[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Walzen eines Walzguts in einer Walzstraße
mit mindestens zwei Walzgerüsten, insbesondere Fertiggerüsten oder zwei Walzgerüstgruppen,
wobei das Walzgut in eine Förderrichtung gefördert wird. Des Weiteren umfasst die
Erfindung eine Walzstraße.
[0002] Induktionsheizungen innerhalb einer Fertigstraße zur energetisch effizienten Erwärmung
des Walzbandes zwischen den Fertiggerüsten einer Walzstraße sind im Stand der Technik
bekannt. In der
EP 1 951 916 B1 wird eine solche Lösung gezeigt. In der
EP 2 624 974 B1 wird beschrieben, wie eine zweigeteilte Querfeld-Induktionsheizung (sog. Induktor-Pärchen)
zwischen zwei Walzgerüsten einer Walzstraße eingesetzt wird. Beide Einheiten des Induktor-Pärchens
werden so bandkantenorientiert positioniert, dass eine möglichst gleichmäßige Temperaturerhöhung
über der Breite möglich ist. Durch Variation der Überlappungspositionen der Induktorschleifenenden
relativ zur Bandkante ist dort auch eine gezielte Temperaturbeeinflussung über der
Bandbreite möglich. Dadurch, dass zwei Querfeldinduktoren zwischen zwei Gerüsten Platz
finden müssen, ist der Raum sehr beengt bzw. es wird ein entsprechend großer Bauraum
benötigt. Weiterhin ist so eine doppelte Einrichtung sehr aufwendig und teuer.
[0003] Weiterhin problematisch ist bei Einsatz eines Querfeldinduktors, dass sich ein Überhitzen
der Bandkanten ergibt, während die Bandmitte gleichmäßig erwärmt wird. Zumeist wird
im Bereich von ca. 80 bis 100 mm von der Bandkante zur Mitte hin zu wenig erwärmt.
Bei mehreren Induktoren in der Fertigstraße kumulieren sich die Werte; somit wird
über die Bandbreite keine einheitliche FertigbandTemperatur erzielt.
[0004] Somit ist ein bestehender Nachteil die ungleichmäßige Temperatureinbringung über
der Bandbreite für den Fall, dass einteilige Querfeld-Induktionsheizungen zwischen
den Fertiggerüsten eingesetzt werden, was allerdings unter Raumbedarfsgesichtspunkten
vorteilhaft wäre.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, mit dem es möglich ist, bei kompakter Ausgestaltung der Induktionsheizungen
zwischen den Walzgerüsten eine möglichst homogene Temperaturverteilung über die Breite
des Walzguts - insbesondere hinter der Fertigstraße (Fertigbandtemperatur) - zu erreichen.
Weiterhin soll eine entsprechende Walzstraße vorgeschlagen werden, die die entsprechenden
Vorteile aufweist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das
Verfahren die Schritte aufweist:
- a) Erwärmen des Walzguts zumindest zwischen zwei benachbarten Walzgerüsten mittels
einer Querfeld-Induktionsheizung;
- b) Ermitteln des Temperaturverlaufs des Walzguts über der Breite des Walzguts an mindestens
einer in Förderrichtung von der Querfeld-Induktionsheizung entfernten Stelle und Zuleiten
der ermittelten Werte der Temperatur an eine Steuer- oder Regeleinrichtung;
- c) Kühlen des Walzguts mit einer Anzahl über der Breite des Walzguts quer zur Förderrichtung
angeordneter Kühldüsen, wobei die Aktivität der einzelnen Kühldüsen von der Steuer-
oder Regeleinrichtung so gesteuert oder geregelt wird, dass sich über der Breite des
Walzguts innerhalb einer vorgegebenen Toleranz ein gleichmäßiger Temperaturverlauf,
insbesondere Fertigband-Temperaturverlauf, ergibt.
[0007] Bevorzugt wird dabei eine einteilige Querfeld-Induktionsheizung verwendet, die an
ihrem einen Ende offen ist und das Walzgut an seiner Ober- und Unterseite umgibt.
Die Querfeld-Induktionsheizung wird in diesem Falle bevorzugt so positioniert, dass
ihr offenes Ende auf der Bedienungsseite der Walzgerüste liegt.
[0008] Durch die Steuer- oder Regeleinrichtung kann veranlasst werden, dass in Breitenbereichen,
die eine Temperatur aufweisen, die über einem vorgegebenen Zielwert liegen, über zu
diesem Breitenbereich korrespondierende Kühldüsen mehr Kühlmedium ausgebracht wird.
[0009] Die Aufbringung von Kühlmedium über die Kühldüsen kann dabei in Förderrichtung hinter
der Querfeld-Induktionsheizung erfolgen, jedoch bevor das Walzgut die Fertigstraße
verlässt.
[0010] Die Aufbringung von Kühlmedium über die Kühldüsen kann in Förderrichtung vor der
Querfeld-Induktionsheizung erfolgen. Eine diesbezüglich bevorzugte Möglichkeit sieht
vor, dass die Aufbringung von Kühlmedium über die Kühldüsen im Bereich der Segmentkühlung
einer Stranggießanlage erfolgt, die der Walzstraße in Förderrichtung vorgelagert ist.
