[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für eine Spinnereivorbereitungsmaschine,
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, eine Spinnereivorbereitungsmaschine, sowie ein
Verfahren zur Reinigung einer Spinnereivorbereitungsmaschine.
[0002] In der Textilindustrie ist aufgrund der geänderten Prozessstufen der Reinigungsaufwand
für die Maschinen permanent gesunken. Wurden vor 50 Jahren die Maschinen noch stündlich
gereinigt, so kommt man heute mit einer Grobreinigung einmal pro Woche aus. Eine Intensivreinigung
wird höchstens noch zweimal pro Jahr durchgeführt. Der Reinigungsprozess, welcher
früher rein mechanisch war (Handfeger und Putzlappen) ist heute meist pneumatisch,
d.h., die Maschinen werden ausgeblasen oder ausgesaugt.
[0003] Das Ausblasen geschieht durch Schläuche mit Düsenöffnung, welche an das Druckluftnetz
der Spinnerei angeschlossen sind. Es wird nahezu ungedrosselt mit dem Rohrleitungssystemdruck
von 6 bar gereinigt. Durch das Blasen sollen die Faserablagerungen aufgewirbelt und
anschließend von den vielen Absaugstellen innerhalb der Maschine bzw. des Spinnereigebäudes
abgesaugt werden. Mit diesem Verfahren können nie 100% der Faserabfälle entfernt werden.
Weiterhin nachteilig ist, dass die Faserabfälle in Walzenspalten und andere nicht
dafür vorgesehenen Öffnungen hineingeblasen werden. Kritische Stellen werden so unnötig
zusätzlich mit Schmutzablagerungen belastet.
[0004] Das Aussaugen der Maschine ist reinigungstechnologisch wesentlich wirkungsvoller.
Die Faserablagerungen werden direkt entsorgt. Nach dem heute üblichen Vorgehen wird
ein längerer Schlauch an die obligatorisch vorhandene Maschinenabsaugung bzw. Hallenabsaugung
angeschlossen, bzw. es wird ein vorhandener Absaugschlauch aus der jeweiligen Spinnereivorbereitungsmaschine
verwendet, an einer Anschlussseite von der zugeordneten Absaugstelle abgeklemmt und
dieser Schlauch wie ein Staubsauger gehandhabt. Die Faseransammlungen werden so direkt
auf den Abfallfilter der Spinnerei gegeben und entsprechend entsorgt. Nachteil dieses
Verfahrens ist der geringe zur Verfügung stehende Unterdruck der Maschinenabsaugungen.
Dieser Unterdruck hat sich aufgrund diverser energetischer Weiterentwicklungen in
den letzten 30 Jahren deutlich reduziert. Standen früher noch bis zu 2000 Pa (0,02
bar) Unterdruck zur Verfügung, so sind heute eher 300 bis 500 Pa (0,003 - 0,005 bar)
Unterdruck üblich. Mit diesem Unterdruck lässt sich kaum noch gründlich reinigen.
[0005] Alternativ kann der Spinnereibetreiber zusätzlich Industriestaubsauger für die Reinigung
anschaffen. Diese Staubsauger sind autark und benötigen nur einen Stromanschluss.
Sie haben aufgrund der Schmutzmenge große Filterbeutel und einen entsprechend hohen
Unterdruck (ca. 3000 Pa) zur Verfügung. Nachteil dieser Reinigungstechnologie ist
die Zwischenlagerung des Abfalls im Filterbeutel und das Handling des relativ großen
und schweren Staubsaugers selbst.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung eine Reinigungsvorrichtung für eine Textilmaschine zu
schaffen, die bei einfachem Handling eine effiziente Reinigung der Textilmaschine
ermöglicht.
[0007] Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung eine Spinnereivorbereitungsmaschine zu schaffen,
die effizient zu reinigen ist.
[0008] Zuletzt ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Reinigen einer Textilmaschine,
insbesondere Spinnereivorbereitungsmaschine zu schaffen, mit dem bei einem einfachen
Handling eine effiziente Reinigung der Maschine möglich ist.
[0009] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1, 9 und 16;
weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0010] Gemäß der technischen Lehre nach Anspruch 1 umfasst die Reinigungsvorrichtung ein
Saugrohr, mit dem über einen Druckverstärker Staub, Fasern oder Schmutz angesaugt
wird.
