. Die Förderwalzen 7, 8 werden betrieben, sodass der nach unten hängende
Längenabschnitt L auf das umlaufend angetriebene Förderband 21 gefördert wird. Der
Längenabschnitt L wird dabei durch das bewegte Förderband 21 im Wesentlichen in horizontaler
Richtung umgelenkt und bis zu der abwurfseitigen Umlenkrolle gefördert. Im Rahmen
dieses horizontalen Umlenkens und Förderns wird der Längenabschnitt L an seinem anderen
Ende abgeschnitten, wodurch ein freies Ende des neuen Folienmaterials hinter den Förderwalzen
7, 8 freigeschnitten wird. Der nicht brauchbare Längenabschnitt L wird durch weiteres
Fördern des Förderbandes 21 abgeworfen. Er fällt außerhalb des Gestells 1 ab und kann
gegebenenfalls dort über eine Rutsche in einen Sammelbehälter gelangen. Danach wird
in üblicher Weise durch Vortrieb der Förderwalzen 7, 8 eine vorbestimmte Länge an
Schlauchfolie zur Ausbildung einer Schlauchhaube von dem Schlauchfolienvorrat abgezogen,
getrennt und verschweißt und über den Stückgutstapel in an sich bekannter Weise gezogen.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Gestell
- 2
- Fahrbahn
- 3
- Stückgutstapel
- 4
- Rolle
- 5
- Schlauchfolie
- 6
- Umlenkrolle
- 7
- Förderwalze
- 8
- Förderwalze
- 9
- Schneideinrichtung
- 10
- Schweißeinrichtung
- 11
- Spreizeinrichtung
- 12
- Überzieheinrichtung
- 13
- Greiffinger
- 14
- Antriebsrolle
- 20
- Ausschleuseinrichtung
- 21
- Förderband
- 22
- ausschleusseitige Umlenkrolle
- 23
- abwurfseitige Umlenkrolle
- 24
- obere Umlenkrolle
- 25
- Gleitrahmen
- 26
- Halterahmen
- 27
- Antriebswelle
- 28
- Kette
- 29
- Antrieb
- 30
- innere Umlenkrolle
- 31
- Antriebsrad
- 32
- Stellzylinder
- L
- Längenbereich
1. Vorrichtung zum Umhüllen eines aus einer Mehrzahl von übereinander angeordneten Stückgutteilen
gebildeten Stückgutstapels (3) mit einer Schlauchfolie (5), wobei die Vorrichtung
einen Schlauchfolienvorrat (4), eine Fördereinrichtung (7, 8) zum Abziehen einer vorbestimmten
Länge an Schlauchfolie aus dem Schlauchfolienvorrat (4), eine Schneideinrichtung (9)
zum Schneiden der abgezogenen Schlauchfolie (5) zur Ausbildung einer Schlauchhaube
und eine der Schneideinrichtung (9) in Förderrichtung der Schlauchfolie (5) nachgelagerte
Überzieheinrichtung (12) zum Überziehen der Schlauchhaube über den Stückgutstapel
(3) aufweist, gekennzeichnet durch eine Ausschleuseinrichtung (20) zum Ausschleusen eines Längenabschnitts der Schlauchfolie
(5).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschleuseinrichtung (20) der Schneideinrichtung (9) in Förderrichtung der Schlauchfolie
(5) nachgelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschleuseinrichtung (20) einer Spreizeinrichtung (11) zum Aufspreizen der Schlauchfolie
(5) zum Eingriff der Überzieheinrichtung (12) in die unterseitig offene Schlauchfolie
(5) in Förderrichtung der Schlauchfolie (5) vorgelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschleuseinrichtung (20) zwischen der Schneideinrichtung (9) und der Spreizeinrichtung
(11) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung die Schlauchfolie (5) klemmende Förderwalzen (7, 8) aufweist,
die oberhalb der Schneideinrichtung (9) vorgesehen sind und die Schlauchfolie (5)
in Richtung auf die Schneideinrichtung (9) fördern.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschleuseinrichtung (20) ein Förderelement (21) aufweist, das von einer Ruheposition
in eine Ausschleusposition beweglich ist, in welcher das Förderelement (21) im Schwerefeld
der Erde unterhalb der Schneideinrichtung (9) vorgesehen ist, so dass der in Richtung
auf die Überzieheinrichtung (12) geförderte Längenabschnitt auf das Förderelement
(21) trifft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderelement ein kontinuierlich umlaufendes Fördermittel (21) aufweist, das
um eine abwurfseitige Umlenkrolle (23) umgelenkt ist, die am Rand eines den zu umhüllenden
Stückgutstapel (3) einrahmenden Gestells (1) angeordnet ist.
8. Verfahren zum Wechseln des Schlauchfolienvorrates in einer Vorrichtung zum Umhüllen
eines aus einer Mehrzahl von übereinander angeordneten Stückgutteilen gebildeten Stückgutstapels
(3) mit einer Schlauchhaube, wobei die Vorrichtung einen Schlauchfolienvorrat (4),
eine Fördereinrichtung (7, 8) zum Abziehen einer vorbestimmten Länge an Schlauchfolie
(5) aus dem Schlauchfolienvorrat (4), eine Schneideinrichtung zum Schneiden der abgezogenen
Schlauchfolie (5) zur Ausbildung einer Schlauchhaube und eine der Schneideinrichtung
(9) in Förderrichtung der Schlauchfolie (5) nachgelagerte Überzieheinrichtung (12)
zum Überziehen der Schlauchhaube über den Stückgutstapel (3) aufweist, wobei beim
Wechsel des Schlauchfolienvorrates (4) ein nachlaufendes Ende eines aufgebrauchten
Schlauchfolienvorrates (4) mit dem vorlaufenden Ende eines neuen Schlauchfolienvorrates
verbunden wird und das vorlaufende Ende des neuen Schlauchfolienvorrates mit dem nachlaufenden
Ende des aufgebrauchten Schlauchfolienvorrates (4) in Richtung auf die Schneideinrichtung
(9) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein das vorlaufende und das nachlaufenden Ende aufweisender Längenabschnitt (L) oberhalb
des Aufnahmebereiches für den Stückgutstapel (3) seitlich ausgeschleust wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Längenabschnitt abgeschnitten wird, nachdem der Längenabschnitt (L) mit einer
das Ausschleusen bewirkenden Ausschleuseinrichtung (20) in Wechselwirkung getreten
ist.