[0011] In der Steuer- oder Regeleinrichtung kann ein Prozessmodell verwendet werden, um
in Abhängigkeit vorgegebener und/oder berechneter und/oder gemessener Parameter die
Aktivität der einzelnen Kühldüsen zu steuern oder zu regeln.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens
zwei Querfeld-Induktionsheizungen vorhanden sind, die jeweils zwischen zwei benachbarten
Walzgerüsten angeordnet sind, wobei mit den mindestens zwei Querfeld-Induktionsheizungen
jeweilige Breitenbereiche des Walzguts unterschiedlich erwärmt werden.
[0013] Vorgesehen werden kann auch, dass zwei Querfeld-Induktionsheizungen verwendet werden,
die jeweils einzeln zwischen zwei vorzugsweise benachbarten Walzgerüsten angeordnet
sind, wobei diese eine weitgehend gleichmäßige und symmetrische Temperaturerhöhung
des Walzguts über der Breite erzeugen.
[0014] In diesem Falle werden bevorzugt baugleiche Querfeld-Induktionsheizungen verwendet,
die an unterschiedlichen Positionen in Richtung quer zur Förderrichtung positioniert
werden.
[0015] Durch zwei Querfeld-Induktionsheizungen, die jeweils einzeln zwischen zwei vorzugsweise
benachbarten Walzgerüsten angeordnet sind, ergibt sich in Summe eine nahezu gleichmäßige
und symmetrische Bandtemperaturerhöhung über der Breite.
[0016] Die Walzstraße zum Walzen eines Walzguts mit mindestens zwei Walzgerüsten, insbesondere
Fertiggerüsten, umfasst erfindungsgemäß
- eine Querfeld-Induktionsheizung zum Erwärmen des Walzguts zumindest zwischen zwei
benachbarten Walzgerüsten;
- Mittel zum Ermitteln des Temperaturverlaufs des Walzguts über der Breite des Walzguts
an mindestens einer in Förderrichtung von der Querfeld-Induktionsheizung entfernten
Stelle;
- eine Steuer- oder Regeleinrichtung, die in Verbindung mit den Mitteln zum Ermitteln
des Temperaturverlaufs steht, um die ermittelten Werte der Temperatur zu erhalten;
- Kühlmittel zum Kühlen des Walzguts mit einer Anzahl über der Breite des Walzguts quer
zur Förderrichtung angeordneter Kühldüsen, wobei die einzelnen Kühldüsen von der Steuer-
oder Regeleinrichtung steuerbar oder regelbar sind.
[0017] Für die vorrichtungstechnische Ausgestaltung der Walzstraße gelten bevorzugt dieselben
Ausstattungsmerkmale wie oben im Zusammenhang mit der Beschreibung des Verfahrens
dargelegt.
[0018] Mit dem vorgeschlagenen Verfahren bzw. der vorgeschlagenen Walzstraße ist somit eine
gezielte Einstellung der Band- und/oder Brammen-Kühlung abhängig von der Heizcharakteristik
des Querfeldinduktors mit dem Ziel einer möglichst gleichmäßigen Fertigbandtemperatur
über der Bandbreite innerhalb vorgegebener Temperatur-Toleranzgrenzen möglich.
[0019] Das vorgeschlagene Verfahren kommt bevorzugt bei CSP-Anlagen oder USP-Anlagen zum
Einsatz.
[0020] Dadurch wird ein effektives Verfahren zur Steuerung der Bandkantenkühlung in Verbindung
mit der Induktionsheizung unter Verwendung der Temperaturmessung über der Bandbreite
möglich.
[0021] Es wird keine paarige Anordnung der Querfeld-Induktionsheizungen vorgesehen. Der
(zwischen zwei Gerüsten vorhandene einzige) Querinduktor ist bevorzugt C-förmig ausgebildet,
wobei seine offene Seite vorzugsweise zur Bedienungsseite weist. Der Querfeld-Induktor
wird vorzugsweise nach dem Einfädeln des Bandes in das folgende Gerüst in die Linie
eingeschoben.
[0022] Das vorgeschlagene Konzept nutzt den Umstand aus, dass die Bandkanten vor der Erwärmung
relativ kalt sind (beispielsweise sind sie durch den Zunderwäscher stark abgekühlt).
[0023] Damit wird eine Kompensation einer ungleichmäßigen Temperatureinbringung über der
Breite des Bandes beim Einsatz einer einteiligen Querfeld-Induktionsheizung möglich.
Es ist eine gezielte Einstellung der Bandkühlung möglich, dabei kann eine geeignete
Düsenanordnung gewählt werden, um an der Bandkante stärker kühlen zu können. Gleichermaßen
kann die Menge und der Druck des Kühlwassers eingestellt werden. Dies ist unter Aktivierung
einer Kühldüse zu verstehen.