[0011] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Staub, die Fasern oder der Schmutz
direkt oder indirekt über einen Absaugkanal der Spinnereivorbereitungsmaschine abtransportierbar
ist.
[0012] Mit den Merkmalen der Erfindung ist es möglich, den Staub und Schmutz bei der Reinigung
der Spinnereivorbereitungsmaschine über den in der Spinnerei bereits integrierten
Absaugkanal abzuführen. Es müssen keine teuren Filter gewechselt werden und die Reinigungsvorrichtung
kann für jede Spinnereivorbereitungsmaschine verwendet werden.
[0013] Der Staub, die Fasern oder der Schmutz kann mittels eines Absaugschlauches oder mittels
eines Saugrohres in den Absaugkanal eingeleitet werden.
[0014] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung in der mobilen Ausführungsform hat den
Vorteil, dass sie an verschiedenen Spinnereivorbereitungsmaschine angeschlossen werden
kann, und damit für jeden Spinnereibetrieb nur wenige Reinigungsvorrichtungen notwendig
sind. Die mobile Ausführungsform kann ein Gehäuse für die Reinigungsvorrichtung umfassen,
das mit Rädern, Rollen oder Gleitelementen versehen ist. Alternativ kann die mobile
Ausführungsform auch nur einen Druckverstärker umfassen, der in eine Aufnahmevorrichtung
des Absaugkanals oder eines Luftleitrohres einsetzbar ist. Dabei ist im Bereich der
Saugseite des Druckverstärkers das Saugrohr mit an den Absaugkanal oder an ein Luftleitrohr
anschließbar.
[0015] Vorteilhafterweise kann ein Druckraum zwischen dem Druckverstärker und dem Absaugschlauch
angeordnet sein, der durch eine Trennwand zumindest teilweise vom Druckverstärker
getrennt ist. In den Druckraum können schwere Fremdteile, beispielsweise Metallstücke,
abgeschieden werden, die durch das Saugrohr mit angesaugt werden. Der Druckraum der
Reinigungsvorrichtung kann relativ klein ausgeführt werden, so dass die Reinigungsvorrichtung
kompakt gebaut werden kann und das Handling für die Mitarbeiter der Spinnerei vereinfacht
wird.
[0016] Grundsätzlich kann die Reinigungsvorrichtung ohne Druckraum aufgebaut sein, wobei
die Druckseite des Druckverstärkers die Fasern, den Staub und den Schmutz direkt in
den Absaugschlauch fördert.
[0017] In vorteilhafter Ausführungsform ist der Druckverstärker als Radialverdichter ausgebildet.
Ein Radialverdichter hat den Vorteil der preiswerten Herstellbarkeit.
[0018] Bevorzugt erzeugt der Druckverstärker auf der Saugseite im Saugrohr einen Unterdruck
von größer 0,03 bar bis zu 0,25 bar, vorzugsweise von 0,1 bar bis 0,25 bar. Da dieser
Unterdruck um ein Vielfaches höher ist als der Unterdruck des Absaugsystems der Spinnerei,
kann sehr effizient die Spinnereivorbereitungsmaschine auch an unzugänglichen Stellen
gereinigt werden.
[0019] Dadurch, dass der Druckverstärker auf der Druckseite im Druckraum oder im Absaugschlauch
einen Überdruck bis zu 0,2 bar erzeugt, wird der abgesaugte Schmutz zuverlässig in
das Absaugsystem der Spinnerei gefördert.
[0020] In vorteilhafter Ausführungsform ist die Vorrichtung mobil oder in eine Spinnereivorbereitungsmaschine
integrierbar. Die mobile Ausführungsform kann für die gesamte Spinnerei verwendet
werden, so dass der Betreiber nur wenige Reinigungsvorrichtungen anschaffen muss.
Die integrierte Reinigungsvorrichtung kann als Bestandteil jeder Spinnereivorbereitungsmaschine
ausgeführt werden, bei der beispielsweise das Saugrohr abnehmbar und an der Innenfläche
einer Gehäusetür einhängbar ist.