[0024] In vorteilhafter Weise ist somit der Einsatz von platzsparenden, kostengünstigen
Querfeld-Induktionsheizungen zwischen den Fertiggerüsten der Walzstraße möglich. Insbesondere
können ein größerer Platzbedarf und entsprechende höhere Investitionskosten vermieden
werden, wie es beim Einsatz von Querfeld-Induktor-Pärchen zwischen den Fertiggerüsten
nachteilig ist.
[0025] Möglich ist weiterhin die Kompensation einer ungleichmäßigen Temperatureinbringung
über der Bandbreite beim Einsatz einer einteiligen Querfeld-Induktionsheizung zwischen
den Fertiggerüsten.
[0026] Das Kühlwasser wird bevorzugt vor oder nach dem Querfeldinduktor aufgebracht, bevorzugt
aber vor dem Verlassen der Fertigstraße.
[0027] Das Wasser soll dabei nicht in den Induktor laufen.
[0028] Zur effektiven Beeinflussung der Kühlwirkung über der Breite des Walzguts kann die
Bandkanten-Kühleinrichtung verstellbar angeordnet werden, was symmetrisch oder auch
asymmetrisch zur Bandmitte erfolgen kann. Die Kühleinrichtung kann für die gesamte
Breite bereichsweise einstellbar sein (d. h. segmentierte abschaltbar) oder auch nur
im Bereich der Bandkanten wirken.
[0029] Die Querfeld-Induktionsheizung kann aus einem Induktor insbesondere bei geringen
Walzgerüstabständen bestehen. Alternativ wird eine Querfeld-Induktionsheizung bestehend
aus mehreren Induktoren eingesetzt, wenn mehr Platz z. B. zwischen zwei Walzgerüstgruppen
oder vor einer Walzstraße besteht.
[0030] Beim Einsatz eines Prozessmodells können alle relevanten Parameter und Bedingungen
berücksichtigt werden. Hierbei ist insbesondere zu nennen:
Berechnung des Temperaturverlaufs von der Gießmaschine bis zum Ende der Fertigstraße
(vorteilhaft auch an mehr als einer Position über der Bandbreite).
Berechnung der Temperaturänderungen innerhalb des Ofens.
Berücksichtigung typischer Kühleffekte an der Bandkante durch die "natürliche Kühlung"
(Abstrahlung, Zunderwäscher, etc.).
Festlegen des Heizwerts der Querfeld-Induktionsheizung; dadurch kann ein Toleranzfenster
für die Bandtemperatur hinter der Fertigstraße erreicht werden.
Berücksichtigung der Bandtemperatur im Walzverlauf durch den Stichplanrechner unter
Verwendung aller Stichplandaten.
Berücksichtigung der Gießmaschinendaten.
Berücksichtigung der Kühlwirkung der Bandkantenkühlung und der Segmentkühlung.
Berücksichtigung der gemessenen Temperatur nach der Fertigstraße, optional auch nach
der Gießmaschine und vor der Fertigstraße.
Aufbau einer Bandtemperaturregelung.
[0031] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch die Seitenansicht eine Gießwalzanlage (CSP-Anlage), mit der ein Band hergestellt
wird, wobei Querfeld-Induktionsheizungen innerhalb der Fertigstraße vorgesehen sind,
- Fig. 2
- schematisch die Seitenansicht zweier benachbarter Walzgerüst der Fertigstraße der
Gießwalzanlage gemäß Figur 1, wobei zwischen den beiden Walzgerüsten eine einteilige
Querfeld-Induktionsheizung angeordnet ist,
- Fig. 3
- die Draufsicht auf eine kompakte einteilige Querfeld-Induktionsheizung zwischen zwei
Walzgerüsten in der Arbeitsposition,
- Fig. 4
- ein Diagramm mit der relativen Energie- bzw. Wärmeeinbringung beim Einsatz einer Querfeld-Induktionsheizung,
wobei die relative Leistung über der Bandbreite dargestellt ist,
- Fig. 5a
- die Ansicht, gesehen in Förderrichtung, und
- Fig. 5b
- die Draufsicht auf ein Band, das mit einer Bandkantenkühlung im Kantenbereich gekühlt
wird,
- Fig. 6
- eine Bramme, gesehen in Förderrichtung, sowie deren Temperaturverlauf über der Bandbreite,
wobei das Vorgehen betreffend die Kühlung der Bramme mittels Kühldüsen dargestellt
ist,
- Fig. 7
- schematisch ein Prozessmodell, mit der die Temperatur in der Gießwalzanlage über der
Breite geregelt wird, und
- Fig. 8
- die Draufsicht auf zwei in Förderrichtung aufeinander folgende Querfeld-Induktionsheizungen,
mit denen ein Band erwärmt wird.
[0032] In Figur 1 ist eine Gießwalzanlage (CSP-Anlage) schematisch dargestellt, bei der
eine Gießmaschine 18 eine Bramme gießt, die durch einen Rollenherdofen 5 geführt wird,
bevor sie in einer Walzstraße 2 in Form einer Fertigstraße zum Band 1 gewalzt wird.