[0021] Die erfindungsgemäße Spinnereivorbereitungsmaschine weist mindestens eine Reinigungsstelle
für Staub, Fasern oder Schmutz auf, die unter einem Saugluftstrom setzbar ist, wobei
der Saugluftstrom mit einem Absaugkanal der Spinnerei direkt oder indirekt verbunden
ist. Die Spinnereivorbereitungsmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Absaugkanal
ein verschließbarer Anschluss angeordnet ist, an den der Absaugschlauch oder das Saugrohr
einer Reinigungsvorrichtung anschließbar ist. Damit kann die Spinnereivorbereitungsmaschine
mit einer mobilen oder integrierbaren Reinigungsvorrichtung gereinigt werden, die
den abgesaugten Schmutz in die Absaugung der Spinnerei fördert.
[0022] Vorzugsweise ist die Reinigungsvorrichtung in die Spinnereivorbereitungsmaschine
integriert, so dass jede Spinnereivorbereitungsmaschine über eine eigene Reinigungsvorrichtung
verfügt.
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Druckverstärker der Reinigungsvorrichtung
innerhalb eines Absaugkanales oder Luftleitrohres oder einer Sammeleinrichtung angeordnet.
Im Bereich der Saugseite des Druckverstärkers ist der Anschluss angeordnet, an den
das Saugrohr anschließbar ist.
[0024] Alternativ kann die Spinnereivorbereitungsmaschine eine Aufnahmevorrichtung im Absaugkanal
oder in einem Luftleitrohr aufweisen, in die der Druckverstärker einsetzbar ist. Dadurch
kann die Reinigungsvorrichtung flexibel für mehrere Spinnereivorbereitungsmaschinen
verwendet werden. Auch für diese Variante ist im Bereich der Saugseite des Druckverstärkers
das Saugrohr mit an den Absaugkanal oder an ein Luftleitrohr anschließbar.
[0025] In vorteilhafter Ausführungsform ist die Reinigungsstelle für Staub, Fasern oder
Schmutz mit mindestens einer Sammelleitung oder einem Luftleitrohr mit dem Absaugkanal
verbunden ist. Jede der Sammelleitungen oder der Luftrohre ist geeignet, um den verschließbaren
Anschluss aufzunehmen. Die Anordnung des verschließbaren Anschlusses an eine der Sammelleitungen
oder Luftrohre hat den Vorteil der leichten Zugänglichkeit, da sich diese oft in Arbeitshöhe
befinden.
[0026] Bevorzugt mündet die mindestens eine Sammelleitung in eine Sammeleinrichtung. Die
Anbringung des verschließbaren Anschlusses an die Sammeleinrichtung hat den Vorteil,
dass hier ein höherer Unterdruck anliegt, als an den einzelnen Reinigungsstellen oder
den Sammelleitungen oder Luftrohren.
[0027] Vorteilhaft ist die Spinnereivorbereitungsmaschine als Karde, Strecke, Wickelmaschine,
Kämmmaschine oder Putzereimaschine ausgebildet.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung einer Spinnereivorbereitungsmaschine,
bei dem Staub, Fasern oder Schmutz mittels einer Reinigungsvorrichtung absaugbar sind,
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung den Staub, die Fasern oder
den Schmutz in einen Absaugkanal der Spinnerei fördert. Damit kann mittels einer integrierbaren
oder mobilen Reinigungsvorrichtung eine Reinigung der Spinnereivorbereitungsmaschinen
erfolgen, ohne dass Filterbeutel oder Staubbehälter geleert oder gewechselt werden
müssen.
[0029] Vorteilhafterweise erfolgt das Absaugen mit einem Unterdruck von bis zu 0,25 bar
und die Förderung in den Absaugkanal mit einem Überdruck von bis zu 0,2 bar. Damit
steht ein deutlich höheres Druckniveau zur Verfügung, mit dem auch bisher unzugängliche
Stellen an den Maschinen gereinigt werden können.
[0030] Dadurch, dass der Absaugkanal einen Unterdruck von bis zu 0,02 bar aufweist, wird
der Staub, die Fasern und der Schmutz mit einem Überdruck in den Absaugkanal geblasen.
Aufgrund der Druckdifferenz ist eine sichere Förderung gewährleistet, ohne dass es
zu einem Rückstau kommt.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- eine Darstellung einer Karde;
- Figur 2:
- das Saug- und Belüftungssystem einer Karde;
- Figur 3:
- die Absaugstellen einer Karde;
- Figur 4:
- eine erfindungsgemäße separate Vorrichtung zur Reinigung einer Spinnereivorbereitungsmaschine;
- Figur 5:
- eine erfindungsgemäße integrierte Vorrichtung zur Reinigung einer Spinnereivorbereitungsmaschine;
- Figur 6:
- eine erfindungsgemäße weitere integrierte Vorrichtung zur Reinigung einer Spinnereivorbereitungsmaschine;
- Figur 7:
- eine erfindungsgemäße separate Vorrichtung zur Reinigung einer Strecke;
- Figur 8:
- eine Putzereimaschine.
[0032] Figur 1 zeigt eine Karde 10, deren Gehäuse 20 überwiegend aus Blech gefertigt ist
und im Wesentlichen allseitig geschlossen ist. An mehreren Stellen, hier beispielsweise
fünf Stellen, sind in Wandflächen des Gehäuses 20 Lufteintrittsöffnungen 22 bis 26
(Ansaugöffnungen) vorhanden, von denen die Lufteintrittsöffnungen 22, 24 und 25 gezeigt
sind. Die Lufteintrittsöffnungen 23 und 26 sind in der Rückwand des Gehäuses 20 vorhanden
und hier nicht dargestellt. Alle Lufteintrittsöffnungen 22 bis 26 weisen nicht näher
bezeichnete Gitterstäbe auf, zwischen denen Luftansaugschlitze vorhanden sind. Durch
die Lufteintrittsöffnungen 22 bis 26 wird von außen aus der Atmosphäre Luft in den
Innenraum innerhalb des Gehäuses 20 angesaugt. Mit 27 ist ein zentraler Absaugkanal
bezeichnet, der an eine (nicht dargestellte) Saugquelle der Spinnerei angeschlossen
ist.
[0033] Nach Figur 2 können beispielsweise sechs Absaughauben 19a bis 19f vorhanden sein,
deren jeweils eine offene Stirnseite eine Lufteintrittsöffnung bildet und deren jeweils
andere Stirnseite an eine gemeinsame Sammelleitung 28 angeschlossen ist, die zu dem
zentralen Absaugkanal 27 führt. Die Richtung der Luftströme ist mit Pfeilen E, F,
G bezeichnet. Die Zuluftströme E, E
1, E
2 treten in die offenen Lufteintrittsöffnungen der Absaughauben 19a bis 19f durch Ansaugen
ein, durchströmen die Absaughauben 19a bis 19f als Luftströme F und treten aus den
stirnseitigen Ausgangsöffnungen der Absaughauben 19a bis 19f aus und zugleich als
Abluftströme G über die Sammelleitung 28 in den Absaugkanal 27 ein und werden von
dort abgesaugt.
[0034] An der Karde 10 ist nach Figur 3 eine Mehrzahl von Reinigungsstellen für Staub, Trash
o. dgl. vorhanden, die z. B. als Absaughauben 19a, 19b, ausgebildet sind und die besaugt
werden. Unter anderem werden die hier gestrichelt dargestellte Trommel 11, Vorreißer
12 und Abnehmer 13 unter einem Saugluftstrom gesetzt. Mehreren Absaugstellen kann
jeweils ein gemeinsamer Absaugkasten 29 zugeordnet sein. Die Absaugkästen können jeweils
über eine Sammelleitung 28 an den Eingang einer Sammeleinrichtung 30 angeschlossen
sein. An den Ausgang der Sammeleinrichtung 30, z. B. einem Sammelkasten o. dgl., ist
der zentrale Absaugkanal 27 angeschlossen, der mit einer (nicht dargestellten) Saugluftquelle
der Spinnerei in Verbindung steht, über die die abgesaugten Fasern und Staub zentral
abgesaugt werden.
[0035] Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 40 ist in
Figur 4 dargestellt. Diese Ausführungsform zeigt eine separate mobile Reinigungsvorrichtung
40. In einem Gehäuse 41 ist ein Druckverstärker 42 angeordnet, der über ein Saugrohr
43 die Fasern und den Staub aus einer Spinnereivorbereitungsmaschine ansaugen kann.