Das Walzgut bzw. das Band 1 wird dabei in Förderrichtung F gefördert. Die Walzstraße
2 weist mehrere Fertiggerüste F1, F2, F3, ... auf, zwischen denen Fertigstraßen-Induktionsheizungen
6 angeordnet sind; gleichermaßen befindet sich vor der Fertigstraße 2 eine solche
Induktionsheizung.
[0033] Wesentlich ist, dass zwischen den einzelnen Walzgerüsten der Fertigstraße 2 einteilige
Querfeld-Induktionsheizung 3 angeordnet sind, wie es Figur 2 zeigt. Um die Platzbedingungen
zu verbessern und möglichst kompakt und mit einer einfachen Bauform dem Band zwischen
den Fertiggerüsten Energie zuzuführen, ist also nach der vorliegenden Erfindung eine
einteilige Querfeld-Induktionsheizung angedacht. In Figur 2 sind zwei in Förderrichtung
F aufeinander folgende Walzgerüste G
i und G
i+1 zu sehen, die das Band 1 walzen. Zu erkennen ist eine Einlauf-Seitenführung 7, ein
Looper 8 und eine Niederhalterolle 9.
[0034] Der Induktor ist auf der Antriebsseite mit der Induktorspeisung verbunden und auf
der Bedienungsseite offen (C-förmige Ausgestaltung des Querfeldinduktors). Nach dem
Einfädeln des Bandes ins Folgegerüst wird die Induktionsheizung von der Warteposition
neben dem Band in die Arbeitsposition (quer und horizontal zur Förderrichtung F) gefahren.
[0035] Hinsichtlich einer möglichen Ausgestaltung der zum Einsatz kommenden Querfeld-Induktionsheizungen
wird ausdrücklich auf die WO 2014/135710 der Anmelderin Bezug genommen. Die in diesem
Dokument beschriebenen Einzelheiten der Induktionsheizungen können im vorliegenden
Falle vorteilhaft genutzt werden.
[0036] Figur 3 zeigt diese einteilige Querfeld-Induktionsheizung 3 zwischen zwei in Förderrichtung
F aufeinanderfolgende Walzgerüste G
i und G
i+1 in der Arbeitsposition. Bei diesem Einsatzfall bleibt die Querfeld-Induktionsheizung
3 während der Heizphase in einer konstanten Arbeitsposition stehen. Zu einer möglichen
stabilen Anordnung kann die offene C-Seite des Induktors auf der Bedienungsseite BS
am Ende des seitlichen Verfahrwegs in einer Induktorhalterung (Gegenlager) 11 arretiert
werden. Der offene Induktorspalt ist mit 10 markiert.
[0037] Generell gilt, dass eine Querfeld-Induktionsheizung zum Erwärmen eines Bandes eine
ungünstige Eigenschaft bezüglich der Gleichmäßigkeit der Energieeinbringung über der
Bandbreite aufweist, wie es in Figur 4 illustriert ist. Bei gleichmäßiger Erwärmung
in der Bandmitte (siehe Bezugszeichen 12 in Figur 4) ergibt sich ein Überhitzen der
Bandkante (siehe Bezugszeichen 14 in Figur 4). Etwas von der Bandkante entfernt (ca.
80 bis 100 mm) kann es zu einer geringeren Erwärmung kommen (siehe Bezugsziffer 13
in Figur 4). Beim Einsatz der vorgesehenen Querfeld-Induktionsheizungen vor allem
zwischen mehreren Gerüsten einer Fertigstraße kumulieren sich diese ungleichmäßigen
Energie-Einbringungen auf und führen zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Temperatur
T über der Breite B am Fertigprodukt, wenn keine entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen
werden.
[0038] Ziel ist es also, beim Einsatz der oben beschriebenen einteiligen Querfeld-Induktionsheizungen
trotz ungleichmäßiger Energiezufuhr eine möglichst homogene Temperaturverteilung über
der Breite am Fertigband innerhalb der Temperatur-Toleranzgrenzen zu erzeugen. Hierzu
können verschiedene Maßnahmen und Stellglieder vorgesehen werden:
Es kann eine gezielte Einstellung der Bandkühlung abhängig von der Heizcharakteristik
des Querfeldinduktors vorgesehen werden, d.h. an Positionen (in Breitenbereichen des
Bandes) der erhöhten Energieeinbringung wird eine erhöhte Kühlwassermenge aufgebracht.
[0039] Durch eine geeignete Düsenanordnung an der Bandober- und/oder Bandunterseite wird
in Bereichen hohe Wärmeeinbringung vornehmlich an der Bandkante eine erhöhte Wassermenge
appliziert. Hierzu wird auf Figur 5 hingewiesen wo ein Band 1 gesehen in Förderrichtung
F (siehe Figur 5a) bzw. in der Draufsicht (siehe Figur 5b) dargestellt ist. Zu erkennen
ist, dass ein gekühlter Bereich B
Kühl an der Bandkante 15 vorliegt, der in spezieller Weise gezielt gekühlt wird. Hierzu
versorgt ein Verteilerrohr 16 eine Anzahl Kühldüsen 4, die gezielt Kühlmedium auf
den Bereich der Bandkante 15 ausbringen können. Der gekühlte Bereich B
Kühl entspricht dabei vorzugsweise dem Bereich, bei dem der Energieeintrag ins Band an
der Kante größer ist als im mittleren Bandbereich.