Der Druckverstärker 42 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Radialverdichter ausgebildet.
Der angesaugte Staub wird in einen Druckraum 45 geleitet, der wiederum mit einem Absaugschlauch
46 direkt oder indirekt mit dem Absaugkanal 27 verbunden ist. Der Druckraum 45 kann
durch eine Trennwand 44 zumindest teilweise vom Druckverstärker 42 getrennt sein.
Die angesaugten Fasern werden durch den Druckverstärker 42 an dem äußeren Umfang der
Trennwand in den Druckraum 45 gefördert.
[0036] Grundsätzlich kann auf den Druckraum 45 verzichtet werden, wenn die Druckseite des
Druckverstärkers 42 die Fasern, den Staub und den Schmutz direkt in den Absaugschlauch
46 fördert. Die Anordnung eines Druckraumes 45 kann für die Aufnahme von schweren
Fremdteile, beispielsweise angesaugte Metallstücke wie lose Befestigungselemente,
sinnvoll sein.
[0037] Vorzugsweise ist im Bereich der Sammeleinrichtung 30 ein verschließbarer Anschluss
58 bzw. Öffnung für den Absaugschlauch 46 vorgesehen, da hier der größte Unterdruck
des Absaugkanales 27 anliegt. Alternativ kann der Absaugschlauch 46 auch an den Absaugkanal
27 angeschlossen werden, der hierzu ebenfalls mit einem verschließbaren Anschluss
58 versehen wird. Es ist auch möglich, den Anschluss 58 für den Absaugschlauch 46
an einer Sammelleitung 28 anzuordnen, allerdings ist hier der anliegende Unterdruck
deutlich geringer als im Bereich der Sammeleinrichtung 30. Ein Stromanschluss 47 ist
vorgesehen, an das Energienetz der Spinnereivorbereitungsmaschine angeschlossen zu
werden. Das Gehäuse 41 kann mobil mit Rädern, Rollen oder Gleitelementen versehen
sein.
[0038] Der Druckverstärker 42 kann auch als Separator oder Zyklon zur Erzeugung des Unterdruckes
ausgebildet sein, wobei dann die Luftführung in der Reinigungsvorrichtung 40 anders
ausgebildet sein muss.
[0039] Vorzugsweise wird durch den Druckverstärker 42 auf der Saugseite eine Druckdifferenz
bzw. ein Unterdruck von bis zu 25 KPa erzeugt (0,25 bar), was einer vielfachen Druckdifferenz
des Absaugkanals 27 entspricht. Auf der Druckseite wird dadurch ein Überdruck von
ca. 10 bis 20 KPa erzeugt, der für eine Förderung der Fasern und des Staubes durch
den Absaugschlauch 46 in den Absaugkanal 27 sorgt.
[0040] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung in dieser Ausführungsform hat den Vorteil,
dass sie mobil an jeder Spinnereivorbereitungsmaschine angeschlossen werden kann.
Es müssen keine teuren Filter gewechselt werden, da die Fasern und der Staub über
den in der Spinnerei bereits integrierten Absaugkanal 27 abgeführt werden kann.
[0041] Eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 40 ist in
Figur 5 dargestellt. Diese Ausführungsform zeigt eine in eine Textilvorbereitungsmaschine,
hier Karde, integrierte Reinigungsvorrichtung 40. Diese kann ebenfalls ein Gehäuse
41 aufweisen, indem beispielsweise ein Druckverstärker 42 angeordnet ist. Ein Saugrohr
43 ist mit einem Ende an dem Gehäuse 41 befestigt, wobei das freie Ende des Saugrohres
43, mit dem die Fasern und der Staub angesaugt werden, in einer Halterung innerhalb
der Spinnereivorbereitungsmaschine befestigbar ist. Die nicht dargestellte Halterung
kann beispielsweise an der Innenseite einer Tür der Verkleidung angeordnet sein.
[0042] Die durch den Druckverstärker 42 angesaugten Fasern und Staub können an einer Trennwand
44 vorbei in einen Druckraum 45 geleitet werden, der wiederum mit einem Absaugschlauch
46 direkt oder indirekt mit dem Absaugkanal 27 verbunden ist. Insbesondere bei dieser
integrierten Lösung ist es möglich, die vom Druckverstärker 42 angesaugten Fasern
direkt in den Absaugschlauch 46 zu leiten und damit auf den Druckraum 45 und die Trennwand
44 zu verzichten.
[0043] Es ist auch möglich, den Anschluss 58 für den Absaugschlauch 46 an einer Sammelleitung
28 anzuordnen, allerdings ist hier der anliegende Unterdruck deutlich geringer als
im Bereich der Sammeleinrichtung 30.
[0044] Wie im ersten Ausführungsbeispiel kann als Druckverstärker 42 ein Radialverdichter
zur Erzeugung des Unterdruckes verwendet werden. Die Energieversorgung der Reinigungsvorrichtung
40 kann durch den integrierten Anschluss an das Stromnetz der Karde 10 sichergestellt
werden. Vorzugsweise wird eine Druckdifferenz bzw. ein Unterdruck auf der Saugseite
des Druckverstärkers von bis zu 25 KPa erzeugt (0,25 bar) erzeugt, was einer vielfachen
Druckdifferenz des Absaugkanals 27 entspricht. Auf der Druckseite wird ein Überdruck
von ca. 10 bis 20 KPa erzeugt, wodurch über den Druckraum 45 oder direkt mittels des
Absaugschlauches 46 die Fasern und der Staub in den Absaugkanal 27 gefördert werden.
[0045] Eine weitere Integration der Reinigungsvorrichtung 40 in eine Spinnereivorbereitungsmaschine
zeigt Figur 6 als drittes Ausführungsbeispiel, bei der der Druckverstärker 42 in den
Absaugkanal 27 oder in die Sammeleinrichtung 30 integrierbar ist. Der Absaugkanal
bzw. die Sammeleinrichtung weist dazu eine Aufnahmevorrichtung auf, in die der Druckverstärker
42 fest (integrierte Lösung) oder variabel (mobile Lösung) einsetzbar ist. Unterhalb
des Druckverstärkers 42 ist im Bereich der Sammeleinrichtung 30 der Anschluss 58 für
den Absaugschlauch 46 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel hängt der Absaugschlauch
46 am oder im Gehäuse 20 der Karde 10, vorzugsweise im Bereich der Innenseite einer
Gehäusetür und kann bei einer Reinigung der Karde 10 mit einem Adapter an den Anschluss
58 angesteckt werden. Bei der mobilen Lösung kann der Druckverstärker 42 am oder im
Gehäuse 20 der Karde 10 nach Ende der Reinigung deponiert werden. Auch hier erfolgt
die Energieversorgung des Druckverstärkers 42 direkt über die Karde 10.
[0046] Der Druckverstärker 42 kann entweder nur bei einer Reinigung betätigt werden, wenn
die Karde 10 abgestellt ist. Dann baut der Druckverstärker 42 auf der Saugseite einen
Druck von bis zu 0,25 bar auf und fördert die Fasern und den Staub auf der Druckseite
mit bis zu 0,2 bar in den Absaugkanal 27, der weiterhin unter einem Unterdruck von
bis zu 0,02 bar steht. Im Produktionsbetrieb wird der Druckverstärker 42 außer Betrieb
gesetzt. Alternativ kann der Druckverstärker 42 im Produktionsbetrieb auf den Unterdruck
des Absaugkanals 27 herunter geregelt werden und mitlaufen.
[0047] Das Ausführungsbeispiel der Figur 7 zeigt einen Teilschnitt durch eine Strecke 50,
die beispielsweise auch Teil einer Doppelkopfstrecke sein kann. Über einen Einzug
51 werden mehrere Faserbänder über ein Gatter aus Kannen abgezogen und in eine Streckwerksanordnung
53 geführt, die unter einem verschwenkbaren Gehäusedeckel 52 angeordnet sein können.