[0040] Dabei ist eine Verstellung 17 der Düsengruppe in Breitenrichtung des Bandes möglich,
so dass gezielt spezielle Breiten-Abschnitte des Bandes 1 gekühlt werden können bzw.
die Düsengruppe der Bandkante folgen kann. Dabei kann die Spritzrichtung der Kühldüsen
4 so eingestellt werden, dass Wasser nicht zur Induktionsheizung gelangen kann, sondern
vornehmlich in Richtung der Bandkante 15 läuft. Die Bandkanten-Kühleinrichtung ist
also breitenverstellbar und kann der Bandkante symmetrisch oder asymmetrisch zur Mitte
folgen. Die Breiteneinstellung erfolgt mittels separater Breitenverstelleinrichtungen
oder durch Nutzung einer bereits vorhandenen Breitenverstelleinrichtung, wie zum Beispiel
einer Seitenführung.
[0041] Die Aufbringung des Kühlmediums erfolgt dabei vor und/oder hinter der Querfeld-Induktionsheizung
zwischen den Fertiggerüsten oder an einer beliebigen anderen Position innerhalb der
Gieß-Walzanlage, vorzugsweise aber vor Verlassen des Bandes aus der Fertigstraße.
[0042] Die Kühleinrichtung kann auf einen Ort (zum Beispiel auf die Bandkante) wirken oder
über der gesamten Breite installiert und segmentiert abschaltbar sein. Zwecks Einstellung
der Kühlleistung hinsichtlich des eingebrachten Energieniveaus können die Kühldüsen
druck- und/oder mengengeregelt sein. Auch lassen sich einzelne Düsen komplett abschalten.
[0043] Dabei wird der Umstand ausgenutzt, dass die Bandkanten vor Erreichung der ersten
Querfeld-Induktionsheizung kalt sind. D. h. infolge der Wärmeabstrahlung an der Kante
oder infolge Wasserkühlung (zum Beispiel im Bereich des Zunderwäschers) können die
Bandkanten kälter sein. Um diesen Betrag braucht die Zusatzkühlung die Bandkanten
nicht erneut zu kühlen.
[0044] Zur Unterstützung der Bandtemperaturbeeinflussung kann auch die Segmentkühlung der
Stranggießanlage einbezogen werden, wie es in Figur 6 illustriert ist. In den Bereichen
der geringeren Temperaturzufuhr durch die Querfeld-Induktionsheizungen kann in der
Segmentkühlung die Wassermenge reduziert werden, so dass dort hinter der Stranggießanlage
und abgeschwächt vor der Fertigstraße diese Bereiche wärmer sind.
[0045] In Figur 6 ist hierzu zu sehen, dass (ausgehend von der Bandmitte CL) die Kühlung
der Bramme 1 durch die Kühldüsen 4 erfolgt, die allerdings individuell in Abhängigkeit
der Temperaturverteilung über der Bandbreite geschaltet werden. Vorliegend sind die
Kühldüsen 4' aktiv, die Kühldüse 4" ist nur teilweise aktiviert und die Kühldüsen
4'" sind abgeschaltet.
[0046] Unterhalb der Bramme 1 ist in Figur 6 der Temperaturverlauf über der Bandbreite skizziert,
wobei die Temperaturverteilung TR hinter dem Rollenherdofen und die Temperaturverteilung
TG hinter der Gießmaschine dargestellt sind. Die Temperaturverteilung TG im Randbereich
der Bramme 1 ergibt sich durch eine gezielte reduzierte Segmentkühlung bzw. durch
Abschalten von Kühldüsen im Kantenbereich.
[0047] Diese Vorgehensweise (gemäß Fig. 6) der Aktivierung bzw. Abschaltung von einzelnen
Kühldüsen wird natürlich analog eingesetzt, wenn das Band an anderer Stelle gekühlt
werden soll.
[0048] Zur optimalen Beeinflussung der Temperaturführung über der Breite ist ein Prozessmodell
vorgesehen, das alle Einflussgrößen berücksichtigen kann:
Berechnung des Temperaturverlaufs an verschiedenen Punkten über der Bandbreite, vorzugsweise
von der Gießmaschine bis zum Fertigstraßenpyrometer.
Berechnung der Änderung der Temperatur innerhalb des Ofens und (falls vorhanden) einer
Längs- und/oder Querfeld-Induktionsheizung, die vor der Fertigstraße (nicht dargestellt
in Figur 7) eingesetzt wird.
Berücksichtigung des typischen Kühleffekts an der Bandkante im Bereich der natürlichen
Kühlung.
Festlegung des notwendigen Heizeffektes der Querfeld-Induktionsheizung, um innerhalb
des Toleranzfensters die Bandtemperatur hinter der Fertigstraße zu erreichen. Hierdurch
liegt bei gegebenen Bedingungen der unterschiedliche Wärmeeintrag über der Breite
fest.