Die nicht dargestellte Streckwerksanordnung 53 umfasst mehrere Paare von Walzen, mit
denen die Faserbänder verstreckt und/oder doubliert werden können. Über ein Luftleitrohr
54, das üblicherweise unter einer nicht dargestellten Verkleidung angeordnet ist,
wird im Bereich der Streckwerksanordnung 53 direkt oder indirekt Luft abgesaugt, um
Staub und Fremdteile abzusaugen (Reinigungsstelle). Dieses Luftleitrohr 54 mündet
in ein weiteres Luftleitrohr 55, das beispielsweise entlang einer Stirnseite der Strecke
50 geführt wird und über ein Luftleitrohr 56 mit dem Absaugkanal 57 der Spinnereivorbereitung
verbunden ist.
[0048] Eine Reinigung der Strecke kann mit der mobilen Reinigungsvorrichtung 40 erfolgen
nach dem ersten Ausführungsbeispiel oder mit einer integrierten Reinigungsvorrichtung
40 nach dem zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel. Die Strecke 50 sieht hierzu
einen verschließbaren Anschluss 58 an einem der Luftleitrohre 54, 55, 56 vor, der
nach einem Öffnen der Gehäuseverkleidung zugänglich ist. An diesem Anschluss 58 wird
der Absaugschlauch 46 angeschlossen, so dass der abgesaugte Staub und die Fasern über
die zentrale Saugquelle abführt werden. Bei einer dauerhaften oder variablen Integration
des Druckverstärkers an eine Aufnahmevorrichtung in eines der Luftleitrohre 54, 55,
56 wird an den Anschluss 58 das Saugrohr 43 angeschlossen. Die Energieversorgung kann
hier ebenfalls über einen nicht dargestellten Anschluss an der Strecke 50 oder über
eine externe Stromversorgung, beispielsweise über das Stromnetz der Spinnereivorbereitung,
sichergestellt werden.
[0049] In der Figur 8 ist eine Vorrichtung zum Auflösen von Fasern und Erkennen von Fremdteilen
dargestellt, wie sie in der Putzerei einer Spinnerei verwendet wird. Auf eine Darstellung
der Reinigungsvorrichtung 40 wie in den Figuren 4 bis 6 wird hier verzichtet. Ein
Faser-Luft-Strom 61 fördert Fasern in einen Füllschacht 62 dieser Fremdteilerkennung
60, an dessen unteren Ende mehrere Walzen 65 angeordnet sind. Diese umfassen mehrere
langsam laufende Walzen, die einerseits die Fasern aus dem Füllschacht abziehen, andererseits
die Fasern zu einer schnell laufenden Öffnerwalze fördern. Innerhalb der Vorrichtung
ist mindestens ein Sensor 63, 64 zum Erkennen von Fremdstoffen angeordnet. Über diese
Reinigungsstelle wird mittels eines Absaugkanals 66 überschüssige Luft mit den abgeschiedenen
Fremdteilen abgezogen. Die Gutfasern werden über einen separaten Kanal zur nächsten
Maschine transportiert. Am Absaugkanal 66 ist ebenfalls ein verschließbarer Anschluss
58 für den nicht dargestellten Absaugschlauch 46 oder das Saugrohr 43 der nicht dargestellten
Reinigungsvorrichtung 40 angeordnet. Auch hier besteht die Möglichkeit, die Reinigungsvorrichtung
40 dauerhaft oder variabel in die Fremdteilerkennung 60 nach dem zweiten oder dritten
Ausführungsbeispiel zu integrieren.