Berücksichtigung der unterschiedlichen Bandtemperatur während des Transports von Gerüst
zu Gerüst und der Umformung und einer unterschiedlichen Einbringung von Umformenergie
durch den Stichplanrechner unter Verwendung aller typischen Stichplandaten.
Berücksichtigung der Gießmaschinenparameter.
Berücksichtigung der Kühlwirkung und Festlegung des Niveaus der Temperaturstellglieder
wie Bandkantenkühlung und Segmentkühlung.
Berücksichtigung der gemessenen Bandtemperaturen über der Breite hinter der Fertigstraße
und hinter der Gießmaschine bzw. vor der Fertigstraße.
Aufbau einer Bandtemperaturregelung: Abhängig von der gemessenen Temperaturverteilung
werden die Temperaturstellglieder so eingestellt, dass man der Zieltemperaturverteilung
(gleichmäßig über die Breite) möglichst nahe kommt.
[0049] Das Prozessmodell muss dabei nicht alle genannten Aspekte berücksichtigen; es ist
auch die Berücksichtigung nur eines Teils der genannten Aspekte möglich.
[0050] Zum bevorzugt eingesetzten Prozessmodell wird auf Figur 7 hingewiesen, wo obiges
Vorgehen illustriert ist. Zu erkennen ist hier schematisch die Gießmaschine 18 mit
der sich anschließenden Strangführung und der Segmentkühlung 19. Hinter dem Rollenherdofen
5 wird die Temperaturverteilung durch einen Temperaturscanner 20 erfasst. Im Bereich
der Fertigstraße 2 sind zwischen den einzelnen Gerüsten die Querfeld-Induktionsheizungen
3 platziert. Hinter dem letzten Gerüst erfolgt erneut eine Temperaturerfassung mittels
eines Temperaturscanners 21. Die Bandkantenkühlung 22 (gemäß dem Prinzip von Fig.
6) ist im Bereich der Fertigstraße 2 platziert.
[0051] Analog zur Fahrweise der Induktionsheizungen der oben genannten
EP 1 951 916 B1 mit der paarweisen Anordnung der Induktoren zwischen zwei Gerüsten können von Gerüst
zu Gerüst die einteiligen Querfeld-Induktionsheizungen angeordnet werden, wie es in
Figur 8 gezeigt ist.
[0052] Hier ist zu sehen, wie die Querfeldinduktoren 3', 3" als Bandtemperaturstellglieder
bandkantenorientiert positioniert werden, so dass beispielsweise mit der Querfeld-Induktionsheizung
3' nur die Bedienungsseite BS und mit der Querfeld-Induktionsheizung 3" die Antriebsseite
AS überhitzt wird. Die jeweiligen anderen Seiten erwärmen abhängig von der Position
des Induktionsschleifenendes 23, 24 das Band entsprechend weniger, so dass in Summe
der beiden in Figur 8 dargestellten Querfeld-Induktionsheizungen 3', 3" zwischen den
drei Gerüsten G
i, G
i+1, G
i+2 (d. h. in den beiden sich ergebenden Gerüstzwischenräumen) die BandTemperaturerhöhung
nahezu gleich ist. Die teilweise asymmetrischen Bedingungen am Band (einseitig höhere
Bandtemperatur beispielsweise hinter der Querfeld-Induktionsheizung 3') werden am
Gerüst G
i+1 durch asymmetrische Ansteuerung der hydraulischen Anstellung (Schwenken zwecks Bandkeil-
oder Band-Positionsbeeinflussung) und/oder unterschiedliche Aktivierung der Arbeitswalzenbiegung
an der Antriebs- und Bedienungsseite (zwecks einseitiger Planheitsbeeinflussung oder
Bandpositionsbeeinflussung) ausgeglichen.
[0053] In Figur 8 wird diesbezüglich auf die Enden 23 der Induktionsschleife an der Bedienungsseite
und 24 an der Antriebsseite hingewiesen. Dargestellt ist auch die Verschieberichtung
Q der Querfeld-Induktionsheizungen 3', 3".
[0054] Mit BÜ ist der Bereich der Überhitzung der Bandkante 15 für die Querfeld-Induktionsheizung
3" markiert, der Bereich BG nahezu gleichmäßiger Temperaturerhöhung ist für diese
Induktionsheizung gleichermaßen markiert.
[0055] Das Verfahren, das Band an den verschiedenen Positionen gezielt zu kühlen und die
einteiligen Querfeld-Induktionsheizungen von Gerüst zu Gerüst (vorzugsweise bestehend
aus 2, 4 oder 6 Einheiten) kantenversetzt zu positionieren (siehe hierzu Figur 8),
kann in Kombination betrieben werden, um die Fertigbandtemperaturen über der Breite
zu vergleichmäßigen.
[0056] Auch ist eine Kombination konventioneller Technik mit zwei Querfeld-Induktoren (Pärchen)
zwischen zwei Gerüsten (beispielsweise den hinteren Gerüsten) und der Einbau einzelner
Querfeld-Induktoren zwischen anderen bzw. benachbarten Fertiggerüsten möglich.
[0057] Um die zonale Bandkühlung präzise durchführen zu können, wird eine enge Bandführung
vorgesehen (vorzugsweise kleiner als +/- 20 mm, besonders bevorzugt zwischen 0 und
10 mm), wozu Parallel- oder Rollenseitenführungen vor und/oder innerhalb der Fertigstraße
vorgesehen werden können. Alternativ oder zusätzlich kann eine Bandkantenpositionserfassung
an mindestens einer Position in, vor oder hinter der Fertigstraße vorgesehen werden,
um die Sprühbalken abhängig von der erfassten Position über der Bandlänge der Bandbreite
folgend genauer positionieren zu können.
Bezugszeichenliste:
[0058]
- 1
- Walzgut / Band
- 2
- Walzstraße (Fertigstraße)
- 3
- Querfeld-Induktionsheizung
- 3'
- Querfeld-Induktionsheizung
- 3"
- Querfeld-Induktionsheizung
- 4
- Kühldüse
- 4'
- aktive Kühldüse
- 4"
- teilweise aktivierte Kühldüse
- 4'"
- abgeschaltete Kühldüse
- 5
- Rollenherdofen
- 6
- Fertigstraßen-Induktionsheizungen
- 7
- Einlauf-Seitenführung
- 8
- Looper
- 9
- Niederhalterolle
- 10
- offener Induktorspalt
- 11
- Gegenlager (Induktorhalterung)
- 12
- gleichmäßige Temperatursteigerung im mittleren Bandbereich
- 13
- Bereich zu geringer Erwärmung
- 14
- überhöhte Temperatursteigerung an der Bandkante
- 15
- Bandkante
- 16
- Verteilerrohr
- 17
- Verstellung der Düsengruppe in Breitenrichtung
- 18
- Gießmaschine
- 19
- Segmentkühlung
- 20
- Temperaturscanner
- 21
- Temperaturscanner
- 22
- Bandkantenkühlung / segmentierte Bandkühlung
- 23
- Ende der Induktionsschleife Bedienungsseite
- 24
- Ende der Induktionsschleife Antriebsseite
- Gi
- Walzgerüst der Fertigstraße
- Gi+1
- Walzgerüst der Fertigstraße
- Gi+2
- Walzgerüst der Fertigstraße
- F1, F2, F3, ...
- Fertiggerüste
- Q
- Verschieberichtung der Querfeld-Induktionsheizung
- F
- Förderrichtung
- T
- Temperatur / Temperaturverlauf
- TR
- Temperaturverteilung hinter dem Rollenherdofen
- TG
- Temperaturverteilung hinter der Gießmaschine
- B
- Breite des Walzguts
- BKühl
- gekühlter Bereich
- BÜ
- Bereich der Überhitzung der Bandkante
- BG
- Bereich nahezu gleichmäßiger Temperaturerhöhung
- BS
- Bedienungsseite der Walzgerüste
- AS
- Antriebsseite der Walzgerüste
- CL
- Bandmitte / Brammenmitte
1. Verfahren zum Walzen eines Walzguts (1) in einer Walzstraße (2) mit mindestens zwei
Walzgerüsten (G
i, G
i+1, G
i+2), insbesondere Fertiggerüsten oder zwei Walzgerüstgruppen, wobei das Walzgut (1)
in eine Förderrichtung (F) gefördert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
es die Schritte aufweist:
a) Erwärmen des Walzguts (1) zumindest zwischen zwei benachbarten Walzgerüsten (Gi, Gi+1, Gi+2) mittels einer Querfeld-Induktionsheizung (3);
b) Ermitteln des Temperaturverlaufs (T) des Walzguts (1) über der Breite (B) des Walzguts
(1) an mindestens einer in Förderrichtung (F) von der Querfeld-Induktionsheizung (3)
entfernten Stelle und Zuleiten der ermittelten Werte der Temperatur (T) an eine Steuer-
oder Regeleinrichtung;
c) Kühlen des Walzguts (1) mit einer Anzahl über der Breite (B) des Walzguts (1) quer
zur Förderrichtung (F) angeordneter Kühldüsen (4), wobei die Aktivität der einzelnen
Kühldüsen (4) von der Steuer- oder Regeleinrichtung so gesteuert oder geregelt wird,
dass sich über der Breite (B) des Walzguts (1) innerhalb einer vorgegebenen Toleranz
ein gleichmäßiger Temperaturverlauf, insbesondere Fertigband-Temperaturverlauf, ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine einteilige Querfeld-Induktionsheizung (3) verwendet wird, die an ihrem einen
Ende offen ist und das Walzgut (1) an seiner Ober- und Unterseite umgibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querfeld-Induktionsheizung (3) so positioniert wird, dass ihr offenes Ende auf
der Bedienungsseite (BS) der Walzgerüste (Gi, Gi+1, Gi+2) liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuer- oder Regeleinrichtung veranlasst wird, dass in Breitenbereichen,
die eine Temperatur aufweisen, die über einem vorgegebenen Zielwert liegen, über zu
diesem Breitenbereich korrespondierende Kühldüsen (4) mehr Kühlmedium ausgebracht
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbringung von Kühlmedium über die Kühldüsen (4) in Förderrichtung (F) hinter
der Querfeld-Induktionsheizung (3) erfolgt, jedoch bevor das Walzgut (1) die Fertigstraße