Bezugszeichen
[0050]
- 10
- Karde
- 11
- Trommel
- 12
- Vorreißer
- 13
- Abnehmer
- 19a - 19f
- Absaughaube
- 20
- Gehäuse
- 22
- Lufteintrittsöffnung
- 23
- Lufteintrittsöffnung
- 24
- Lufteintrittsöffnung
- 25
- Lufteintrittsöffnung
- 26
- Lufteintrittsöffnung
- 27
- Absaugkanal
- 28
- Sammelleitung
- 29
- Absaugkasten
- 30
- Sammeleinrichtung
- 40
- Reinigungsvorrichtung
- 41
- Gehäuse
- 42
- Druckverstärker
- 43
- Saugrohr
- 44
- Trennwand
- 45
- Druckraum
- 46
- Absaugschlauch
- 47
- Stromanschluss
- 50
- Strecke
- 51
- Einzug
- 52
- Gehäusedeckel
- 53
- Streckwerksanordnung
- 54
- Luftleitrohr
- 55
- Luftleitrohr
- 56
- Luftleitrohr
- 57
- Absaugkanal
- 58
- Anschluss
- 60
- Fremdteilerkennung
- 61
- Faser-Luft-Strom
- 62
- Füllschacht
- 63
- Sensor
- 64
- Sensor
- 65
- Walzen
- 66
- Absaugkanal
- E, E1, E2
- Zuluftstrom
- F
- Luftstrom
- G
- Abluftstrom
1. Reinigungsvorrichtung zur Reinigung einer Spinnereivorbereitungsmaschine, umfassend
ein Saugrohr, mit dem über einen Druckverstärker Staub, Fasern oder Schmutz angesaugt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Staub, die Fasern oder der Schmutz direkt oder indirekt in einen Absaugkanal
(27, 57, 66) der Spinnereivorbereitungsmaschine abtransportierbar ist.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckverstärker (42) als Radialverdichter ausgebildet ist.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckverstärker (42) auf seiner Saugseite im Saugrohr (43) einen Unterdruck von
mindestens 0,03 bar bis zu 0,25 bar erzeugt, vorzugsweise von 0,1 bar bis zu 0,25
bar.
4. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckverstärker (42) auf seiner Druckseite einen Überdruck von mindestens 0,1
bar bis zu 0,2 bar erzeugt.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Druckverstärker (42) und dem Absaugschlauch (46) ein Druckraum (45)
angeordnet ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckverstärker (42) zumindest teilweise durch eine Trennwand (44) vom Druckraum
(45) getrennt ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Stromanschluss, der an die Energieversorgung der Spinnereivorbereitungsmaschine
anschließbar ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mobil oder in eine Spinnereivorbereitungsmaschine integrierbar ist.
9. Spinnereivorbereitungsmaschine mit mindestens einer Reinigungsstelle für Staub, Fasern
oder Schmutz, die unter einem Saugluftstrom setzbar ist, wobei der Saugluftstrom mit
einem Absaugkanal (27, 57, 66) der Spinnerei direkt oder indirekt verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Absaugkanals (27, 57, 66) oder eines Luftleitrohres (54, 55, 56) ein
verschließbarer Anschluss (58) angeordnet ist, an den der Absaugschlauch (46) oder
das Saugrohr (43) einer Reinigungsvorrichtung (40) anschließbar ist.
10. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (40) in die Spinnereivorbereitungsmaschine integriert ist.
11. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckverstärker (42) der Reinigungsvorrichtung (40) innerhalb eines Absaugkanals
(27, 57, 66) oder einer Sammeleinrichtung (30) oder eines Luftleitrohres (54, 55,
56) dauerhaft oder herausnehmbar angeordnet ist.
12. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsstelle für Staub, Fasern oder Schmutz mit mindestens einer Sammelleitung
(28) oder einem Luftleitrohr (54, 55, 56) mit dem Absaugkanal verbunden ist.
13. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Sammelleitung (28) in eine Sammeleinrichtung (30) mündet.
14. Spinnereivorbereitungsmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnereivorbereitungsmaschine als Karde, Strecke, Wickelmaschine, Kämmmaschine
oder Putzereimaschine ausgebildet ist.
15. Spinnereivorbereitungsmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 14, gekennzeichnet durch eine Reinigungsvorrichtung (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
16. Verfahren zur Reinigung einer Spinnereivorbereitungsmaschine, bei dem Staub, Fasern
oder Schmutz mittels einer Reinigungsvorrichtung (40) absaugbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (40) den Staub, die Fasern oder den Schmutz in einen Absaugkanal
(27, 57, 66) der Spinnerei fördert.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Absaugen mit einem Unterdruck von mindestens 0,03 bar bis zu 0,25 bar erfolgt,
vorzugsweise mit einem Unterdruck von 0,1 bar bis zu 0,25 bar, und die Förderung in
den Absaugkanal (27, 57, 66) mit einem Überdruck von mindestens 0,1 bar bis zu 0,2
bar erfolgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugkanal (27, 57, 66) einen Unterdruck von bis zu 0,02 bar aufweist.