verlässt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbringung von Kühlmedium über die Kühldüsen (4) in Förderrichtung (F) vor der
Querfeld-Induktionsheizung (3) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbringung von Kühlmedium über die Kühldüsen (4) im Bereich der Segmentkühlung
einer Stranggießanlage erfolgt, die der Walzstraße (2) in Förderrichtung (F) vorgelagert
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuer- oder Regeleinrichtung ein Prozessmodell verwendet wird, um in Abhängigkeit
vorgegebener und/oder berechneter und/oder gemessener Parameter die Aktivität der
einzelnen Kühldüsen (4) zu steuern oder zu regeln.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Querfeld-Induktionsheizungen (3', 3") vorhanden sind, die jeweils
zwischen zwei benachbarten Walzgerüsten (Gi, Gi+1, Gi+2) angeordnet sind, wobei mit den mindestens zwei Querfeld-Induktionsheizungen (3',
3") jeweilige Breitenbereiche des Walzguts (1) unterschiedlich erwärmt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Querfeld-Induktionsheizungen (3', 3") verwendet werden, die jeweils einzeln
zwischen zwei vorzugsweise benachbarten Walzgerüsten (Gi, Gi+1, Gi+2) angeordnet sind, wobei diese eine weitgehend gleichmäßige und symmetrische Temperaturerhöhung
des Walzguts (1) über der Breite erzeugen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass baugleiche Querfeld-Induktionsheizungen (3', 3") verwendet werden, die an unterschiedlichen
Positionen in Richtung quer zur Förderrichtung (F) positioniert werden.
12. Walzstraße (2) zum Walzen eines Walzguts (1) mit mindestens zwei Walzgerüsten (G
i, G
i+1, G
i+2), insbesondere Fertiggerüsten, wobei das Walzgut (1) in eine Förderrichtung (F) gefördert
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie umfasst:
- eine Querfeld-Induktionsheizung (3) zum Erwärmen des Walzguts (1) zumindest zwischen
zwei benachbarten Walzgerüsten (Gi, Gi+1, Gi+2);
- Mittel zum Ermitteln des Temperaturverlaufs (T) des Walzguts (1) über der Breite
(B) des Walzguts (1) an mindestens einer in Förderrichtung (F) von der Querfeld-Induktionsheizung
(3) entfernten Stelle;
- eine Steuer- oder Regeleinrichtung, die in Verbindung mit den Mitteln zum Ermitteln
des Temperaturverlaufs (T) steht, um die ermittelten Werte der Temperatur (T) zu erhalten;
- Kühlmittel (4, 4', 4", 4"') zum Kühlen des Walzguts (1) mit einer Anzahl über der
Breite (B) des Walzguts (1) quer zur Förderrichtung (F) angeordneter Kühldüsen (4),
wobei die einzelnen Kühldüsen (4) von der Steuer- oder Regeleinrichtung steuerbar
oder regelbar sind.
13. Walzstraße nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Querfeld-Induktionsheizung (3) einteilig ist, die an ihrem einen Ende offen ist
und das Walzgut (1) an seiner Ober- und Unterseite umgibt.
14. Walzstraße nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Querfeld-Induktionsheizung (3) so positioniert isst, dass ihr offenes Ende auf
der Bedienungsseite (BS) der Walzgerüste (Gi, Gi+1, Gi+2) liegt.
15. Walzstraße nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühldüsen (4) in Förderrichtung (F) hinter der Querfeld-Induktionsheizung (3)
angeordnet sind, jedoch bevor das Walzgut (1) die Fertigstraße verlässt.
16. Walzstraße nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühldüsen (4) in Förderrichtung (F) vor der Querfeld-Induktionsheizung (3) angeordnet
sind.
17. Walzstraße nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühldüsen (4) im Bereich der Segmentkühlung einer Stranggießanlage angeordnet
sind, die der Walzstraße (2) in Förderrichtung (F) vorgelagert ist.
18. Walzstraße nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Querfeld-Induktionsheizungen (3', 3") vorhanden sind, die jeweils
zwischen zwei benachbarten Walzgerüsten (Gi, Gi+1, Gi+2) angeordnet sind.
19. Walzstraße nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Querfeld-Induktionsheizungen (3', 3") vorhanden sind, die jeweils einzeln zwischen
zwei vorzugsweise benachbarten Walzgerüsten (Gi, Gi+1, Gi+2) angeordnet sind.
20. Walzstraße nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Querfeld-Induktionsheizungen (3', 3") baugleich sind, wobei diese an unterschiedlichen
Positionen in Richtung quer zur Förderrichtung (F) angeordnet sind.